Deflation, Deleveraging, Geldschwemme
Seite 4 von 4 Neuester Beitrag: 27.03.09 20:03 | ||||
Eröffnet am: | 23.10.08 18:06 | von: Rosinenpicke. | Anzahl Beiträge: | 80 |
Neuester Beitrag: | 27.03.09 20:03 | von: Rosinenpicke. | Leser gesamt: | 17.555 |
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"Premier Jiabao fürchtet Verluste auf die riesigen Bestände an Treasuries, die das Land aufgebaut hat - und fordert Garantien von der amerikanischen Regierung. Vorwürfe zur chinesischen Währungspolitik prallen an ihm ab.
China, der größte Gläubiger der USA, zeigt sich besorgt um seine Investitionen in US-Staatsanleihen. Ministerpräsident Wen Jiabao fordert von Amerika die Zusicherung, dass diese sicher sind. "Wir haben den USA eine Riesenmenge Geld geliehen", sagte Jiabao am Freitag in Peking zum Ende des Volkskongresses.
Die Regierung von Barack Obama solle ihre Versprechungen einhalten und die Sicherheit der chinesischen Vermögenswerte garantieren. "Natürlich sind wir beunruhigt, was die Sicherheit unserer Anlagen angeht. Um ehrlich zu sein, ich bin ein bisschen besorgt", sagte Wen.
Die USA sind darauf angewiesen, dass China durch den Kauf von Treasuries die Programme zur Belebung der Wirtschaft und zur Rettung der Banken mitfinanziert. Allein das kürzlich beschlossene Konjunkturpaket ist fast 800 Mrd. $ schwer. Allein für 2009 wird der Finanzierungsbedarf der USA auf 2500 Mrd. $ geschätzt.
Die Chinesen haben die Dollars, die sie durch Exporte in die USA eingenommen haben, dazu benutzt, den weltweit größten Bestand von US-Staatspapieren aufzubauen. Auf diese Investitionen haben sie nun Verluste hinnehmen müssen - die sich noch verschärfen könnten, wenn der Kampf gegen die Krise etwa über eine lockere Geldpolitik die Inflation ansteigen lässt und der Dollar abwertet. Daher sind in China Forderungen laut geworden, weniger in Treasuries zu investieren. Zhang Guobao etwa, Chef der Nationalen Energiebehörde, hatte kürzlich laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua gefordert, das Land solle mehr auf Rohstoffe setzen.
Allerdings haben die Chinesen kaum eine Alternative. "US-Staatsbonds sind der sichere Hafen. Das ist für jeden die einzige Option, auch für China", hatte Luo Ping, Generaldirektor bei der chinesischen Bankenaufsicht, vor kurzem gesagt.
Aufgrund dieser wechselseitigen Abhängigkeit kamen Äußerungen von Ron Kirk, dem neuen Handelsbeauftragten der USA, überraschend. Er sagte am Donnerstag vor dem Senat, die Regierung prüfe, ob die chinesische Währungspolitik gegen die Regeln der Welthandelsorganisation WTO verstoße. Die Abgeordneten hatten den ehemaligen Bürgermeister von Dallas zuvor bestätigt. Damit flammen Sorgen wieder auf, das Verhältnis zwischen den beiden Staaten könne sich verschlechtern, und es könne zu verstärktem Protektionismus kommen.
Zuvor hatte Finanzminister Timothy Geithner der Regierung in Peking bereits Ende Januar vorgeworfen, sie manipuliere ihre Währung. Dann hatte die US-Regierung aber einen konzilianteren Kurs eingeschlagen. Dem Vernehmen nach drängte Geithner Vertreter der sieben wichtigsten Industriestaaten (G7) dazu, die Kritik an China zu dämpfen. Die Finanzminister veröffentlichten daraufhin nach einem Treffen Mitte Februar eine sehr vorsichtig formulierte Erklärung. Die USA, aber auch europäische Länder werfen China seit längerem immer wieder vor, den Renminbi künstlich niedrig zu halten, um die heimische Wirtschaft zu stützen."
von Christine Mai und Tobias Bayer (Frankfurt) FTD
19. März 2009 Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) wird mehr als 1 Billion Dollar frischen Geldes in die Wirtschaft pumpen um der Rezession ein Ende zu bereiten. Der geldpolitische Rat um Ben Bernanke beschloss am Mittwoch, bestehende Programme zum Kauf verbriefter Forderungen im Volumen mehr als zu verdoppeln; darüber hinaus will die Fed in den kommenden sechs Monaten amerikanische Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten in Höhe von bis zu 300 Milliarden Dollar kaufen.
„Um den Hypotheken- und den Häusermarkt besser zu stützen, hat der Rat heute beschlossen, die Bilanz der Fed weiter zu vergrößern“, teilten die Währungshüter mit. Zum einen ist vorgesehen, Anleihen, die mit Forderungen aus Hypothekendarlehen abgesichert sind, für bis zu 1,25 Billionen Dollar zu kaufen, 750 Milliarden Dollar mehr als bisher in Aussicht gestellt. Darüber hinaus sollen Anleihen von Schuldnern wie den beiden Immobilienfinanzierern Freddie Mac und Fannie Mae für bis zu 200 Milliarden Dollar gekauft werden, was einer Verdoppelung des bisherigen Rahmens entspricht. Die Fed will so die langfristigen Kapitalmarktzinsen sowie die Zinsen für Hypothekendarlehen drücken.
Nach Bekanntgabe der Entscheidung stiegen die Kurse vieler Anleihen. Auch die Aktienkurse stiegen, der Dow Jones lag 0,5 Prozent im Plus bei 7440 Punkten. Auf dem Devisenmarkt geriet der Dollar unter Druck und verlor zum Euro 3 Cent auf rund 1,34 Dollar je Euro.
Nach Darstellung des Fed-Rates schrumpft Amerikas Wirtschaft weiter. Die schlechte Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie an der Börse und auf dem Häusermarkt belasteten die Konsumausgaben der Haushalte, die ebenso wie viele Unternehmen unter der zurückhaltenden Kreditvergabe vieler Banken litten. Gleichwohl bestehe die Aussicht, dass die Lockerung der Geldpolitik mit dem Konjunkturpaket zu einer „allmählichen Wiederaufnahme eines tragfähigen Wachstums“ beitrage, schreibt der Rat in seiner Mitteilung. Darin bekräftigen die Währungshüter, den Leitzins auf absehbare Zeit im Zielkorridor von 0 bis 0,25 Prozent zu belassen.
Auch die japanische Notenbank kauft Staatsanleihen
Zuvor hatte die Bank von Japan angekündigt, mehr japanische Staatsanleihen zu kaufen. Notenbankgouverneur Masaaki Shirakawa sieht aber nur wenig Spielraum, das Programm auszudehnen. Wie erwartet hielt die Bank zugleich den Leitzins bei 0,1 Prozent. Sie teilte mit, sie werde den Geschäftsbanken noch von März an monatlich direkt Staatsanleihen im Wert von 1,8 Billionen Yen (14 Milliarden Euro) abkaufen. Erst im Dezember hatte die Bank das Limit von 1,2 auf 1,4 Billionen Yen erhöht. Shirakawa bestritt, dass die Bank mit dem erhöhten Kauf von Staatsanleihen eine höhere Staatsverschuldung finanzieren oder den langfristigen Zinssatz drücken wolle. Der Schritt gründe nur in geldpolitischen Bedürfnissen der Zentralbank. Gleichwohl erleichtert der größere Kauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank es der Regierung, neue Anleihen am Markt unterzubringen.
Eine gesetzliche Regelung, wie viele Staatsanleihen die Zentralbank kaufen darf, gibt es in Japan nicht. Doch hat die Bank sich intern ein Limit gesetzt: den Wert der ausgegebenen Banknoten. Mit dem erweiterten Ankauf erwirbt die Bank jedes Jahr Staatsanleihen für 21,6 Billionen Yen (rund 169 Milliarden Euro).
Von Claus Tigges und Patrick Welter
FAZ 18.3
Oben in diesem Forum (69.) hieß es:
"Nach dem der DAX in den letzten drei Wochen 15 % eingebüßt hat und auch Tokio und NY neue Tiefs vermelden konnten, dürfte eine technische Reaktion anstehen, die den DAX auch kurzzeitig wieder über 4000 Punkte heben kann und zu einem Einpendeln zwischen 3800 und 4200 führen könnte. Der nächste Tiefstand wird dann aber nicht wieder solange auf sich warten lassen, wie zuletzt."
Demnach wären das heute wieder Ausstiegskurse.