Lafontaine erneuert Kritik hohen Betriebsvermögen
Seite 4 von 7 Neuester Beitrag: 25.09.08 13:07 | ||||
Eröffnet am: | 24.09.08 07:45 | von: stahlglatze | Anzahl Beiträge: | 158 |
Neuester Beitrag: | 25.09.08 13:07 | von: Büchsenrunte. | Leser gesamt: | 10.199 |
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#66: Steinbrück zitiert hier Zahlen des statistischen Bundesamtes.
#70: Von welcher immensen Altlast an Beschäftigen redest du denn? Bitte nicht nur Bla-bla, sondern konkrete Zahlen.
Zwischen 1991 und 2006 fielen im öffentlichen Dienst mehr als 2,1 Millionen Beschäftigungsverhältnisse weg. Das war fast ein Drittel aller Stellen im Staatsdienst.
Von 1994 bis 2007 baute die Telekom im Inland 77.000 Jobs ab - fast die Hälfte aller Stellen. Seit der Marktöffnung für Wettbewerber 1998 konnten neue Anbieter keinen Ausgleich schaffen: Sie richteten bis 2007 nur knapp 14.000 neue Arbeitsplätze ein.
Die Beschäftigten der Deutschen Post erlebten vor und nach der Privatisierung 1995 einen dramatischen Beschäftigungsabbau im Inland. Allein von 1989 bis 1998 gingen rund 139.000 Stellen verloren. Bei den Wettbewerbern entstanden von 1999 bis 2006 nur etwa 30.000 neue Jobs. Allerdings seien diese nicht mit den gestrichenen Post-Arbeitsplätzen zu vergleichen, schränken die Wissenschaftler ein. Die Hälfte seien niedrig bezahlte Minijobs.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3473#more-3473
Und Schmidt ist wahrlich weder Steinzeitkapitalist noch -kommunist.
Sondern ein sehr vernünftiger Mann.
nur bei oskar vertsehe ich nicht wie seine wähler so saudumm sein können und sein ziel nicht bemerken *gg*
seine villa ist übrigens nicht schlecht - bissl kitschig eingerichtet .. aber ist ja auch geschmacksache - ob der auch zimmer hat die er seinen armen wählern anbietet wenn die mal wieder obdachlos geworden sind?
Deine Argumentation erinnert so ein wenig an den Ertrinkenden, dem man zuruft, er müsse nur mehr schlucken und das Meer ganz leer trinken, nur Geduld. Dann könne er auch nciht mehr ertrinken.
http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/...r/ifosd_2007_4_3.pdf
Es müssen noch mehr Beschäftigte abgebaut werden bei der Telekom. Das Geschäft der Telekom wird von Computern abgewickelt, nicht mehr vom "Fräulein vom Amt".
Die Telekom ist das Paradebeispiel eines ehemals schlecht geführten Staatsbetriebes, der nur dazu diente, mit seinen Monopolgewinnen eine Art Beschäftigungsanstalt zu finanzieren.
Man sollte auch mal hier erläutert, wo das Geld verwendet wird, bzw. woher ja auch die Einkünfte kommen. Zu einem ist da ja der reale Wirtschaftskreislauf. Diesem Wirtschaftskreislauf werden Gelder entzogen (gehortet) und zu Spekulationzwecken verwendet.
Dax-Vorstände und Manger sind übrigens auch Angestellte, auch wenn sie hier auch als Chefs bezeichnet werden. Da ist das unternehmerische Risikoelement doch ein anderes, als im selbst geführten Familienbetrieb. Warum kann man nicht auch abseits der Neiddiskussion nicht mal reel fragen, warum so ein Angestellter denn das 100fache oder noch mehr als ein anderer Angestellter erhält. Ist das verhältnissmäßig?
Das führt ein bestimmt nicht weiter. Aber warum wehrt man sich so gegen den Mindestlohn?
Die Friseure sollten mal alle drei Monate streiken, dann würde ich die Diskussion gerne mal erleben, ob der Friseur denn ein wirklich so gesellschaftlich verzichtbares Elemnt ist, wie es ja nach der Lohnverteilung so zu seien scheint.
http://www.dvz.de/index.php?id=329&uid=2456
Es zeugt schon von ziemlicher Dummheit, wenn der Name Lafontaine von seinen Gegnern nie ohne eine passende Schmähung oder Beleidigung verwendet wird, anstatt sachlich auf seine Thesen einzugehen.
Das ist ja schon fast zwanghaft.
Die CDU/FDP-Regierung und das erste Kabinett Schröder/Fischer haben da geschlafen. Erst nach der knapp gewonnenen Wiederwahl 2002 (Oder-Hochwasser !) hat man die Reformen begonnen.
Und nicht vergessen: Es war ausgerechnet Lafontaine, der erste Bemühungen von Kohl nach dem Wahlsieg 1998 sofort wieder rückgängig gemacht hat, statt sie weiterzuführen. Soviel zu seinem wirtschaftlichen Sachverstand.
Interessant war im übrigen, von Schmidt zu hören, daß er sich heute vorwirft, den demographischen Wandel und dessen Folgen während seiner eigenen Kanzlerschaft nicht erkannt zu haben... Er sagt, dies sei ein Fehler gewesen, den er sich heute vorwerfen müsse.
dass die Löhne zu hoch sind. Aber versuch mal zu verstehen, was das hier bedeutet:
Lohnquote von 2000 bis 2007 um 8 % gesunken:
Was steckt hinter diesem scheinbar harmlosen Rückgang der Lohnquote um rd. 8%? Nun, dieser Rückgang bedeutet schlicht, dass die Arbeitnehmer und mit Ihnen die Sozialversicherungssysteme und der Staat auf nunmehr jährlich 135 Milliarden Euro (in den letzten 4 Jahren insgesamt über 400 Milliarden Euro) verzichten zugunsten der Unternehmer und Vermögenden.
Herr Prof. Dr. Heinz-Josef Bontrup, Wirtschaftswissenschaftler, kommentiert seine ganz ähnlichen Berechnungen in der Sendung vom Deutschlandradio 29.04.2008 wie folgt:
Das zeigt die gigantische Umverteilung. Das ist im Grunde des Pudels Kern. Darin liegt unsere Krise begründet und wenn wir dort nicht zur Besinnung kommen, dann werden wir unser Land noch weiter vor die Wand fahren.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3209
BarCode: Nach den Hartz-Reformen (die ja eigentlich von Steinmeier sind) ist es doch wohl nicht besser geworden, sondern schlechter. Im übrigen ist Deutschland nicht am Ende. Völliger Unsinn. Sieh dir die Exportüberschüsse an. Die Arbeitnehmer werden nur immer schlechter beteiligt und die Binnennachfrage stagniert deshalb. Die Unternehmen, die für den Binnenmarkt produzieren, sind natürlich deshalb auch schlecht dran.
Nen Thread, der nach den üblichen Reaktionen ("der soll doch nach Kuba gehen", "schon gehört? Der hat sich voll die Protzvilla hingestellt") über das sonstige flache Niveau hinausgeht? Ey, ihr seid hier im Talkboard. Leider versuchen gerade wieder welche, auf das flache Niveau zurück zu fallen (die alte abgedroschene Leier, Lafontaines Haus).
Die Arbeitnehmer werden nicht an den Verlusten beteiligt? Hm, Lohnkürzung, Kurzarbeit, Entlassung. Ist doch irgendwie auch ne Beteiligung.
Ich hab mir gerade nen Wolf (haha) gegoogelt, ich finde es nicht, am Freitag kam ne Meldung, dass jeder Arbeitnehmer 5000€ zur Sicherung seines Arbeitsplatzes zahlen soll. Ging da um ne Firma im Nordwesten. Ich meine, übernommene Exairbusstandorte. Aber wie gesagt, ich find es nicht.
Eine völlig neue Entwicklung.
Gruß
Talisker
P.S.: pandatierpanda, interessante Beiträge, vor allem ganz oben. Bis auf kleinere historische Ungenauigkeiten, so kommt Kapital/Geldhandel im Zuge der Renaissance/Aufklärung auf, Italien und Fugger und so.
bei dieser sachfernen ideologieverbretterung ist natürlich auch die momentane umverteilungsmechanik von unten nach oben dann völlig in ordnung....
Und das Ergenis Nr. 1:
Unser Handelsbilanzüberschuss ist gigantisch:
http://de.wikipedia.org/w/...amt%C3%BCbersicht_neu.png&filetimestamp=
Ergebnis Nr. 2:
Nationalprodukt wächst, aber wir sind Schlusslicht im "alten Europa"
http://www.bundesbank.de/download/statistik/saisonbwirt/i420.pdf
Ergebnis Nr 3:
Die Lohneinkommen sind vom Wachstum entkoppelt. (Zur Lohnquote habe ich genug gesagt.)
In Deutschland wurde und wird, wie gurkenfred richtig feststellt, massiv von unten nach oben umverteilt.
Allseits einen schönen Tag noch! Muss jetzt mit der Katze spielen.
Schlimmer als jetzt kann es doch nicht mehr werden.
Kommt mir nicht mit dem Argument,was der alles vor hat können wir doch nicht bezahlen.
Mal andersrum gedacht,jetzt Zahlen und Zahlen wir und haben trotzdem nichts davon.
Die "Lohnquote" ist wirklich ein schlechter Maßstab. Nur mal EIN Beispiel aus Wiki, weil ich zu faul bin, das jetzt hier als Vorlesung zu gestalten:
"In der tatsächlichen Entwicklung stieg die Quote in der BRD von 1970 bis 1982 (=77 Prozent) an. In der Folge fiel sie bis zur Wiedervereinigung deutlich ab, um dann als Resultat der Wiedervereinigung sprunghaft anzusteigen, weil in Ostdeutschland zwar die Löhne niedriger sind, aber die Arbeitsproduktivität noch niedriger ist. Seitdem hat sich wieder ein sinkender Trend durchgesetzt. Betrug die Lohnquote 2001 noch 72 Prozent des Volkseinkommens, so lag sie 2005 nur noch bei 67 Prozent."
Höhere Löhne bedeuten eben nicht automatisch in der VW-Gesamtrechnung höhere Lohnquote.
- Wenn Millionen von Menschen arbeitslos sind z.B.
- Wenn sich die Struktur ändert von lohnabhängig zu selbständig
- Wenn die Leute mehr riestern oder - selbst wenn "lohnabhängig" mehr zurücklegen und die mit der Sparquote die Zinseinkommen steigen
- Wenn arbeitsintensive Fertiguing abwandert
usw.
Richtig ist, dass die Reallohnentwicklung scheiße war und dass das auf Dauer für den Binnenmarkt nicht sonderlich positiv ist. Andererseits hat das die Exportwirstschaft zu ihrem Boom geführt, was ja auch nicht ganz unwichtig war bei all den internen Problemen, mit denen die Volkswirtschaft belastet war. Die Wiedervereinigung hätte ohne diese Kraft der Exportwirtschaft noch viel fatalere Auswirkungen gehabt.