Krieg Israel vs. Libanon
Flucht aus dem Krisengebiet
Rette sich wer kann
Die Fluchtwege aus dem Libanon werden knapp. Die Einwohner stellen sich auf eine Verschärfung der Lage ein. Frankreich und USA bereiten die Evakuierung von Bürgern aus der Gefahrenzone vor.
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§Wer kann, der verlässt den Libanon. Nach vier Tagen israelischer Angriffe sind die Nerven vieler Libanesen aufs Äußerste gespannt. Niemand weiß, wann und wo die nächsten Raketen einschlagen.
Die Fluchtwege werden immer weniger. Der Flughafen, der Fährhafen, die Autobahn nach Damaskus - nichts geht mehr. Im Süden des Landes wurde ein Kleinbus beschossen, in dem Dorfbewohner fliehen wollten, knapp 20 Zivilisten starben bei dem Angriff.
Angst und Hamsterkäufe
Wer es sich leisten kann, sucht in den Hotels in den nahe Beirut gelegenen Bergen Zuflucht. Die Hotels hier sind normalerweise mit arabischen Touristen belegt, die sich während der Sommermonate im Libanon aufhalten.
Nun haben sich viele Mütter mit Kindern aus Beirut dort eingemietet. „Ich bleibe erstmal das Wochenende mit meinen beiden Töchtern hier“, sagt Randa Attaya. „Die Mädchen haben solche Angst, wenn sie die Bomben hören.“
Wer noch in Beirut ist, rüstet sich für den Ernstfall. Viele Einwohner machen Hamsterkäufe. An den Wechselstuben sind kaum noch syrische Dinar zu bekommen, weil so viele nach Syrien ausreisen wollen. „Ich tanke besser mein Auto voll, damit wir jederzeit fliehen können, falls sich die Lage weiter verschlimmert“, sagt die Hausfrau Saaba Younis.
Evakuierung von Europäern und Amerikanern
Unterdessen werden auch die ersten europäischen Ausländer in Bussen nach Syrien in Sicherheit gebracht. USA und Frankreich bereiten schon konkrete Pläne für die Evakuierung von Bürgern aus dem Libanon vor.
Das französische Verteidigungsministerium entsandte 800 Soldaten und zwei Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Die beiden Schiffe sollen bis Mitte kommender Woche zwischen der libanesischen Küste und der Insel Zypern vor Anker gehen und im Notfall französische Staatsbürger mit Hubschraubern aus dem Libanon ausfliegen. Die Zahl der Franzosen und Libanesen mit doppelter Staatsangehörigkeit im Libanon liege zwischen 20.000 und 25.000, sagte ein Ministeriumssprecher.
Auch die US-Regierung arbeitete an Plänen zur Rettung von US-Bürgern aus dem Libanon. Es werde derzeit geprüft, wie die etwa 25.000 US-Bürger im Notfall vom Libanon nach Zypern gebracht werden könnten, hieß es in einer Erklärung von Außen- und Verteidigungsministerium. Von Zypern aus könnten die Evakuierten dann mit kommerziellen Flügen in die USA weiterreisen.
(sueddeutsche.de/AFP)
Trostlos und Hoffnungslos trifft es ziemlich gut. Vor Jahren dachte ich noch, vielleicht raufen sie sich endlich zusammen, aber wenn man den Erbkrieg am köcheln hält dann kann man ihn eben auch Weitervererben. Mich macht das traurig.
Und ich habe bestimmt nirgendwo geschrieben, das Israel absichtlich diesen Bus mit Zivilisten abgeschossen hätte. Sowas passiert halt im Krieg, so ähnlich wie die Brücke in Serbien, als genau da der Zug kam.
Krieg ist einfach Scheisse.
Zeitpunkt: 18.07.06 09:21
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß -Unterstellung/Beleidigend
...und deine Ignore-Liste - weis wo mir diese hängt?
Es zeugt nur von Unfähigkeit.
So, jetzt sollst dich gegen drei durchsetzen...
MfG45reab
Nur für dich ist alles klar und die Bekämpfung einer Terrororganisation wie der Hisbollah ein Verbrechen.
Ich habe geschrieben, das das Verhalten Israels keine Friedensstiftende Aktion ist. Und das Krieg scheisse ist und so die Lösung nicht gefunden wird. Back to the roots.
Israel nähert sich wieder dem Zustand der zur Gründung der Hisbollah geführt hat. Wie gesagt: Sie waren schon mal Geburtshelfer und augenblicklich rekrutieren sie wieder kräftig für die Hissbollah.
Du wirst mich nicht dazu kriegen die Kriegshandlungen beider Seiten zu unterstützen.
Ich weiß, ich werde gerne von einigen Usern "verhetzt" und mit allen möglichen Attributen belegt, nun denn, sollen sie sich auskotzen und ihren Frust abbauen, was soll's (Du bist natürlich nicht damit gemeint).
Aber im Grunde genommen wünsche ich mir nichts sehnlicher, als endlich Frieden in dieser Region, schon aus persönlichen Gründen. Es wird jedoch eher umgekehrt sein und sich in Hass, Gewalt und Unversöhnlichkeit weiter hineinsteigern, bis irgendwann ... ... ich denke besser nicht darüber nach.
Ciao!
PS Ja: "Krieg ist einfach Scheisse."
PPS @der boardaufpa., Du bist echt ein armseliger Mensch analog Deiner Co.-ID; kannst jetzt wieder mit Sternchen werfen, zwecks Frustabbau. Und tschüss ...
.
Wer redet denn von Fälschen?
Gruß BarCode
Zeitpunkt: 18.07.06 09:23
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Beleidigend
dir erwartet?
Armselig, lächerlich, unsachlich oder sogar Troll - das sind die gern genommene Begriffe:-)
Gruss
PS: Major Tom - bin ich schon drin?
:-)))
"Raus, nur raus"
Aus Masnaa berichtet Ulrike Putz
An der libanesischen Grenze zu Syrien spielen sich tumultartige Szenen ab. Tausende Libanesen, Touristen und Mitarbeiter internationaler Organisationen warten auf Visa. Sie alle wollen nur eins: sich vor dem drohenden Krieg ins Sicherheit bringen.
Am Grenzübergang bei Masnaa geht gar nichts mehr. Hunderte von Autos, Bussen und Taxis stauen sich am Samstagnachmittag mit laufenden Motoren vor dem Kontrollhäuschen. Tausende Menschen drängen sich an den Schaltern der libanesischen Grenzpolizei, stehen auf die Straße nach den Stempeln an, ohne die das nur 50 Kilometer entfernte Damaskus unerreichbar ist. "Es sind zig Mal mehr Menschen als normal und viel mehr, als wir bewältigen können", sagt ein Offizier der Grenztruppen. Die Zahl der Flüchtenden nehme täglich zu. "Anfangs hat wohl keiner damit gerechnet, dass es so schlimm kommen würde."
GRENZCHAOS IM LIBANON: "RAUS HIER, NUR RAUS" Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (3 Bilder). |
Dies ist kein vorhersehbarer Krieg, dessen Beginn per Countdown im Fernsehen angekündigt wurde wie 2003 im Irak. Dies ist ein Krieg, der urplötzlich über die Menschen gekommen ist. Menschen, die nach Beirut, das "Freudenhaus des Nahen Ostens" gekommen waren, um am Strand zu liegen, ihre Familien zu besuchen, ihren Geschäften nachzugehen.
Der Libanon wurde durch die israelischen Bombardements aus einem idyllischen Sommer gerissen. Jedes Jahr strömen knapp zwei Millionen Touristen vor allem aus den Golfstaaten an die levantinische Mittelmeerküste. Es sind vor allem diese Badegäste, Geschäftsleute und Exil-Libanesen auf Verwandtschaftsbesuch, die jetzt aus dem Sommerparadies vertrieben werden: Mit Szenen und Bildern im Kopf, die sie nie hätten sehen wollen, zermürbt von drei, vier durchwachten Nächten und erschöpft von stundenlangen Taxifahrten über die letzten nicht zerstörten Bergstraßen des Libanongebirges.
"Freitagabend hat die Firma entschieden, uns herauszuholen", sagt ein deutscher Techniker
Drei Techniker der König + Bauer AG aus Dresden haben vier Wochen lang in Südbeirut eine Druckmaschine montiert, bis der Flughafen nahe ihres Hotels bombardiert wurde. "Es ist absurd: Während der WM haben wir mit dem Libanesen gefeiert und dann stehen wir Mittwochnachts auf unserem Hotel und müssen zusehen, wie die Kerosintanks am Flughafen explodieren", sagt Rainer Krause. Zuerst seien sie auf Empfehlung der Deutschen Botschaft nur in ein Hotel weiter nach Norden gezogen. "Freitagabend hat die Firma dann entschieden, uns herauszuholen, auch wenn unsere Arbeit nicht abgeschlossen ist", sagt der 42-Jährige.
Hinter ihm wartet eine polnische Fernsehcrew, die südlich von Beirut einen Historienfilm über die Assyrer drehte, als in der Nähe Raketen einschlugen. "Raus hier, nur raus", wollen die Polen, die durch kreischende Kleinkinder, brüllende Militärs und weinende Frauen sichtlich aus der Fassung geraten sind.
Zwei junge Franzosen, Sicherheitsexperten, sollten den Libanesen ein neues Konzept für die Videoüberwachung öffentlicher Plätze verkaufen und zählten stattdessen nachts von der Terrasse des Mövenpick Hotels in Beirut Explosionen: "Es war gespenstisch: Vom Land aus schoss die Hisbollah, von Meer aus die israelischen Kriegsschiffe und ich hatte meine Mutter aus Paris am Telefon, die fast verrückt geworden ist vor Angst."
Auch eine Gruppe amerikanischer Studenten, die sich in Beirut zu einem Austauschjahr einschreiben wollte, ist von der großen Weltpolitik eingeholt worden: Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, sie müssen durch Syrien, wenn sie nach Hause wollen. "Uns ist mulmig", sagt Kate, eine 25-jährige Politikstudentin aus San Diego. "Antisyrische Sprüche wie 'Achse des Bösen' könnten plötzlich ernsthafte Folgen für uns haben. Ich sehe unsere Regierung da auf einmal mit anderen Augen, auch was die Unterstützung Israels angeht."
"Wir lieben den Westen, aber ihr liebt Israel"
Für Bob, den 68-Jährigen Betreuer der Studenten, ruft die Situation unschöne Erinnerungen wach. Als Mitarbeiter einer Hilfsorganisation hat er den Beginn des Bürgerkriegs 1975 in Beirut miterlebt. "Die Eskalation heute ist viel schneller und härter, das macht mir Sorgen."
Die Hitze, der Dieselgestank, kleine Auffahrunfälle - die Nerven liegen blank. Abdulhamid Al Busaidi zerrt seinen Sohn aus seinem Jaguar mit omanischen Kennzeichen. "Sehen sie meinen Sohn? Er ist 18, gestern war er abends mit Freunden auf dem Fußballplatz, in Chtaura, wo wir Urlaub gemacht haben. 100 Meter neben ihm ist eine Rakete eingeschlagen, 100 Meter nur!"
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Al Busaidi kann weiter, sein Fahrer hat die begehrten Papiere bekommen. In einer Stunde wird der Omaner in Damaskus vor dem nächsten Problem stehen. Alle Flüge raus aus Syrien sind ausgebucht, der Flughafen wegen der vielen Privatjets, die Golf-Araber abholen, zusätzlich überlastet. Hotelzimmer gibt es kaum noch, selbst in den Fünf-Sterne-Häusern schlafen ganze Familien auf den Sofas in der Lobby. Al Busaidi ist trotzdem frohen Mutes. "Wir werden die USA hassen bis zum Ende", ruft der Ex-Politiker zum Abschied.
Das große Unverständnis gegenüber dem Westen, der Israel angeblich blind unterstützt, ist das Leitmotiv vieler Äußerungen. Die Menschen, die sich nervös Luft zufächeln, sind ein Querschnitt durch die arabische Welt. Die Libanesin mit kanadischem Pass und Chloé-Handtasche, der syrische Gastarbeiter im verblichenen Overall, die Palästinenserin, die ein Dänemark einen Kiosk betreibt: Alle fragen, warum niemand die Israelis zur Räson ruft.
Die Drohung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, der am Freitag sagte, er werde dafür sorgen, dass nicht nur arabische Kinder stürben, wird als gerecht empfunden. Die Hisbollah haben keinen Krieg gewollt, sondern ein Tauschgeschäft: Gefangene gegen Gefangene. "Was mit Macht genommen wurde, kann nur mit Macht wieder zurückerobert werden", sagt ein Hisbollah-Unterstützer mit Blick auf die von Israel besetzten Gebiete.
"Wir konnten nichts tun", resigniert der Offizier der Uno-Truppen
Nur selten hört man Kritik an der Schiiten-Organisation, wie sie ein saudischer Geophysiker auf dem Heimweg übt: "Die Hisbollah hat nicht nur zwei Israelis gekidnappt, sondern vor allem die Libanesen. Sie haben dem Land einen Konflikt aufgezwungen, den die Israelis jetzt hochschaukeln."
Mit 15 Familienmitgliedern in drei SUVs ist der Ingenieur auf dem Weg zurück ins saudische Dammam. Die 90.000 Euro, die sie im Urlaub ausgeben wollten, nehmen sie wieder mit: Für die Tourismusindustrie der Luxus-Klasse, von der der an Rohstoffen arme Libanon abhängig ist, ist mindestens diese Saison gestorben.
Etwas später schlängelt sich ein Soldat mit hellblauem Barett und einem Stapel blauer Pässe in der Hand durch die Fahrzeugschlange. Der Inder, der seinen Namen nicht nennen will, ist Major bei den Uno-Blauhelmen, die als Beobachter in Naqoura zwischen Israel und dem Südlibanon stationiert sind. Er bringt seine und die Familien von sieben weiteren indischen Unifil-Offizieren in Sicherheit. "Wir haben Ausgangssperre und sind in Alarmbereitschaft, das brauchen unsere Familien nicht mitzuerleben."
Offiziell angeordnet sei die Evakuierung nicht, ratsam sei sie trotzdem. Es wäre nicht das erste Mal, dass Israel im Zuge von Kämpfen mit der Hisbollah eine Uno-Basis im Südlibanon attackiert. "Natürlich denken wir an Qana", sagt der Major. In dem südlibanesischen Ort, nur wenige Kilometer vom derzeitigen Stützpunkt der Inder enfernt, hatte die israelische Luftwaffe 1996 im Zuge von Gefechten mit der Hisbollah einen Uno-Stützpunkt bombardiert. 106 Zivilisten, die auf dem Gelände der Uno Schutz gesucht hatten, kamen dabei ums Leben.
Die Unifil - UN Interim Force in Libanon - sitzt im Sicherheitsstreifen zwischen Israel und der Libanon, um den Frieden zu wahren. "Das hat wohl nicht geklappt", sagt er frustriert. "Wir konnten vorher nichts tun und dürfen jetzt nicht eingreifen und wissen nicht, was Israel plant", sagt der Major. "Das reicht ja wohl als Antwort."
Ich brauche wirklich keinen "boardaufpasser" oder ein selbsternanntes "Gewissen", das bereits mit seiner Co.-ID denselben Eifer, dieselbe Fixierung an den Tag gelegt hatte. Man fragt sich weshalb, ich denke Frustrationen, gelle c...... . Da lobe ich mir doch die Ignore-Funktion. :-)
Ciao!
PS Dennoch thx für Deine Fürsprache! Das wird jetzt wieder einige auf die Barrikaden bringen. Macht aber nichts. *g*
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MfG
kiiwii
Gruss
db
Die israelischen Streitkräfte haben ihre Angriffe gegen Ziele im Libanon am Samstag ausgeweitet.
HB BEIRUT/TEL AVIV/BERLIN. Die Luftwaffe bombardierte am Freitagabend erstmals das Hauptquartier der radikal-islamischen Hisbollah-Bewegung im Süden von Beirut und zerstörte es am Samstag völlig. Eine israelische Rakete traf im Südlibanon einen Kleinbus, der flüchtende Zivilisten beförderte.
Mindestens 20 Menschen, darunter mehrere Kinder, seien getötet worden, bestätigten libanesische Sicherheitskreise. Hisbollah-Chef Scheich Hassan Nasrallah drohte Israel mit einem offenen Krieg. Die neue Eskalation im Nahen Osten überschattete auch den Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen und Russlands (G8) in St. Petersburg.
Die israelischen Angriffe auf Brücken, Straßen und Dörfer im Libanon und das schiitische Viertel in Süd-Beirut gingen am Samstag den vierten Tag in Folge weiter. Auch die wichtigste libanesische Grenzstation an der Grenze zu Syrien wurde mit Luft-Boden-Raketen beschossen. Die Zahl der Todesopfer im Libanon seit Beginn der israelischen Angriffe am Mittwoch stieg auf fast 90.
Hisbollah-Milizen im Südlibanon setzten wiederum ihren Raketenbeschuss nordisraelischer Siedlungen fort. Erstmals trafen drei Raketen die den Juden heilige Stadt Tiberias am See Genezareth. Insgesamt schlugen am Samstag 50 Projektile in Nordisrael ein. Israelische Medien sprachen von mehreren Verletzten. Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen starben am Samstag zwei Palästinenser.
Die israelische Kriegsmarine suchte derweil nach drei Soldaten, die als vermisst gelten, nachdem eine von der radikal-islamischen Hisbollah-Bewegung abgeschossene Rakete am Freitagabend ein vor der libanesischen Küste liegendes israelisches Schiff in Brand geschossen hatte. Die Leiche eines vierten Soldaten konnte geborgen werden. Nach israelischen Militärangaben hatte ein Marschflugkörper vom Typ C-802 aus iranischer Produktion das Schiff getroffen. Israelische Schiffe blockieren die Zugänge zu den libanesischen Häfen, um der Hisbollah die Nachschubwege zu versperren.
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah drohte am Freitagabend Israel mit einem offenen Krieg und neuen, weiter reichenden Raketen. Sein Land habe keine andere Wahl, als "sich entweder Israel zu unterwerfen oder standhaft zu bleiben und Widerstand zu leisten", meinte er. Der libanesische Ministerpräsident Fouad Siniora erklärte am späten Freitagabend in einem Interview mit dem US-Sender CNN, Israel "zerstückele" mit seinen Angriffen den Libanon.
Angesichts der anhaltenden israelischen Bombardierung bereiten europäische Regierungen eine Evakuierung ihrer Landsleute aus dem Libanon vor. Rund 100 Deutsche sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin vom Samstag seit dem Vortag in Konvois nach Syrien ausgereist. Auch die Schweiz, Spanien und Italien brachten die ersten Bürger bereits außer Landes. Frankreich teilte mit, dass es an diesem Sonntag eine Fähre bereitstellt, um seine Bürger nach Zypern zu bringen. Eine sichere Ausreiseroute gibt es nach der israelischen Bombardierung des Flughafens von Beirut und der Seeblockade nicht. Der Libanon hat nur Grenzen zu Israel und Syrien.
Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin gab eine Reisewarnung für den Libanon heraus. In dem Mittelmeer-Land halten sich etwa 1100 deutsche Staatsbürger auf, davon haben rund die Hälfte die doppelte Staatsbürgerschaft. Für den Tod einer deutsch-libanesischen Familie gab es keine offizielle Bestätigung.
Auch der am Samstag in St. Petersburg begonnene G8-Gipfel stand im Zeichen der verschärften Lage im Nahen Osten. "Alle sind sich der Gefahr bewusst", sagte US-Sicherheitsberater Stephen Hadley am Samstag am Rande der Veranstaltung. Er beschuldigte Syrien und den Iran, mit Hisbollah gemeinsam ein "joint venture" (Gemeinschaftsprojekt) zu betreiben. US-Präsident George W. Bush hatte Syrien bereits zuvor aufgefordert, die Hisbollah zur Beendigung der Angriffe auf Israel zu bewegen. Russland appellierte an die Hisbollah, die Raketenangriffe auf Israel einzustellen.
Die Außenminister der Arabischen Liga konnte sich auf einer Sondersitzung in Kairo nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme zur Lage im Libanon einigen. Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien nannten die Entführung israelischer Soldaten durch die Hisbollah einen unverantwortlichen Akt. Die Eskalation schade der gesamten arabischen Welt, betonten sie nach Angaben aus diplomatischen Kreisen.
Kampfhubschrauber griffen nach Berichten von Augenzeugen einen Leuchtturm und den Hafen an, der sich direkt an das Stadtzentrum anschließt. Die Hubschrauber flogen Beirut den Angaben zufolge vom Mittelmeer aus an. Kurz zuvor beschossen die israelischen Streitkräfte auch den Hafen nordlibanesischen Stadt Tripolis.
Kampfflugzeuge haben am Samstag in Beirut das Büro eines Führers der radikalislamischen Hamas beschossen und zerstört. Nach Angaben der Organisation war Mohammad Nassal, der dem Hamas-Politbüro angehört, zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in den Räumen. Auch das Büro des Hamas-Repräsentanten im Libanon, Osama Hamdan, sei bei israelischen Luftangriffen leicht beschädigt worden. Er sei nicht zu Schaden gekommen, da er sich nicht in dem Büro aufhielt, wie die Hamas in einer Mitteilung bekannt gab.
Zum Schutz der israelischen Hafenstadt Haifa haben die Streitkräfte dort am Samstag Patriot-Abwehrraketen stationiert. Das Abwehrsystem kann zwar keine Katjuscha-Raketen zerstören, die in den vergangenen Tagen zu Hunderten von der Hisbollah-Miliz im Libanon auf Israel abgefeuert worden sind, aber es kann nach Angaben der Streitkräfte Schutz vor Boden-Boden-Raketen bieten, wie sie etwa Syrien besitzt. Die Hisbollah hatte die drittgrößte israelische Stadt erstmals am Donnerstag mit Katjuscha-Raketen beschossen.
Quelle: Handelsblatt.com
Ich weiß schon, warum ich mich weitgehend hier verabschiedet hatte. Ich bereue meinen Rückfall schon.
Zu
"Ich bin hier nicht persönlich involviert. "
im Kontext: Ich wurde gefragt, ob ich im Libanon oder in der Gegend Verwandte oder bekannte habe. Nein habe ich nicht. Bin ich deshalb ein unmensch? Die hiesige jüdische Gemeinde wurde vor ca. 65 Jahren vernichtet, und hierher kamen wohl keine zurück, oder eben nur ohne offen gelebte Gemeinde. Hier gibts keine Juden mehr. Ich kenne also keinen. Und Libanesen oder Palästineser zählen nicht zu meinem Bekanntenkreis und der Vollständigkeit halber: Ich war auch noch in keinem der Länder in dieser Gegend als Gast oder zur Arbeit.
und
"Krieg ist einfach Scheisse."
Ist meine Meinung als Pazifist, dazu stehe ich.
1. Frage: Warum nimmst Du dann Stellung zugunsten e i n e r Seite ?
Ich bin und fühler mich nicht parteiisch. Ich sehe die Probleme Israels sein Existenzrecht durchzusetzen in einer feindlichen Umgebung. Und ich sehe die anderen die Israel als Feind erleben.
Jetzt mal nachgefragt: Weil hier kann man sich nie sicher sein: Was denkst du denn auf welcher Seite ich stehe? Oftmals schreiben manche einfach drauflos, ohne gelesen zu haben was Sache ist.
2. Frage: Warum nimmst Du überhaupt Stellung ?
Gute Frage: Weils Thema ist. Weil ich Krieg Scheisse finde. Weil es traurig ist wenn Menschen sterben und flüchten müssen. Insofern bin ich vll doch persönlich involviert. Mein Vater musste auch als Kind flüchten und hat seine Heimat verloren, weil Obere Arschlöcher einen Krieg geführt und verloren haben. Seinen Vater hat er dafür im Krieg auf viele Jahre verloren. Also Verlust der Heimat, Flucht, Krieg und all das damit verbundene Leid lässt mich nicht kalt.
3. Frage: Birgt Deine Aussage "Krieg ist einfach Scheisse" irgend einen konkreten (wenn auch nur ganz winzig kleinen) Ansatz, der zur Lösung des Konflikts beitragen könnte ?
Nun ja, in Israel gibts z.B. "Frieden Jetzt" Aktivisten. Haben natürlich keinen leichten Stand, denn wer Frieden will ist ja üblicherweise sofort ein Terrorunterstützer, wie man hier im Thread wunderbar nachlesen kann.
Aber mal ne Gegenfrage: Wer oder welches posting hier bringt den Frieden für Israel und seine Nachbarn? Wenn das die Voraussetzung ist, das jemand hier posten darf, dann kannst du gleich zumachen. Wir lösen hier die Probleme nicht. Die Leute dort müssen ihre Denkblockaden auflösen, sonst geht da nichts.
Aktuell führt Israel Krieg um des strategischen Vorteils willen, nicht um den Frieden zu bekommen. Und die Hisbollah feuert aus allen Rohren um ihren Hass auszuleben.
Beide Seiten schenken sich schon seit hunderten von Jahren immer wieder einen ein.
Beide Seiten sind unbelehrbar.
Also, was soll der ganze Posting-shice, geändert wird niemals etwas zwischen den beiden Volksgruppen.
Aussserdem finde ich es lächerlich, gemütlich mit nem Bier vor'm PC zu sitzen und entweder über Juden, oder Palestinenser ein Statement abzugeben.
Oder hat jemand von euch eine Eigentumswohnung in Beirut oder Naharyya?
USA arbeiten an Evakulierungsplänen für 25.000 Amerikaner im Libanon - Bus mit 31 Österreichern in Syrien angekommen
Washington/Kopenhagen - Das amerikanische Außenministerium bereitet Pläne zur Evakuierung der 25.000 Amerikaner im Libanon vor. Das sagte Sprecher Sean McCormack am Freitag in Washington. Dazu gehöre auch Rücksprache mit dem Verteidigungsministerium über etwaige militärische Hilfe.
McCormack betonte aber, dass die Amerikaner die Sicherheitssituation zur Zeit selbst abschätzen müssen. Eine sichere Ausreiseroute gibt es nach der israelischen Bombardierung des Flughafens von Beirut nicht. Libanon hat nur Grenzen zu Israel und Syrien. Das amerikanische Kriegsschiff "USS Iwo Jima" liegt im Roten Meer zwischen Ägypten und Saudi-Arabien. Es würde mehrere Tage brauchen, um die Küste des Libanon zu erreichen.
Auch Europäer evakuiert
Angesichts der anhaltenden der anhaltenden israelischen Bombardierung bereiten die europäischen Regierung die Evakuierung ihrer Bürger aus dem Libanon vor. Frankreich gab am Samstag bekannt, dass es die Evakuierung seiner Staatsbürger einleite. Die Zahl der Franzosen im Libanon einschließlich von Touristen und Geschäftsreisenden wird auf etwa 20.000 geschätzt. Eine sichere Ausreiseroute gibt es nach der israelischen Bombardierung des internationalen Flughafens von Beirut und der israelischen Seeblockade nicht.
Bus mit 31 Österreichern in Syrien angekommen
Der Ausländer-Konvoi mit dem Bus der Österreicher aus dem Libanon ist am Samstag in der syrischen Hafenstadt Latakia angekommen. Das bestätigte die Sprecherin der Außenministeriums in einem Telefonat mit der APA. Die 31 Österreicher werden von dort aus nach Larnaka auf Zypern und Rom weiterreisen. Die drei österreichischen Kinder, die sich zu einem Familienbesuch im Südlibanon aufhalten, bleiben auf Wunsch des in Österreich befindlichen Vaters vorläufig in Sidon, da ein Transport in Anbetracht der israelischen Luftangriffe derzeit nicht riskiert werden kann.
Der Integrationsbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Omar Al-Rawi, dankte am Samstag dem Außenministerium dafür, dass sich die österreichische Botschaft in Beirut in vorbildlicher Weise um die Kinder bemüht habe, wie er der APA mitteilte. In der südlibanesischen Küstenstadt Tyrus sitzt auch eine 23-jährige Wienerin fest, die mit ihren beiden Töchtern ihren Urlaub bei Verwandten verbringen wollte. Die 24-jährige Studentin L. aus Scheibbs in Niederösterreich, die sich seit März in Beirut aufgehalten hat, konnte nach Angaben des Außenamts zunächst nicht erreicht werden, weil die Koordinaten, die der Botschaft mitgeteilt wurden, nicht zutreffend waren. L. ist nach Angaben ihrer Familie unterdessen mit dem Bus nach Syrien ausgereist.
Evakuierungszentrum
In Paris erklärte der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy, es sollten Autobusse und Autos organisiert werden, um die Menschen auf dem Landweg in die syrische Hauptstadt Damaskus und von dort in die jordanische Hauptstadt Amman zu bringen. Auf Zypern solle ein Evakuierungszentrum eingerichtet werden. Am Sonntag solle eine Fähre mit 800 bis 1000 Plätzen für Fahrten zwischen Beirut und der Mittelmeerinsel einsatzbereit sein. Die Marine sei alarmiert und es stünden sowohl Militär- als auch Zivilflugzeuge in Bereitschaft, um französischen Bürgern bei der Ausreise zu helfen, sagte Premierminister Dominique de Villepin.
"Abreise mit kurzer Vorwarnung"
Im deutschen Auswärtigen Amt hieß es, die Sicherheitslage werde permanent überprüft und man bereite sich auf alle Szenarien vor. Die britische Regierung hat alle ihre Staatsbürger im Libanon aufgerufen, sich auf die Flucht vorzubereiten. Angesichts der anhaltenden militärischen Gewalt sollten sich die auf rund 20.000 geschätzten Briten "auf eine Abreise mit kurzer Vorwarnung" einstellen, berichtete die BBC am Samstag. Zudem sollten sie versuchen, "nicht aufzufallen", riet das Foreign Office.
Die Regierungen der skandinavischen Länder begannen mit der Ausarbeitung von Evakuierungsplänen für mehrere tausend Bürger. Während die norwegische Regierung in Oslo ankündigte, man wolle versuchen, am Sonntag Bustransporte von Beirut in die syrische Hauptstadt Damaskus zu organisieren, erwägt Schwedens Außenministerium eine Evakuierung auf dem Seeweg nach Zypern. Das belgische Außenministerium rät Belgiern im Libanon "ruhig abzuwarten, bis die Lage sich stabilisiert". Von einer Evakuierung ist vorläufig noch nicht die Rede. (APA/dpa/Red)
Nichts für ungut!!
mfg J.B.
Schau dir lieber mal ein schönes Foto aus der Negev an...
Nichts für ungut!!
mfg J.B.