1 600 gefallene US-Soldaten im Iraq
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Eröffnet am: | 09.05.05 10:26 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 2.605 |
Neuester Beitrag: | 06.12.07 12:43 | von: danjelshake | Leser gesamt: | 79.716 |
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Geht es eigentlich noch schlimmer?
Ein offener Bürgerkrieg ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Aber es gibt ja eine Verfassung und alles wird gut...
Friday 28 October 2005, 21:45 Makka Time, 18:45 GMT
Seven US soldiers have been killed in Iraq, while Shia spiritual leader Ayatollah Ali al-Sistani says he will stay neutral in the country's parliamentary elections.
Two US soldiers were killed in separate roadside bomb explosions in south Baghdad on Thursday, the US military said in separate statements.
A third US soldier was killed, again on Thursday, when his vehicle was hit by a roadside bomb in Ramadi, 110km west of Baghdad, the US military said.
Two other military personnel were also killed, but the US military did not provide details.
Two US Marines were killed in an indirect fire attack at Saqlawiya in Falluja on Thursday, another US military statement said.
One Marine died at the scene and the second later died from his wounds at a nearby medical centre.
Two US Marines were killed in
Saqlawiya on Thursday
The names of the deceased are being withheld pending notification of next of kin and release by the US Department of Defence, the statement added.
The latest fatalities bring to 2012 the number of US military personnel killed in Iraq since the March 2003 invasion.
In related violence, an Iraqi soldier was killed and another wounded when a roadside bomb exploded near their patrol in central Falluja, 50km west of Baghdad.
Woman and child
Police officer Shamil Ali said a woman and a child were killed in subsequent gunfire.
Aljazeera also reported that two Iraqis, a man and a woman, were killed when shot by US soldiers who were storming the al-Malaab neighbourhood east of the western city of Ramadi, Iraqi medical sources said.
Iraqi Rapid Reaction Forces killed two fighters during an operation to free about two dozen people taken hostage in Khamishli, 65km south of Baghdad.
Al-Sistani backed Shia alliance
in January elections
Police said five of the hostages were found shot dead.
Eight civilians were wounded when a bomb went off near a bus station in Miqdadiya, 90km northeast of Baghdad.
Five civilians, two of them children, were injured when a mortar round landed on a residential district in Baquba, 65 km northeast of Baghdad, police said.
Neutrality
Meanwhile, Shia spiritual leader Ayatollah Ali al-Sistani said on Friday that he would back none of the rival blocs contesting new parliamentary elections scheduled for December, unlike in January 2005 when he endorsed the main Shia alliance.
Al-Sistani "will call on Iraqis to massively participate in the forthcoming elections but he will not back any one party", said a al-Sistani spokesman, Shaikh Abdul Mahdi Al-Karbali.
Al-Sistani rarely appears in public and usually lets aides speak for him.
"It is up to Iraqis to make their choice in accordance with their beliefs," said Karbali in a sermon at Friday prayers in the city of Karbala.
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In separate developments, three American soldiers were killed on Saturday in separate blasts in Baghdad and northern Iraq, the US military said.
Six US soldiers have been killed in
Iraq over the past three days
Two soldiers from Task Force Baghdad died when a roadside bomb exploded near their patrol in the southern part of the capital, the military said.
Elsewhere, another soldier from Task Force Liberty was killed and four others injured when a vehicle struck a landmine near Baiji, 250km north of Baghdad.
The names of the soldiers were being withheld pending notification of their relatives.
Eight American soldiers have been killed in Iraq in the past three days.
The latest deaths raised to 2015 the number of US military members who have died since the beginning of the Iraq war in March 2003, according to count by the Associated Press.
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Sie sind keine Zahlen
von Cindy Sheehan
Truthout / ZNet 22.10.2005
Kürzlich hat mich folgende Mail erreicht (Namen entfernt):
“Liebe Ms. Sheehan
Ich war mir nicht sicher, wie ich Sie erreichen kann, also sende ich Ihnen eine Mail über die GSFP-Website*. Ich möchte Ihnen danken für Ihren Essay ‘A Peaceful Day’ vom 17. Oktober auf der Website www.commondreams.org/views05/1022-28.htm Ich besuche diese Seite immer wochentags. Mein Cousin ist einer der fünf US-Soldaten, die am Samstag, dem 15. Oktober, an jenem “friedlichen Tag“ im Irak also, getötet wurden. Er war 30 und stammt aus Indiana. Er war ein “tapferer Soldat”, der eine Frau und zwei Kinder hinterlässt, außerdem seine beiden Eltern, eine Großmutter, eine Schwester, eine Tante, zwei Onkels und zwei Cousinen. Wir warten noch auf die endgültige Bestätigung seines Todes durch einen DNA-Test.
Danke, dass Sie darauf aufmerksam gemacht haben. Der Tod meines Cousins und seiner Kameraden spricht gegen den ‘friedlichen Tag’ - mögen ihre Seelen in Frieden ruhen.
Danke, für Ihre Bemühungen.”
Heute hat mich folgende Mail einer verzweifelten Mutter erreicht, deren Sohn Träger des Gold Star war:
“Wie?
Ich habe so viele Fragen... Wie kann ich diesen üblen Schmerz in meiner Brust nur zum Schweigen bringen? Wie schaffe ich es? Wie kann ich weiteratmen und doch nicht leben? Wie? Wie Körper und Seele zusammenhalten? Wie nur? Wie kann ich meine Augen schließen. Ich frage mich, wenn ich einschlafe, werde ich mit der Erkenntnis wiederaufwachen, dass dieser Alptraum nun mein Leben ist? Wie soll ich das schaffen? Wie kann man jemanden mit jeder Faser seines Herzens lieben, ohne ihn je wieder in die Arme zu schließen? Wie weitermachen? Ohne dieses liebe Gesicht wiederzusehen, das mein Leben glücklicher gemacht hat, als ich es je verdient habe? Wie nur? Wie bringe ich diesen Schrei, den niemand hören kann, außer mir, zum Verstummen? Wie? BITTE, SAGEN SIE ES MIR... Wie soll ich ohne mein Kind weiterleben, ohne meinen Sohn, ohne mein Herz, meine Seele, meine Freude, ohne den Sinn meines Lebens... Bitte, sagen Sie es mir... Wie stelle ich das an? Wie kann sich die Welt nur weiterdrehen ohne Steven... Wie schaffe ich es?”
Hier eine Mail, die mir gestern eine Mutter schrieb, die sich nicht als Gold-Star-Mom “qualifiziert“, da ihr Sohn Jeffrey sich das Leben nahm. Er litt unter einem furchtbaren Post Traumatic Stress Syndrome (PTSD) (für das andere Amerika gehört sie dennoch zu GSFP*):
“Hi,
Man fragte ihn (Gouverneur Mitt Romney), was eigentlich seine fünf Jungs täten. Er sagte, sie seien erwachsen und hätten Familie, sie müssten selbst entscheiden, was sie tun. Anschließend erinnerte er uns daran, dass unsere Kinder selber die Entscheidung getroffen hätten, sich (bei der Armee) einzuschreiben. Aggressiv rekrutiert - das wäre wohl der richtigere Ausdruck. Außerdem sagte man ihnen nicht die Wahrheit. Erst hinterher haben sie gemerkt - so, wie mein Sohn - dass sie einen großen Fehler gemacht hatten. Er (der Gouverneur) sagte, dass er auf allen Beerdigungen war. Waren Sie nicht, sagte Kevin nur ... Sowohl Kevin als auch Debbie hatten das Gefühl, gegen eine Mauer zu rennen. Unser Bush-”Yes”-Mann wird seine Haltung nicht ändern. Andererseits ist positiv zu vermerken, dass sich sein Oberkommandierender privat mit Kevin über das Thema Veteranen-Angelegenheiten unterhielt, er sagte, man wolle das System verbessern.
Ich kann (meinen Sohn) Jeffrey einfach nicht vergessen. Ich sehe ihn noch vor mir, wie ich ihn bei Freunden abholte - er muss so 11 oder 12 gewesen sein - wie er in mein Auto sprang. So präsent... Es ist, als ob man nur die Hand auszustrecken bräuchte, um ihn zu berühren. In was für eine höllische Welt hat uns diese Regierung verbannt. Wir werden den Rest unserer Tage darin verbringen...”
Binnen sehr, sehr kurzer Zeit werden wir im Irak den zweitausendsten toten US-Soldaten haben - leider. Es ist tragisch und empörend.
Offiziell sind es mittlerweile 1992 Tote (laut offizieller Gefallenen-Website des Kriegsdepartments). Innerhalb der nächsten Tage könnte die Zahl auf 2000 steigen. Von diesen 1992 Toten sind 13 “pending notifications” (die Familien wurden noch nicht benachrichtigt - Anmerkung d. Übersetzerin). Ich habe über dieses Thema schon einmal geschrieben. Im vorliegenden Fall heißt “pending notifications“, dass 13 Familien ihren normalen Alltagstrott weiterleben, ohne zu ahnen, dass der Hammer jeden Augenblick fällt. Seit Tagen, Wochen, vielleicht Monaten, sorgen sie sich um einen Angehörigen. Einige wissen vielleicht, dass in den vergangenen zwei Tagen 11 unserer (amerikanischen) Kinder getötet wurden und warten jetzt besorgt auf Nachricht. Ist heute der Tag, an dem ihr Leben zerstört wird? Oder trifft es andere - vom Schicksal willkürlich auserkoren, diesen grausamen Angriff auf ihr Heim zu ertragen?
Aber es gibt auch viele Familien in Amerika, die heute in der glücklichen Lage sind, Gewissheit zu haben, dass ihr Leben nicht durch den Tod eines geliebten Kindes - getötet in einem sinnlosen Krieg -, auf den Kopf gestellt wird. Zu dieser Gruppe zählen alle Mitglieder der kriminellen Regierung Bush, sämtliche Kongressabgeordneten und jene Leute mit Mikrofonset auf dem Kopf, die rechte Hassbotschaften ausspucken. Keiner dieser Leute hat eine Ahnung, was für ein Horror das ist, nachts wach zu liegen und sich Sorgen um ein geliebtes Kind zu machen und tagsüber mit einem eiskalten Gefühl in der Magengegend rum zu rennen, weil man gehört hat, dass heute im Irak wieder US-Soldaten starben. Die meisten dieser Leute sind für den Krieg - offen oder stillschweigend (indem sie nicht für ein Ende der Besatzung im Irak eintreten).
Wir alle wissen, dass George Bush und seine Anhänger - die derzeit zerbröseln wie drei Tage alte Zuckerkekse -, sich keinen Pfifferling um das Schicksal jener scheren, die sie in den Irak geschickt haben, um unschuldige Menschen zu töten und selbst zu sterben. Wir alle wissen, dass George (Bush), Dick (Cheney), Condi (Letztere ist für mich eine Vize-Kriegsministerin... weil sie einer diplomatischen Lösung nie eine Chance gibt), Donny (Rumsfeld) (der das Tötungsministerium leitet) und der Rest der Belegschaft ihren Fehler nie eingestehen werden - Leute, was denkt ihr, würde sonst passieren? Im Grunde laufen für sie die Dinge im Irak doch nach Plan! Sie freuen sich über das Chaos und die Unruhen im Mittleren Osten - wie zufriedene Schnecken in ihrem Häuschen. Für sie und ihre kriminellen Mittäter ist das gleichbedeutend mit noch mehr Geld, noch mehr irakischen Ressourcen, die man erraffen kann. Sie leeren unsere Finanzkassen und berauben unsere Gemeinden ihrer künftigen Führungspersönlichkeiten.
Obige drei Mails sind drei kleine Zeugnisse der Pein, die ich mit Ihnen teilen wollte. Es sind drei Geschichten - drei aus einer Million. Zehntausende Mütter im Irak, deren Kinder getötet wurden, haben eine Geschichte zu erzählen. Wie viele werden sich an ihren Sohn erinnern, als er noch ein Baby war oder vorpubertär und sich in seinen unschuldigen Augen noch alle mütterlichen Träume und Hoffnungen spiegelten?
Mein Sohn Casey hatte eine so hoffnungsvolle Zukunft vor sich. Neulich wurde ich gefragt, was ich am meisten vermisse, wenn ich an ihn denke. Ihn - einfach nur ihn, alles, was mit ihm zusammenhängt. Ich entbehre seine Existenz auf diesem Planeten, seine naive Begeisterungsfähigkeit, seine Zukunftshoffnungen, die einem so zu Herzen gingen. Ich entbehre seine Zukunft und denke an seine Vergangenheit mit einer Mischung aus Liebe und Schmerz.
An jenem Tag, an dem der zweitausendste US-Soldat im Irak stirbt, wird es sicher wieder zu landesweiten Kerzenmahnwachen kommen - um die Toten zu ehren. Nett aber nutzlos. Es wird unsere Truppen nicht heimbringen, und es wird dem irakischen Volk keine Sicherheit bringen.
An jenem Tag werde ich wieder in Washington DC sein. Ich werde mich beim Weißen Haus aufhalten. Es ist unser Haus. Ich werde auf dem Bürgersteig sitzen und fordern, dass die Kriegsverbrecher, die in diesem Haus wohnen und arbeiten, unsere Truppen nach Hause bringen. Ich schlage vor: Anstatt im Kerzenschein Mahnwache zu halten und “Give Peace a Chance” zu singen, sollten alle, die die unmoralische Okkupation des Irak beenden wollen, mit Plakaten vor dem Kongress-Büro ihrer Nachbarschaft erscheinen und fordern, dass sämtliche Kongressleute alles in ihrer Macht Stehende tun, um unsere Lieben, unser kostbares Herzblut, aus diesem Alptraum zu befreien. Es wird Zeit, auf friedliche Weise radikal zu werden.
Am Tag des Verfassungsreferendums im Irak (inklusive Wahlbetrug) sagte George (Bush):
“Demokratien sind friedliche Länder”.
Nehmen wir ihn und unsere gewählten Vertreterinnen und Vertreter bezüglich dieser heuchlerischen Aussage beim Wort. Und wenn es George nicht tut, dann eben wir!
Unsere jungen Leute sind keineswegs nur Zahlen. Sie liegen in frühen Gräbern, weil es diese Verbrecher gibt - Leute, die ins Gefängnis gehören, Leute, die einen schönen Batzen an dieser inoffiziellen Sauerei im Irak verdienen. Die Iraker sind noch nicht einmal Zahlen. Wenn man ihre Toten überhaupt zählt, sie nicht vergisst, dann landen selbst Frauen und Kinder häufig in der falschen Statistik - aufgelistet unter “Aufständische”.
Aber wenn Zahlen nötig sind, um Amerika wachzurütteln, dann sei an die Worte von Dr. Death (Donny Rumsfeld) und Mrs. Death (Condi Rice) erinnert, die sagten, die Besatzung könne noch mindestens 12 Jahre dauern. Welche Zahl wäre für Sie okay? Für mich war eine schon zuviel.
Anmerkung d. Übersetzerin
*www.gsfp.org GSFP (Gold Star Families for Peace - ist eine u.a. von der Familie Sheehan gegründete Organisation von Angehörigen gefallener US-Soldaten mit dem höchsten Militärorden, dem Gold Star)
WASHINGTON (Reuters) - The Pentagon has estimated that nearly 26,000 Iraqis have been killed or wounded in attacks by insurgents since January 2004, with the daily number increasing fairly steadily.
A Pentagon report to Congress said casualties among Iraqi civilians and security forces rose from about 26 a day between January 1 and March 31, 2004, to about 64 a day between August 29 and September 16, 2005, just before the referendum on the Iraqi constitution.
The Pentagon has not previously provided such a comprehensive estimate of the Iraqi casualty toll from insurgent attacks. It also refuses to release data on the number of Iraqi civilians killed or wounded by U.S. forces.
"Approximately 80 percent of all attacks are directed against Coalition Forces, but 80 percent of all casualties are suffered by Iraqis," the report said. It was made available on the Pentagon's Web site.
The report noted that attacks by insurgents increased as expected in the runup to the referendum. Weekly attacks numbered just under 200 in the first quarter of 2004, and rose to over 650 a week as the referendum approached.
The daily figures were presented in a bar graph covering six time periods since January 2004.
A Pentagon spokesman, Lt. Col. Barry Venable, told The New York Times in Sunday's editions that the report was not a comprehensive accounting of Iraqi casualties.
He said the count did not provide separate figures for the number of killed or wounded and how many of those were civilians, police officers or soldiers.
The counts were based on casualty reports filed by U.S. and allied forces who responded to attacks, but Venable noted that foreign troops did not respond to all attacks.
The report showed the number of Iraqis killed and wounded rose to 50 a day by the end of 2004 and dropped slightly through August before rising again to about 64 a day after August 29.
The U.S. military death toll reached 2,000 last week, and more than 15,000 troops have been wounded since the March 2003 start of the war.
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Themenpark Tod
von Robert Fisk
The Independent / ZNet 21.08.2005
Vergangenen Montag pries George Bush jene geldgierigen, sektiererischen Politiker des Irak, die völlig unfähig sind, eine Verfassungs-Deadline einzuhalten. Sie hätten sich heroische Verdienste um die ?Demokratie" erworben, so Bush. Zur selben Zeit treffe ich in einem der bekanntesten Bagdader Hotels einen Freund, der hier als stellvertretender Geschäftsführer arbeitet; wir kennen uns seit über drei Jahren. Er macht einen gealterten Eindruck - wirkt, als wäre er doppelt so alt, wie er tatsächlich ist. Er packt mich am Arm, sieht mir ins Gesicht: ?Mr. Robert, haben Sie gewusst, dass ich entführt wurde?? Fast jeden Tag erzählen mir Bekannte, die ich im Irak treffe, sie seien Opfer einer Entführung geworden - oder der Cousin eines Freundes oder dessen Vater oder Sohn. Häufig kommen die Entführten wieder frei. Manche werden aber auch ermordet. Dann steht mir, dem Mann aus dem Westen, ein besonders schwerer Gang bevor - ich muss in die Familien und mein Beileid aussprechen. Ich, der Westler, betrete das Heim von Menschen, die dem Westen die Schuld für das Chaos geben, dem ihre Angehörigen zum Opfer fielen, um ihnen mein Beileid auszusprechen. Mein Freund hat überlebt - knapp.
Tags darauf besucht mich ein anderer guter Freund zum Kaffee, ein Universitätsprofessor. Ich nenne in diesem Artikel keine Namen - was Ihnen deutlich macht, welcher Terror in Bagdad herrscht. Er erzählt: ?Ich hatte die Aufsicht in der Semesterabschlussprüfung im Fachbereich Linguistik und sah, wie ein Student mogelte. Ich ging hin zu ihm und sagte, ich glaube, Sie schreiben ab. Nein, sagte er. Ich sagte, ich werde Ihr Blatt jetzt an mich nehmen. Er beugte sich zu mir rüber und sagte, wenn Sie mich nicht zu Ende schreiben lassen, werden Sie ermordet. Ich ging zum Fachbereichsleiter - in der Annahme, er würde den Mann maßregeln und ihm seine Arbeit wegnehmen. Stattdessen ging er zu ihm und sagte, Sie können Ihre Prüfung zu Ende schreiben. Mein eigener Fachbereichsleiter hat mich komplett im Stich gelassen?. Mein Freund, der Professor, liebt englische Literatur. Aber er hat noch ein Problem.
?Viele Studenten sind inzwischen sehr islamisch orientiert. Sie wollen einen Unterricht aus der Perspektive ihrer Religion. Was soll ich machen? Ich kann nicht mehr über Existenzialismus lehren, weil der in den Augen dieser Leute antiislamisch ist - nie mehr Sartre, heißt das. Diese Leute stellen mir zum Beispiel die Frage, welche religiöse Aussage haben die Stücke von Eugene O?Neill? Was soll ich da antworten? Ich kann nicht mehr unterrichten. Verstehst du, ich kann nicht mehr unterrichten?. Seit der ?Befreiung? Bagdads im April 2003 wurden im Irak 180 Professoren und Lehrer ermordet. Kurz nach dem Besuch des Professors ruft mich einer seiner Kollegen an.
?Vor zwei Tagen wurde der alte Amin Yassin entführt - zusammen mit seinem Sohn.? Anders als viele Kollegen war Amin nie in der Baath-Partei gewesen. Amin ist Emeritus der Linguistik. Er gibt an der Bagdader Universität (Fachbereich Englisch) immer noch Grammatikkurse. Sein 30jähriger Sohn ist Lehrer an einer weiterführenden Schule. Beide wurden im Viertel Khavraha, 7 Meilen außerhalb Bagdads, entführt.
Am Donnerstag starben an der Bushaltestelle an-Nahda 43 Menschen - zerrissen von insgesamt zwei Bomben. Fast alle Toten sind Schiiten. Im al-Kindi-Krankenhaus hört man die Schreie der Angehörigen der Vermissten, die die Toten identifizieren. In der Nähe des Krankenhauses explodiert eine weitere Bombe. Ein Problem: Die Mitarbeiter der Leichenhalle schaffen es nicht, die richtigen Glieder an den richtigen Torso zu nähen oder den richtigen Kopf auf den richtigen Körper. Ich eile ins Palestine Hotel, wo eine der größten westlichen Nachrichtenagenturen ihren Sitz hat. Mit dem Aufzug fahre ich ins Obergeschoss. Ein Wächter und eine Stahlwand blockieren den Hotelflur. Der Wärter durchsucht mich, gibt meine Visitenkarte nach drinnen weiter. Nach ein paar Minuten mustert mich ein irakischer Wächter durchs Gitterfensterchen, dann öffnet sich die Stahltür.
Ich gehe hinein - nur, um vor einer neuen Stahlwand zu stehen. Die innere Tür öffnet sich erst, nachdem der Wächter die äußere geschlossen hat. Ich stehe im Hotelflur - ein alter, moderiger Korridor.
Die Reporter sitzen in einem Raum mit einem kleinen Fenster mit Blick auf den Tigris. Einer aus dem amerikanischen Team gibt zu, ?seit Monaten? nicht mehr draußen gewesen zu sein. Die Straßenreportagen erledigt ein arabischer Reporter für sie. Ein anderer Amerikaner reist zwar im Land umher - aber nur ?eingebettet? mit den US-Truppen. Kein einziger amerikanischer Journalist dieses Büros begibt sich auf die Straßen Bagdads. Ich habe einmal das Wort ?Hoteljournalismus? benutzt. Falsch, das hier ist Gefängnisjournalismus.
Einer der Amerikaner kommt auf mich zu - ein guter alter, tapferer Freund von mir aus Beiruter Tagen. ?Schau dir das mal an, Fisky?, sagt er, ?die Art von Zeugs, geben uns die Amerikaner in letzter Zeit - das sollen wir schreiben?. Er zeigt mir einen Nachrichtentext aus dem Pressebüro der Koalition (von den Spindoktoren der hiesigen Okkupationstruppen also). Auf dem Blatt steht: ?Comics bringen Task Force Bagdad sehr zum lachen?.
Ich fahre durch Bagdad und gerate in einen großen Verkehrsstau. Die Iraqi National Guard (sprich: Iraker, die von den Amerikanern ausgebildet werden, um Donald Rumsfelds Karriere zu retten bzw. damit die Amerikaner ihre eigene Truppenstärke reduzieren können) errichtet einen Checkpoint. Die meisten der Gardisten sind so ängstlich, dass sie Skimasken über dem Mund tragen. Ich traue der Iraqi National Guard nicht - kein Iraker, den ich getroffen habe, tut das. Die Garde ist sowohl von sunnitischen als auch schiitischen Aufständischen unterwandert. Zudem hat sie die hässliche Angewohnheit, in den Sunnitenvierteln Häuserrazzien durchzuführen, bei denen die männlichen Mitglieder des Haushalts verhaftet und alles Geld, das man im Haus findet, gestohlen wird. ?Zuerst haben sie meinen Sohn verhaftet, dann haben sie mir all meinen Schmuck genommen?, beschwert sich eine Frau im Fernsehen. Der arabische Satellitensender, der ihre Aussage ausstrahlt, hatte die Käuflichkeit der Milizen untersucht.
Zurückgekehrt schalte ich den Fernseher an. Auf BBC ein Bericht über eine ?Elite?-Truppe der Iraker, die in Großbritannien ein Training im Antiterrorkampf absolviert. Man sieht die Jungs mit Laubtarnung am Helm in den Waliser Bergen über Hecken und kühle Bäche hüpfen.
Freitagnacht. Im Herzen des riesigen, backofenheißen Bagdad liegt die Grüne Zone: 10 Quadratkilometer abgeriegelte Palastgebäude, Villen, Gärten, umgeben von Wällen und Barrikaden. Hier erhob sich früher das Maharadscha-ähnliche Zentrum des Hussein-Regimes. Heute sind hier die irakische Regierung, das Verfassungskomitee, die amerikanische und britische Botschaft sowie Hunderte von Söldnern untergebracht. Viele haben noch nie einer Iraker getroffen. Frauen in Shorts joggen neben Rosenbeeten. Weibliche und männliche Bewaffnete - sogenannte ?Vertragsarbeiter? - sieht man am Pool liegen. Mindestens drei Restaurants gab es hier mal - bis eines von einem Selbstmordattentäter in die Luft gejagt wurde. In einem Laden kann man Telefonzubehör, Zeitungen und DVD-Pornos kaufen. Aus taktischen Gründen sahen sich die Amerikaner gezwungen, auch mehrere Dutzend irakische Mittelklassehaushalte in die Grüne Zone zu integrieren. Viele Bewohner dieser Häuser sind empört. Oft müssen sie stundenlang warten, um die Sicherheitscheckpoints passieren zu können. Aber die größte Ironie: Auch das Grab des Gründers der Baath-Partei (die es nicht nur im Irak sondern auch in Syrien gab), Michel Aflaq, liegt mitten in der Grünen Zone.
Wie gesagt, es ist Freitagnacht. Die Kreuzfahrerburg Grüne Zone ist wie üblich in Flutlicht getaucht. Ich betrachte den Sternenhimmel über Bagdad. Plötzlich ein dumpfer Knall und ein Lichtblitz aus der Grünen Zone. Ganz in meiner Nähe hat jemand eine Mörsergranate auf das beleuchtete Aquarium Grüne Zone abgefeuert - für alle Iraker das Symbol der Besatzung schlechthin. Viele fragen sich, was aus der Grünen Zone wird, wenn dieses ganze westliche Konstrukt kollabiert. Einige tippen auf das künftige irakische Parlament, wieder andere gehen davon aus, dass hier das neue Hauptquartier der Aufständischen entsteht. Mein persönlicher Tipp: Sobald die Besatzung kollabiert, entsteht hier ein Themenpark (ganz gleich, wer dann im Irak regiert), vielleicht aber auch lediglich ein Museum.
Zündeln in Weißrußland
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Polen hat sich in den letzten Jahrhunderten immer wieder als Festlandsdegen der angelsächsischen Machtpolitik mißbrauchen lassen und dabei meist keine guten Erfahrungen gemacht. Doch man will in Warschau einfach nicht klüger werden. Nach den Umstürzen in Georgien und der Ukraine heißt das nächste Ziel Weißrußland. Ein ums andere Mal kritisieren hochrangige US-Politiker die "Diktatur" des weißrussischen Präsidenten Lukaschenko und prangern dessen angebliche Menschenrechtsverletzungen an. Auch einschlägige Untergrundorganisationen wie die "Open-Society"-Stiftung des Multimilliardärs George Soros haben längst ihre Wühlarbeit aufgenommen.
Weißrußland ist das letzte fehlende Glied der amerikanischen Einkreisungspolitik gegen Moskau. Gelänge es, auch in Minsk ein prowestliches Marionettenregime wie vor einem halben Jahr in Kiew zu installieren, ginge Rußland ein lebenswichtiges strategisches Glacis verloren - Moskau läge dann nur noch einen Steinwurf vom Machtbereich der NATO entfernt.
Während in Georgien und in der Ukraine die materielle Unzufriedenheit geschürt werden konnte, soll in Weißrußland offenbar wieder die Minderheitenkarte gespielt werden - wie im Kosovo. Für die Rolle der bedrohten Albaner, denen zu guter Letzt die NATO mit Waffengewalt zu Hilfe kommen mußte, gibt sich in Weißrußland die polnische Minderheit her.
Sie umfaßt mehrere zehntausend Menschen und wird schon seit geraumer Zeit zielstrebig von der Regierung in Warschau instrumentalisiert, um im westlichen Weißrußland für Unruhe zu sorgen. Erst am 15. August bewilligte der polnische Premierminister Marek Belka demonstrativ 950.000 Zloty (umgerechnet 234.000 Euro) aus einem Sonderetat für die Anlauffinanzierung eines polnischen Radiosenders für Weißrußland. Ein großer Teil der Flugblätter und Zeitschriften der weißrussischen Opposition werden in polnischen Druckereien hergestellt. Und am 25. August verkündete die Pressestelle des polnischen Premiers sogar ausdrücklich, Belka habe sich mit seinen Amtskollegen aus Lettland, Litauen und der Ukraine getroffen, um über den Sturz Lukaschenkos zu beraten.
Im Hintergrund werden die polnischen Aktivitäten dezent, aber mit erheblichem finanziellem Aufwand von Washington unterstützt. Schon im Wahlkampf 2001 hatten private und staatliche Organisationen und Stiftungen aus den USA und anderen westlichen Ländern mit immerhin 40 Millionen Dollar den Wahlkampf des weißrussischen Oppositionskandidaten Gontscharik unterstützt. In Minsker Regierungskreisen weiß man, daß für den Wahlkampf 2006 schon jetzt 24 Millionen Dollar aus den USA in die Taschen der Opposition geflossen sind.
Polen, seit Mai 2004 EU-Mitglied, hatte sich bereits während des letzten Irak-Krieges als Handlanger der amerikanischen Hegemonialpolitik erwiesen und sich demonstrativ gegen das "alte" Europa in Stellung gebracht. Während der US-Außenpolitik alles gelegen kommt, was die Europäer schwächt und ihre Uneinigkeit aufrechterhält, wird Warschau von der hysterischen Furcht umgetrieben, durch eine funktionierende deutsch-russische Kooperation in die Klemme zu geraten.
Die Destabilisierungsbemühungen im benachbarten Weißrußland haben deshalb auch den Zweck, die sich abzeichnende deutsch-russische Achse zu sabotieren. So führen zwei der wichtigsten Gas-Pipelines von Rußland nach Deutschland, deren Kapazität mit 42 Milliarden Kubikmetern pro Jahr den Großteil des Transfervolumens abdeckt, durch weißrussisches Gebiet. Die jüngsten Vereinbarungen zwischen Rußland und Deutschland über den Bau einer neuen Ostsee-Pipeline, die an Polen vorbeigeführt werden soll, wurden in polnischen Medien denn auch wütend attackiert ("Schröder-Putin-Pakt"). Man hätte die Rohre gern auf polnischem Territorium gehabt, um für die Durchleitung saftige Gebühren kassieren zu können. Jetzt droht man leer auszugehen.
CDU/CSU und FDP haben im Bundestagswahlkampf die Regierung Schröder kritisiert, weil sie angeblich zu wenig Rücksicht auf Polen nimmt und zu stark auf Rußland fixiert ist. Würde man freilich die Pipeline nicht exterritorial durch die Ostsee leiten, müßten die deutschen Gas-Verbraucher auch noch für die polnischen Begehrlichkeiten aufkommen. Für Gegenleistungen ist Warschau nicht bekannt.
Ein Militärsprecher bezeichnete den Einsatz in Karabila nahe der Grenze zu Syrien als Präzisionsbombardierung, die sich nicht gegen Zivilisten richten sollte. Ein Mediziner eines Krankenhauses in der nahe gelegenen Stadt Kaim sprach von 20 Verletzten. Viele der Opfer seien Frauen und Kinder. Einwohner erklärten, in dem Gebiet gebe es keine Aufständischen.
Durch die Grenzregion werden nach Darstellung der irakischen und der US-Regierung besonders viele ausländische Rebellen in das Land geschleust.
Örtliche irakische Amtsträger und das US-Militär haben in der Vergangenheit oft sehr unterschiedliche Opferzahlen von Angriffen angegeben.
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BAGHDAD, Iraq (AP) -- The U.S. military said six American soldiers were killed in two bombings Monday, making October one of the deadliest months for U.S. troops in Iraq this year.
In the worst attack, four Task Force Baghdad soldiers died when their patrol struck a roadside bomb in Youssifiyah, 12 miles south of Baghdad, the military said.
A similar bomb hit a patrol near Balad, 50 miles north of Baghdad, killing two soldiers from the 29th Brigade Combat Team.
The deaths raised to 2,024 the number of U.S. service members who have died since the war began in 2003.
Monday's attacks also increased the death toll for American forces in October to more than 90, making it the deadliest month in 2005 for U.S. troops in Iraq since January, when 107 were killed.
Elsewhere, U.S. jets bombed two insurgent safe houses near the Syrian border Monday in an attack aimed at al-Qaida in Iraq, and coalition forces swept through several areas of Baghdad, taking nearly 100 suspected militants into custody, the U.S. command said.
In other violence, two separate mortar attacks by insurgents in Baghdad and northern Iraq killed three people and wounded 11. A car bomb and two drive-by shootings in the capital killed a construction contractor and wounded six people, police said.
On Sunday, gunmen killed Ghalib Abdul-Mahdi, the brother of Shiite Vice President Adil Abdul-Mahdi, and a top trade ministry official escaped assassination in another part of the capital.
The U.S. command also said Sunday that a Marine died of injuries suffered Saturday in a roadside bombing west of the capital. U.S. Marines supported by warplanes and helicopters have been raiding targets in towns and villages near Iraq's desolate border with Syria in an effort to disrupt Iraqi and foreign insurgents.
The U.S. jets attacked a safe house apparently being used by a senior al-Qaida in Iraq cell leader in Obeidi, a border town 185 miles west of Baghdad, the military said. The jets also used precision-guided munitions to attack a second house suspected of being a base for attacks against American and Iraqi forces, the U.S. command said.
Its statement mentioned no casualties and did not identify the al-Qaida in Iraq leader. At the local hospital, Dr. Ahmed al-Ani claimed 40 Iraqis, including 12 children, were killed in the attack. But the claim could not be independently verified.
U.S. officials also reported a Saudi-born al-Qaida militant known only as Abu Saud was killed by coalition forces Saturday near Obeidi.
On Friday and Saturday, U.S. and Iraqi forces conducted several raids in Baghdad, detaining 98 suspected insurgents and finding large weapons caches, the U.S. command said Monday.
One cache, found hidden in a building in a second-story crawl space beneath a bathtub, included 13 AK-47 assault rifles, three machine guns, 20 AK-47 barrels, a pistol, U.S. currency and an ammunition stockpile, the military said.
At 9 a.m. Monday, two mortar rounds hit the Hamah intersection near Iraq's Oil Ministry in central Baghdad, killing a civilian, wounding four, and damaging several vehicles, said police Mohammed Abdul Ghani.
A similar attack occurred in Bani Saad, a town near Baqouba city, which is 35 miles northeast of Baghdad. Two mortar rounds hit a local Iraqi army headquarters, killing two soldiers and wounding seven, police said.
Insurgents, who often use roadside bombs and suicide bombers in their attacks, appear recently to have been firing more mortars and rocket-propelled grenades in their strikes.
Gunmen seriously wounded police Maj. Hazim Shebib and his driver in an attack early Monday morning in Dora, one of Baghdad's most violent areas, said police Capt. Talib Thamir.
In a weekend interview with U.S. cable television station FOX News, Iraqi President Jalal Talabani complained that American commanders were stalling on giving Iraqi forces a bigger role in battling the insurgents.
"We ask them for things to change, they agree, and then nothing happens," Talabani said. He said the Iraqis would prefer for coalition forces to concentrate on protecting oil pipelines and other key infrastructure.
Fox said the U.S. military declined comment on Talabani's remarks
interessant auch die "Anschuldigungen" vom Präsidenten des Iraq gegen die US-Streitkräfte...da sieht man wieder mal, wieviel das "demokratische Irak" im eigenen Land zu sagen hat...
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Florian Rötzer 31.10.2005
Erstmals hat das Pentagon Zahlen über die Opfer der Gewalt im Irak vorgelegt, allerdings nur die von Aufständischen getöteten Iraker ? Die Zahlen zeigen dennoch die prekäre Sicherheitslage
Wie viele Menschen durch die Invasion in den Irak und die darauf folgende Besetzung zu Opfern der Gewalt wurden, wird vermutlich nie wirklich bekannt werden. Erste Zahlen hatte die irakische Übergangsregierung letztes Jahr vorgelegt. Nun gibt es auch einen offiziellen Bericht des Pentagon, der die Zahl der Iraker, die seit Beginn des letzten Jahres zum Opfer der Gewalt wurden, erfasst.
Bislang hatte das Pentagon behauptet, dass die irakischen Opfer vom Militär nicht erfasst würden. So hatte General Tommy Franks, während der Invasion der Oberbefehlshaber der Truppen, auf die Frage, ob das US-Militär zivile Opfer zählen werde, noch vor dem Krieg gegen den Irak lakonisch beantwortet: "We don't do body counts." Allerdings wurde bereits letztes Jahr von einer amerikanischen Friedensaktivistin, die kurz danach bei einem Selbstmorsanschlag getötet wurde, dass doch heimlich Statistiken gemacht werden (US-Militär macht heimlich einen "body count" von getöteten Zivilisten im Irak).
Aufgelistet werden vom Pentagon freilich nur die Toten und Verwundeten, die zum Opfer von Angriffen und Anschlägen der Aufständischen wurden. Dazu zählen auch die irakischen Polizisten und Soldaten. Wie viele Menschen im Zuge von Operationen der irakischen Sicherheitskräfte und der Koalitionstruppen getötet oder verletzt wurden, soll die Öffentlichkeit wohl lieber nicht wissen. Seit Anfang 2004 seien insgesamt 26.000 Zivilisten durch Aktionen der Aufständischen getötet oder verletzt worden. Erfasst wurden dabei die Opfer von Anschlägen und Überfällen, zu denen Soldaten der Koalitionstruppen gerufen wurden. Daher dürfte die tatsächliche Zahl der Opfer weitaus höher sein, würde man zudem noch die von Sicherheitskräften und Truppen Getöteten hinzurechnen..
Gleichwohl wird auch aus diesen Zahlen deutlich, dass der Irak keineswegs sicherer geworden ist, wie Pentagon und US-Präsident Bush immer wieder behauptet haben. Seit 2004 gab es nach den Angaben des Pentagon einen kontinuierlichen Anstieg der täglichen Anschläge und der Opferzahlen. Waren es zu Beginn des Jahres 2004 noch etwa 200 Anschläge pro Tag, so sind es jetzt nach der Zählung des Pentagon 650. Auch die Zahl der Toten und Verwundeten hat sich verdreifacht und ist von 26 Opfern pro Tag auf 64 angestiegen. Das Pentagon schweigt sich in der Statistik, die dem Kongress zugegangen ist, über die genaue Zahl der Toten aus. Nach Schätzungen, die von einem Verhältnis von einem Toten auf drei Verletzte ausgehen, käme man auf etwa 6.500 Tote.
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Nach einer von der Nachrichtenagentur AP veröffentlichten Statistik sind in dem Halben Jahr seit Antritt der irakischen Regierung im April 2005 3.900 Iraker durch Anschläge von Aufständische getötet worden, darunter 1.128 Sicherheitskräfte. Mit 1.676 Toten ist Bagdad der gefährlichste Ort. Für die Statistik wurden Angaben von irakischen Behörden, Krankenhäusern und den Koalitionstruppen verwendet. 1.458 Iraker wurden durch die in dieser Zeitspanne ausgeführten Selbstmordanschläge getötet.
Der Iraq Body Count, für den Medienberichte ausgewertet werden, geht davon aus, dass seit dem Beginn des Krieges im März 2003 bis zum März 2005 24.800 Zivilisten Iraker getötet wurden. Ein Drittel während der Zeit der Invasion bis Mai 2003. 37% der Zivilisten seien von Koalitionstruppen getötet worden, 36 Prozent werden auf Kriminalität nach der Invasion zurückgeführt, nur 9% auf Aufständische. Insgesamt sollen bis heute zwischen 26.000 und 30.000 Iraker getötet worden sein. Für die Zeit zwischen 2004 und jetzt sollen es, einschließlich der von Koalitionstruppen getöteten, über 11.000 Tote sein, also doppelt so viele wie nach den Angaben des Pentagon.
2004 hatte eine Studie, die in der medizinischen Fachzeitung Lancet veröffentlicht wurde, die Zahl der getöteten Zivilisten auf 100.000 geschätzt ("No Body Counts"). Das irakische Innenministerium zählte von August 2004 bis Mai 2005 über 8.000 Iraker, die von Aufständischen getötet worden sind. Das wären 800 Tote pro Monat. Nicht eingerechnet sind auch hier die Iraker, die von den irakischen Sicherheitskräften und den Koalitionstruppen getötet wurden.
US-Präsident Bush geht mittlerweile auf Tauchstation. Eine angekündigte Pressekonferenz, die Bush mit Italiens Regierungschef Berlusconi halten wollte, wurde laut Spiegel abgesagt. Grund dafür dürften nicht nur Berlusconis Äußerungen in einem Interview vor seinem Abflug nach Washington gewesen sein, in dem er sich vom Irak-Krieg distanzierte und erklärte, er habe Bush mehrere Mal davor gewarnt ("Ich habe versucht, den US-Präsidenten vom Krieg abzuhalten"). Bei dem Treffen wird es um den geplanten Abzug der italienischen Truppen, die Lage im Irak und im gesamten Nahen Osten gehen. Auch die Anklage gegen den Lewis Libby, den Stabschef von Vizepräsident Cheney ("Fitzmas in October"), und die damit verbundenen Lügen (Nigergate), mit denen der Irak-Krieg begründet wurde (Fabrikation der Beweise für den Irak-Krieg), dürfte dazu beigetragen haben, dass Bush sich den Fragen der Medien lieber entzieht. Auch die italienische Regierung steht unter Verdacht, an der Fälschung der Dokumente beteiligt gewesen zu sein.
Col. William Wood, commanding officer of the 1st Battalion, 184th Infantry Regiment, died last week, the highest-ranking U.S. officer to be killed in combat in the Iraq war, the U.S. military said Monday.
Wood, based at Forward Operating Base Falcon in Babil province, south of Baghdad, had responded to a roadside bomb Thursday.
He was giving orders to his men as they secured the area when a secondary explosion blew him backward into a canal, killing him instantly, the military said.
Wood, 44, was a regular Army officer assigned to the 1/184th, a National Guard outfit based in Modesto, California. He was from Panama City, Florida, and was stationed stateside at Fort Stewart, Georgia.
A memorial service will be held for him Tuesday in Iraq, the military said.
At the time of his death, Wood wore the rank of lieutenant colonel. He had not been informed that he had been approved for promotion to colonel.
"He believed in what we are doing out here, in the mission and in his men fully," said his friend Lt. Col. Ross Brown of the 3rd Armored Cavalry Regiment, also based at Forward Operating Base Falcon. (Luck runs out)
It was not immediately clear if Wood's death had been previously reported by the military and included in CNN's count as one of the 2,026 U.S. military fatalities in Iraq since the war began in March 2003. (See video on deadly month -- 2:20)
That count includes 92 who have died in October, the highest number of American deaths in a month since January, when 107 Americans were killed in Iraq. November 2004 saw the highest number of U.S. deaths in a single month -- 137
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Zahlreiche Tote bei Autobombenanschlag in Basra
Bei einem Bombenanschlag in der südirakischen Stadt Basra sind gesternmindestens 20 Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden. Da noch nicht alle Opfer geborgen worden seien, seien diese Zahlen nur vorläufig und würden aller Voraussicht nach noch steigen, sagte ein Sprecher des irakischen Innenministeriums in Bagdad.
Die Autobombe detonierte in einem belebten Geschäftsviertel im Stadtzentrum kurz vor dem Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan. Viele Iraker hätten dort kurz vor dem abendlichen Fastenbrechen eingekauft, als die Bombe explodierte, hieß es.
Frauen und Kinder unter den Opfern
Unter den Opfern waren nach Angaben von Augenzeugen auch Frauen und Kinder. Durch die Explosion wurden Häuser und Läden in Brand gesetzt. In der Stadt Basra, die unter britischer Kontrolle, ist es in den vergangenen Monaten verhältnismäßig ruhig gewesen. Der letzte größere Anschlag in Basra mit 16 Toten ereignete sich Anfang September.
Das Attentat in Basra rund 550 Kilometer südlich von Bagdad war offenbar gegen eine Polizeipatrouille gerichtet, wie der Sprecher des irakischen Innenministeriums sagte. Die meisten Opfer seien jedoch Zivilisten. Die Einkaufsgegend sei zum Zeitpunkt des Anschlags gut besucht gewesen
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Capping the bloodiest month for American troops since January, the US military reported that seven more American soldiers have been killed.
Military commanders have warned that armed fighters will step up their attacks in the run-up to the 15 December election, when Iraqis will choose their first full-term parliament since the collapse of Saddam Hussein's government in 2003.
To guard against such attacks, the military has raised the number of American soldiers in Iraq to 157,000 - among the highest levels of the Iraq conflict.
Most of the combat deaths and injuries in recent months have been a result of the increasing use by armed fighters of sophisticated homemade bombs, responsible for the deaths of the seven Americans killed since Sunday.
The military refers to those bombs as "improvised explosive devices," or IEDs.
Pentagon's Lawrence Di Rita (L):
Bombs are more sophisticated
"We see an adversary that continues to develop some sophistication on very deadly and increasingly precise stand-off type weapons - IEDs, in particular," Pentagon spokesman Lawrence Di Rita said on Monday.
The fighters continually search for new and more effective ways to use IEDs, di Rita said, while US forces look for new ways to counter the threat.
"We're getting more intelligence that's allowing us to stop more of these things, find more of them. So we're learning from them and the enemy is learning from us, and it's going to be that way for as long as there is an insurgency," Di Rita said.
The US military death toll for October is now at least 92, the highest monthly total since January, when 106 American service members died - more than 30 of them in a helicopter crash that was ruled an accident.
Only during two other months since the war began has the US military seen a higher toll: in November 2004, when 137 Americans died, and in April 2004, when 135 died.
The latest deaths brought to 2025 the number of US service members who have died since the US invaded Iraq in March 2003.
Dienstag, 1. November 2005, 09.35 Uhr
Ein Kind hat im Irak einen Selbstmordanschlag verübt. Nach Angaben der Polizei sprengte sich ein zwischen zehn und 13 Jahre alter Junge vor dem Konvoi des Polizeichefs von Kirkuk in die Luft. Der Polizeichef und sein Chauffeur wurden verletzt. Der Junge rannte auf den Wagen zu, der gerade vor einem Polizeiposten hielt, und ließ seinen Sprengstoffgürtel explodieren. Zuvor wurden bei einem Bombenanschlag in der südirakischen Stadt Basra mindestens 20 Menschen getötet und 45 weitere verletzt.
kaum zu fassen...
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BAGHDAD, Iraq (AP) -- A roadside bomb aimed at a U.S. military convoy hit a minibus instead Wednesday, killing five Iraqis, police said. The U.S. command announced that it is stepping up counterinsurgency training for newly arrived officers to give them the latest tactics about protecting patrols from such attacks.
At least 93 American service members died during October, making it the fourth deadliest month for the troops in the Iraq war. Many of the victims were killed by homemade bombs that the Pentagon has confirmed are becoming more powerful and technologically sophisticated.
The deaths raised to at least 2,028 the number of members of the U.S. military who have died since the beginning of the Iraq war in March 2003, according to an Associated Press count.
The roadside bomb exploded at 7:30 a.m. on a two-lane highway in Jurf al Naddaf, said police Lt. Col. Sabah Hussein. He said the blast hit a private minibus traveling behind the American military patrol. Six Iraqis were wounded in addition to the five killed, Hussein said.
In Ramadi, 70 miles west of Baghdad, insurgents used guns, rockets and roadside bombs to attack U.S. patrols late Tuesday, said police Capt. Nassir Al-Alousi. On Wednesday, Associated Press Television News obtained a video from the scene showing a burning civilian vehicle and what appeared to be the exploded wreckage of a U.S. Humvee.
A crowd of Iraqis gathered at the site and one man, waving a damaged machine gun in the air, said the attacks had caused American casualties. The U.S. military could not immediately confirm casualties and said it had no information on fighting there.
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RAMADI, Iraq (Reuters) - A U.S. helicopter crashed in the area of Ramadi west of Baghdad on Wednesday killing two Marines, the U.S. military said.
A military statement said the AH-1W "Super Cobra" helicopter crashed at around 8.15 am (0515 GMT) and both of the two man crew were killed.
"The cause of the crash is under investigation," the statement said.
But witnesses said the helicopter had come under fire from the ground before it crashed but there was no independent confirmation of that.
"The incident occurred while the two-man crew was flying in support of security and stabilization operations," the U.S. statement said.
Eyewitnesses in Ramadi said the helicopter came down in the Albo Ubaid district of the city and U.S. forces quickly cordoned off the area while more helicopters flew overhead.
BAGHDAD, Iraq (AP) -- Sunni-led insurgents firing mortars and guns attacked an Iraqi police checkpoint in northern Iraq on Friday, killing six policemen, an official said.
The insurgents fired mortar rounds at the checkpoint in Buhriz, 35 miles north of Baghdad, then arrived in eight cars and opened fire on the policemen, a police officer said. At least six policemen were killed and 10 wounded, and it was not immediately known if any militants were hurt in the ensuing gunbattle, the officer said, speaking on condition of anonymity out of concern for his own safety.
The violence came as majority Shiites began the three-day religious holiday of Eid al-Fitr, which ends a month of fasting during the Islamic holy month of Ramadan.
Most of Iraq's minority Sunni Arabs began to celebrate the Eid holiday on Thursday - based on their different interpretation of the lunar calendar. In war-torn cities such as Baghdad, Sunnis marked the holiday by dressing their children in new outfits, taking them to local amusement parks, and serving lavish meals to friends and relatives.
In a speech marking Eid in Baghdad on Friday, a top Shiite leader urged voters to support his coalition in Iraq's Dec. 15 parliamentary election.
Abdel-Aziz al-Hakim, head of the Supreme Council for the Islamic Revolution of Iraq, told a crowd gathered at his party headquarters that the aim of his candidates is "to protect all Iraqis, not only Shiites but also minority Sunnis and Kurds."
Two major religious parties - SCIRI and Prime Minister Ibrahim al-Jaafari's Dawa Party - form Iraq's top Shiite alliance. Both parties have been criticized for their close ties to Iran.
When Iraq elected its current interim parliament on Jan. 30, many Sunnis boycotted the vote, and the Shiite alliance won the biggest share of seats. But many Sunnis are expected to vote in the Dec. 15 ballot for a new parliament, one that will remain in power for four years.
In other developments, a U.S. soldier also died late Thursday night near Talil, 170 miles southeast of Baghdad, the military said. The death, apparently of natural causes unrelated to combat, brought to at least 2,038 the number of U.S. service members who have died since the Iraq conflict began in March 2003, according to an Associated Press count.
Also Thursday, al-Qaida in Iraq, the country's most feared insurgent group, issued two claims of responsibility for recent attacks.
It said it shot down a U.S. helicopter that crashed in Ramadi on Wednesday, killing two Marines. The group, led by Jordanian terror mastermind Abu Musab al-Zarqawi, also said it had sentenced to death two Moroccan Embassy employees who were kidnapped last month in Iraq.
The authenticity of the statements could not be determined
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Several Iraqis, including security commandos, and a US soldier have been killed in ongoing attacks in Iraq.
Six Iraqi policemen were killed and 10 others wounded when unidentified fighters fired mortars at an Iraqi police checkpoint near Buhriz, a Sunni Arab stronghold 55km northeast of Baghdad.
The fighters then stormed the position firing from eight vehicles, police said on Friday.
Five Interior Ministry commandos were also killed when a roadside bomb exploded near their convoy in Tuz Khormato, 210km north of Baghdad, police Brigadier-General Sarhad Qadir said.
Four other commandos were also wounded.
Meanwhile, a US soldier from Task Force Baghdad was fatally injured when a roadside bomb exploded near his convoy in east Baghdad, the military said.
Another US serviceman died on Thursday near Talil, 270km southeast of Baghdad, apparently of non-hostile causes, a US military statement said.
The latest deaths brought to 2042 the number of US military service members who have died since the war began in 2003, according to the Pentagon.
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mfg ds