Wie findet ihr Fischers "Auftritt"
"Jedem das Seine - suum cuique !" war schon der Wahlspruch Friedrichs I.
salut
modeste
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Fischer sagt, er habe in den Jahren 2000 bis 2002, "nicht schnell, nicht entschlossen und nicht umfassend genug als verantwortlicher Minister gehandelt". Fischer sagt: "Das sind meine Fehler! Das ist meine Verantwortung!"
MfG
kiiwii
Ciao!
Bilanz und SL gegen Ausländer wetterst,darfst du dich nicht beschweren
wenn du in die rechte Ecke gestellt wirst.
denk mal darüber nach.
Gute Nacht!
Der vorsi. Frager Uhl hatte sicher zuwenig Format (ständig die Hand vor dem Mund - als hätte er Angst, Falsches zu laut zu sagen).
Von der Opposition keinerlei Strategie!
Aber, es konnte auch Taktik sein, Abgeordnete zu stellen, die im polit. Tagesgeschäft nicht zugegen sind. 1. werden diese dann nicht verschlissen und 2. wurde Fischer selbst mit dieser lahmen Riege in Bedrängnis gebracht.
Wahrscheinlich wollte man Joschka gar nicht besiegen, sondern nur enttarnen, damit er für die weitere Zeit ungefährlich wird.
Schließlich will die Opp. zuvor in NRW gewinnen.
Und auch für den Butagwahlkampf 06 ist ein angeschlagener Fischer besser als ein ausgetauschter.
Und die EU-Heuchler, die ihn jetzt loben, wollen doch ebenfalls lieber einen bedeutungslosen dt. Außi haben als einen ernst zu nehmenden.
Die Weltpolitik ist doch längst bei einem raffinierten Geschiebe angekommen.
Doch wenn "us" Gerhard merkt, daß ihm Joschka im Weg steht, wird er ihn abrupt fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, denn der Buka hat nur ein freundliches Schauspieler-Gesicht, innen ist er eiskalt!
Und somit könnte die Rechnung der Opposition verspätet noch aufgehen.
Warten wir's ab; auch Napoleon hat bei Waterloo geglaubt, er habe bereits gewonnen. - Kritiker.
Union will jetzt auch Schily hören
Union und FDP wollen, dass nach Außenminister Fischer auch Innenminister Schily im Visa-Untersuchungsausschuss zur Rede gestellt wird. "Jetzt geht's erst richtig los", sagte ein FDP-Politiker.
Von Peter Blechschmidt
Nach dem Zeugenauftritt von Außenminister Joschka Fischer im Visa-Untersuchungsausschuss des Bundestages am Montag richten Union und FDP ihr Augenmerk nun auf Bundesinnenminister Otto Schily (SPD).
Seine Vernehmung, die ebenso wie die Aussage Fischers live im Fernsehen übertragen werden soll, ist für den 8. Juli angesetzt.
Die Opposition will klären, warum Schily trotz schwerwiegender Bedenken gegen die Lockerung der Visa-Vergabepraxis des Auswärtigen Amts (AA) nicht stärker interveniert hat.
Auch die Rolle des Kanzleramts im Streit zwischen Fischer und Schily will die Opposition zur Sprache bringen. Das Ergebnis der Fischer-Anhörung bewerteten Koalition und Opposition am Dienstag naturgemäß gegensätzlich. Während SPD-Obmann Olaf Scholz die Visa-Affäre für beendet erklärte, sagte der FDP-Abgeordnete Hellmut Königshaus: "Jetzt geht's erst richtig los."
Schily hatte im März 2000, unmittelbar nachdem der damalige AA-Staatsminister Ludger Volmer die neue Visa-Praxis öffentlich vorgestellt hatte, bei Fischer gegen den neuen Erlass protestiert. Fischer selbst hatte am Montag von einem "geharnischten Brief" Schilys gesprochen. Schily hatte auch gedroht, den Streit im Bundeskabinett zur Sprache zu bringen.
Nachdem sich Kanzleramtsminister Frank-Walter Steinmeier eingeschaltet hatte, einigten sich Fischer und Schily darauf, die Staatssekretäre beider Ministerien sollten den Konflikt beilegen.
Im Innenausschuss des Bundestags legten die damaligen Staatssekretäre Gunter Pleuger (AA) und Claus Henning Schapper (Innen) später dar, dass die rechtlichen Bedenken des Innenministeriums (BMI) ausgeräumt worden seien.
Dennoch sandte Schily in der Folge immer wieder Beschwerden an Fischer darüber, dass deutsche Auslandsvertretungen bei der Erteilung von Visa Fehler gemacht hätten.
Mit der Anrede "Sehr geehrter Herr Kollege, lieber Joschka" schrieb Schily am 15. Oktober 2003 einen solchen Brief und erinnerte daran, "dass ich bereits bei anderer Gelegenheit die Verfahrensweise bei der Visa-Erteilung seitens einer deutschen Auslandsvertretung beanstanden musste".
Am 30. Juli 2004 klagte Schily erneut - diesmal fehlte die Anrede "lieber Joschka" -, er habe "bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die fehlerhafte Erteilung von Visa an Personen, bei denen der Verdacht einer terroristischen Verstrickung besteht, zuverlässig verhindert werden muss". "Der Innenminister wird uns sehr, sehr viel zu erklären haben", sagte Königshaus am Dienstag.
Auch Kanzleramtschef Steinmeier soll nach dem Willen der FDP aussagen. Dabei soll es auch um einen Vermerk des Kanzlerberaters Bernd Mützelburg gehen, der am 10. März 2000 schrieb, der im AA für die Visa-Politik zuständige Unterabteilungsleiter habe "durchblicken" lassen, dass der neue Visa-Erlass - ehemals Volmer-Erlass genannt - und seine Präsentation durch Volmer "nicht ohne Bezug zum Parteikalender der Grünen" sei "und etwas mit deren Profilsorgen zu tun habe".
Damals stand ein Grünen-Parteitag in Karlsruhe bevor, auf dem Fischer später, so seine Aussage am Montag, wegen einer Hermes-Bürgschaft für ein Kernkraftwerk in China "schwer verprügelt" wurde. Die Opposition argwöhnt deshalb, dass der "Volmer-Erlass" Fischers Kritiker besänftigen sollte.
Die Opposition behält sich vor, Fischer ein zweites Mal vor den Ausschuss zu laden. SPD und Grüne betonten, dafür gebe es nach heutigem Stand keinen vernünftigen Grund. Fischer habe einen Punktsieg gelandet, sagte Scholz. Er bleibe im Amt. Für einen Rücktritt gebe es keinen Grund. "Es war ein guter Tag, die Affäre ist beendet."
Grünen-Obmann Jerzy Montag meinte, die Union habe die Jagd abgeblasen. Unions-Obmann Eckart von Klaeden sagte hingegen: "Es ist noch viel Stoff da." Wenn der Begriff der politischen Verantwortung noch einen Wert hätte - was nach dem Auftritt Fischers nicht mehr der Fall sei -, dann müsste der Außenminister zurücktreten.
(SZ vom 27.4.2005)
Du hast Recht - es tut mir leid und ich entschuldige mich.
Nicht wegen Deiner Drohung, sondern weil ich es heute falsch finde.
Wie sagte Talisker neulich: "Niemals unter Alkohol posten".
Ich habe ARIVA heute morgen um Löschung gebeten.
Nochmals: Entschuldigung.
Absoluter Neuling
Omnia aequo animo ferre sapientis est!
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Fischer sagt, er habe in den Jahren 2000 bis 2002, "nicht schnell, nicht entschlossen und nicht umfassend genug als verantwortlicher Minister gehandelt". Fischer sagt: "Das sind meine Fehler! Das ist meine Verantwortung!"
Allerdings finde ich solche Kurz-Ausfälle wie in Posting 71 ebenfalls nicht angebracht.
Auch nicht angebracht ist der einschränkende Klammerzusatz in HE posting 87.
salut
modeste
Mit aussagearmen Ja-Nein-Fragen und launenhaften, unrepräsentativen Zuschauerantworten bot der News- und Doku-Kanal N 24 bei seiner Visa-TV-Übertragung einen "inhaltlichen Mehrwert"
Was glauben Sie, wird Joschka Fischer es packen? Hm? Andere Frage: Hat Joschka Fischer es drauf? Oder was meinen Sie so: Ist Joschka Fischer ein cooler Typ?
Wenn Sie Spaß an der Beantwortung derartig aussagearmer Ja-Nein-Fragen haben, war N 24 am Montag der richtige Sender für Sie. Dort konnten Zuschauer diese Fragen nicht nur einfach so beantworten, nein, sie konnten das Ergebnis ihrer Beteiligung sogar in Echtzeit am Bildschirm verfolgen. Der News- und Doku-Kanal veranstaltete nämlich während seiner mehr als achtstündigen Übertragung vom Visa-Untersuchungsausschuss ein sogenanntes "N 24-Live-Voting" per Telefon.
Und so ein Live-Voting ist gar nicht mal unkompliziert: Wer "mitvoten" wollte, musste sich zunächst per 09 00-Nummer (12 Cent pro Minute) einwählen und erwarb damit quasi das Recht, bei den nächsten vier Fragen wieder anrufen und mit abstimmen zu dürfen. Anfangs wurden am unteren Bildschirmrand vier Fragen pro Stunde eingeblendet, schon recht schnell erhöhte der Sender jedoch die Frequenz auf vier Fragen pro Viertelstunde. In einem Extrafenster zeigten zwei meist stark schwankende Balken für wenige Sekunden den jeweils aktuellen Stand des Live-Votings an. Dann wurde die nächste Frage eingeblendet. Und so ging das von morgens halb zehn bis abends um sechs.
Repräsentativ ist solch ein Telefonvoting natürlich nicht. Aber darauf kam es N 24 auch nicht an, sagt Sprecher Torsten Pütsch. "Es ging darum, ein jeweils aktuelles Stimmungsbild zu zeigen." Und mehr als eine aktuelle - und möglicherweise etwas diffuse - Stimmung kann natürlich schon aufgrund der Art der Fragen nicht dabei herauskommen: "Ist Fischer in seinem Amt überfordert?", "Nimmt Fischer die Visa-Affäre ernst genug?", "Ist die Atmosphäre im Ausschuss zu kollegial?", "Hätte Fischer schon längst zurücktreten sollen?", "Ist Fischer reif für den Rücktritt?", "Redet Fischer um den heißen Brei?", "Zieht Fischer eine Show ab?" Tja, so was eben.
Pütsch findet, dass man durch eine derartige Aktion einen "inhaltlichen Mehrwert" für die Zuschauer schaffe, und wertet sie als Erfolg. Insgesamt riefen 18.000 Zuschauer während der Übertragungszeit an, und N 24 dürfte vorsichtig geschätzt zwischen 100 und 120 Fragen gestellt, pro Frage dürften rund 650 Anrufer geantwortet haben.
Und wer weiß, vielleicht waren sie einfach froh über die zusätzliche Möglichkeit, Zeit totzuschlagen, oder darüber, eine kleine flüchtige Spur in der Welt hinterlassen - in Form eines sich bewegenden Balkens im Fernsehen.
Bei N 24 sieht man in dieser Möglichkeit, Zuschauer einzubinden, zwar noch keinen Trend, überlegt aber, so etwas zu wiederholen, wenn es "redaktionell Sinn macht", so Pütsch. Schließlich gäbe es beispielsweise auch die Möglichkeit, dass die Moderatoren direkt eingehen könnten auf die Ergebnisse der launenhaften, unrepräsentativen Zuschauervotings.
Finanziell aber hatte das N 24-Live-Voting nur für die Telekom Vorteile, an die gingen die 12 Cent pro Anruf nämlich komplett. Und auch, was die Quote angeht (die übrigens laut Pütsch bei dieser Übertragung auch nicht im Vordergrund stand, sondern der Anspruch, Transparenz herzustellen), lag N 24 nur leicht über dem Durchschnitt.
Zwischen 80.000 und 130.000 Menschen schauten sich die Übertragung an, was laut N 24 einem Marktanteil von 1 Prozent entspricht. Ein wenig anders sah es bei n-tv aus. Dort gab es nur die klassisch nichtrepräsentiative TED-Umfrage mit über 100.000 Anrufern und vom Beginn bis zum Ende der Live-Übertragung um 21.30 Uhr zwischen 90.000 und 320.000 Zuschauer (1,3 Prozent).
Phoenix nun stellte aber einen ziemlich stattlichen Quotenrekord auf: Während des gesamten Übertragungszeitraums zwischen 9 und 23 Uhr hatte der Sender durchschnittlich 400.000 Zuschauer (4 Prozent). Zwischen 9.59 Uhr und 14.23 Uhr waren es nach Angaben des Senders 700.000. Das entspricht einem Marktanteil von 10 Prozent. In Ermangelung irgendwelcher irgendwie gearteter Telefon-Votings fällt die Freude über irgendwelche Anruferzahlen bei Phoenix allerdings aus.
HEIKO DILK
taz Nr. 7650 vom 27.4.2005, Seite 17, 140 Zeilen (Kommentar), HEIKO DILK
Manchmal sollten alle hier mal gaaaaanz tief durchatmen,ihren Computer für den Rest des Tages verlassen,eine Nacht schlafen und erst dann wieder weitermachen.
Aber es ist schon sehr erheiternd.