Neue Cannabis Initiative


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Neuester Beitrag: 30.06.05 15:35
Eröffnet am:20.07.04 14:17von: bilanzAnzahl Beiträge:154
Neuester Beitrag:30.06.05 15:35von: Luki2Leser gesamt:17.440
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10957 Postings, 8046 Tage CashmasterxxDrogen?

 
  
    #76
05.08.04 17:22
Drogenlegalisierung? Was ist das den für ein thema? ihr glaubt
doch wohl nicht, nur weil alkohol legal ist, dass man drogen
jeglicher art legalisieren sollte.
guckt euch doch mal die ganzen drogensüchtigen an in euren
stätdten. die haben alle mal mit hasch, alk und zigaretten an-
gefangen!
gut, alkohol und zigaretten wird man nicht mehr verbieten können
aber das ist ja kein grund, dass gleich alle dämme brechen müßen!
      außerdem versucht man es bereits durch steuererhöhungen, die
sicherlich nur zur abschreckung dienen;-) wer mal in holland war,
wünscht sich glaube ich nicht solche zustände bei uns. das ist zwar
nur meine meinung ( ich rauch auch alle jubeljahre mal einen), aber
ich steh damit galub ich nicht alleine.  

4023 Postings, 7991 Tage Dope4you@Cashmasterxx

 
  
    #77
05.08.04 17:41
Du bist also ein Heroinabhäniger , Koksschniffender Junkie?  Du sagst ja du rauchst alle jubel Jahre einen, das heißt bei dir sind die Dämme schon gebrochen. Also hat dich das Hanf in eine Abhänigkeit von Kokain gestürzt, hät ich jetzt echt nicht geglaubt das du da solche Probleme hast. Oder gibt´s da unterschiede und nicht jeder der mal Hanf raucht wird zum Junkie?

Das ganze Hanf, Dope Thema ist doch solange idiotisch, solange mir die Zuständigen bei einem Glas Rotwein, oder einem Liter Bier erzählen das Hanf schädlich ist.



Meine Meinung ist: Wenn weiche Drogen verboten werden dann ALLE. Ich hätte kein Problem das Alk sofort verboten wird. Wenn ich dann die Geschichte der Einstiegsdroge zum 1000 Mal aufgetischt kriege, find ichs einfach nicht mehr LUSTIG.

DIE EINSTIEGSDROGE NUMMER 1 IST UND BLEIBT ALKOHOL.

Das Problem ist bei hanf das durch das Verbot ein Schwarzmarkt besteht in dem nicht nur Hanf angeboten wird sondern gleichzeitig auch HARTE Drogen. Der Dealer hat halt noch ein paar Pillen dabei die er zum testen mitgeben kann, somit ist der Kontakt zur Drogenscene beiweitem größer als bei dem 14 Jährigen der sich im ALDI seinen Schnaps holt.  

10957 Postings, 8046 Tage Cashmasterxxdope4you

 
  
    #78
05.08.04 18:11
gekoskt und andere dinge hab ich in meinen harten jahren auch
mal gekostet. andere mit weniger starkem willen sind da auf der
strecke geblieben. das hasch keine einstiegsdroge ist, ist doch
so ein typisches kiffer-argument.  

4719 Postings, 7784 Tage leobmwkauft keine Ami Aktien ;-)

 
  
    #79
05.08.04 18:23
Gruß
leo  

4023 Postings, 7991 Tage Dope4youEs ist jede Droge eine Einstiegsdroge

 
  
    #80
05.08.04 18:31
Nur das Hanf beiweitem nicht die Einstiegsdroge Nummer 1 ist. Da ist der Alk beiweitem gefährlicher für unsere Jugend. Und wenn ich Heute im Radio hör das eine Firma gegen den Angehobenen Steuersatz bei Alkopops klagt, dann sollte man deutschlandweit jegliches Produkt dieser Firma auf Teufel komm raus nicht mehr kaufen. Der Weg eine Steuer drauf zu knallen mag nicht der Richtige gewesen sein, aber in aller Öffentlichkeit zu Klagen und damit zu sagen : Wir scheißen auf das Aloholproblem bei Kindern, Hauptsache unsere Kohle simmt-- ist wohl der absolute Hammer.

Das beste würde sein keiner würde Drogen brauchen, das gibt´s aber wohl nur im Traumland :)

Aber wenn Alk erlaubt ist sollte Hanf nicht geächtet werden. Ich habs schon mal geschrieben:

Mir geht es auf den Geist das wenn ich Abends mal einen "Durchziehen" will, ich kriminell bin und gleichzeitig 8 Jugendliche in Nachbars Garten ein 50 l Faß Bier legal saufen dürfen. Das finde ich etwas seltsam.

Und da ich aus Prinzip keinen Alk trinke find ich mich da in einer doffen Situation, will ich auch mal Relaxen, bleibt mir also nur der weg ins Kriminelle :(



 

1025 Postings, 8394 Tage J.R. Ewing@Talisker

 
  
    #81
05.08.04 19:13
Der von mir befürchtete Dammbruch in der Drogenpolitik würde sicherlich nicht sofort nach einer Legalisierung von Cannabis eintreten. Das ist ein langfristiger Prozess. Was die Niederlande betrifft, so sind Haschisch und Marihuana auch hier nicht legalisiert, wie in der Presse immer wieder zu lesen steht. Vielmehr wird der Gebrauch dieser Drogen hier in bestimmten Grenzen toleriert. Meines Wissens nach gibt es in keinem Land eine echte Legalisierung von Cannabis. Insoweit ist die Voraussetzung zum "Dammbruch", nämlich die Freigabe von Haschisch und Marihuana, noch gar nicht gegeben.

Neben der Schweiz, wo ja auch ein recht offenherziges Verhältnis zu Cannabisprodukten gepflegt wird, sind die Niederlande das einzige Land in Europa, in dem man bereits Mitte der 90er Jahre die Abgabe von Heroin an sog. Schwerstabhängige beschlossen hat trotz der negativen Erfahrungen mit solchen Modellen in den 60er und 70er Jahren).

Die Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige - wobei es stets um die "staatlich kontrollierte" und nicht die "freie" Abgabe geht - stellt die Initiatoren auf kurz oder lang tatsächlich vor die Frage, ob man das Projekt abbrechen oder Drogen völlig freigeben will. Die gewünschten Effekte der Heroinabgabe - Lösung der Abhängigen aus der Szene und Reintregration in die Gesellschaft, Austrocknung des Schwarzmarktes, Bekämpfung der Drogenkriminalität - stellen sich nämlich allenfalls kurzfristig, nicht aber auf Dauer ein. Das hängt u.a. mit dem Kosummuster von Schwerstabhängigen (Politoxikomanie), den notwendigen Restriktionen im Hinblick auf Art und Dosierung der abgegebenen Drogen sowie den Reaktionen des Schwarzmarktes zusammen. Die Abgabe von Heroin ist für mich der erste und bewußte Schritt in die Legalisierung harter Drogen. Das zeigt übrigens auch ein Blick auf das vor einigen Jahren noch hochgelobte Modell Schweiz mit aller Deutlichkeit. 10 Jahre nach dem Einstieg in die Drogenabgabe sind die Ergebnisse ernüchternd. Nun wird darüber diskutiert, die Abgabe von Heroin auch auf Kokain auszuweiten, nachdem man festgestellt hat, dass die Junkies, die vom Staat mit Heroin versorgt werden, zusätzlich Kokain (und andere illegale Substanzen)auf dem Schwarzmarkt kaufen, damit sie den gewünschten Rauscheffekt erzielen, der bei Schwerstabhängigen mit hoher Toleranzschwelle bei bloßem Heroinkonsum nicht oder nur noch sehr eingeschränkt eintritt.
Ich habe mich mit diesem Thema vor einigen Jahren im Rahmen meiner Promotion beschäftigt, daher rührt auch mein Interesse für drogenpolitische Fragen.

Das Gleichheitsprinzip aufgrund des Cannabisverbotes wäre nur dann verletzt, wenn tatsächlich Gleiches ungleich behandelt würde. Das sehe ich aber nicht. Cannabis ist - wie Heroin, Kokain usw. - zur Gruppe der Rauschdrogen zu rechnen. Alkohol und Nikotin hingegen sind für mich zunächst einmal Genußmittel und nur bei starkem Konsum eine Droge. Um bei Deinem Bild zu bleiben: Wenn die Kalschnikow für harte und das Luftgewehr für weiche Drogen steht, dann sind Nikotin und Alkohol für mich keine andere Marke von Luftgewehr, sondern bilden eine eigene Waffenkategorie, von mir aus Schreckschußpistolen. Kann man nun aus der Tatsache, dass Schreckschußwaffen erlaubt sind, automatisch die Forderung erheben, dass auch Luftgewehre freizugeben sind? Und warum darf ich als mündiger Bürger dann nicht auch eine Kalschnikow erwerben? Denn schließlich ist ja nicht die Waffe als solche das Problem, sondern der Mensch, der sie einsetzt. Genau so argumentiert übrigens auch die Waffenlobby in den USA.
Besser als die Forderung, neben den Schreckschußwaffen nun auch noch Luftdruckgewehre zu legalisieren wäre es, Waffen generell abzuschaffen. Denn das nützt der Gesellschaft doch wohl am meisten (gilt im unmittelbaren wie im übertragenen Sinn).

Sicherlich gibt es Menschen, die mit Waffen wie mit Drogen verantwortungsbewußt umgehen können. Aber machen wir uns nichts vor: Für das Gros der Leute gilt genau das eben nicht, schon gar nicht für Kinder und Jugendliche. Wäre es anders, hätten wir in unserer Gesellschaft kein Alkohol- und auch kein Nikotinproblem. Wenn man Rauschgifte welcher Art auch immer legalisierte, käme ein weiteres und ungleich größeres Problem hinzu. Das sollten wir uns besser sparen.

J.R.

 

15130 Postings, 8450 Tage Pate100@J.R

 
  
    #82
05.08.04 22:36
"Cannabis ist - wie Heroin, Kokain usw. - zur Gruppe der Rauschdrogen zu rechnen. Alkohol und Nikotin hingegen sind für mich zunächst einmal Genußmittel und nur bei starkem Konsum eine Droge."

Also das Alkohol keine Rauschdroge wäre aber auch noch zu diskutieren!
Mir als gelegenheitsdrinker reichen 2 Bier(oder ne halbe Flasch Wein,oder zwei Caipi's) und ich bin ziemlich angedrucken.(ja schande über mein Haupt...:-) ) Und den zustand würde ich schon als "Rausch" bezeichen!

"Sicherlich wird man das Drogenproblem nie vollständig lösen können, da sind wir uns einig. Die Frage ist aber, wie wir es minimieren können."

Was heisst hier wir können es nie vollständig lösen? Wir schaffen es doch noch nicht einmal den Drogenkonsum nicht weiter ansteigen zu lassen! von minimieren brauchen wir erst gar nicht anfangen zu reden. Korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte aber der alkohol, Nikotin und THC Konsum war doch noch nie grösser!
also hatt doch die "Null toleranz Strategie" auf ganzer Linie versagt!!
Warum mal nicht einen neunen Weg probieren?

Desweiteren finde ich es eine Unverschämtheit das durch den THC Konsum ganz normale Menschen die sich nie was zu schulden kommen haben lassen kriminalisiert werden!
Das ist einfach nur lächerlich!!!!!

Aber langsam bin ich es leid immer wieder über dieses Thema zu diskutieren.
Ich werde so oder so weiterhin mein Tütchen am Wochende oder bei entsprechender Gelegenheit rauchen...

Gruss
Pate






 

1025 Postings, 8394 Tage J.R. Ewing@Pate100

 
  
    #83
06.08.04 00:10
Wo wird denn bitteschön in Deutschland eine echte Null-Toleranz-Politik gegen Alkohol, Nikotin oder auch Cannabis gefahren? Tatsächlich ist speziell bei Haschisch und Marihuana seit Jahren von interessierten Kreisen in Politik und Medien eine Verharmlosungkampagne gefahren worden, z.T. flankiert durch die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. Oder wie passt es zu einer repressiven Drogenpolitik, wenn der Besitz geringer Mengen von Cannabis zum gelegentlichen Eigenverbrauch ebenso straffrei ist wie der Konsum von Rauschgift selbst auch?
Und auch Alkohol und Nikotin werden ja wohl kaum repressiv bekämpft, sondern sind frei erhältlich und damit - wie das Beispiel Alkopops zeigt - auch für Jugendliche relativ leicht greifbar. Daraus ableiten zu wollen, die Strategie der "Null-Toleranz" sei gescheitert, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Die Freigabe von Drogen ist keine Alternative und auch kein "neuer Weg", sondern schon mehrfach ausprobiert worden. Gebracht hat das gar nichts, eher im Gegenteil.

Denjenigen, die sich hier mit ihrem Cannabiskonsum brüsten, kann ich nur empfehlen, sich nicht in irgendwelche Rauschwelten zu flüchten, sondern sich dem Leben zu stellen und die eigenen Probleme zu lösen. Daran führt letztlich kein Weg vorbei.

J.R.  

36845 Postings, 7728 Tage TaliskerDanke, J.R.

 
  
    #84
06.08.04 08:54
Mein Bild hat sich bzgl. THC, nachdem ich jahrelang auch der Meinung anhing, "THC is viel weniger schlimm als Alkohol", gewandelt, seitdem ich mal direkt mit einem Suchtberater zu tun hatte. Letzteres sei hier vielleicht mal einigen anzuraten (nein, nicht wegen Sucht, sonder wegen der Infos).
Das mit den neueren Erkenntnisse aus der Schweiz bzgl Heroinabgabe war mir nicht bekannt, ich bin auf dem (mir bewusst einseitigen) Stand der TAZ der 90er.
Dennoch, ob es tatsächlich eine Unterscheidung in "Schreckschuss und Luftdruck" gibt/dies sinnvoll ist - hm.

Unentschlossen,
Talisker  

5698 Postings, 8161 Tage bilanzExperte fordert Legalisierung aller Drogen

 
  
    #85
06.08.04 13:52

Deutscher Drogenexperte Amendt fordert Legalisierung aller Drogen
Der deutsche Drogenexperte Günter Amendt fordert die Legalisierung aller Drogen in der Schweiz. Die Verbotspolitik halte niemanden davon ab, Drogen in riskanten Mengen zu konsumieren. Der Staat müsse jedoch eine regulierende Rolle übernehmen.  
Für alle psychoaktiven Stoffe solle ein Werbeverbot erlassen werden, sagte Günter Amendt in einem Interview mit der "Basler Zeitung". Davon seien Alkohol und Nikotin nicht auszunehmen. Ausserdem sollten Drogen in Spezialgeschäften verkauft werden, in Drogerien im wortwörtlichen Sinn.

Schliesslich müsse verboten werden, psychoaktive Stoffe Lebensmitteln beizumischen, wie das heute bei Alcopops der Fall sei. Jeder einzelne solle sich bewusst für oder gegen den Konsum von Drogen entscheiden können.

Von Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln hält Amendt nichts. Gerade für Kinder und Jugendliche bedeute ein solcher Warnhinweis oft eher einen Kick. Leute, die solche Kampagnen entwerfen, hätten keine Ahnung, was in Jugendlichen vorgehe.

Alkohol ist laut Amendt die gefährlichste Droge. Es gebe keine Cannabis-Toten, aber eine grosse Anzahl von Alkoholtoten, sagte er. Äusserst gefährlich seien auch Pharmadrogen. Es seien weitaus mehr Menschen von Psychopharmaka abhängig als von Heroin und Kokain zusammen.

Früher sei es darum gegangen, mit Drogen ein besonderes Wohlbefinden zu erzeugen, sagte Amendt. Die neuen Drogen der Pharmaindustrie seien jedoch unverzichtbare Hilfsmittel geworden, um der Beschleunigung der neoliberalen Gesellschaft standzuhalten.

Amendt sieht die Zukunft der Drogenpolitik in einer "Politik der Akzeptanz". Nach 30 Jahren drogenpolitischer Auseinandersetzung sei klar, dass die Verbotspolitik gescheitert sei. Ausserdem verstricke sich die Politik in Widersprüche, wenn sie zwar die Strafbefreiung für Cannabis-Konsum ablehne, gleichentags aber das Absinth-Verbot aufhebe.

 

69033 Postings, 7680 Tage BarCodeVon der Sexfront an die Drogenfront? o. T.

 
  
    #86
06.08.04 14:50

4719 Postings, 7784 Tage leobmwwenn ihr die Probleme mit dem "Äther"

 
  
    #87
06.08.04 20:52

einigermaßen nachvollziehen könnt - dann versteht ihr auch das die Bretter vor den Köpfen einiger Leute für andere die Welt bedeuten !

Was war der Äther?

Gruß
leo  

1544 Postings, 7945 Tage werweißLieber eine jetzt eine Joint, als momentan ARD

 
  
    #88
06.08.04 20:59



schauen, hihi

gruß werweiß  

1544 Postings, 7945 Tage werweißShit ist zu stark, Shit ist zu stark, verdammt

 
  
    #89
06.08.04 21:02



ich hab zuviel geraucht zuviel geraucht, versteht ihr, wenn ich 10 Bier trink kann ich gar nicht mehr tippen, das ist der Vorteil an Hemp, hehehe bei 12 Bier kann ich nicht mehr stehen, wenn ich ne geile Tüte rauch, kann ich nicht mehr aufstehen, dass ist der große Unterschied, jeder Mensch hat das Recht sich zu berauschen wie er will, warum verbieten, achja das ist wieder eine Geldgeschichte !!!


gruß werweiß  

4719 Postings, 7784 Tage leobmwes geht nichts über Öl ;-) o. T.

 
  
    #90
06.08.04 21:10

4690 Postings, 8825 Tage proxicomiArgumentarium gegen die Drogenlegalisierung

 
  
    #91
1
06.08.04 23:14
JUGEND OHNE DROGEN - GIOVENTU SENZA DROGHE - JEUNESSE SANS DROGUE

Herausgeber: Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis VPM, für den Arbeitskreis Drogenprophylaxe VPM: Dr. med. Ernst Aeschbach, Dr. phil. Annemarie Buchholz-Kaiser, Dr sc. nat. ETH et lic. phil. Franziska Haller, Dr med. Ralph Kaiser, Dr med. Viviane Kaiser, Dr. phil. Titine Oertli, lic. phil. Diethelm Raff, Dr. med. Florian Ricklin, Jean-Paul Vuilleumier - © 1994 Verlag Menschenkenntnis, Susenbergstrasse 531 8044 Zürich, Telefon: 01-261 00 31, Telefax: 01-261 05 61, 1. Auflage, April 1994, ISBN 3-906989-31-3
                
§
                    §
Argumentarium gegen die Drogenlegalisierung - Eine Diskussionshilfe

Arbeitskreis Drogenprophylaxe VPM

Seit einigen Jahren werden der Bevölkerung in unzähligen Veröffentlichungen die Argumente der Befürworter einer Drogenlegalisierung unter schönfärberischen Schlagworten wie «Entkriminalisierung» oder «Liberalisierung» eingehämmert. Es sind Behauptungen, die allesamt einer Überprüfung nicht standhalten.

In der vorliegenden Broschüre führen wir sachliche Argumente an, die aufzeigen, dass dem Rauschgiftproblem nur mit einer direkt auf Abstinenz ausgerichteten Drogenpolitik beizukommen ist. Es wird klar. Kein vernünftiger Grund spricht dafür die Rauschgifte freizugeben oder Schritte in diese Richtung zu unternehmen.

In jedem Kapitel finden Sie zunächst eine Behauptung der Drogenbefürworter und danach die Argumente, die diese Behauptung widerlegen.

Belege für die angeführten Argumente und weiterführende Literatur stellt der wissenschaftliche Dienst des VPM auf Anfrage gerne zur Verfügung.
Inhalt

  1. «Die repressive Drogenpolitik hat versagt und ist verantwortlich für das Rauschgiftproblem ...»
  2. «Reines Heroin ist unschädlich ...»
  3. «Aber Haschisch ist doch ungefährlich ...»
  4. «Es ist die Freiheit jedes einzelnen, Rauschgifte zu nehmen. Damit schadet er niemandem ...»
  5. «Nicht die Droge, sondern das Verbot führt zur Verelendung ...»
  6. «Mit einer ärztlichen Rauschgiftabgabe können wenigstens die schlimmsten Folgen der Drogensucht verhindert werden ...»
  7. «Durch Notschlafstellen, Essenverteilung und Fixerräume kann den Süchtigen geholfen werden ...»
  8. «Jeder hat seine Sucht ...»
  9. «Es gibt einen kontrollierten Umgang mit Rauschgiften. Nach einer zeitlich begrenzten Suchtphase hören die Süchtigen von alleine wieder auf ...»
 10. «In anderen Ländern hat man gute Erfahrungen mit einer liberalen Drogenpolitik gemacht ...»
 11. «Die Kriminalität wird bei einer Legalisierung zurückgehen ...»
 12. «Mit einer Legalisierung der Rauschgifte kann die Mafia ausgeschaltet werden ...»

1. Behauptet wird:

   «Die repressive Drogenpolitik hat versagt und ist verantwortlich für das Rauschgiftproblem ...»

Richtig ist:

Dort wo heute das Drogenelend am grössten ist, findet sich keine repressive Drogenpolitik. Das zeigt sich deutlich in einigen Deutsch-Schweizer Städten wie zum Beispiel Zürich, wo seit Jahren eine eigentliche Verwahrlosungspolitik betrieben wird. Seit Mitte der 80er Jahre ist dort die Drogenpolitik nicht mehr direkt auf Abstinenz ausgerichtet. Das Betäubungsmittelgesetz wird nicht mehr konsequent angewandt:

   * Offene Rauschgiftszenen und der Handel mit Rauschgiften werden von den Behörden geduldet.
   * Rauschgiftkonsum allein wird weitherum immer weniger oder gar nicht mehr geahndet. So wird vielen Süchtigen die Möglichkeit vorenthalten, frühzeitig durch eine richterliche Massnahme in eine Therapie zu kommen. (vgl. Kapitel 5)

Durch Einrichtungen der sogenannten Überlebenshilfe wird vielerorts dem Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz Vorschub geleistet: Grossflächige Spritzenabgabe, Fixerräume, Anlauf- und Notschlafstellen, in denen Drogenkonsum toleriert wird, und teilweise unqualifizierte Sozialarbeiter, die keinen klaren Standpunkt gegen Drogen einnehmen oder gar selbst Rauschgifte konsumieren, hindern die Drogenabhängigen daran, von ihrer Sucht loszukommen, und halten sie damit in ihrem menschenunwürdigen Zustand gefangen. So wird auf Kosten des Steuerzahlers Suchtverlängerung betrieben.

Frei zugängliche Drogenmilieus, wie zum Beispiel in Zürich, Bern oder Olten, sind rechtsfreie Räume, in denen weder dem Betäubungsmittelgesetz noch anderen Gesetzen nachhaltig Geltung verschafft wird. Gerade diese offenen Szenen werden vielen Jugendlichen zum Verhängnis. Drogengefährdete finden dort Gleichgesinnte, die sie in ihrem selbstzerstörerischen Tun bestärken.

Weniger bekannt sind die ideologischen Hintergründe der Verwahrlosungspolitik, die in den letzten Jahren zu einer explosionsartigen Ausbreitung des Rauschgiftkonsums geführt haben.

Seinen Anfang nahm das heutige Rauschgiftproblem im Gefolge der 68er Bewegung. Einige Hippieführer propagierten Haschisch als Mittel des Protests gegen die Gesellschaft und machten es zur Modedroge der Subkultur. Damit ebneten sie auch allen anderen Rauschgiften den Weg. Was unglaublich klingen mag, aber aus den Kampfschriften neolinker Strategen klar hervorgeht: Drogen sind für sie ein politisches Kampfmittel, mit dem die bürgerliche Gesellschaft aus den Angeln zu heben sei. Sie wissen: Mit einem grösseren Anteil an Rauschgiftsüchtigen kann die bestehende Gesellschaft nicht mehr funktionieren. So entstand der Absatzmarkt für Drogen, der inzwischen vom international organisierten Verbrechen übernommen worden ist.

In den letzten Jahren wurden mittels einer Verwahrlosungspolitik gezielt alle restriktiven Ansätze und der gesellschaftliche Konsens gegen Rauschgift aufgeweicht. Versagt hat also diese Verwahrlosungspolitik. Der einzige, wirklich humane Ausweg ist eine konsequent restriktive und auf Prävention, Therapie und Abstinenz ausgerichtete Drogenpolitik, wie sie die Vereinten Nationen fordern.

2. Behauptet wird:

   «Reines Heroin ist unschädlich ...»

Richtig ist:

Heroin ist ein Rauschgift, welches in kurzer Zeit zu schwerer Abhängigkeit führt. Die schnelle Gewöhnung an das Rauschgift bedingt, dass der Süchtige immer häufiger immer grössere Mengen davon benötigt.

Heroin wirkt direkt auf das Gehirn, wo es die Schmerzempfindung unterdrückt und das Atemzentrum hemmt.

Heroin zerstört die Persönlichkeit des Abhängigen. Es macht passiv und antriebslos. Heroinsüchtige vernachlässigen zwischenmenschliche Beziehungen zu Familie und Freunden. Sie kapseln sich ab und beschränken sich immer mehr auf oberflächliche Kontakte im Drogenmilieu. Sie verlieren das Verantwortungsgefühl für sich und andere und können oft den Ansprüchen des Berufslebens oder der Schule nicht mehr genügen.

Heroin führt zum Tod durch Ersticken. Man spricht dann von Tod durch Überdosis. Wie hoch diese Überdosis im Einzelfall ist, kann aber im voraus nicht genau berechnet werden. Todesfälle treten aber auch ohne Überdosierung auf, zum Beispiel durch ein Lungenödem (Wasserlunge) oder durch Unfall. Auch die Selbstmordrate ist erhöht.

Heroin schädigt das Erbgut.

Heroin schwächt die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Krankheiten.

Heroin führt bei schwangeren Frauen häufig zu Frühgeburten. Da das Neugeborene heroinabhängig auf die Welt kommt, macht es als erstes einen äusserst schmerzhaften, lebensgefährlichen Entzug durch. Die rauschgiftabhängigen Mütter sind nicht in der Lage, dem Kind die lebensnotwendige Zuwendung und Pflegezu geben.

All diese Schädigungen sind Folgen des Heroins selber, unabhängig von dessen Reinheitsgrad und unabhängig davon, ob es legal oder illegal ist. Selbstverständlich kann auch eine ärztlich kontrollierte Abgabe von Heroin diese Schäden nicht verhindern.
3. Behauptet wird:

   «Aber Haschisch ist doch ungefährlich ...»

Richtig ist:

Haschisch enthält über 400 verschiedene Substanzen. Der stärkste rauscherzeugende Wirkstoff ist das THC (Tetra-Hydro-Cannabinol). THC ist fettlöslich und lagert sich deswegen in fetthaltigem Gewebe wie Gehirn und Fortpflanzungsorgane ein und bleibt dort wochenlang. Noch Monate nach der letzten Zigarette kann plötzlich und unerwartet ein Rauschzustand auftreten (Flashback).

Haschisch macht abhängig und senkt die Hemmschwelle für andere Rauschgifte. Die meisten Heroinabhängigen haben zuerst Haschisch geraucht. Haschisch wird zu Recht auch als Einstiegsdroge bezeichnet, denn je häufiger jemand Haschisch raucht, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass er später auch Kokain und Heroin konsumiert.

Haschisch kann schon nach kurzer Zeit schwere Wahnzustände (Psychosen) auslösen.

Haschisch stört die Gehirnfunktionen, was sich in Konzentrationsschwäche, Störung des Kurzzeitgedächtnisses, des Lernvermögens und in Leistungsabfall äussert. Folge davon sind Unlust, Desinteresse, Schulversagen und zunehmende Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in Familie und Freundeskreis. Folgen dieser Hirnleistungsstörungen sind aber auch Unfälle, nicht nur im Strassenverkehr durch die beeinträchtigte Fahrtüchtigkeit, sondern auch am Arbeitsplatz und in der Freizeit.

Haschisch schädigt die Lunge stärker als Tabak: Es enthält mehr krebserregende Substanzen als Zigaretten.

Haschisch schwächt das Abwehrsystem des menschlichen Körpers, was zu einer Anfälligkeit für Infektionskrankheiten führt.

Haschisch bewirkt Veränderungen des Erbmaterials. (zum Beispiel Bildung abnormaler Samenzellen und Chromosomenschädigungen).

Während der Schwangerschaft geraucht, schädigt Haschisch in vielen Fällen das ungeborene Kind und kann zu Fehlgeburten, erhöhter Säuglingssterblichkeit, körperlichen und psychischen Entwicklungsstörungen sowie Blutkrebs beim Säugling führen.

Daraus folgt: Haschisch ist ein gefährliches Rauschgift. Seine Bezeichnung als «weiche Droge» ist irreführend und falsch. Die meisten Jugendlichen lassen gerne ihre Finger von Haschisch, wenn ihnen die tatsächlichen Gefahren vor Augen geführt werden.
4. Behauptet wird:

   «Es ist die Freiheit jedes einzelnen, Rauschgifte zu nehmen. Damit schadet er niemandem ...»

Richtig ist:

Rauschgiftsüchtige sind von ihrem Suchtstoff abhängig und können sich deshalb nicht frei entscheiden, ob sie mit oder ohne Rauschgift leben möchten. Darum sind Abhängige darauf angewiesen, dass man sie davon abhält, sich selbst zu schädigen.

Junge Menschen geraten oft aus Unwissenheit über die Gefährlichkeit der Rauschgifte in eine elende Drogenkarriere. Wüssten sie, wie rasch sie ihr Leben, ihre Gesundheit und ihre Zukunft ruinieren, würden sich viele Jugendliche gegen Rauschgift entscheiden. Freiheit des Einzelnen setzt Aufklärung und Wissen voraus.

Rauschgiftsüchtige schädigen aber nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mitmenschen:

Sie sind immer weniger in der Lage, tiefgreifende Beziehungen einzugehen. Die Bereitschaft, Verantwortung für Ehe und Familie zu übernehmen, geht zunehmend verloren. Eltern, Ehepartner, Geschwister Freunde und besonders die eigenen Kinder leiden darunter.

Die Drogensucht führt zu einer wachsenden Gleichgültigkeit im mitmenschlichen Umgang. Besonders unter Kokaineinfluss verliert der Mensch natürliche Hemmschwellen im Umgang mit anderen. Die Zunahme der Gewaltdelikte macht dies deutlich.

Im Strassenverkehr werden Rauschgifte zu einem immer grösseren Gefahrenherd. Von Bedeutung sind auch die vermehrten Unfälle am Arbeitsplatz.

Auch die wirtschaftlichen Folgeschäden, die Drogenkonsumenten verursachen, betreffen die ganze Bevölkerung. Der Anteil an Arbeitsunfähigen, Rentenbezügern, Sozialhilfeempfängern, Strafgefangenen und Bezügern von hohen Krankenkassenleistungen ist bei Drogensüchtigen im Vergleich zu Nicht- Süchtigen stark erhöht.

Aus all diesen Gründen ist es unsinnig und unmenschlich zu behaupten, die Drogensucht sei jedermanns Privatsache.

5. Behauptet wird:

   «Nicht die Droge, sondern das Verbot führt zur Verelendung ...»

Richtig ist:

Nicht das Verbot, sondern die Rauschgifte selbst bewirken eine gefühlsmässige und körperliche Verelendung und Verwahrlosung. Dies führt in sehr vielen Fällen auch zu kriminellen Handlungen. Hingegen sind das Drogenverbot und die damit verbundene abstinenzorientierte Hilfe wesentlich für den Weg aus dem Elend. So kann der Süchtige seine Würde wiedergewinnen und Verantwortung für sich und andere übernehmen.

Das Betäubungsmittelgesetz enthält eine Vielzahl von Möglichkeiten, dem Süchtigen zu einem drogenfreien Leben zu verhelfen. Das Angebot, eine Therapie zu beginnen statt wegen einer kriminellen Handlung eine Gefängnisstrafe absitzen zu müssen, eröffnet vielen Rauschgiftabhängigen die Chance, sich für ein konstruktives Leben zu entscheiden. Das Wissen, bei Abbruch der Therapie ins Gefängnis zu müssen, kann die Abhängigen darin unterstützen, in der Therapie zu bleiben. Therapieerfolge bei einer gerichtlich angeordneten Massnahme («Therapie vor Strafe») sind mindestens so hoch wie bei Süchtigen, die durch andere Einflüsse zu einer Therapie veranlasst wurden.

Ausserdem soll das Betäubungsmittelgesetz die Jugendlichen darüber orientieren, dass Drogenkonsum von der Gesellschaft abgelehnt wird. Dadurch hat es präventiven Charakter und bewahrt viele vor dem Drogenelend.

Das Betäubungsmittelgesetz ist wichtiger Teil einer Strategie, die die Ausbreitung des Rauschgiftkonsums verhindern kann. Das Betäubungsmittelgesetz und die speziellen Bestimmungen für Jugendliche und junge Erwachsene bieten auch die Möglichkeit, sehr frühzeitig gefährdete Jugendliche zu erfassen und vom weiteren Abgleiten in die Drogensucht abzuhalten. Im schweizerischen Betäubungsmittelgesetz wurde ausdrücklich ein Konsumverbot verankert, damit Rauschgiftkonsumenten nicht nach denselben harten Kriterien wie Händler verurteilt werden müssen. Das Gesetz schafft damit die besten Voraussetzungen, den Rauschgiftsüchtigen wirksam zu helfen.

Das heute gültige Betäubungsmittelgesetz hat also für die Gesamtstrategie zur Verhütung und Bekämpfung des Rauschgiftproblems eine zentrale Bedeutung.
6. Behauptet wird:

   «Mit einer ärztlichen Rauschgiftabgabe können wenigstens die schlimmsten Folgen der Drogensucht verhindert werden ...»

Richtig ist:

Mit jeder Rauschgiftabgabe wird die Sucht der Rauschgiftabhängigen verfestigt. Dadurch haben die Abhängigen kaum mehr Anlass, mit dem Rauschgiftkonsum aufzuhören. Wenn eine Gesellschaft ihre Ärzte beauftragt, Drogen abzugeben, signalisiert sie dem Süchtigen damit, dass sie das Abstinenzziel verlassen hat. Der Arzt, der Drogen abgibt, wird vom Süchtigen in erster Linie als Drogenlieferant betrachtet und nicht mehr als Helfer gegen die Sucht ernst genommen.

Drogen - auch vom Arzt abgegebene - sind eine chemische Zwangsjacke, aus der sich die Süchtigen nicht selbst befreien können. Durch die Drogen werden sie körperlich und seelisch geschwächt. Einer verantwortungsvollen Arbeit nachzugehen, zum Gemeinwohl beizutragen und Freundschaften zu pflegen ist ihnen über kurz oder lang nicht mehr möglich. Solange der Drogenkonsum andauert, gelingt die Wiedereingliederung in die Gesellschaft in der Regel nicht. Solche Drogensüchtige müssen zeitlebens von Sozialämtern und Krankenkassen finanziell unterstützt werden.

Die Polytoxikomanie (Abhängigkeit von verschiedenen Drogen gleichzeitig) verbreitet sich durch jede Rauschgiftabgabe, weil die Süchtigen die staatlich oder ärztlich abgegebenen Rauschgifte als zusätzliches Angebot betrachten und weil die illegalen Händler auf andere Substanzen ausweichen. Bei der kostenaufwendigen Methadonabgabe hat sich zum Beispiel in Zürich gezeigt, dass beinahe alle Bezüger zusätzlich andere Rauschgifte zu sich nehmen und praktisch keiner vom Drogenkonsum loskommt.

Jede legale Drogenabgabe, auch durch den Arzt, wirkt drogenverharmlosend. Das bedeutet eine Gefahr für alle jungen Menschen, denn die Verharmlosung der Drogen schwächt die Widerstandskraft gegen Drogen.

Versuche mit ärztlich kontrollierter Rauschgiftabgabe in Schweden und England führten bereits in den 60er Jahren zu einem massiven Anstieg der Zahl der Drogensüchtigen. Die Hoffnung, durch eine Drogenabgabe wenigstens die Zahl der Todesfälle zu vermindern, hat sich als Illusion erwiesen. Denn die Zahl der Drogentoten ist in erster Linie abhängig von der Zahl der Drogensüchtigen und von der Gefährlichkeit der Substanzen, nicht aber von deren Illegalität. Die schwedischen und englischen Versuche wurden deshalb eingestellt beziehungsweise eingeschränkt. Allerdings dauern die negativen Auswirkungen dieser Experimente noch an. Sie können nur mit riesigem Aufwand wiedergutgemacht werden.

Eine ärztliche Rauschgiftabgabe führt also nicht zu einer Verminderung der Schäden, sondern schafft zusätzliche Probleme und vergrössert den Schaden, der durch Drogen angerichtet wird.
7. Behauptet wird:

   «Durch Notschlafstellen, Essenverteilung und Fixerräume kann den Süchtigen geholfen werden ...»

Richtig ist:

Man muss dem Süchtigen echte Hilfe zukommen lassen.

Dem Süchtigen wirklich helfen heisst, ihn so bald wie möglich mittels Entzug und Entwöhnung von der Drogenabhängigkeit zu befreien und ihm dazu zu verhelfen, sich wieder sozial und beruflich in die Gesellschaft einzugliedern. Alle anderen Massnahmen, wie zum Beispiel Notschlafstellen für Rauschgiftsüchtige und Fixerräume, aber auch - oft gutgemeinte - «Überlebenshilfen» wie Gassenküchen bewirken letztlich eine Verlängerung der Rauschgiftabhängigkeit und rauben dem Süchtigen unwiederbringliche und kostbare Jahre. Diese Massnahmen unterstützen ihn auf seinem selbstzerstörerischen Weg in den psychischen und körperlichen Tod. Statt «Überlebenshilfe» müssten sie ehrlicherweise «Suchtverlängerungsangebote» oder gelegentlich auch «Sterbebegleitung» genannt werden.

Wirkliche Hilfe für den Süchtigen ist, sich seiner Sucht aus echtem Mitgefühl und sozialer Verantwortung in den Weg zu stellen. Er ist in seiner Persönlichkeit und seinem Lebenswillen so geschwächt, dass er sich nicht mehr frei entscheiden kann, ohne Rauschgift zu leben. Deshalb braucht er zur Abstinenz Anstoss und Hilfe von aussen. In der Entwöhnungstherapie muss der Abhängige seine Persönlichkeitsdefizite ausgleichen und verlorene oder nichtentwickelte Fähigkeiten und Fertigkeiten einüben. Sowohl für den zwischenmenschlichen Bereich als auch für Schule und Beruf bedeutet der Ausstieg aus der Sucht die einzige Hoffnung für einen Neuanfang. Sinnvolle und notwendige Angebote nach der Entwöhnung sind betreutes Wohnen, Ausbildungs- und Arbeitsplätze und die entsprechende Anleitung durch zuverlässige, gegen Rauschgifte eingestellte Betreuer.

Tatsache ist: Rauschgiftsucht ist auch nach jahrelanger Abhängigkeit heilbar, auch wenn dazu oft mehrere Anläufe nötig sind. Direktes Herausführen aus der Sucht ist die einzige echte Hilfe.

8. Behauptet wird:

   «Jeder hat seine Sucht ...»

Richtig ist:

Die Befürworter einer Drogenliberalisierung und -legalisierung verwässern gezielt den Begriff Sucht und verharmlosen so die Rauschgifte. Der Begriff «Sucht» kommt von «siech» = krank und hat nichts mit «suchen» zu tun. Die Rauschgiftverharmloser bezeichnen nicht nur die Betäubung mit Rauschgiften als Sucht, sondern auch Vorlieben, beispielsweise für Cola, Buttermilch, Kaffee oder Schokolade. Ebenso zählen sie fleissiges Arbeiten, regelmässiges Putzen, sportliches Training oder enge zwischenmenschliche Beziehungen dazu. Es handelt sich hier um eine systematische Verwirrung, wenn tödliche Drogensucht mit harmlosen und lebensbejahenden Tätigkeiten gleichgestellt wird.

Folge dieser Verwirrung ist auch, dass Eltern es oft nicht mehr wagen, ihre Kinder vor dem Rauschgiftkonsum zu warnen. Sie sind durch die Behauptung, jeder habe seine Sucht, in ihrer Stellungnahme gegen Drogen verunsichert.

Rauschgifte erzeugen schwere Abhängigkeiten. Süchtige sind gezwungen, die Dosis zusehends zu erhöhen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Sie vernachlässigen immer weitere Bereiche des Alltagslebens und beschäftigen sich statt dessen fast ausschliesslich mit der Rauschdroge. Früher oder später sind Rauschgiftabhängige stark beeinträchtigt, sowohl in ihrer Fähigkeit zu denken als auch in ihrer körperlichen Gesundheit sowie in ihrem Vermögen, zu anderen Menschen in Beziehung zu treten. Diese Behinderungen können so stark werden, dass die Süchtigen ihren Lebensaufgaben nicht mehr gerecht werden können.

Rauschgifte wirken so stark auf den Abhängigen, dass sie durch eigenen Entschluss oder Willen die Sucht oft nicht überwinden können. Auch treten beim Absetzen der Droge starke psychische oder körperliche Entzugserscheinungen auf, die die Willenskraft des Süchtigen zusätzlich schwächen. Die Verwirrung um den Begriff «Sucht» hat verheerende Folgen: Menschen, die ihr Leben gut meistern, werden dazu gebracht zu glauben, dass ihre Lebensgewohnheiten oder Schwächen «Süchte» seien wie eine Rauschgiftsucht. Daraus resultiert eine gutgemeinte, aber schädliche Solidarisierung mit dem Drogensüchtigen und eine Verharmlosung der Drogensucht.
9. Behauptet wird:

   «Es gibt einen kontrollierten Umgang mit Rauschgiften. Nach einer zeitlich begrenzten Suchtphase hören die Süchtigen von alleine wieder auf ...»

Richtig ist:

Rauschgifte verursachen Abhängigkeit, und es ist nicht vorauszusagen, wie schnell sie bei jedem einzelnen zustande kommt. Bedenkt man, dass gerade bei Heroin und Kokain jede einzelne Rauschgifteinnahme tödlich sein kann, ist es nicht nur verharmlosend, sondern geradezu unverantwortlich, von einer «zeitlich begrenzten Suchtphase» zu sprechen.

Wenn die Möglichkeit eines «kontrollierten Umgangs» mit Drogen propagiert wird, kommt es zum Abbau natürlicher Hemmschwellen gegenüber dem Rauschgiftkonsum. Insbesondere gefährdete Jugendliche werden zur Illusion verführt, sie hätten ihren Drogenkonsum unter Kontrolle. In Wirklichkeit hat die Jugend genug damit zu tun, ihre Lebensaufgaben anzugehen und konstruktiv in der Gesellschaft tätig zu werden.

Die Behauptung, kontrolliert mit Rauschgift umgehen zu können, ist ein typisches Argument der Süchtigen selbst, wenn sie vertuschen wollen, dass sich ihr ganzes Sinnen und Trachten nur um die Rauschgifte dreht. Wird dieses Argument durch Behörden vertreten, macht sich der Staat zum Helfershelfer der Drogensucht und lässt die Jugendlichen ins Elend abgleiten.

Je länger der Drogenkonsum anhält, desto grösser wird die Gefahr einer bleibenden körperlichen und seelischen Schädigung, auch wenn der Süchtige schliesslich dank grösstem Einsatz von Fachleuten sowie von Familie, Freunden und Bekannten doch noch von den Drogen wegkommt. In jedem Fall aber hat er viele wertvolle Lebensjahre unwiderruflich an die Drogen verloren.

Es gibt keine «Suchtphase». Ein Abhängiger hört dann mit Rauschgiften auf, wenn er durch inneren Leidensdruck oder durch verschiedenste Einflüsse von aussen dazu veranlasst wird. Die Grundlage für solch positive Einflüsse ist eine gesamtgesellschaftliche Stellungnahme gegen Drogen.

10. Behauptet wird:

   «In anderen Ländern hat man gute Erfahrungen mit einer liberalen Drogenpolitik gemacht ...»

Richtig ist:

Gerade die negativen Erfahrungen mit einer sogenannt liberalen Drogenpolitik in anderen Ländern sollten uns davon abhalten, Schritte in diese Richtung zu tun!

Aus Holland liegen wenig aussagekräftige Studien vor Das bisher zugängliche Zahlenmaterial über die Auswirkungen der «liberalen» Politik ist jedoch ernüchternd:

Die Zahl der Läden, die vom Haschischverkauf leben («Coffee-Shops»), stieg in Amsterdam seit der Liberalisierung im Jahr 1980 von rund 20 auf 400 im Jahr 1991 und auf mindestens 2000 in ganz Holland.

Von 1984 bis 1988 verdoppelte sich die Zahl der über 15jährigen Haschischraucher in Holland. Von 1988-1992 verdoppelte sich die Zahl der 14-17jährigen Haschischraucher nochmals, diejenige der 12-13jährigen verdreifachte sich sogar.

Die Gewalt-Kriminalitätsrate ist in Holland europaweit am höchsten und nimmt weiter zu.

In England wurden in den 60er Jahren immer grössere Mengen Heroin und Methadon von Allgemeinmedizinern abgegeben. Die Zahl der registrierten Drogenabhängigen nahm von 94 im Jahr 1960 auf 2400 im Jahr 1968 zu. Aber auch die «ärztlich kontrollierten» Süchtigen waren nicht in der Lage, ihre Lebenssituation zu verbessern. Die Rauschgiftabgabe wurde deshalb seither mehr und mehr eingeschränkt. Eine Neuauflage der Drogenabgabe in kleinstem Rahmen in der Nähe von Liverpool ändert nichts an diesen Fakten. Positive Auswirkungen des «Liverpool-Modells» sind zwar oft behauptet, aber nie bewiesen worden. Bekannt ist aber zumindest, dass die soziale Eingliederung und die Arbeitsfähigkeit der dortigen Süchtigen minimal ist.

Aus Schweden ist bekannt, dass die Versuche mit kontrollierter Rauschgiftabgabe von 1965 bis 1967 zu einer sprunghaften Zunahme der Zahl der Rauschgiftsüchtigen und zur Entwicklung eines riesigen Schwarzmarktes führten. Dieser Zusammenhang ist durch wissenschaftliche Untersuchungen bewiesen. Aus keinem anderen Land gibt es vergleichbar genaue und sorgfältige Studien. Unter dem Druck der durch Todesfälle aufgeschreckten Öffentlichkeit musste der Versuch nach zwei Jahren abgebrochen werden. Die verheerende Entwicklung der Ausweitung der Drogenszene konnte gestoppt werden. Seit dem Scheitern der Liberalisierung ist man in Schweden mit gutem Erfolg dazu übergegangen, die Rauschgiftepidemie konsequent zu bekämpfen. Schweden ist heute das Beispiel eines Landes mit erfolgreicher restriktiver Drogenpolitik.

Auch Alaska ist ein Beispiel einer gescheiterten Drogenliberalisierung. Von 1980 bis 1990 waren dort Haschischkonsum und -besitz nicht strafbar. In dieser Zeit nahm der Haschischmissbrauch vor allem bei Jugendlichen markant zu. 1988 war der Anteil der Haschischraucher bei Jugendlichen in Alaska doppelt so hoch wie in den übrigen Staaten der USA. 1990 wurde deshalb per Volksabstimmung die Entkriminalisierung wieder aufgehoben.

Die Fakten, welche die negativen Folgen von Liberalisierungsversuchen in verschiedenen Ländern belegen, sind erdrückend. Zu einem besonnenen politischen Vorgehen gehört, aus den Fehlern anderer zu lernen.
11. Behauptet wird:

   «Die Kriminalität wird bei einer Legalisierung zurückgehen ...»

Richtig ist:

Auch wenn sich Abhängige das Rauschgift auf legalem Weg beschaffen können, wird damit das Problem der Drogenkriminalität nicht gelöst, denn Drogenkriminalität ist nicht nur Beschaffungskriminalität, sondern vor allem eine Folge des Drogenkonsums und der Drogenwirkungen, ganz gleich ob Drogen legal oder illegal sind.

Rauschgifte enthemmen den Menschen und lassen ihn sozial verantwortungslos handeln. Ein Rauschgiftsüchtiger schreckt oft nicht einmal davor zurück, seine nächsten Angehörigen zu bestehlen. Die Verrohung kann so weit gehen, dass er einen Menschen wegen einer Kleinigkeit umbringt. 1989 berichteten zum Beispiel die Zeitungen von Rauschgiftabhängigen auf dem Zürcher Platzspitz, die im Streit um eine Cola-Büchse ihren Kollegen knebelten und ertränkten.

Weil bei einer Legalisierung immer mehr Menschen immer mehr Rauschgift konsumieren werden, wird die Kriminalität zunehmen, nämlich diejenigen Straftaten, die infolge suchtbedingter psychischer Veränderungen und Verwahrlosung begangen werden. Zur sogenannten Folgekriminalität gehören Gewaltakte gegen Unbeteiligte, besonders auch gegen Frauen und ältere Leute, Kindesmisshandlung, Vandalismus, Einbrüche und anderes.

Ausserdem wird auch die Bedrohung durch Verkehrsteilnehmer im Drogenrausch grösser.

Auch Rauschgiftsüchtige, die keine kriminellen Handlungen begehen, sind dennoch in ihrer ganzen Lebensgestaltung von ihrer Sucht geleitet. Das Rauschgift wird zunehmend zum alles bestimmenden Lebensinhalt. Sie sind je länger je weniger fähig, ihren Lebensunterhalt durch ein geregeltes Berufsleben zu finanzieren. Entweder werden sie von der Sozialhilfe der Gesellschaft abhängig, oder sie sind nun doch auf illegale Geldquellen angewiesen.

Ein Beispiel für die negativen Auswirkungen von «Entkriminalisierung» und «liberalem» Umgang mit Drogen ist Holland, das die Kriminalitätsstatistik europaweit anführt. Rauschgift und Kriminalität sind immer eng miteinander gekoppelt. Daran würde auch eine Aufhebung des Drogenverbots nichts ändern.

12. Behauptet wird:

   «Mit einer Legalisierung der Rauschgifte kann die Mafia ausgeschaltet werden ...»

Richtig ist:

Es ist naiv zu glauben, das organisierte Verbrechen, die Mafia, lasse sich die Riesengewinne aus dem Rauschgifthandel so leicht entgehen. Im Gegenteil, die Drogenkartelle würden ihr Geschäft noch so gerne legal und damit ungestört weiterführen. Gerade das vielzitierte, meist völlig verzerrt wiedergegebene Beispiel des Alkoholverbots in den USA zeigt dies. Nach dessen Aufhebung 1933 brach die Mafia nicht etwa zusammen, sondern sie dehnte ihre Machenschaften aus. Nebenbei bemerkt stieg der Alkoholkonsum, der während der Prohibition stark gesunken war, wieder an, was auch mit einer erneuten Zunahme der gesundheitlichen Schäden einherging.

Mehr Süchtige - mehr Gewinn

Im Rauschgiftgeschäft beherrscht die Mafia weltweit den Grosshandel. Hohe Gewinne macht sie, wenn sie viel absetzen kann. Bei jeder Änderung der Drogenpolitik in Richtung Aufhebung des Drogenverbots greifen immer mehr Menschen zu Rauschgiften, und solche, die bereits süchtig sind, konsumieren grössere Mengen. Diese bedauerliche Entwicklung musste zum Beispiel im 19. Jahrhundert in China bezüglich des Opiums und in den letzten zwei Jahrzehnten in Alaska bezüglich des Haschisch festgestellt werden. Eine Legalisierung lässt deshalb die Gewinne der Mafia geradezu in die Höhe schnellen.

Geringerer Aufwand - mehr Gewinn

Bei einer Legalisierung fallen für den Drogenhandel hohe Ausgaben weg:

Bestechungsgelder, Zwischen- und Kleinhändler, Geldwäscherei, Verluste durch Beschlagnahmungen, aufwendige Tarnung der Rauschgifte, verschlungene Transportwege, deren Geheimhaltung und ähnliches.

Auch wenn die Preise bei einer Legalisierung niedrig gehalten werden, erzielt die Mafia also weiterhin Riesengewinne - und das nun sogar legal.

Staat - Handlanger der Mafia

Wenn der Staat Rauschgifte legalisiert oder auch nur den Konsum entkriminalisiert, arbeitet er den Drogenkartellen direkt in die Hand. Der Drogenhandel ebenso wie die Geldwäscherei können dann nicht mehr wirksam bekämpft werden. Profiteur ist in erster Linie das international organisierte Verbrechen; Leidtragende sind die Drogensüchtigen und ihre Familien.

Neue Schwarzmärkte - noch mehr Gewinn

Bei einer Legalisierung müsste der Staat gesetzliche Regelungen festlegen, zum Beispiel eine gewisse Altersgrenze für den Rauschgiftbezug. Die Kinder und Jugendlichen unterhalb dieser Altersgrenze werden dann vermehrt dem Druck des Schwarzmarktes ausgesetzt sein.

Die Mafia wird aber auch immer neue und noch gefährlichere Rauschgifte anbieten. Eine ganze Palette von «Designer-Drogen» (auch «analoge Substanzen» genannt) liegt bereit, um damit neue Schwarzmärkte zu schaffen. Verschiedene «analoge Substanzen» machen stark abhängig und haben zum Teil noch verheerendere Auswirkungen auf Seele und Körper als die heute verbreiteten Rauschgifte. Sie sind weit billiger herzustellen und versprechen noch höhere Gewinne.

Fazit: Eine Legalisierung von Rauschgiften stärkt das organisierte Verbrechen. Die Mafia kann nur ausgeschaltet werden, wenn sie international koordiniert mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft und gleichzeitig die Nachfrage nach Rauschgiften durch eine effektive Drogenprävention gesenkt wird. Dies ist das Konzept der UNO, die die 90er Jahre zum Jahrzehnt gegen den Drogenmissbrauch erklärt hat.


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gruß
proxi  

4719 Postings, 7784 Tage leobmwman muß ja nicht über alles nachdenken

 
  
    #92
06.08.04 23:30

aber wenn man eine Stellungnahme abgibt sollte man vorher versuchen so objektiv wie möglich die Argumente gegenseitig abzuwägen .

Die Frage bei dir stellt sich nach meinem Ermessen dahingehend das du gar nichts  dafür kannst , weil du halt in deiner Jugend diese Freiheiten niemals Bewusst anwenden durftest bzw. diese unterdrückt wurden.

Die Tatsache das du deine Meinung so weitergibst wie sie dir implantiert wurde zeigt jedoch das durchaus Gedankengut vorhanden ist was geweckt werden will !

Gruß
leo  

4719 Postings, 7784 Tage leobmw;-) ich habe keinen Keller - sorry ! o. T.

 
  
    #93
06.08.04 23:36

69033 Postings, 7680 Tage BarCodeJetzt auch noch Sektenmaterial von proxi!

 
  
    #94
07.08.04 00:05

Und das gleich wieder am laufenden Meter. Wie lange hast du denn an dem Wort "Argumentarium" gebastelt?

Gruß BarCode

 

36845 Postings, 7728 Tage TaliskerWenn man glaubt, es geht nicht schlimmer,

 
  
    #95
1
07.08.04 13:50
belehrt dich proxicomi eines besseren...
Proxicomi, mal wieder ein Rat fürs Leben: In der Schule lernen die Kinder heutzutage etwas, dass nennt sich "Medienkompetenz". Solltest du dich mal mit befassen, ist gerade im Zeitalter des Internet ziemlich angesagt!
Gruß
Talisker  

4690 Postings, 8825 Tage proxicomiTalisker ein DUTSCHKE der DROGENSUCHT?

 
  
    #96
07.08.04 20:20
dein sendungsbewußtsein ist unverkennbar. gruß an die apo.

Zeit-Fragen im Gespräch mit Dr. Joseph Douglass
Drogen gehörten im kalten Krieg zur kommunistischen Langzeitstrategie - und heute?

von Dr. Joseph D. Douglass

Dr. Joseph D. Douglass befasst als Analytiker verschiedener amerikanischer Nachrichtendienste seit langem mit den Hintergründen der Drogenverseuchung Amerikas. Erkenntnis: Die Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten setzten Drogen gezielt als subversive Waffe ein. Douglass verfasste dazu das Sachbuch "Red Cocaine", wozu ein ehemaliger Vizedirektor der CIA das Vorwort schrieb. Douglass` Ausführungen lassen auch die angeblich "neue" Schweizer Drogenpolitik unter einem zusätzlichen Gesichtspunkt erscheinen, so dass sich dazu manchem Leser neue Fragen aufdrängen werden. Cui bono?

Zeit-Fragen: Herr Douglass, Sie haben in Ihrem Buch "Red Cocaine" Ihre Forschungen zum Drogenhandel als einer strategischen Waffe dargestellt. Könnten Sie kurz Ihre wichtigsten Schlussfolgerungen zusammenfassen?

Dr. Joseph D. Douglass: Seit Jahren erzählt man vage, dass Drogen nur aus Profitstreben verkauft werden und die Nachfrage das Angebot erzeugt. Bei meinen Nachforschungen stiess ich jedoch darauf, dass es sich dabei um Propagandabehauptungen handelt, die von Grund auf falsch sind. Der wahre Grund für die grossen Drogenmengen im Westen und der Auslöser für die Drogenplage in den USA liegt darin, dass der Westen in den siebziger und achtziger Jahren absichtlich und gezielt mit Drogen vollgepumpt wurde - und zwar infolge einer sehr erfolgreichen strategischen Geheimdienstoperation östlicher Dienste und deren Ableger in Kuba und Südamerika.

Das Ziel war, die Jugend zu demoralisieren, verschiedene Bereiche der Gesellschaft zu schwächen sowie Leute in Politik und Finanzwelt zu korrumpieren, wodurch diese auch später erpressbar blieben. Das war ein bestens koordinierter Plan, der ab 1949 von China entwickelt wurde. Die Sowjetunion hat sich in den späten 50er Jahren eingeklinkt und diese Operation übernommen. Sie setzte all ihre eigenen nachrichtendienstlichen Mittel und auch die der osteuropäischen Länder ein, um den "kapitalistischen Westen" zu schwächen. Die moralische Zersetzung sollte der physischen "Eroberung" durch die sozialistischen Nationen den Weg bereiten.
Kommunistische Beteiligung am Drogenhandel

Dies klingt unglaublich, fast wie in einem Agentenroman. Wie kamen Sie zu der Erkenntnis, dass das Drogenproblem nicht "gesellschaftlich" bedingt ist, sondern das Ergebnis einer Operation kommunistischer Geheimdienste darstellt? Aus welchen Quellen bezogen Sie Ihre Informationen?

Ich denke, es ist zunächst wichtig zu wissen, dass ich diese Forschungsarbeit weder für die US-Regierung noch für irgend eine Organisation gemacht habe. Ich wollte sowohl als Vater als auch aus meinem beruflichen Interesse für Probleme der nationalen Sicherheit mehr über das Drogenproblem erfahren. In den frühen 80er Jahren fing ich an, mich mit den öffentlich zugänglichen Quellen zum Drogenproblem zu befassen, mit Zeitungen, Kongress-Anhörungen, Büchern. Je mehr ich darüber las, desto sicherer wurde ich in meiner Einschätzung: Was dort berichtet wurde, war nur ein kleiner Teil der ganzen Wahrheit.

In jenen Jahren wurden eine Menge Informationen über die Aktivitäten verschiedener kommunistischer Länder im Drogenbereich bekannt - zum Beispiel über Kuba, Nicaragua und Bulgarien. In jedem einzelnen Fall waren die Nachrichtendienste dieser kommunistischen Länder in grossem Umfang beteiligt - was ohne die massgebliche Mitwirkung der Sowjetunion nicht möglich gewesen wäre. Doch über die Rolle der Sowjetunion war in den Zeitungen oder Kongress-Anhörungen absolut nichts zu finden.

Beruflich hatte ich mehrere Jahre mit ranghohen Überläufern aus kommunistischen Staaten gearbeitet, vor allem mit dem tschechischen General Jan Sejna. Dieser war, bevor er sich 1968 in die Vereinigten Staaten absetzte, seit 1956 in hohen Positionen der Führungshierarchie der Tschecheslowakei tätig gewesen: Er war Mitglied des Zentralkomitees und des Parlaments, Stabschef des Verteidigungsministeriums und ausserdem Sekretär des tschechischen Verteidigungsrates. Er war der ranghöchste Überläufer, der je in den Westen kam.
Kampfstrategie für die Weltrevolution

Ich fragte General Sejna einmal ganz nebenbei, ob er etwas über eine sowjetische Beteiligung am Drogenhandel wüsste. Er sagte: "Um Himmels Willen, allerdings!" Dann gab er mir eine halbe Stunde lang eine Information nach der anderen, und zwar über alles: von der Langzeitstrategie über einzelne Geheimdienstoperationen und die beteiligten Leute bis hin zu den Entscheidungen und Dokumenten.

Diese einmalige Quelle wäre auch für mich nicht zugänglich gewesen, hätte ich nicht schon vorher mehrere Jahre mit General Sejna gearbeitet: Ich kannte seine Position genau und konnte den Wert seiner Information beurteilen. Das war ein glücklicher Zufall.

Kann man wirklich von einer grossangelegten strategischen Operation gegen den Westen sprechen, und warum wurde dies nicht schon früher bekannt?

Während vier Jahren habe ich General Sejna ausführlich über die Details dieser kommunistischen Operationen befragt. Diese Einzelheiten betrafen die chinesischen Strategien und Operationen, von denen die sowjetischen Geheimdienste wussten. Er berichtete, wie der sowjetische Geheimdienst die chinesischen Operationen studierte, auswertete und ungefähr 1956 die Entscheidung traf, den Drogenhandel zusammen mit dem organisierten Verbrechen und dem internationalen Terrorismus als neue Waffe in die eigene revidierte - und indirektere - Kampfstrategie für die Weltrevolution aufzunehmen. Dann die Einzelheiten der Durchführung: Wie die Sowjets Kuba ins Spiel brachten, wie sie Kuba und die osteuropäischen Geheimdienste benutzten, um eine Vielzahl von Operationen in ganz Lateinamerika, Indonesien, Burma, Indien, Australien und auch Europa durchzuführen.

General Sejna war ausserordentlich gut informiert, denn er hatte im Zentrum dieser geheimen Drogenoperationen gestanden: Er hatte die Papiere gelesen, er hatte sie geschrieben, er war dabei gewesen, als die Entscheidungen getroffen wurden. Er war sogar daran beteiligt, die Pläne zu entwickeln und deren Durchführung zu überwachen.

Weshalb wurde Sejnas Wissen nicht auch offiziell, politisch und geheimdienstlich genutzt? Zweifelte man an seiner Glaubwürdigkeit?

Gegen General Sejna wurden - und werden immer noch - starke Widerstände aufgebaut. Aus einer ganzen Reihe von Gründen, von denen jedoch keiner etwas mit seiner Bedeutung als zuverlässige Informationsquelle oder der Glaubwürdigkeit seiner Informationen zu tun hatte. Doch was er zu sagen hatte, widersprach damaligen Positionen. Es war besonders der "friedlichen Koexistenz" und der Entspannungspolitik - die es als strategische Täuschung charakterisierte - vollkommen entgegengesetzt.*
Die Drogenplage - strategisch geplant und aufgebaut

Seit wann wurde der Einsatz von Drogen als strategische Waffe gegen die westlichen Länder, insbesondere gegen die USA, geplant?

Die Entscheidung der Sowjetunion, den Drogenhandel als strategische Geheimdienstoperation zu betreiben, wurde 1956 gefällt. Es folgte eine Zeit der Vorbereitung. Die Operation begann um 1960. Im Jahre 1962 wurden die osteuropäischen Länder, die Teil des Rauschgiftplanes waren - Ostdeutschland, die Tschechoslowakei, Ungarn und Polen -, während eines Geheimtreffens in Moskau darüber informiert, dass dies eine Hauptoperation darstelle. Jedes Land entwickelte daraufhin unter den wachsamen Augen sowjetischer Berater seinen eigenen strategischen Plan. Ab 1963 wurden diese Pläne umgesetzt. Jedes Land hatte zwar seinen eigenen Plan, aber sie wurden selbstverständlich von der Sowjetunion koordiniert.

Und wie wurden die Pläne umgesetzt?

Die Abfolge der Ereignisse in den lateinamerikanischen Ländern ist besonders interessant. Im Herbst 1960 starteten die Tschechen in Kuba eine Geheimdienstoperation und halfen beim Aufbau des kubanischen Geheimdienstes. Gemäss den Anweisungen der Sowjets war ihre erste Aufgabe, die Drogen in Kuba zu starten und deren Verteilung in den Vereinigten Staaten zu organisieren.

1961 erhielten die Kubaner Instruktionen, alle bereits existierenden Drogenhändlerringe in Lateinamerika zu infiltrieren, um verstehen zu lernen, wie dieser Handel arbeitete, um Erpressungs-Informationen zur politischen Korruption zu sammeln und die Kontrolle zu übernehmen. 1962 wurden sie angewiesen, eine eigene Drogenhandelsorganisation aufzubauen, was sie auch taten: zuerst in Mexiko, dann in Kolumbien, Panama, Chile und Argentinien.

Im darauffolgenden Jahr, 1963, starteten die osteuropäischen Geheimdienste ihre eigenen unabhängigen Operationen in Lateinamerika. Dabei nutzten sie einige der kubanischen Einrichtungen. Einer der Führer der kubanischen Operation in Kolumbien zum Beispiel wurde zu den Tschechen abkommandiert, um ihnen beim Aufbau ihrer Aktivitäten in Kolumbien zu helfen.

In der Folge gab es Mitte der 60er Jahre in beinahe jedem lateinamerikanischen Land viele verschiedene Operationen. Dasselbe passierte auch in anderen Teilen der Welt.

Die Planung war umfassend, koordiniert und sehr gründlich: Sie umfasste die Erforschung neuer Drogen, die Entwicklung wirksamerer Drogen, welche bessere «Kicks» hervorriefen, effektiver waren und länger anhaltende - sprich schädlichere - Nebenwirkungen hatten. Neue und effizientere Methoden der Drogenproduktion wurden entwickelt, man kümmerte sich um Drogenpropaganda, Korruption, Täuschung und bessere Verkaufswege und war ständig auf der Suche nach neuen Zielgruppen.

Sie begannen zum Beispiel mit dem US-Militär [in Korea und Vietnam, d. Red.], konzentrierten sich schon bald auf die Jugend als Hauptzielgruppe, auf Universitäten und Hochschulen, dann auf die innerstädtischen Minoritäten, die technische Elite, auf Bankleute und Politiker. Für jede Gruppe gab es eine spezielle Strategie.

In der Sowjetunion und der Tschechoslowakei, in Ungarn, Ostdeutschland, Nordkorea, Nordvietnam, Kuba und anderen Ländern wurden Trainingszentren aufgebaut, um Drogenhändler zu schulen.
Hauptziel der Drogenoperation: Zerstörung westlicher Kultur

Ging es dabei nicht auch um die Erschliessung einer gigantischen Devisenquelle?

Geld war damals nicht das Hauptmotiv, eher ein nützliches Nebenprodukt. Das Hauptziel war die Zerstörung der Kultur; man wollte die Jugend schwächen, Politiker, Geschäftsleute und Personen aus der Wirtschaft korrumpieren. Natürlich brachte der Drogenhandel auch eine Menge Geld ein. 1967 zum Beispiel deckten die tschechischen Drogengewinne die gesamten Kosten für die tschechischen Geheimdienstoperationen im Ausland. Ich würde sagen, dass in den späten 70er und mittleren 80er Jahren die Operationen der kommunistischen Geheimdienste insgesamt zu ungefähr 80% aus Drogengeldern und Einnahmen aus der organisierten Kriminalität finanziert wurden.

Sind die kolumbianischen Drogenkartelle ebenfalls von kommunistischen Geheimdiensten aufgebaut oder infiltriert worden?

Die meisten Terrororganisationen in Kolumbien wurden eindeutig von den Kommunisten gesponsert. 1967 liefen in Kolumbien eine tschechische und zwei kubanische Operationen möglicherweise noch weitere Operationen anderer kommunistischer Regimes.

Bis 1967 waren 90% aller lateinamerikanischen Drogenhändlerringe unterwandert. Zu jener Zeit wurde beschlossen, dass diejenigen Drogenkartelle, die der kommunistischen widerstanden hatten bzw. sich nicht benutzen ließen, zerstört werden sollten. Die Zerstörung ist relativ einfach. Man gibt Informationen über die Organisationen, die man gerne zerstören möchte, an die Behörden weiter und eröffnet ihnen damit die Möglichkeit, gegen diese Organisationen vorzugehen. Die Regierung kann damit der Bevölkerung zeigen, dass sie ihre Aufgabe bei der Beseitigung von Drogenhändlerringen erfüllt. In Wirklichkeit handelt sie nur als Agent - oder «nützlicher Idiot» - für die sowjetischen Operationen.
Interessenpolitik und Drogenlobby im Westen

Was Sie in diesem Interview und in «Red Cocaine» beschreiben, ist der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben. Warum haben die westlichen Länder diese subtile kommunistische Strategie nie aufgedeckt und angeprangert?

Das Drogenproblem steht immer hinter wirtschaftlichen und politischen Interessen zurück. Um die neue Annäherung an China nicht zu gefährden, wurden nachrichtendienstliche Erkenntnisse über den chinesischen Drogenhandel vom Weissen Haus in vielen Fällen nicht besonders hochgespielt. Das US-Aussenministerium weigerte sich in einem anderen Fall, die Rolle Bulgariens im Drogenhandel zuzugeben - trotz einer ganzen Reihe von Beweisen. Auch weigerte es sich, Fidel und Raoul Castro als Haupt-Drogenhändler zu brandmarken. 1988, als es eine Liste von 24 Ländern veröffentlichte, die in die Produktion und Verteilung von Drogen verwickelt waren oder diese förderten, stand nur ein einziges kommunistisches Land auf dieser Liste: Laos. Das war natürlich ein Witz.

Vertreter der US-Regierung bemühten sich, kommunistische Länder unter allen Umständen zu schützen. Heute setzt sich dieser Trend fort, wenn es um die ehemals kommunistischen Staaten geht.

William van Raab, unter Präsident Reagan Chef der US-Zollbehörde und ein ausgezeichneter Kenner des weltweiten Drogenhandels, bezeichnete zum Beispiel die Vorgehensweise der Regierung Bush in dieser Frage vermutlich treffend als «kriecherischen Pazifismus».

Hat man in den entscheidenden Behörden nichts über diese Zusammenhänge gewusst oder nichts wissen wollen?

1970 war bekannt, dass Bulgarien stark in den Drogenhandel involviert war. Die CIA besass darüber eine Untersuchung, es gab Berichte der DEA (Drug Enforcement Agency), die Zollbehörden hatten Kenntnis davon. Es gab sogar einen Überläufer des bulgarischen Geheimdienstes, der Dokumente mitbrachte und beschrieb, inwieweit sein Land darin verwickelt war.

Gab es in den westlichen Ländern selbst Kräfte oder Gruppen, die diese Drogenverbreitungsstrategie aktiv unterstützten oder deckten?

Oh ja, eine Reihe. Da Waren zum einen die radikalen Linken in den 60ern - die Gegenkultur -, die damit Karriere machten, dass sie die Legalisierung der Drogen vorantrieben. Ich glaube jedoch, dass der wahrscheinlich grösste Feind in den Vereinigten Staaten die Intellektuellen und die Sozialwissenschaftler waren sowie ihre Schutzpatrone, die grossen steuerfreien «kulturellen» Stiftungen wie die Ford Foundation, die Rockefeller Foundation oder die Carnegie Foundation. Diese grossen Foundations unterstützten das Bestreben, den Drogenkonsum zu einer sozial akzeptierten Praxis zu machen. Das begann in den 60er Jahren und nahm an Intensität zu, nachdem Präsident Nixon den «Krieg gegen die Drogen» ausgerufen hatte.

Sehen Sie noch gesellschaftliche Kräfte oder Gruppen, die fähig wären, das Drogenproblem anzugehen?

Meine Erfahrungen der letzten Jahre haben mich zu der schmerzhaften und schwierigen Einsicht kommen lassen, dass eine Lösung in einzelnen Ländern nicht von seiten der Regierungen kommen wird. Die Menschen, die dort Regierungsverantwortung haben, sind ein Teil des Problems. Sie haben nicht im Sinn, sich zu ändern oder zuzugeben, dass sie Fehler gemacht haben oder machen.
Die Menschen müssen aktiv werden und ...

Die Menschen müssen aufwachen und realisieren, dass es sich um ihre Kultur handelt, die zerstört wird, dass es ihr Leben ist, das ihnen genommen wird, dass es ihre Kinder sind, die ins Drogenelend gezogen werden. Die Menschen müssen anfangen, aktiv zu werden. Sie werden entscheiden müssen, in was für einer Welt sie leben wollen.

Die Regierungen sind schon zu sehr auf ihren Pfad eingespurt, zu korrumpiert, zu sehr damit beschäftigt, ihre eigenen Interessen wahrzunehmen, als dass sie noch das Volk oder das Gemeinwohl repräsentieren würden.

Die Drogenkriminalität untergräbt und korrumpiert auch die legale Wirtschaft.

Handelsfirmen zum Beispiel sind besonders anfällig dafür, als Kanäle benutzt zu werden, durch die Drogen von einem Land zum anderen verschoben werden. Was wollen Sie machen, wenn Sie entdecken, dass eine Ihrer Abteilungen im Drogenhandel aktiv ist? Wenn man Sie vor die Alternative stellt, dies entweder zu tolerieren oder umgebracht zu werden, was werden Sie dann tun?

Die Verantwortlichen in der Wirtschaft müssten sich doch gegen die Investierung der gewaltigen Mengen Drogengelder wehren, wenn sie nicht ihre Handlungsfreiheit verlieren möchten?

Früher oder später werden die Geschäftsleute realisieren, dass die Korruption und das Vorgehen der organisierten Kriminalität Verhältnisse schaffen, in denen sie nicht mehr konkurrieren und wirtschaften können.
... selbst bestimmen, in welcher Kultur sie leben wollen

Denn «konkurrieren» in einer derart korrumpierten Wirtschaft bedeutet, dass man Experte werden müsste auf dem Gebiet der Bestechung: Wen muss man bestechen, wie muss man bestechen und wie kann man Konkurrenten überbieten? Man müsste sehr berechnend und kaltblütig Morde planen und ausführen. Wenn man es mit bestimmten Teilen des organisierten Verbrechens oder mit der Welt des Drogenhandels zu tun hat, dann gäbe es nur eine Art, sich um Personen zu kümmern, die ernsthaft Schwierigkeiten machen: man bringt sie um.

Wer nicht bereit wäre, auf diese Art vorzugehen, hätte keine Chance, gegenüber anderen zu bestehen, denn so brutal arbeitet das organisierte Verbrechen in Russland, und so arbeitet es in Lateinamerika. Dem kann niemand entkommen - alle Wirtschaftsbereiche werden davon betroffen sein.

Beispiele für diesen Prozess kann man heute in Mexiko, Kolumbien und Russland sehen. Wer meint, man könne in diesen Ländern normal Geschäfte machen, der sollte für eine Weile dorthin ziehen und es versuchen. Vielleicht kehrt er dann zurück und sieht schliesslich ein, dass er mit Geldwäscherei nichts zu tun haben möchte; vielleicht fängt er sogar an, sich dafür zu interessieren, was da eigentlich vor sich geht, und beginnt, zusammen mit den Eltern und dem Rest der Gesellschaft selbst zu bestimmen, in welcher Art von Kultur er leben möchte.

Herr Douglass, herzlichen Dank für das Gespräch. Sie geben uns Anlass, Ihre Angaben zu überprüfen, Ihr Buch zu lesen und die Situation im eigenen Land im Spiegel Ihrer Ausführungen zu überdenken.
Dr. Joseph D. Douglass

Berater für nationale Sicherheit der USA; 25jährige Erfahrung in Verteidigungspolitik, Technologie und Nachrichtendiensten; war Berater mehrerer Regierungsagenturen und Non-Profit-Unternehmen. Doktorat an der Cornell Universität, Lehrtätigkeit an der Naval Postgraduate School und der John Hopkins Schule für internationale Beziehungen. Autor und Co-Autor von Büchern wie Soviet Strategy for Nuclear and Biological Warfare, America the Vulnerable: The Threat of Chemical and Biological Warfare, Communist Decision-Making: An Inside View. Zum Thema des Interviews besonders interessant: Red Cocaine. The Drugging of America. Clarion House, Atlanta 1990 (2. Auflage 1997).
Vergessen oder verdrängt?

Joseph D. Douglass legt in diesem Interview - und wesentlich ausführlicher und faktenreich in seinem Buch «Red Cocaine» - Zusammenhänge dar, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz heute weitgehend unbekannt sind. Auch in unseren Breiten wusste man aber davon. Auf diese schockierenden und folgenschweren Zusammenhänge wurde schon vor Jahren aufmerksam gemacht. Sie wurden aber in der öffentlichen Diskussion nicht aufgegriffen und sind wieder in Vergessenheit geraten. Zeit-Fragen wird demnächst darauf zurückkommen. «Red Cocaine» (2. Aufl. 1997, engl.) kann über den Zeit-Fragen-Bücherdienst bezogen werden.

*
Recherchen von Zeit-Fragen zeigen, dass in den USA, in Deutschland und in Österreich, gestützt auf Sejnas Angaben, Gegenmassnahmen ausgelöst wurden, die erfolgreich waren. Auch bei schweizerischen Experten waren seine Aussagen bekannt und hatten sich nie als falsch erwiesen.

(Quelle: Zeit-Fragen / Zürich Nr. 10 Oktober 1997, S. 1+2)

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gruß
proxi  

4719 Postings, 7784 Tage leobmwnichts gegen Dutschke du Lümmel !

 
  
    #97
07.08.04 20:36


das war einer der beim Popeln mehr gedacht hat als du im ganzen Leben !

Gruß
leo  

4690 Postings, 8825 Tage proxicomiDUTSCHKE war nichts weiter als ein POPULIST!

 
  
    #98
07.08.04 21:02
leobmw, deine infantilen beleidigungen kannst du dir sparen.

dies entlarvt doch seine fangemeinde, ohne grössere anstrengungen.

dutschke war in gewisser form terrorist und krawallmacher.



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gruß
proxi  

4719 Postings, 7784 Tage leobmwich lebe = du auch ? o. T.

 
  
    #99
07.08.04 21:04

4428 Postings, 7986 Tage Major Tom@proxicomi, komm mal her, eine Runde Knuddeln.

 
  
    #100
1
07.08.04 21:06
Auch am 07.08.04 20:20 bist du leicht bis mittelschwer verkrampft; Kerle, es ist Samstagabend! "Hau dir von mir aus ne Flasche vin rouge inne Kopp" ;-) aber nur dann, wenn du anschl. nicht zum "DUTSCHKE der ALKOHOLSUCHT" wirst und danach "von einer grossangelegten strategischen Operation gegen den proxicomi" sprichst, mit dem Ziel der "Erschliessung einer gigantischen Devisenquelle" für das Rotweinkartell. Siehst du, hörst du es? Alles von kommunistischen Geheimdiensten aufgebaut oder infiltriert - oder aber die Frage: Was ist Paranoia? Besser: Lebe! :-)

We are Borg.
Resistance is futile.
You will be assimilated.
 

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