ADVA - unterhaltsam und konstruktiv
"Leerverkäufer profitieren dadurch und werden den Kurs weiter gegen Süden drücken. Erst wenn MAI mit dem Rückkauf beginnt wird der Kurs die Richtung wechseln. Alle werden wohl für Zukäufe auf diesen Zeitpunkt warten und erst dann auf den steigenden Aktienkurs aufspringen. "
Meinst Du nicht, dass Du zu viel Fokus darauf legst? Und wie ich schon mal schrieb: Du kennst deren Strategie nicht, wenn die zB ADVA short und Ciena long sind, dann haben die evtl. überhaupt keinen Zielkurs bei dem die covern wollen/werden, sondern könnten diesen Trade mittel- bis langfristig unbegrenzt weiterlaufen lassen („Marble Arch is a long/short equity fund“).
Ich glaube nicht, dass der „das ist eine tolle Aktie mit günstigem KGV, also können das nur LVs sein“ Ansatz der richtige ist. Hand aufs Herz, hättest Du nicht auch das gleiche zur ADVA Aktie und deren Potenzial Ende März 2017 gesagt? Und was ist zwischen dem 24. März und 2. Mai passiert? Genau, die Norweger haben ihre Position in ADVA innerhalb von nur fünf Wochen von 5,20 auf 3,19% reduziert.
Das ist auch mein nächster Punkt: ich weiß nicht, wer gerade verkauft, aber ich bin immer erstaunt, dass hier immer so viele wissen, dass es gerade die LVs sind, die den Kurs treiben. Warum nicht einfach zB der Deka Deutschland Fonds, der Tech-Werte reduzieren will. Und heute werden diese Wert in Europa unisono geprügelt, sind das alles Shorts? Shorts hat es übrigens schon immer gegeben und wird es immer geben, aber erst seitdem die Positionen im BA gemeldet werden, haben die einen Riesenplatz in den Foren eingenommen.
Ganz objektiv gesehen: MAI hat im März seine Position aufgebaut bei vllt 10,50 Euro in der Aktie und liegt – zumindest per Stand heute – sehr gut damit.
Der letzte Punkt von mir (ich versuche es noch einmal umzuformulieren): wenn ich als HF davon ausgehe, dass sich zB Ciena oder Finisar oder Infinera oder etc. besser entwickeln werden als die ADVA Aktie (ganz egal aus welchen Gründen), dann kann es mir doch ziemlich egal sein, bei welchem Kursniveau ich ADVA short gehe und welches KGV die Aktie gerade hat. Ich hätte netto null Risiko ggü. der der optical industry, aber profitiere durch die relative Underperformance der einen Aktie.
Hier bin ich seit Ende April nach den Q1-Zahlen/Q2-Ausblick short. Grund hierfür sind die extrem hohen aktivierten Eigenleistungen, die Netto, d.h. Aktivierung abzgl. darauf entfallende Abschreibungen, rund 90% des EBIT ausmachen. Damit wird das Ergebnis künstlich nach oben gepushed und die Bilanz zudem aufgebläht. Das Problem ist, dass man das im operativen Cashflow nicht sieht, da die Aktivierungen im Investitionscashflow enthalten sind (op. Cf also immer sehr gut), aber dieser bei Adva immer sehr hoch ist. In Folge erzielen sie kaum oder gar keinen Free Cashflow. Hinzu kommt, dass Adva auf Basis dessen immer mehr aktivieren muss, damit das Ergebnis nicht einbricht und das ist nicht ewig so möglich. Wenn der Punkt kommt, an dem Adva eine "Flaute" hat, weil die Nachfrage auf Kundenseite schwächelt, werden sie auch das Problem bekommen die hohen Aktivierungen aufrecht erhalten zu können, da diese ja nur dann aktiviert werden können/dürfen, wenn damit auch zukünftig ein Umsatz/Ergebnis erziel werden kann. Ist dies nicht gegeben, muss es als Aufwand verbucht werden und dann rutscht das Ergebnis schneller ins Minus als mancher hier schauen kann. Denn wenn sie weniger aktivieren haben sie immernoch die hohen Abschreibungen auf die Aktivierungen der Vorjahre und gleichzeitig einen niedrigeren Ertrag. So lange das alles passt, ist die Aktie optisch günstig, aber mit einer entsprechend miesen Ergebnis- und Bilanzqualität.
Würde man diese nicht aktivieren, hätte man in den Jahre(n) der Entwicklung eine einmal Belastung auf den Gewinn i.H. des der Kosten die zur Erstellung angefallen sind. Jetzt bei Entwicklungskosten für immaterielle Wirtschaftsgüter kann tatsächlich bei der höhe der Kosten etwas geschummelt werden. Vielleicht wird Hans Peter Meier noch dazu gezählt mit seinen Lohnkosten wohlgleich er nur 1x die Woche den Jungs Kaffee gebracht hat. Naja wie auch immer! Eine Aktivierung führt dazu (nur im Jahr der Aktivierung) das tatsächlich der Gewinn erhöht wird, dann über die laufenden Jahre i.H. der Abschreibung gemindert wird. Wenn er diese aktivierte Eigenleistung tatsächlich dazu nutzt um Umsatz zu generieren ist diese Vorgehensweise völlig legitim und auch sinnvoll. Sonst würde es zu einer erheblichen Einmalbelastung des Ergebnisses kommen.
Wie sich eine solche Entwicklung über mehre Jahre von neuen Technologien in diesem Posten verhält, weiss ich jetzt selbst nicht so genau.
Dennoch halte ich die Aussage aus dem Forum schlichtweg und ergreifend als falsch, dass dadurch jährlich das Ergebnis aufgebläht wird, da es in den Folgejahren ja auch wieder dadurch belastet wird. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Gewinnneutralisierung.
Ja - jetzt kommt sie wieder die Frage aller Fragen - Sl oder hoffen . Ohne negative Meldung nur down - das ist nicht so schön
Aber bevor ich mir die Frage jeden Tag neu stelle , werde ich dann wohl lieber gehen - wenn der Markt mal wirklich nachhaltig abkackt , weiss ich ja leider was möglich ist .
"Hinzu kommt, dass Adva auf Basis dessen immer mehr aktivieren muss, damit das Ergebnis nicht einbricht und das ist nicht ewig so möglich. Wenn der Punkt kommt, an dem Adva eine "Flaute" hat, weil die Nachfrage auf Kundenseite schwächelt, werden sie auch das Problem bekommen die hohen Aktivierungen aufrecht erhalten zu können, da diese ja nur dann aktiviert werden können/dürfen, wenn damit auch zukünftig ein Umsatz/Ergebnis erziel werden kann. Ist dies nicht gegeben, muss es als Aufwand verbucht werden und dann rutscht das Ergebnis schneller ins Minus als mancher hier schauen kann. Denn wenn sie weniger aktivieren haben sie immernoch die hohen Abschreibungen auf die Aktivierungen der Vorjahre und gleichzeitig einen niedrigeren Ertrag."
Adva muss nicht immer mehr aktivieren, damit das Ergebnis stimmt. Die Aktivierung unterliegt dennoch einem gesetzlichen Rahmen und nicht der Willkür.
Dann Adva kann auch in schlechten Zeiten aktivieren. Dafür Bedarf es keinen Kunden o.Ä. Es reicht aus, wenn es auch dem Produkt ein wirtschaftlicher Nutzen für das Unternehmen nachgewiesen werden kann. (m.M.n). Kann man es nicht aktivieren, muss man es tatsächlich als Aufwand verbuchen. Aber das sieht man sowieso unterjährig. (weiss nicht ob man von Quartal zu Quartal beliebig aktivieren kann solange das "Wirtschaftsgut" noch nicht erstellt wurde)
Der Markt hat sich von allen Nachrichten losgelöst.
Viel mehr will ich derzeit auch garnicht absichern, weil ich auch garnicht ernshaft an fallende Kurse glaube. Es ist so viel Geld nach wie vor im Umlauf, und das bei verhältnismäßig großer Skepsis im Markt, dass ich glaube, dass jede mittelmäßige Korrektur wieder genug Käufer anziehen wird. Bei günstig bewerteten Aktien wie Adva sowieso.