islamische Welt sätzt Dänemark unter Druck...
Seite 30 von 31 Neuester Beitrag: 12.10.06 21:17 | ||||
Eröffnet am: | 29.01.06 18:34 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 761 |
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Eine italienische Zeitung, die dem Orden Opus Dei nahe steht, hat durch eine wenig sensible Karikatur Aufmerksamkeit auf sich gezogen: In Anspielung auf Dantes Göttliche Komödie verortete sie den Propheten Mohammed in der Hölle. Der Vatikan verurteilte die Veröffentlichung.
Berlin - Wütende Kritik von Muslimen, aber auch eine Distanzierung durch den Vatikan: Das sind laut der britischen Zeitung "The Guardian" die Reaktionen auf die provokative Karikatur, die in der Zeitung "Studi Cattolici" erschien. Die Zeitung steht dem Blatt zufolge dem katholischen Orden Opus Dei nahe.
Die Zeichnung, heißt es in dem heute erschienen Bericht, sei von der Göttlichen Komödie des Dichters Dante inspiriert. Der Künstler aus dem 14. Jahrhundert hatte sich seinerzeit vorgestellt, dass ihn der römische Dichter Virgil durch die Hölle führt. Dort bekommt er auch den Stifter des Islam, den Propheten Mohammed, zu sehen, wie er als Strafe für das Herbeiführen von Uneinigkeit in zwei Teile geteilt wird.
In der Karikatur der ""Studi Cattolici", berichtet das Blatt weiter, sei zu sehen, wie Virgil Dante mit seinem Finger auf eine andere Figur aufmerksam macht und sagt: "Und der da, der mit dem herunter gezogenen Hosen, das ist die italienische Haltung gegenüber dem Islam". Damit soll offenbar Kritik am vermeintlich feigen Verhalten der italienischen Öffentlichkeit angesichts des Ärgers von Millionen Muslimen über die dänischen Mohammed-Karikaturen Anfang des Jahres zum Ausdruck gebracht werden.
Vatikan-Experte übt scharfe Kritik
Ein Sprecher des Opus Die erklärte dem "Guardian" zufolge, "Studi Cattlici" sei keine offizielle Publikation der Organisation. Die Ausgabe sei auch nicht zuvor geprüft worden. Ein Sprecher des 1975 verstorbenen Opus-Dei-Gründers St. Josemaria Escriva de Balaguer erklärte, jener "hätte sein Leben gegeben, um die Religionsfreiheit anderer Menschen zu schützen".
Die italienische Sektion der Islamischen Weltliga bezeichnete den Cartoon als "extrem geschmacklos". Souad Sbai, Mitglied des Rats für islamische Angelegenheiten des islamischen Parlaments, sagte: "Solche Provokationen bringen uns nicht voran". Justo Lacunza Balda, Islamexperte des Vatikan, verurteilte die Zeichnung: "Das scheint mir wirklich nicht der Weg zu Dialog und gegenseitigem Verständnis zu sein."
Im Februar waren in Libyen 14 Menschen bei Unruhen gestorben, die dadurch ausgelöst worden waren, dass der italienische Minister Roberto Calderoli mit einem T-Shirt im Fernsehen aufgetreten war, auf dem eine der Karikaturen der dänischen Tageszeitung "Jyllands Posten" zu sehen war. Deren Serie von 12 Zeichnungen des Propheten Mohammed hatte weltweit für Proteste gesorgt. Calderoli hatte danach zurücktreten müssen.
Mittwoch, 19. April 2006
Verhöhnung religiöser Symbole
Bayern will hart durchgreifen
Bayern will Beleidigung und Verhöhnung religiöser Symbole schneller als bisher unter Strafe stellen. "Der Staat muss die religiösen Gefühle seiner Bürger besser schützen", sagte der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) dem "Münchner Merkur". Bis zur Sommerpause soll ein entsprechender Gesetzentwurf ausgearbeitet und anschließend in den Bundesrat eingebracht werden, sagte eine Sprecherin des Justizministeriums in München.
Bislang sind im Paragraf 166 des deutschen Strafgesetzbuches nur dann Geld- oder Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren vorgesehen, wenn durch Beschimpfungen oder Verhöhnungen religiöser Symbole und Bekenntnisse der "öffentliche Friede" gestört wird. Diese Voraussetzung soll mit dem Gesetz gestrichen werden. Ein Staatsanwalt könnte dann wesentlich schneller und einfacher Ermittlungen einleiten.
Der Freistaat hat nach Angaben des Justizministeriums bereits in den Jahren 1986, 1995 und 1998 ähnliche Initiativen gestartet, war damit aber jeweils im Bundesrat gescheitert. Die CSU hatte sich zuletzt über eine satirische Zeichentrickserie des Musiksenders MTV über einen "durchgeknallten Papst" empört. Die Serie soll am 3. Mai starten.
"Heretics and atheists, who denigrate religion and transgress against God and His Prophet, will not stop their enmity toward Islam except by being killed," the Saudi-born militant said.
Bin Laden's remarks were part of an audio tape which Al Jazeera television aired excerpts from on Sunday. The television station later published a full transcript on its Web site.
The Doha-based satellite television channel had aired excerpts of the tape in which bin Laden accused the West of waging a "Crusader-Zionist" war against Islam, citing the isolation of the Hamas-led Palestinian government and the crisis in Sudan's Darfur region as examples.
Anger over the cartoons, which a Danish newspaper first published last year, outraged Muslims who consider drawings of the Prophet to be blasphemous.
The caricatures, which were reprinted in several Arab and European newspapers, sparked violent protests in which more than 50 people were killed. Consumers in Muslim countries have also boycotted Danish goods.
Denmark's government has refused to apologize for the cartoons, saying it cannot say sorry on behalf of a free and independent media and that freedom of speech is sacred.
"The insistence of the Danish government to refrain from apologizing and its refusal to punish the criminals and take action to prevent this crime from being repeated... shows that the notions of freedom of speech have no roots, especially when it comes to Muslims," bin Laden said in the tape.
Pakistaner verbrennen deutsche Flagge
Der Suizid eines pakistanischen Studenten in deutscher Haft sorgt in Pakistan für wütende Proteste. Demonstranten verbrannten eine deutsche Flagge. Amer Cheema, der den "Welt"-Chefredakteur wegen des Abdrucks der Mohammed-Karikaturen angreifen wollte, nannten sie einen Helden.
Berlin - "Amer Cheema ist ein Held des Islams", riefen die etwa 300 Studenten einer Schule für moslemische Geistliche bei der Protestveranstaltung in der Stadt Multan. Außer der deutschen Flagge verbrannten sie auch die Fahnen Dänemarks und der USA. "Sie sind Feinde des Islams, Ungläubige", skandierten die Demonstranten. Sie schworen, Cheemas "Heiligen Krieg" fortzusetzen. Die Schule gehört zu der konservativen Moslem-Partei Jamiat Taliba Arabia.
DPA
Demonstranten in der pakistanischen Stadt Multan verbrennen die deutsche Flagge: "Aamir Hero for the Islam" (Aamir Held für den Islam) steht auf einem der Plakate
Der pakistanische Student Amer Cheema war am 20. März festgenommen worden, weil er versucht haben soll, den Chefredakteur der Zeitung "Die Welt" wegen des Abdrucks der umstrittenen Mohammed-Karikaturen anzugreifen.Mit einem Messer bewaffnet war der in Deutschland studierende Mann ins Foyer des Axel-Springer-Gebäudes in Berlin eingedrungen und wurde dort erst durch die Polizei überwältigt. Seitdem saß er in Berlin-Moabit in U-Haft, wo er am vergangenen Mittwoch erhängt aufgefunden wurde.
Gegenüber der Polizei hatte Cheema zugegeben, dass er den Chef der "Welt" wegen der Mohamed-Karikaturen angreifen wollte. Dazu sei er von seinem Wohnort Mönchengladbach extra nach Berlin gereist. Die deutsche Justiz hatte bereits eine Anklage gegen den 28jährigen erstellt, wegen schwerer Nötigung und Widerstand gegen Polizeibeamte. Im Fall einer Verurteilung hätte ihm eine Strafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren gedroht.
Cheema galt als suizidgefährdet
Die deutsche Justiz hat alle Vorwürfe bestritten. Am Montag soll der Leichnam des Studenten obduziert werden, um die genau Todesursache herauszufinden. Die Schweizer Zeitung "Sonntagsblick" berichtete unterdessen, dass Cheema als suizidgefährdet galt. Warum er trotz einer stündlichen Kontrolle der Zelle Selbstmord begehen konnte, sei rätselhaft.
Der Vorfall wird in Pakistan seit Tagen mehr und mehr zum Politikum. Schon am Donnerstag beschuldigte der Vater des Toten, sein Sohn sei in der Haft gefoltert worden. Einen Tag später beschloss das pakistanische Parlament, den Fall eingehend zu untersuchen. Zeitungen und Fernsehsender griffen den Tod auf und berichteten ausgiebig über die Verdachtsmomente, für die bisher keine Belege vorgebracht wurden. Die Proteste am Samstag könnten die Vorhut einer Welle von Demonstrationen sein.
Die Karikaturen, die zuerst in einer dänischen Zeitung erschienen und im Januar in anderen Ländern nachgedruckt worden, hatten weltweit Proteste ausgelöst, bei denen dutzende Menschen starben. Für viele Gläubige ist die Darstellung des Propheten Gotteslästerung. In Europa führte der Streit zu einer Debatte über die Verantwortung von Journalisten und die Grenzen der Pressefreiheit. Der "Welt"-Chefredakteur Roger Köppel hatte den Abdruck entschieden gerechtfertigt.
Und die sind die potentiellen Entscheider in 10 bis 20 Jahren, dann gute Nacht.
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Karikaturenstreit
Die Mörder sind los
Von Michael Hanfeld
Im Februar: Heißer Protest gegen die Karikaturen
05. Mai 2006
Vielleicht wäre die Rezeption des islamistischen Terrors in unserem Lande eine andere, wenn nicht der 11. September in New York das große Datum wäre, sondern die Weihnachtstage 2000 an der deutschen Grenze.
Damals vereitelte der französische Geheimdienst einen Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt. Eine Gruppe von Islamisten war kurz davor loszuschlagen. Die vier Täter stammten aus Algerien und planten ihr Attentat von Frankfurt am Main aus. Hätte die Polizei sie nicht rechtzeitig gefaßt, wäre die Zahl der Opfer unüberschaubar gewesen; eine 6,25 Kilogramm schwere Splitterbombe hatten die Islamisten vorbereitet. Hätten sie diese gezündet, stünde am Beginn der Reihe der vom Terror heimgesuchten Städte nicht New York vor Madrid und London, sondern Straßburg und als Planungsort des Terrors neben Hamburg - Frankfurt.
Nicht allein ein dänisches Thema
Dann wäre uns der Terror im Bewußtsein vielleicht auch so nahe, wie er es tatsächlich ist. Und es wäre vielleicht klarer, daß der „Karikaturenstreit“ um die Veröffentlichung von zwölf satirischen Zeichnungen des Propheten Mohammed in der Zeitung „Jyllands-Posten“ nicht allein ein dänisches Thema ist. Es ist ein Thema für die ganze - vor allem die arabische - Welt. Und es ist eines, das nicht vergeht und von denen, die es betreiben, bis zu einem möglichst bitteren Ende verfolgt wird.
Dieses Ende hat sich im Frühjahr angedeutet, nachdem eine Delegation dänischer Muslime in Kairo und in Beirut um Beistand im Karikaturenstreit nachgesucht hatte. In einem islamischen Land nach dem anderen kam es zu gezielt gesteuerten Protesten und Ausschreitungen mit Toten und Verletzten, auch in Afghanistan und im Norden Pakistans, in dem die Taliban an der Regierung sind. Es wurden Kopfgelder für die Ermordung der dänischen Karikaturisten ausgesetzt, das höchste lobte die Vereinigung der Goldschmiede in der pakistanischen North West Frontier Provinz aus - eine Million Dollar.
Wie bei Theo van Gogh
Und diese Summe will sich ein Kommando von zwölf gedungenen Mördern offenbar verdienen, das nach Informationen des aus dem Libanon stammenden amerikanischen Journalisten Joseph Fahar gen Dänemark aufgebrochen ist, um mit den Karikaturisten so zu verfahren wie mit dem holländischen Filmemacher Theo van Gogh, der am 2. November 2004 in der Innenstadt Amsterdams auf grausame Weise auf offener Straße ermordet wurde. Nachzulesen ist Farahs Information auf seiner Website „G2 Bulletin“. Demnach befinden sich die zwölf jungen Männer, ausgestattet mit iranischen und afghanischen Pässen, schon auf dem Weg nach Europa. Farah, dessen Website von Geheimdiensten als seriös bewertet wird, beruft sich auf einen pakistanischen Kollegen, der die Information von Taliban-Rebellen im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet erhalten haben will.
Für die „Jyllands-Posten“ ist diese Bedrohung seit Beginn des Karikaturenstreits Ende Oktober des vergangenen Jahres - leider - der Normalfall. Die ersten Morddrohungen erhielten die Karikaturisten unmittelbar nach der Veröffentlichung, unter anderem aus Mekka und von einer islamistischen Organisation aus Pakistan. Die Zeichner leben seither unter Polizeischutz. In den letzten Wochen seien wiederholt Drohungen gegen die Zeitung ausgesprochen worden, berichtet der Chefreporter der „Jyllands-Posten“, Kim Hundevadt, im Gespräch mit dieser Zeitung.
Unter dauerhafter Bedrohung
Insofern sei die Meldung von dem Mordkommando nicht überraschend und werde von dem einen oder anderen auch nicht als allzu beunruhigend empfunden, in der Hoffnung, daß die potentiellen Attentäter schon irgendwie abgefangen würden. Doch könne man die Angelegenheit nicht ernst genug nehmen. „Für die Karikaturisten ist das sehr hart, unter dieser dauerhaften Bedrohung leben zu müssen“, sagt Hundevadt. Er beendet gerade die Arbeiten an einem Buch, das unter dem Titel „Der Provokateur und der Prophet“ die, wie man es in Dänemark nennt, „Mohammed-Krise“ analysiert. Hundevadt will die zugespitzte Situation, die Dänemarks Politik und Gesellschaft gefangenhält, nicht kommentieren, aber analysieren, wer auf seiten der dänischen Muslime, der Politik und der Wirtschaft was wann getan hat, um zu dieser Krise beizutragen - welche die Veröffentlichung seiner Zeitung freilich ausgelöst hat.
Dabei hat sich der Konflikt längst verselbständigt. Die Karikaturen sind für die Islamisten zu einem Symbolbegriff geworden wie die Gewaltakte in Abu Ghraib, dem amerikanischen Gefängnis im Irak. So und nicht anders, hämmern die Propagandisten von Al Qaida ihren Anhängern vor allem über das Internet ein, sehe und behandle der Westen die Muslime. Was den Amerikanern Irak und Afghanistan, sind nicht nur den Dänen, sondern gerade den Europäern, die nicht zur Koalition der Willigen zählen, die Karikaturen. Wer immer für die Karikaturisten eintritt, der wird als Feind des Islams deklariert. Insofern hat es eine besondere Bewandtnis, daß Usama Bin Ladin in seiner letzten Terrorbotschaft fordert, man müsse die Karikaturisten an Al Qaida ausliefern, damit sie von seinen Leuten „gerichtet“ werden.
Die zwölf Attentäter, die nun unterwegs sind, wissen, daß sie im Sinne ihres „Emirs“, des Terrorpaten Bin Ladin, handeln. Doch sie sind nur die Speerspitze einer radikalen Bewegung, die mehr als zwölf Menschen bedroht und der für ihr Ziel, das in nichts anderem als der Unterwerfung des Westens besteht, jedes Mittel und vor allem so viele Opfer wie möglich recht sind.
Als Reaktion auf die in der islamischen Welt heftig kritisierten Karikaturen des Propheten Mohammed in einer dänischen Zeitung ist gestern im Iran eine Ausstellung von mehr als 200 Karikaturen zum Holocaust eröffnet worden.
Die iranische Zeitung "Hamshahri" hatte den internationalen Karikaturen-Wettbewerb im Februar ausgeschrieben. Der Aufruf damals stand unter der Überschrift: "Wo liegt die Grenze der westlichen Meinungsfreiheit".
Unter 1.200 Einsendungen ausgewählt
Die Ausstellung in Teheran zeigt insgesamt 204 Karikaturen aus dem Iran und dem Ausland, die unter 1.200 Einsendungen ausgewählt wurden, wie Ausstellungsdirektor Masud Shodschai sagte.
Auf einer von einem Indonesier gefertigten Zeichnung ist die New Yorker Freiheitsstatue abgebildet. In der linken Hand hält die Freiheitsgöttin ein Buch über den Holocaust, die andere Hand ist zum Hitler-Gruß erhoben.
Ahmadinedschad leugnet Holocaust
Die Ausstellung ist bis zum 13. September zu sehen. Am Ende soll ein Sieger gekürt werden. Das Preisgeld beträgt 12.000 Dollar (9.435 Euro). Das Ausstellungsgebäude steht neben der Botschaft der palästinensischen Autonomiebehörde, in der vor der Islamischen Revolution 1979 die israelische Botschaft untergebracht war.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadineschad hat in den vergangenen Monaten wiederholt den Holocaust geleugnet und ihn als "Mythos" bezeichnet. Zugleich sagte er, der Staat Israel müsse von der Landkarte getilgt werden.
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Wir haben ja damals sämtliche Kritik mit der Begründung der Presse- und Meinungsfreiheit zurückgewiesen. Was ja durchaus gut und richtig ist.
Nun müssten wir ja auch den Islamisten das Recht zugestehen, dass er ähnliches mit eben unseren westlichen Werten macht.
Jetzt ist aber das "leugnen" des Holocaust, was mir unverständlich ist, weil es eine Sonderbehandlung gerade dieser schlimmen Sache ist, verboten.
Wie soll das jetzt, ein auch um demokratie und Frieden und Freiheit bemühter gläubiger Moslem verstehen?
Wir sagen, die Symbol ihres Glauben darf man gemäss unseren Gesetzen lächerlich machen, aber keiner auch sie nicht, haben nicht das Recht, etwas anzuzweifeln, was sie so nicht für richtig halten.
Und, damit es nicht wieder zu Missverständnissen kommt:
Der Holocaust ist ein sehr dunkles Kapitel in unserer deutschen Geschichte. Ich habe keinen Zweifel, dass es so geschehen ist, wie gemeinhin dargestellt wurde. Es sind Millionen von Menschen ermordet worden. Diesen Menschen, darunter Juden, Zwangsarbeiter etc. wurde schlimmstes Unrecht angetan - wobei das Wort Unrecht bei Mord noch zu harmlos erscheint. Wohl eine, wenn nicht die Schlimmste Greultat, die jemals geschehen ist.
Doch , ist mir unverständlich warum gerade es unter Strafe stehen soll, wenn man den Holocaust in Zweifel zieht, aber nicht, wenn einer behauptet, es hätte nie Terroristen gegeben, oder die BaderMeinhoff leute wären Retter der Welt gewesen, und ähnliches.
Ist ist für mich, und dann wohl erst Recht, für einen Moslem unverständlich, was hier in Deutschland in diesem Zusammenhang erlaubt und verboten sein soll.
bin schon gespannt, ob eine dt. Zeitung es wagt (aufgrund der Pressefreiheit...) diese Karrikaturen zu veröffentlichen....
Zentralrat der Juden würde wohl ausflippen...
füx
Mmmh, nee wo ich jetzt nachdenke, sind glaube ich Karrikaturen nicht verboten oder doch?
Wenn man jetzt eine Verherrlichung von Hitler oder so, in Karrikaturen sichbar machen würde, dann wäre es doch auch verboten , denke ich mal.
Andererseits sind Karikaturen ja nun auch ein künstlerischer Ausdruck der bewusst überspitzt und provozierend ist. Bisweilen auch ironisch gemeint sein kann.
Nur, es KANN einfach kein "normaler Mensch" und eben auch erst Recht nicht ein Moslem verstehen, wenn man seine höchsten Religiösen Symbole lächerlich machen kann, und auh in Deutschland sagen darf, "Den Mohammend gibt es gar nicht, alles Lüge", aber wenn sie sagen würden "Den Holocaust gibt es nicht, alles Lüge." und das wohl aus tiefster überzeugung, weil ja höchstwahrscheinlich die Medien und die Lehren in dem Land so sind, dass Belege gezeigt, oder auch erfunden werden, dass es den Holocaust nicht gegeben hätte.
Sorry, dieses Gesetzt ist nicht folgerichtig und einfach nur unverständlich!
Ich würde es wahrscheinlich nicht so streng handhaben. Die Typen machen sich ja eh nur lächerlich. Es gibt anscheinend aber immer ein paar Deppen, die drauf reinfallen.
Wenn du also der Meinung bist, deine verfassungsgemäßen Rechte sind eingeschränkt, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich ans BVG zu wenden:
http://www.bundesverfassungsgericht.de/
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Aber eben meine Überzeugung, oder auch die ganz Deutschland und meinetwegen von 90% der Welt, und auch wenn es, zu 100% bewiesen erscheint, kann ja nicht dazu herhalten andren etwas zu verbieten, es zu bezweifeln.
Karlchen bitte berücksichtige auch mal, dass wohl in anderen Gesellschaften, die Darstellungen dazu, und überhaupt die Prägung im Land, ganz anders sein kann.
Versetzt Euch einfach in die Denkweise eines gläubigen Moslems, dann ist es voll zu verstehn, was ich meine, und diese Gesetzgebung nur noch als völlig unwürdig für eine Demokratie zu sehen.
Gut, ich will anerkennen, dass man doch sehr aufpassen muss, dass sich sowas auch nicht in Anfängen auch nur der Weg bereitet wird, doch genauso könnten Opfer von anderen Greultaten argumentieren. Und irgendwann wird gesetzlich vorgeschrieben was man denken und vor allem sagen darf!
Von Thomas Kielinger
Vor einigen Monaten lief über die BBC eine besonders eindringliche Hintergrundsendung über den Rat der Britischen Muslime (MCB), die wichtigste Dachorganisation der britischen islamischen Gemeinde. Der "Rat" gilt als Scharnierstelle moderater muslimischer Führung, weshalb die Downing Street auch seit langem mit ihm zur Besänftigung der aufgebrachten Stimmung im islamischen Lager auf der Insel im Dialog steht.
Zu den in der Sendung Interviewten gehörte auch Sir Iqbal Sacranie, der damalige Direktor des MCB. Sein Gesprächspartner kam sofort auf das für Muslime anstößigste Thema überhaupt zu sprechen, den "Krieg gegen den Terror". Ob es nicht seine, Sir Iqbals, wichtigste Aufgabe als Führungsgestalt des moderaten Islam sei, jugendliche Fanatiker in der Gemeinde von der abstrusen Unterstellung abzubringen, beim Krieg im Irak - was immer man gegen ihn einzuwenden habe, und das sei viel - handele es sich um einen "Krieg gegen den Islam"?
Die Antwort Sacranies wirft ein erhellendes Licht auf die beunruhigend gestörten Beziehungen zwischen der muslimischen Minderheit und der britischen Gesellschaft insgesamt: "Was die Motive für den Krieg angehen, so wissen wir darüber nichts, niemand weiß darüber Genaues." Die ausweichende Reaktion verriet, wie schwer ein ansonsten kultivierter Mann es über sich bringt, die Wahrheit beim Namen zu nennen. Das Wort "Demokratie" fehlte in seinen Auslassungen, er vermied es, wenigstens anzuerkennen, dass es zu der überragenden Motivation für die Intervention im Irak gehört, in einer islamischen Gesellschaft den demokratischen way of life einzupflanzen.
Die Geschichte wird darüber urteilen, ob diese Hoffnung deplatziert ist oder war, aber an der Antwort dieses führenden britischen Muslim mag man ablesen, dass das kostspielige Experiment womöglich zum Scheitern verurteilt ist. Denn schon im britischen demokratischen Milieu, ("dem freiesten der westlichen Welt", wie Sacranies Nachfolger Muhammad Abdul Bari in der "Times" anerkannte), erscheint einigen Muslimen Integration selber wie abstoßend, Akkulturation wie eine Zumutung. Man atmet die Luft des Rechtsstaates, lebt von seinen Freiräumen, aber lehnt deren Prämissen als dekadent und korrupt ab.
Auf der Messerschneide solcher Konfusion leben die moderaten muslimischen Führer. Sie geben vor, mithelfen zu wollen, den Respekt für den Rechtsstaat hochzuhalten, aber im Zweifelsfall stellen sie sich auf die Seite der Empörten in den eigenen Reihen und versäumen es, eine klare Trennlinie zu ziehen zwischen legitimen Beschwerdepunkten gegenüber der blairschen Politik und dem Schritt in die Gewalttat. Einen Satz wie den folgenden aus dem linksliberalen "Observer" wird man nicht aus muslimischem Munde zu hören bekommen: "Jeder, der aufgrund seiner kulturellen Entfremdung den Beschluss fasst, unterschiedslos zu töten, hat die Linie zu psychopathischer Kriminalität überschritten."
Die Briten müssen umlernen, sich auf Misstrauen und Besorgnis einstellen, dass etwas an ihrem multikulturellen Modell nicht gelingt. Anders als in den USA, wo der Einwanderer sehr schnell lernt, als "Bindestrich-Amerikaner" neu geboren zu werden und seinen Platz im patriotischen Gesamten zu finden, pflegt auf der Insel eine kleine Gruppe hauptsächlich aus Pakistan eingewanderter radikaler Muslime gezielt Vorbehalte gegenüber der Gastkultur. Auch vorsichtig artikulierte Distanzierungen eines "Moderaten" wie Sir Iqbal wirken dabei wie Wasser auf die Mühlen des Radikalismus. Das wird jetzt zur Gefahr für das Gleichgewicht des Ganzen.
Ein John Milton, der auf der Insel früh für die Freiheit der Rede stritt und litt, muss sich im Grabe umdrehen angesichts eines Pamphlets, das jetzt im Umkreis der vorige Woche Festgenommenen aufgefunden wurde. "Die Redefreiheit", heißt es darin, "ist unleugbar eines der zentralen Belege für den moralischen Abstieg, wie ihn die Ungläubigen bei sich herausgebildet haben."
Radikalismus solcher Tonart ist nichts Neues in England, bei vielen Sonntagspredigern an Londons Hyde Park Corner gehörte er geradezu zur Tradition. Die Freiheit der Rede. Gutgläubigkeit ließ auch ihre extremen Formen gewähren, wie man bis in die jüngsten Jahre hinein selbst Hassprediger von der Art eines Abu Hamza gewähren ließ. Unvorstellbar, dass diese Leute wirklich meinten, was sie sagten. Aus der Unvorstellbarkeit ist jetzt brutale Realität geworden, und die Briten erleiden einen Quantensprung des kulturellen Erwachens. Da wird es immer schwerer, eine Balance zu finden zwischen den Freiheitsrechten des Einzelnen und der Vorsorge für die allgemeine Sicherheit. Infelix Britannia.
Artikel erschienen am Tue, 15. August 2006
© WELT.de 1995 - 2006
Die Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem hat zum Widerstand gegen eine Ausstellung mit Holocaust-Karikaturen im Iran aufgerufen. "Der Iran hat gesagt, die Ausstellung ist ein Test der westlichen Toleranz", erklärte der Yad-Vashem-Vorsitzende Avner Shalev. "Der Westen muss aufstehen und klar sagen: 'Wir werden das nicht tolerieren.'"
"Westen hat nicht verstanden"
Das Schweigen der Welt zeige, dass der Westen bisher nicht verstanden haben, dass es sich bei der Ausstellung um einen "Angriff auf westliche Werte und Kultur" handle. "Die Geschichte hat gezeigt, dass dem Schweigen zu bösen Worten böse Taten folgen."
Die Ausstellung in Teheran versteht sich nach Angaben der Organisatoren als Antwort auf die von zahlreichen Moslems als verletzend empfundenen Karikaturen über den Propheten Mohammed. Sie zeigt im Museum für zeitgenössische palästinensische Kunst rund zweihundert Karikaturen. Sie sind eine Auswahl aus einem Wettbewerb, den eine iranische Zeitung im Februar ausgeschrieben hatte. Insgesamt waren 1.100 Zusendungen aus 60 Ländern eingegangen.
Gewaltsame Proteste wegen Karikaturen
Die dänische Zeitung "Jyllands Posten" hatte im vergangenen Herbst zwölf Mohammed-Karikaturen veröffentlicht, die Monate später von anderen Blättern nachgedruckt wurden und damit weltweit teils gewalttätige Proteste von Moslems auslösten. Die Zeichner der Karikaturen befanden sich nach Morddrohungen monatelang unter Polizeischutz.
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Auch jüdische Verbände und der Pariser Bürgermeister kritisierten die Veranstaltung, bei der mehr als 200 Zeichnungen über den Holocaust gezeigt werden. Die iranischen Organisatoren wollen nach eigenen Angaben mit der Ausstellung gegen die Diskussions-Tabus im Westen über den Massenmord an den Juden ankämpfen. Die Schau war als Reaktion auf die in europäischen Zeitungen veröffentlichten Mohammed-Karikaturen ins Leben gerufen worden.
Israels Regierungssprecher Gideon Meir rief andere Staaten am Donnerstag dazu auf, ihre Empörung über die "anti-semitische und unmenschliche Veranstaltung" zum Ausdruck zu bringen. Die Leitung des Jad Vaschem Holocaust Museums in Jerusalem bezeichnete die Ausstellung als "schreckliche Propaganda", die die Leugnung des Massenmords der Nazis an den Juden unterstütze. Zudem mache die Schau den Weg dafür frei, den Genozid an den Juden zu rechtfertigen. Auch Vertreter jüdischer Verbände in Deutschland und Russland forderten Moslems weltweit dazu auf, die judenfeindlichen Darstellungen zu verurteilen.
Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoe schrieb in einem Brief an den iranischen Botschafter, die Veranstaltung mache sich über die Tragödie des Shoah lustig und sei eine neue antisemitische Attacke unter dem Vorwand von Kunst und Meinungsfreiheit. Der Sozialist forderte den Iran dazu auf, "Vernunft und Respekt" walten zu lassen. Gerade die derzeitige politische Lage solle alle Menschen dazu bewegen, offen für Dialog zu sein. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat den Holocaust als "Mythos" bezeichnet und damit weltweit für Entrüstung gesorgt.
Die Mohammed-Karikaturen waren zuerst in einer dänischen Zeitung erschienen und im Januar weltweit nachgedruckt worden. Die Veröffentlichungen lösten teils gewaltsame Proteste in der moslemischen Welt aus, bei denen dutzende Menschen starben. Für viele Gläubige ist die Darstellung des Propheten Gotteslästerung. In Europa zog der Streit eine Debatte über die Verantwortung von Journalisten und die Grenzen der Pressefreiheit nach sich.
Da lobe ich es mir, wenn die Israelis das selber übernehmen: http://www.boomka.org/
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Disclaimer:
Ich halte natürlich von den Inhalten nichts.
Es sind Photos von der Ausstellung. EIn offizielle Webseite mit den Bildern direkt gibt's wohl (noch) nicht.
http://www.jsharf.com/view/2006/08/the_iranian_cartoons.html
Weiter Iranische Cartoons,teilweise ausserhalb des contests:
http://www.irancartoon.com/indexday009.htm
(Bitte nicht mich verantwortlich machen, es sind alle alt genug...)
Grüße
Apfelbaumpflanzer