Lebenstraum Weltumradlung
Heute morgen habe ich mich auf die Suche des deutschen Konsulates gemacht und habe einige Zeit benötigt, bis ich dieses dann endlich gefunden hatte. Das Konsulat liegt außerhalb der Stadt, so ca. 14km entfernt vom Zentrum. Nachdem ich dort angerufen hatte erfuhr, dass dieses bei einer Blechnerei untergebracht wäre. Der Mann dort war äußerst hilfsbereit, und die Beantragung eines neuen Passes dauerte gerade einmal ca. 15 Minuten. Stolze 85 $ kostet mich dieser Pass, und ich kann ihn bei der deutschen Botschaft in Canberra in 6-8 Wochen abholen. Der Pass wird von Berlin aus bearbeitet und nach Australien geschickt. Der Mann war ebenfalls 2 Jahre lang auf Achse und schwärmte von der damaligen Hippie Zeit. Er warnte mich vor den zahlreichen Dieben hier in Australien, vor allem in der Backpackerszene soll geklaut werden. Schon verrückt, dass sich Reisende untereinander bestehlen.
Außerdem empfahl er mir hier im hohen Norden ausreichend Insektenschutz mitzuführen. Erst neulich soll ein deutscher Urlauber volltrunken irgendwo in der Pampa eingeschlafen sein. Die Folge dieser Zechtour waren über 300 Moskitostiche und irrreparable Schäden im Gehirn welche durch die Stiche entstanden sind.
Froh bin ich nun auch das Problem mit dem auslaufenden Reisepass erledigt zu haben, und gehe nun evtl. sogar noch den Flug buchen. All die Preise welche ich hier in Erfahrung bringen konnte lagen zwischen 920-940$ + Tax.
Heute war nun doch ein Tag der Entscheidungen, und ich habe nach der Erledigung des neuen Passes nun auch tatsächlich den Flug nach Frankfurt gebucht. Der Flug kostet mich knappe 990$ und ich werde am 20. Oktober von Sydney aus um 17.45 starten. Über Melbourne geht es nach Bangkok und von dort aus nach Athen. Nach einem Maschinenwechsel geht es über Thessaloniki nach Frankfurt und ich werde dort voraussichtlich gegen 19.00 dt. Ortszeit landen. Ich wäre somit immerhin ca. 28h unterwegs und werde Freiburg mit Sicherheit recht gerädert erreichen. Bestimmt wird mich jemand von der Family vom Flughafen abholen......
Auch wenn es nicht der günstigste Flug war bin ich nun froh gebucht zu haben. Fliegen werde ich nun mit der Olympic Airline, wohl einer griechischen Fluggesellschaft.
Gruß Weltumradler
Zuvor hatte ich bereits für die nächsten Tage eingekauft, da ich optimistisch war, dass es doch noch klappen würde. Anhand der Tatsache, dass ich zeitlich gesehen doch im Soll bin störte mich dies dann doch nur ein wenig, aber es stört halt. Das einzige was mich hier in Darwin eigentlich wirklich stört ist die Tatsache, dass ich wie in den anderen Städte eigentlich viel zu viel Geld ausgebe und so gut wie nichts unternehme - dies geschieht vermutlich aus Langeweile und fehlender Motivation.
Den Vormittag habe ich dann mit der Pflege von Black Beauty gewidmet, bis auf die Kette strahlt sie nun wieder. So ca. 2.000km möchte ich nun noch mit der alten radeln um dann eine neue aufzuziehen.
In zwei Monaten habe ich hier in Australien nun stolze 3.500 DM ausgegeben....., wenn ich so weitermache, dann reicht mir das Geld nicht mehr lange. Für die nächsten Wochen möchte ich mich zwingen nur noch 100 bis max. 150 austr. $ pro Woche auszugeben. In den Städten wird dies mir nicht gelingen uns so hoffe ich nun auf das Outback. Vermutlich werde ich nun nach Adelaide fahren, so knappe 4.000km sollen dies sein. Geplant ist die Reise über den Litchfield NP, entlang der Mc. Donall Range zum Ayers Rock, dem Herzen Australiens. So ende August, Anfang September möchte ich die Südküste erreicht haben.
Gruß Weltumradler
Heute Morgen war es das erste mal wolkenlos hier in Darwin, und dementsprechend schwülwarm ist es jetzt. ich schätze die Temperaturen auf gute 30 Grad und sichtlich fehlt mir der kühlende Fahrtwind. Nach dem schon obligatorischen Morgenkaffee habe ich mich abermals Black Beauty gewidmet und dieses mal die Kette gereinigt. Erstmals habe ich dies mit einer alten Zahnbürste und Benzin gemacht, und war überrascht wie gut und einfach das ging. Dies war nun wohl auch mein letzter Kettenputz und wenn es das nächste mal nötig ist wird sie wohl entsprechend entsorgt.
Gegen 10.00 ging es dann zum letzten mal ins Zentrum und als erstes habe ich mir ein Radler T-shirt gekauft. Mein altes ist mit Löchern überseht und so werde ich morgen mit einem neuen Outfit starten.
Gruß Weltumradler
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Gruß Weltumradler
Auf den ersten 20km entfernte ich mich Darwin auf Radwegen, und machte kurze Zeit später meine Frühstückspause. Es gab mal wieder Müsli mit noch kühler Mich, das war fein. Bei Berry Springs verließ ich den Stuart Highway um einen Loop im Litchfield NT Park radeln zu können. Aufkommender Rücken- bzw. Seitenwind ließ mich gut vorankommen, sodass ich nach 3h Fahrzeit bereits knappe 60km zurückgelegt hatte.
Da es heute recht heiß war kam ich schnell ins Schwitzen und mein neues T-Shirt war klatschnass. Vielleicht hätte ich es doch vorher mal waschen sollen, denn der Transport des Schweißes war beim alten wesentlich besser.
Mit den guten Bedingungen war es doch bald vorbei, denn es folgten 42km Naturstraße, die es doch in sich hatten. Zwar musste das Rad nie geschoben werden, doch das hügelige Gelände mit seiner steilen "Buckelpiste" kostete doch jede Menge Kraft. Auf alle Fälle war ich froh, als ich dieses Teilstück hinter mich gebracht hatte.
Die Landschaft erinnerte eher an die Tropen, Überflutungsgebiete wie im Kakadu NP fehlten. Nachdem ich den Eingang des NP erreicht hatte, hierzu gab es lediglich ein Hinweisschild, überlegte ich mir ernsthaft wild zu campen entschloss mich dann doch, auf einen Campingplatz zu lassen. Grund für letztgenanntes war wohl die Aussicht ein Bad im kühlenden Nass vornehmen zu können. Ich sehnte mich förmlich danach, denn heute war es doch recht heiß.
Ursprünglich wollte ich ja am Walker Creek übernachten, denn dieser kleine Bach lud förmlich zum planschein ein. Um jedoch zu einem der Bushcamps zu gelangen, hätte das bike mindestens 600m
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entlang eines Wanderweges schieben müssen. Die Plätze am Bach waren mehr als idyllisch doch entschied ich mich für das weiterradeln, und zwar bis zu den Wangi Falls.
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Hier ist es nun absolut überlaufen und einzelne Camps teilen sich 3-4 Camper. So gesehen bereue ich es jetzt schon ein wenig nicht am Walker Creek übernachtet zu haben. Andererseits war das Bad im Pool mehr als phantastisch und somit bin ich zumindest ein wenig entschädigt worden.
Der Wasserfall ist zwar nicht ganz so spektakulär wie die im Kakadu NP doch schön ist er allemal. Die Vegetation rund um den Pool ähnelt doch sehr der eines Regenwaldes/Tropen, außerdem erinnert sie mich sehr an Neuseeland. Hier scheint mir das Grün dichter zu stehen als sonst.
Was ich morgen nun unternehmen werde weiß ich noch nicht, auf alle Fälle möchte ich weiterradeln, jedoch nicht allzu weit. Werde mich jetzt einmal im Buch ein wenig schlauer machen, was so unternommen werden kann.
Wollte vorhin noch einmal zu Hause anrufen, doch die hier installierten Telefone akzeptierten ausschließlich Telefonkarten, mit Münzgeld war wenig anzufangen.
Gruß Weltumradler
Gruss Weltumradler
Erst kurz nach 8.00 fuhr ich los, und bereits nach wenigen km kam ich zum Abzweig der zur Lost City führte. Hierbei handelt es sich nicht um eine verlorene Stadt sondern vielmehr um diverse ausgewaschene Felsformationen. Nachdem ich einige 100m auf dem Gravel zurückgelegt hatte entschloss ich mich zur Umkehr, obwohl ich schon wesentlich schlechtere Straßen gefahren bin. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es mich bereits jetzt schon zum Stuart Hwy. bzw. Ayers Rock zog.
Wieder auf dem Litchfield Hwy. angelangt befand ich mich kurze Zeit später bei den Tolmer Falls. Weil es hier zwei vom Aussterben bedrohte Fledermausarten gibt war das Schwimmen im kühlen Nass verboten.
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Danach sah ich mir die Florence Falls und zuvor die Buley Rockhole an. Der Massenandrang von Touristen verdarb mir die gute Laune, und somit entschloss ich mich zum vorzeitigen verlassen des Park. Bei den Wasserfälle wollte ich ja ursprünglich übernachten, doch nachdem man dort für ein einfaches Bushcamp ebenfalls 6,60$ wollte zog ich es vor weiter zu radeln.
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Die Buley Rockholes sind vom Wasser geformte Pools, in den so ca. 50 Touristen planschten. Das ständige up and down war dann doch recht anstrengend zu fahren und seit längerer Zeit bekam ich mal wieder Krämpfe in der Beinmuskulatur, dieses mal zwickte die linke Oberschenkelmuskulatur. Unterwegs gönnte ich mir dann noch 1l Coke, 1,25l Sprite sowie 1l Milch, alles was das Herz begehrt...., zudem habe ich noch bei Mutti und Papa angerufen.
Mutti bekommt jetzt noch einmal 1 Woche lang Bestrahlung, danach noch einmal 3 Chemos - hoffentlich die letzten in ihrem Leben. Sie macht auf mich einen äußerst guten, hoffnungsvollen Eindruck und ich freue mich jedes mal wenn ich ihre Stimme höre. Mit Papa habe ich mich hauptsächlich über den Sport unterhalten, vorgestern hat ja die Tour de France begonnen.
Gruß Weltumradler
Um 6.40 ging es los und trotz schlafreicher Nacht fühlte ich mich heute ein wenig gerädert, ja, auch an mir nagt der Zahn der Zeit sprich ich werde älter..... Bereits nach wenigen 100 Metern befand ich mich dann auf dem Stuart Highway, meinem Wegweiser für die nächsten 3.000 km bis Adelaide.
Mein Frühstück nahm ich nach 29km zu mir, am Adelaide River. Seit langen gönnte ich mir mal wieder zwei Äpfel, vernaschte zudem fast ein komplettes Toastbrot mit meiner geliebten Peanut Butter, und der Kaffee durfte hierzu natürlich nicht fehlen. Waren am Morgen noch zahlreiche Wolken am Himmel zu sehen so hatten sich diese mittlerweile verzogen. Auch heute brannte der Planet ordentlich, doch bildete ich mir ein, dass das Klima besser zu ertragen sei als in Darwin.
Auf den nächsten Kilometern wurde das Landschaftsbild wieder von den bis zu 5m hohen Termitenhügel bestimmt. Für mich den Zwerg ist es schon phänomenal diesen Bauten gegenüber zu stehen, welche
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immer in Nord-Südrichtung ausgerichtet sind. Mindestens ebenso interessant war der Kontrast mit Gebieten, welche dieses Jahr schon von Buschfeuer heimgesucht und jene, welche noch nicht abgebrannt wurden. Die Grenze bildete wie so oft auch in diesem Fall die Straße. Auf der einen Seite ließen die Eukalyptusbäume die Blätter hängen, auf der anderen Seite "leuchteten" sie im frischem Grün. Dort wo das Wasser nicht schon lange versickert war, waren wahre Oasen in Form von jungem, frischen Gras zu sehen. Es würde mich schon interessieren dieses Gebiet mal während der Regenzeit zu bereisen.
Knappe 60km fuhr ich dann Nonstop bis zur nächsten Tankstelle am Heyes Creek. Dort traf ich Paul wieder, den ich auf dem CA in Darwin kennengelernt hatte. Er hat in Darwin sein Auto verkauft und möchte nun bis Brisbane radeln. Von dort aus geht es dann mit dem Flieger nach Neuseeland und wir beschlossen eine zeit lang gemeinsam zu radeln. Als nächstes gönnte ich mir noch eine Coke.
Dass man während einer solchen Tour recht schnell seine Meinung ändert habe ich dann noch heute zu spüren bekommen. Morgen werden wir nun doch nicht gemeinsam weiterradeln, denn Paul möchte unbedingt noch bei den Edith Falls schwimmen gehen. Er war dort bei seinem ersten Australienaufenthalt bereits zweimal und es hat ihm recht gut gefallen. Mich selbst wird es wohl nach Katherine ziehen, vielleicht überlege ich es mir ja auch noch anders. Wasserfälle habe ich jetzt doch schon genug gesehen, die Katherine Gorge würde mich da schon eher reizen.
Ach ja, meinen 5.000 ten Aussi-km bin ich heute übrigens auch geradelt.
Gruß Weltumradler
Auch mit meinem heutigen Weggefährten Paul war ich bereits gegen 6.50 abfahrbereit und das Radeln entwickelte sich zu einer Art Wettrennen, so empfand ich es zumindest. Wir fuhren die hügelige ladschaft recht flott wobei Paul meistens schneller fuhr als ich, allerdings dürfte er auch wesentlich weniger Gepäck bei sich haben.
Ich selbst radelte zwar nicht am Limit, fuhr jedoch schon schneller als sonst und mit dieser Raserei machte mir das fahren keinen spaß. In Pine Creek welches wir nach 10km erreichten kaufte ich mir erst einmal 600ml Bananenmilch, da sie keine richtige hatten, welche für das spätere Frühstück bestimmt war. Nach Pine Creek kannte ich die Strecke ja bereits und es ist schon verrückt, wie sich einmal gesehene Bilder im Gehirn verewiglichen - der Grund liegt wohl in der langsamen, intensive Aufnahme beim Radeln.
Im Laufe des Tages verspürte ich dann doch eine gewisse Müdigkeit und so entschloss ich mich für einen weiteren Ruhetag hier in Katherine. Das kleine Städtchen gefällt mir doch recht gut und bis Tennent Creek, meinem nächsten kleineren Ziel, sind es ja auch immerhin 660 km. Dieses Teilabschnitt möchte ich in 6 Fahrtagen zurücklegen wobei ich wohl keinen Ruhetag einlegen werde. Spätestens dort werde ich Radlerfreudige Temperaturen vorfinden denn heute war es wieder besonders heiß. Bisher hatte ich ja ausgesprochenes Glück mit dem Wind, denn von Darwin bis hierher verspürte ich ihn kein einziges mal "negativ", sprich er kämpfte nie gegen mich an..... Ich persönlich freue mich auf Zentralaustralien, dem Outback, die Wüsten sowie den Ululuru auch Ayers Rock genannt.
40 km vor Katherine trennten sich dann auch die Wege von Paul und mir wieder, aufgrund der Raserei fiel mir der Abschied nicht schwer. Paul bog zu den Edith Falls ab und ich fuhr auf dem Staurt Hwy. geradeaus weiter. Der Hauptgrund für das nicht besichtigen meinerseits war die Tatsache, dass dort vermutlich genauso viele Touristen anzutreffen sein werden wie im Litchfield NP.
Recht müde erreichte ich das Städtchen und als erstes kaufte ich mir ein Franzosenbrot, Käse und Salami - hmmm war das fein. Danach ging ich auf dem Campingplatz und werde dort am Abend wohl noch einige Bierchen trinken.
Grß Weltumradler
Mit Sicherheit lasse ich mal wieder eine Sehenswürdigkeit links liegen, doch zieht es mich irgendwie magisch zum Ululuru. Ich bin fest davon überzeugt, dass mir die Gegend dort gefallen wird und mit der Mc. Donall Range, dem Mt. Katja sowie der Fink Gorge warten zahlreiche Highlights auf mich. Nicht nur auf die "Hügel" freue ich mich, ich brenne auch auf die Wüste.
Gestern Abend hatte ich wohl meinen bisher feucht fröhlichsten Part meiner bisherigen Reise. "Schuld" daran waren ein Australier und Engländer mit denen ich mich prächtig unterhielt. Sie wren 5 Tage lang in der Finke Gorge wandern und aßen dort u.a. Fish (Baramundi) und Schildkröte. Wäre ich nicht alleine unterwegs, so könnte ich mir eine solche auch gut vorstellen, doch ohne Partner wäre es vielleicht doch ein wenig langweilig. Beim Radeln macht mir diese Einsamkeit nichts aus, auch ist das Wandern wohl auch anstrengender und hierzu bin ich derzeit einfach zu faul. So bis ca. 23.00 sind wir wohl zusammen gesessen und als das Bier alle war gingen wir schlafen.
Heute Morgen war ich dann doch ein wenig gerädert doch einige Brote mit Peanut butter sowie 2 kräftigen Kaffees halfen mir rasch auf die Beine.
Heute habe ich dann noch einen Australien Ausgabencheck gemacht und das Ergebnis ist verheerend. Bisher habe ich in 70 Tagen knappe 4.900 DM ausgegeben was einem Schnitt von ca. 70 DM pro Tag entspricht. Ich schäme mich ein wenig hierfür, doch was soll ich machen? Selbst wenn ich die 2.200 DM Sonderkosten abziehe sind es immer noch 2.700 DM und somit ca. 38DM pro Tag. Ursprünglich wollte ich ja mit 15 US$ pro Reisetag auskommen.
Was soll ich denn nur machen. Ich weiß, dass ich teuer esse und trinke möchte jedoch auf Käse, Cola 3$, Bier 2$, Schoki 2$ nicht verzichten. Gerade diese Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens sind teilweise die Highlights des Tages/Abends, einfach das freuen auf etwas Süßes. Vielleicht habe ich ja doch noch Glück und finde irgendwo einen Job. Wenn ich mir dann noch überlegen, dass ich bisher kein einziges mal in einem Restaurant gegessen habe, bis auf Perth nie in einem Hotel bzw. Backpacker geschlafen habe, oft wild im Bush campe u.s.w.... Wie teuer muss Australien für einen Normaltouristen sein?!
Jetzt habe ich aber genug gejammert und werde noch ein wenig Geld ausgeben. Ich muss noch ein wenig Proviant für unterwegs einkaufen, ebenso eine Sonnenbrille. Meine alte, welche jedoch schon recht zerkratzt war, habe ich ja im Kakadu NP verloren.
Für 15$ habe ich dann eine in einer Shell Tankstelle erworben, der Proviant für die nächsten Tage kostete mich 33$, wieder waren 60DM flöten und dann habe ich ja noch nichts gegessen bzw. getrunken.
Gruß Weltumradler
Gestern Abend habe ich noch mit einem Australier 2 Bier getrunken, und wieder waren 8$ weg, und nachdem ich gegen 2.00 aufwachte trank ich 0,33l Coke da kein Wasser in Reichweite war. Dieser Leichtsinn um diese Zeit Koffein zu sich zu nehmen rächte sich bitter, denn danach konnte ich nicht mehr einschlafen. Gegen 7.00 fuhr ich dann los, hier in Katherin wird es wohl schon später hell als in Darwin zuvor, so kam es mir zumindest vor.
Nach 1,5h erreichte ich die Cutta Cutta Caves und machte dort eine Frühstückspause. Von der Besichtigung der Höhlen hielt ich nicht viel und fuhr daraufhin nach ca. 40 Minuten weiter.
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Die Landschaft ähnelt noch sehr die dem Norden, kleine Unterschiede sind dennoch festzustellen. Die Termitenhügel erreichen wieder Normalhöhe von 1-2m, die Eukalyptusbäume erscheinen mir höher und dichter, Tiere sind weniger zu sehen dafür mehr Autos......, die hügelige Landschaft hat auch abgenommen.
Das Radeln hat heute richtig spaß gemacht, und das einzige was wirklich nervte waren die vielen toten Tiere (etliche Wildschweine) entlang der Fahrbahn. Mich selber hat der Autoverkehr gar nicht so gestört da aufgrund der asphaltierten Straße kein Staub, Sand aufgewirbelt wird.
An meine neue Brille muss ich mich erst noch gewöhnen, denn ich habe das Gefühl, dass ich höher sitzen würde. Die Landschaft bzw. die Farben wirken jedenfalls intensiver als zuvor.
Nach 108km erreichte ich Mataranaka welches ganz in der Nähe heiße Quellen haben soll. Auch dies ist eine Touristenattraktion welche ich links liegen lies. Meine einzige Ausgabe am heutigen Tag tätigte ich an einer Tankstelle, wo ich für 2,50$ mir ein ice coffee milch Getränk gönnte. Ich füllte meine Wasservorräte auf, immerhin 8 Liter, und ein Hinweisschild deutete auf einen Rastplatz in 37km Entfernung hin. Bis dorthin fuhr ich auch und habe mir am Abend dann Reis mit Gemüse gekocht. 4 weitere Fahrzeuge stehen auf dem Rastplatz, sodass ich heute nicht alleine bin.
Gruß Weltumradler
Auch heute Nacht hatte ich nicht sonderlich gut geschlafen und dies lag vor allem an den Autofahrern, die den Parkplatz zum Fahrertausch bzw. Plausch nutzten. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es für manche geradezu eine Wonne ist die Autotür zuzuschlagen.
Zur gewohnten Zeit fuhr ich heute Morgen los und zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass der Himmel stark bewölkt war, dies änderte sich jedoch im Laufe des Tages. Nach 39km erreichte ich Larrimah und zum Frühstück gönnte ich mir für schlappe 2,50$ einen Liter Milch für`s Müsli.
Die Pause dauerte ca. 1 Stunde und danach radelte ich eigentlich durch bis zum Nächtigungsort. Unterwegs kam mir ein australischer Biker entgegen, wir tauschten gegenseitig Erfahrungen der zurückgelegten Kilometer aus. Er jammerte doch sehr über den herrschenden Gegenwind wobei ich diesen mehr als Seitenwind empfand. Natürlich war es für mich zuletzt einfacher als für ihn, doch wenn ich an den Abschnitt von Port Headland nach Broome denke gleicht sich das alles doch irgendwie mal wieder aus. Ich gab ihm noch einige Tipps zu Süd-/Ostasien und dann trennten sich unsere Wege bereits wieder.
Die Vegetation wird nun pau a peau weniger wobei das Landschaftsbild immer noch aus einem zusammenhängenden Eukalyptuswald besteht. Auf den letzten Kilometern konnte ich dann doch wieder mehr Buschpflanzen als zuvor sehen.
Sollte es morgen genauso gut laufen wie heute, heute fuhr ich immerhin einen Schnitt von 20,6 km/h, werde ich versuchen, die folgenden 400km in lediglich 3 Fahrtagen zurückzulegen. Ich werde somit für die 670 km vielleicht nur 5 anstatt der angesetzten 6 Fahrtage benötigen.
Gruß Weltumradler
Landschaftlich hat sich einiges geändert, und von den Eukalyptusbäumen ist so gut wie nichts mehr zu sehen. Es dominiert wieder der Busch, so wie es an der Westküste gesehen habe. Der Wechsel der Landschaft hat sich recht schnell, so auf den letzten 100km vollzogen. Ein weiterer Wechsel steht ja nun unmittelbar bevor, denn spätestens bei Alice Springs, vermutlich schon wesentlich früher, werde ich wohl keine Vegetation mehr antreffen.
Laut dem Loose Reiseführer gilt das ca. 100km entfernte Renner Springs als Trennpunkt zwischen den Wüsten des Zentrums und den vom Monsun beeinflussten Savannen des Nordens. Ich bin echt gespannt ab wann ich wirklich in der Wüste bin, und ausschließlich die rote Erde des Kontinents sehen werde.
Heute Nacht habe ich recht gut geschlafen, sodass ich heute morgen topfit auf Black Beauty steigen konnte. Bis Dunmarra waren es gute 40km und den kleinen Ort, eigentlich bestand dieser lediglich aus einer Tankstelle, erreichte ich nach 2h Fahrzeit. Kurze Zeit später kamen mir ein Australier und ein Ire entgegen, doch fuhren beide nicht zusammen. Der Ire meinte nur, dass ihm der Australier zu langsam wäre, ist halt doch sehr individualistisch sich auf dem Rad fortzubewegen.....
Die Pause dauerte ca. 1 1/2h und schuld daran war ein netter Plausch mit einer jungen Japanerin. Wieder einmal hatte ich das Gefühl, dass ich um meine Art zu reisen beneidet wurde. Auch hier in Australien löst mein Vorhaben der Weltumradlung sowie meine Erzählungen reges Interesse aus. Die ärmste saß in einen "falschen" Bus, der richtige hatte einen Panne, und musste bis 14.00 auf diesen warten.
Bis auf kurze Trinkpausen bin ich danach die 100km bis Eliott durchgefahren. Dieser Ort zählt immerhin stolze 600 Einwohner, hat sogar einen Supermarkt wo ich mir Toastbrot für die nächsten 2 Tage kaufte.
Nachdem ich den ersten Caravanpark sah wurde ich schwach und wollte unbedingt duschen. Stolze 9,90$ wollte man für einen Zeltplatz, allerdings hätten zwei Personen das gleiche bezahlt. Ich meinte nur dass das ungerecht und recht teuer wäre, allerdings widersprach man mir. In Tennent Creek würde ein solcher 16$ kosten worauf ich antwortete, dass man sich ja nicht mit den teuersten messen müsse. Ich sagte daraufhin, dass der Caravanpark in Daily Water lediglich 3,30$ kostete. Jetzt hatte ich den Besitzer nun sichtlich verstimmt und er meinte, dass ich jetzt gehen könne, was ich dann auch tat.
Der nächste Caravanpark kostete 6$ und auf diesem übernachte ich heute. Mit der Stille des Busches ist es hier vorbei, auch ist es dank Laternen taghell.... - was nimmt man nicht alles für eine Dusche in kauf?
Zu Hause habe ich auch noch angerufen und alles geht seinen gewohnten Gang. Mutti hat nun die Bestrahlungen hinter sich und bekommt am 25. Juli ihre 4. Chemo.
Gruß Weltumradler
Wie gewohnt bin ich gegen 6.00 gestartet, und heute morgen war es einiges wärmer als die Tage zuvor, si richtig ins Schwitzen bin ich jedoch nicht gekommen. Wie gestern auch, so säumten heute gelb blühende Bäume den Straßenrand. Ich glaube, dass diese Blüte die "Nationalpflanze" des Landes ist.
Die einzige Verpflegungsstation des Tages war wieder eine Tankstelle, und zwar bei Renner Springs. Bis dorthin waren es immerhin 90km, sodass ich jede Menge Wasser mitnehmen musste. Während des Fahren verspürte ich ein achtern des Hinterrades und im laufe des Tages wurde dies immer schlimmer. Ich dachte erst, dass es abermals die Felge wäre doch bei genauem Betrachten des Hinterrades musste ich feststellen, dass sich der Mantel am Felgenrad aufzulösen begann. Alles halb so schlimm dachte ich mir, denn jetzt würde doch noch mein seit Tourbeginn mitgeschleppter Faltmantel zum Einsatz kommen. Bevor ich mich dem Wechsel widmete frühstückte ich erst einmal.
Als ich den neuen Mantel aufziehen wollte begann ich doch mächtig zu fluchen. Das darf doch nicht wahr sein schoss es mir durch den Kopf. Da schleppt man ein Ersatzteil 32.000km mit sich herum, und dann wenn es benötigt wird passt es nicht einmal. Weshalb?!...., na weil es einer für eine 28" und nicht 26" Felge ist.... Wie man nur so blöd sein kann und voller Murren zog ich den alten Mantel wieder auf. Da die australische Felge zudem eine Keilform hat, und ich meine Adapterstück für das Ventil verloren habe gab es zudem Probleme beim Aufpumpen, mit einigen Tricks gelang dies dann doch.
Von nun an trat ich besonders behutsam in die Pedale, um das Hinterrad bzw. den Mantel zu schonen. Bis Tennet Creek sind es noch ca. 200km und ich bezweifle ernsthaft, ob ich diesen Ort ohne fremde Hilfe erreichen kann.
Trotz diesem Missgeschick konnte ich die neue Landschaftsform in vollen Zügen genießen. Für mich war es schön, der Horizont in der Ferne sehen zu können sprich ich hatte freie Sicht. Da ich außerdem noch einige kleinere Hügel zu meistern hatte war das Radeln abwechslungsreich, und auf den Tops hatte ich zudem eine schöne Aussicht auf die Savanne/Steppe. Es war immer noch recht grün und vereinzelt sah ich sogar einige Blumen am Straßenrand stehen. Meine geliebte rote Erde, also das was ich eigentlich mit Australien verbinde, war auch zu sehen und somit war ich fast wunschlos glücklich.
Bei Renner Springs wollte ich mir zur Feier des Tages eine Coke gönnen, doch war ich nicht bereit hierfür 4,20$ zu zahlen. Da hier das beste Wasser seit Katherine zu bekommen war begnügte ich mich damit. Somit habe ich heute keinen einzigen Dollar ausgegeben, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.....
Die letzten 50km waren dann richtig schön zu fahren und die rote Erde, auch wenn sie noch nicht so häufig zu sehen war, wirkte berauschend auf mich. Es war ein absolut abwechslungsreicher, toller Fahrtag, und ich hoffe nur Tennent Creek aus eigener Kraft erreichen zu können. So ca. 110km sind es noch und vorhin habe ich abstehende Gummiteile des Mantels abgeschnitten.
Gruß Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Tennant_Creek
Bis es soweit war musste ich jedoch ordentlich in die Pedale treten, da heute morgen starker Südostwind wehte. Einen solchen Gegenwind hatte ich seit der Westküste nicht mehr, und so kam ich bis zur Frühstückspause nach 38km gerade einmal auf einen Schnitt von 14,8 km/h. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt mit meinen Kräften relativ am Ende und hatte die Pause bitter nötig.
Meine Essenvorräte waren ja auch so gut wie aufgebraucht und so gab es lediglich Haferflocken, Rosinen, Zucker und alles angereichert mit Wasser. Der Kaffee durfte natürlich auch nicht fehlen und somit war ich genügend gedopt für die Weiterfahrt. Während meiner Pause musste ich natürlich wieder von meiner Reise berichten, dieses mal unterhielt ich eine 6 köpfige Rentnergang, die mit 3 Caravans unterwegs waren. Ihr tägliches Pensum mit den Caravans beträgt 150-200km und ich finde es wirklich gut, dass Leute in diesem Alter noch aktiv reisen und sich hierbei auch Zeit lassen.
Nach gut einer Stunde Pause fuhr ich weiter, und anstatt des Gegenwindes hatte ich nun Seitenwind. Von nun an lief es fast von alleine, und ich konnte mich wieder auf mein Hinterrad konzentrieren. Ich hatte das Gefühl, dass es schlimmer werden würde, doch vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.
Nichts desto trotz war ich mal wieder begeistert von der Landschaft. Soweit das Auge reichte, also von Horizont zu Horizont sah ich die unendliche Weite des Landes, welches derzeit lediglich von Büschen und Gräsern geprägt ist. Wieder mussten einige kleinere Hügel erklommen werden, und von dort aus war die Sicht am Schönsten.
Nach 85km erreichte ich das Three Way Roadhouse, welches an der Gabelung des Stuart Hwy. bzw. Barkley Hwy. liegt. Der Barkley Hwy. ist die Verbindung hin zur Ostküste, mich jedoch zieht es zum Herzen Australiens, den Ayers Rock und radle somit weiter Richtung Süden. Am Roadhouse war auch ein Phantombild von jenem Mann ausgehängt, welcher gestern ca. 200km nördlich von Alice Springs einen Touristen entführt und vermutlich auch ermordet haben soll. Genaueres weiß ich nicht nur soviel, dass gestern Straßensperren errichtet wurden, und keiner Alice Springs hat verlassen dürfen. Dieser Vorfall ist sich tragisch, kann wohl jedoch jederzeit an jedem Ort der Welt passieren.
Bereits einige Kilometer vor Tennant Creek kündigten Werbeplakate einiger Hotels an, dass ich unmittelbar vor erreichen eines Ortes war. Es ist schon komisch in der Weite des Landes spuren der Zivilisation zu finden. Ich selbst habe auf einem Camingplatz erst einmal für 2 Nächte gebucht, werde jedoch eventuell eine dritte bleiben. Tennant Creek ist eine alte Goldgräberstadt, auch heute noch sollen Minen "bewirtschaftet" werden. Wie fast alle kleineren australische Städte befinden sich ein Großteil der Häuser, Geschäfte entlang der Hauptstraße,
Gruß Weltumradler
Gestern bin ich für meine Verhältnisse mit 22.30 recht lang aufgeblieben, und habe vermutlich mal wieder ein Bierchen zu viel getrunken. Aufgrund dessen habe ich wohl recht schlecht geschlafen, obwohl es auf dem Campground doch recht ruhig war. Im Laufe des nachmittags kamen doch etliche Touris mit ihren Vans, die meisten blieben jedoch nur für die Nacht und fuhren heute morgen bereits wieder weiter.
Bei der gestrigen Ankunft gefiel mir das 3.500 zählende Städtchen ja noch, nach dem heutigen Nachmittag empfand ich es jedoch schon nicht mehr als besonders sehenswert. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass ich bereits morgen weiterfahren werde. Bei den Devil Marbles soll es einen Campingplatz geben, und vermutlich verbringe ich dort meinen geplanten 2. Relaxtag.
Während der Nacht hat es ordentlich gewindet und heute Morgen ist der Himmel stark bewölkt. Zu regnen hatte es jedoch nicht angefangen, auch hatte der Wind nachgelassen.
Während des Morgenkaffees habe ich mich mit meinen Zeltnachbarn, einem Australier sowie seiner pakistanischen Partnerin und wir hatten uns über das Reisen unterhalten, danach begab ich mich auf die Suche nach einem Fahrradgeschäft. Für das Zentrieren des Hinterrades wollte man stolze 20$. Mir erschien das überteuert und so kaufte ich mir lediglich einen chin. Mantel, welcher ebenfalls 20$ kostete und montierte diesen wenig später auf dem Campingplatz. Der Mantel mach auf mich einen robusten Eindruck und mit dem letzten konnte ich ja stolze 8.000km fahren, mit dem australischen waren es lediglich 5.800km. Es ist ein recht grobstolliger Reifen und somit wird der Rollwiderstand wohl höher als zuletzt sein.
Danach gönnte ich mir einen Hamburger und las diverse Zeitungen. Das Hauptthema ist die nah wie vor die erfolglose Suche nach dem Mörder des britischen Touristen. Danach las ich noch die BZ in einem Internetcafe, das war es eigentlich schon vom heutigen Tag. Nachher "möchte" ich noch ein wenig Geld ausgeben, und mich mit Proviant für die nächsten Tage eindecken.
Gruß Weltumradler
Von Tennant Creek nach Alice Springs
http://www.in-australien.com/wp-content/uploads/...-Alice-Springs.jpg
Auch wenn er ja schon ein paar (lächerliche13 Jahre ;-)) ) Jahre her ist.
Weiter so !
LG Digger
http://www.amazingplacesonearth.com/wp-content/...ation-Reserve-1.jpg
http://williamdaw.files.wordpress.com/2013/04/devils-marbles-nt-91.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/45/Devils-marbles.jpg
http://lifesgreatadventures.com/wp-content/...g-at-devils-marbles.jpg
http://www.hansthiele.de/australia/img-nt-xl/...vils-marbles-4222.jpg
Heute morgen bin ich dann 1 Stunde später aufgewacht als sonst, Grund hierfür war ein äußerst beschissener Traum in dem ich Krebs hatte und hätte sterben müssen..... Bevor es soweit war wachte ich jedoch auf und träumte danach von einer Weltumradlung und war derzeit in Afrika unterwegs.....
So richtete sich mein äußerst skeptischer Blich Richtung Himmel, und außer einer starken Bewölkung konnte ich auch starken Ostwind wahrnehmen. Trotz dieser negativen Randerscheinungen entschloss ich mich zum Aufbruch, für die Zukunft werde ich wohl mehr Schlechtwettertage einplanen müssen. Beklagen kann ich mich wahrlich nicht, auf max. 10 Schlechtwettertage seit Tourbeginn bin ich vielleicht gekommen.
Da ich heute an keiner Wasserstelle vorbeikommen würde, fuhr ich mit reichlich Proviant, 8l Wasser und 2l Sirup recht vollbeladen los. Der Wind blies mir gleich mächtig ins Gesicht und so war es recht kühl, trotz sportlicher Betätigung. Seit langer Zeit zog ich mal wieder mein langärmliges, schweißabsorbierendes Hemd an, nach der Frühstückspause (28km) kam sogar noch die Windjacke hinzu.
Das heutige Biken brachte mich heute nicht in einen solchen Fahrrausch wie vorgestern, dennoch war es keineswegs langweilig. Das Wetter hielt und ab und zu blinzelte sogar die Sonne hindurch. die Vegetation wechselt sich ständig, Tiere bekam ich außer ein paar Greifvögel keine zu sehen, das war an der Westküste schöner.
Der Campingplatz kostet hier 3,30$ pro Nacht, und diesen Betrag sollte man in einen dafür vorgesehenen Behälter werfen. Ich wollte zahlen doch ein Australier meinte, dass dies hier keiner machen würde und ich das Geld ruhig sparen könne. So habe ich mir dann für die 3,30" ein Magnum gegönnt, meine einzige Ausgabe am heutigen Tag.
Gruß Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Karlu_Karlu
Gruß Weltumradler
Kurz nach 7.00 bin ich aufgestanden und habe mir den Sonnenaufgang bei einer der Murmeln angeschaut. Auch heute morgen leuchteten die Kieselsteine herrlich rot, natürlich aus einer anderen Blickwinkel als gestern Abend.
Bevor ich dann auf Achse ging unterhielt ich mich relativ lange mit einem französischen und holländischen Reisenden. Der Holländer lebt seit 2 Jahren in Melbourne und verbringt derzeit seinen Jahresurlaub mit reisen, der Franzose ist mit seinem Motorrad, einer BMW unterwegs. Beide sind ebenfalls radbegeistert und habe somit zwei Fans mehr auf dieser Welt.....
Nach dem Frühstück ging ich für knappe 3 Stunden zwischen den Eiern der Regenbogenschlange spazieren, und die verschiedenen Formationen beeindruckten mich doch sehr.
Wieder einmal muss ich mich über das Verhalten der Backpacker lästern, obwohl ich sie ja eigentlich habe ignorieren wollen. Was war geschehen? Ein voll beladener "Adventure Bus" hielt an, die Insassen stiegen aus um das gleiche Foto zwischen 2 Eiern zu schießen,
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um kurz darauf unter dem Getöse westlicher Musik weiterzufahren.
Der Aufenthalt dauerte vielleicht 1/2h und zu hause werden vermutlich alle davon schwärmen, wie toll dieser Platz doch war bzw. ist. Nach dem Rundgang ging ich wieder auf den Campingplatz, der sich nach und nach wieder mit leben zu füllen scheint. Über Nacht mögen es so ca. 100 Fahrzeuge gewesen sein, tagsüber vielleicht zehne und Black Beauty.
Nach meiner Rückkehr unterhielt ich mich noch recht lange mit einem frz. Ehepaar, welches mit ihren 2 Kindern für 7 Wochen in Australien auf Achse ist. Sie luden mich zum Abendessen ein und da ließ ich mich nicht zweimal bitten.
So, jetzt werde ich noch ein letztes mal zu den Marbles gehen....
Gruß Weltumradler
mit etwas Verzögerung bin ich heute Morgen gestartet und konnte abermals ein herrliches Morgenrot bei den Murmeln bewundern. Es war deshalb besonders schön, da einzelne Wolken am Himmel den Kontrast zu den Marbles noch verstärkten. Nachdem ich mich bei dem netten frz. Pärchen verabschiedet hatte ging es weiter Richtung Süden, dem Red Center entgegen.
Nach 28km erreichte ich das Ufo Capital Australiens, einem auf außerirdisch getrimmten Campingplatz. Die grünen ET`s sowie das ganze Drumherum wirkte einerseits zwar ein wenig kitschig, andererseits war es eben typisch australisch und somit auch wieder orginell.
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Für mich gab es zumindest einen Marsriegel, Kaffee sowie ein zünftiges Müsli. Nach knapp einer Stunde ging es weiter und kurze Zeit später kam mir ein Engländer entgegen, der seit Mai 5.000km auf dem Buckel sprich in den Waden hatte. Sein Start war in Melbourne und da ich doch eine Pause nötig hatte unterhielten wir uns eine halbe Stunde.
Nach der Pause ging es leichter und dies lag zum einen an minimal fallenden Gelände sowie einem leichten Richtungswechsel. Mit der Zeit begann ich dann meine Oberschenkel zu spüren, eventuell ein Zeichen des kühlen Wetters. Es war den ganzen Tag über bewölkt, zuletzt fielen auch vereinzelt Tropfen.
So ca. 15km vor Barrow Creec kam ich dann an jene Stelle, wo vor Wochenfrist das Touristendrama stattgefunden hat. Es war schon ein beklemmendes Gefühl, die Polizisten bei der Spuren- bzw. Leichensuche beobachten zu können. In diesem äußerst unübersichtlichen Gelände ist es wohl wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Die Stelle war vor einiger Zeit abgebrannt, und somit konnte die rote Erde nicht wie gewohnt leuchten.
In Barrow Creek ging ich auf dem Campingplatz und etliche Kamerateams vom Fernsehen waren anwesend. Sie warteten darauf bis der "Hauptkommissar" erschien, wollten ihn jedoch nicht interviewen sondern lediglich filmen. Die Grausamkeit der Tat hat das ganze Land in eine Art schockzustand versetzt. eigentlich war mir der Rummel zu viel, doch wollte ich bei diesen Umständen nicht im Busch übernachten. Zwar hatte man inzwischen einen Mann festgenommen, wie es sich später herausstellte muss es jedoch der falsche gewesen sein.
Hier in Barrow Creec gibt es eine äußerst urige Kneipe und werde mir noch ein oder zwei Bierchen zu sündhaft teuren 4,15$ reinziehen.
Gruß Weltumradler
Schuld daran waren zwei hessische Familien, die mir ein Bier nach dem anderen zahlten und vor allem die tolle Atmosphäre im Pub. Es waren etliche Leute anwesend, die meisten davon jedoch Kameraleute und Polizisten, die sich auf den nächsten Arbeitstag vorbereiteten. Wie es in solch tragischen Fällen leider oft der Fall ist rollt der Rubel dann, wenn Tragödien wie diese geschehen. Die Polizisten tranken lediglich Kaffee obwohl sie ja nicht im Einsatz waren. Höhepunkt des Abends war mit Sicherheit der musikalische Auftritt des Eigentümers mit seinem Schlagzeug, begleitet von seinem Sohn mit der Gitarre. In Jimy Hendrix Manier spielte dieser sogar mit seinen Zähnen, die Gäste und ich waren begeistert. So störte es auch nicht, dass die Musik eigentlich viel zu laut war.
Gegen Mitternacht war dann auch für mich Zapfenstreich angesagt, war jedoch noch so aufgedreht, dass ich nicht einschlafen konnte. Heute Morgen wurde ich dann recht zeitig vom Hahn geweckt, zog es jedoch vor mich nochmals umzudrehen. Kurz vor 8.00 war ich dann startklar und dank guter Windverhältnisse hatte ich den ganzen Tag über einen easy ride. Es war nicht nur der Seiten. bzw. Rückenwind der mich beflügelte, sondern auch der wolkenlose Himmel. Über diesen war ich dann doch ein wenig überrascht, denn über Nacht hatte es öfters leicht geregnet.
Seit einiger Zeit hatte ich heute tagsüber mal wieder keine Anlaufstation, und so frühstückte ich mein Müsli mit Wasser auf einem Rastplatz. Dort "wohnten" einige Hippies, hatte jedoch kaum Kontakt zu ihnen. Die einzigen, die mich lautstark begrüßten waren ihre verzotteten Vierbeiner. Eine Frau entschuldigte sich für das Verhalten der Hunde doch meinte sie nur, dass die Leute hier jetzt doch ein wenig nervös wegen des Verrückten im Busch wären.
Kurz vor Ti Tree standen abermals zwei Polizisten auf der Straße, um die Durchreisenden auf das Geschehene hinzuweisen. Zu mir meinten sie nur, dass ich vorsichtig sein solle und wenn ich etwas verdächtiges sehen würde, dieses der Polizei mitteilen solle. Da die Tat ja mittlerweile fast eine Woche her ist kann der Mann ja überall sein, so schoss es mir durch den Kopf. Ich selbst habe das Gefühl, dass durch solche Aufklärungsmethoden Massenhysterien ausgelöst werden können.
Landschaftlich hat sich kaum etwas geändert, mich wundert es wirklich, wie grün hier alles ist. Bis Alice Springs sind es jetzt nur noch 200km und das meiste davon möchte ich morgen zurücklegen, um tags darauf einen easy ride zu haben.
Gruß Weltumradler
Die heutige Nacht war wohl die kältete, seit ich hier in Australien bin. Es war eine sternenklare Nacht und die Temperaturen schätze ich heute morgen zwischen 5-7 Grad. Dank der geringen Luftfeuchtigkeit war das Zelt jedoch fast trocken. Zum Aufwärmen trank ich dann erst einmal 2 Kaffees im Roadhouse damit die Sonne zwischenzeitlich ihre Kraft entfalten konnte. Der 2. Kaffee war übrigens gratis, dies hat mich besonders gefreut.
Zuerst war es windstill, sodass ich trotz leichtem bergauffahren gut vorankam, später hatte ich gar Rückenwind. Bis zu meinem Frühstücksort Aileron waren es ca. 60km. Ich kaufte mir ein Brot und verzehrte die mit Peanutbutter, meinem inzwischen lieb gewonnen Kraftbringer hier in Australien. In dem Ort gab es ein Gehege, wo ich meine lieb gewonnenen Dingos sowie einen Adler sehen konnte.
Während des Radelns waren meine Gedanken häufig beim Ayers Rock bzw. der Mc Donall Range, ich freue mich doch riesig auf diese Gebiete. Fast jeder Tourist, der ihn gesehen hat war begeistert, selbst jene als regnete.
Im Moment ziehen vom Westen her dunkle Wolken auf und ich hoffe nur, dass es trocken bleibt. Sollte es in den nächsten Tagen nochmals heftig regnen, so wird ein fahren entlang der Mc Donall Range aufgrund der Naturstraße eventuell unmöglich sein. Ich befürchte fast, dass die rote Erde analog zu unserem heimischen Lehmboden bei Feuchtigkeit am Rad hängen bleibt.
Gruß Weltumradler
Nachdem es heute Nacht teilweise bewölkt war, war es heute morgen bei weitem nicht so kalt als gestern. So gesehen brauchte ich heute nichts zum Aufwärmen und konnte gleich losfahren, allerdings lief es nicht so gut wie tags zuvor. Schuld daran war ein leichter Südwind, der mich in meinem Tatendrang hinderte.
So ca. 20km vor Alice Springs gelangte ich an die Ausläufer der Mc Donall Range und von nun an änderte sich das Landschaftsbild rapide. Die Vegetation ist wesentlich üppiger, vermutlich liegt dies am felsigeren Untergrund. Ich befand mich hier am höchsten Punkt des Tages und hatte eine gute Sicht auf die Weite des Landes, danach ging es fast ständig leicht bergab. Ansonsten gibt es eigentlich nichts besonderes zu berichten.
Bevor ich in die Innenstadt ging habe ich noch bei den Eltern angerufen, allerdings war es ein kurzes Gespräch. Papa muss heute arbeiten gehen, Mutti hatte auch wenig Zeit.
Heute war eigentlich ein richtig langweiliger Tag.
Gruß Weltumradler
Den gestrigen Abend habe ich mit einem holländischen Bikerpärchen verbracht, die ebenfalls bereits seit gut einem Jahr on tour sind. Sie mieden "gefährliche" Länder und in 5 Wochen heißt es für sie die Heimreise anzutreten. Vermutlich werden sie jedoch in naher Zukunft wieder losziehen, ihre nächsten Ziele heißen Amerika und Kanada. Für das Reisen haben sie ihr Haus verkauft, und können somit auf wesentlich größeren Fuß als ich leben. Wir unterhielten uns bis ca. 22.00 Uhr und danach verkroch ich mich in mein Zelt.
Heute Vormittag habe ich dann als erstes ein Bikeshop aufgesucht, um mein Hinterrad zentrieren zu lassen. Gute 2.300km bin ich mit der neuen Felge bisher gefahren und es ist ganz normal, dass sich die Speichen zu Beginn verziehen. Zuerst wollte man für das Justieren 22 $ doch dann einigten wir uns auf 16,50 $. Die Speichen sitzen recht fest, vielleicht auch zu fest?, doch für den Rest Australiens müsste es wohl reichen. Ich denke, dass ich hier noch zwischen 4 - 5.000km radeln werde, Frazer Island wird wohl ungesehen bleiben.
Wieder auf dem Campingplatz angekommen widmete ich mich erst einmal meinem Kocher, erstmals seit Tourbeginn wurde der Regulator gereinigt. Dieser lässt sich nun wieder leicht bewegen und bei meinem ersten Brennversuch verstopfte die Düse abermals, vermutlich von den losgestoßenen Verunreinigungen. Für die Zukunft werde ich vielleicht doch Reinigungsbenzin kaufen, der Liter kostet jedoch ca. 4$ anstatt einem für das normale Benzin.
Die Wäsche wurde heute auch noch gewaschen, allerdings mit Hilfe einer Waschmaschine. Jetzt werde ich wohl noch eine oder zwei Postkarten schreiben, das war es dann auch schon von meinem ersten Relaxtag hier in Alice Springs.
Gruß Weltumradler