Hypo Real Estate Holding
wieviel hundert Mio oder gar Mrd. sind noch einzupreisen, kein Mensch kann hier auch nur eine einigermaßen verlässliche Antwort geben, das ist das Hauptproblem!
Kein Fondsmanager geht bei diesem Szenario das Risiko ein hier beherzt zuzugreifen, deshalb sollte und muss der Vorstand klare, wenn auch schmerzende Worte finden um die Unsicherheit zumindest zu relativieren.
Langfristig wird die Bank einen Return schaffen, und sei es nur der Tatsache geschuldet, dass es sich um den grössten europäischen Wert handelt.
Bisher hat man aus der Veränderung des (kurzfristigen) Kauf-Verhaltens der Dax-Vorstände immer sehr gut ablesen können, wie sich die Märkte entwickeln.
Da nun die HRE Vorstände so beherzt zugeriffen haben, müssen Sie sich sicher sein, dass ihre Company unterbewertet ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Käufe getätigt worden wären, wenn Zweifel über die Anzahl der Leichen im Keller bestünde. Ich gehe also davon aus, dass sich HRE positiv entwickeln wird; einzige Ausnahme: es geht insgesamt mit den Märkten so in den Keller, dass sich auch HRE nicht entziehen kann.
Sollte ich wider Erwarten mit meiner Prognose falsch liegen, dann wäre mein Vertrauen in die Kompetenz dieser Vorstände und in das Wissen über die eigene Company wohl vollends zerstört. Das heisst für mich aber, dass überall wirklich nur noch abgezockt und sich bereichert wird, ohne irgendein Verständnis/detaillierte Kenntnis über das Unternehmen (und was darin vorgeht), dessen Vorstand man ist. Wenn dem so ist, dann frisst sich der Turbo-Kapitalismus wohl selbst auf
Anglo-amerikanische Investoren
Hierüner habe ich schon oft geschrieben. Diese Investoren waren es, die den Dax
ab 2003 hochgejubelt haben. Dazu reicht ein Blick auf den Chart. Der Deutsche
Michel war und ist im heimischen Aktienmarkt weitgehend außen vor. Ein US-
Börsenexperte sagte kürzlich: die Deutschen haben keine Aktienkultur. Wie wahr.
Diese Investoren haben sich zu großen Teilen fremd-finanziert. Und davon wieder
ein vermutlich riesiger Teil aus Carry Trades. Über die genaue Größenordnung gibt
es weltweit keine zuverlässigen Zahlen.
Unter den sich zunehmend eintrübenden Randbedingungen (Zinssenkungen in USA,
Aufwertungen der Kreditwährungen CHF und Yen, Kreditkrise) werden diese Kredite
rigoros von den Banken gekündigt bzw. zwangsliquidiert, die Carry Trades aufgelöst.
Die jüngsten Dollarerholungen sind der Indikator dafür.
Dabei spielen, wie Du sagtest, Bewertungen, KGV und ähnliche Kinkerlitzchen keine
Rolle. Verkauft wird auf Biegen und Brechen. Insofern hat das auch nichts mit
"besserer Analyse" zu tun. Es wird einfach rückabgewickelt, was über Jahre
aufgebaut worden war.
Diese Zwangsliquidationen können noch sehr viel weitergehen und den Dax wieder
bis nahe 6.000 drücken. Die meisten Werte werden dann 30...40% abgegeben
haben. Und das hat dann mit CDOs usw. gar nichts zu tun. Insoweit ist auch
die CDO-Affäre bei HRE nur ein Katalysator.
Dax-Ausschluss ein Damoklesschwert?
Dieses "Damoklesschwert" fürchte ich nun gerade NICHT. Warum? Der Dax hat HRE
eben nicht vor der Atomisierung schützen können. Ich gehe sogar davon aus, dass
HRE im MDax besser aufgehoben wäre. Der MDax ist von gewissen Zwängen frei,
was nicht unmaßgeblich zu seiner Outperformance beigetragen hat.
Und was die Präsenz im Dax nützt, werden wir noch erleben, sollte die Liquidations-
welle bei den Carrytrades weiter wüten: dann werden reihum alle abgeschlachtet.
Nicht so radikal wie HRE, aber sie werden.
Schlechtes Sentiment
Auch das, so meine ich, spricht nicht gegen, sondern FÜR die Aktie. Im Grunde
ist es die Traumkonstellation: schlechte Zahlen, Enttäuschung, Angst, Kurscrash.
All das spricht dafür, dass wir einen hohen Devestionsgrad erreicht haben, der
als ideale Vorraussetzung für ein Revival gilt.
Voraussetzung -wie Du auch schreibst-: dass einige gute Quartale folgen. Es gibt
an der Börse kaum etwas schlimmeres, wenn Erwartungen jäh enttäuscht werden.
Es gibt aber umgekehrt auch kaum etwas besseres, als wenn eingepreiste
Befürchtungen sich nicht bewahrheiten.
Fazit:
Unter der Voraussetzung, dass die bisher kommunizierten Zahlen zu den CDOs der
Wahrheit entsprechen (1 Mrd. EURO Volumen, davon über 60% abgeschrieben) und
keine weiteren Enttäuschen folgen, hat HRE die Chance, zusammen mit Depfa den
Return zu schaffen. Die Subprimekrise wird irgendwann als Thema aus den Köpfen
sein - die Zeit ist schnellebig und der Mensch verdrängt gerne. Neue Anleger
haben das Trauma ja nicht erleben müssen und gehen deshalb etwas unbelasteter
an die Sache heran.
von den Insiderkäufen der letzten Tagen her auf irgendetwas anderes als eine Meinungsäußerung des Managements rückzuschließen, halte ich für gefährlich.
Denn Vorstand und Aufsichtsrat haben schon während der DePfa-Übernahmeofferte noch zu ganz anderen Kursen ihre Solidarität mit der eigenen Firma und entsprechende optimistische Überzeugungen bekundet (bei Kursen zwischen 36 und 42, wenn ich mich recht erinnere). Das zeigt im übrigen auch die miserable IR-Arbeit des Konzerns, daß sie es jetzt nicht mal schaffen, dem Eindruck entgegenzutreten, die Führungsspitze versuche gerade aus der Krise Profit zu schlagen. Schlimm wäre nur gewesen, wenn Funke, v. Österreich & Co. ihre Aktien VOR Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen VERKAUFT hätten. Die öffentliche Diskussion um die jetzigen Aktienkäufe zeigt im übrigen, dies nur nebenbei, den besorgniserregenden intellektuellen und psychischen Zustand der Massenmedien und ihrer Zuhörerschaft.
Mich wundert vor allem, daß die Dame und die Herren an diesem Nachmittag nichts Sinnvolleres zu tun hatten, als Aktien zu ordern und mich wundert, daß dafür alle SOFORT Zeit hatten. Ich sehe aber in diesen Käufen aus "Familienvermögen" (so Funke in der SZ über seinen Kauf) überhaupt nichts Verwerfliches ...
Fuzzi08: ich stimme Dir im Großen und Ganzen voll zu, nur würde ich mich wohler fühlen, wenn die Aktie schon im MDAX gewesen wäre, die schlechte Nachricht schon fünf Wochen zurückgelegen hätte, EHE DER KURSRUTSCH KAM.
Einen Ausschluß aus dem DAX hielte ich im Moment schon für belastend, weil dann auch noch einige indexorientierte Fonds verkaufen müßten (von denen es, wenn man den deutschen Michel kennt, mittlerweile mehr geben dürfte als man glaubt) und dies das Angebot/Nachfrag-Verhältnis weiter verschlechtern würde. Daß es für die HRE auch im MDAX eine gute und irgendwann vielleicht sogar bessere Zukunft geben würde, sehe ich genauso wie Du.
Viele Grüße!
würden/müssten, ist klar. Ich vermute aber, dass sich das kaum oder gar nicht
belastend auswirken würde, da den Verkäufen ja eine wohl äquivalente Zahl an
Käufen MDax-abbildender Fonds gegenüber stünde.
als die von mittleren Indizes! Zudem ist auch die Nachfrage nach
großen Indizes meistens etwas höher!
Es würde nicht sehr viel ausmachen! Da stimme ich dir zu!
Helfen wird es der Aktie aber wohl auch nicht, wenn sie aus dem Dax fliegt!
Warren B.
MÜNCHEN - Der Vorstandsvorsitzende des Münchner Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) (News/Aktienkurs), Georg Funke, hat nach überraschenden Millionenabschreibungen den Vorwurf unzureichender Information der Anleger zurückgewiesen. "Wir haben stets korrekt nach unserem Sachstand informiert", sagte Funke der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe). "Wir konnten diese Situation nicht vorhersehen und leider auch nicht vermeiden." Der HRE-Vorstand hatte zuvor über Monate hin erklärt, dem Konzern entstünden durch die US-Immobilienkrise keine Probleme.
für Korrekturphasen.
Die Markttechnik schreit inzwischen nach einer Erholung. Die Indikatoren
stehen alle tief. Der RSI ist am unteren Wendepunkt angelangt. Normalerweise
kann man den Wecker danach stellen, dass es dann auch zu einer Wende nach
oben kommt.
Wie weit eine Erholung trägt...keine Ahnung. Aber 200...300 Punkte müssten
drin sein. Vielleicht auch etwas mehr.
Danach dürfte es weiter abwärts gehen. Nächstes charttechnisches Ziel: knapp
über 6.400.
Blödsinn. Wenn schon, dann hätte früher verkkauft werden müssen.
Der neuerliche Kurseinbruch hat auch gar nichts mehr mit den CDOs zu tun.
Es hat andere, erstklassige Unternehmen heute serienweise zweistellig erwischt.
Das hat einen ganz bestimmten Grund:
Heute ist in USA handelsfrei. Global gibt es unzählige Großinvestoren die, um zu überleben, verzweifelt alles auf den Markt schmeißen, was zu Geld zu machen ist.
Bei vielen steht der Gerichtsvollzieher ante Portas. Und wo bekommt man am
schnellsten Geld? Bei den gewissenhaften Deutschen. Also werden in erster Linie
deutsche Werte vertickert.
Das Ganze ist aber nicht mehr normal. Ich rechne in Kürze mit einer gewaltigen
Gegenbewegung. Ich werde dann den einen oder anderen Turbo-Trade versuchen.
Die Aktie bleibt, wo sie ist: in der Garage (im Depot). Zu diesen Kursen verkaufen
fällt mir im Traum nicht ein. Ich habe Zeit.
Meinen Einstandspreis anzugeben ist schwierig, da ich die meisten Aktien gratis
bekam. Aber der Einstandspreis spielt für mich eh keine Rolle: entweder ich glaube
an einen Aufstieg der Aktie, dann behalte ich sie. Glaube ich, dass sie weiter fällt
und das aktuelle Kursniveau nie wieder erreicht, verkaufe ich. Ich habe keine verkauft, denn sie werden alle wieder steigen. Die einen mehr, die anderen weniger.
Zu den OS:
Ich kaufe aus gutem Grund nie welche, sondern Turbos. Manche habe ich schon
etliche Quartale lang behalten. Sinn macht das aber nur, wenn man sicher ist, dass
der Kurs des Underlayings sich wieder deutlich erholt. Ich halt Dir die Daumen!
ich geh nicht davon aus, dass die Pleite geht --- aber man weiss ja nie, deswegen rel. kleine Pos
Gruß, k.
HypoRE wird zusätzlich im Bereich der Gewerbeimmobilien unter Druck geraten.
Der Vorstand hat sich bei seinen Käufen vermutlich verkalkuliert, so wie bei seiner Veröffentlichung.
Jeder mag sich über diese Personen seine eigne Meinung bilden. und sie in der Skala von sehr fähig bis absolut unfähig bewerten.
Die Aktie würde ich noch nicht mal mehr mit einer Kneifzange anfassen.
Vergesst nicht: Der Vorstand hat die Anleger belogen und wer einmal lügt...