Der USA Bären-Thread
Wir werden also die erwartete Zinssenkung sehen. Sie wird keine nennenswerte Auswirkung auf die Wechselkurse mehr haben. Die Kurse werden brav nach oben reagieren. Und die nächsten Tage schaun wir mal weiter ...
Ich würde dem nicht trauen. Später kommen sie dann angerannt und heulen, weil sich "irgendwas" in den Bilanzen finden wird, was man ja zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall in dieser Größenordnung hat absehen können.
Vielleicht bieten sich demnächst nochmal einige excellente Einstiegsmöglichkeiten für Shortgeschäfte.
Ich hoffte unter den aktuell eingetretenen Szenariabedingungen auf einen Shortsqueeze... doch DJIA +50 Pünktelchen ist leider nicht das, was ich mir unter Idealbedingungen für einen günstigen Shortnachkauf vorgestellt habe.
Ben wirds auch nicht richten.
Er hat nicht den geringsten Grund die Zinsen um mehr als ein Quarter zu senken. Nicht wenn der DJIA gerade mal 500 Pkt unter seinem ATH notiert.
Theoretisch hat er nicht mal nen Grund für den Quarter, aktuell. Weil eine Zinssenkung gerade jetzt nichts anderes als Marktgepushe ist.
Das sollte keinesfalls aufgabe der FED sein.
Nunja.
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...bank/254457.html
Verluste der Commerzbank vermutlich deutlich höher
Auf die Commerzbank könnten Finanzkreisen zufolge höhere Verluste aus ihrem Engagement am US-Hypothekenmarkt zukommen als bisher erwartet. Investoren konnte die Bank dennoch erfreuen: sie sicherte sich die Mehrheit an einem ukrainischen Geldhaus.
Ich hoffe auf die Besonnenheit von Bernanke, der sicherlich eine ruhigere Hand hat als Greenspan. Das Problem der Inflation ist erkannt, Panik möchte keiner, also gemäßigt die Zinssenkung einleiten und "closely watching the liquidity".
Verwundert bin ich über die Banken, normalerweise sind es eben die Banken, die sich noch irgendwie aus der Krise rausziehen. Aber derzeit scheint jede Bank zumindest ein kleines Problem zu haben. Also mir riecht das alles nach einer deutlichen Aktienmarktkorrektur
Spruch:
Warum nehmen ostfriesische Seeleute immer ein Messer mit auf See?
Damit sie besser in See stechen können.
Smart Investor Weekly | 18.09.2007, 17:56 |
Die geistigen Ergüsse - des Ruheständlers Alan G. |
Nicht nur dass der ehemalige Fed-Chef Alan Greenspan seine Memoiren ausgerechnet inmitten einer der wohl schwersten Finanzkrisen veröffentlichen muss, nein… <!--WORDLINK:BODY lang=DE link=blue vlink=purple style='tab-interval:35.4pt'-->...er tut es auch noch kurz bevor die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung hinsichtlich der Fed Fund Rate bekannt gibt. Besser – oder besser gesagt: unglücklicher – hätte das der gute alte Al wohl kaum timen können. Inhaltlich war übrigens teilweise einiges Interessante aus seinem Munde bzw. seiner Feder dabei: So erzählt der Ex-Chef, dass der Irakkrieg in erster Linie wegen des dort liegenden Öls von der US-Regierung angezettelt wurde. Nun, natürlich weiß das jeder, der sich wenigstens fünf Minuten über den damaligen Kriegseintritt Gedanken gemacht hat. Aber dass ein solches „Geständnis“ aus solch berufenem Munde kommt, hat doch einiges an Brisanz. |
Manche Kommentatoren sind wohl etwas greener als Greenspan.
Wenn die Fed die Pleitewelle im Immobiliensektor wirklich stark reduzieren will muss sie die nächsten 6 Monate mindestens um 200 Basispunkte runter. Wir könnten dann schneller wie von vielen gedacht in einer richtigen fetten Inflation stecken. Dann wird eine starke Bremse notwendig.
Ich ebenfalls, dass Greenspan a la long mehr Ahnung hat als die Leute vom Smartinvestor. Die derzeitigen Probleme sind auf solche Zeitspannen gesehen sowieso nur Episode.
Smartinvestor:
Fakten zur Ölkrise
Wachstumsverlangsamung des realen Pro-Kopf-Einkommens (1965-70: 28%, 1970-1975: 15%)
Rückgang der Investitionsquote (Bruttoinvestitionen/BSP) von 1965: 26% auf 1975: 20%
Hoher Anstieg der Arbeitslosenquote (1965: 0.7%, 1975: 4.7%).
Anstieg des Preisniveaus (1965-70: 19%, 1970-75: 38%).
Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1973 und damit Übergang von festem zu flexiblem Wechselkurs gegenüber dem Dollar. Aufwertung der DM von 1970: 3,64 DM/$ auf 1975: 2,46 DM/$.
Umverteilung zugunsten der Arbeitnehmer. Wachstum der Nominallöhne (1965-70: 74%, 1970-75: 124%) und Verringerung der gesamtwirtschaftlichen Kapitalrendite führten zu steigender Lohnquote (=Anteil des Bruttoeinkommens aus unselbständiger Arbeit am Volkseinkommen) 1965: 65%, 1975: 75%.
Umverteilung zugunsten des Auslands. Verschlechterung der deutschen Terms of trade (=Verhältnis aus Export- zu Importpreisen) von 1970: 100 auf 1975: 95.
Durchschnittliches Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens der OECD-Länder: 1950-73: 4,7%; 1973-92: 2,3%. Arbeitslosigkeit 1950-73: 2,6%, 1974-89: 5,7%; Inflation: 4,6% vs. 7,5%.
Ölpreis stieg um 500 Prozent. Grundsätzlich stellt dies einen Einkommenstransfer der Ölkäufer an die Ölexporteure dar (Größenordnung 1,5% des Welt-BSP). Da die OPEC-Mitglieder ihr zusätzliches Einkommen nicht sofort konsumierten, sank weltweit die Güternachfrage.
Bundesbank betreibt kontraktive Geldpolitik bis Ende 1974 um zu verdeutlichen, dass sie inflationäre Lohnpolitik nicht unterstützt (Diskontsatz 1972: 3.4%, 1973: 6.2%, 1974: 6.9%).
Quelle: baer45.de.vu
Greeny derart arrogant durchzunudeln finde ich auch bedenklich.
http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/...hau%20Das%20Ende/254860.html
Eher was fürs Gemüt, mit einigen Fimtips...
;o)))
Wolfgang Münchau: Das dicke Ende
Selbst wenn britische Häuslebauer besorgt bei Northern Rock Schlange stehen: Die Bankenkrise ist wohl bald vorbei. Viel gravierender ist die Rezession, die der US-Wirtschaft nun blüht.
Man kennt das aus alten Filmen. In der Weihnachtsschnulze "Ist das Leben nicht schön?" mit James "Jimmy" Stewart belagern Bürger die örtliche Bank. Trotz der üblen Machenschaften des Privatbankiers hält Jimmy das Geschäft tapfer aufrecht. Auch in "Mary Poppins" gibt es eine berühmte Szene, in der Kinder aus Versehen einen Run auf die Bank auslösen. Hoppla!
Die dramatischen Szenen, die sich derzeit vor britischen Bankfilialen abspielen, erinnern ebenfalls an vorsintflutliche Finanzmärkte ohne Zentralbanken und ohne Depotversicherung. Ohne diese Stützen ist das Bankgeschäft eine sehr heikle Sache. Denn es basiert auf Vertrauen, und wenn das schwindet, kommt es zu solchen Szenen.
Es sollte nicht überraschen, dass die Spekulationsmanie der Banken zum Vertrauensverlust geführt hat. Der Run auf Bankfilialen erscheint zwar irrational, weil er die Krise verstärkt und in manchen Fällen sogar verursachen kann. Trotzdem verhält sich ein risikoscheuer Investor aus seiner Perspektive rational, wenn er in Zeiten der Unsicherheit sein Geld zurückfordert.
So dramatisch die Bilder aus England sind, so sehr glaube ich, dass dieses Problem in den nächsten Tagen beherrschbar wird. Die Instrumente zur Krisenbewältigung existieren: Regierungen müssen für Spareinlagen garantieren, was in Großbritannien passiert ist, und Zentralbanken sollten die Märkte mit Liquidität versorgen, was selbst die Bank of England jetzt tut. Wenn das geschieht, ist die Bankenkrise so schnell vorbei wie sie gekommen ist.
Halbierung der Immobilienpreise
Die eigentliche Krise ist eine andere. Nachdem die US-Leitzinsen über ein Jahr lang auf einem Niveau von 5,25 Prozent verharrten, befindet sich der amerikanische Immobilienmarkt im freien Fall. Die Zinssenkung vom Dienstag wird den Preisverfall nicht anhalten, denn Geldpolitik wirkt mit langer Verzögerung. Der Ökonom Robert Shiller warnt sogar, dass in einigen US-Städten der Preissturz 50 Prozent betragen könnte. Auch der ehemalige Fed-Chef Alan Greenspan hält einen Verfall der durchschnittlichen Immobilienpreise im zweistelligen Prozentbereich für möglich. Unzählige Studien belegen darüber hinaus den Zusammenhang zwischen Immobilienpreisen und US-Konjunktur.
Auch wenn die Investmentbanken noch gute Miene zum bösen Spiel machen: Die USA steuern auf eine Rezession zu. Nicht auf eine konjunkturelle Abschwächung, sondern auf eine Rezession, also auf eine Phase von mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativen Wachstumsraten.
Die Geldpolitik wird darauf zwar reagieren. Aber im Gegensatz zur Phase zwischen 2001 und 2003 sind die Spielräume wegen der hartnäckigen Inflation gering. Selbst Greenspan sieht das so. Die Realzinsen werden also diesmal positiv bleiben. Das heißt, der Wachstumsrückgang, der möglicherweise schon im dritten Quartal seinen Anfang genommen hat, wird diesmal länger dauern.
Eine US-Rezession wird zunächst einen weiteren Verfall des Dollar zur Folge haben, das bedeutet eine reale Aufwertung des Euro. Natürlich ist für Europas Wirtschaft nicht allein der Dollar-Kurs von Bedeutung, sondern der effektive Wechselkurs. In diesem Jahr etwa ist der bilaterale Euro-Dollar-Wechselkurs um fünf Prozent gestiegen. Die effektive Aufwertung des Euro gegenüber allen Drittwährungen, gewichtet nach Handelsanteilen, beträgt aber nur 2,4 Prozent. Mit anderen Worten: Es ist buchstäblich nur halb so schlimm wie es den Anschein hat. Trotzdem wird der Wechselkurs einer der Mechanismen sein, über den sich die US-Rezession auf die exportabhängige deutsche Wirtschaft überträgt.
Ich sehe zwar keine Rezession für das Euro-Gebiet und Deutschland heraufziehen, aber eine deutliche konjunkturelle Abkühlung. Auch in der Vergangenheit war ein Dollar-Abwertungsschock einer der wichtigsten Auslöser von Abschwüngen bei uns.
Asiaten drücken den Dollar
Zum Dollar-Verfall werden Devisenverkäufe asiatischer Zentralbanken noch beitragen. Man darf nicht vergessen, dass die globalen Ungleichgewichte weiter bestehen, auch wenn nicht mehr so viel darüber geschrieben wird. Die asiatischen Zentralbanken mit ihren exzessiven Dollar-Reserven haben sich bislang geweigert, in großen Volumina in Euro umzuschichten. Wenn aber die US-Konjunktur abstürzt, bin ich mir nicht so sicher, ob die Asiaten weiter 80 Prozent ihrer Reserven in Dollar halten, vor allem dann nicht, wenn die Amerikaner die Importe asiatischer Konsumgüter herunterschrauben.
Ein weiterer wichtiger Transmissionsmechanismus liegt im Finanz- und Immobiliensektor. Der Übernahmeboom, der Private-Equity-Hype, die Aktienrückkäufe - all das hat vorläufig ein Ende. In einigen europäischen Ländern, darunter Großbritannien und Spanien, wurde die Konjunktur durch einen perversen Immobilienboom gestützt. Auch dort werden jetzt die Preise stark fallen. Deutschland ist davon weniger betroffen, trotzdem hängt die deutsche Wirtschaft stark von der Weltkonjunktur ab.
Bei Jimmy Stewart folgte auf den Banken-Run die Große Depression.
Allerdings: Am Happy End führt natürlich nichts vorbei. Auch uns bleibt dieser ultimative Trost.
Die Spannung steigt.
Ich war schon seit jahren nicht mehr so aufgeregt in Erwartung eines Ereignisses an der Börse wie jetzt gerade aktuell und ich mache mir Sorgen, dass ich eventuell im Eifer des Gefechts eine entschieden falsche Kurzschlussorder durchs Internet zucken lasse.
Aber noch viel mehr Sorgen mache ich mir, dass ich vielleicht einer richtigen Entscheidung (Sell the News) keine (rechtzeitige) Handlung folgen lasse...
Hachja, es ist seit langem mal wieder spannend an der Börse... das ist irgendwo ein richtig gutes Gefühl.
Fühle mich grade lebendig wie ein kleiner Hund.
Mann.... bin ich ein Börsenjunkie!??!!??