Der USA Bären-Thread
HANDELSBLATT, Montag, 17. September 2007, 13:01 Uhr
Insider-Barometer
Top-Manager sehen Ende der Krise
Von Christian Schnell
Deutschlands Top-Manager setzen fest darauf, dass die Krise an den internationalen Aktienmärkten ausgestanden ist: Aus diesem Grund haben sie sich in den letzten beiden Wochen noch stärker mit Aktien des eigenen Unternehmens eingedeckt als in den bereits starken Vorwochen. Das Insider-Barometer befindet sich auf dem höchsten Stand seit April 2003.
FRANKFURT. Das Insider-Barometer, das das Forschungsinstitut für Asset Management (Fifam) an der RWTH Aachen alle zwei Wochen in Zusammenarbeit mit Commerzbank Private Banking für das Handelsblatt berechnet, stieg zuletzt auf 167 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit April 2003. Damals hatte der Deutsche Aktienindex (Dax) bei 2 900 Punkten notiert und anschließend zu einem mittlerweile seit viereinhalb Jahren anhaltenden Höhenflug angesetzt. In das Insider-Barometer gehen die Käufe und Verkäufe von Vorständen, Aufsichtsräten und deren Angehörigen aus den 160 Unternehmen des Dax, MDax, TecDax und SDax ein.
„Offenbar ist das Zutrauen der Insider auch selbst unter den zunehmend unsicheren Rahmenbedingungen auf breiter Ebene noch immer gegeben“, sagt Fifam-Professor Rüdiger von Nitzsch. Hauptgrund dafür ist seiner Ansicht nach, dass sich die Top-Manager in ihren Kauf- und Verkaufsentscheidungen nur von fundamentalen Größen beeinflussen lassen und dementsprechend die aktuellen Unsicherheiten am Markt ausnutzen, um günstig in Aktien einsteigen zu können, die sie gut beurteilen können.
Das gleiche Bild zeichnet sich in den USA ab. Im August war dort das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen auf den höchsten Stand seit 1995 gestiegen. Die Quintessenz des Datenanbieters Thomson Financial daraus lautet: „Die Bewertungen, die die Unternehmensinsider derzeit als sehr attraktiv betrachten, werfen die Frage auf: In welchem zeitlichen Abstand rechnen sie mit den Früchten ihres Einsatzes?“ In den USA ist diese Frage weitaus schwieriger zu beantworten als in Deutschland, sind doch die Auswirkungen der Immobilienkrise dort viel größer.
Das Insider-Barometer hierzulande spiegelt einen Erwartungshorizont von drei Monaten wider. Bis zur Vorweihnachtszeit suggeriert es demnach für den gesamten Aktienmarkt deutlich steigende Kurse. In der Vergangenheit lagen die Fifam-Experten mit dieser Prognose meist richtig.
Denn während die Insiderkäufe nach wie vor auf hohem Niveau liegen, gibt es kaum Verkäufe. Die daraus folgende Aussage ist klar: Selbst auf dem hohen Dax-Niveau von 7 500 Punkten denkt kaum ein Top-Manager daran, Gewinne einzustreichen. Lediglich zwei Verkäufe gab es in den letzten beiden Wochen, wobei der von SAP-Aufsichtsrat Peter Koop mit rund 5 600 Euro vernachlässigenswert ist.
Gedanken sollten sich bestenfalls die Aktionäre von Wacker Chemie machen. Dort hat sich Aufsichtsrat Stefan Leberfinger von Aktien im Wert von über einer Million Euro getrennt. „Wir sind derzeit verhalten für die Aktie und können die Verkäufe nachvollziehen“, heißt es dazu von Commerzbank Private Banking. Hauptgrund waren die enttäuschenden Zahlen im zweiten Quartal, die zum ersten Mal seit dem Börsengang im April 2006 unter den Erwartungen der Börsianer lagen. Weil zudem planmäßige Anlagestillstände beim wichtigsten Ergebnisträger Siltronic anstehen, hat das Management angekündigt, dass das Ergebnis im zweiten Halbjahr unter dem des ersten Halbjahres liegen wird.
Die Vielzahl der großen Kauforder von Top-Managern sollten Anleger indes als Zeichen sehen, dort ebenfalls ihre Chancen zu suchen, raten Analysten. Zumal mit Hypo Real Estate und Daimler zwei Dax-Werte auf der Käuferliste sind. Beide stehen bei Analysten aus völlig konträren Gründen seit einiger Zeit hoch im Kurs: Hypo Real Estate wegen des überraschenden Kaufs des Staatsfinanzierers Depfa. Daimler wegen der Trennung von Chrysler. Während das Gros der Analysten die Depfa-Übernahme als sinnvoll bei überschaubarem Risiko sieht, gilt die Chrysler-Trennung als ein Ende des Geldverbrennens bei Daimler.
Unter diesem Vorzeichen bekommt der aktuelle "Insiderreport" eine ganz andere Bedeutung, oder nicht? Also, vergesst die Insider...
(Ich liebe das Netz und seine Konservierung solcher Schnitzer, hach...)
-----------------------
Aktienmarkt Amerika
Insiderverkäufe deuten auf ein Ende der Rally hin
20. November 2006
Die Insider an der Wall Street verkaufen so stark Aktien wie noch nie in diesem Jahrzehnt. Das deutet Beobachtern zufolge auf ein Ende der Rally am amerikanischen Aktienmarkt hin - und dürfte damit auch für die europäischen Märkte kein gutes Zeichen sein. Schließlich können die Insider, das sind zum Beispiel Vorstände und andere leitende Angestellte, besser als Außenstehende einschätzen, ob ihr Unternehmen an der Börse noch Potential hat oder nicht.
„Aus der Aktienmarktrallye der vergangenen Monate und der Entwicklung der Insiderkäufe und -verkäufe schließen wir, daß die Märkte künftig seitwärts oder sogar abwärts tendieren werden“, sagt Patrick Hable, Geschäftsführer von 2iQ Research.
...
Kreditkrise
Die Woche der Wahrheit In der derzeit schwelenden Kreditkrise werden die Nerven der Anleger erneut auf die Probe gestellt: Vor den in dieser Woche erwarteten Quartalszahlen amerikanischer Investmentbanken warfen Anleger Finanzaktien über Bord.
Von Martin Hesse
Von Martin Hesse
Wegen der seit Wochen schwelenden Kreditkrise fürchten Investoren, die Gewinne der Banken könnten einbrechen. Die Citigroup nährt diese Erwartungen. Die Aktionäre sind auch deshalb so nervös, weil in dieser Woche vier der führenden amerikanischen Investmentbanken Zahlen für das dritte Quartal vorlegen, das bei ihnen am 31. August endete. An der Wall Street spricht man daher von einer Woche der Wahrheit.
Die Deutsche Bank werde im Gesamtjahr 2007 15 Prozent weniger verdienen als bislang erwartet, schätzt Citigroup-Analyst Jeremy Sigee. Im kommenden Jahr drohe sogar ein Gewinneinbruch um 18 Prozent.
Das Kursziel für die Bank senkte Sigee um 28 Prozent auf jetzt 82 Euro und riet zum Verkauf. Anleger folgten der Empfehlung und drückten die Deutsche-Bank-Aktie bis zum Nachmittag um 1,7 Prozent auf 88,43 Euro.
Weiter unter www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/523/133275/
Fears for A&L as shares plunge 33%
17 September 2007, 5:13pm
Shares in Alliance & Leicester have plummeted with one third of the bank's value being wiped out amid rumours it could follow Northern Rock into crisis.
Alliance & Leicester, the UK's seventh largest bank, had seen heavy losses during the day and its share price fell rapidly in late trading to close down 286p at 587p.
http://www.thisismoney.co.uk/...n_article_id=424412&in_page_id=3&ct=5
Die Lage wird damit zunehmend instabil, zumal die Privaten zwar positiv gestimmt sind, aber die Umsätze zeigen, dass kaum wirklich gekauft wird. Kein Wunder, angesichts von solchen Kloppern wie "Norther Rock" (weitere Banken werden mit Sicherheit folgen) kann man wohl eher von Zweckoptimismus sprechen.
Morgen könnte also nach einer Zinssenkung folgendes Szenario eintreffen: Eine 1-2tägige Erleichterungsrally, die dann kollabiert, weil die Institutionellen sie für weitere Verkäufe an Private nutzen. Auslöser für den Zusammenbruch könnten ein "Bewußtwerden" der Gründe für die Senkung sein, nämlich dass die Rahmendaten alles andere als rosig sind, und die Senkung kurzfristig kaum die Wende bringen wird.
Shares in the Alliance & Leicester bank fell by more than 31% on Monday - much of the slump coming in the last half-hour of trading.
However the massive price fall was not thought to reflect big withdrawals from the bank's deposits, BBC business editor Robert Peston said.
Like Northern Rock, mortgages play a key role in A&L's business model.
But A&L is thought to be less dependent on other banks and institutions for funding than its beleaguered rival.
A&L believes that it has been targeted by hedge funds looking to profit from identifying the next banking victim, which have been short-selling the stock, the BBC understands.
"It and other small banks - like Bradford & Bingley - will remain vulnerable to this kind of negative speculation unless and until the Bank of England succeeds in restoring confidence to wholesale money markets," Robert Peston said.
"Like all banks, A&L is suffering from the illiquidity of the inter-bank market."
Royal Bank of Scotland said in a note that neither A&L nor fellow lender Bradford & Bingley, whose shares lost 15%, were as exposed as Northern Rock to wholesale funding.
A&L told the BBC that there had been no change of circumstance and said that, unlike Northern Rock, it had not approached the Bank of England for any help.
Customers should have no concerns as to the safety of their money, it added.
http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/6999532.stm
Ignoranz der Realität zahlt sich an der Börse nur kurzfristig aus. Es dauert nicht mehr lange, dann platzt die rosa Seifenblase.
Und gerade die Tatsache, dass der Markt ex Banken ansteigt stimmt mich skeptisch. Denn auf der Konjunkturampel blinkt es dunkelgelb und wer sollte jetzt logischerweise fallen? Die Zykliker! Und wer profitiert von einer Senkung und sollte steigen? Die Finanzwerte!
Alles sehr ungesund, wenn du mich fragst.
Die Zykliker (Konsum, Technologie) leiden, wenn die Verbraucher und Unternehmen weniger investieren, was am Ende eines Zykluses (jetzt?) stattfindet.
Gesundheit und Versorger würde ich nicht mehr als Zykliker bezeichnen, denn ihre Leistungen werden unabhängig von der finanziellen Lage angefordert. (ok, Versorger verkaufen weniger Öl und Strom, aber dann erhöhen sie eben die Preise)
Auf jeden Fall würde ich die Finger von den Frühzyklikern (Maschinenbau, Fahrzeugbau, Grundstoffe) und dem Finanzsektor lassen.
Weniger konjunkturanfällig sind Medizingerätetechnik (Fresenius, Siemens), Pharma (Bayer, Merck), Konsum (Metro), Versorger (EON, RWE), Technologie (SAP, Siemens); bei allen anderen ist das Risiko aus den hier vielfältig genannten Gründen groß.
Wer aber langfristig orientiert ist, ist bestimmt nicht schlecht beraten wie Warren Buffett zu investieren.
Senkt die Fed nun die Leitzinsen, dürfte dadurch das lange Ende der Zinskurve aufsteilen (= ein typischer Effekt, u. a. weil dann die Inflationserwartung steigt), was die Renditen der Banken wieder verbessert, den Housing-Umschuldnern jedoch zusätzliche Probleme bereitet, da Hypo-Zinsen sich am langen Ende orientieren. Die "Gesundheit" der Banken ist aber zunächst mal wichtiger für die Fed als die "Gesundheit" des durchschnittlichen Subprime-Schuldners - obwohl beide Gruppen miteinander verquickt sind.
Stocks' fate hangs on Bernanke's move
Will Ben Bernanke ride to the rescue?
The fate of the stock market, most Wall Street pundits say, now rests in the hands of Bernanke, the nation's top central banker.
When the Bernanke-led Federal Reserve meets Tuesday, it is expected to cut its target for the fed funds rate — the rate banks charge each other for overnight loans — for the first time in the Bernanke era. Investors say cuts are necessary to revive a wobbly economy dragged down by the sinking housing market and resulting defaults on mortgages taken out by folks with shaky credit.
The upshot: Historically, rate cuts have had a positive impact on stocks, more often than not pushing prices higher. The reason: Lower borrowing costs enable consumers to keep spending, which injects new life into a moribund economy and boosts corporate profitability — all keys to stock market vitality. A lower fed funds rate means lower rates on home-equity lines of credit.
"The big thing is cuts lighten the burden of interest charges and facilitate further borrowing," says Greg McBride, senior analyst at Bankrate.com. "A Fed ease isn't going to cure all the ills in the housing and mortgage market, but it's a step in the right direction."
A few big questions remain: How much will the Fed cut its target rate, currently at 5.25%? A quarter of a percentage point? A half-point? Will it be the first of a string of cuts? Or one and done?
Currently, according to fed funds futures contracts, the market has priced in a 100% chance of a quarter-point cut at the Fed's meeting Tuesday. There's also a 60% chance they cut it by half a point. The market also expects the Fed to cut another quarter-point after the October meeting. There's a 24% chance the Fed will have cut rates by a total of three-quarters of a point by the end of the October meeting and an 82% chance by December.
For investors looking to position their portfolios for the months ahead, that leads to the most important question: How will stock prices react to what the Fed actually does? Here are possible scenarios laid out by a handful of money managers and economists interviewed by USA TODAY:
•If there's a half-point cut:
This is the most bullish scenario, although not likely. A bigger-than-expected cut could go a long way toward repairing investors' broken confidence, says Zoltan Pozsar, chief economist at Moody's Economy.com. (MCO) And a lack of confidence in the financial system, especially the seized-up credit markets, has been a major reason why stocks have faltered since peaking in July.
A bigger cut might also deliver a much-needed psychological boost. "It would send a signal that the Fed wants to stabilize financial markets as quickly as possible, says Edward Yardeni, chief investment strategist at Yardeni Research.
It would also reduce the odds of the economy falling into recession, adds Rod Smyth, chief investment strategist at Wachovia Securities. (WB) "There is a sense that the Fed can come along and fix this and we can avoid recession," says Smyth, adding that stock prices currently are not pricing in a recession.
How much would a half-point cut help stocks? It could spark a rally, with upside gains estimated at 275 points to 575 points for the Dow Jones industrials (not necessarily all in one day), if the promise of more cuts was hinted at by the Fed in its statement following the meeting.
"The knee-jerk reaction would be, 'Whoopee, here comes the Fed just like we wanted,' " Smyth says. "It would not surprise me if the Dow made it back to 14,000 (it's currently 4% below) in a few weeks."
Which sectors would benefit most?
Typically, six months after a Fed rate cut, consumer discretionary and financial stocks are the top two best-performing sectors, according to Citi Investment Research. And Michael Farr of Farr Miller & Washington thinks the same thing could happen again after a half-point cut. Speculators would quickly see a rate cut that large as a signal of a trend of lower rates and scurry into the areas hurt most by the credit crunch. Farr says that would include the consumer discretionary sector, which contains home builders' stocks and financial stocks, such as mortgage lenders and investment banks. "I could see speculative dollars fuel these areas," he says.
•If there's a quarter-point cut:
While this is the most likely scenario according to most Fed watchers, it's also the hardest one to predict winners because it may already be reflected in stock prices, Farr says. Less than half a point, therefore, is likely to be viewed by investors as a disappointment.
The direction of stock prices would then depend on how market-friendly the Fed's statement is. Stocks might get a little bounce if the Fed says, "We will give you more cuts if financial market turmoil persists and credit markets don't normalize," says Pozsar of Economy.com. Stocks are likely to fall if the Fed basically says, "That's all you are going to get," Pozsar adds.
There's a good chance the Dow could give back 100 to 300 points if the Fed cuts only a quarter-point. "The risk is the Fed reacts too conservatively," Yardeni says. "The problems in credit markets are big enough that they require a bold move by the Fed."
Some investors may choose to play it safe by shifting money overseas in case the U.S. economy slows further, says Sam Stovall of Standard & Poor's. (MHP) These investors may opt for stocks with the biggest exposure to foreign economies, including industrial and tech companies, he says.
•If there is no cut:
This is the most bearish potential outcome of all the scenarios, as investors will not only be greatly disappointed but might conclude the Fed is not being nearly aggressive enough to avoid a more serious economic and financial event.
"It's the most forecasted rate cut in history. If they don't cut, expect a 500-point drop in minutes," warns Gary Kaltbaum, president of Kaltbaum & Associates. Kaltbaum thinks the Fed is way behind where it should be in the rate-cutting cycle, noting that the fed funds rate is more than three-quarters of a percentage point above the yield on the 10-year Treasury note. He thinks the Fed should drop rates "a full point."
The Dow could test the lows hit in August.
And if the sell-off in mid-July — when fears of the credit crunch first surfaced — is a guide, investors shouldn't expect there to be many havens if cuts don't happen. All 10 of the market sectors have lost ground since the July 19 market peak, Stovall says.
http://www.usatoday.com/money/economy/2007-09-16-markets-fed_N.htm
P.S.: Die Erde wird sich auch nach dem Zinsentscheid der Fed weiterdrehen.