Der USA Bären-Thread
Die Probleme in den USA und demnächst auch massiv in Großbritannien liegen nicht primär in der Preisentwicklung sondern in Art und Umfang der Finanzierung. Es gibt noch mehrere länder in Europa, in denen die Preise auch explodiert sind und trotzdem keine Probleme für das Finanzsystem zu erwarten sind.
Auch in den USA werden die Immobilien nicht wertlos werden. Die bis jetzt aufgetretenen Wertverluste sind harmlos gegenüber den Verlusten die wir z.B. in den 70-zigern in Westdeutschland erlabt haben. Die Probleme liegen primär in der Finanzierung. Zu Sekundärauswirkungen sind bis dato nur sehr grobe Schätzungen möglich. Soweit sie vorliegen, decken sie eine Spannweite ab, die unseriöse ist. Es darf sich also momentan noch jeder heraussuchen wie er die Welt sehen will.
Es ist der erste Bank-Run, den ich bewusst erlebe. Am Freitag und Samstag bildeten sich lange Schlangen vor den Filialen der britischen Hypothekenbank „Northern Rock“, vereinzelt kam es zu Schlägereien. Die Server brachen unter der Last der Online-Abbuchungswilligen zusammen. Wenn Kunden glauben, dass Ihr Geld auf der Bank nicht mehr sicher ist, dann entsteht ein großer und medial verstärkter Vertrauensschaden. Was ist das für eine Welt? Diejenigen, die die Geschichte der Boom/Bust-Zyklen studiert haben, fühlen sich immer stärker an frühere Krisen erinnert. Neu im Spiel sind jedoch die Online-Banken. Man kann sich lebhaft vorstellen, was passiert, wenn es zu einem Bank-Run auf eine Online-Bank kommen sollte. Erinnern Sie sich noch an die Situation von Ende Februar dieses Jahres? Hier ist der damalige Bericht von Jochen Steffens, der übrigens sehr gute Verhaltenstipps enthält.
http://www.finanznachrichten.de/...ichten-2007-03/artikel-7858732.asp
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Ist es die Aufgabe einer Zentralbank, angeschlagenen Unternehmen unter die Arme zu greifen? Im Fall Northern Rock ist dies geschehen. Hier wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der anderen Banken und Unternehmen signalisiert: Im Falle des Falles werden wir elegant aufgefangen. Stellen Sie sich vor, die Weltwirtschaft gleitet in eine rezessive Phase ab. Nicht nur Hypothekenbanken, sondern auch Investment- und Geschäftsbanken, ja sogar viele Wirtschaftunternehmen würden in einem solchen Fall Probleme mit ihrer Kreditlinie bekommen. Die Unternehmensleitungen stünden vor der Entscheidung, entweder Insolvenz anzumelden oder zu ihrer Zentralbank zu gehen, um dort eine Kreditlinie anzufragen. Wie werden sich Mervyn King (UK-Zentralbankchef), Claude Trichet oder Ben Bernanke in solchen Fällen verhalten? In England scheint es so gelöst worden zu sein, dass Northern Rock einen „Strafzins“ von 7 Prozent bezahlt und mehr Sicherheiten als üblich hinterlegen muss.
Die Zentralbanken übernehmen inzwischen durch ihre fortgesetzte Bereitstellung von Liquidität die Funktion, die Banken untereinander einmal hatten: Nämlich sich gegenseitig Kredite einzuräumen. Ein Pfeiler unseres auf Vertrauen basierenden Finanzsystems ist damit eingeknickt. Der zweite Pfeiler (Vertrauen Kunde zu Banken) ist mit dem Northern Rock Bank-Run weiter angesägt worden. Der zentrale Pfeiler ist jedoch das Vertrauen des Marktes (und auch der Verbraucher) in die Zentralbanken. Dieser Pfeiler steht ungebrochen, muss aber eine höhere Last als noch vor einigen Monaten tragen.
Kurzfristige Belastungsspitzen, die sich über einige Wochen erstrecken, können von den Zentralbanken problemlos abgefedert werden. Eine LTCM-Krise würde heute nicht mehr so viel Aufsehen erregen wie noch 1998. Der Schaden im Finanzsektor ist schon jetzt viel höher als damals, wenn man die Vertrauenskrise, die Hausbaukrise, die Subprime-Krise und die Commercial-Paper-Krise zusammenzählt.
Der Faktor Zeit ist wichtig. Fortgesetzter Dauerdruck über Monate (das gab es 1998 nicht) dürfte auch die Zentralbanken als die letzten Kreditgeber nicht unbeeindruckt lassen. Zinssenkungen wirken sich erst mit Verzögerung positiv auf die Realwirtschaft aus. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass die „Northern Rocks dieser Welt“ bereits in den Startlöchern stehen, um bei ihren Zentralbanken Kredite einzufordern. Dieses Problem lässt sich nicht durch eine Senkung der Leitzinsen lösen. Auch wirkt sich eine Leitzinssenkung erst mit zeitlicher Verzögerung auf die Realwirtschaft aus.
Ein kleiner Sprung: Nachfolgend zeigen wir den üblichen Verlauf des Dow Jones Index in Rezessionen, die in einem 7er-Jahr beginnen. Durchschnittlich beginnt die Schwäche-phase an den Aktienmärkten (schwarzer Pfeil) drei Monate vor Rezessionsbeginn.
Bild
In der Phase drei Monate vor bis fünf Monate nach Rezessionsbeginn kommt es mehrheitlich zu Kursverlusten im Bereich von 20 bis 25 Prozent. Danach beruhigt sich der Aktienmarkt und steigt deutlich an, noch bevor die Rezession ihr Ende findet. Jede Rezession läuft anders ab, so dass dieser Durchschnittsverlauf nur Anhaltspunkte für einen – wahrscheinlich bevorstehenden - Rezessionsablauf liefern kann.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
P.S. Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts.
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auf unserem Planeten gibt es nur Propheten
wäre mir zu risikoreich (z. B. Unicredito). Da ist mir ein Bankenbasket aus dem Euroraum (ohne Angelsachsen) lieber. Z.B. DJ EURO STOXX Banks als ETF: DE0006289309
SIN | WKN | Name | Anteil | ||||
ES 011 390 0J3 7 | 858 872 | BCO SANTANDER N.EO0,5 | 10,11% | ||||
NL 000 030 110 9 | 880 026 | ABN AMRO HLDG NV EO-,56 | 8,42% | ||||
FR 000 013 110 4 | 887 771 | BNP PARIBAS INH. EO 2 | 8,23% | ||||
IT 000 006 485 4 | 850 832 | UNICREDITO ITAL. EO 0,50 | 7,76% | ||||
ES 011 321 183 5 | 875 773 | BCO BIL.VIZ.ARG.NOM.EO-49 | 7,22% | ||||
FR 000 013 080 9 | 873 403 | STE GENERALE INH. EO 1,25 | 6,71% | ||||
IT 000 007 261 8 | 850 605 | Intesa Sanpaolo EO 0,52 | 6,39% | ||||
DE 000 514 000 8 | 514 000 | DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | 6,00% | ||||
BE 000 380 118 1 | 982 570 | FORTIS | 4,21% | ||||
GR S00 301 300 0 | 876 113 | NATL BK GREECE NAM.EO 4,80 | 2,60% | ||||
FR 000 004 507 2 | 982 285 | CREDIT AGRICOLE INH. EO 3 | 2,53% | ||||
DE 000 803 200 4 | 803 200 | COMMERZBANK AG O.N. | 2,14% | ||||
IE 000 019 783 4 | 861 542 | ALLIED IRISH BKS EO-,32 | 2,05% | ||||
BE 000 356 573 7 | 854 943 | KBC GROEP N.V. | 2,03% | ||||
IT 000 348 702 9 | 813 518 | UBI BANCA EO 2,50 | 1,52% | ||||
IE 003 060 625 9 | 853 701 | BK OF IRELD CAP.ST.EO-,64 | 1,51% | ||||
BE 000 379 613 4 | 903 855 | DEXIA SA | 1,48% | ||||
AT 000 065 201 1 | 909 943 | 1.BK OEST.SPARK. | 1,48% | ||||
IT 000 312 149 5 | 870 759 | CAPITALIA EO 1 | 1,38% | ||||
IT 000 423 156 6 | A0M WJR | Bca Pop.Soc.Coop. EO 3,60 | 1,37% | ||||
PT BCP 0AM 000 7 | 874 138 | BCO COM. PORT.NOM. EO 1 | 1,33% | ||||
GR S01 501 300 6 | 876 116 | ALPHA BANK EO 5 | 1,24% | ||||
IE 00B 06H 8J9 3 | A0D 92P | ANGLO IRISH BK CORP.EO-16 | 1,23% | ||||
ES 011 379 053 1 | A0E TZ1 | BCO POP. ESP. NOM. EO-,10 | 1,20% | ||||
GR S01 401 300 7 | 908 158 | PIRAEUS BANK EO 4,15 | 1,04% | ||||
GR S32 301 300 3 | 919 700 | EFG EOBK ERG. EO 3,30 | 0,98% | ||||
ES 011 386 0A3 4 | A0M RD4 | BCO DE SABADELL A EO-,125 | 0,84% | ||||
IT 000 006 295 7 | 851 715 | MEDIOBCA EO 0,50 | 0,73% | ||||
FR 000 012 068 5 | 853 760 | Natixis S.A. Inh. EO 1,60 | 0,73% | ||||
IT 000 133 458 7 | 922 995 | BCA MONTE D.PASCHI EO0,64 | 0,69% | ||||
IE 007 255 999 4 | 765 818 | DEPFA BANK PLC EO 0,3 | 0,61% | ||||
AT 000 060 630 6 | A0D 9SU | RAIFFEISEN INTL BK-HO.INH | 0,56% | ||||
IT 000 006 448 2 | 860 591 | BCA POP. MILANO EO 4 | 0,55% | ||||
DE 000 800 100 9 | 800 100 | DEUTSCHE POSTBANK AG | 0,52% | ||||
PT BES 0AM 000 7 | 883 549 | BES SA PORT.NOM.+P.REG. | 0,48% | ||||
ES 011 367 9I3 7 | A0M W33 | BANKINTER NOM. EO -,30 | 0,33% | ||||
ES 011 398 033 0 | 854 246 | BCO VALENCIA NOM. EO 1 | 0,30% | ||||
PT BPI 0AM 000 4 | 874 246 | BCO BPI NOM.+PORT.REG.EO1 | 0,25% | ||||
FI 000 900 322 2 | 884 882 | OKOBK A | 0,24% | ||||
IT 000 321 160 1 | 894 838 | BCA CARIGE S.P.A EO 1 | 0,21% | ||||
ES 011 377 043 4 | A0J 3QZ | BCO PASTOR NOM. EO-,33 | 0,18% | ||||
GR S00 401 300 9 | 910 622 | BANK OF GREECE NA.EO 5,60 | 0,17% | ||||
Man sollte sich allerdings noch etwas in Geduld üben und einen Teil der US-Bankenberichte abwarten.
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auf unserem Planeten gibt es nur Propheten
Performance 1 Jahr 3,99 %
Performance 2 Jahre 41,67 %
Performance 3 Jahre 82,14 %
Performance 5 Jahre 110,62 %
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auf unserem Planeten gibt es nur Propheten
vor der FED-Sitzung und dem Verfall. Comms und Large halten weiterhin über Big- und Minifuts eine jeweilige Rekordüberhangposi, was im Wellenreiterchart deutlich wird, während die Smalls unterschiedliche Posis in den Bigs und Minis halten. Schaut man nun nur auf die Gesamzposis im Wellenreiterchart so ist seit Ende letzten Jahres kein Trendwechsel mehr zu erkennen aber die Comms als klassische Hedger haben im Mai/Juni die Nullinie überschritten und was macht der Markt seitdem? Bei den Bigfuts(ca.60-65% des Gesamtfuture-Kapitals im S&P) im unteren Chart läßt sich aber ein besseres mittelfristiges Bild ableiten. Die LargeSpecs sind als einzige nach der Korrektur im Mai 2006 Long gegangen und der Markt stieg als dann die Smalls ebenfalls in den Bigfuts long gingen wurden die Posis der LargeSpecs bis zum Februarminicrash abgebaut um anschließend wieder als einzige Long zu gehen(Markt stieg) und um im Mai/Juni ihre Posi bei den Bigs von Long auf Short zu drehen als übrigens die Gesamtposi der Comms als Hedger über die Nullinie stieg(siehe Wellenreiterchart). Seit Ende Juni sind die Largespecs nun in den Bigfuts Short und die Smalls halten hohe Longposi im Bigfut so wie im Januar/Februar während die Comms zumindest ihre Bigfutposi reduzieren.Das die Largespecs die mittelfristigen Trends besser nutzen ist bei den Bigfuts deutlicher abzulesen als im Gesamtbild. Auch ist es eigentlich wenig verwunderlich das die Large am ehesten neue Trends erkennen durch ihre Nähe zu den Comms haben sie einen Informationsvorsprung(Smalls reagieren mit den News zu spät) und können diesen durch ihre geringe Futuregesamtzahl flexibler am Markt umsetzten. Fazit: Die Large haben die letzten Wochen nicht dazu genutzt ihre Shortposis zu reduzieren, weder bei der Zinssenkung im August noch im Vorfeld der Fed-Sitzung + dem Verfall nächste Woche. Mit Blick auf die Largespecs ist also mittelfristig Long noch nicht angesagt ums mal vorsichtig auszudrücken zu mal die Smalls mit ihren Bigfutposis auch nicht gerade der Trendindikator sind(Smalls werden erst nach dem drehen in der Spähtphase zum Trendindikator währen Large eher als Frühindikator taugen sagt zumindest der Bigfutchart).
http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=aV9c2pZaxWkE&refer=home
…..The two charts show the double warning. Both charts warned of an economic downturn before the 1990 and 2001 recessions, and they are doing so again.
While each has arguably registered false warnings, they have never done so together.
http://www.nytimes.com/2007/09/15/business/...ef=business&oref=slogin
Nach Ansicht einiger Händler hat der Markt allerdings bereits in der vergangenen Woche eine Zinssenkung zumindest teilweise eingepreist. Dennoch sei mit einer positiven Reaktion zu rechnen, denn der Markt reagiere auf solche aktuellen Ereignisse, sagte UBS-Analyst David Bianco. Eine Zinssenkung werde ein Signal senden, dass die Fed versuche, eine Ausbreitung der Kreditkrise auf die Gesamtwirtschaft zu verhindern.
Auch eine weitere Senkung des Diskontsatzes, zu dem sich Banken bei der Fed direkt mit Geld versorgen können, halten Experten für möglich. Die Fed hatte diesen weniger wichtigen Zins bereits Mitte August inmitten der Kreditkrise völlig unerwartet um einen halben Prozentpunkt auf 5,75 Prozent gesenkt, um Engpässen der Finanzinstitute bei der Liquiditätsversorgung entgegenzutreten.
Nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen erlebte der Dow-Jones-Index der Standardwerte seine beste Woche seit April. Im Verlauf kletterte er um 2,5 Prozent. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 2,1 Punkte und der Technologie-Index Nasdaq verzeichnete ein Plus von 1,4 Prozent. Zum Wochenausklang zeigten sich die Indizes allerdings nur noch wenig verändert: Der Dow stieg um 0,13 Prozent auf 13.442 Punkte, der S&P-500 um 0,02 Prozent auf 1484 Stellen und der Nasdaq legte 0,04 Prozent auf 2602 Zähler zu.
Über die Auswirkungen der Krise, die am US-Markt für schlecht besicherte Hypothekenkredite losgetreten wurde, auf die großen US-Banken dürften die Anleger erst in drei Wochen etwas mehr Klarheit bekommen. Dann, wenn die Big Player Lehman Brothers, Morgan Stanley, Bear Stearns, und Goldman Sachs ihre Quartalszahlen vorgelegt haben. Allerdings könnten die Auswirkungen geringer aus fallen als erwartet, sagte Analyst Michael Cuggino von Permanent Portfolio Family of Funds. Denn die Banken könnten einiges durch ihre internationale und breite Produktaufstellung abfedern.
Doch auch nach der Zinsentscheidung dürften sich die Kursschwankungen in der kommenden Woche fortsetzen und gar wieder verstärken. Vor allem, wenn am Freitag der "Hexensabbat" ansteht, der große Verfallstag von Terminkontrakten. Doch auch zuvor können wichtige Konjunkturdaten für erhebliche Kursbewegung sorgen. So steht am Dienstag die Veröffentlichung der Erzeugerpreise und am Mittwoch der Verbraucherpreise für August an. Insbesondere letztere sind ein wichtiger Inflationsindikator für die Fed. Am Donnerstag folgen dann die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosigkeit.
Doch obwohl der Arbeitsmarkt zuletzt etwas schwächelte und die Kreditkrise ihre Schatten wirft, beurteilen Bianco und Cuggino die Lage der US-Wirtschaft grundsätzlich als nicht so schlecht. "Es ist schon erstaunlich, wie der Finanzsektor gute Nachrichten aus anderen Branchen in den Hintergrund drängt", sagte Bianco. "Der größte Teil der Energie-, Industrie- und Technologieunternehmen ist dabei, sich von der jüngsten Schwäche vollständig zu erholen." Cuggino sagte: "Auf jeden Finanzdienstleister in Schwierigkeiten kommt ein Technologieunternehmen, dass ein sehr gutes Gewinnwachstum und eine gute Geschäftsentwicklung aufweist."
http://www.n-tv.de/853074.html
Fällt seit 5 Jahren. Parität steht kurz bevor,wird aber von den
Amerikanern als rotes Tuch gesehen. Da €/CAD momentan seitwärts
läuft, bedeutet das für mich, daß von seiten Amerikas alles getan
werden wird, €/US$ nicht über 1,42 steigen zu lassen.
Das ist die absolute Schmerzgrenze.
mfg nf
mfg nf
The Federal Open Market Committee will cut the benchmark by a quarter point on Sept. 18 to 5 percent, according to the median forecast in a Bloomberg News survey of economists.
14. Sep 2007: Zitterpartie
Nach den stark negativen und auch so aufgefassten US-Arbeitsmarkdaten vom vergangenen Freitag haben sich die Aktienindices erholt. Der Dow hat die Kerbe sogar nahezu ausgewetzt. Heute Nachmittag steht die US-Konjunktur erneut auf dem Prüfstand, und dann mit einem sehr breit gefassten Datenkranz, der vom Einzelhandelsumsatz über die Leistungsbilanz, die Ex-, Importpreise, die Industrieproduktion und Kapazitäts-Auslastung, die Lagerbestände bis hin zur Verbraucherstimmung reicht.
Im Vorfeld stimmen die US-Futures auf Kursabschläge ein. Unser DAX geht an der Obergrenze eines seit mehreren Jahren bestehenden Aufwärtskanals in Deckung.
Die Aktienkurse in der vergangenen Woche erneut so hoch zu schaukeln, hat die Bullen weitere Kraft gekostet. Das ist gut daran zu erkennen, dass das Volumenverhältnis im S&P 500 in sehr stark überdehnter Akkumulation läuft (siehe Chart). Gleichzeitig ist die Stimmung nach Auswertung des VIX beständig „ungesund“ optimistisch (siehe Chart). Dass die Bären per Saldo bisher keine nennenswerten Positionen in Indexoptionen aufgebaut haben, spricht, wie manch anderer Hinweis auch, dafür, dass sich die Märkte in einem labilen Gleichgewicht befinden. Die Brisanz der Lage ergibt sich auch aus der erwähnten extremen Akkumulationstätigkeit: Die mittlere Länge einer solchen Phase ist mit aktuell einem Kalendermonat Dauer erreicht. Wenn sich hier keine Distributionsphase mit zumindest nicht fallenden Kursen anschließt, dürfte es schnell sehr eng werden für die Bullen.
Der Dollar wurde wie erwartet in den vergangenen Tagen erneut schwächer, der Dollar-Index notierte zuletzt an einem 10-Jahres-Tief. Sein Abwärtspotenzial gegen Euro ist zwar noch nicht ganz ausgereizt, aber ob es noch erreicht wird, steht dahin. Die langjährig gewohnte positive Korrelation zwischen (gegen Euro) fallendem Dollar und steigenden Aktienkursen hat sich in dieser Woche wieder umgesetzt (siehe z.B. auch Korrelationsmatrix unter „Intermarket“). Wenn vom Euro/Dollar keine stützenden Einflüsse mehr zu erwarten sind, dürften es Aktien schwer haben, sich oben zu halten.
Der für die amerikanische Exportindustrie positive Währungseffekt eines schwachen Dollar wird konterkariert durch die Kreditkrise. „Dreimonatsgeld“ (Treasury Bills) rentiert aktuell mit knapp 4 Prozent, die effektive Fed Funds Rate notiert bei knapp 5,2 Prozent. Die erhebliche Differenz von 1,2 Prozent spiegelt den deutlichen Risikoaufschlag z.B. bei Commercial Papers wider. Zum Vergleich: Im Euro-Raum beträgt der Unterschied zwischen Zinsen für dreimonatige Anlage und Tagesgeld 0,7 Prozent, allerdings auch auf niedrigerem Niveau (4 Prozent für Tagesgeld).
Zugleich ist der aktuell wieder geschrumpfte Abstand zwischen der effektiven und der Target Fed Funds Rate aber auch ein Zeichen dafür, dass die Märkte nur noch eine geringere Wahrscheinlichkeit sehen, dass die Fed am kommenden Dienstag die Leitzinsen senken wird. Vor einer Woche sah das noch ganz anders aus, da war ein kleiner Zinsschritt so gut wie sicher, selbst ein größerer war nicht aus der Welt. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Zinssenkungsphantasie den Bullen momentan auch nicht weiterhilft.
Die Carry-Trade-Indikatoren Dollar/Yen und Euro/Yen zogen in den vergangenen Tagen erneut an. Die wohltuende Wirkung des entsprechenden Liquiditätsflusses auf Aktien und andere „Assets“ war unverkennbar. Die Zinsen für Dreimonatsgeld zogen zuletzt etwas an, gleichzeitig gab es einen deutlichen Abverkauf von TBonds. Da gleichzeitig die Zinsen des „Liquiditätsparkplatzes“ der Anlage in dreimonatigen T-Bills anzog, dürfte auch von hier Kapital in andere „Assets“ gewandert sein. Welche das sind, ist unschwer zu erraten, es sind Edelmetalle, Öl und andere Rohstoffe, und auch Aktien.
Die Einschätzung einzelner Basiswerte durch die TimePatternAnalysis ergibt folgendes: Das Aufwärtspotential bei den großen Aktien-Indices ist nunmehr gering. Aber auch bei den kleineren ist nicht mehr viel zu holen. Selbst beim Gold-Bugs-Index ist es zu Tempoverlust gekommen.
Während beim Euro/Yen noch ein Aufwärtsszenario bis in den Bereich 161 aufgezeigt wird, ist es bei Dollar/Yen wenig wahrscheinlich, dass das Währungspaar die neuralgische Zone zwischen 114,50 und 115,50 nach oben verlassen kann. Nach wie vor wird das Topp bei beiden in der kommenden Woche avisiert, danach wird eine deutliche Abwärtsbewegung angezeigt.
Für Euro/Dollar ergibt sich ein Restpotenzial bis 1,3970. Parallel dazu sich die Chancen an der Oberseite für Edelmetalle weitgehend ausgeschöpft. Auch Brent-Öl dürfte jetzt kaum noch über sein Allzeithoch bei 78,30 hinaus kommen. TBonds haben in den vergangenen Tagen den erwarteten Abwärtsswing gezeigt, allerdings von einem nach den verpatzten Arbeitsmarktdaten deutlich erhöhten Niveau aus. Weiteres signifikantes, vor allem nachhaltiges Abwärtspotenzial (unter 112,20) wird nicht angezeigt.
Am kommenden Dienstag ist FOMC-Termin, am kommenden Freitag großer Verfallstag. Wenn man die obigen Mosaiksteine hinzufügt, so ergibt sich als Gesamtbild, dass eine Zäsur bevorsteht. Die Wolken über der Bullenherde werden dunkler.
Nicht ganz unwichtig bei diesem Zeithorizont auch: Bis 20. September stehen rund 130 Mrd. Dollar an Commercial Papers zur Revolvierung an. Deren Gesamtsumme wird auf rund 2.000 Mrd. Dollar veranschlagt. Momentan scheint das kaum jemanden zu interessieren. Aber vielleicht kommt das ja noch...
www.timepatternanalysis.de
aber hier zum Originalartikel:
http://www.bloomberg.com/apps/...fer=columnist_sesit&sid=az2e6XMi4vFg
Ist es nicht so, dass man bei der Analyse der COT-Daten ganz besonders auf das Verhalten der Commercials achten sollte, da diese Gruppe die umfassendsten Markt-Kenntnisse besitzen und die Large Specs eigentlich die Trendfolger der Commercials sind?
Oder sehe ich das falsch?
Ich hab mal unten die absoluten Cot-Daten angehängt und zum besseren Verständnis die Gruppen Large(grün),Comms(rot/größtes Volumen!!!) und Smalls(blau) markiert. Die Positionenüberhänge in der Cot-Tabelle unter Punkt6288 zeigen ja nur die Tendenz der jeweiligen Gruppe aber nicht ihre tatsächlichen Long/Short-Positionenszahlen. Die Comms sind die größte und unflexibelste Gruppe aber sie geben mit ihrem Volumen im Futuremarkt die Richtung vor.Das Ganze kann man mit einem Flugzeugträger(Comms) und zwei Schnellbooten(Large und Smalls) vergleichen welche immer um den Träger fahren nur haben die Large die besseren Infos vom Träger und die Smalls sehen erst später die Reaktion. Nun ist zwar nicht gesagt ob der Träger nur langsamer wird,stoppt oder umkehrt nur nützt das den Smalls wenig wenn sie dem Träger zu weit voraus gefahren sind müssen sie trotzdem umkehren wenn sie nicht untergehen wollen. Noch was zum Verständnis der Gruppen es ist nicht gesagt das Hedgefonds NUR zur Gruppe der LargeTrader gehören, Banken/Versicherungen/Pensionskassen NUR zur Gruppe der Comms oder Vermögensverwalter nur zu den Smalls sowas hängt (vermutlich) eher vom Handelsvolumen und der Handelsstrategie ab und ist klar festgelgt in den Cotregeln. Außerdem zeigt die unterschiedliche Anzahl der Long/Shortposis ja auch das in den jeweiligen Gruppen schon unterschiedliche Interessen bestehen nur weiß eine Mehrheit der Largespecs vermutlich eher wer bei den Comms das Machtspielchen um den Kurs des Flugzeugträgers gewinnt. Fazit: Je nach Anlagehorizont(Monate/Jahre) und Investitionvehikel kann es sehr lange dauern um eine Posi ins Plus zu bekommen wenn man das "CoT-Timing" nur an den Futureposis der Comms orientiert. In vielen deutschen Boards wird ausschließlich auf die Comms und den Wellenreiterchart geschaut als mittelfristige Trendorientierung aber durch das zusammenlegen der Big und Miniposis kann das Gesamtbild trügen. Ich sehe lieber die BigFutposis als Trendrichtung(Quartal) und die Minis zur Feinabstimmung(Wochen/Monat) oder was ist einfacher wenn man kurzfristig ein paar Dollar braucht mal schnell das Haus(BigFut) verkaufen oder doch nur das Auto(MiniFut)? Achso Spreading - Posis der Non-Comms sind sowas wie Staddle (glaub ich) und ein BigFut entspricht 5 Minis vom Geldvolumen. Hoffe ich konnte etwas zum Verständis beitragen.
http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/...ock-im-gespraech.html
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Die KfW will ihre Anteile an der angeschlagenen deutschen "Immo"-Bank IKB verkaufen:
http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/...ueft-ikb-verkauf.html