Lebenstraum Weltumradlung
Jetzt mache ich mich erst einmal auf den Weg um ein Ticket nach Perth zu buchen, evtl. als round a world ticket. Möchte ja nach meinem Australienaufenthalt nach Deutschland fliegen um meine Eltern zu besuch und von dort aus soll es ja vermutlich nach Südamerika gehen. Alles Zukunftspläne und wie es wirklich kommt weiß nur Gott.....
Gestern Abend hatte ich dann noch für 45 DM mit den Eltern telefoniert und sie hatten mir mitgeteilt, dass sie nun jetzt auch mir einen Teil des Erbes geben wollten. Ich selbst habe mir ja lange so meine Gedanken über dieses "blöde" Thema gemacht und wollte ursprünglich auf dieses gänzlich verzichten. Nachdem meinen Geschwistern jedoch alles bereits seit einiger Zeit ausbezahlt worden ist, habe ich dem dann doch zugestimmt. Falls möglich möchte ich dieses Geld jedoch nicht für meine Reise verwenden. Ich bin ja der Meinung, dass ich Recht auf etwas habe, das ich nicht habe beeinflussen können. Es ist ein heikles Thema, welches ich aus weiter Ferne nicht diskutieren wollte.....
Mit 18.50 neigt sich der Tag nun langsam dem Ende entgegen und das schöne ist, dass ich alles was ich habe erledigen wollen auch hab erledigen können. Das Ticket für Perth habe ich nun für den 3. Mai gebucht, der Abflug findet um 10.35 statt und die kosten belaufen sich auf 260 US$. Dies war mit Abstand der günstigste Preis den ich habe ausmachen können, und letztendlich dann doch 30 US$ billiger als in Medan. Insgesamt dürfte ich so zwischen 8-10 Agenturen aufgesucht haben.... Jene Agentur, welche den Zuschlag erhielt kalkulierte mit einem Verhältnis von 1 US$ zu 11.900 Rupie, die zweit günstigste veranschlagte 1.000 Rupie mehr. hieran sieht man, dass sich der Vergleich der Preise dann doch gerechnet hat.
Jetzt habe ich doch nur noch 2 Tage Jakarta, wobei die Stadtbesichtigung nun wohl ausfallen wird.
Morgen werde ich nun noch einige E-Mails schreiben, evtl. noch Black Beauty putzen, und mich erkundigen, was ein Päckchen nach Deutschland kostet.
Das Geld welches ich jetzt noch habe reicht gut, sodass ich in Indonesien doch stolze 23,5 DM/Tag ausgegeben habe, eigentlich viel zu viel... - das natürlich ohne Flug.
Gruß Weltumradler
Was ist passiert?!....
Gestern habe ich ja das Ticket nach Perth gebucht und entsprechendes kostete 260 US$. Der Kurs beim kauf wurde mir mit 1 US$ : 11.900 Rupie mitgeteilt. Über Nacht war der Dollar gefallen und nur noch 10.600 Rupie wert.
Würde mich jetzt wirklich interessieren zu welchem Kurs meine Hausbank abgerechnet hat bzw. abrechnen wird, vermutlich zu meinen Ungunsten. So schätzungsweise 300.000 Rupie hat diese Kursschwankung ausgemacht.
Die ganze Aufregung kam eigentlich nur deshalb zustande, da ich jetzt doch noch einmal 20 US$ getauscht habe, ich möchte es mir halt gut gehen lassen. Mit diesem Geld möchte ich mich noch einmal mit "billige" Asienware eindecken wie z.b. T-Shirts, Socken, Autan u.s.w.
Den ganzen Tag über habe ich mich mit der Asien- Post Jahn Zusammenfassung beschäftigt und diese dann Tini per E-Mail zukommen lassen. Danach war ich auf der Post, um mich für den Preis eines 2-3kg schweren Päckchen zu erkundigen. Mir wurden ca. 100 DM für ein 2 kg schweres Päckchen genannt und dies erschien mir doch viel zu hoch, sodass ich es nun von Perth aus versenden werde.
Zuletzt schrubbte ich noch ein wenig an Black Beauty, habe ein wenig gepackt und werde jetzt noch ein wenig bummeln gehen. Das war es nun von einem bewölkten, teilweise regnerischen Tag.
Gruß Weltumradler
Gestern Abend bin ich ganz schön versumpft und habe sage und schreibe 5!!!! Biere getrunken. Es war ebenfalls ein schöner Abend und ich war in einer Kneipe wo Livemusik zu hören war. Zu Beginn fand ich das ganze nicht so toll, da offensichtlich jungblütige, hübsche Asiatinnen sichtlich auf Männerschau aus waren. Sie verkauften sich mit ihrer Anwesenheit, und die weißen Gäste zeigten sich äußerst spendabel. In den Großstädten Asiens läuft doch immer das gleiche Spiel ab.
Da war z.B. ein sichtlich betrunkener Ami mit seiner deutlich jüngeren Freundin und wollte diese zum Singen zwingen. Sie sagte nein, doch der Ami animierte die Gäste mit Linda, Linda, Linda Sprechchören ihre Scheu zu überwinden. Ich wurde nun vor versammelter Mannschaft etwas lauter und meinte zu den Gästen, dass er als Amerikaner doch den Willen anderer zu respektieren habe. Später unterhielt ich mich dann mit Linda und sie meinte, dass sie erst seit gestern zusammen wäre, und sie selbst erst seit 6 Monaten in Jakarta lebe. So wie hier ist es doch fast auf der ganzen Welt. Die Leute kommen oftmals mit riesigen Erwartungen in die Großstädte des Landes und werden meistens enttäuscht, so jedenfalls kam mir Linda vor.
Gegen Mitternacht lief ich dann nach Hause und heute Morgen verspürte ich dann so etwas wie einen leichten Kater, auch fühlte ich mich nicht sonderlich fit.
Trond verließ das Haus gegen 7.00, und es war eine Radlerehre für mich ihm bei seinem Aufbruch adieau zu sagen, und gleichzeitig ihm alles Gute für die weitere Reise zu wünschen. Er selbst möchte noch bis zum 20. Juni biken um dann wieder zurück nach Norwegen zu fliegen.
Nach einem Kaffee schrieb ich Sebastian ein E-Mail, dem ersten seit Nepal, und ging dann in den Mc Donald um die restlichen Postkarten zu schreiben.
Dort eben lernte ich dann die Indonesierin kennen, ich weiß nicht mal ihren Namen....., und zusammen schlenderten wir durch einen Teil Jakartas und zuletzt gar an der Beach. Sie war eine moderne Frau und ließ es sich nicht nehmen, das Geld für das Taxi hin zum Meer selbst zu zahlen. Wir erzählten uns von den unterschiedlichen Träumen unserer Gesellschaften, so wünschte sie sich z.B. eine gute Hausfrau zu sein...., natürlich träumt auch sie von Europa. Vielleicht hatte es bei ihr ja auch wirklich gefunkt, vielleicht träumt sie ja auch nur von einer besseren Welt. Ich selbst hatte meine Gefühlswelt einigermaßen unter Kontrolle, denn morgen fliege ich ja bereits nach Perth.....
Sie sagte zum Abschied nur, dass es für sie kein Problem wäre 3 weitere Jahre zu warten. Ich antwortete ihr dann, dass sie nicht warten solle und wir dennoch über E-Mail in Kontakt bleiben werden.
Gruß Weltumradler
Sollte alles planmäßig verlaufen werde ich in ca. 3 Stunden in der Luft auf dem Weg nach Perth sein. Dort werde ich mir evtl. abermals ein Taxi nehmen und eventuell auf einem Campingplatz übernachten. Die billigen Hotelzeiten sind nun vorbei, und so werde ich endlich wieder als richtiger Radnomade unterwegs sein.
Jetzt um 10.50 ist die Startphase mit der Boing einer 767 der Quantas Airline beendet, und ich befinde mich nun tatsächlich auf dem Weg nach Perth. Hier ein paar Daten, die ich für sehr interessant halte. Beim Start betrug die Außentemperatur 32 Grad, in 2.500m Höhe 14, 3.600m 7 und in 6.900m Höhe minus 12 Grad.
Einem Heft hier an Bord konnte ich auch einige Durchschnittstemperaturen für Australien entnehmen und komme so auf ähnliche Temperaturen, wie wich sie aus Deutschland kenne, für den Mai wohlbemerkt.
Beim Einchecken selbst wollte man mir insgesamt 5kg Übergewicht berechnen, wer mich kennt weiß, dass ich nichts bezahlen musste.......
Wieder einmal musste ich feststellen, dass ich mich nach einem Flug in einer total anderen Welt befand. Einer westlichen Welt, die mit der asiatischen überhaupt nichts am Hut zu haben scheint.
Pünktlich gegen 15.30 landete ich in Perth und bereits beim Landeanflug packte mich das Radlerfieber. Wo waren sie denn nur geblieben, die immergrünen Bäume, Pflanzen der Tropen?!.... Stattdessen sah ich viel braune, rötlich schimmernde Erde - wohl ein Vorgeschmack auf die Weiten des Landes. Mit 21 Grad ist es so 12-13 Grad kälter als zuletzt, jetzt nach 21.00 ist es sogar so kühl, dass ich ein wenig beginne zu frieren.
Gesundheitlich bin ich ein wenig angeschlagen, doch hat dies sicher nichts mit dem Klimawechsel zu tun. Ich habe recht heftigen Dünnpfiff und das bereits schon seit 2 Tagen. Es läuft fast wie beim Wasser lassen.... und ich hoffe nur, dass ich mir in den letzten Tagen Jakartas nichts ernsthaftes eingefangen habe. Vielleicht habe ich gar ein wenig erhöhte Temperatur, von Fieber möchte ich jedoch nicht sprechen.
Das Gepäck konnte ich vollständig und unbeschädigt entgegennehmen, die Ausgangskontrolle, Einreiseformalitäten waren einfacher als erwartet. Bei mir selbst wurde lediglich das Zelt inspiziert, da dieses ja noch so gut wie neu war hatte ich keinerlei Probleme damit. Ich selbst musste nur lediglich meine Bergschuhe in die Karantäne geben und hatte das Gefühl, dass die Kontrolleure einfach irgendetwas finden mussten, was sie entgiften sollten. Meine frisch geputze Black Beauty wurde auch als rein empfunden, sodass sie nicht konterminiert wurde. Selbst meine völlig verschmutzte Schutzplane blieb unbehandelt.
Diese äußerst strengen Vorsichtsmaßnahmen scheinen zu helfen, denn Australien blieb von typisch asiatischen Seuchen bisher verschont.
Für die 20km in die Innenstadt Perths wollte man stolze 25 $, und so entschloss ich mich meine ersten Australien km mit Black Beauty zurück zulegen. Das Radeln während des Sonnenuntergans war herrlich doch wurde ich recht schnell von einer Polizeistreife angehalten mit dem Hinweis, dass ich doch einen Helm aufziehen solle. Andere Länder, andere Sitten eben......
Nach gut einstündigem Suchen bin ich dann fündig geworden und zahle pro Nacht so 14 australische $. Die durchschnittlichen Preise für ein Einzelzimmer lagen so bei 30!!!!, das Dorm kostete im Schnitt die Hälfte.
Gruß Weltumradler
Von Perth aus ging es entlang der Westküste über Port Hedland nach Derby. Von dort aus durch die unwegsame Kimberley nach Darwin. Es folgte die Querung Australiens von Nord nach Süd und Höhepunkt war u.a. die Besichtigung des Herzens Australiens, auch Ayers Rock genannt. Ich wollte das herzen Australiens schlagen hören und die Weiten des Landes kennenlernen - das waren meine Ziele hier in Australien.
Es folgte danach die "Stadtrundfahrt" von Adelaide nach Melbourne, Canberra und Sidney.
Von dort aus trat ich meinen 3 wöchigen Heimaturlaub an um danach nach Südamerika zu fliegen.
http://www.urlaub-australien.net/pic/karten/australien-karte.jpg
Gruß Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Western_Australia
mit einer etwas informativeren Karte.
http://fasdprevention.files.wordpress.com/2010/09/...rn-australia.jpg
Gruß Weltumradler
Gestern Abend bin ich zwar erst gegen 23.00 eingeschlafen, konnte aber dafür bis auf eine kurze Dünnpfiffpause durchschlafen. Aufgestanden bin ich dann gegen 7.30 und musste als erstes erneut den Pott aufsuchen. Was mich dann doch ein wenig bedenklich stimmt ist diese gelbliche Flüssigkeit die zudem noch äußerst übel riecht. Sollte es in den nächsten 2 Tagen nicht besser werden, werde ich wohl oder übel einen Arzt aufsuchen müssen.
Mein 2. Gang war dann der auf die Hauptpost und freudestrahlend konnte ich das sehnlichst erwartete Päckchen entgegennehmen. Zu meiner Überraschung wurde es nicht einmal geöffnet. Alles war vollständig und über die Briefe von Mama, Papa, Thomas, Jutta, Regina, Käte, Tini, Wolfgang, Gerdi und den Bericht in der Vereinszeitschrift habe ich mich doch mächtig gefreut. Schon verrückt, wie sehr doch Kleinigkeiten Freude bereiten können, wieder einmal war Weihnachten in dem doch so kühlen Perth....
Danach suchte ich ein Bike Geschäft auf und ließ sämtliche Ritzel, den Zahnkranz sowie die Kette wechseln, außerdem gönnte ich mir noch 2 neue Mäntel. Der ganze Spaß kostete mich immerhin 390 austr.$ doch konnte ich diese Aktion nicht länger hinausschieben. Hier in Australien möchte ich nun mehr mit dem großen Ritzel fahren um das Mittlere zu schonen, auf den Ebenen müsste dies auch möglich sein.
Auf diese Art und Weise müsste ich vielleicht 10.000km mehr fahren können - die Zukunft wird es zeigen, hoffentlich.
Für meine Tour hier in Australien habe ich mich nun definitiv für die Nord Ost Route entschieden und werde als erstes Ziel Cairns ansteuern. Sollte ich tatsächlich länger in Australien fahren wollen, habe dies eigentlich schon vor, werde ich mal kurz nach Papua Neuguinea fliegen um dort mein zweites Visa zu beantragen. Bis es soweit ist, ist es jedoch noch ein langer, langer, verdammt langer Weg.
Diese Entscheidung habe ich den Eltern in einem ausführlich Mail mitgeteilt. In Zukunft werde ich wohl weniger schreiben, da ich zum einen wesentlich mehr im Sattel sitzen und zudem weniger Möglichkeiten haben werde.
Gruß Weltumradler
Noch zucke ich z.B. ein wenig zurück, wenn mir jemand etwas mit der linken Hand geben möchte. Diese gilt in der islamischen Welt ja bekanntlich ja als unrein, da mit ihr der Hintern gereinigt wird.....
Auch wußte ich nicht wie mir geschah, als ich heute Morgen in einer Metzgerei war und diverse Fleischsorten begutachten konnte - wo waren denn nur all die Fliegen geblieben..... auf alle Fälle kaufte ich mir dort frisches Brot und Käse.
Bei der Stadteinfahrt am Donnerstag fragte ich nach dem Weg und siehe da, man verstand mich und die Beschreibung war richtig. Allerdings wurde ich ja auch gleich zurechtgewiesen: you shoud wear a helmet.
Bei dem Kauf einer Cola fehlte mir dann doch ein wenig das can I help you please....? hier entgenet man mir three Dollar please.
Es sind nur kleine, einfache Unterschiede, welche erst wieder in mir geweckt werden müssen. Nach meiner 36 jährigen, europäischen Erziehung scheinen diese Tugenden während meines einjährigen Asienaufenthaltes eingeschlafen zu sein - es war ein schöner Dornröschenschlaf.
Ich freue mich riesig auf Australien, auch wenn ich das zuvor kennengelernte jetzt doch schon ein wenig vermisse. Diese westliche, kapitalistische Denkweise, ja an die muss ich mich erst wieder gewöhnen. Keiner frägt mich nach meiner Familie, interessant ist der sportliche Aspekt wie viele km ich so am Tag fahre - so ganz nach dem Leistungsprinzip.
Wie gesagt, ich werde wohl noch eine Zeit lang brauchen, bis ich mich an diese westliche Denkweise gewöhnt habe.
Den ganzen Morgen über habe ich mich mit dem Loose Reisführer beschäftigt und werde jetzt wohl noch einige Lebensmittel für unterwegs besorgen.
Nachdem heute den ganzen Tag über die Sonne geschienen hat, hat es jetzt gegen 18.00 angefangen zu regnen.
Ich werde jetzt noch in eine Sportsbar gehen, um ein Bier zu trinken. Ich hoffe nur, dass ich morgen starten kann, denn nach 7 Ruhetage juckt es doch gewaltig in den Beinen. Ich bin echt gespannt, wie viele km ich in den nächsten 10 Fahrtagen zurücklegen werde. Diese werden für mich ein Richtungsweiser für das Abenteuer Australien werden. Auf das Outback, also die Weiten des Landes freue ich mich riesig, und so habe ich mich heute für stolze 33$ mit Proviant eingedeckt. Meine Satteltaschen quellen schier über, so vollbepackt war ich zuletzt im Iran unterwegs. Mit Sicherheit wird es keine kleinen Restaurants am Straßenrand geben, Tankstellen werden wohl des Öfteren angesteuert werden müssen.
Zwar bin ich immer noch nicht zu 100% fit, besser als gestern fühle ich mich allemal. Sollte ich heute Nacht genauso gut schlafen wie gestern, wird es wohl nichts mit einem frühen losfahren, denn heute wachte ich erst um 7.00 auf......
Gruß Weltumradler
Heute Morgen schien für ca. 1 Stunde die Sonne und ich war nahe dran loszufahren. So gesehen freue ich mich sogar dass es jetzt regnet, denn somit war mein Entschluss nicht loszufahren der richtige.
Der Grund für mein Bleiben war jedoch wohl der, dass ich hier absolut gut schlafen kann. Die Kühle der Nacht tut meinem Körper sichtlich gut, welch vergleich zu Südostasien. Heute ist auch der erste Tag, an dem ich mich wieder zu 100% fit fühle. So gesehen schadet ein weiterer Ruhetag nicht. Mein Dünnpfiff pfeift auch nicht mehr und sollte ich die nächsten 7-10 Tage unbeschadet überstehen kann ich wohl guten Gewissen behaupten ohne ernsthafte Krankheit durch Asien gekommen zu sein.
Der Tag neigt sich nun langsam aber sicher dem Ende entgegen und irgendwie wurmt es mich schon ein wenig, dass ich nicht gestartet bin, denn heute Nachmittag hat es dann überhaupt nicht mehr geregnet. Zwar ist es ständig leicht bewölkt, aufgrund des Windes werden die Wolken jedoch ins Landesinnere getragen und evtl. dort abregnen. Hin und wieder gibt es jedoch auch große Wolkenlücken zu sehen.
So habe ich mich fast den ganzen Tag über mit der Australienlektüre beschäftigt und bin schon richtig neugierig auf den Nordwesten des Landes geworden. In diesem Teil werde ich sie sicherlich haben die Einsamkeit, nach der ich mich in Südostasien so oft gesehnt hatte.
Westaustralien entspricht in etwa der Größe von Westeuropa und gerade einmal 1,6 Mio. Leute leben dort, alleine 1,2 Mio. in Perth.....
Um 17.30 wird es nun langsam aber sicher dunkel und ich werde mich nun noch auf den Weg machen um zwei Bier zu trinken.
Gruß Weltumradler
Nach abermals äußerst schlafreicher Nacht bin ich gegen 6.00 aufgewacht und musste feststellen, dass es draußen noch stockfinster war. Vereinzelt erkannte ich zwar recht dunkel ausschauende Wolken, doch dies konnte mich in meinem Tatendrang nicht einschüchtern. Etwas nervös belud ich Black Beauty und machte mich auf die Suche nachdem Highway No.1. Meine Orientierung für den Norden war zwar richtig, doch zeigte mir ein Mann eine andere Richtung. Diese Richtung erschien mir mehr als merkwürdig, trotz Südkugel....., und ein weiterer Mann den ich fragte schickte mich wieder zurück.
Alles halb so schlimm dachte ich mir und fuhr munter drauf los....
Zuerst ging es Richtung Swan Valley und etliche Weingüter waren hier angesiedelt. Reben hin, Reben her eine Heimatstimmung wie am Kaiserstuhl kam jedoch nicht auf. Die Weingüter selbst erschienen mir recht klein, die Häuser hingegen groß und geräumig.
Bereits nach einer Stunde Fahrzeit frühstückte ich, und wohl seit Frankreich gab es mal wieder neben der Wurst und dem Käse einen Liter Milch zu trinken. Später hatte ich dann eine kleine Regenpause, außerdem begann es zweimal leicht zu tröpfeln. Ansonsten hatte ich Glück mit dem Wetter auch wenn der Wind recht kräftig aus nordwestlicher Richtung bläst.
Normalerweise sollen Südwestwinde im Perther Einzugsgebiet herrschen. Laut Aussage eines Mannes soll es in den nächsten 2 Tagen gut bleiben, und dann wäre ich ja vielleicht bereits in Geraldton. Spätestens ab Carnavan müsste ich vom Regen verschont bleiben.
Laut meinem Loose Reiseführer sind der Mai und Juni die regenreichsten Monate des Jahres im Perther Einzugsgebiet. Australien hatte dieses Jahr einen recht langen Sommer, und die gestrigen Tropfen waren die ersten seit Monaten. Für den Norden des Landes gelten der Juni und Juli als die ideale Reisezeit, diesbezüglich müsste es passen. Überhaupt hat das Timing der ganzen Tour wettermäßig gepasst, bis auf die Wüstenquerung Lut im Hochsommer......
So wie ich mir Australien vorgestellt hatte, so präsentiert es mich bereits am ersten Fahrtag. Nach den Weingütern folgten die Rinderfarmen, deren Weiden leider eingzäunt waren, dies war jedoch auch zu erwarten.
Nachdem ich Muchea passiert hatte trennten sich die Highways No.1 (North West Coastel Hwy.) sowie No. 95 (Great Northern Hwy.). Die meisten Fahrzeuge, darunter fast alle LKW`s wählten die 95er Straße, sodass auf der längeren Küstenrute wohl wesentlich weniger los sein wird. Von den LKW`s geht wohl auch die meiste Gefahr auf den Straßen Australiens aus. Nicht dass die Fahrer "verrückt" fahren, die Sogwirkung derer Fahrzeuge ist jedoch enorm. Die max. Länge auf dem HighwayNo.1 beträgt so z.B. stolze 37,5m.
Was mich heute mit am meisten überrascht hat war das sehen eines Emus. Ich bin richtig erschrocken, als ich den Laufvogel entlang eines Zaunes rennen sah. Außerdem habe ich heute grüne Papageien gesehen, dies stimmt mich recht zuversichtlich auf die australische Tierwelt.
Gerade gab es einen heftigen Schauer, doch sieht es jetzt bereits wieder gut aus. Meine Mittagspause ging recht schnell vorüber und jetzt will ich noch ca. 2 Stunden fahren.
Kurz vor 18.00 liege ich bereits im Zelt und kann auf einen recht erfolgreichen Tag zurückblicken. Einige km hätten es zwar ruhig mehr werden können, doch sahen die Wolken am Himmel nicht gerade verlockend aus, auch fand ich einen recht guten Zeltplatz. man konnte so mein Zelt von der Straße aus nicht sehen.
Da ich jetzt ja wieder draußen schlafen werde, und das Zusammenpacken der Sachen einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird, werde ich jetzt wohl nicht mehr vor 8.00 losfahren können. Dies bedeutet, dass ich so max. 8.9 Stunden pro Tag fahren kann. Heute beendete ich meinen Abschnitt um 15.40 und diese 2 Stunden Spanne bis zu Dunkelwerden sind eine angenehme Zeit, um sich auf die Nacht vorzubereiten. Gekocht habe ich mir zwar nichts, denn sonst wäre es vielleicht sogar noch eng geworden, habe mir dafür aber Teewasser aufgesetzt.
In der Ferne höre ich mal wieder Hundegebell, ein Geräusch, das ich doch arg vermisst habe. Ich bin echt gespannt, wie ich die erste Nacht im Outback verbringen werde.
Gruß Weltumradler
Diese Roudhouses (Tankstellen) sind schon eine tolle Sache, doch leider sind die Preise entsprechend gesalzen. So zahle ich z.B. für eine 0,66l Cola 2,50 $, ein Zeltplatz kostet zwischen 12-16$, der Kaffee ist mit 2,50& o.k. und für den heißen Hund zahle ich 3,50.
Dennoch habe ich gestern 17, heute gar "nur" 14$ ausgegeben, da ich ja noch auf Vorräte zurückgreifen kann. Eines ist jetzt schon klar, Australien ist im Vergleich zum letzten Jahr ein teures Pflaster und ich werde erst wieder lernen müssen, auch mal wieder nein zu kulinarischen zu sagen. Ich muss mich halt umstellen, um mir an meinen Relaxtagen auch etwas gönnen zu können.
Man war das kalt heute Morgen, so auf max. 8-10 Grad schätzte ich die morgendliche Frische. Da es heute Nacht doch einige male angefangen hatte zu regnen, war das Zelt heute Morgen noch nass. Zum Glück war es nicht bewölkt, sodass die Sonnenstrahlen mich schnell erwärmten. Um 7.40 war ich abfahrbereit und wenn ich es morgens laufen lasse, ja dann müsste ich noch eine knappe halbe Stunde früher starten können.
Trotz der Temperaturen fuhr ich in kurzer Hose los. Das war auch gut so, denn gefroren habe ich nicht. nach 25km machte ich bereits meine Frühstückspause in einem der noch zahlreichen Roadhouses. Zu Essen gab es Haferflocken mit reichlich Zucker und Milch, man war das fein. Ich hielt mich fast eine ganze Stunde auf, um bis auf eine weitere kurze bzw. Fotografier pause hierher durchzufahren.
Das Streckenprofil war doch wesentlich hügeliger wie gedacht wobei kein richtigen "Rampen" zu meistern waren. Ich musste zwar einige Male auf das Kleinste vordere Ritzel schalten doch insgesamt konnte ich wohl 1/3 der Strecke mit dem Großen treten. Ich erhoffe mir ja so ca. 10.000km mehr fahren zu können.
Derzeit bin ich ja im australischen Herbst unterwegs, und die Blüten der verschiedenen Kiefernarten sind herrlich anzuschauen, vielleicht blühen sie ja das ganze Jahr über. Auf alle Fälle sehen die unterschiedlichen Farben wie die bunten Blätter unseres Herbstlaubes aus, zumindest sind sie bunt. Auch die Büsche haben derzeit etliche Grün- und Gelbtöne zu bieten. So grün hatte ich mir Australien nicht vorgestellt.
Sah ich zu Beginn des Tages noch etliche eingezäunte Weideflächen, so wird die Landschaft doch nun allmählich offener und zunehmend auch karger.
Da ich die Körperpflege ja bereits schon hinter mich gebracht habe, werde ich heute wohl ein wenig länger fahren als gestern. Auch habe ich mir heute noch 2 Kerzen gekauft, um abends im Zelt ein wenig lesen zu können.
Um 17.50 ist es dank klarem Himmel noch so hell, Dass ich Tagebuch bei offener Zelttür noch schreiben kann. Ich habe einen richtig tollen Zeltplatz in einem kleinen Eukalyptuswald gefunden, jetzt fehlen eigentlich nur noch die Koalas. Während der letzten 10 Fahrkilometer fand ich eigentlich nur noch offene Fläche vor welche entweder verdörrtes Weideland war, auf der die Schafe und Rinder die letzten Halme eingrasten oder niedriges Buschland.
Die Luft hier in Australien ist dermaßen klar, sodass die einzelnen Farbtupfer gut zum Vorschein kommen.
den Kaffe am Roadhouse habe ich übrigens gratis bekommen, vielleicht kommt dies ja öfters vor. Heute Abend habe ich mir bakes beans gemacht, mal schauen wie`s im Zelt papered......
Gruß Weltumradler
Mit Anbruch des Tages packte auch ich meine 7 Sachen und war um 7.10 abfahrbereit. Das Außenzelt war zwar noch ein wenig feucht, doch bei weitem nicht so nass wie gestern. Auch empfand ich es bei weitem nicht so frisch beim Aufstehen, vielleicht habe ich mich ja auch nur schon an die morgendliche Frische gewöhnt.
Zu Beginn des Tages ging es vorbei am 678!!!!!m "hohen" Mt. Lesueur. Von einem Berg kann wohl nicht die Rede sein, denn eine Erhebung konnte ich nicht ausmachen. Dass es bergauf ging sah man bei den langen geraden nicht, ich spürte es eigentlich nur beim Treten. Erschwerend kam noch hinzu, dass ich heute fast den ganzen Tag über Seiten- bzw. Gegenwind verspürte. Mit diesem Wind im Rücken hätte ich es heute sicherlich auf einen Schnitt über 20km/h gebracht, so kam ich gerade einmal auf knappe 17. Ich befürchte fast, dass mir diese Windrichtung ein treuer Begleiter bleiben wird, leider. Solange ich noch 100km fahren kann stört mich das wenig aber anstrengend war es heute schon. Normalerweise müsste der Wind aus südwestlicher Richtung kommen, leider gilt dies wohl nur für die Perther Gegend.
Meine erste Rast machte ich bereits nach 21km und zum Frühstück gab es drei süße Stückchen, hmmmm war das fein, sowie abermals einen Gratiskaffee. Ich denke dass es gut ist jedes Roadhouse anzusteuern denn wer weiß, wann ich das nächste erreiche. Noch erscheinen sie ja recht zahlreich, so im Abstand von 20-40km, doch wird sich dieser Luxus sicherlich bald ändern. So kann ich mir wenigstens immer die aktuellen Info`s bis zu nächsten holen und siehe da, die Angaben sind eigentlich immer richtig.
Dicht besiedelt scheint es schon hier nicht zu sein, denn als ich den Ort Eneabba erreicht hatte, teilte mir ein Straßenschild die stolze Einwohnerzahl von 297 Leuten mit. Ich "picknickte" auf dem Areal einer Shell Tankstelle und oben in den Bäumen war eine Schar von roten Papageien zu sehen. Die Tierwelt hier in Australien überrascht mich doch ein wenig, denn ich sehe hier mehr unterschiedliche Tierarten als in Asien.
Weniger erfreut war ich heute von drei Bissen einer Riesenameisenart deren Länge ich auf ca. 2cm schätzte. Die Bisse selbst spürte ich ganz "schön", sie waren ähnlich schmerzhaft wie unsere Bienenstiche. Es waren wohl Soldaten und das Nest muss wohl in der Nähe gewesen sein. Weshalb nur laufe ich auch Barfuß in den Sandalen herum, selber schuld.
nachdem ich auf den letzten km ausschließlich Viehweiden gesehen habe, habe ich mein Zelt auf einer aufgeschlagen. ich bin lediglich 200m von der Straße entfernt und einfach durch ein offenes Tor gelaufen, um ein kleines Waldstückchen aufzusuchen. Ich hoffe nur, dass das Tor morgen früh auch noch geöffnet ist, denn sonst muss ich das ganze Gerödel über den Zaun wuchten.
Mittlerweile befinden sich etliche Motten zwischen Innen- und Außenzelt, die sich durch das Kerzenlicht wohl angezogen fühlen. Noch 90km sind es bis Geraldton und vielleicht schlafe ich morgen mal wieder in einem Backpacker, um mich richtig zu waschen bzw. gar zu duschen.
Gruß Weltumradler
heute Morgen war es noch windstill, sodass ich es zu Beginn des Tages ordentlich habe laufen lassen können. Bereits nach 15km erreichte ich das Örtchen Dongara und aß dort für knappe 6$ lecker schmeckenden fish and ships. Da der Kaffee abermals gratis war gönnte ich mir zudem noch eine Coke. So gestärkt lief es fast von alleine, bis der Wind allmählich begann aufzufrischen. Natürlich hatte ich heute wieder Nordwestwind, sodass ich es nicht wie gewohnt habe laufen lassen können.
Noch bin ich dank der tollen Landschaft mental intakt und die sichtlich schwierigen Zustände frustrieren noch nicht. Was den Wind anbelangt hatte ich bei meiner bisherigen Tour ja eher Glück als Pech, und irgendwann wird er mich ja auch wieder "anschieben". Neben dem Wind war es abermals hügelig, doch soll sich dies ja bald ändern.
Von der Buschlandschaft der letzten Tage sah ich heute so gut wie nichts, es dominierte eindeutig riesige Weidegebiete. die Felder sind knochentrocken und die Farmer warten sehnlichst auf Regen. In Perth z.B. soll es ja mehr als 100 Tage nicht mehr geregnet haben, zumindest vor meiner Ankunft.
Nach Dongara ging es für ca. 60km entlang der Küste wobei das Meer selten zu sehen war. Ab und zu sah ich einige Sanddünen, und wenn die Sonne mal durch die Wolkendecke durchkam, ja dann leuchteten diese. Kurz vor Geraldton kam ich dann für kurze Zeit in einen Schauer und ich dachte schon, dass ich den Ort nass erreichen würde. Den Ort selbst erreicht ich bei schönstem Wetter, und die Häuser und deren Rasen erinnerten mich ein wenig an den berühmten "Englischen". Die Grasnarben wurde sichtlich klein gehalten.
Das auffälligste in dieser Gegend waren für mich die wenigen Eukalyptusbäume, deren Baukrone Richtung Boden geneigt waren. Ursache hierfür sollen die ständigen, extrem salzhaltigen Westwinde sein.
Das sich das Wetter aufzuhellen schien entschloss ich mich dann zur Weiterfahrt in`s 50km entfernte Northampton. Die herbstliche Nachmittagssonne versetzte mich in einen wahren Fahrrausch. sodass ich die Hügel locker erklimmen konnte.
Hier gönne ich mir nun für knappe 9$ einen Campingplatz und die Dusche war vom Allerfeinsten, Radlerherz was willst du mehr. Danach wollte ich einem ca. 60 jährigen Neuseeländer 2 Biere abkaufen, einen Kiosk oder ähnliches gab es nicht, doch lehnte dieser das Geld dankend ab. Ich erzählte ihm von meinen 5 1/2 monatigen Aufenthalt in den Jahren 92/93.
Heute Nacht wird es wohl wieder regen und ich hoffe nur, dass ich morgen weiterfahren kann.
Nächstes größere Ziel ist das ca. 430km entfernte Carnavan, welches ich in 3 fahrtagen erreichen möchte. Es werden die ersten längeren Geraden kommen, und während des Tages muss ich mich wohl mit Wasservorräten eindecken, da die Roadhouses nun sichtlich weniger werden.
Der ortsansässige Supermarkt soll bereits ab 7.00 geöffnet sein, und dort werde ich mich wohl wieder mit Vorräten eindecken.
Gruß weltumradler
Das macht jedoch überhaupt nichts, denn heute Morgen habe ich mich im Supermarkt entsprechend eingedeckt. Insgesamt führe ich nun 6,5l Flüssigkeit mit mir dabei der Luxus von je eine 1,25l Flasche Coke sowie Sprite. Black Beauty stöhnt zwar ein wenig aufgrund des Gewichtes aber normalerweise müsste es ab jetzt eben sein.
Da ich heute Nacht nicht ganz so gut wie im Outback geschlafen habe, war ich bereits gegen 6.40 abfahrbereit. Aufgrund der starken Bewölkung war es heute Morgen recht warm. Der Supermarkt öffnete ja erst um 7.00 und so wartete ich ein wenig ungeduldig an der Eingangstür. Ich deckte mich auch mit Haferflocken ein, denn ein Müsli am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen....
Nach insgesamt 505 Australien Kilometer war es dann endlich soweit....., kurz vor Ende eines kleinen Anstieges sah ich mein erstes Känguru über die Straße hüpfen - ich war nun endgültig in Australien angekommen. Es war schon ein komisches Gefühl diese Fortbewegungsart des Tieres zu sehen. Ich schätzte das Tier auf eine Größe von ca. 1,20m, einen überfahrenen Wildhund habe ich ebenfalls gesehen.
Da ich mich heute morgen recht müde gefühlt habe bin ich echt gespannt, wie viele Kilometer ich heute noch radeln werde. Sollte ich es in den nächsten drei Tagen laufen lassen können, müsste ich bereits übermorgen in Carnavan eintreffen und würde mir dann zur Belohnung einen Relaxtag gönnen.
Gefahren bin ich heute eigentlich auch nicht länger als sonst, aber nach der Pause waren die Bedingungen eigentlich ideal. Der Asphalt war nicht mehr ganz so grob wie zuletzt, das Streckenprofil so gut wie eben und dann hatte ich ihn endlich auch, den erhofften Südwestwind. ich konnte unter diesen Bedingungen zuletzt locker um die 25 km/h fahren und brachte es somit auf einen Schnitt von 20,2 km/h. Recht flott wenn man bedenkt, dass ich bis zur Tankstelle 2,5h gebraucht hatte.
Die Landschaft hat sich auch geändert und diese Änderung gab mir zusätzliche Motivation, abermals geriet ich in einen Fahrrausch. Nachdem ich in das Einflußgebiet des Murchison Rivers geriet endeten die trostlos ausschauenden, vertrockneten Weideflächen der Schafe, und von nun an dominierte ein "Eukalytuswald". Ob diese Bäume nur entlang der Straße standen oder es sich gar um ein großflächiges Waldgebiet handelte kann ich nicht genau sagen. Diese Bäume wirken äußerst faszinierend auf mich, der Grund hierzu ist das Schälen der Rinde. Es sieht zwar nicht gerade schön aus und im ersten Moment dachte ich, dass es sich um eine Pilzkrankheit handelte. Diese Bäume und hierzu noch die typisch rote Erde, ich musste einfach rasten und meine Coke trinken. In diesem "Wald" hatte es doch recht viele Fliegen, vielleicht ein kleiner Vorgeschmack auf den Norden....
Auf den letzten km dominierte dann wieder Buschland und die Zäune verschwinden nach und nach. kurz bevor ich mit dem Radeln aufhörte liefen mir noch 2 Emus über den Weg.
Mit dem Wetter hatte ich doch einigermaßen Glück, denn ab und zu fuhr ich auf nasser Fahrbahn, für kurze Zeit im Niesel bin jedoch nicht richtig nass geworden. bevor ich mich ins Zelt verkroch sah es draußen richtig gut aus, sodass ich für morgen optimistisch bin.
Bis zur nächsten Tankstelle sind es jetzt noch 40km, weitere 50km später folgt bereits eine weitere. Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen - der erste km heute morgen war der 27.000ste.
Gruß Weltumradler
Jetzt gegen 17.30 liege ich bereits im Zelt, da es draußen recht duster ausschaut. Ich bin echt gespannt, ob es heute Nacht regnet, und wenn ja wie heftig dieser ausfällt. Habe das Zelt einigermaßen festgemacht, doch der Eingang liegt genau im Wind. Irgendwann muss ich auch mal die Sturmleinen anbringen und ob es wirklich sturmtauglich ist bezweifle ich doch ein wenig. Vielleicht habe ich ja auch Glück und das Wetter verzieht sich aufgrund des Windes.
Um 7.00 war ich startklar, und nachdem es heute Nacht einige male geregnet hatte, musste ich das Zelt heute Morgen nass zusammen packen. Trotz der Bewölkung am Morgen empfand ich diesen heute relativ kalt. In der Nacht musste ich mehrfach aufgrund von Wasser lassen aufstehen, und sah wohl den schönsten, klarsten Sternenhimmel seit langem. Die Milchstraße konnte ich gut erkennen, die Sternzeichen sahen hier auf der Südkugel anders aus als in der Heimat.
Bis zum ersten Stopp nach 36km fuhr ich mehrfach im leichten Nieselregen, ohne jemals richtig nass geworden zu sein. Beim Stopp am Roadhouse wunderte ich mich dann doch ein wenig über die gesalzen Preise. Der Kaffee musste wieder bezahlt werden (2$) und die 2,20& für ein Snickers war mir dann doch zu viel, sodass ich das süße Stückchen wieder zurückgehen ließ. Später musste ich dann für eine 1,25l Coke stolze 3,80$ zahlen. Die Betreiber der Roadhouses wissen wohl um ihre "Monopolstellung" und lassen sich diese fürstlich bezahlen. Dennoch ist das Ansteuern einer solchen immer eine willkommene Abwechslung nach dem endlosen Treten in den Weiten Australiens. Für eine Coke kann ich mir so ca. 40l Tee aufgießen und reichlich gesüßt schmeckt dieser ebenfalls......
Am heutigen Tag hatte ich meine bisher wohl längste Gerade zu bewältigen, und bin mindestens 100km geradeaus gefahren, ohne auch nur den Hauch einer Kurve zu verspüren. So gesehen ist es schon bemerkenswert, dass ich diese Treterei als schön empfand. Schuld daran ist mal wieder die Landschaft, die mich total in ihren Bann zu ziehen scheint. Heute hat sie sich z.B. so geändert, dass nun keine Bäume mehr zu sehen sind. Es dominiert eindeutig der rote Mutterboden sowie zahlreiche Buschsorten, zuletzt sah ich auch immer mehr steinigen Boden.
Langsam aber sicher merke ich, dass ich mich immer mehr Richtung Norden bewege, und somit in deutlich trockenere Gebiete vordringe. Die Landschaft ähnelt nun doch sehr der, der Wüstenregion im Iran.
Auch bin ich von der Tierwelt Australiens begeistert. So sah ich heute z.B. 2 Füchse, einige Emus, etliche Greifvögel sowie eine rote Papageienkolonie. Während der letzten 6 Radlertage sah ich wohl mehr Tiere als im gesamten Asienjahr zuvor.....
Leider sehe ich hier jedoch auch jede Menge toter Kängurus am Straßenrand liegen, sodass es hier wohl jede Menge davon geben muss. Den Adlern scheint dies recht zu sein, denn diese müssen nicht jagen sondern lediglich entlang der Straße kreisen.... Grund für die toten Tiere sind die langen LKW`S, deren Bremsweg wohl einfach zu lang sind. Die Emus scheinen schlauer zu sein, denn diese sehe ich zum Glück ausschließlich lebend.
Gruß Weltumradler
Heute morgen war ich dann doch ein wenig überrascht, dass ich mein Zelt trotz des abendlichen Regens fast trocken zusammenpacken konnte. Daran erkenne ich doch, dass es hier wohl wärmer ist als im Süden des Landes. Im Red Center, also im Herzen Australiens kann ich wohl während dieser Jahreszeit mit Nachtfrösten rechnen.
Abermals fuhr ich heute Morgen gegen 7.00 los, und dank des klaren Himmels konnte ich einen schönen Sonnenaufgang erleben. Schade war nur, dass ich zu diesem Zeitpunkt keinen geeigneten Busch fand, der als Morgenmotiv hätte hinhalten müssen.
Abermals säumten zahlreiche tote Känguruhs den Straßenrand, so alle 2-3km lag eines da. lebendige habe ich kein einziges ausmachen können, anhand der zahlreichen Kadaver muss es jedoch jede Menge hiervon geben. Auf alle Fälle waren diese überfahrenen Tiere mal wieder ein Festschmaus für etliche Greifvögel und Raben.
Nach nur 15km erreichte ich das Wooramel Roadhouse und stärkte mich dort erst einmal mit 2 süßen Stückchen sowie 2 Tassen Kaffee, der Spaß kostete mich stolze 10 $..... Danach folgten 120km Buschlandschaft und je mehr ich mich Carnarvan näherte, desto grüner wurde es, ja ich sah sogar richtiges Gras...... Ich vermute, dass dies die Folgen der Regenzeit sind. Hier im Ort bin ich dann auf einem Campingplatz untergekommen und werde morgen mal wieder relaxen, nach sieben Fahrtagen.
Zum Muttertag habe ich dann noch zu Hause angerufen, und relativ lang mit Mutti telefoniert, Papa war im Schwarzwald auf dem Friedhof am Grabe seiner Mutter. Nachdem ich dann noch ein Email geschrieben hatte wollte ich noch Tini anrufen. Sie war jedoch auf einem Wettkampf und so habe ich kurz mit Peter gesprochen.
Gruß Weltumradler
Natürlich bin ich auch heute bereits kurz nach 6.00 aufgewacht und war dann sichtlich erleichtert, mich nochmals umdrehen zu können. Vorgestern war es ja das erste mal hier in Australien, dass ich am Morgen müde losgefahren bin. Dieses umdrehen bzw. noch einmal auf`s Ohr legen dauerte bis 8.30, doch dann gab es kein halten mehr für mich.
Ich ging zum Supermarkt und aß einige Pizzastückchen und trank hierzu einen Liter Milch. Hier zahle ich in etwa die Hälfte gegenüber den Roadhouse Preisen und dies muss natürlich entsprechend ausgenutzt werden. Nachher werde ich wohl nochmals in den Supermarkt hingehen um meine Vorräte aufzufrischen, denn so wie es ausschaut, werde ich auf den nächsten 850km bis Port Hedland lediglich an einer weiteren Ortschaft vorbeikommen. vermutlich werde ich mir hauptsächlich Wurst, Käse, Haferflocken und Brot einkaufen. So wie es ausschaut komme ich täglich an einem Roadhouse vorbei, sodass ich keine Wasservorräte bunkern muss.
In den bisherigen 12 Australientage habe ich ca. 400 austr. $ ausgegeben, ohne die kosten für Black Beauty und will bis Port Hedland mit lediglich 10$ pro Tag auskommen. Ich muss schauen, dass ich auf einen Schnitt von unter 25$ pro Tag komme.
Nach dem Frühstück habe ich noch ein wenig die "BZ" gelesen. Dietrich, die Arbeitskollegen sowie Jürgen haben mir Mails geschrieben - immer eine willkommene Abwechslung von den zu Hause gebliebenen zu hören. Jürgen hat mir einige Bilder von unserer Tour am Nanga Parbat zukommen lassen, schon toll was man heutzutage alles machen kann, wie das funktionier weiß ich jedoch nicht.
Heute Mittag habe ich noch ein wenig gelesen und mich nun für den direkten Weg nach Port Hedland entschieden. Ich werde nun also weiter dem Highway No.1 folgen und nicht den Umweg über die Pilbara fahren. Der Hauptgrund für diesen einfacheren Weg waren nicht die zu erwartenden Naturstraßen, die Zusatzkilometer sondern hauptsächlich die Tatsache, dass die meisten Sehenswürdigkeiten (Schluchten) nur in den Nationalparks und nicht von der Straße aus zu sehen sind.
Als Ersatz hierfür möchte ich nun definitiv die 700km quer durch die Kimberley fahren, vermutlich dort dann auch in einen der vielen Nationalparks gehen.
jeden Tag soll man bekanntlich ja eine gute Tat vollbringen und somit werde ich jetzt die Kette von Black Beauty reinigen.
Gruss Weltumradler
Der Fluss ist so gut wie ausgetrocknet und zu sehen sind nur noch einige übrig gebliebenen Wasserlöcher die jedoch noch recht frisch aussehen. Was mich dann doch ein wenig verwundert sind die Fische, welche sich in diesen Pfützen noch tummeln. Im trockenen Uferschlamm sind etliche Krater zu sehen, welche bestimmt von irgendwelchen Tieren errichtet wurden. Vermutlich buddeln sich die Fische während der Trockenzeit in den Schlamm ein.....
Wie gewöhnlich ging es auch heute wieder gegen 7.00 los, und dank der klaren Nacht war es heute wieder herrlich frisch. Auch heute habe ich keine einzige Wolke gesehen, und das Schlechtwettergebiet scheint nun endgültig hinter mir zu liegen.
Heute war eigentlich der erste Australientag, wo ich nicht euphorisiert unterwegs war. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass nunmehr 7 Radeltage am Stück mit insgesamt 860km vor mir liegen. Vermutlich lag es jedoch am Wind, der bereits frühmorgens kein flottes Fahren zuließ. Er war jedoch bei weitem nicht so heftig wie vorgestern doch befürchte ich fast, dass er mir bis Port Hedland treu bleiben wird. Dies sagte mir ja bereits ein Australier, der von Broome nach Darwin unterwegs war doch unangenehmes überhört man halt gerne.
Die Landschaft bestand heute ausschließlich aus Büschen welche dennoch in verschiedenen Grüntönen zu sehen waren. Dies sind vermutlich die folgen der Regenzeit, ja ich konnte sogar frisches Gras sehen. Zäune stehen immer noch entlang der Straße doch habe ich kein einziges Schaf, keine Ziege oder gar Kuh ausfindig machen können.
Die heutigen Highlights waren abermals die Begegnungen mit den Tieren. Neben einigen Emus kam ich heute bis auf ca. 20m an einen Adler heran. Ich lief auf ihn zu, mit der Kamera bewaffnet und es war schon ein toller Anblick dieses Muskelpaket starten zu sehen. Sollte dieses Dia etwas geworden sein.. - ja das wäre schon toll. Hier auf dem Zeltplatz habe ich dann bei Aufbau des Zeltes eine ca. 20cm große Gottesanbeterin gesehen. Ja, ja, ja.., Australien mit seiner Tierwelt ist schon faszinierend.
Heute habe ich eigentlich nur eine Pause und zwar jene zum Frühstück nach 58km gemacht, danach bin ich durchgefahren. Gegen 15.15 erreichte ich das Roadhouse, dort eigentlich nur zu Abend essen um dann noch eine Stunde zu radeln. Dort erfuhr ich dann, dass das Barradale RH nicht mehr existiert, und somit das nächste stolze 228km (Nanuterra RH) entfernt ist. Ich entschied mich für`s bleiben um am Abend in den Genuss einer kühlen Sprite wahrnehmen zu kommen. Morgen komme ich nun definitiv an keiner Verpflegungsstation vorbei und lasse es mir eben heute gute gehen.
So hatte ich am Mittag genügend Zeit 3l Tee für morgen abzukochen. Ich werde wohl mit ca. 10l Flüssigkeit starten und mir eine Coke für die Mittagspause mitnehmen. Es ist schon verrückt, auf was man sich dann während des Tages freut...... Übermorgen bin ich dann wohl auch ca. 13h unterwegs bis ich am Roadhouse angekommen bin....
Gruss Weltumradler
Nach bereits 10km kam ich zum Abzweig nach Exmouth (230km!!!), einem äußerst beliebten Angel- und Urlaubsort der Australier. Das ist wohl das einzig Negative hier am biken in Australien, und zwar dass einfach viele Attraktionen viel zu weit weg sind vom Highway No.1, außerdem sind es dann auch Einbahnstraßen d.h. ich müsste die gleiche Strecke wieder zurück radeln.
Neben dem Wind wurde es nun auch wieder hügeliger ohne dass jedoch die Anstiege schwierig zu bewältigen waren. Der Autoverkehr wird auch immer weniger, sodass mich jetzt noch max. 10 Fahrzeuge pro Stunde überholen. Das meiste sind Urlauber, die mir ihren Wohnwägen unterwegs sind.
Von der Tierwelt gibt es auch wieder etwas interessantes zu berichten. So sah ich mindestens 100, ca. 5cm lange Raupen, welche versuchten im "Gänsemarsch" eine Straße zu queren. Versuchen deshalb, weil ein herannahendes Wohnmobil diese Tiere nicht sah und einige davon platt fuhr. Die so entstandene Lücke zur Vorderraupe sorgte sichtlich für Irritierung.
Die Landschaft wurde zunehmend offen und auf einem Teilstück von 25-30km sah ich etliche Termitenbauten. Sie sahen alle verlassen aus, oder das Leben spielt sich lediglich in den Bauten aus, vielleicht waren es aber auch ehemalige Korallen - so sah es zumindest aus.
Neben einem der bis zu 2m hohen, schattenspendenden Hügel machte ich nach 52km meine Vesperpause. In diesem Moment fühlte ich mich einfach nur glücklich, ich war nun endgültig im Outback angekommen. Danach fuhr ich eigentlich ohne weitere Pause durch und zum Glück hatte der Wind am Mittag nachgelassen.
Nachdem das Außenzelt heute morgen trocken war habe ich für die heutige Nacht nur das Innenzelt aufgebaut. Allmählich wird es nun doch wärmer, auch heute sah ich kein einziges Wölkchen am Himmel.
Aufgrund vom Wassermangel, ich habe jetzt nur noch 4 Liter, ist die heutige Katzenwäsche ausgefallen. ich denke, dass noch niemand verstunken, viele aber schon verdurstet sind....... Bis zum nächsten RH sind es ja nur noch 95 km, werde mich dort wieder stärken und vielleicht kann ich ja sogar auch duschen.
Gruß Weltumradler
Nach schlafreicher Nacht war ich bereits gegen 6.40 abfahrbereit, und gleich zu Beginn des Tages spürte ich aus welcher Richtung der Wind kam. Natürlich hatte ich Gegenwind und dieser wurde auch zunehmend stärker. In diesem Moment musste ich des Öfteren an den Franzosen Frederik aus Islamabad denken, der vor einigen Jahren sein Vorhaben der Weltumradlung hier in Australien nach 2 Jahren beendet hatte. Seine Begründung klang plausibel denn er meinte, dass er zu jener Zeit mental nicht stark genug war. Vielleicht war es ja jener Wind, der seinen Willen gebrochen hatte......
Ich möchte ja nicht behaupten, dass es ein Sturm war aber in dieser offenen Landschaft gibt es halt keine Hindernisse, die den Wind bremsen. Erschwerend kam noch hinzu, dass es für australische Verhältnisse recht hügelig war und ich somit des Öfteren auf dem kleinsten vorderen Ritzel treten musste.
Wäre da nicht die abermals tolle Landschaft gewesen hätte mich das Fahren wohl genervt, so war es einfach nur anstrengend. Auch die Tatsache, dass ich nur noch 2l Flüssigkeit bei mir hatte machte die Sache nicht einfacher. Der Wind trocknete einem rasch den Mund aus und heute hatte ich wohl gleich mehrere Frösche im Hals. Zum Glück konnte ich noch bei einem der vorbeifahrenden Autos 1,5l Wasser schnorren, denn sonst hätte ich das RH wohl auf dem letzten Zahnfleisch erreicht.
Ich schrieb von einer tollen Landschaft und meinte damit hauptsächlich die verschiedenen Arten von Gräsern bzw. niedrigen Büschen. Viele von ihnen waren zwar schon wieder verdorrt und in 1-2 Monaten wird hier wohl alles vertrocknet sein. Am Horizont konnte ich einige Berge sehen, die stolze 400m!!! hoch sein sollen.
Einige wohl halbverwilderte Rinder habe ich auch gesehen, leider auch ein paar überfahrene. Meine einzige Pause machte ich nach knapp 60km und war sichtlich froh nicht viel weiter fahren zu müssen. Es ist schon ein beruhigendes Gefühl sich hier auf die km Angaben verlassen zu können, welch Vergleich zum asiatischen Raum. Heute morgen hatte ich mich ja bereits recht früh entschieden lediglich zum RH zu fahren.
Für einen wirklich hässlichen Campinglatz zahle ich 7,5$, nur 200m daneben liegt der idyllische Fluss Ashburton, ein Zelten dort ist jedoch leider verboten. Eine Coke/Sprite kostete stolze 4$ und hätte mein Körper nicht nach einer Dusche verlangt wäre ich wohl weiter gefahren. Die Dusche sowie meine selbst gekochten Spaghetti waren dann auch das schönste auf diesem Campingplatz. Ich befürchte fast, dass in den nächsten Stunden noch einige Wohnmobile anrollen werden.
Meinen Wassersack hatte ich ja gestern eingeweiht, und statt der vermuteten 10l gehen lediglich 5 Liter hinein - wie kann man nur so blöd sein dachte ich mir. Jetzt weiss ich auch, weshalb mir heute das Wasser ausging, anstatt der gedachten 12l waren es wohl nur 6-7 die ich bei mir führte.
Morgen starte ich nun definitiv mit 12l Flüssigkeit, das nächste RH kommt bereits nach 170km sodass ich wieder in der Pampa übernachten werde.
Immer noch liebäugele ich mit der Durchfahrt der Pilbara, doch dies würde weitere anstrengende 200km bis Port Hedland bedeuten und die erste Zivilisation würde ich nach 290km erreichen......, mal sehen wie ich mich entscheiden werde. Hier in der Einsamkeit kommt man ja schon auf die verrücktesten Ideen.
Gruß Weltumradler
gestartet bin ich in deutschland mit 42kg zusätzlichen gepäck, zuletzt hatte ich noch 27kg, und diese waren noch einige zuviel.
gruss weltumradler
So früh lag ich noch nie im Zelt, dafür bin ich heute aber auch schon wieder gegen 6.40 losgefahren. Zuvor besorgte ich mir noch eine Coke sowie 1l Milch im RH, welche für das Frühstücksmüsli für unterwegs bestimmt war. Sorgenvoll richtete sich mein Blick Richtung Norden, doch von dem gestrigen Wind war noch nichts zu spüren, vorerst zumindest......
Nach 5km kam ich dann zu dem Abzweig nach Tom Price (Pilbara), doch entschied ich mich mal wieder für den Weg des geringsten Widerstandes, sprich ich folgte weiterhin den Highway No.1 direkt nach Port Hedland. Der No.1 wird hier auch liebevoll North West Coastel Hwy. genannt.
Nach 2h Fahrzeit hatte ich immerhin trotz einiger Wellen ca. 36km zurückgelegt. Ich sah mal wieder ein lebendiges Känguru über die Straße hüpfen, immerhin mein drittes bisher. Das beeindruckende am heutigen Tag war jedoch ein riesiger Schwarm von dunkelgrünen Vögeln, es war wohl eine Wellensittichart. Sie sammelten sich im Fluge, und aus allen Himmelsrichtungen kamen kleinere Schwärme hinzu, es war ein phantastisches Naturschauspiel diesem Treiben zuzuschauen.
Leider hatte der Wind inzwischen wieder zugenommen und ich glaube fast, dass er hier im Norden immer aus Nord/Nordost bläst. Das bedeutet für mich, dass zukünftig keine rosigen Zeiten anstehen.
Nach drei Stunden treten hatte ich bereits 55km zurückgelegt, bei den restlich 5 Fahrstunden brachte ich es dann gerade einmal auf 72km sodass ich heute einen Schnitt von knappen 16km/h fuhr - und das auf eigentlich ebener Strecke..... Ich war bei meiner bisherigen Tour ja schon wesentlich langsamer unterwegs, aber hier in den Weiten Australiens muss ich ja Kilometer bolzen und eigentlich hatte ich so einen Schnitt von 20km/h eingeplant.
Jetzt am Abend ist es ja wieder fast windstill und vielleicht werde ich ja mal eine lang Nacht durchfahren.... So beim Kampf gegen den Wind frage ich mich schon manchmal, ob es denn überhaupt Sinn macht all diese Strapazen auf sich zu nehmen. Auf diese Frage habe ich mir heute keine Antwort gegeben bzw. ich wollte mir keine geben. Wäre da nur nicht dieses blöde 3 Monatsvisa, so bräuchte ich mich auch nicht so unter Zeitdruck setzen, und könnte mir vielleicht eine andere Route wählen.
Per Anhalter weiterfahren oder gar einen Bus nehmen kommt für mich (noch) nicht in Frage. Vielleicht kommen ja auch wieder windstillere Tage die mich dann wieder euphorisieren. Einerseits wollte ich ja diese Einsamkeit, diesen mentalen Kampf gegen diese Weiten des Landes und sollte mich somit auch nicht beschweren.
Heute Nachmittag bin ich dann von der Polizei angehalten worden, sie wollten jedoch nur die Gültigkeit meines Passes überprüfen. Sie meinten auch, dass ich in Port Hedland mich schlau machen sollte, ob denn eine Verlängerung des Visas nicht doch möglich wäre. Bis dorthin sind es ja nur noch 370km, eine Distanz, welche normalerweise in drei Tagen gut zu bewältigen ist.
Gruss Weltumradler
Nicht das ganze Jahr über, aber zu diesem Zeitpunkt scheint der Wind immer eine Liebe für diese Nordost Richtung zu haben. Schuld daran ist wohl die Great Sandy Desert, in der die Luft wohl mächtig erwärmt wird. Dies hat mit heute morgen ein Mann am RH mitgeteilt.
Gegen 0.05 Uhr deutscher Ortszeit habe ich dann Thomas ein fröhliches happy birthday auf dem Rad angestimmt. Jetzt ist es 3.33 dt. Sommerzeit und er würde mich wohl verfluchen wenn ich anrufen würde, er würde vermutlich sowieso nicht abnehmen. Draußen sieht es derzeit recht duster aus und ich hoffe, dass es nicht noch zu regnen beginnt.
Bis zum Karratha RH sind es noch 96km, sodass ich heute wieder in der Wildnis übernachten werde. Wäre es windstill, so würde ich es versuchen noch heute zu erreichen.
Meine Befürchtungen bezüglich meiner Reisegeschwindigkeit sind eingetreten, und mit 13,8 km/h bin ich heute wohl den langsamsten Schnitt einer Flachetappe seit Tourbeginn gefahren. Selbstverständlich hat es jetzt kurz nach 17.00 aufgehört zu winden......
Ich schaue mir dieses Naturschauspiel noch bis Port Hedland an, und sollte sich nichts ändern werde ich ab und zu wohl eine Nachtschicht einlegen. Zwar sehe ich dann nichts mehr von der Landschaft, einen Bus oder gar per Anhalter weiterfahren kommt jedoch noch nicht in Frage. Die Landschaft selbst soll nun sowieso langweiliger werden, zumindest bis Port Hedland, ja dann würde ich nachts ja auch nicht so viel verpassen. Danach steht ja die große Sandwüste an und darauf freue ich mich schon sehr. Sollte diese allerdings ähnlich wie die in Pakistan sein, ja dann wird mir schnell das Lachen vergehen...., noch zu gut ist mir der Sand in Erinnerung, der während etlicher Tage über die Fahrbahn wehte.
Das war es für heute und jetzt werde ich noch Thomas eine Karte schreiben.
Gruß Weltumradler