Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 25.10.24 20:34
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.404
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80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingDoug Kass zum "Kredit-Alptraum"

 
  
    #6176
7
13.09.07 06:24
Kass rechnet wegen der Kredit-Krise und der allg. Asset-Blase mit einer Fortsetzung der Achterbahnfahrt an den US-Börsen mit wenig Luft nach oben (wenn überhaupt). Direkt auf einen Mega-Crash (à la 1987) wettet er nicht. Es könnte aber weiterhin scharfe Korrekturen nach unten geben. [Meiner Meinung nach ist auch ein mehrmonatiges oder gar mehrjähriges "Salami-Sterben" nicht ausgeschlossen.]

Bei der Kreditvergabe erwartet Kass zumindest eine Rückkehr zur Normalität ("mean regression"), was freilich ein schmerzhafter Prozess sein kann in der auf Vermögenspreis- Inflation basierten US-Wirtschaft. "Mean regression" bedeutet dabei mMn auch, dass US-Aktien wieder zu längerfristigen Durchschnittswerten zurückfinden: Das KGV des SP-500 liegt um mindestens 20 % über dem langjährigen Durchschnitt - und bei einer Korrektur übertreiben Börsen bekanntlich auch nach unten.

Langfristig können sich überhöhte KGVs allerdings auch in einem Seitwärtsmarkt abbauen, wie in Deutschland von 2000 bis 2007 - wobei in naher Zukunft das "G" in den KGVs die große Unbekannte bleiben wird, vor allem bei den Finanzwerten.

Wer unbedingt Aktien halten will, sollte daher solche bevorzugen, die zumindest Dividenden abwerfen, oder Diskont-Zertis. Ich selber bevorzuge als Anlage Hochzinswährungen [AUD, GPB, NZD, über 1,40 auch USD] - gewürzt mit gelegentlichen Shorts auf US-Indizes - , bis wir wieder Aktienkurse erhalten, die längerfristige Engagements aussichtsreich erscheinen lassen.




Active Trader Update
Kass: Shaking Off the Credit Nightmare
By Doug Kass
Street.com Contributor
9/12/2007 1:19 PM EDT

Over the past five to 10 years, a surplus of cash has led to a shortage of common sense in the credit markets.

The outgrowth has included the following:

- the emergence and funding of thousands of hedge funds,
   many of them levered;
- the proliferation of junk bonds and leveraged loans;
- the mushrooming of private-equity funds, with attendant high rates of returns;
- the "new age" of residential real estate, with the emergence of subprime
   lending, and nonresidential real estate, with cash yields or cap rates
   falling fast; and
- a soaring and unregulated derivative market characterized by opaque
   securitizations and investment "tranches."

The ability to leverage in all facets of our economy and in financial instruments multiplied in a world where investors overreached for yield. As credit got easier and leverage was ever-more accepted, "investors" took their collective guards down by accepting abnormally low returns by taking abnormally high risks.

There was, until recently, an absence of risk-awareness, leaving few investors prepared for the morphing of the subprime mess into an early summer black swan of credit as the aggregate leverage employed in our financial system provided little margin for error. In swift order, concerns of return on capital shifted to return of capital in many asset classes as risk-aversion replaced risk-taking.

Private-equity's merger and acquisition activity stopped on a dime as hundreds of billions of bridge loans became hung and are still unsold by commercial and investment banks. Leveraged "quant" hedge funds reported awful returns, and many have gone or will go out of business.

The lack of availability of mortgage credit hit home sales, and those hedge funds/investment firms/money market funds that owned or inventoried mortgage-backed securities and collateralized debt obligations saw financing pressure intensify due to their dependency on the commercial paper market, and so on and so forth.

Stated simply, anyone who had previously bet that "the good times would (continue to) roll," with the status quo of low volatility and an increasing appetite for risk, suffered ... and continues to suffer.

The list of victims of the credit unwind should grow longer in the months ahead.

I think it's unwise to believe that the summer of 2007 is simply a bump in the credit road. Despite protests by many, such as New York Times columnist Ben Stein, the excesses were long in the making, and given their magnitude, the ensuing unwind will not be resolved in short order -- even regardless of the Fed's actions.

Though it rarely pays to invest for a full-scale meltdown or disaster, at the very least, one should steel oneself for a mean regression in credit that will dampen growth for some time to come as markets typically swing for a longer period of time than is generally expected. They did so on the upside to credit creation, and they will likely do so on the downside of credit contraction.

The pendulum swing back to normalcy in the availability-of-credit market and in credit losses is by no means the only factor contributing to what I believe will be, at the very least, a limited upside to equities.

Away from a deteriorating credit cycle, an all-time high in oil futures, ripping grain prices, a plunging U.S. dollar and the likelihood of political change are some additional headwinds facing investors over the next few months.

My long-held view of a period of blahflation (i.e., uneven and lumpy economic growth that both investment managers and corporate managers will find hard to navigate) remains my investment mantra.

In such a setting, unpredictable roller-coaster moves should be the market's mainstay, not a sustained uptrend.



Doug Kass is founder and president of Seabreeze Partners Management, Inc., and the general partner and investment manager of Seabreeze Partners Short LP and Seabreeze Partners Short Offshore Fund, Ltd.

http://www.thestreet.com/markets/activetraderupdate/10379157.html
 

351 Postings, 6734 Tage Wertzuwachs@TommiUlm

 
  
    #6177
2
13.09.07 09:16

Du schreibst:

Ben Bernanke ist ein konservativer Mensch sonst wäre er nicht Chairman der FED

Dann war also Greenspan auch ein konservativer Mensch? Egal was es für Probleme gab, immer hat Greenspan den Geldhahn aufgedreht. Und das ist konservativ? Um zu erahnen in was für einer Blase wir uns befinden sollte man mal überlegen, wie lange z.B. der DOW brauchte um die 1000 Punkte Marke zu erreichen - und wie lange er dann noch für einen Anstieg auf 14.000 Punkte brauchte.

Irgendwann wird der Welt - nicht nur den USA - diese Wirtschaft auf Pump um die Ohren fleigen. Man sieht es eigentlich schon an den Reallöhnen, die seit den 70er Jahren sinken. Aber interessieren tut das Niemanden.

Normalerweise, und das schrieb ich auch schon, kann die FED die Zinsen nicht senken. Sonst kollabiert der Dollar. Allerdings wird man auch mit aller Gewalt die Kurse weiter oben halten wollen.  Zumindest auf dem Blatt Papier soll man sich weiterhin reich fühlen. Sonst geht der Konsum - nachdem die Häuser keine "ATM" mehr sind - völlig in die Binsen. Und das wäre in einer Gesellschaft, wo über 70% des BIP auf Konsum basieren, absolut tödlich....

Und falls Du nicht glaubst das wirklich alles getan wird um die Aktienkurse zu halten oder in die Höhe zu treiben, dann schau Dir mal den Beginn des Irakkrieges an. Und das Ende der Baisse 2000 - 2003. War beides im März 2003. Welch ein Zufall! Denn auch die "Erleuchteten" kennen die wichtigste Börsenregel:

Kaufen, wenn die Kanonen donnern!

Und da das alle wissen, ist der Beginn des Krieges eigentlich immer das Ende der Baisse. Und so war es auch dieses Mal. Ist halt alles Psychologie. Und wenn bald das Säbelrasseln Richtung Iran losgeht, wird man den DOW leicht korrigieren lassen - und mit Beginn des Angriffs wird der DOW losrennen, als wenn es Morgen keine Aktien mehr gibt....

 

Wertzuwachs

 

2696 Postings, 6464 Tage Ischariot MD@Wertzuwachs

 
  
    #6178
3
13.09.07 10:10
längeres posting wurde gerade vom Ariva-Editor geschluckt, deshalb nur ganz kurz:

Zeitliches Zusammentreffen zweier Ereignisse bedeutet nicht Kausalität. Während eines Krieges können nur die durch den Krieg selbst (Kriegsangst und Kurssturz bei Kriegsausbruch) im Vorfeld verursachten Kursverluste aufgeholt werden, nicht aber eine Baisse, die kriegsunabhängige volkswirtschaftliche Gründe hatte. Kriege können daher vielleicht von innenpolitischen Problemem ablenken, sind aber kein Mittel zur Kurspflege.  

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingGefühlte Inflation auch in Deutschland

 
  
    #6179
3
13.09.07 10:10
Könnte sich bei den Geiz-ist-geil-Deutschen zu einer latenten Konsumverweigerung auswachsen.

http://www.ftd.de/politik/deutschland/...hocks%20Kauflust/252240.html  

2696 Postings, 6464 Tage Ischariot MD@ A.L. #6176

 
  
    #6180
3
13.09.07 10:18
Ich verstehe nicht ganz, daß Du Hochzinswährungen bevorzugst. AUD und NZD sind ja gerade die Währungen, die beim Auflösen von JPY-CTs negativ reagieren (Verkauf der Hochzins- zum Rückkauf der Verschuldungswährung), dazu noch Kursverluste von Aussi- u. NZ-Bonds bei raschem Kapitalabfluß. Bedeutet das, daß Du die Situation wieder für so stabil hälst, daß eine panische Rückabwicklung der Carry Trades nicht mehr zu befürchten ist? Oder erwartest Du Kursgewinne infolge des vorangegangenen Abverkaufs?
VG, Isc.  

18637 Postings, 8308 Tage jungchenImmobilien-Sorgen in GB

 
  
    #6181
3
13.09.07 10:34
'Mortgage rates out of control' - King
13 September 2007, 8:04am

Homeowners were warned to brace themselves for higher mortgage rates yesterday.

Bank of England governor Mervyn King said the cost of borrowing was likely to rise whatever the Bank did with official base rates. It was effectively an admission that mortgage rates are out of the Bank's control as a result of the crisis in the world's financial markets.
Billions of dollars of 'sub-prime' loans - to homebuyers with poor credit records - have been lost to defaults in the US As a result, High Street lenders here are looking to make more money from borrowers.

Mr King attacked banks for 'risky and reckless lending' and warned it was too early to assess the implications for Britain's economy. His grim prediction began to come true almost immediately as lenders including Bank of Scotland and Abbey announced increases in some of the rates they charge.

Halifax, the country's biggest mortgage lender, is expected to follow suit by raising rates on new tracker mortgages by 0.1 to 0.2% tomorrow. The moves came as a survey revealed that house prices across the UK have fallen for the first time since 2005. Demand slumped dramatically in August, said the Royal Institution of Chartered Surveyors.

Mr King's words will come as another blow to families struggling to cope with five increases in the Bank's official base rate over the past year. He said it could lower its rate from 5.75% to ease the pain for house-buying families. But he warned there was no guarantee it would do so.

Traditionally, the Bank's base rate levels control the cost of mortgages. But this is no longer the case.

Mr King's criticism of reckless lenders was backed last night by Chancellor of the Exchequer Alistair Darling, who said both lenders and borrowers need to 'think long and hard' about the risks involved and urged a return to 'good old-fashioned banking'.

Mr Darling added: 'In crude terms they need to know who they're lending to, how much they're lending and what the risk is. Borrowers need to ask themselves "can I repay this?".'

But he shied away from any suggestion that the Government might bring in tighter regulation. Mr King's warning came in a report he will give to Parliament's Treasury Select Committee later this month. He took the unusual decision to make it public in advance because of the current credit crisis.

His report said: 'The new element introduced by the recent turmoil is that effective borrowing rates facing households and companies will rise somewhat. It is too soon to tell how persistent and how large any change in credit conditions for household and corporate borrowers will prove to be.'

The cost of the average standard variable rate mortgage has already surged to a nine-year high of 7.69% after the Bank's interest rises.

Payments on a £150,000 loan have jumped by £100 a month to £1,133 over the past year, according to figures from the Halifax. The cost of borrowing between banks is also at its highest for almost nine years. But Mr King said he has no intention of bailing out irresponsible bankers, because that would only encourage them to engage in further speculation and risk-taking. He vowed, however, to 'protect the public from the consequences of the turmoil by continuing to maintain economic stability'.

Mr King added: 'That is done by setting interest rates in order to meet the 2% target for inflation. Interest rates are a flexible tool and can be adjusted quickly when necessary.'

Many experts believe the Bank's Monetary Policy Committee will have little choice but to trim base rates. Four-fifths of economists polled by the news agency Reuters last week said they think Bank of England rates have peaked, at least for 2007. But Mr King said no one should count their chickens, because UK economic growth may need to slow down to keep inflation on target.

His warning was echoed by other experts after Bank of Scotland and Abbey increased the rates on new tracker mortgages by between 0.1 and 0.2%. Ed Stansfield of Capital Economics said: 'The longer the credit squeeze goes on, the more likely it is that all mortgage rates will rise. There is no reason to think the scale of rises announced today represents a ceiling.'

 

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingIschariot - Hochzinswährungen

 
  
    #6182
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13.09.07 10:52
Ich kaufe Hochzinswährungen antizyklisch, NACHDEM Carry-Trades in einer Panik an den Aktienmärkten stark rückabgewickelt worden sind. So hab ich etwa Mitte August bei Kursen von AUD/USD von 1,71 bis 1,74 (= billiger Austral-Dollar) größere Mengen "Aussis" gekauft. Als die Börsen sich wieder erholten, fiel EUR/AUD wieder auf 1,65, und ich konnte die Aussis mit Gewinn wieder verkaufen. Zwischendurch gab es 6,5 % Zinsen auf den Aussi.

Ich hatte dies Trades auch im Forum gepostet. Sie sind vergleichbar "soften Long-Positionen" in Aktien nach starken Abverkäufen. Man hätte Mitte August auch long Aktien gehen können, aber da fand ich "long Aussi" weitaus weniger waghalsig, weil hinter dieser Währung die starke australische Wirtschaft steht. Außerdem hatte der Aussi zum Yen zu dem Zeitpunkt bereits um 20 % korrigiert, was ein Kapitulationstief der Carrytrader darstellte (ähnlich war es beim NZD).

Es kommt also, wie immer, auf den richtigen Zeitpunkt des Einstiegs an.
 

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingUnterschied EZB und Fed

 
  
    #6183
7
13.09.07 11:08
Die EZB blickt als "grundehrlicher Verein" den Inflationsrealitäten ungetrübt und ohne jede Beschönigung ins Auge. In USA ist die Inflations eigentlich noch bedrohlicher, aber es scheint, als hätte sich die Fed nun das unbegrenzte Vermögenspreis-Inflation auf ihre Fahnen geschrieben: Um neue Krisen zu meistern, werden alte Patentrezepte aus der Greenspan-Schublade hervorgekramt, die darin bestehen, die Krisensymptome mit immer mehr Geld/Liquidität zu bekämpfen. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass diese Politik des (zu) billigen Geldes ja der eigentliche Krisenauslöser ist.

Bildlich gesprochen ist die EZB vergleichbar einem Aktionär, der bei eine Blasen-Aktie short geht, während die Fed als Trendfolger long geht und damit auf den (Inflations-)Zug aufspringt.

Diese Diskrepanz ist auch der Motor des jetzigen Euro-Rallye (EUR/USD auf Höchststand).



13.09.07 10:16
EUR/USD hat positiv auf den jüngsten Monatsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) reagiert, obwohl dieser nichts wesentlich Neues gebracht hat. Dennoch bestätigte er, dass die jüngsten Finanzmarktturbulenzen nicht zu einem generellen Umschwenken seitens der EZB geführt haben und machte deutlich, dass die Zeichen in der Eurozone weiter auf steigende Zinsen stehen, während sie in den USA sinken dürften.

In dem Bericht heißt es, mittelfristig bestünden weiterhin Inflationsrisiken [genau die wurden in USA in letzter Zeit "weggerechnet" via CPI-/PPI-Zahlen - A.L.] und die wirtschaftlichen Aussichten seien anhaltend positiv. Das Zinsniveau in der Eurozone sei nach wie vor die Wirtschaft versorgend. Die Finanzmarktturbulenzen hätten jedoch Unsicherheit geschürt und EZB beobachte die Entwicklung genauestens und mit großer Aufmerksamkeit. Dennoch seien weitere Informationen nötig, um Schlussfolgerungen für die Zinspolitik zu ziehen.

EUR/USD erreichte ein neues Allzeithoch bei 1,3920. Gegen 8:15 Uhr UTC notiert das Währungspaar bei 1,3906. An der Unterseite stützt die 1,3880, wo auch der am 5. September im Stundenchart etablierte Aufwärtstrend verläuft. Auf den nächsten Widerstand auf Intraday-Basis trifft EUR/USD bei 1,3933. (th/FXdirekt)  

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingJungchen - # 6181 (England/USA)

 
  
    #6184
3
13.09.07 11:24
Das UK-Beispiel zeigt sehr schön, wie die Kreditblase am langen Ende der Zinskurve außer Kontrolle gerät. Notenbanken legen nur die kurzfristigen Leitzinsen fest, während die langfristigen der (Bond-)Markt festlegt. Senkt die BoE die Zinsen, droht das lange Ende aufzusteilen - mit der Folge, dass die Zinssenkung die Probleme bei der langfristigen Kreditbeschaffung VERSCHÄRFT.

Vor dem gleichen Dilemma steht die Fed. Auch hier drohen zu hohe Leitzinssenkungen das lange Ende der Zinskurve aufzusteilen. Greenspans "conundrum" (Wunder), dass die langfristigen Zinsen in USA nicht stiegen, obwohl die kurzfristigen 17 mal erhöht wurden, liegt vor allem an Bond-Käufen der Asiaten, die aber jetzt auch nachlassen dürften.

FAZIT: Senkt die Fed um 0,5 %, droht dem US-Housingmarkt der endgültige Kollaps.
 

79561 Postings, 9219 Tage KickyLeichen im Keller der SachsenLB ?

 
  
    #6185
4
13.09.07 11:30
nicht ganz uninteressant zu sehen wie stark das Risiko weiterhin für Sachsen ist.
http://www.welt.de/wirtschaft/article1169775/...-Schulden_sitzen.html
Trotz der Übernahme durch die LBBW haftet Sachsen weiter für seine Landesbank. Die Landesregierung weigert sich, drohende Belastungen zu beziffern. Experten befürchten, dass die SachsenLB zum Milliardengrab werden könnte. WELT ONLINE liegt der Kaufvertrag vor.... Der „Grundlagenvereinbarung“ genannte Vertrag besteht aus 13 Seiten mit sechs Kapiteln. Eine Geheimhaltungsklausel verpflichtet die Parteien, die Inhalte des Geschäfts "Dritten gegenüber vertraulich zu behandeln".Geschlossen worden war der Kontrakt am vorletzten Sonntag, um einen unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch der SachsenLB abzuwenden. Angesichts dieser dramatischen Situation konnte die LBBW den Sachsen offenbar die Bedingungen der Übernahme diktieren.
„Eine solche Vereinbarung schließt man nur ab, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht“, sagte der Dresdner Wirtschaftsprofessor Alexander Karmann. Der Bankenexperte, dem die WELT ONLINE den Vertrag zur Bewertung vorgelegt hat, befürchtet: „Für den Freistaat kann sich die SachsenLB noch als dreistelliges Millionengrab, eventuell sogar als ein Milliardengrab erweisen.“Mögliche Belastungen ergeben sich vor allem aus Kapitel IV. („Gewährträgerhaftung“). Dort heißt es: „Die Haftung des Freistaates Sachsen und der Sachsen-Finanzgruppe als bisherige Anteilseigner der SachsenLB für bestehende Verbindlichkeiten der SachsenLB bleibt unberührt.“ Erst ab dem Jahr 2011 will die LBBW die sächsischen Alteigentümer aus der Verantwortung entlassen.
Dauerhaft ausgenommen von einer Haftungsübernahme bleibt laut Vertrag allerdings die sogenannte Ormond Quay Struktur. Dabei handelt es sich um von der SachsenLB ausgegebene Papiere mit gebündelten US-Hypothekenkrediten. Für mögliche Verluste haften hierbei die Alteneigentümer uneingeschränkt. Auf Anfrage bezifferte die Bank das aktuelle Volumen der Papiere (Ormond Quay, Eden Quay, Ellis Quay und Merchants Quay) auf 17,0 Mrd. Euro. Ein knappes Fünftel des Betrags soll nach Angaben von Landtagsabgeordneten der CDU und SPD auf das stark aufallgefährdete US-Subprime-Segment entfallen, das überwiegend aus Kreditnehmern mit geringer Bonität besteht.Die SachsenLB will sich von den problembehafteten Papieren trennen. Doch das dürfte laut Karmann angesichts der aktuellen Marktsituation und dem schlechten Rating der SachsenLB von BBB+ nur mit erheblichem Abschlag gelingen. „Da sind schnell dreistellige Millionenbeträge erreicht“, sagte Karmann.....
Statt Bargeld erhalten die Sachsen lediglich Anteile an der LBBW. Der genaue Wert der SachsenLB wird durch eine unabhängige Unternehmensbewertung mit Stichtag 31. Dezember 2007 ermittelt. Bislang hieß es stets, die LBBW werde einen Mindestpreis von 300 Mio. Euro entrichten – und vielleicht nach der Bewertung noch einen Aufschlag von bis zu 500 Mio. Euro zahlen. ...Nimmt die SachsenLB in den nächsten Monaten eine ungünstige Entwicklung, müssen der Freistaat Sachsen und die Sparkassen-Finanzgruppe tief in ihre Kassen greifen, damit die LBBW die SachsenLB überhaupt übernimmt.
Abhängig ist das von der Kernkapitalquote der SachsenLB. Diese Kennzahl für die Kapitalstruktur von Kreditinstituten belief sich per 30. Juni, also vor dem Ausbruch der Bankenkrise, auf 7,7 Prozent. Sinkt die Quote bis Jahresende auf unter 4,5 Prozent und ist der Wert der SachsenLB null oder negativ sind laut Vertrag erhebliche Zuzahlungen der Alteigentümer fällig: „Bis zur Auffüllung eines konsolidierten Eigenkapitals der SachsenLB in Höhe von 300 Mio. Euro“. Alternativ wird den Sachsen die Wahl gelassen, das Eigenkapital nur bis Null Euro aufzufüllen. In diesem Fall müsste die LBBW überhaupt keinen Kaufpreis entrichten. Zu diesen Bestimmungen stellt Karmann fest: „Solche Szenarien schreibt man immer dann in einen Vertrag, wenn die realistische Aussicht besteht, dass sie auch eintreten.“ Vermutlich sei die LBBW bei Prüfung der SachsenLB auf „Leichen im Keller“ gestoßen. Der Wissenschafter, der Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der TU Dresden ist, hält es für wahrscheinlich, dass der Staat für das Debakel bei der SachsenLB „mit rund einer Mrd. Euro gerade stehen muss“.
Seit Gründung Anfang 1992 hat die SachsenLB lediglich 106,2 Mio. Euro Gewinn an ihre Eigentümer ausgeschüttet. Dem steht ein Betrag von 692 Mio. Euro gegenüber, den allein der Freistaat Sachsen nach Auskunft des Finanzministeriums für das Institut aufbringen musste.    

Optionen

79561 Postings, 9219 Tage KickyWestLB und Sachsen LB in Dublin

 
  
    #6186
4
13.09.07 11:34
Auszug aus einem Artikel des Handelsblatts am 9.9.2007 :Im größten Bürohaus am George’s Dock, dem IFSC-Haus, sitzt eine Dependance der WestLB. Hier wurde die Zweckgesellschaft Compass Securisation ins Leben gerufen, die derzeit nach Angaben der Ratingagentur Moody’s Schuldverschreibungen über 6,2 Milliarden Euro in Umlauf hat. Sie hält sich tapfer über Wasser – angeblich dank finanzieller Zuflüsse aus der Düsseldorfer Zentrale.Schräg gegenüber am anderen Ufer des Liffey ist es der SachsenLB Europe weit schlechter ergangen. Nur um ihre größte Dubliner Zweckgesellschaft Ormond Quay weiter zu finanzieren, brauchte sie 17,3 Milliarden Euro – zu viel für die Mutter in Leipzig. Sie musste sich der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in die Arme werfen.Die 50-köpfige Mannschaft der SachsenLB Europe residiert im neunten Stock in Block A des monströsen Büro-Gebirges One George Quay Plaza. Sie hat noch zwei weitere Zweckgesellschaften mit Milliardenvermögen in Dublin gegründet: Georges Quay und Sachsen Funding.....Zehn der 40 größten Finanzfirmen des Landes sind Ableger deutscher Konzerne, darunter finden sich vier Landesbanken – außer der SachsenLB und WestLB auch die LBBW und die Helaba. Die Depfa-Bank ist sogar mit einem verwalteten Vermögen von 223 Milliarden Euro die Nummer eins in Irland....Steuerlich effizient war sie jedenfalls, diese Konstruktion, wie die Bilanz von Ormond Quay zum 31. März 2006 zeigt. Anlagevermögen: 9,3 Milliarden Euro. Gewinn: Acht Millionen Euro. Steuern: 250 Euro.....Etwas riskanter sei schon eine besondere Version dieser Zweckgesellschaften, die „SIV-lite“, gibt er zu. Bei ihr beträgt das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital nicht eins zu zwölf oder eins zu vierzehn wie normalerweise, sondern eins zu 30 oder zu 40. Es ist also 40-mal so viel Fremdkapital im Spiel wie Eigenkapital.Ein solches „SIV-lite“ hat die SachsenLB Europe noch im Mai unter dem Namen Sachsen Funding aufgelegt. Auch die Düsseldorfer IKB, die als erste Bank durch die Finanzkrise in Schieflage geriet, hat ein „SIV-lite“ im Portfolio.  

Optionen

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingDas Klügste für Bernanke wäre daher

 
  
    #6187
4
13.09.07 11:35
die Leitzinsen unverändert zu lassen und als Ausgleich die Zinsen im Diskontfenster, die ja bereits um 0,5 % auf 5,75 % gesenkt wurden, abermals zu senken - und zwar auf 5,25 %, so dass die Banken sich bei der Fed genauso günstig verschulden können wie untereinander. Dies würde den Kreditengpass überwinden, ohne die Zinsen am langen Ende der Zinskurve aufzusteilen.

Weitere Vermögenspreis-Inflation durch Leitzinssenkungen wäre auch kaum mehr möglich, weil in der gegenwärtigen Asset-Blase ja bereits alles, was pumpbar ist, bis zum Anschlag aufgeblasen wurde. Im Häusermarkt beispielsweise würde man nach den Preisanstiegen der letzten Jahre kaum weitere Anstiege (= Motor des Housing-Geldautomat) anschieben können. Dabei spielt auch eine Rolle, dass die Risikoscheu seit dem Sommer stark zugenommen hat. Potenzielle Kapitalgeber sitzen förmlich auf ihrem Geld - und sorgen sich mehr auf "return of capital" als um "return on capital". Solche Stimmungsumschwünge verschwinden nicht über Nacht, vor allem nicht, wenn die Fed in den Inflation-Modus umschalten würde (=tendenziell verantwortungslos) und verzockten Spekulanten durch unkonstruktive Zinssenkungen aus der Patsche zu helfen versuchte.
 

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingKicky -# 6168

 
  
    #6188
1
13.09.07 11:41
Die "SIV-lite" müsste daher - gemessen am Hebel von 40 und dem entsprechenden Verschuldungsgrad - sinnvoller "SIV-heavy" genannt werden.  

79561 Postings, 9219 Tage KickyBank of England warnt ,den Banken zu helfen

 
  
    #6189
7
13.09.07 11:42
FRANKFURT: In an unusual public display of discord, the Bank of England criticized other major central banks Wednesday for injecting cash into the financial system to help stabilize credit markets, saying such a policy amounted to a bailout of investors who had made bad decisions.

Mervyn King, the governor of the Bank of England, also hinted that the current crisis could make further interest rate rises unnecessary, if the recent sharp increase in borrowing costs ended up hurting consumer demand. That, he said, would lower the inflation outlook, despite the current explosion in prices of commodities from oil to wheat.

The main thrust of his written testimony to the British Parliament, however, was a sharp warning about "moral hazard," a term used to describe the downside of policies that effectively rescue investors when their bets turn out wrong.

"The provision of such liquidity support undermines the efficient pricing of risk by providing ex-post insurance for risky behavior," King wrote. "That encourages excessive risk-taking and sows the seeds of a future crisis."http://www.iht.com/articles/2007/09/12/business/boe.php

und wenn ich es richtig erinnere will auch die EU etwas dagegen unternehmen und prüft die Hilfen für die IKB und SachsenLB !Wichtigste EU-Regel dabei sei, dass staatliche Finanzspritzen für in Not geratene Banken auf Ausnahmen beschränkt werden sollten.
Derartige Rettungsaktionen seien "nur bei einer ernsthaften Störung der Wirtschaft und bei übergeordneten sozialen Vorteilen"
http://afp.google.com/article/ALeqM5gVuHk-_H1Ef1e9CLOUsGcIoAZyKA  

Optionen

1258 Postings, 7455 Tage JingDu schreibst mir aus der Seele,

 
  
    #6190
13.09.07 11:43
hoffentlich denkt Ben genauso.  

Optionen

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingKicky - # 6189

 
  
    #6191
2
13.09.07 11:46
Die BoE hat völlig Recht. Die Tenderzahlungen am Diskontfenster bringen lediglich Aufschub für die trotzdem weiterhin fällige "Endabrechnung". Offenbar hoffen die Beteiligten bei der Fed und EZB, dass "Zeit alle Wunden heilt". Bei Schulden geht diese Erwartung aber nach hinten los, weil diese durch Zinsen nur weiter wachsen.
 

59007 Postings, 7770 Tage nightflypsychologisch beeinflußt

 
  
    #6192
13.09.07 12:26
oder hausgemacht?



Canberra (aktiencheck.de AG) - Das Bureau of Statistics in Canberra veröffentlichte für das zweite Quartal 2007 einen unerwartet starken Rückgang bei den australischen Baubeginnen.

So hat sich die Zahl der Baubeginne gegenüber dem Vorquartal um 4,0 Prozent reduziert. Volkswirte waren lediglich von einer Abnahme um 0,5 Prozent ausgegangen, wogegen im Juli ein kräftiges Plus von 1,3 Prozent verzeichnet worden war. (13.09.2007/ac/n/m)

Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG

© Aktiencheck.de AG
mfg nf  

23439 Postings, 6764 Tage Malko07AL, im Regelfall

 
  
    #6193
3
13.09.07 12:52
heilt die Zeit keine Wunden sondern verschlimmert sie. In diesem Fall geht es allerdings nicht ums Heilen. Es geht darum Transparenz zu gewinnen, damit die Rechnungen beglichen werden. Dazu braucht es Zeit. Es ist ja nicht so, dass diese tollen Konstrukte alle wertlos wären. Da reichen bei dem einen Abschläge von 2% und bei dem anderen sind Abschläge von 90% notwendig.

Allerdings sollten die Zentralbanken deshalb den Markt nicht beliebig fluten. Etwas höhere Zinsen als normal sollten schon sein, so als allgemeine Branchenstrafe.  

23439 Postings, 6764 Tage Malko07Es ist nicht alles wertlos ...

 
  
    #6194
8
13.09.07 12:58

ZWEI-MILLIARDEN-OFFENSIVE

Allianz will massenweise US-Kredite kaufen

Alle anderen ziehen sich aus dem Hypothekenmarkt zurück, da steigt die Allianz im großen Stil ein. Für zwei Milliarden Dollar will die Tochter Pimco amerikanische Darlehen kaufen. Die sind zwar in Verruf geraten - dafür aber schön billig.

Hamburg - Laut "Wall Street Journal" will die Allianz-Tochter Pimco einen zwei Milliarden Dollar schweren Fonds zum Kauf amerikanischer Hypothekendarlehen auflegen. Mit dem Geld wolle der Vermögensverwalter die in Verruf geratenen Finanzprodukte günstig einkaufen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Pimco-Unterlagen.

Für die Märkte ist die Nachricht ein überraschendes Signal. Schließlich gelten amerikanische Hypothekendarlehen als äußerst riskant. Viele Hausbesitzer können ihre Kredite wegen steigender Zinsen und fallender Immobilienpreise nicht mehr bezahlen. Oft haben die Banken ihre schlechten Kredite zu Paketen zusammengeschnürt und an den Finanzmärkten verkauft, was in den vergangenen Monaten zu einer weltweiten Krise geführt hat.

Doch nun gewinnen die Investoren offenbar wieder Vertrauen. So ist Pimco nicht das erste Unternehmen, das sich dem Hypothekenmarkt wieder zuwendet. Zuvor hatte bereits der Konkurrent TCW 1,56 Milliarden Dollar für denselben Zweck eingesammelt. Pimco selbst wollte sich zu den Plänen nicht äußern.

Allerdings gab das Unternehmen gestern eine interessante Personalie bekannt: Der renommierte Fondsmanager Mohamed El-Erian kehrt zu Pimco zurück. In den vergangenen zwei Jahren hatte er das milliardenschwere Stiftungskapital der Elite-Uni Harvard verwaltet. Dort hatte er ausgerechnet auch auf den Hypothekenmarkt gesetzt - und verlor Millionen.

Für Pimco ist das aber kein Hinderungsgrund. El-Erian soll ab Januar 2008 den Posten des Investmentchefs übernehmen.

wal/dpa-AFX www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,505500,00.html

 

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingWie es kurzfristig weiter geht

 
  
    #6195
2
13.09.07 13:17
 
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80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingMalko - Allianz Deal

 
  
    #6196
2
13.09.07 13:32
Vielleicht schickt die Deutsche Bank die Allianz auch in einem propagandistischen Schritt vor, um eine Trendwende bei Subprime-Krediten einzuleiten, die sie dann selbst zur Ausdünnung der Bestände nutzen will.

2 Milliarden klingt viel, ist aber praktisch Nichts - man denke nur an die 17 Mrd., die allein bei einer der "Zweck(los)-Gesellschaften" der SachsenLB brach liegen.
 

2696 Postings, 6464 Tage Ischariot MDrate cut - mal ins Unreine gedacht

 
  
    #6197
2
13.09.07 13:41
und als Frage an die Experten hier am Board formuliert:
Wäre es denkbar, daß die FED am Dienstag die Fed-funds rate senkt, gleichzeitig den bias auf 'aufwärts' (tightening) setzt und im Kommentar klarmacht, daß bei nächster Gelegenheit (sagen wir mal in 3 Monaten) die Kürzung wieder rückgängig gemacht wird. Das könnte dem Interbankenmarkt über die nächsten Monate etwas Luft verschaffen, gerade für die Periode der jetzt so illiquiden CP-Refinanzierungen, würde aber die Inflationserwartung und damit den gefürchteten Zinsanstieg am langen Ende (wäre lt. A.L. #6184 tödlich für den housing-Markt) begrenzen. Ein solcher Schritt müßte dann aber, weil definitiv eine Einzelmaßnahme, schon kräftig ausfallen (mind. 50 Punkte). Auch das 'moral hazard'-Problem wäre etwas entschärft, weil die Maßnahme zeitlich begrenzt würde und den Banken mit "echt Dreck im Keller" diese Zeit u.U. nicht ausreicht.
Wäre das Szenario vorstellbar, und wenn ja, wie könnten die Aktienmärkte darauf reagieren (über eine extreme intraday-Volatilität am 18.9.hinaus)?
VG, Isc.  

80400 Postings, 7567 Tage Anti LemmingIschariot

 
  
    #6198
1
13.09.07 13:50
klingt für mich nach "Hüh-Hott" und dürfte die Märkte eher verunsichern.

Das Senken der Diskontfenster-Zinsen auf 5,25 % ist ähnlich wirksam, aber "kosmetisch schonender". Es entlastet den angespannten Interbanken-Handel komplett, da die Leitzinsen und Diskontzinsen dann gleich sind. Ich glaube, dass Big Ben diese Linie weiter verfolgen wird, um den Dollar vor dem Absturz zu bewahren und die Solidität der Fed zu unterstreichen (= KEINE Greenspan-Kapitulation vor verzockten "Bail-out"-Schreihälsen).  

2696 Postings, 6464 Tage Ischariot MDnochmal zum Allianz-Deal

 
  
    #6199
5
13.09.07 13:53
klar kommen jetzt einige aus der Deckung, nutzen die Notlage diverser Institute und SIVs aus und sammeln die (wahrscheinlich) werthaltigen Kreditpoolbriefe billig ein. Es wäre ja auch eine Mega-Katastrophe, wenn die Illiquidität dauerhaft in der gegenwärtigen Form anhalten würde. Diese Aufkaufaktionen entsprechen de facto einer 'technischen Reaktion' wie nach jedem drastischen Einbruch, sind also völlig normal. Insofern ist nicht die Tatsache der Käufe bemerkenswert, sondern die Tatsache, daß es medial verbreitet wird, und hat insofern schon was Propagandistisches an sich. Gerade auch zum Nutzen des Aufkäufers, der ja auf eine breite Markterholung setzt.
VG, Isc.  

2696 Postings, 6464 Tage Ischariot MDA.L. #6198

 
  
    #6200
2
13.09.07 14:00
schon klar. Aber Malko's Hinweise auf die verdächtige Stille der FED trotz marktweiter 50-Punkte-Erwartung lassen schon plausibel vermuten, daß da tatsächlich was an der Fed funds rate gedreht werden wird. Und ich frage mich jetzt, wie Ben das verpacken könnte, wo sich doch alle Welt darin einig ist, daß US-Zinssenkungen langfristig eigentlich Gift sind.  

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