erdogan
https://www.facebook.com/pages/...n-die-ISIS/1455782671361187?fref=nf
Der IS hat bisher 6240 Turkmenen getötet.
800 Turkmenische Frauen versklavt.
2000 Turkmenische Frauen vergewaltigt und aus ihrer Heimat vertrieben.
19 Turkmenische Regierungsvertreter mit dem Tode bestraft.
Während dies alles geschah und die Turkmenen solch ein leid durchleben mussten, hörte man von den Nationalistischen Türken der MHP (Graue Wölfe) in der Türkei, in ihren Kundgebungen Parolen wie 'dir ist es erlaubt ISIS' (Tr; Helal sana IŞİD).
Muss man nicht verstehen...
Ekrem Dumanli, 50, wirkt erschöpft. Sechs Tage war er im Dezember im Gefängnis, festgenommen wegen Terrorvorwürfen. Dann kam er frei, mit der Auflage, die Türkei nicht zu verlassen. Dumanli ist seit 2001 Chefredakteur der "Zaman", die er zur auflagenstärksten Zeitung des Landes gemacht hat.
Erneuter Kindermord in Cizre
In der kurdisch-türkischen Kreisstadt Cizre der Provinz Sirnak wurde der zwöfljährige Nihat Kazanhan durch einen gezielten Kopfschuss getötet.
BasNews (Redaktion) – In der kurdisch-türkischen Kreisstadt Cizre der Provinz Sirnak wurde der zwöfljährige Nihat Kazanhan durch einen gezielten Kopfschuss getötet.
Ein Freund Kazahans beschuldigte die türkische Polizei mit der Ermordung des zwöfjährigen Jungen. Demnach hätten türkische Sicherheitskräfte Kazahan mit einem gezielten Kopfschuss getötet.
Nach Angaben einiger Augenzeugen befanden sich zum Zeitpunkt der Ermordung Kazahans türkische Sicherheitsbeamte in der Region. Türkische Behörden haben Ermittlungen zur Ermordung Kazahans eingeleitet.
Seit Tagen herrschen in Cizre heftige Ausschreitungen zwischen kurdischen Demonstranten und türkischen Sicherheitskräften. Am Mittwoch haben sich die kurdischen Politiker Hatip Dicle und die beiden HDP-Abgeordneten Selma Irmak und Faysal Sariyildiz mit Nichtregierungsorganisationen in Cizre getroffen.
Nach der Rede Dicles lösten sich die Menschenmassen auf. Dann ereignete sich die Tragödie. Der junge Nihat Kazanhan wurde auf einer Umgehungsstraße in dem Stadtteil Yasef durch Schüsse verletzt. Trotz aller medizinischen Versorgungen kam jede Hilfe zu spät. Der zwölfjährige Nihat Kazanhan starb in der staatlichen Klinik Cizres.
Zahlreiche Kommunalpolitiker, Verwandte und Angehörige Kazanhans versammelten sich vor der Klinik. Die sterblichen Überreste des jungen Kurden sollen nach der medizinischen Obduktion in seiner Geburtstadt Cizre beigesetzt werden.
https://www.facebook.com/diewahrereligion/posts/556199967764810
http://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_in_der_T%C3%BCrkei_2013
bitte selbst googeln bei interesse..
http://www.spiegel.de/politik/ausland/...-islamisierung-a-482623.html
Türkei: Massendemonstration gegen Islamisierung
Das türkische Volk geht auf die Straße: Nach den Protesten in Istanbul und Ankara demonstrierten Hunderttausende Menschen in Izmir gegen die Regierung Erdogan und eine schleichende Islamisierung der Türkei.
aus 2013
§
Ursprünglich ging es um den Erhalt des Gezi-Parks am Rande des Taksim-Platzes. Die Bäume dort sollen einem umstrittenen Bauprojekt weichen, die Proteste entzündeten sich, als die Polizei am vergangenen Freitag gewaltsam ein Protestlager räumte. Inzwischen sind es Zehntausende, die auf die Straße gehen, und die Proteste richten sich gegen den als autoritär empfundenen Regierungsstil von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan.
Bei den Wahlen 2011 hatte Erdoğans islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) noch gut 50 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Inzwischen zieht sich die Islamisierung durch alle Bereiche der türkischen Gesellschaft. Erdoğan macht keinen Hehl daraus, dass er vor Ablauf seines dritten und letzten Mandats im Jahr 2015 die Verfassung ändern will, um den Präsidenten mit mehr Befugnissen auszustatten. Und dieser Präsident könnte durchaus Erdoğan selbst werden.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Türkei ein beispielloses Wachstum erlebt, die politischen Verhältnisse gelten als stabil. Aber viele Türken sind dennoch auf der Hut: Sie lehnen eine Islamisierung der Gesellschaft ab und gehen auf die Straße, wenn etwa der Verkauf von Alkohol eingeschränkt werden soll. Mit öffentlichen Küssen demonstrierten im Mai gut 200 Menschen gegen ein Kuss-Verbot in der Öffentlichkeit. Ungeachtet der Polizeipräsenz gingen religiöse Aktivisten mit Messern auf die Demonstranten los.
Anfang Mai demonstrierte das Personal der halbstaatlichen Fluglinie Turkish Airlines gegen ein Verbot von Lippenstift und Nagellack in leuchtenden Farben wie Rot oder Dunkelrosa. Auch darin sehen Kritiker einen zunehmenden Einfluss der konservativen religiösen Werte der türkischen Regierung.
Wegen einiger Twitter-Sprüche wurde im April der international bekannte Pianist Fazil Say zu zehn Monaten Haft verurteilt. Say erhob Einspruch, ein Gericht in Istanbul hob die Strafe wegen vermeintlicher Blasphemie kurz darauf wieder auf. Die Verurteilung Says wäre einem mehrjährigen Redeverbot gleichgekommen.
Vielen Türken ist auch die Syrien-Politik Erdoğans ein Dorn im Auge. Umfragen zufolge lehnen drei Viertel von ihnen eine Einmischung in den Konflikt im Nachbarland ab. 51 Menschen wurden getötet, als am 11. Mai in der Stadt Reyhanli in der Nähre der syrischen Grenze zwei Autobomben explodierten. Drahtzieher soll der syrische Geheimdienst gewesen sein.
Wir sprechen mit Professorin Riva Kastoryano vom Institut für Politische Studien in Paris über die Probleme in der Türkei.
Euronews-Journalist Devrim Hacısalihoğlu:
Was sind die Gründe für diese massiven Demonstrationen?
Riva Kastoryano:
Es gibt mehrere Ursachen für die Auseinandersetzungen. Zuerst gab es friedliche Proteste, um den Gesi-Park zu erhalten. Es wurde aus ökologischen Gründen demonstriert. Als die türkische Polizei gewalttätig gegen die Demonstranten vorging, hat sich etwas verändert. Es scheint, als würden Menschen aus allen Teilen der türkischen Gesellschaft demonstrieren. Menschen, die ihre Unzufriedenheit mit der Regierung ausdrücken möchten.
Devrim Hacısalihoğlu:
Wir haben gehört, dass dieses Mal viele Menschen auf die Straße gingen, die vorher noch nie demonstriert hatten.
Riva Kastoryano:
Wenn ich mit den Menschen in der Türkei spreche, dann spüre ich viel Enthusiasmus. Auch bei denen, die sonst noch nie politisch aktiv waren. Die Demonstranten kommen aus unterschiedlichen politischen Lagern. Sie fordern viele verschiedene Dinge.
Es ist keine Demonstration, die von der Opposition angestachelt wurde. Es gibt wachsenden Unmut unter den Anhängern Erdogans und der AKP. Sie erwarten, dass die Regierung die Mängel in Erdogans Politik ausbessert.
Es ist keine homogene Bewegung mit einer Ideologie.
Devrim Hacısalihoğlu:
Die Proteste finden nicht nur in Istanbul statt. Sie haben sich auch auf andere Städte ausgeweitet. Wie weit könnte es gehen?
Riva Kastoryano:
Zuerst war es eine solidarische Bewegung gegen die Polizeiwillkür, dann wurde es zu einer flächendeckenden Reaktion gegen die kompromisslose Haltung des Ministerpräsidenten.
Solidarität liegt in der Natur dieser Bewegungen. Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter sorgen dafür, dass sich solche Proteste schnell ausbreiten.
Die türkischen Medien können nicht alles ausdrücken, was sie möchten. Dank der sozialen Netzwerke ist die Bewegung gewachsen und effektiver geworden.
Devrim Hacısalihoğlu:
Analysen zufolge gibt es Parallelen zwischen den Protesten in der Türkei und dem “Arabischen Frühling”. Manche sprechen sogar von einem “Türkischen Frühling”. Kann man das so sehen?
Riva Kastoryano:
Ich würde es nicht als “Türkischen Frühling” bezeichnen. Recep Tayyip Erdogan ist ein demokratisch gewähltes Regierungsoberhaupt. Die AKP hat drei Mal in Folge die Wahlen gewonnen.
Erdogan kann nur weiterregieren, wenn er auch die nächste Wahl gewinnt. In der Türkei wird Demokratie die Lösung sein. Wie sich die Bewegung weiterentwickeln wird, hängt von Erdogans Reaktion auf die Proteste ab. Verhandlungen und Kompromisse werden entscheiden, wie die Sache ausgeht. Beide Seiten müssen Zugeständnisse machen. Soll die Demokratie in der Türkei erhalten bleiben? Ja. Darum gehen die Menschen auf die Straße. Früher oder später werden Wahlen über den Ausgang dieser Situation entscheiden. Entweder in zehn Monaten oder bei vorgezogenen Wahlen.
Devrim Hacisalihoglu:
Frau Kastoryano: Vielen Dank für ihre wertvolle Einschätzung.
Gemeinsame Erklärung der internationalen Akademiker_innen Delegation nach Rojava
15. Januar 2015
Gemeinsame Erklärung der internationalen Akademiker_innen Delegation nach Rojava
Der Kampf um Kobanê, welcher im Sommer 2014 begann, lenkte die Aufmerksamkeit der Welt auf den kurdischen Widerstand gegen die grausamen brutalen Kräfte, die sich selbst als Islamischer Staat (IS oder ISIS) bezeichnen. Entgegen der Erwartung von vielen waren die Verteidigungskräfte von Rojava erfolgreich dabei, sich nun mehr als zweiein-halb Jahre nicht nur gegen die Angriffe von ISIS, sondern auch gegen die al-Nusra-Front und das Assad-Regime zu verteidigen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass die Bewohner_innen der vor allem von Kurd_innen besiedelten Regionen im Norden und Nordosten Syriens eine neue politische Einheit, genannt Rojava, etabliert haben. Rojava besteht aus drei Kantonen, von denen einer Kobanê ist. Sie haben in jedem Sinne eine soziale und politische Revolution begonnen, die von bemerkenswerten Bemühungen um Geschlechterbefreiung und direkter demokratischer Selbstverwaltung geprägt ist.
Im Dezember 2014 reisten wir als eine Delegation von Wissenschaftler_innen aus Euro-pa, der Türkei und Nordamerika nach Rojava, um mehr über die Ideale und Praktiken dieser Revolution zu erfahren und in einem der Kantone direkt die Ansprüche der Realisierung von Geschlechterbefreiung und demokratischer Selbstverwaltung zu untersuchen. Leitfragen waren: Stellt die dortige Praxis wirklich eine Revolution dar? Entspricht die Praxis den demokratischen Idealen? Welche Rolle spielen Frauen tatsächlich?
Am 1. Dezember überquerten wir den Tigris von der Autonomen Region Kurdistan (KRG) im Nordirak aus und betraten den Kanton Cizîre. Während der folgenden neun Tage besuchten wir sowohl dessen größere Städte wie auch kleinere Dörfer in ländlichen Regionen. Wir nahmen an einem Treffen eines Volksrats der Selbstverwaltung in einem Bezirk von Qamislo teil und sprachen mit Repräsentant_innen von TEV-DEM, der breiten Bewegung für eine Demokratische Gesellschaft, welche die Institutionen der Selbstverwaltung aufgebaut hat.
Wir trafen uns mit Journalist_innen und mit Vertreter_innen von Parteien wie der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) und anderen.
Wir trafen Frauen aus allen Lebensbereichen, einschließlich Vertreterinnen der Frauendachorganisation Yekîtiya Star. Wir trafen uns ebenfalls mit den Vorsitzenden der Union der assyrischen Frauen und besuchten eine Frauenakademie in Rimelan.
Außerdem trafen wir uns mit Zuständigen für ökonomische Entwicklung, Gesundheit und Außenbeziehungen in den Selbstverwaltungsstrukturen. Wir besuchten die Akademie für Wirtschaft und besuchten neu aufgebaute Kooperativen im Sektor Molke-rei, Bau und Gewächshauslandwirtschaft wie auch eine Frauenkooperative, die Textilien produziert. Wir besuchten eine Getreidemühle und eine Raffinerie, beides überlebenswichtige, ökonomische Einrichtungen. Vor der Revolution befanden sich alle ökonomischen Aktivitäten im Staatsbesitz, und Getreidemühlen gab es nur in Regionen außerhalb von Rojava, wie Aleppo oder Raqqa.
Wir besuchten Nachbarschaftsgesundheitszentren, ein Krankenhaus und ein Rehabilita-tionszentrum, weiterhin ein kulturelles Zentrum und eine Jugendorganisation.
Wir waren zu Gast an der großen Mesopotamia Akademie für Sozialwissenschaften in Qamislo, wo wir uns auch mit der Lehrer_innenvereinigung trafen. Vor der Revolution wandte der syrische Staat eine strenge Assimilations- und Arabisierungspolitik auf die kurdische Bevölkerung an. Dieser war nicht erlaubt ihre Sprache zu sprechen, ihren Kindern kurdische Namen zu geben, Läden mit kurdischen Namen zu eröffnen, private kurdische Schulen einzurichten oder Bücher oder Schriften auf Kurdisch zu publizieren. In den Regionen, die vorwiegend von Kurd_innen bewohnt werden, war es nicht möglich, eine öffentliche Universität einzurichten. Um zu studieren, mussten die Jugendlichen nach Aleppo, Deir ez-Zor, Hama oder Homs gehen. Nun aber hat die Selbstverwaltung von Rojava erste Schritte eingeleitet, um eine Universität in Qamislo aufzubauen. Die Mesopotamia Akademie für Sozialwissenschaften in Qamislo braucht jedoch internationale Solidarität, Austausch, Erfahrung und materielle Unterstützung, um erfolgreich zu sein. In diesem Sinne möchten wir hiermit auch den Appell an Dozent_innen weitergeben, die einige Zeit zum Lehren dorthin kommen können. Des weiteren braucht die Einrichtung Computer, Mikrofone und Projektoren. Vor allem werden Bücher benötigt, um die Bibliothek zu erweitern. Das Endziel ist eine mehr-sprachige, multidisziplinäre Bibliothek, aber im Moment betonten die Lehrenden, dass zu diesem Zeitpunkt Bücher auf Kurdisch, Arabisch und Englisch am wichtigsten seien. Diejenigen, die eine Spende machen wollen, können für weitere Informationen die Facebookseite „PirtûkekboAkademiyaMezopotamyayê – Donate a booktoMesopotamia Academy“ besuchen.
Wir besuchten das Flüchtlingslager Newroz, wo Ezid_innen aus dem Sindschar-Gebirge ihren Wunsch nach Selbstverwaltung und Selbstverteidigung betonten und internationale Unterstützung forderten. Die Flüchtlinge hoben besonders hervor, dass sie unter dem Embargo gegenüber Rojava litten und aufgrund dessen nicht einmal ihre Grundbedürfnisse erfüllt werden könnten. Die Ezid_innen erklärten uns gegenüber, dass ihr Leid von Einheiten wie der Kurdischen Regionalregierung (KRG), verschiedenen Staaten, einschließlich der sogenannten Anti-IS-Koalition und auch von internationalen Organisationen wie den UN instrumentalisiert werde. Demgegenüber betonten sie, dass sie von der YPG (Volksverteidigungseinheiten) und der YPJ (Frauenverteidigungseinheiten), wie auch den Guerillas der PKK vom Sindschar-Gebirge im August 2014 gerettet worden seien und sie von diesen seitdem trotz des Embargos und des Krieges um Kobanê versorgt würden.
Überall im Kanton konnten wir die Spuren der Jahrzehnte der Unterdrückung wie auch der gegenwärtigen Kämpfe mit al-Nusra und ISIS beobachten.
Wir verbrachten ebenfalls Zeit mit Vertreter_innen der Verteidigungskräfte von Rojava. Wir trafen uns mit dem Militärkommando der YPG in Serekaniye und mit einem Batallion der YPJ in Amûde. Wir besuchten die Akademie der Sicherheitskräfte (Asayîs) in Rimelan.
Die Rolle der Türkei beim Aufstieg von al-Nusra und ISIS wurde explizit von fast allen, die wir getroffen haben, betont. Menschen aus allen Bereichen des Lebens berichteten uns von Zusammenstößen in der Nähe der türkischen Grenze, bei denen die Türkei militärische, logistische und auch finanzielle Unterstützung besonders für die beiden genannten Gruppen zur Verfügung stellte.
Obwohl wir verschiedene Hintergründe haben, so teilen wir doch einige Eindrücke unse-rer Reise.
Wir sind davon überzeugt, dass in Rojava echte demokratische Strukturen etabliert wor-den sind. Nicht nur ist das Regierungssystem der Bevölkerung gegenüber rechenschafts-pflichtig, es springt selbst aus neuen Strukturen hervor, welche direkte Demokratie mög-lich machen: Volksversammlungen und demokratische Räte. Frauen nehmen auf allen Ebenen auf gleicher Basis zusammen mit Männern an den Strukturen teil und organisie-ren sich ebenfalls in autonomen Räten, Versammlungen und Komitees um ihre spezifi-schen Anliegen zu vertreten und zu lösen. Die Frauen, die wir trafen, verkörperten die Entschlossenheit, das Selbstvertrauen und den Stolz, den Frauen jetzt in Rojava errungen haben. Wir sahen Transparente mit der Parole „Die Revolution von Rojava ist eine Revolution der Frauen“ – und sie ist es wahrhaftig.
Wir meinen, dass Rojava eine alternative Zukunft für den Mittleren Osten aufzeigt, eine Zukunft in der Menschen verschiedener Ethnizität und Religion zusammen, vereint durch gegenseitige Toleranz und gemeinsame Institutionen, leben können. Kurdische Organisationen haben den Weg gezeigt, aber sie gewinnen zunehmende Unterstützung von Araber_innen, Assyrer_innen und Tschetschen_innen, die an dem gemeinsamen System der Selbstverwaltung teilnehmen und sich autonom organisieren.
Wo immer wir auch hingegangen sind, die Mitglieder der Selbstverwaltung und der be-waffneten Kräfte, betonten immer wieder, dass eine lebensfähige politische Alternative für die Region nicht auf Rache, sondern auf gemeinsamen Interessen und gegenseitigem Vertrauen basieren muss. Wir haben Mitglieder des Asayîs, wie auch von YPG und YPJ getroffen, die Kurd_innen, Tschetschen_innen, Assyrer_innen oder Araber_innen waren, sie alle betonten, dass sie eine gemeinsame Lösung für alle Völker der Region suchten. Sie stehen gewaltigen Herausforderungen gegenüber, aber wir sind überzeugt davon, dass ihr Ansinnen aufrichtig ist.
Als Wissenschaftler_innen und Aktivist_innen verließen wir alle Rojava mit tiefem Res-pekt und großer Bewunderung der Bevölkerung, ihrem progressiven politischen Pro-gramm und ihren gegenwärtigen gesellschaftlichen Errungenschaften gegenüber. Sie haben durch die demokratische Selbstverwaltung einen Weg gefunden, ihre eigenen Probleme zu lösen. Es bleibt aber auch festzuhalten, dass Rojava unter schweren Bedingungen leidet, deren Ursache außerhalb der Kontrolle der Bürger_innen liegt. Deshalb schließen wir mit folgenden Empfehlungen, die so schnell wie möglich umgesetzt werden sollten:
Erstens, Rojava steht unter einem politischen und ökonomischen Embargo, welches von seinen Nachbarn, der Türkei und der Kurdischen Regionalregierung (KRG) im Irak ausgeübt wird. Die Wirtschaft, die Infrastruktur und die Verteidigung der Region werden durch diese Isolation geschädigt.
Auch wenn die KRG den Grenzübergang bei Semalka (Fishkabour/Peshkabour) für begrenzten Handel und Personenverkehr nach dem Abkommen von Duhok im Oktober 2014 geöffnet hat, wird immer noch willkürlich über Grenzübertritte entschieden und humanitäre Hilfe für Rojava, einschließlich der Flüchtlinge im Camp Newroz, zurückgehalten. Nicht einmal die Bücher für die Mesopotamia Akademie können über die Grenze gebracht werden. Das Embargo erstickt sogar die Möglichkeiten der Selbstverwaltung, die Bevölkerung mit medizinischer Hilfe und den einfachsten humanitären Gütern zu versorgen. Es ist unabdingbar, dass das Embargo aufgehoben wird. Es muss internationaler Druck insbesondere auf die Türkei ausgeübt werden, damit sie ihre Grenzen öffnet, so dass Nahrungsmittel, Medikamente, Hilfe und Güter passieren können.
Zweitens, die andauernden Konflikte in Syrien und im Irak haben eine Vielzahl von Flüchtlingen geschaffen, die gerade von der Selbstverwaltung versorgt werden. Diese Flüchtlinge brauchen dringend medizinische Hilfe, Medikamente und Krankenhausaus-stattung. Es wurden ebenfalls viele Menschen im Krieg verletzt, die eine angemessene Versorgung benötigen, welche durch das Embargo nicht möglich ist. Die internationale Gemeinschaft muss dafür eintreten, dass Hilfe für diese Menschen im Dialog mit den Institutionen der Selbstverwaltung nach Rojava gelangen kann.
Drittens rufen wir zur internationalen Anerkennung von Rojava auf, dabei schließen wir die Anerkennung durch NGOs ein. Rojava strebt nicht danach ein unabhängiger Staat zu werden, sondern bemüht sich darum, zum Aufbau eines aufrichtig demokratischen Syriens beizutragen und Teil davon zu werden. Das einzigartige System der Selbstverwaltung verdient Anerkennung als ein mögliches Lösungsmodell für die vielen ethnischen und religiösen Konflikte, die die Region verwüsten.
Aller Erwartungen zum Trotz hat die Bevölkerung von Rojava ein mutiges Programm von gesellschaftlicher Toleranz, Geschlechterbefreiung und direkter Demokratie vorangetrieben. Dafür verdient es den Respekt und die aktive Unterstützung der Welt.
Oktay Ay, Wissenschaftler, Istanbul Bogazici Universität
Janet Biehl, Autorin, USA
Devris Cimen, Journalist, Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., Deutschland
Rebecca Coles, Wissenschaftlerin, Universität von Nottingham
Antonia Davidovic, Dozentin für Ethnologie, Universität Kiel
Dilar Dirik, Ph.D. Studentin, Universität von Cambridge
Eirik Eiglad, Editor, New Compass Press, Norwegen
David Graeber, Professor für Anthropologie, London School of Economics
Lokman Turgut, Journalist und Wissenschaftler, Kurd-Akad, Herausgeber von Studia Kurdica Journal, Deutschland
Thomas Jeffrey Miley, Dozent für Soziologie, Universität von Cambridge
Johanna Riha, Ph.D. Studentin, Universität von Cambridge
Nazan Üstündag, Professorin für Soziologie, Istanbul Bogazici University
Christian Zeller, Professor für Wirtschaftsgeographie, Universität von Salzburg
Deutsch Türkische Nachrichten | 20.01.15, 00:09
http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2015/...ahre-gefaengnis/
Die türkische Staatsanwaltschaft droht einer bekannten Moderatorin des Landes mit bis zu fünf Jahren Haft. Diese hatte in einem Tweet dazu aufgefordert, nicht den Namen des Richters zu vergessen, der entschieden hat, die Korruptions-Ermittlungen gegen namhafte türkische Personen und ehemalige Kabinettsmitglieder nicht weiter zu verfolgen.
Die falschen Witze: Tweet über Erdoğan-Krieger kostet Uni-Professor den Job
Deutsch Türkisch Nachrichten |
http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2015/...ofessor-den-job/
Ein türkischer Professor legt sein Amt nieder. Der Grund ist ein Witz über die 16 Krieger im türkischen Präsidentenpalast. Auf Twitter war er da aber nicht der Einzige.
leute die hier angekommen sind kommen immer noch viel seltener zu wort als menschen die die westliche kultur ablehnen...
Dem sieht man die ganze Last seines Unmutes an.
Ich finde es sehr schade, das deutsche Weißbrote alles besser wissen als ein Mensch der weiß wovon er berichtet.
Ich erinnere mich an dieser Stelle gerne an Peter Scholl Latour, einer der Eier hatte und immer Klartext geredet hat, natürlich vom deutschen System belächelt und als Irrer abgetan wurde.
All die Kritiker hatten immer recht, aber keiner möchte es hören und wahrhaben.
Außer Pegida, das sind jetzt auch alles arme Irre.
Eine verrückte Welt!
im andern thread sind sehr gute artikel von kritikern..was sie deutlich von andern muslimen unterscheidet ist, daß sie nicht nur in vorwürfen hängen bleiben sondern sich auch mit lösungen befassen. ohne selbstkritik kommt man nicht weiter...das dreht sich alles nur noch im kreis