Israel plant massiven Militärschlag
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Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
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EU nennt Israels Angriffe «unverhältnismäßig»
13. Jul 19:05
Die Ratspräsidentschaft der EU hat die jüngsten Angriffe Israels auf den Libanon scharf kritisiert. Die Einrichtung einer Luft- und Seeblockade sei nicht zu rechtfertigen. Israel verstoße gegen internationale Regeln.
Die EU-Ratspräsidentschaft hat ihren Ton gegenüber Israel angesichts der jüngsten Luftangriffe verschärft. Man sei «sehr besorgt über die unverhältnismäßige Gewaltanwendung Israels im Libanon», hieß es in einer Erklärung der finnischen Regierung am Donnerstag in Helsinki. Im Namen der Gemeinschaft beklagte die Präsidentschaft zugleich die Tötung von Zivilisten und die Zerstörung ziviler Einrichtungen. «Die Einrichtung einer Luft- und Seeblockade gegen Libanon ist nicht zu rechtfertigen», hieß es in der Erklärung weiter.
Der Ratsvorsitz sprach in diesem Zusammenhang auch von «Aktionen, die gegen internationale humanitäre Gesetze verstoßen». Diese verstärkten nur den Teufelskreis von Gewalt und Vergeltung und nützten niemandes Sicherheitsinteressen. Am Mittwoch hatte der EU-Vorsitz beide Seiten allgemein zur Zurückhaltung aufgerufen. Wie in der Erklärung vom Vortag wurden die Kämpfer der Hisbollah aufgefordert, die entführten israelischen Soldaten unverzüglich freizulassen und alle Angriffe auf Israel zu stoppen.
Außenkommissarin «schockiert»
Die Außenminister der 25 EU-Staaten wollen am Montag eine gemeinsame Antwort formulieren. «Das ist eine Eskalation des Konflikts, die wir vor kurzem noch nicht erwartet haben», hieß es aus diplomatischen Kreisen in Brüssel. Eine Reihe von EU-Staaten wolle Israel wegen seiner Militärschläge scharf verurteilen. Belgien, Irland, Malta, Schweden, Spanien und Zypern vertreten diese Linie. Andere Länder - wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Tschechien - wünschen eine ausgewogenere Erklärung der EU.
Auch EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner verurteilte die Entführung der beiden Soldaten. Auf die Angriffe im Libanon reagierte die Kommissarin nach Angaben ihrer Sprecherin «schockiert», ohne diese jedoch ausdrücklich zu verurteilen. Derzeit werde untersucht, welche Schäden die Luftangriffe an EU-finanzierten Einrichtungen im Gazastreifen angerichtet hätten, fügte die Sprecherin hinzu. Der EU-Beauftragte für die Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, kündigte am Donnerstag eine Reise in die Krisenregion an.
Bush verteidigt Israel
US-Präsident George W. Bush und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) haben das militärische Vorgehen Israels im Libanon verteidigt, zugleich aber vor einer Schwächung der demokratischen Regierung in Beirut gewarnt. «Israel hat das Recht, sich zu verteidigen. Jede Nation muss sich verteidigen gegen terroristische Angriffe», sagte Bush am Donnerstag in Stralsund. Was immer aber Israel auch tue, dürfe nicht dazu führen, dass die Regierung im Libanon geschwächt werde. Eine demokratische Führung in Beirut sei Grundlage für den Frieden in der Region.
Merkel warnte davor, bei dem Konflikt Ursache und Wirkung zu verwechseln. Ausgangspunkt sei die Entführung israelischer Soldaten und das Verhalten der radikal-islamischen Hisbollah-Milizen gewesen. Die Kanzlerin forderte alle beteiligten Seiten auf, mit Augenmaß vorzugehen. Vordringlich sei die Freilassung der Soldaten und ein Ende des Raketenbeschusses auf Israel.(nz)
http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/422663.html
Nahost-Krise: Raketen von hier, Vergeltung von dort - Szenen von Angst und Leid beiderseits der libanesischen Grenze. Libanesen, die sich weiter nördlich in Sicherheit bringen wollen, müssen wegen zerstörter Brücken Nebenstraßen durch die Berge nehmen. Viele Israelis richten sich auf eine längere Zeit in den Schutzräumen ein.
Tyrus/Naharija -
Hunderte Flüchtlinge sind in Damur, 20 Kilometer südlich von Beirut, angelangt, Koffer in der Hand, Bündel oder Kleinkind im Arm. Auf den Überresten einer Brücke, in die eine israelische Bombe in der Nacht einen fünf Meter tiefen Krater riß, warten sie auf eine Mitfahrgelegenheit in nördlicher Richtung. "Wir gehen nach Beirut oder sonstwo hin. Wir haben Angst", sagt eine Frau, die seit dem Morgen mit ihren zwei Kindern aus der Hafenstadt Sidon auf der Flucht Richtung Norden ist. Mit Hilfe eines Baggers versuchen dutzende Männer den Schutt beiseite zu schieben, um zumindest einen schmalen Straßenabschnitt freizubekommen.
Sechs Jahre nach dem Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon ist der Krieg in die Region zurückgekehrt. Die ursprüngliche Freude in den von der proiranischen Hisbollah-Miliz kontrollierten Gebieten über die Gefangennahme zweier israelischer Soldaten ist einer Art Lähmung gewichen. Da, wo tags zuvor noch Jugendliche in den Hafenstädten Sidon und Tyrus jubelten und Süßigkeiten auf den Straßen verteilten, herrscht jetzt gähnende Leere. Die meisten Läden sind geschlossen, die Strände verwaist.
"Früher sind wir in solchen Fällen direkt nach Beirut geflohen", sagt ein Mann aus dem Südlibanon. "Aber jetzt sind wir dort wohl nicht mehr so willkommen wie früher", fügt er mit bedauerndem Unterton hinzu. In den Jahren der israelischen Besatzung zwischen 1978 und 2000 sei die Solidarität mit der Hisbollah, die nach dem Abzug der Israelis in das geräumte Gebiet vorrückte, größer gewesen. Mittlerweile forderten viele, den Einfluß der "Partei Gottes" zurückzudrängen und die Hisbollah zu entwaffnen.
Meist wollen die Menschen auf der Küstenautobahn zu Verwandten in die Hauptstadt. Viele der Flüchtlinge sind syrische Tagelöhner. Einer von ihnen ist Chaled Ahmed Rayes, der zuletzt in der Küstenregion von Tyrus Arbeit hatte. Mit seiner Frau, ihren fünf Kindern, seinen Kusinen und deren Kindern will er noch weiter nördlich, nach Tripoli, wo er Verwandte hat. Die Awali-Brücke südlich von Damur auf dem Weg nach Sidon ist ebenfalls zerstört. Die Flüchtlinge müssen Nebenstraßen über die Berge nehmen.
Seitenwechsel: In der nordisraelischen Stadt Naharija machen die Katjuscha-Raketen der Hisbollah die Bevölkerung mürbe. "Ich stehe unter Schock. Ich habe wahnsinnige Angst. Ich will weg von hier", sagt Rachel mit gepresster Stimme und zitternden Händen. Erst wenige Stunden zuvor hatte ein Geschoß eine Frau tödlich getroffen. Während die israelische Armee die Angriffe erwidert, rasen Ambulanzen durch die Stadt. Über Lautsprecherwagen der Polizei werden die Bewohner aufgefordert, sich in die Unterstände zu begeben.
In einem der Bunker warten verschreckte Menschen auf Entwarnung. Die 17jährige Dana Goslan tröstet ihre weinende Schwester. "Wir wollten fliehen, aber jetzt ist es zu gefährlich", sagt die Mutter der beiden. Andere Bewohner wollen es trotzdem versuchen und packen ihre Habseligkeiten in den Kofferraum ihrer Autos. Das Caféé der 49jährigen Pnina Sreytak hat weiterhin geöffnet. "Die Hisbollah wird uns nicht daran hindern, normal zu leben", sagt die Inhaberin trotzig. Doch an den ordentlich aufgereihten Tischen und Stühlen nimmt niemand Platz.
"Man kann nichts tun, einfach nur hilflos abwarten, wie sich die Lage entwickelt." Schula gehört zu den Einwohnern des Moschav Sarit, einer israelischen Gemeinschaftssiedlung direkt an der libanesischen Grenze. Wenige Hundert Meter auf der anderen Seite des Grenzzauns saßen bis vor ein paar Tagen noch die Kämpfer der Hisbollah. Mit dem Überfall auf die beiden Militärjeeps am frühen Mittwoch morgen ist die Ruhe dahin. "Das hatten wir doch schon einmal. All die schlimmen Erinnerungen kommen zurück", sagt Schula, "an die Zeit vor 1982, als unsere Kinder unter täglichem Bombardement aufwachsen mußten."
Dabei ist es gar nicht so sehr der mörderische Raketenhagel, der die Bewohner im Norden Israels frustriert, als vielmehr die Aussicht, daß sich auch dieses Mal nichts ändern wird. "Wenn wir reagieren, schreit die Welt auf und meint, daß wir überreagieren", schimpft Alice, die aus Amerika eingewandert ist und seit 1976 in Naharija - einer nordisraelischen Küstenstadt - wohnt. "Aber solange wir beschossen werden, kümmert sich niemand darum."
In seinem Haus mit Blick auf den See Genezareth macht sich Juda große Sorgen; sein Heim ist plötzlich wieder in die Reichweite der Hisbollah-Raketen geraten. "Wir müssen die andere Seite so hart schlagen, daß sie merken: Es lohnt sich nicht, uns anzugreifen." Dabei sollte nach Judas Meinung dem Libanon klar gemacht werden, daß er dafür verantwortlich ist, was auf seinem Territorium geschieht und von seinem Territorium ausgeht.
Doch das wird nicht schnell zu erreichen sein. Darüber sind sich alle im Klaren. Deshalb richten sich die Bewohner des israelischen Nordens auf eine längere Zeit in Schutzräumen und Bunkern ein, sofern diese vorhanden sind. Apathisch oder gelassen haben Holocaustüberlebende in dem von Deutschen geführten Pflegeheim Beit Elieser in Maalot, nur acht Kilometer von der Grenze zum Libanon entfernt, es über sich ergehen lassen, als sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und in den Bunker verlegt wurden. Aber die großen, angst- erfüllten Augen erzählen den deutschen Volontären, die sie betreuen, Bände.
Schon in den ersten Stunden nach Beginn der unüberhörbaren Kampfhandlungen fuhren die ersten Autos in Richtung Süden, möglichst weit weg von den gefährlichen und unberechenbaren Raketen. Auch Aviv überlegt, ob er seine Heimat verlassen soll. "Meine vierjährige Tochter reagierte hysterisch, als sie heute morgen die Raketen einschlagen hörte. Jetzt ist sie ruhig. Aber wir können nicht mehr viel aushalten."
afp, HA
erschienen am 14. Juli 2006
http://www.abendblatt.de/daten/2006/07/14/586092.html
Israel setzt Angriffe trotz wachsender Kritik fort.Zwei Tage nach der Entführung zweier Soldaten durch die Hisbollah-Miliz hat Israels Luftwaffe - ungeachtet der wachsenden internationalen Kritik - ihre Angriffe auf Ziele im benachbarten Libanon fortgesetzt.
Dabei kamen nach Polizeiangaben mindestens vier Menschen ums Leben, 63 wurden verletzt. Israel hat nun auch den Chef der radikalislamischen Schiiten-Miliz Hisbollah direkt ins Visier genommen.
"Eigenes Schicksal besiegelt"
Der israelische Innenminister Ron Bar-On (Kadima-Partei) drohte Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah mit gezielter Tötung. Nasrallah habe "sein eigenes Schicksal besiegelt", sagte Bar-On dem israelischen Rundfunk. Israel werde mit Nasrallah zum passenden Zeitpunkt "die Rechnung begleichen".
Zahlreiche Luftangriffe
Innerhalb von 24 Stunden flogen israelische Flugzeuge fünf Angriffe auf die Landebahnen des internationalen Flughafens von Beirut. Am Freitag wurde erstmals auch ein Hangar getroffen.
Auch die südlichen schiitischen Vorstädte von Beirut waren Ziel der israelischen Luftangriffe. Laut israelischen Angaben hat die Hisbollah dort ihr Hauptquartier und lagert in den Wohnhäusern einen Großteil ihrer Waffen.
Augenzeugen sahen zerstörte Brücken und Bombenkrater. Einzelne Straßen waren von Trümmern und Glassplittern bedeckt. Hisbollah-Anhänger versammelten sich zu Kundgebungen, auf denen sie Loyalitätsparolen für Nasrallah riefen.
Wichtige Infrastruktur zerstört
Seit dem Vortag wurde im Libanon wichtige Infrastruktur beschädigt, darunter die Schnellstraße nach Damaskus, zwei Elektrizitätswerke und mehrere Brücken. Der Beiruter Flughafen und die Straße nach Damaskus blieben weiterhin geschlossen.
Bis Donnerstagabend hatten nach Angaben des Zolls mindestens 15.000 Touristen das Land verlassen. Seit Beginn der Kämpfe am Mittwoch stieg die Zahl der Todesopfer auf mehr als 60. Österreichs Außenministerium warnt vor Reisen in den Libanon.
Wieder Raketen auf Israel
Hisbollah-Milizionäre schossen am Freitag erneut Katjuscha-Raketen und Mörsergranaten auf nordisraelische Siedlungen ab. Dabei wurden 15 Menschen verletzt. In Kirjat Schmona wurde ein Haus getroffen.
Nach israelischen Militärangaben gingen seit Beginn der Kämpfe vor zwei Tagen mindestens 700 Geschoße auf israelischem Gebiet nieder. Am Donnerstag waren zwei israelische Zivilisten getötet worden. Sogar die Hafenstadt Haifa war unter Raketenbeschuss geraten. Mehr als 200.000 Israelis müssen sich derzeit in Bunkern aufhalten.
USA mahnen zur Zurückhaltung
Die USA riefen Israel zur Zurückhaltung auf. Das sei "extrem wichtig"; Opfer unter der Zivilbevölkerung und die Zerstörung von Infrastruktureinrichtungen im Libanon müssten vermieden werden, sagte Außenministerin Condoleezza Rice.
Gleichzeitig beschuldigte sie Syrien und den Iran, durch Unterstützung der Hisbollah die Gewalt zu fördern.
EU kritisiert Israel
Für die EU-Ratspräsidentschaft bekräftigte der finnische Außenminister Erkki Tuomioja die Kritik an den israelischen Angriffen. Er verwies aber auch auf das legitime Recht Israels auf Selbstverteidigung.
Der französische Präsident Jacques Chirac bezeichnete die Lage als "wirklich gefährlich". Der russische Präsident Wladimir Putin rief zu einem sofortigen Ende des Blutvergießens auf. Der Vatikan verurteilte das militärische Vorgehen Israels im Libanon.
Teilrückzug aus Gazastreifen
An der zweiten Front im Gazastreifen zog Israel unterdessen seine Truppen teilweise wieder zurück. Eine Armeesprecherin bestätigte, die Soldaten seien aus dem mittleren Teil des autonomen Palästinensergebiets abgezogen.
Sie waren dort vor zwei Tagen als Teil der Militäroffensive "Sommerregen" eingedrungen. Die Aktion folgte auf die Entführung eines israelischen Soldaten durch militante Palästinenser am 25. Juni und soll auch den andauernden Raketenbeschuss israelischer Grenzorte unterbinden.
Kassam-Raketen auf Israel
Im Norden und Süden des Gazastreifens sind weiter israelische Truppen in Position. Ungeachtet dessen schlugen am Freitag fünf aus dem Gazastreifen abgefeuerte Kassam-Raketen in der Ortschaft Sderot ein. Opfer gab es keine, mehrere Gebäude wurden beschädigt.
Israelische Experten halten auch Angriff auf Syrien für möglich.Für Israel ist in dieser Woche ein Albtraum Wirklichkeit geworden - im Süden wie im Norden ist der Waffenstillstand zusammengebrochen.
Aber die Regierung sieht in der Eskalation des Konflikts nach der Entführung von drei Soldaten auch die Chance, ein weit reichendes strategisches Ziel zu erreichen: die Ausschaltung der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon.
Die Entführungen israelischer Soldaten durch Hamas und Hisbollah und die nachfolgenden Vorstöße der israelischen Streitkräfte über beide Grenzen schaffen neue Unsicherheit in einer Region, in der die internationalen Beziehungen durch den Krieg im Irak und die Iran-Atomkrise ohnehin schon zum Zerreißen angespannt sind.
Schwerste Luftangriffe seit 1982
Die schwersten Luftangriffe auf den Libanon seit 24 Jahren und die fortgesetzten Angriffe auf den Gazastreifen haben aber inzwischen eine eigene Dynamik gewonnen, bei der die Konfliktparteien unvereinbare Ziele verfolgen.
Krieg um Gefangene
Die sunnitische Hamas und die schiitische Hisbollah wollen Israel mit der Entführung von Soldaten zwingen, drei libanesische und zumindest einen Teil der 9.000 palästinensischen Häftlinge freizulassen.
Israel hingegen sieht in der neu entstandenen Situation die Chance, die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen zu unterbinden und die Hisbollah-Kämpfer weiter nach Norden zu drängen und damit von der eigenen Grenze fern zu halten.
Keine rasche Lösung
Die heftigen Luftangriffe auf Straßen, Brücken und den Flughafen von Beirut sowie der Tod von Dutzenden Libanesen seit Mittwoch bedeuten, dass die beiden von der Hisbollah gefangen genommenen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regew nicht so schnell freikommen werden, ebenso wenig wie der schon Ende Juni entführte Gilad Schalit.
Vielleicht wird es wie in der Vergangenheit irgendwann einmal zu einem Gefangenenaustausch kommen. Aber vorher will Israel die Situation an seiner Nordgrenze von Grund auf verändern.
Israel mied Zweifrontenkrieg
Nach 22-jähriger Besetzung eines Landstreifens im Südlibanon zog sich Israel im Mai 2000 von dort zurück. Die Hisbollah-Kämpfer rückten sofort nach, während sich Israel darauf konzentrierte, die zweite Intifada, den Aufstand der Palästinenser, zu bekämpfen.
Sechs Jahre lang vermied es Israel, sich einem offenen Konflikt an zwei Grenzen auszusetzen. Nur gelegentlich kam es im Norden zu Scharmützeln mit der Hisbollah.
Dramatisch veränderte Situation
Diese Situation hat sich jetzt schlagartig verändert, als Hisbollah-Kämpfer in den Norden Israels vorstießen, Goldwasser und Regew verschleppten und bei anschließenden Kämpfen acht israelische Soldaten erschossen.
Regierungsmitglieder in Jerusalem sagen jetzt, dass sie die Hisbollah aus dem Südlibanon vertreiben wollen. Israel zögert aber mit der Entscheidung, die dazu erforderliche Bodenoffensive einzuleiten.
Weiterer Abzug rückt in weite Ferne
Die dramatische Veränderung der Situation hat auch die bisherigen Prioritäten der Politik von Ministerpräsident Ehud Olmert an den Rand gedrängt: Solange die Streitkräfte im Gazastreifen und im Libanon angreifen, ist an einen Abzug aus dem Westjordanland nicht zu denken.
Der Raketenangriff auf die Stadt Haifa bedeutet zudem, dass nun mehrere zehntausend Israelis zusätzlich der Gefahr von Angriffen aus dem Libanon ausgesetzt sind. Mit der Eskalation steigt auch das Risiko einer direkten Verwicklung Syriens und des Iran.
Syrien als nächstes Ziel?
Es gebe jetzt die Sorge vor einem neuen regionalen Krieg, sagte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas. Israelische Experten halten es für möglich, dass Syrien das nächste Ziel Israels sein könnte - schließlich unterstützt Damaskus die Hisbollah und beherbergt den politischen Führer der Hamas, Chaled Meschaal.
Ahmadinedschad stärkt Assad den Rücken. Paris verurteilt Israel.Angesichts der dramatischen Eskalation der Krise im Nahen Osten hat der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad Israel vor einem Angriff auf Syrien gewarnt.
Das würde als Angriff auf die gesamte islamische Welt verstanden werden und eine "fürchterliche Antwort" zur Folge haben, zitierte ihn der iranische Fernsehsender Chabar am Freitag.
Ahmadinedschad bekräftigte, die islamische Welt werde nicht nur Israel, sondern auch seine Verbündeten für die "entsetzlichen Verbrechen" Israels gegen "unschuldige Menschen" verantwortlich machen.
Telefonat mit Assad
In einem Telefongespräch mit dem syrischen Präsidenten Baschar el Assad am Donnerstagabend habe Ahmadinedschad die israelischen Angriffe auf den Libanon "wahnsinnig" genannt.
Die Offensive spiegle die "Verzweiflung und das Ausmaß der Schwäche eines Regimes, das am Rande des Zusammenbruchs" stehe, berichtete der Sender. Der iranischen Nachrichtenagentur IRNA zufolge sagte Assad, sein Land würde im Fall eines Angriffs entschlossen gegen den Aggressor vorgehen.
Der Iran und Syrien haben erst Mitte Juni ihre Beziehungen verstärkt und ein Militärabkommen geschlossen.
USA erhöhen Druck auf Syrien und Iran
Die US-Regierung verstärkte unterdessen den Druck auf Syrien und den Iran. Beide Länder seien aufgefordert worden, ihre Kontrolle über die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah auszuüben, damit die beiden verschleppten israelischen Soldaten unverletzt freigelassen würden, sagte Außenamtssprecher Sean McCormack am Donnerstag in Washington.
McCormack warf sowohl Syrien als auch dem Iran vor, die Hisbollah-Miliz materiell und politisch zu unterstützen. Es sei deshalb an der Zeit für alle, die Tatsache anzuerkennen, dass beide Länder eine Art Kontrolle über die Hisbollah hätten.
Geteilte Meinung in EU
In der EU gehen die Meinungen über die jüngste Eskalation auseinander. Frankreich und Spanien etwa verurteilen Israels Vorgehen im Libanon als "völlig unverhältnismäßig". Deutschland dagegen verteidigt Israel. Das EU-Vorsitzland Finnland warnte, dass auch Syrien in die Auseinandersetzung hineingezogen werden könnte.
Auch der Vatikan verurteilte das Vorgehen Israels. Das Recht auf Selbstverteidigung dürfe nicht dazu führen, dass internationale Regeln - etwa jene zum Schutz der Zivilbevölkerung - außer Kraft gesetzt werden. Gleichzeitig verurteilte der Vatikan auch alle terroristischen Angriffe.
Israel bombt trotz Kritik weiter
| 14.07.06, 11:35 |
Ungeachtet der wachsenden internationalen Proteste setzt die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf Ziele im Libanon fort. Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah wurde zudem mit gezielter Tötung gedroht.
Nach Polizeiangaben kamen mindestens vier Menschen ums Leben, 63 wurden verletzt. Milizionäre der radikal-schiitischen libanesischen Hisbollah-Bewegung feuerten wiederum zahlreiche Katjuscha-Raketen auf den Norden Israels ab. Der UN-Sicherheitsrat wollte zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.
Innerhalb von 24 Stunden flogen israelische Flugzeuge fünf Angriffe auf die Landebahnen des internationalen Flughafens von Beirut. Auch die südlichen schiitischen Vorstädte von Beirut waren Ziel der israelischen Luftangriffe. Augenzeugen sahen zerstörte Brücken und Bombenkrater. Einzelne Straßen waren von Trümmern und Glassplittern bedeckt. Hisbollah-Anhänger versammelten sich zu Kundgebungen, auf denen sie Loyalitätsparolen für Nasrallah riefen.
15 000 Touristen verlassen das Land
Seit dem Vortag wurde im Libanon wichtige Infrastruktur beschädigt, darunter die Schnellstraße nach Damaskus, zwei Elektrizitätswerke und mehrere Brücken. Der Beiruter Flughafen und die Straße nach Damaskus blieben am Freitag weiterhin geschlossen. Bis Donnerstagabend hatten nach Angaben des Zolls mindestens 15 000 Touristen das Land verlassen.
Seit Beginn der Kämpfe am Mittwoch ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 60 gestiegen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes halten sich derzeit etwa 1000 deutsche Staatsbürger im Libanon auf, die Hälfte von ihnen mit libanesischen Wurzeln. Das Ministerium riet dringend von Reisen in den Libanon ab.
Katjuscha-Raketen auf Nordisrael
Hisbollah-Milizionäre schossen am Freitag erneut Katjuscha-Raketen und Mörsergranaten auf nordisraelische Siedlungen ab. Dabei wurden zwölf Menschen verletzt. In Kirjat Schmone wurde ein Haus getroffen. Nach israelischen Militärangaben gingen seit Beginn der Feindseligkeiten an der israelisch-libanesischen Grenze vor zwei Tagen mindestens 700 Geschosse auf israelischem Gebiet nieder. Am Donnerstag waren zwei israelische Zivilisten getötet worden. Sogar die Hafenstadt Haifa war unter Raketenbeschuss geraten.
Die USA riefen Israel zur Zurückhaltung auf. Opfer unter der Zivilbevölkerung und die Zerstörung von Infrastruktureinrichtungen im Libanon müssten vermieden werden, sagte Außenministerin Condoleezza Rice. Gleichzeitig beschuldigte sie Syrien und den Iran, durch Unterstützung der radikalislamischen Hisbollah die Gewalt zu fördern.
Chirac: „Lage ist wirklich gefährlich“
Für die EU-Ratspräsidentschaft bekräftigte der finnische Außenminister Erkki Tuomioja die Kritik an den israelischen Angriffen. Er verwies aber auch auf das legitime Recht Israels auf Selbstverteidigung. Der französische Präsident Jacques Chirac bezeichnete die Lage als „wirklich gefährlich“. Der russische Präsident Wladimir Putin rief zu einem sofortigen Ende des Blutvergießens auf. Der Vatikan verurteilte das militärische Vorgehen Israels im Libanon.
Israel will „Rechnung mit Hisbollah-Füher begleichen“
Israel macht die Regierung in Beirut für einen Überfall der Hisbollah verantwortlich, bei dem am Mittwoch zwei israelische Soldaten entführt und acht weitere getötet worden waren. Die von Syrien und Iran unterstützte Schiiten-Organisation ist mit zwei Ministern an der libanesischen Regierung beteiligt. Ihr Führer Nasrallah verlangt im Austausch gegen die verschleppten Soldaten die Freilassung von Häftlingen aus israelischen Gefängnissen.
Der israelische Innenminister Ronny Bar-On drohte am Freitag Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah mit gezielter Tötung. Der Hisbollah-Chef habe „sein eigenes Urteil gefällt“, sagte Bar-On dem israelischen Rundfunk. Israel werde mit Nasrallah zum passenden Zeitpunkt „die Rechnung begleichen“. Der Minister besuchte am Freitag Ortschaften im Norden Israels, in denen aus dem Libanon abgefeuerte Katjuscha-Raketen eingeschlagen sind.
Teilabzug aus dem Gaza-Streifen
Israel zog indessen in der Nacht zum Freitag seine Truppen aus dem Gazastreifen wieder teilweise zurück. Eine Armeesprecherin bestätigte, die Soldaten seien aus dem mittleren Teil des autonomen Palästinenser-Gebiets abgezogen. Sie waren dort vor zwei Tagen als Teil der Militäroffensive „Sommerregen“ eingedrungen. Die Aktion folgte auf die Entführung eines israelischen Soldaten durch militante Palästinenser am 25. Juni und soll auch den andauernden Raketenbeschuss israelischer Grenzorte unterbinden.
(im/dpa/Reuters)
http://focus.msn.de/politik/ausland/libanon_nid_31918.html
Hat bestimmt auch keine Konsequenzen...
Deutsche darf man schliesslich ungestraft entführen und nun auch wegbomben. Toll, wenn man solche Freunde hat.
MfG 54rean
"Wie im Bürgerkrieg"
Bei den israelischen Luftangriffen auf den Süden des Libanon ist offenbar eine deutsch-libanesische Familie ums Leben gekommen. Die Bewohner Beiruts fliehen in die Berge.
Von Nicolas Richter, Mitarbeit: R. Chimelli, K. Strittmatter
Die Familie aus Mönchengladbach war zu Besuch bei Verwandten, als das Haus in der Ortschaft Schoher gegen vier Uhr am Donnerstagmorgen zerstört wurde.
Wie Raef Khachab, ein Unternehmer aus München, der Süddeutschen Zeitung berichtete, starben bei dem Luftangriff sein Cousin Mustafa, 43, dessen schwangere Ehefrau Najwar, 30, sowie deren Tochter Jasmin, 14, die zuletzt ein Gymnasium in Mönchengladbach besuchte.
Der Sohn Ahmad, 11, sei verwundet und traumatisiert in ein Krankenhaus gebracht worden. Sein Cousin Mustafa sei vor 25 Jahren nach Deutschland eingewandert und vor längerer Zeit eingebürgert worden, sagte Raef Khachab.
... weiter: http://www.sueddeutsche.de/,tt1l2/ausland/artikel/706/80626/
Eines nachts hisbollahüberfall, Tags drauf Flughafen bombardiert und Seeblockade.
Wenn du da vorher deine Verwandten besucht hast, dann kommst du gar nicht raus, selbst wenn du dich abseilen willst.
Mein Mitgefühl allen Toten.
Herr lass Hirn regnen auf die Kriegstreiberischen Idioten.
Olmert stellt Bedingungen für Ende der Angriffe
Trotz wachsender internationaler Kritik setzt Israel seine Offensive im Libanon fort: Aus Beirut wurden neue Bombardierungen gemeldet - auch das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz sei getroffen worden. Jetzt hat Regierungschef Olmert Bedingungen für ein Ende der Gewalt gestellt.
Jerusalem/New York - Israel will seine Angriffe auf den Libanon erst nach der Entwaffnung der radikalen Hisbollah-Miliz einstellen. Ministerpräsident Ehud Olmert stelle drei Bedingungen für ein Ende der Offensive, sagte Regierungssprecherin Miri Eisin heute. Er verlange, dass die Hisbollah die beiden im Südlibanon entführten israelischen Soldaten freilasse, dass sie ihre Raketenangriffe einstelle und dass sie die Uno-Resolution 1559 erfülle.
Die Resolution sieht die Entwaffnung und Auflösung aller libanesischen und nicht-libanesischen Milizen vor. Wenn diese Bedingungen erfüllt seien, sei Israel zur Kooperation mit der Uno-Delegation von Generalsekretär Kofi Annan bereit, sagte Eisin weiter.
NAHOST: LIBANON VÖLLIG ABGESCHNITTEN Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (13 Bilder). |
Nachdem die libanesische Regierung die USA gebeten hatte, Israel zu einem Stopp der Angriffe zu bewegen, hat das Weiße Haus in Washington klar gemacht, dass es keinen Druck auf Israel ausüben wolle, seine Militäroperationen im Libanon zu beenden. "Der Präsident wird sich nicht in die militärischen Entscheidungen Israels einmischen", sagte Regierungssprecher Tony Snow.
Nach den Worten von Snow gehe es US-Präsident George W. Bush jedoch darum, dass Israel das Risiko von Verlusten unter der Zivilbevölkerung möglichst klein hält. Snow wiederholte, Bush sei der Ansicht, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe. Es sollte bei der Ausübung dieses Rechts jedoch "sogenannte Kollateralschäden" so weit wie möglich vermeiden.
USA halten Waffenstillstand für unwahrscheinlich
Libanons Ministerpräsident Fuad Siniora hatte in einem Telefongespräch an Bush appelliert, Druck auf Israel auszuüben. Den Angaben Snows zufolge bat er den Präsidenten auch, sich für einen Waffenstillstand einzusetzen. Es sei jedoch zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich, dass die Parteien sich auf ein solches Abkommen einigen könnten, sagte Snow, "obwohl wir natürlich hoffen, dass es einen Waffenstillstand gibt und dass alle darauf hinarbeiten".
Außenministerin Condoleezza Rice hatte Israel zuvor bereits zur Zurückhaltung aufgerufen. Dies sei "extrem wichtig", Opfer unter der Zivilbevölkerung und die Zerstörung von Infrastruktureinrichtungen im Libanon müssten vermieden werden, sagte sie. Gleichzeitig beschuldigte sie Syrien und Iran, durch Unterstützung der radikalislamischen Hisbollah die Gewalt zu fördern.
Die Bundesregierung ist besorgt über die sich zuspitzende Lage und setzt nach Angaben aus Regierungskreisen beim bevorstehenden Weltwirtschaftsgipfel in St. Petersburg auf eine geschlossene Haltung der G-8-Staaten zur eskalierenden Entwicklung. Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte im Deutschlandradio Kultur vor einer vorschnellen Bewertung der Situation.
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In New York kam der Uno-Sicherheitsrat zu seiner Nahost-Krisensitzung zusammen, die von der libanesischen Regierung einberufen worden war. Libanons Uno-Gesandter Nuhad Mahmud bezeichnete die israelischen Luftangriffe als "barbarische Aggression". Der Weltsicherheitsrat müsse einschreiten und einen Waffenstillstand herbeiführen, forderte Mahmud. "Was Israel unternimmt, ist ein Akt der Aggression und Verwüstung, der darauf abzielt, den Libanon in die Knie zu zwingen", erklärte Mahmud. Der Sicherheitsrat müsse auch die israelische Seeblockade gegen sein Land beenden, forderte der Uno-Botschafter.
Der israelische Uno-Botschafter Dan Gillerman entgegnete, Israel habe keine andere Wahl gehabt, als auf die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die libanesische Hisbollah und die Raketenangriffe der Miliz zu reagieren. "Israels Handlungen waren eine Reaktion auf einen kriegerischen Akt des Libanons", sagte Gillerman. Der israelische Militärrundfunk berichtete, die israelischen Minister befürchteten keinen allzu starken Druck der internationalen Gemeinschaft, "solange die Angriffe im Wesentlichen auf die Hisbollah zielen". Einige Minister hätten gesagt, Israel müsse allerdings direkte Angriffe auf die libanesische Infrastruktur vermeiden.
Angriffe gehen weiter
Ungeachtet der internationalen Appelle zur Mäßigung setzten Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz ihre Angriffe fort. Bei neuen israelischen Luftangriffen auf Ziele im Libanon kamen nach Polizeiangaben mindestens fünf Menschen ums Leben, 65 weitere wurden verletzt. Milizionäre der radikal-schiitischen Hisbollah feuerten wiederum zahlreiche Katjuscha-Raketen auf den Norden Israels ab. Am Abend wurden erneut mehrere heftige Explosionen im Süden Beiruts, in Haret Hreik, gemeldet. Die Luftwaffe habe Stellungen der Hisbollah angegriffen.
Am Abend meldete der Hisbollah-eigene Fernsehsender Al Manar, das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz sei zerstört worden. Auch der Wohnsitz von Hisbollah-Chef Scheich Sajjed Hassan Nasrallah wurde offenbar getroffen. Nasrallah, seine Familie und seine Leibwächter seien aber unverletzt geblieben, teilte die radikal-islamische Miliz am Abend mit.
Innerhalb von 24 Stunden flogen israelische Flugzeuge fünf Angriffe auf den internationalen Flughafens von Beirut. Dabei wurden die Landebahnen, ein Treibstofftank und ein Hangar getroffen. Auch die südlichen schiitischen Vorstädte von Beirut waren Ziel der israelischen Luftangriffe sowie ein Lager einer radikalen Palästinensergruppe im Osten des Landes. Seit dem Vortag wurde im Libanon wichtige Infrastruktur beschädigt, darunter die Schnellstraße nach Damaskus, zwei Elektrizitätswerke und mehrere Brücken.
Hisbollah-Milizionäre schossen erneut Katjuscha-Raketen und Mörsergranaten auf nordisraelische Ortschaften ab. Dabei wurden Dutzende Menschen überwiegend leicht verletzt. Nach israelischen Militärangaben gingen seit Beginn der Feindseligkeiten an der israelisch-libanesischen Grenze vor zwei Tagen mindestens 700 Geschosse auf israelischem Gebiet nieder. Am Donnerstag waren zwei israelische Zivilisten getötet worden. Sogar die Hafenstadt Haifa war unter Raketenbeschuss geraten.
Israel beschloss am Abend die Fortsetzung der Offensive. Die Sicherheitschefs von Ministerpräsident Olmert hätten sich auf weitere Angriffe gegen die Hisbollah und neue Ziele verständigt, teilten israelische Vertreter mit. "Israel ist bereit, jeden Schritt zu machen, der angesichts des über die Grenze kommenden anhaltenden Raketenbeschusses zum Schutz seiner Bürger notwendig ist", sagte Olmert-Sprecher David Baker. Die Armee sollte in der Nacht damit beginnen, die neu ausgemachten Ziele anzugreifen.
phw/AFP/dpa/Reuters/AP
MfG 54reab
Selbstverteidigung - diese jedoch kommt mir spanisch vor. Die "Palästinensischen Terroristen" haben ein Manchkal entführt ( einen Soldaten - sorry ) - die wollen ihn jetzt also mit "Selbstverteidigung" freikriegen.
Ja, die Israelis verteidigen sich relativ gut und erfolgreich, wie wir bereits alle von den Medien wissen - ich nenne es: gute Selbstverteidigung!
Bilanz, das war mindestens "informativ" wert.
*ggg*
" ... dass die Hisbollah die beiden im Südlibanon entführten israelischen Soldaten freilasse, dass sie ihre Raketenangriffe einstelle und dass sie die Uno-Resolution 1559 erfülle."
Sind das unkeusche Forderungen?
MfG 54reab
Gestern auf N-TV sagte einer von den Reportern aus Haifa, das sei das erste mal seit über 10 Jahren mit den Raketenangriffen. Ja was nun?
Wäre mir auch neu, das man Israel viele Jahre beschiessen kann, bevor sie dann das erste mal reagieren. Aber wie gesagt: Bin kein spezieller Libanon-Experte.
Das ist ein Kampf(im Libanon) den sie nicht gewinnen können!
Da werden sie sich auf Dauer gesehen eine blutige Nase holen.
Der einseitige Abzug 2000 kam nicht von ungefähr. Und da war die Hisbollah
wohl noch etwas schwächer. Schau auf den Irak! solche Kriege sind nicht zu
gewinnen!
Was wollen sie eigentlich damit erreichen? Hisbollah auslöschen?
selten so gelacht. Im gegenteil so stärkt man sie noch.
Aber das werden die Israelis auch noch merken...
2000 bis April/Mai 2002:
In den zwei Jahren seit Israels Rückzug hat Hisbollah mehr als 40 unprovozierte Angriffe gegen israelische Ziele unternommen, darunter Armee-Stellungen in dem als Shebaa Farmen bekannten Gebiet und zivile Dörfer entlang Israels Nordgrenze. Sie entführte drei Soldaten und einen Reserveoffizier (und tötete sie vermutlich).
Anfang April heizte sich die Lage weiter auf; es gab fast jeden Tag einen Anschlag der Hisbollah, darunter 1.160 Mörsergranaten, 205 Antipanzer-Raketen und mehrere Boden-Luft-Raketen. Der schlimmste Beschuss fand am 10. April statt, als Katjuscha-Raketen auf zivile Ziele und sechs Militärposten regneten. Im letzten Monate hat Hisbollah mindestens neun weitere Angriffe auf israelische Ziele geführt, bei denen es mindestens fünf Tote gab. (New York Post)
August 2003:
Erstmals seit acht Monaten beschießt die radikalislamische Hisbollah-Miliz im Südlibanon wieder israelische Stellungen in einem umstrittenen Grenzgebiet. Bei den Granaten-Angriffen kommt ein 16jähriger Israeli ums Leben. Nach der Attacke dringen israelische Kampfflugzeuge in den libanesischen Luftraum ein und überfliegen Beirut, wo sie die Bevölkerung mit dem Scheinangriff in Angst und Schrecken versetzen. Außerdem zerstören israelische Kampfhubschrauber zwei Luftabwehrbatterien der Hisbollah nahe der Küstenstadt Nakura im Südlibanon. (zdf.de und areion.de)
Juni 2005:
Tote bei Hisbollah-Angriff
Bei einem Angriff der radikal-moslemischen Hisbollah-Miliz auf israelische Militärposten sind im Grenzgebiet zum Libanon israelischen Sicherheitskreisen zufolge vier Soldaten ums Leben gekommen. (zdf.de)
Juli 2005:
Aufruf des UN-Sicherheitsrates - Libanon soll Hisbollah-Angriffe unterbinden
Nach erneuten Gefechten an der israelisch-libanesischen Grenze hat der UN-Sicherheitsrat die Regierung in Beirut aufgerufen, Angriffe von Hisbollah-Gruppen auf Israel zu unterbinden. Libanon müsse dafür sorgen, dass von seinem Territorium keine Angriffe gegen Israel ausgehen, erklärte der Präsident des Sicherheitsrates, Frankreichs UN-Botschafter Jean-Marc de La Sablière. (Tagesschau.de)
30.9.2005:
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat am Donnerstag neue Angriffe auf israelische Militärstellungen begonnen. Augenzeugen berichteten, es seien mehrere Granaten auf einen Armeeposten bei den umstrittenen Scheba-Farmen im Länderdreieck Israel, Libanon und Syrien gefeuert worden. Israelische Sicherheitskreise warnten, die Schiiten-Miliz wolle im nördlichen Grenzgebiet eine neue Front eröffnen. ....
Die Miliz hatte am Mittwoch einen israelischen Militärposten angegriffen. Ein Soldat und ein Hisbollah-Kämpfer wurden getötet. Israelische Kampfjets und Hubschrauber griffen Ziele in Libanon an. Hisbollah-Kreise in Beirut warfen Israel vor, das Grenzgebiet verletzt zu haben. »Darum wurden sie angegriffen«, sagte ein Vertreter der Schiiten-Miliz. Schon in den Vortagen hatte es in dem Gebiet Spannungen und Schüsse gegeben. Der Angriff war aber der erste größere Zwischenfall an der Grenze seit mehr als vier Wochen.
(Die Zeit)
Dezember 2005:
Nach einer im Internet veröffentlichten Audiodatei, die von dem Terroristenführer Abu Musab al-Sarkawi stammen soll, behauptet der Sprecher, dass der Angriff im Dezember mit Katjuscha-Raketen vom Libanon auf Israel auf Anweisung vom "Scheich der Mudschaheddin", Osama bin Laden, geschehen sei.
(Heise online)
Mai 2006:
UN: Libanon schuld am Angriff
BERLIN taz Die UNO hat die libanesische Regierung für die schweren Gefechte an der Grenze zu Israel am Sonntag verantwortlich gemacht. Die libanesischen Behörden müssten dafür sorgen, dass die von der UNO festgelegte "Blaue Linie" auch eingehalten werde, sagte Milos Strugar als Sprecher der UN-Truppen im Libanon. Palästinenser und Hisbollah-Kämpfer hatten am Sonntag vom Südlibanon aus mehrere Katjuscha-Raketen nach Israel geschossen. Ein israelischer Soldat wurde dabei verletzt. Daraufhin hatte Israel libanesische Grenzstädte angegriffen. Dabei waren ein Hisbollahmitglied und ein Palästiner getötet worden. KSP
Gruß BarCode
14. Juli 2006
ANGRIFFE AUF LIBANON
Zentralrat der Juden kritisiert Steinmeier
Weil er Israels Angriffe auf den Libanon kritisiert hatte, hat der Zentralrat der Juden Außenminister Steinmeier vorgeworfen, bei der Bewertung der Krise im Nahen Osten "mit zweierlei Maß" zu messen. Wer nicht selbst von Raketenterror betroffen sei, solle sich mit guten Ratschlägen zurückhalten.
Berlin - Die Kritik von Außenminister Frank-Walter Steinmeier an den israelischen Angriffen im Libanon führt zum Streit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland. Vizepräsident Dieter Graumann nannte es heute in Berlin bedauerlich, dass Steinmeier "offenbar mit zweierlei Maß misst". Er fügte hinzu: "Seine öffentliche Verurteilung der Raketenangriffe auf israelische Zivilisten haben wir bis jetzt vermisst."
Wer selbst nicht vom Raketenterror betroffen sei, sollte laut Graumann "vorsichtig und zurückhaltend mit guten Ratschlägen oder Verurteilungen wegen angeblich mangelnder Verhältnismäßigkeit sein". Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnte Graumann zufolge zu Recht an, dass bei dem Konflikt nicht Ursache und Wirkung verwechselt werden dürfe. Außerdem habe sie das Ende der Bedrohung Israels durch die Hisbollah-Milizen gefordert.
Auch Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch wandte sich gegen eine einseitige Verurteilung Israels. Die Verantwortung für die aktuelle Situation trage nicht Israel, sondern die libanesische Regierung. Seit Jahren komme die Regierung in Beirut nicht ihrer Verpflichtung nach, die terroristische Hisbollah aufzulösen, Der Uno-Sicherheitsrat habe mit der Resolution 1559 die libanesische Regierung 2004 aufgefordert, die Milizen aufzulösen und die Hisbollah, die Tausende von Raketen an der Grenze zu Israel aufgestellt habe, zu entwaffnen. Es liege in der Verantwortung der Weltgemeinschaft, die Umsetzung dieser Resolution endlich zu erzwingen, verlangte Vizepräsident Dieter Graumann.
"Diejenigen, die heute so vollmundig und vorschnell Israel ein unangemessenes Vorgehen unterstellen, müssen sich fragen lassen, wie sie reagieren würden, wenn sie selbst unter ständiger Bedrohung durch Raketenangriffe leben müssten", erklärte Vizepräsident Salomon Korn. Kein Staat der Welt könne Raketenterror und die Entführung seiner Soldaten vom eigenen Territorium als legitime Mittel zur Durchsetzung politischer Forderungen akzeptieren. Der Staat Israel habe wie jeder Staat der Welt das Recht, sich zu verteidigen, erklärte Korn.
Warnung vor Destabilisierung des Libanon
Steinmeier hatte gestern in Stralsund erklärt, er habe Verständnis dafür, dass sich jedes Land verteidigen müsse, wenn es angegriffen werde. "Wir sagen aber auch, dass bei Verfolgung und Reaktion angemessene Mittel gewahrt werden müssen." Die Zerstörung der libanesischen Infrastruktur gehöre seiner Ansicht nach "nicht zu den notwendigen Schritten". Alle stünden in der Verantwortung, dass der Libanon nicht weiter destabilisiert werde.
Heute erklärte das Auswärtige Amt, die Bemühungen der Bundesregierung zielten auf eine Deeskalation und eine Beruhigung der Lage, damit sich wieder diplomatische Optionen eröffneten. Der stellvertretende Sprecher Jens Plötner hob hervor, Merkel und Steinmeier hätten darauf hingewiesen, dass man bei der derzeitigen Eskalation die Zusammenhänge der Ereignisse und deren Chronologie im Blick behalten müsse. Sowohl im Gaza-Streifen als auch an der Nordgrenze Israels seien israelische Soldaten getötet oder als Geiseln genommen worden. Es habe erheblichen Raketenbeschuss auf israelisches Territorium gegeben.
"Aus dieser Chronologie ergibt sich auch die ganz klare und unzweideutige Aufforderung an Hamas und Hisbollah, die Angriffe einzustellen und die Soldaten sofort unversehrt freizulassen", sagte Plötner. An die Adresse Israels sagte der Sprecher, auch bei der Wahrnehmung des Rechts auf Selbstverteidigung müsse man die langfristigen Folgen im Auge behalten. Gerade mit Blick auf den Libanon sollte alles vermieden werden, was dieses fragile Staatsgebilde destabilisieren könnte.
Steinmeier telefonierte gestern am Rande des deutsch-amerikanischen Gipfeltreffens in Stralsund mit seiner israelischen Amtskollegin Zipi Livni und dem ägyptischen Außenminister Ahmed Abul Gheit sowie heute mit dem syrischen Außenminister Walid el Muallen.
phw/AP
MfG
kiiwii
http://www.weltalmanach.de/archiv/archiv_detail.php?id=630
Libanon: Aktionen der Hisbollah-Miliz
§
Die schiitische Hisbollah-Miliz brach am 3.10.2001 einen dreimonatigen Waffenstillstand und beschoss wiederholt zwei israelische Stellungen auf dem umstrittenen Gebiet der Chebaa-Farmen (siehe WA 2001, Sp. 496). Israel zerstörte daraufhin am 22.10. den Hisbollah-Posten. Die libanesische Regierung bestätigte am 6.11., sie werde den Wünschen der USA nicht nachkommen, alle Guthaben der Hisbollah einzufrieren. Die schiitische Miliz war am 2.11. von der US-Regierung als terroristische Gruppe eingestuft worden. Ab Ende Januar 2002 unternahm die Hisbollah nach Verletzungen des libanesischen Luftraums durch israelische Flugzeuge wieder regelmäßig Raketenangriffe auf Gebiete im Norden Israels. Ab April kam es parallel zur vollständigen israelischen Besetzung des Westjordanlands zu täglichen Hisbollah-Angriffen; Israel beschränkte sich auf einzelne Vergeltungsschläge. US-Außenminister Colin Powell rief bei einem Besuch im Norden Israels am 12.4. die arabischen Staaten auf, mäßigend auf die Hisbollah einzuwirken, bevor der Konflikt erneut eskaliere.
10 Jahre ...
§
MfG 54reab
vor dem posten auf dem Posten! gg
"Hatte dann vor dem Posten nicht den aktuellen Stand der Diskussion angeschaut "
was so vertipper alles auslösen können. gg
schönen abend noch mit dem Posten! gg