AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Aber immerhin: es sind wenigstens Meldungen aus dem Unternehmen, nach einem ewig vorkommenden Dornröschenschlaf. Aktuell allerdings noch recht schwammig, wenn ich auf den letzten Satz, den Du, lieber Handbuch verlinkt hast, schaue. Man arbeite an einer Diversifizierung des Kundenportfolios - nun, das sagte auch schon Hr. Gerstenmayer vor langer Zeit...... Als nächstes wäre natürlich sehr erfreulich, wenn eine Meldung käme, dass diese Arbeit auch zu einem Ergebnis geführt hat, denn die Arbeit alleine ist lobens- aber nicht belohnenswert. Bin da sehr gespannt !
Aber man wird bescheiden. Lange Zeit war nichts zu hören und ich hab recht oft mich darüber geärgert. Insoferne ist es schön, dass man mal wieder was rausgegeben hat. Der Kursanstieg, auf den ja auch Economist hinweist, könnte auf eine Wiederbelebung hinweisen.
Es wäre wichtig, wenn nun in "absehbarer Zeit" auch Positionen mit mehr Substanz kommen. Mich persönlich würde zum Beispiel interessieren:
KI made in China soll konkurrenzfähig, billiger und ressourcensparender sein. Müsste also im asiatischen Raum auf Interesse stoßen (umso mehr, als es ohnedies allen Staten und Unternehmen der Erde angeraten ist, eine gewisse Resistenz von Trumps Hip-Hop Politik zu erwerben). Wieviel chinesische AT&S steckt da drin - und wenn nicht, warum nicht ?
Chinas Elektroautos Marke BYD u.a. sind auf der Überholspur. Und zwar nicht nur in China. Wieviel chinesische AT&S steckt da drin ? Ebensolches gilt für Chinesische Mobiltelefonie und Energiegewinnungstechnologien. Et cetera. Wäre sehr angenehm, wenn AT&S hier mit Aufträgen, Umsatzzahlen und - diversifizierten Kundenportfolios glänzen kann.
AT&S hat in den letzten Jahren sehr viel Vertrauen verloren. Zunächst mal ganz sicher bei den Investoren. Es muss sich nun zeigen, wie es um das Vertrauen der Kunden bestellt ist. Wenn hier weitere positive Meldungen kommen, die in diese Richtung gehen und nicht mehr ganz so schwammig sind, dann könnte die Aufwärtsbewegung der letzten Zeit der Anfang für einen großen Aufschwung sein. Wenn nicht, dann war's nur ein Strohfeuer. Ich glaube, AT&S hat derzeit das mediale Heft in der hand. Hoffentlich wird's gut genutzt.
Ampere Computing ist der Kunde, den du wahrscheinlich meinst:
https://www.trend.at/news/...re-computing-fur-65-milliarden-us-dollar
Gehört mittlerweile zu Softbank, wo auch Arm dazu gehört. Damit gehört Ampere aus meiner Sicht auf jeden Fall zu den zukunftsträchtigen Kunden.
AT&S hat zwar von mehreren neuen Kunden gesprochen, aber Ampere wurde explizit genannt.
AT&S hat sich mit Asiatischen (Chinesischen) Kunden immer schon schwer getan. Umgekehrt haben sie immer schon einen sehr guten Zugang zu westlichen Unternehmen gefunden. Waren das früher vielfach noch Europäische Kunden wie Nokia oder die Kanadische Blackberry, so sind es heute zum Großteil nur noch US-Amerikanische.
Aus meiner Sicht gilt AT&S eher als hochpreisig, aber natürlich gleichzeitig auch als zuverlässig, und technologisch immer vorne mit dabei. Asiaten sind besonders preissensibel.
Was ich jetzt mit der Veröffentlichung des neuen GB sehe, ist, dass man sich als Europäischer Produzent positionieren möchte. Man sieht also auch die Chance, die aus einem Wieder Erstarken Europas ausgeht.
https://www.sharedeals.de/ats-aktie-62-seit-april-was-kommt-jetzt/
Ich würde AT&S auch gerne nicht im Commodity Bereich sehen. Seit Jahren präsentieren sie sich schon als Innovator, als ein Unternehmen, das technologisch Branchenführend ist.
Vor fünf Jahren, als ich diesen Thread aufgemacht hatte, dachte ich, das ist jetzt der Durchbruch. Es wurde ein extrem rosiges Bild gezeichnet, hohe Umsatzsteigerungen - einhergehend mit Margensteigerungen. „More than AT&S“ war der hochtrabende Leitsatz“. Mehr Wertschöpfung wollte man aus dem Geschäft generieren. Das Modulgeschäft stand gerade am Beginn und sah vielversprechend aus.
Was ist von all dem geblieben?
Eine Verschuldung, die das Unternehmen fast unter Wasser gedrückt hätte, Umsatzsteigerungen die kaum über dem Markt liegen - gepaart mit grottenschlechten unterdurchschnittlichen Margen.
AT&S mag für Österreichische oder Europäische Verhältnisse ein Vorzeigeunternehmen sein. Uns Aktionären bringt das alles aber nichts.
Natürlich kann man jetzt wieder die Hoffnung haben, dass alles besser wird. Ich glaube auch an diesen Unterschied zwischen dem bereinigten und dem tatsächlichen EBITDA. Nimmt man erst mal keine neuen Werke mehr in Betrieb, fallen natürlich Kosten weg und es kommen Einnahmen hinzu, was die Umsätze und Margen steigen läßt - aber selbst dann sollen die Margen nur bei 24-28% liegen.
Das ist einfach zu wenig, um hier bei diesen riesigen Investitionen einen Gewinn zu erwirtschaften. Wenn wir in der Mitte der Prognosen landen, kommen wir nur auf ein EBITDA von 588 Mio. Wir werden dann aber auch bereits 400 Mio an Abschreibungen haben. Nach Zahlung von Zinsen und Steuern bleibt dann nicht mehr viel übrig.
Damit sich diese riesigen Ausgaben der letzten Jahre rechnen, braucht man diese Umsätze und Margen, die uns ehemals versprochen wurden, nämlich diese 3-3,5 Mrd Umsatz und Margen von 27-32%.
Ich bin hier weiterhin nicht zu knapp investiert, weil ich denke, dass der Markt auch wieder drehen kann und wir auch wieder dorthin kommen können.
Nur gibt es momentan auch nur die Hoffnung darauf, dass es so kommen könnte. Und, dass AT&S mehr ist als ein bloser Commodity Hersteller müssen sie erst beweisen.
Für die Kunden ist es also unerheblich ob sie bei AT&S oder einem Mitbewerber bestellen. Damit zählt nur der Preis. Solange es mehrere Unternehmen am Markt gibt, die annähernd das gleiche können ist das leider so.
Es gibt damit wohl nur zwei Szenarien, wodurch sich die Margen wieder verbessern. Einerseits ist das natürlich die allgemeine Markterholung - wenn also die Nachfrage wieder in einem solchen Maß zunimmt, dass die Hersteller nicht mehr um jeden Preis die Aufträge annehmen.
oder
AT&S kann von „Buy European“ profitieren. Davon würden allerdings nur Teile der Aktivitäten betroffen sein. Aber gerade dieses Szenario scheint mir derzeit schon eine interessante Aussicht zu sein. TTM gibt das eindeutig vor. Was TTM für die USA sein kann, kann AT&S für Europa sein.
Da die Masse der Produktion auch bei AT&S weiterhin in Asien stattfindet, gibt es aber eigentlich auch keinen Grund, warum die Konkurrenz i.d.R. günstiger produzieren kann. Es scheint, also habe AT&S bisher einfach nicht mit Geld umgehen können. Das zeigt sich ja auch darin, was plötzlich alles so an Einsparungen möglich war/ist.
Mal schauen, was der neue CEO aus dem Laden machen kann. Vielleicht gibt es ja auf der HV hierzu ein paar erste Infos...
Da die Masse der Produktion auch bei AT&S weiterhin in Asien stattfindet, gibt es aber eigentlich auch keinen Grund, warum die Konkurrenz i.d.R. günstiger produzieren kann.
Ja, sehe ich auch so. Wenngleich halt dann doch wieder etwa 2.000 der aktuell ca. 13.000 Arbeitskräfte aus Österreich kommen. Und diese verdienen sicher mehr als der Durchschnittsasiate. Dazu kommt noch dieser von mir bereits mehrmals erwähnte Umstand, dass sich AT&S weiterhin 5 hochbezahlte Vorstände leistet.
CEO, CFO und CTO stehen natürlich außen vor, aber wieso braucht man eigene Bereichsvorstände. Das ging vor 4 Jahren noch ohne. Herr Gerstenmayer hat mehrmals sogar in Übergangsphasen den CFO mitgemacht.
Auch wurde eine eigene Führungsriege unter den Vorständen eingezogen. Die Frage ist, ob die noch eine Berechtigung hat.
Nein, das ist keine Neiddebatte. Hier geht es auch um Vorbildwirkung! Wie soll man den Mitarbeitern erklären, dass sie mehr als früher arbeiten müssen, wenn auf oberster Ebene alles gleich bleibt.