Evonik.................Chemiekonzern
Ausbruch steht weiter auf der Wunschliste. Erstmal ist man nach dem hohen Hüpfer vorhin wieder nach unten etwas zurückgekommen Richtung 31er Marke. Da stehen natürlich auch gleich zwei dicke Marken vor der Tür (Abw.trend und horizontaler Widerstand), die erstmal geknackt werden wollen. Könnte vielleicht auch sein, daß man hier bis zum kleinen Verfallstag am Freitag möglichst keinen Anstieg erstmal will. Mal schauen, ob man sich wenigstens um die 31er Marke beim Rücklauf jetzt wieder stabil fängt. Große Prognoseanhebung beim EBITDA war es eigentlich nicht was heute verkündet wurde. Eher eine Prognoseeingrenzung im bisherigen oberen Prognosebereich mit einer homeopathische Zahl knapp darüber. Statt bisher 2,4-2,6 Mrd nun 2,6 bis 2,65 Mrd. Ob 2,6 oder 2,65 macht den Kohl auch nicht mehr fett. Von daher ist hier jetzt auch keine Wunderleistung vermeldet worden beim EBITDA. Vielleicht haben es auch größere Investoren still und heimlich so erwartet. Erfreulich die deutliche Anhebung beim FCF. Könnte somit auch bedeuten, daß die nächste Divi noch deutlicher erhöht wird. Na, schauen wir mal, ob auch der Gesamtmarkt jetzt noch mitspielt und man dann doch noch in den nächsten Wochen nach oben rauskommt bem Kurs. Unschön würde es, wenn man unter den seit Anfang 2016 steigenden Aufw.trend mal fallen würde. Läge z.Z. knapp unter 29€ . Die Spanne zwischen oben und unten wird immer geringer. Von daher muß man sich irgendwann mal entscheiden, wie man aus diesem großen Dreicke der beiden Trendlinien( Auf- u. Abw.trend) der letzten 4 Jahre rausläuft. Begrüßenswerter wäre natürlich nach oben raus :)
https://www.ariva.de/news/...-evonik-wird-optimistischer-fuer-7078151 "....Für das Gesamtjahr wird nun ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 2,6 und 2,65 Milliarden Euro angepeilt, wie der MDax-Konzern in Essen mitteilte. Bisher waren 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Zudem soll der freie Mittelzufluss (FCF) nicht mehr nur leicht, sondern deutlich über dem Vorjahreswert liegen...."
Ein typisches Ruhrpottunternehmen mausert sich. EVONIK hob gestern seine Prognose an, worauf der Kurs um 4,4 % zulegte. Über den Ehrgeiz des Spitzenduos Kullmann/Wolf hatten wir mehrfach berichtet. Nach über 20 Jahren mühsamer SPD-orientierter Politik in NRW will EVONIK der rentabelste Chemiekonzern im Europaformat werden. Sie werden staunen: Wir trauen es beiden auch zu. Mindestens 1.000 Jobs gehen dabei verloren, voraussichtlich mehr. Unser Kursziel hatten wir ohnehin schon angehoben.
Heute gab es die entgültigen und ausführlichen Zahlen zum Hj.1 . Ob da irgendeiner noch etwas entdeckt, was bisher nicht so hinreichend eingepreist war?
=> https://www.ariva.de/news/...starkes-ergebnis-fuer-das-zweite-7102826
=> https://www.ariva.de/news/...rt-freien-mittelzufluss-kraeftig-7102831
Nachdem schon nach den vorläufigen Zahlen die Kurse hier anzogen, bin ich mal gespannt, ob der jetzige ausführliche Zahlenkranz das Ganze noch etwas weiter anschieben kann, damit man endlich mal die 32€ Marke etwas länger rausnimmt. Das fliegen in der "Warteschleife" zwischen 31 -32 Euro in den letzten Wochen war eintönig. Anderseits ist auch klar, daß Evonik keine Aktie ist die schnell und riesig nach oben oder unten wegfliegt. Da werden eher gewisse Anstiege ( wie der nach den vorläufigen Zahlen) immer wieder dann auch erstmal zwischenverdaut ( besonders, wenn man dabei auch noch an gewissen wichtigen Chartmarken anstößt). Was hier natürlich auch mal Zusatzschub bringen könnte, daß wäre im Verlaufe des 2.Hj. eine Meldung über den Verkauf der Methacrylat-Sparte zu einem guten Preis. Ist natürlich nicht genauer absehbar wann es passiert. Wenn, dann wohl im letzten Quartal des Jahres. Von daher hat man noch ein potenzielles Überraschungsei im Rucksack. Vielleicht wird es in der Vorweihnachtszeit ausgepackt ;)
Evonik will Methacrylat-Geschäft verkaufen https://www.n-tv.de/wirtschaft/kurznachrichten/...rticle20523178.html "...Der Spezialchemiekonzern Evonik treibt Finanzkreisen zufolge die Vorbereitungen für den Verkauf seines Methacrylat-Geschäfts voran. Evonik habe erste Informationsprospekte über das Geschäft an mögliche Interessenten verschickt, sagten Insider. Die Prospekte gingen sowohl an Unternehmen aus der Chemiebranche wie etwa Sabic oder die chinesische Wanhua sowie an Finanzinvestoren wie Advent, Carlyle und Blackstone. Erste Gebote würden im Oktober erwartet, Gespräche mit ernsthaften Interessenten sollten im Herbst beginnen. Es werde mit Offerten in einer Höhe von 2,5 bis drei Milliarden Euro gerechnet. .."
Geht mir nicht ganz ein. Da versucht Evonik mit aller Kraft sein Geschäft zu erweitern und verschleudert einen großen Geschäftsbereich, weil er nicht ganz so rentabel ist, statt ihn rentabel zu machen. Abgesehen ist man in diesem Bereich seit Jahrzehnten engagiert.
Und als ob die zukauften Bereiche so rentabel sind. Da stehen einem doch die Haare zu Berge. Was machen die denn?
Die RAG-Stiftung hat diese Woche 16,3 Millionen Evonik-Aktien im Wert von 500 Millionen Euro an institutionelle Investoren verkauft. Damit baute die Steinkohle-Stiftung ihren Anteil am Chemiekonzern von 68 auf 64,3 Prozent ab.
https://www.private-banking-magazin.de/...en-fuer-500-millionen-euro/
Bisher galt immer, dass die RAG Evonik Aktien nie für unter 38 Euro abgeben wird. Diese Platzierung wird den Kurs die nächsten Tage belasten. Aber ein Abbau des Anteils ist ein gutes Zeichen, die RAG kommt nicht mehr allein mit der Dividende hin, sie braucht zusätzliches Geld. Ob es mittelfristig zu einem Abbau bis weit unter 50% kommt, bleibt aber abzuwarten. Hoffentlich, es wäre dann ein Dax-Kandidat.
https://www.boerse-online.de/nachrichten/anleihen/...leihe-1027560799
Wie beschrieben, der Kurs ist ziemlich hoch, die Laufzeit realativ lang, d. h. es ist Zukunftssache ob es dazu kommt. Vorstellbar schon, denn wenn Evonik weitere hohe Aktienzahlen plaziert, dann wird der Kurs früher oder später anziehen.
Eigtl. schade, blutet mir als Chemiker doch tatsächlich das Herz, wie hier bei Evonik nix geht :-(
Geh mal davon aus, dass er weiß was er tut.
Eine Frage: Bin ich da nun auch Schuld, weil ich damals ausgestiegen bin? Bin jetzt wieder drin.
Covestro konnte gute Zahlen melden, aber hat kaum zugewonnen.
Aber an dem Cash-Flow herumzumeckern, wo doch das Eigenkapital deutlich gestiegen ist, von 7.161 Mio. im zweiten Quartal auf 7.886 Mio.
im dritten Quartal ist überzogen. Die wollten "ein Haar in der Suppe" finden und einer hat etwas in die Welt gesetzt und alle sind drauf abgefahren. https://corporate.evonik.com/Downloads/Corporate/...018%20D_56874.pdf
Hochgerechnet macht Evonik 2018 ein Ergebnis nach Steuern von 1.253 Mio. Euro, also weit besser als im guten Jahr 2015. Ich weiß natürlich nicht, was im 4. Quartal für Sondereinflüsse kommen. Aber die Aktie ist ihr Geld locker wert.
Zumal wenn ich bedenke, dass Evonik nun auch verstärkt Gentechnologie in die Forschung einbezieht, also gerade das was so immens teuer bewertet wird, siehe Bayer, siehe Monsanto, siehe BASF,... In Spanien der Zukauf letztes Jahr, dieses Jahr einige Investitionen, wie die neuliche mit den Küken. Dazu macht der sich andeutende RAG Ausstieg zusätzliche Hoffnung, dass bei Evonik in den nächsten Jahren noch deutlicher auf die Effizienz geschaut wird und evtl. sinnlose Projekte wie der BVB verringert werden. Dies setzt evtl. Kapital für weitere Investitionen frei.
Auch nicht zu vergessen, es deutet sich ein Kurswechsel in der deutschen Politik an, die ich als wirtschaftsfeindlich bewerte. Wenn Merz CDU Vorsitzender würde, wäre dies ein Feiertag für Unternehmen wie Evonik. Der würde sicher einigen Druck auf den grünen Kurs der Regierung ausüben.
https://www.finanzen.net/nachricht/nachricht-6809784
Geplant sind 20 Mio. an jänrlichen Synergien zu erzielen und 60 Mio. Dollar Gewinn je Jahr. Wenn dies erreicht wird, dann wäre der Kaufpreis von 625 Mio. Dollar nicht zu hoch, allerdings ist dies schon sehr ambitioniert. Bei den derzeitigen Kreditzinsen erscheint es mir allerdings OK, eben an der Grenze, solche Margen wollen erst einmal über 10 Jahre erwirtschaftet sein, gerade weil sich eine Krise andeutet. Was klar dafür spricht ist eben der Ausbau des Angebotes.
Einige Kritik ist schon angebracht, nur kommt sie von diesen Banken bei jeder Meldung, eine Art gesprungene Platte. Teils Zinsen von 0,5%, die sich auch in den kommenden Jahren kaum in der Eurozone ändern werden, aber die Banken meckern über nur 39% Eigenkapital, wobei die Bilanzsumme seit 2015 um rund 2 Mrd. zugenommen hat. Schafft Evonik auch im letzten Quartal ein solches Ergebnis würde der Eigenkapitalsatz auf über 42% steigen.
Auch mir gefällt noch nicht alles, ich sähe gern mehr Gewicht auf Effizienz in den bestehenden Geschäftsbereichen, die bisherigen und geplanten Einsparungen erscheinen mir halbherzig, man versucht nur über Zukäufe die Marge zu steigern. Aber da nun die Gewerkschaften stark im Aufsichtsrat vertreten sind, die RAG politisch im Sinne der Arbeitnehmer ausgerichtet ist, kann kaum anderes herauskommen. Auch wäre mir die Stärkung des Eigenkapitals lieb, auf etwas Dividende würde ich dafür verzichten, zumindest so lange bis der Soli weg ist, dafür keinen Verkauf der Sparte Plexiglas.
Ich versuchte oben aufzuzählen, warum Evonik dennoch sein Geld locker wert ist und habe sicher nicht alles erwähnt. Also ruhig Blut, es werden bessere Zeiten kommen.
Bringt die RAG weitere Anteile auf den Markt wird es spannend, Ende des Jahres hat sie die beiden letzten Zechen geschlossen, zur Unterbringung einiger Arbeiter wird sie Evonik danach kaum mehr brauchen, sie muss dann nur noch für die Ewigkeitskosten aufkommen, also das Abpumpen von Wasser aus den Gruben, damit sie nicht einstürzen, Grubenbrüche,... Dafür braucht sie nicht mehr so viel Geld. Und wenn ich die Zeichen richtig deute, so rechtfertigte sich die RAG dafür mehr Geld als geplant zu brauchen, also werden die Inhaber der RAG, NRW, Saarland, Bund ihre Hände nach dem Geld ausgestreckt haben. Eine weitere Reduktion des Anteils wäre jederzeit möglich. Der Anteil frei am Markt Aktien würden steigen und Fantasien, wie Dax-Aufnahme kämen wieder.
Der Markt ist ultraschwierig ....aber das sind eigentlich immer die Goldeselmärkte zum Sähen für"s spätere Ernten gewesen .......und wo willst du dein Geld anlegen wenn nicht im Markt ...bzw. 0,0 % Zins auf TG sind einfach keine Alternative wenn an allen Börsenecken halbwegs sichere 5 % + x drauf stehen incl. Kursoption .....
Schwierig ..
Ansonsten sind solche Zeiten wirklich Zeiten für preiswerte Aktien einzusammeln, ob wir da allerdings schon am Tiefpunkt sind, wage ich zu bezweifeln. Ich habe nur keinerlei Lust mein Geld in Staatsanleihen anzulegen, das erscheint mir noch heikler. Wobei eine Aufspaltung des Euros, würde sicher den Wert der deutschen Staatsanleihen steigern. Aber wie geschrieben, es ist mir zu viel Spekulation auf politische Ereignisse.
Evonik ist auch so ganz gut aufgestellt. Ein relativ krisensicheres Portfolio, dennoch als konjunkturabhängiges Chemieunternehmen bewertet.
Aber ich wäre schon mit einem Kurs von 32 wieder zufrieden. Alles andere halte ich für zu ambitioniert. Da braucht man Geduld.