1 600 gefallene US-Soldaten im Iraq
Seite 22 von 65 Neuester Beitrag: 06.12.07 12:43 | ||||
Eröffnet am: | 09.05.05 10:26 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 2.605 |
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Schiiten und Sunniten
Etwa 25 der rund 26 Millionen Iraker sind Muslime. Sie gehören allerdings Glaubensrichtungen an, deren Feindschaft immer offener zu Tage tritt. Weitgehend einig sind sich die schiitische Mehrheit und die sunnitische Minderheit nur in der Ablehnung der amerikanischen Invasoren.
Mit mindestens 15 Millionen oder mehr als 60 Prozent sind die Schiiten die größte Gemeinschaft. Sie leben vorwiegend im mittleren und südlichen Teil des Landes. Nadschaf und Kerbela gehören zu ihren heiligen Stätten. Ein Drittel der meist im Norden des Irak lebenden Muslime bekennt sich zum sunnitischen Islam.
Aus den jüngsten Wahlen im Irak sind die einst unterdrückten Schiiten als politisch dominierende Kraft hervorgegangen. In Parlament haben ihre Parteien zusammen mit den Kurden eine deutliche Mehrheit. Während der Herrschaft von Saddam Hussein saßen dessen sunnitische Glaubensbrüder an den Schalthebeln der Macht. Nur wenige Schiiten schafften den Aufstieg in den Mittelstand und die oberen Ränge der Gesellschaft. Eine schiitische Revolte im Süden des Landes schlug der Saddam 1991 blutig nieder.
Vor allem immer neue Anschläge auf schiitische Moscheen und Pilger haben die Gräben vertieft. Bereits nach der US-Invasion 2003 hatte eine Bombe in Nadschaf den angesehenen schiitischen Ajatollah Mohammed Bakr al-Hakim und mehr als 80 Gläubige getötet. Der grundsätzliche Streit zwischen Schiiten und Sunniten begann bereits im siebten Jahrhundert mit einer Auseinandersetzung um die Nachfolge des Propheten Mohammed.
Die Goldene Moschee
Die nordirakische Stadt Samarra ist vor allem für ihre Goldene Moschee berühmt, in der sich die Schreine der schiitischen Imame Ali al-Hadi und Hassan al-Askari befinden. Erst 1905 wurde die sechs Meter hohe vergoldete Kuppel des schiitischen Heiligtums aus dem 9. Jahrhundert fertig gestellt.
Ali al-Hadi ist für die meisten Schiiten einer der zwölf "rechtmäßigen Imame" oder Nachfolger des Propheten Mohammed. Zusammen mit seinem Sohn Hassan al-Askari, dem elften Imam, verbrachte er fast sein ganzes Leben unter Hausarrest in Samarra. Im Jahr 868 wurde er angeblich auf Befehl des Kalifen Dschafar al-Mutawakkil vergiftet. Sechs Jahre später wurde auch sein Sohn getötet. Der zwölfte Imam ist nach dem Glauben nur entrückt und wird am Ende der Tage zur Errichtung eines islamischen Reiches wiederkommen.
Samarra - nach Nadschaf, Kerbela und dem Bagdader Stadtteil Kadhimija der viertwichtigste Wallfahrtsort für Schiiten im Irak - liegt etwa 100 Kilometer nördlich von Bagdad an der Spitze des sunnitischen Dreiecks. Die Stadt hat mindestens 200.000 Einwohner und ist heute ein Handelszentrum der Region. Im 9. Jahrhundert war sie kurze Zeit die Hauptstadt der muslimischen Welt, nachdem der Regierungssitz von Bagdad nach Samarra verlegt worden war.
Diese Information kann aber dann sehr interessant werden, wenn bei diesen "Spielchen" hier auch einige Muslime mitmachen würden, woran ich jedoch nicht glaube.
Ich wette, daß der überwiegende Teil der Anhänger der beiden Glaubensrichtungen die feinen Unterschiede in ihrem Glauben nicht kennt. Für sie sind jeweils die anderen Ungläubige, wie alle anderen auch.
MfG/Johannah
Aber wenigstens DH sieht darin noch einen rationalen Kern... was kein Wunder ist. Es war ja eine düstere Theorie über das Wirken der USA, und da ist DH offenbar bar jeglicher kritischer Rezeptionsfähigkeit, wenn es um das unterscheiden von Wahn und Wirklichkeit geht...
Gruß BarCode
Der UNO-Sicherheitsrat hat den Bombenanschlag auf die Goldene Moschee in der irakischen Stadt Samarra scharf verurteilt.
Gleichzeitig wandte sich der Rat gegen Racheangriffe auf sunnitische Moscheen, wie der US-amerikanische Ratsvorsitzende John Bolton gestern in New York sagte.
UNO ruft Iraker zur Einheit auf
Der Sicherheitsrat sei beunruhigt darüber, dass mit diesen "frevelhaften und kriminellen Akten" offensichtlich inter-konfessionelle Spannungen entfacht werden sollten. Dies könne die Perspektive von Frieden und Stabilität für den Irak gefährden. Das UNO-remium rief die Iraker auf, die Pläne der Attentäter zu durchkreuzen und "Zurückhaltung und Einigkeit" zu zeigen.
Gestern waren bei einem Überfall auf ein Gefängnis im südirakischen Basra nach Polizeiangaben mindestens zehn sunnitische Moslems gelyncht worden, die als Aufständische verdächtigt wurden. Die Angreifer hätten Polizeiuniformen getragen.
Der Überfall sei offenkundig ein Akt der Vergeltung für den Anschlag auf ein schiitisches Heiligtum gestern Früh in Samarra gewesen, hieß es in Polizeikreisen.
Anschlag auf Goldene Moschee in Samarra
Dabei hatten Extremisten bei einem Bombenanschlag die Goldene Moschee in Samarra, eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten, schwer beschädigt.
Zehntausende aufgebrachte Gläubige protestierten daraufhin im ganzen Land gegen den Terror im Irak und griffen mindestens 90 sunnitische Moscheen an. Die sunnitische Islamische Partei erklärte, sieben Menschen seien bei den Protesten ums Leben gekommen, unter ihnen drei Geistliche.
Talabani warnt vor Bürgerkrieg
In einem dramatischen Appell warnte der irakische Präsident Dschalal Talabani daraufhin vor einem Bürgerkrieg im Land. Bei schiitischen Protesten gegen den Anschlag wurden Polizeiangaben zufolge sechs Sunniten getötet, darunter drei Geistliche.
Allein in Bagdad wurden demnach 27 Moscheen angegriffen, zwei davon brannten vollständig aus. Auch an anderen Orten kam es zu Gewalt gegen Sunniten. Die schiitische Regierung hatte das Attentat sunnitischen Rebellen angelastet, die mit El Kaida im Irak verbündet sind.
BAGHDAD (Reuters) - Forty-seven people were killed in Baghdad in the 24 hours since the bombing of a major Shi'ite shrine sparked the worst sectarian violence the country has seen since the fall of Saddam Hussein, police said on Thursday.
Gunmen sprayed a Sunni mosque in the city of Baquba, northeast of the capital, killing one person in the latest of dozens of such incidents that have left religious and political leaders scrambling to halt a descent into all-out civil war.
Three journalists working for Al-Arabiya television were found shot dead after being attacked while filming in Samarra, where the bloodless but highly symbolic bombing of the Golden Mosque at dawn on Wednesday provoked widespread protest.
In the bloodiest apparent reprisal for the attack on one of Shi'ite Islam's holiest site, men in police uniform seized 12 Sunni rebel suspects, including two Egyptians, from a prison in the mainly Shi'ite city of Basra and killed 11 of them.
President Jalal Talabani summoned leaders of all sides to a summit at 10:30 a.m. (0730 GMT) after the bombing provoked outrage among majority Shi'ites that surpassed the anger caused by thousands of killings by Sunni militants since U.S. forces toppled Saddam's Sunni-dominated government three years ago.
One man just stood silently inside the gutted Abdel Rahman mosque in central Baghdad. A veiled woman said she saw assailants throw grenades at the Sunni mosque and then open fire and set it alight, one of several badly damaged overnight.
BUSH CONCERN
U.S. President George W. Bush, whose diplomats and military commanders are pressing Shi'ite leaders to accept Sunnis in a national unity government after they took part in an election in December, urged Iraqis not to rise to the bait of what U.S. and Iraqi officials called an al Qaeda attempt to fuel civil strife.
"Violence will only contribute to what the terrorists sought to achieve," he said in a statement, as 130,000 U.S. troops stood by to back up Iraq's new security forces and keep order.
A policeman guarding a Sunni mosque in the southern Shi'ite city of Diwaniya was killed in an attack by Shi'ite militants. Three Sunni clerics were among those killed on Wednesday.
The United Nations Security Council, rarely able to find a common voice on Iraq since its bitter divisions over the U.S. invasion in 2003, sounded a note of alarm in calling on Iraqis to rally behind a non-sectarian government.
"The taxpayers of this country have a right to know whether or not their tax dollars were, or are, being used to manipulate the news, falsify intelligence or mislead the public," Kucinich was recently quoted as saying.
Supporters of Iraq War, apologists for this war, defenders of this war, as well as the U.S. war allies who participated in the war and still pledge support to Washington in the quagmire it created there, all should open their eyes to the set of evidences uncovered day after day that this war was ILLEGAL.
The U.S. taxpayers’ tens of millions of dollars were paid to numerous public relations companies such as the Rendon Group and the Lincoln Group which were hired by Dictator U.S. government to sell the war to the public, the Congress and the entire world. They were paid to run a marketing campaign to lobby support over the American President’s unwise decision to invade Iraq.
Karen Kwiatkowski, a retired USAF lieutenant colonel, after serving at the Pentagon for four and a half years, said she accelerated her retirement due to "ethical difficulties brought on by witnessing the misuse of intelligence in order to support an agenda for an unnecessary, unwarranted war of choice against Iraq," describing the current Washington and the U.S.-backed leadership in Iraq as "politicized, emasculated, obedient to the bureaucracy and ignorant of the Constitution," according to Uruknet.com article.
The speech made by Colin Powell’s to the UN a few weeks before 20 March 2003 Iraq War, sought to justify the impending war against Iraq, was "a hoax on the American people, the international community, and the United Nations Security Council," Lawrence Wilkerson, a former colonel in the U.S. Army, Vietnam veteran, and a life-long Republican who served as chief of staff to former Secretary of State Colin Powell, was recently quoted as saying, adding that "there were major doubts inside the intelligence community about everything that was being said about the Iraq threat, even as Powell's speech was being planned and delivered," however no action whatsoever was taken to stop the President’s mad decision.
Also Lieutenant General William Odom (Ret.) describes invading Iraq as "the greatest strategic disaster in our history, not in terms of its present body count, but rather because of its radiating consequences for the region and the world."
Representative John Murtha (D-PA), a decorated Marine combat veteran and the first Vietnam veteran elected to Congress, who has recently launched a severe campaign against the Bush administration calling for the withdrawal of the American forces from occupied Iraq, as the war has increased both terrorism and instability in the Middle East, lately described Washington’s actions there as "a flawed policy wrapped in illusion."
• Impeach Bush
Veterans for Peace, which brings under its umbrella veterans from World War II, Korea, Vietnam, the Gulf War, and other conflicts, as well as peacetime veterans, is calling for the impeachment of President George W. Bush and Vice-President Dick Cheney.
In a letter sent to each member of Congress, the groups stated that "this administration’s war on Iraq, in addition to being increasingly unpopular among Americans, is an unmistakable violation of our Constitution and federal law which you have sworn to uphold. In our system, the remedy for such high crimes is clear: this administration must be impeached."
"We believe that when our government conducts a war of aggression on Iraq and commits a growing and appalling series of what must legally be considered war crimes and crimes against humanity in the execution of that war, it violates Article VI of the U.S. Constitution, the War Crimes Act of 1996, and numerous international treaties which are legally binding on our nation."
• Illegal war
Iraq War is illegal within the framework of the laws of the U.S. Constitution and the United Nations Charter.
Numerous analysts have repetitively explained that the war was planned for many years by the Project for the New American Century (PNAC), founded by a small group of right wing political ideologues and corporate seeking to promote American global leadership, who hold powerful positions in the current administration and other highly influential political offices.
Most of the members of the current U.S. government, lead by President George W. Bush, are convicted criminals.
Holding it's culminating session in Istanbul in June 2005, The World Tribunal on Iraq declared that the Bush Administration was guilty of starting a War of Aggression, War Crimes and Crimes against Humanity as indicated in their Declaration of the Jury of Conscience.
Also in August 2004, a War Crimes Tribunal found that many members of the Bush Administration are guilty of war crimes, crimes against humanity, and high crimes and misdemeanors for which they are impeachable.
Back to 2003, The International Criminal Tribunal for Afghanistan convened in Tokyo, found that the Bush Administration is guilty of war crimes and crimes against humanity for the invasion of Afghanistan.
Those in control of the current U.S. government are the very same people who control the means of production, the means of communication, and the military-industrial complex, benefiting from this war and many future wars.
Waging Iraq War under a false pretext is an example not of democracy but criminality.
Donnerstag, 23. Februar 2006, 7.32 Uhr
Drei Journalisten des arabischen Fernsehsenders al-Arabija sind im Irak entführt und ermordet worden. Die Leichen der Moderatorin Atwar Bahdschat, des Kameramanns Adnan Abdallah und des Ton-Assistenten Chaled Mohsen wurden nach Polizeiangaben in der Nähe von Samarra nördlich von Bagdad entdeckt. Die Journalisten waren am Vorabend am Stadtrand von Samarra entführt worden. Ein Begleiter der drei konnte fliehen.
Der Irak steht an einem Abgrund. Der schwere Bombenanschlag auf den schiitischen Al-Askari-Schrein in der sunnitischen Stadt Samarra trifft die Menschen im ganzen Land ins Mark. Die Hass- und Rachegefühle, die er mobilisiert, können den offenen Bürgerkrieg der rivalisierenden Volksgruppen auslösen.
Der zerstörte Schrein des Imams Ali al-Hadi in SamarraNicht auszuschließen ist aber auch eine Gegenreaktion: Die skrupellose Zerstörung einer so heiligen Stätte ist eine Wahnsinnstat, für die es keinerlei Rechtfertigung gibt. Der nihilistische Charakter eines angeblichen "Widerstands" zeigt sich hier völlig unverhüllt.
Vor den Irakern hat sich ein nochmals verschärftes Höllenszenario aufgetan - ob sie empört hineinstürmen oder sich geschlossen abwenden werden, lässt sich derzeit nicht vorhersagen.
Seit den erfolgreichen Wahlen vom Dezember bewegen sich die politischen Führer in Bagdad mühsam auf die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit zu. Der Aufbau der neuen irakischen Sicherheitskräfte kommt voran, zuletzt deutete einiges darauf hin, dass die terroristischen Gruppen, die aus regionalen Sunnitenverbänden, Ex-Baathisten und islamistischen Glaubenskriegern zusammengewürfelt sind, in die Defensive geraten waren - militärisch, vor allem aber politisch.
Der Anschlag in Samarra erscheint vor diesem Hintergrund als der Versuch, ein Fanal mit maximaler psychologischer Schockwirkung zu inszenieren. Die Terrorgruppen haben sich schon in der Vergangenheit als höchst flexibel und lernfähig bei der Wahl immer neuer Methoden erwiesen. Wer genau hinter dem Anschlag steckt, ist zwar noch unklar. Es ist jedoch offenkundig, dass die Sprengung des Heiligtums nur ein Mittel zu dem Zweck sein kann, am Ende auch den politischen Prozess in Bagdad zum Einsturz zu bringen.
Die Gefahr, dass dies gelingt, ist groß. Die Nerven liegen vielerorts blank, welche Explosivkraft verletzte religiöse Gefühle entfalten können, das hat der - im Vergleich geradezu läppische - Karikaturenstreit eben erst demonstriert.
Bei nüchterner Betrachtung kann allerdings keiner der politischen Akteure ein Interesse an einem blutigen Bürgerkrieg haben, an dessen Ende nur ein geteiltes, wirtschaftlich ruiniertes und in Anarchie zerfallenes Land stehen würde. Auch der Nachbar Iran, der einigen Einfluss auf die schiitischen Kräfte im Irak hat, müsste eine solche Eskalation fürchten.
Die ersten Reaktionen der irakischen Politik waren auch quer durch alle Lager eindeutig: Aufrufe zur ruhigen Trauer und Appelle zur Gewaltfreiheit. Übergangspräsident Dschalal Talabani, ein Kurde, hat erklärt, er werde den Wiederaufbau zu seiner persönlichen Sache machen und auch aus privaten Mitteln finanzieren. Wenigstens ein letzter Rest Hoffnung auf Versöhnung bleibt.
Security personnel have been placed on the highest alert, the official said. Curfew hours were extended indefinitely in Baghdad and will now run from 8 p.m. to 6 a.m., instead of 11 p.m. to 5 a.m.
Die größte Partei der Sunniten im Irak hat heute die Gespräche zur Regierungsbildung mit Schiiten und Kurden abgebrochen.
Grund waren die Angriffe auf mehr als 90 sunnitische Moscheen im Irak nach dem Bombenanschlag gestern auf eines der Heiligtümer der Schiiten, die Goldene Moschee in Samarra. Die Gespräche zur Regierungsbildung blieben eingefroren, bis es eine Entschuldigung für die Übergriffe gebe, hieß es.
Die religiöse Vertretung der irakischen Sunniten gab der geistlichen Führung der Schiiten eine Mitschuld an der Eskalation der Gewalt zwischen den beiden Religionsgemeinschaften. Die Vereinigung der moslemischen Geistlichen weise bestimmten schiitischen Anführern wegen ihres Aufrufs zu Demonstrationen die Verantwortung zu, sagte ein Sprecher des sunnitischen Verbandes.
Welle der Gewalt
Nach dem Anschlag reißt die Serie von Gewalttaten und Übergriffen gegen Sunniten nicht ab.
Unbekannte ermordeten heute bei Samarra drei Journalisten des arabischen Fernsehsenders el Arabija. In Baakuba erschossen Bewaffnete den Wächter einer sunnitischen Moschee, in Bagdad wurden nach Polizeiangaben binnen eines Tages mindestens 80 Iraker getötet.
Bei einem Bombenanschlag in Baakuba, 60 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bagdad, wurden zwölf Menschen getötet.
UNO ruft zur Ruhe
Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte den Bombenanschlag auf die Goldene Moschee in Samarra scharf. Gleichzeitig wandte sich der Rat gegen Racheangriffe auf sunnitische Moscheen, wie der US-amerikanische Ratsvorsitzende John Bolton gestern in New York sagte.
Der Sicherheitsrat sei beunruhigt darüber, dass mit diesen "frevelhaften und kriminellen Akten" offensichtlich interkonfessionelle Spannungen entfacht werden sollten. Das könne die Perspektive von Frieden und Stabilität für den Irak gefährden. Das UNO-Gremium rief die Iraker auf, die Pläne der Attentäter zu durchkreuzen und "Zurückhaltung und Einigkeit" zu zeigen.
In einem dramatischen Appell warnte der irakische Präsident Dschalal Talabani daraufhin vor einem Bürgerkrieg im Land.
A day after a suspected al Qaeda bomb destroyed a major Shi'ite shrine, Iraq canceled all leave for the police and army and minority Sunni political leaders pulled out of U.S.-backed talks on forming a national unity government, accusing the ruling Shi'ites of fomenting dozens of attacks on Sunni mosques.
Washington, which wants stability in Iraq to help it extract around 130,000 U.S. troops, has also called for restraint, reflecting international fears that the oil-exporting country of 27 million may be slipping closer to all-out sectarian war.
But the main Sunni religious authority made an extraordinary public criticism of the Shi'ites' most revered clerical leader, accusing him of fuelling the violence by calling for protests.
President Jalal Talabani, a Kurd, pressed ahead despite the Sunni boycott with a meeting that he had called to avert a descent toward a civil war. After discussions with Shi'ites, Kurds and leaders of a smaller Sunni group, he told a televised news conference that if all-out war came "no one will be safe".
Police and military sources tallied more than 130 deaths, mostly of Sunnis, around the two biggest cities Baghdad and Basra in the 24 hours since the bloodless but highly symbolic bombing of the Shi'ite Golden Mosque in Samarra. Dozens of Sunni mosques have been attacked and several burned to the ground.
In the bloodiest single incident, officials said 47 people who had taken part in a joint Sunni and Shi'ite demonstration against the Samarra bombing were hauled from vehicles after they left and shot dead on the outskirts of the capital. The identities of the gunmen and the victims was not clear.
They were all dumped in a ditch beside the road, said Dhary Thoaban, deputy chairman of the Diyala regional council. Earlier, there had been conflicting accounts of the incident but police and military officials all confirmed Thaoban's version.
HIGH ALERT
The Interior Ministry said all police and army leave was canceled, curfews were extended as the country locks down for three days of national mourning. Universities postponed Saturday's start of the spring semester by nearly three weeks.
A bomb blasted an Iraqi army foot patrol in a market in the religiously divided city of Baquba, killing 16 people.
Amid reports of more than 100 killings nationwide -- many of them Sunni Muslims -- the Sunni Accord Front announced it is leaving political unity talks after meeting with Iraqi President Jalal Talabani and Prime Minister Ibrahim al-Jaafari.
The Accord Front received 44 seats in December's election for the 275-member Iraqi parliament and has been working with Kurds, Shiites and other Sunnis to cobble together a government. (Watch enraged Iraqis after bombing of the Golden Mosque -- 1:51)
Including Sunnis in the government is seen as key to establishing law and order and defeating Iraq's insurgency, whose supporters are largely Sunni. Shiites were largely persecuted by ruling minority Sunnis during the reign of Iraqi leader Saddam Hussein.
The killings followed widespread Shiite protests after Wednesday's bombing of the Al-Askariya Shiite mosque -- also known as the Golden Mosque -- in Samarra.
Southeast of Baghdad, both Sunnis and Shiites joined to protest the bombing and reprisal attacks Thursday in the town of Kut, police said. Thousands of demonstrators marched through the streets saying that they are "all Iraqis."
Amid the anger about the mosque attack, the U.S. military announced that four U.S. soldiers had been killed north of Baghdad when their vehicle was hit by a roadside bomb.
The soldiers, from 1st Brigade Combat Team, 101st Airborne Division, were killed Wednesday near Hawija, the military said. The deaths brought the number of U.S. troops killed in the Iraq war to 2,282, according to military reports.
Sunnis killed
At least 54 Sunnis are believed to have been killed since the bombing including imams, worshippers, bystanders among dead, according to police figures.
Separately, the bodies of 47 unidentified people who'd been shot were found Thursday southeast of Baquba.
While reporting on the Samarra attack, three journalists for Al-Arabiya television, including a female correspondent, were kidnapped and killed, police and the Arabic-language channel said. (Full story)
An unknown explosion killed 16 people Thursday and wounded 20 others in Baquba. Five people were killed and 10 others were wounded in another Baquba blast Thursday that's suspected of being a suicide bombing.
Iraqi police found six bodies Thursday -- all presumed to be Sunni -- in the Dora neighborhood of southern Baghdad.
Grand Ayatollah Ali Sistani, the most powerful Shiite cleric in Iraq, called on the government to take charge of the situation before the general public does.
"The Iraqi government is asked today to fulfill its responsibility to prevent attacks against holy shrines," he said. "If its security forces are not able to secure these sites, then the believers are capable to do so with the help of Allah."
The nationwide violence ignited after attackers dressed as Iraqi police commandos bombed Samarra's Al-Askariya mosque -- also known as the Golden Mosque. The attack immediately enraged Iraq's majority Shiite Muslim community, sparking large protests in several cities.
Shiites were largely persecuted by ruling minority Sunni Muslims during the reign of Iraqi leader Saddam Hussein.
Sunni boycott
Before announcing it was quitting talks to form a new government, the Iraqi Accord Front boycotted a meeting called by Iraqi President Talabani to discuss the Al-Askariya attack and sectarian tensions.
According to Iyad al-Samarrai, a senior member of the IAF, the group skipped the meeting because of reprisal attacks against Sunni mosques and what he said was the failure of the government condemn or prevent them.
Samarrai said at least 100 Sunni locations have been attacked since the bombing of the Shiite shrine, including Sunni political parties offices and mosques.
In a letter to the president's office, the Iraqi Accordance Front said it wants:
Condemnation by the government and all parties of the attacks against Sunni mosques and locations.
Investigation into the attacks.
Compensation for all damages sustained.
Echoing Iran's Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei, Ahmadinejad pinned the blame for Wednesday's Samarra shrine bombing on "Zionists" and foreign forces in Iraq.
"These heinous acts are committed by a group of Zionists and occupiers that have failed. They have failed in the face of Islam's logic and justice," Ahmadinejad said in a speech broadcast live on state television.
"But be sure, you will not be saved from the wrath and power of the justice-seeking nations by resorting to such acts," he said to cries of "Death to America" "Death to Israel" from a crowd of thousands of supporters in central Iran.
Khamenei, who has the last word on all state matters in Shi'ite Muslim Iran, on Wednesday urged Shi'ites not to take revenge on Sunni Muslims for the attack on the Samarra shrine.
"There are definitely some plots to force Shi'ites to attack the mosques and other properties respected by the Sunnis," he said. "Any measure to contribute to that direction is helping the enemies of Islam and is forbidden by Sharia," he added.
Khamenei ordered a week of national mourning in Iran over the bombing.
A bombing that wrecked a major Shi'ite Muslim shrine on Wednesday and sparked reprisal attacks on Sunni mosques could not have come at a more sensitive time for Iraq and the U.S. diplomats trying to push together a unity government that can bring stability and let Washington pull out its 130,000 troops.
Talks to form a new government, more than two months after elections for Iraq's first full-term parliament, were already struggling as Shi'ites and Kurds jostled for power with minority Sunnis who have newly joined the U.S.-backed political process.
Divisions were so deep that the United States and Britain warned this week that they had invested too much blood and money in Iraq to see a cabinet dominated by partisan militias.
Analysts say some of the worst sectarian violence since the U.S.-led invasion of 2003, in which more than 130 people have been killed, will only drive Shi'ites, Sunnis and Kurds further apart and nudge the country that much closer to full-scale war.
"Given the difficulties the negotiations have already faced because of sectarian differences, the whole process could collapse. Polarization is increasing, not decreasing," said Joost Hilterman, analyst for the International Crisis Group.
"The danger of civil war is extremely serious. There have been efforts by the insurgents to start civil war for a couple of years now, but they have not succeeded because of institutional restraints. Those restraints have begun to erode."
Among those restraints were Shi'ite clerics, he said.
NO ONE LISTENING
If Iraqis can agree on one thing, it is that the country's most influential Shi'ite cleric, Grand Ayatollah Ali al-Sistani, has played a crucial role in averting a slide to war.
Sistani has repeatedly prohibited reprisals when huge car bombs have slain dozens of Shi'ites at a time. He tempered a call for protests after the bombing at the Samarra shrine with a demand for restraint and a ban on attacks on Sunni mosques.
Wie am Vortag bereits das geistliche Oberhaupt im Iran, Ajatollah Chamenei, bezichtigte auch Ahmadinedschad Israel und die USA, Drahtzieher des Anschlags auf den Schrein in Samarra zu sein. "Diese Schandtaten sind von einer Gruppe von Zionisten und gescheiterten Besatzern verübt worden", sagte Ahmadinedschad vor Tausenden Anhänger in einer Rede, die auch im staatlichen Fernsehen übertragen wurde. Die Menge rief "Tod Amerika" und "Tod Israel".
Ahmadinedschad warnte indirekt die USA und Israel, dass sie nicht sicher seien vor dem Zorn und der Macht der Länder, die nach dem Angriff auf die Goldene Moschee nun Gerechtigkeit walten lassen würden. Irans Moslems sind überwiegend Schiiten, wie die im Irak.
Unbekannte hatten am Mittwoch die Goldene Moschee in Samarra in die Luft gesprengt und den Schrein dabei schwer beschädigt. Aufgebrachte irakische Schiiten machten dafür Sunniten verantwortlich. Der Anschlag hat die Angst vor einem Bürgerkrieg zwischen den beiden moslemischen Religionsgruppen im Irak geschürt.
The group, the Iraqi Accordance Front, blames the Shia-led government for not protecting Sunni mosques in a wave of violence following Wednesday's bombing of a Shia shrine in Samarra.
Iyad al-Samarrai, a member of the front, said: "The government neglected to provide security for our sites... They did not condemn these acts of aggression."
Iraqi police said dozens of people, mostly Sunnis, were killed in Baghdad and elsewhere in the 24 hours after the bombing of the Askariya shrine.
Dozens of Sunni mosques were attacked and Shia militias took to the streets.
The meeting was meant to start at 10.30am (0730 GMT), but officials later said it would take place in the afternoon because the main Shia alliance, which dominates the interim government, was holding an internal meeting in the morning.
It was not clear if broader talks would go ahead without the Accordance Front, which includes the Iraqi Islamic party.
The front won 44 of 275 seats when the once dominant Sunni group ended its boycott of the US-sponsored political process and took part in an election in December.
Four U.S. soldiers were killed in the Iraqi town of Hawija while on patrol, the military said.
Three U.S. soldiers were killed near the Iraqi town of Balad when their vehicle struck another roadside bomb.
The deaths bring to 2,287 the number of U.S. troops who have died in Iraq since the U.S.-led war that toppled Saddam Hussein in 2003. Roadside bombs are some of the most effective killers of U.S. troops in Iraq.
Landesweit eskalierte am Donnerstag die Gewalt zwischen Anhängern der verschiedenen moslemischen Religionsgruppen. Bei Protesten, Angriffen, Anschlägen und gezielten Racheaktionen wurden mehr als 130 Menschen getötet. Sunnitische Vertreter lasteten die Gewalt dem schiitischen Oberhaupt Ali el Sistani an.
Die größte Partei der Gemeinschaft zog sich aus Gesprächen über eine Regierung der nationalen Einheit zurück und verweigerte sich einem Krisengespräch mit Präsident Dschalal Talabani. Die USA, die Vereinten Nationen (UN) und die Europäische Union (EU) richteten dringende Appelle an die Iraker, Frieden und Einheit zu wahren.
47 Menschen erschossen
Die Polizei zählte allein in der Umgebung der beiden größten Städte Bagdad und Basra mehr als 130 Tote. Die meisten von ihnen waren den Angaben zufolge Sunniten. In einem Dorf südlich von Bagdad fingen Extremisten an einer Straßensperre systematisch Demonstranten ab, die an einem von Sunniten und Schiiten gemeinsam abgehaltenen Protest gegen den Anschlag in Samarra zurückkehrten. 47 Menschen wurden erschossen.
In Bagdad töteten Augenzeugen zufolge schiitische Extremisten eine sunnitische Frau aus Samarra mit drei Schüssen in den Kopf. Bei Ausschreitungen schiitischer Demonstranten wurden sunnitische Geistliche getötet.
Überall drohen Hinterhalte
Fußgänger wagten sich in Bagdad nicht mehr auf die Straße. „Um ehrlich zu sein, es ist einfach zu gefährlich, um unterwegs zu sein. Überall könnte es einen Hinterhalt geben", sagte ein sunnitischer Politiker. Die irakische Regierung weitete die Ausgangssperren im Land aus und versetzte ihre Sicherheitskräfte in höchste Alarmstufe, um das Land auf die dreitätige Staatstrauer vorzubereiten.
Im südirakischen Basra starben offiziellen Angaben zufolge 25 Menschen. Dabei war unklar, ob in diese Bilanz auch elf sunnitische Häftlinge aufgenommen worden waren, die in der mehrheitlich schiitischen Stadt in der Nacht aus ihrem Gefängnis verschleppt und später erschossen aufgefunden worden waren.
Kugelhagel auf sunnitische Moschee
In der von beiden Religionsgruppen bewohnten Stadt Bakuba bei Bagdad wurden bei einem Bombenanschlag 16 Menschen getötet und mindestens 21 verletzt. Zuvor war ein Mann erschossen worden, als Extremisten eine sunnitische Moschee in der Stadt nordöstlich von Bagdad mit einem Kugelhagel eindeckten. In Samarra wurden darüber hinaus drei Journalisten des arabischen Fernsehsenders El Arabija erschossen. Sie waren in die Stadt gekommen, um über den immens symbolträchtigen Anschlag auf die Grabstätte zweier schiitischer Oberhäupter aus dem neunten Jahrhundert zu berichten.
Im Internet warf eine Dachorganisation sunnitischer Rebellen, darunter der irakischen El Kaida, den Schiiten im Land vor, den Anschlag auf die Moschee selbst begangen zu haben. Damit wolle die Gemeinschaft ihre Angriffe auf die Sunniten rechtfertigen, hieß es in der Erklärung des Rats der Mudschahedin. Darauf werde es „eine schockierende Reaktion“ geben.
Vorwürfe an Groß-Ajatollah
Die religiösen Vertreter der irakischen Sunniten warfen Groß-Ajatollah El Sistani vor, die Gewalt durch seinen Aufruf zu Protesten gegen den Anschlag geschürt zu haben. „Die Vereinigung moslemischer Geistlicher macht bestimmte schiitische Autoritäten verantwortlich, die zu den Demonstrationen aufgerufen haben", sagte ein Sprecher. Dies hatte El Sistani am Vortag getan, allerdings zugleich Zurückhaltung und eine Verschonung sunnitischer Moscheen gefordert.
Talabani warnt vor Bürgerkrieg
Talabani empfing trotz der Absage der Irakischen Eintracht Schiiten, Kurden und Vertreter einer kleineren sunnitischen Gruppe zu Gesprächen darüber, wie ein Bürgerkrieg verhindert werden könne. Danach warnte er bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz davor, dass bei einem derartigen Krieg niemand mehr seines Lebens sicher sein könne.
US-Präsident George W. Bush bekräftigte nach einer Kabinettssitzung in Washington seinen Appell an die Iraker, zu Ruhe und Ordnung zurückzukehren. Außenministerin Condoleezza Rice sagte auf ihrer derzeitigen Nahost-Reise, ein Bürgerkrieg sei ausschließlich im Interesse von Terroristen wie dem El-Kaida-Anführer Abu Mussab el Sarkawi.
Gunmen in Baqouba stopped three buses carrying factory workers, forced them out of the vehicles northeast of Baghdad and killed 47 of them, a provincial council member said.
The buses had been stopped at a checkpoint in the Nahrawan area, about 12 miles south of Baqouba, said Dhari Thuban, a member of the Diyala Provincial Council, before being burned and their passengers killed.
The motive for the killing was not immediately clear.
At least 47 other bodies were found scattered across Iraq, many of them shot execution-style and dumped in Shiite-dominated parts of Baghdad.
Three journalists working for Al-Arabiya television were found dead in Samarra, the site of Wednesday's Askariya mosque attack. Al-Arabiya is viewed in Iraq as favoring the United States.
In addition, four soldiers from the 101st Airborne Division were killed when their vehicle was hit by a roadside bomb north of Baghdad, the U.S. military said Thursday.
The soldiers assigned to the division's 1st Brigade Combat Team were killed on patrol Wednesday near Hawijah, 150 miles north of Baghdad, the military said in a statement.
The names of the victims were withheld pending notification of their families.
The hardline Sunni Clerical Association of Muslim Scholars said 168 Sunni mosques had been attacked, 10 imams killed and 15 abducted since the shrine attack. The Interior Ministry said it could only confirm figures for Baghdad, where 90 mosques were attacked in Baghdad, one cleric was killed, and one abducted.
Officials said at least 110 people had been killed across the country in violence believed triggered by the mosque attack.
The sectarian violence threatens to derail U.S. plans to form a new national unity government representing all factions, including Sunni Arabs, who form the backbone of the insurgency.
President Jalal Talabani, a Kurd, summoned political leaders to a meeting Thursday. But the biggest Sunni faction in the new parliament, the Iraqi Accordance Front, refused to attend, citing the attacks on Sunni mosques.
"We want a clear condemnation from the government which didn't do enough yesterday to curb those angry mobs," said Dr. Salman al-Jumaili, a member of the Front. "There was even a kind of cooperation with the government security forces in some places in attacking the Sunni mosques."
As the country veered ominously toward sectarian war, the government extended a curfew in Baghdad and Salaheddin province for two days. All leaves for Iraqi soldiers and police were canceled and personnel ordered to report to their units.
Sixteen people, eight of them civilians, died in a bombing Thursday in the center of Baqouba, 35 miles northeast of Baghdad.
The bombing, which targeted soldiers, was not seen as part of the sectarian fighting.
Radical Shiite cleric Muqtada al-Sadr accused the Iraqi government and U.S. forces of failing to protect the Samarra shrine, also known as the Golden Mosque, and ordered his militia to defend Shiite holy sites across Iraq.
"If the government had real sovereignty, then nothing like this would have happened," al-Sadr said a statement. "Brothers in the Mahdi Army must protect all Shiite shrines and mosques, especially in Samara."
The destruction of the gleaming dome of the 1,200-year-old Askariya shrine in Samarra sent crowds of angry Shiites into the streets. The crowds included members of al-Sadr's Mahdi Army and other Shiite militias that the United States wants abolished.
Sunni Clerical Association of Muslim Scholars spokesman Abdul-Salam al-Kubaisi blamed the violence on the country's top Shiite cleric, Grand Ayatollah Ali al-Sistani, and other Shiite religious leaders who called for demonstrations against the shrine attack.
"They are all fully aware that the Iraqi borders are open, and the streets are penetrated with those who want to create strife among Iraqis," al-Kubaisi said at a news briefing.
British Foreign Secretary Jack Straw said Thursday that he suspects Al Qaeda in Iraq, led by Abu Musab al-Zarqawi, was responsible for the devastating explosion at the Golden Mosque.
"There is not yet information about what caused this terrorist outrage, but al-Zarqawi and Al Qaeda have been linked as it has the hallmarks of their nihilism," Straw told a news conference in London. He called on leaders of Iraq's religious communities to defuse tensions caused by the attack.
Prime Minister Tony Blair said the attack was "an act of desperation as well as desecration."
Al-Kubaisi said U.S. Ambassador Zalmay Khalilzad enflamed the situation when he warned Monday that the United States would not continue to support institutions run by sectarian groups with links to armed militias.
"Without doubt, these statements mobilized all the Shiites," al-Kubaisi said. "It made them ready to go down to the street at any moment."
In Diyala, a religiously mixed province northeast of Baghdad, 47 bodies were found in a ditch. Officials said the victims appeared to have been stopped by gunmen, forced out of their cars and shot near Nahrawan, about 12 miles south of Baqouba. Most were aged between 20 and 50 and appeared to include both Sunnis and Shiites, police said.
Fighting broke out Thursday afternoon in Mahmoudiya, south of Baghdad, between militiamen from al-Sadr's Mahdi Army militia and Sunni gunmen. Two civilians were killed and five militiamen were injured, police Capt. Rashid al-Samaraie said.
Thousands of demonstrators carrying Shiite flags and banners marched Thursday through parts of Baghdad, Karbala, Kut, Tal Afar and the Shiite holy city of Najaf in protest against the shrine attack.
U.S. military units in the Baghdad area were told Thursday morning to halt all but essential travel. Commanders feared that convoys might be caught up in demonstrations or road blocks.
Also Thursday, gunmen fired automatic weapons and grenades at a Sunni mosque in Baqouba, killing one mosque employee and injuring two others, police said. Assailants also set fire to a Sunni mosque in eastern Baghdad, police said.
Eight Iraqi soldiers and eight civilians were killed when a soup vendor's cart packed with explosives detonated as a patrol passed in the center of Baqouba, police Maj. Falah al-Mohammedawi said. At least 20 people were injured in the blast.
The bullet-riddled bodies of a prominent Al-Arabyia TV female correspondent and two other Iraqi journalists, who had been covering Wednesday's explosion in Samarra, were found on the outskirts of the mostly Sunni Arab city 60 miles north of Baghdad.
Die bürgerkriegsähnlichen Zustände nach dem Anschlag auf einen schiitischen Schrein haben auch heute Dutzende Menschenleben gekostet - und gefährden auch die Bildung der ersten demokratisch legitimierten Regierung. Qaida-Terrorist Sarkawi facht die Unruhen weiter an.
Berlin - Im Leichenschauhaus von Bagdad liegen zurzeit die von Kugeln durchsiebten Körper von mindestens 80 Irakern. Das ist nur ein Teil der Opfer der Gewaltwelle, die das Land erschüttert, seit Terroristen gestern Morgen die den Schiiten heilige Moschee von Samarra zerbombten. Niedergebrannte Moscheen, ermordete und entführte Imame, willkürlich erschossene Zivilisten - fast im ganzen Land liefern sich militante Sunniten und Schiiten gewalttätige Auseinandersetzungen. Die Frage ist nicht mehr, ob das Land in einen Bürgerkrieg gleitet, sondern ob dieser sich rasch wieder eindämmen lässt oder nicht.
Staatsgewalt in Blut und Trümmern: Ein irakischer Soldat inspiziert nach einem Anschlag den Tatort
Heute griff die Eskalation auf die politische Sphäre über - auch das zarte Pflänzchen der irakischen Demokratie ist jetzt gefährdet. Das wichtigste sunnitische Parteienbündnis im Irak, die "Front der Nationalen Einheit", setzte seine Teilnahme an den Verhandlungen über eine Regierungsbildung aus. Als Begründung führten die Parteichefs die Vergeltungstaten radikaler Schiiten an. Dieser Schritt nährt Befürchtungen, dass die Bildung einer stabilen, demokratisch legitimierten und an Ausgleich und Versöhnung interessierten Regierung scheitern könnte.
Die Verhandlungen über eine Regierungsbildung hatten unmittelbar nach den Parlamentswahlen Ende Januar begonnen, in der letzten Woche aber einen ersten Höhepunkt erreicht: Der radikale Schiitenführer Muktada al-Sadr, quasi das Zünglein an der Waage, hatte mit allerlei Tricks und Drohungen durchgesetzt, dass die schiitische Mehrheit im Parlament überraschend den amtierenden Ministerpräsidenten Ibrahim al-Dschafari erneut für den Posten nominiert. Dschafari gilt als schwacher Politiker. Sadrs Anhänger erklärten jedoch, dass dieser ihnen zugesagt habe, ihr Programm umzusetzen. Das besteht vor allem aus zwei Forderungen: die US-Armee möglichst schnellen hinauszuwerfen und die föderale Struktur des neuen Irak wieder zu kassieren - mit dem Ziel, einen starken, schiitisch dominierten Zentralstaat zu errichten.
USA drohen mit Hilfsgeldkürzungen
Die USA reagierten Anfang der Woche mit unverhohlenen Drohungen auf Sadrs Manöver: "Amerikanische Steuerzahler erwarten, dass ihr Geld für vernünftige Dinge ausgegeben wird", erklärte der US-Botschafter in Bagdad, Zalmay Khalizad. "Wir werden die Ressourcen des amerikanischen Volkes nicht in Kräfte stecken, die von Menschen gesteuert werden, die Sektierer sind." Mit dieser Warnung, Hilfsgelder könnten gekürzt werden, versuchte Khalizad der US-Vorstellung einer irakischen Regierung Nachdruck zu verleihen. Nach den Wünschen der Besatzer soll diese möglichst auch sunnitische Politiker einschließen. Die Kernpositionen im Kabinett sollen mit Personen besetzt werden, die nicht eindeutig als Vertreter einer ethnischen oder religiösen Gruppe identifiziert würden.
Hintergrund dieser Forderung ist die Sorge, die schiitische Mehrheit könnte eine Art anti-sunnitische Diktatur errichten. Diese Äußerung Muktada al-Sadr denkt nicht daran, sie zu zerstreuen: An der immerhin per Referendum angenommenen Verfassung sei "nichts Gutes zu finden", tönt er.
Faktisch herrscht jetzt Anarchie im Irak: Die alte Übergangsregierung nimmt niemand mehr ernst, wie eine neue aussehen könnte, ist unklar. Längst haben die gewalttätigen Ausschreitungen mehr Einfluss auf den politischen Prozess als umgekehrt. Zwar riefen fast alle führenden Politiker gestern dazu auf, keine Gewalt anzuwenden - aber Heißsporne wie eben Muktada al-Sadr forderten lieber "Rache". Der Ruf wurde vielfach aufgenommen und in Handlung umgesetzt.
Dabei ist noch immer unklar, wer den Anschlag auf die Grabstätte der beiden Imame Ali al-Hadi und Hassan al-Askari ausgeführt hat. Abu Musab al-Sarkawi, der Statthalter des Terrornetzwerks al-Qaida im Irak, ist für viele der Hauptverdächtige. Seit über zwei Jahren legt er es darauf an, einen Bürgerkrieg zwischen Sunniten und Schiiten herbeizubomben. Anstatt sich jedoch zu bekennen, veröffentlichte er heute lediglich eine Erklärung, mit der er versuchte, den interkonfessionellen Kampf weiter anzuheizen.
Sarkawis Hetze
Die Vergeltungen der Schiiten gegen die Sunniten seien "nichts als ein Teil dessen, was jeden Tag geschieht, nur dass sonst die Medien nicht darüber berichten", heißt es in dem Bulletin, das SPIEGEL ONLINE vorliegt. Es wurde im Namen des "Ratgebergremiums der Mudschahidin" veröffentlicht, einer Art Dachverband im Irak aktiver Terrorgruppen, innerhalb dessen al-Qaida die tonangebende Kraft ist. "Das was geschehen ist", hetzen die Dschihadisten, "ist eine Folge der Taten der vom Glauben abgefallenen Regierung von Dschafari." Alles sei nur ein mit Unterstützung Irans durchgeführtes Projekt, die "Verbrechen" der Schiiten an den Sunniten zu vertuschen. Dass am Anfang der Eskalation ein Anschlag auf ein schiitisches Heiligtum stand, wird nicht erwähnt.
Al-Sarkawi versucht über die Erklärung des "Ratgebergremium der Mudschahidin" den Eindruck zu verbreiten, dass der Höhepunkt der Auseinandersetzungen noch lange nicht erreicht ist. Er ruft die Sunniten des Irak dazu auf, sich "wie ein Mann" dem Machtanspruch der Schiiten entgegen zu stellen. "Unsere Antwort", droht er, "wird wie ein Erdbeben sein."
Mit Ausgangssperren am Abend und in der Nacht versuchen nun die irakischen Behörden die Gewaltwelle einzudämmen. Polizei und die Armee wurden in Alarmbereitschaft versetzt, jeder Urlaub gestrichen. Doch weder eine faktische noch eine rhetorische Abkühlung ist bislang festzustellen: Im Stundentakt melden die Agenturen neue Leichenfunde, die jedes Mal selbst ernannte Rächer auf den Plan rufen. Sunnitische und schiitische Politiker und religiöse Würdenträger geben einander gegenseitig die Schuld für die Ausschreitungen. Großajatollah Ali al-Sistani, höchster schiitischer Würdenträger im Irak, der gestern sofort versuchte, die Gemüter zu beruhigen, dringt immer weniger durch.
Mit Spannung wird nun der morgige Freitag erwartet - in allen islamischen Ländern traditionell der Tag, an dem, im Anschluss an das Mittagsgebet, die größten Demonstrationszüge stattfinden. Kippen auch sie wieder ins Gewalttätige - der politische Prozess der Bildung der ersten demokratisch legitimierten Regierung in der Geschichte des Irak wäre wohl vorläufig am Ende.
After two days of reprisal attacks on minority Sunni mosques following Wednesday's suspected al Qaeda bombing of a Shi'ite shrine, the United States and United Nations are backing efforts to avert a slide toward all-out civil war that could wreck U.S. hopes of withdrawing troops and inflame the entire Middle East.
Baghdad's streets were quiet at mid-morning, with police, security forces and Interior Ministry commandos turning back a few motorists at roadblocks and checkpoints.
Even if the curfew calms passions on the Muslim holy day, Iraq's government will still have to demonstrate it can control Shi'ite militiamen who have been attacking Sunni targets and setting up their own checkpoints in defiance of the state.
U.S. President George W. Bush called for calm and the U.N. envoy invited all parties to talks on a way out of the gravest crisis Iraq has faced since the U.S. invasion three years ago. Sunni political leaders pulled out of negotiations on forming a government from groups elected in a ballot in December.
Shi'ite Iran maintained its fiery rhetoric against the U.S. role in its neighbor; some suspect Tehran could try to divert U.S. pressure on it by fuelling trouble in Iraq, where Washington hopes a friendly democracy would transform the oil-rich region.
Senior Iraqi officials said leading clerics, including the revered Grand Ayatollah Ali al-Sistani, were straining to rein in Shi'ite militants -- but one said privately he feared even Sistani might be unable to control some gunmen, as evidenced by the dozens of attacks on Sunni mosques so far.
U.S. forces, mistrusted on both sides and whose prospects for departure Bush has staked on forging a stable, national unity government, have adopted a low profile in the capital.
The largely untested Iraqi police and army will be in the front line of Shi'ite-led government attempts to stop previously expected protest marches on Friday over the bloodless but symbolic bombing of Samarra's Golden Mosque and revenge attacks that officials reckon have killed more than 130 people.
Residents reported fierce clashes in at least two areas in and around Baghdad overnight, both in areas where sectarian tensions are exacerbated by communities in close proximity.
Gunmen stormed a house and killed two Shi'ite men and a woman in Latifiya, just outside Baghdad around 7 a.m. on Friday despite the curfew. Two children were wounded in the attack.
LOYALTY TESTS
Friday will be a test of the loyalties of Shi'ite militias nominally following the ruling Islamist parties, which have called for order, and of the loyalties of U.S.-trained troops and police, many of them drawn from those very militia groups.
Outspoken young Shi'ite cleric Moqtada al-Sadr and Abdul Aziz al-Hakim of the powerful, pro-Iranian SCIRI party joined calls for restraint. But their respective and rival militias, the Mehdi Army and Badr movement, have been out on the streets.
Competition for influence among these Shi'ite factions nominally united in the ruling Islamist Alliance may play a role in how events develop, analysts say.
"No one should move," one government source said of the curfew, which was announced on state television. "Police will detain anyone who goes out, even to go to prayers."
Extending an overnight shutdown, it will last until 4 p.m. (1300 GMT), after midday prayers, in Baghdad and surrounding provinces where Sunnis and Shi'ites live side by side.
The 130,000 heavily armed Americans stand ready in the background to keep order; some see them as the only real force capable of stemming a full-scale assault by majority Shi'ites on Sunni neighborhoods around the capital after years of restraint in the face of Sunni rebel attacks that have killed thousands since U.S. forces overthrew Sunni leader Saddam Hussein in 2003.
"The issue hangs on the next few days. Either the gates of hell open into a civil war or the Shi'ites will take more power," said Baghdad political science professor Hazim al-Naimi.
"Only the U.S. military is preventing war in some areas."
A senior official in the Shi'ite Alliance said: "The question is how long will the Shi'ite public keep on heeding Sistani and staying calm...Things could spin out of control and then nothing will stop Shi'ite anger if attacks continue."
Bush, keen for progress toward a troop withdrawal from Iraq before congressional elections in eight months, said: "I appreciate very much the leaders from all aspects of Iraqi society that have stood up and urged for there to be calm."