Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 25.10.24 20:34
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.404
Neuester Beitrag:25.10.24 20:34von: ParsonageLeser gesamt:24.059.683
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80400 Postings, 7564 Tage Anti LemmingWertzuwachs

 
  
    #5176
1
28.08.07 20:00
Wie Du "aus der Schule" weißt, ist der Kapitalismus kein Zustand, sondern ein sich zuspitzender Prozess, der aller Voraussicht nach im Fiasko endet. Dass man seine Schulden auf Heller und Pfennig zurückbezahlt, stammt noch aus der Zeit, als diese "Währungen" verbreitet waren. Schon Kaiser Wilhelm war da weiter. Er hat das Volk mit Kriegsanleihen abgezockt. Von dem Geld kaufte er Kriegsgerät, dann verlor er den Krieg. Seine Nachfolger entfachten bis 1923 eine Mega-Inflation (1 Brot = 10 Billionen Mark), die die Halter von Kriegsanleihen de facto enteigneten. Für die war nicht nur der Krieg verloren, sondern auch das Geld, das sie - patriotisch oder spekulativ - in die Schlacht geworfen hatten.

Würde mich nicht wundern, wenn auch die reichsdeutschen Kriegsanleihen AAA-Rating hatten ;-))

Was wir heute in USA heute sehen, ist die Subprime-Schlacht. Pseudowerte wurden verkauft, wohl wissend, dass da eine "Zeitbombe tickt". Die "Gefallenen" dieser Schlacht sind deutsche Landesbanken. Auch ein Spielart der Globalisierung. Kaiser Wilhelm hatte das noch landesintern abgewickelt.
 

23431 Postings, 6761 Tage Malko07In der Zukunft nicht mehr:

 
  
    #5177
3
28.08.07 20:01
... Die Zeche zahlt nämlich nicht der verantwortliche Politiker, sondern der steuerehrliche Landesbewohner. Dem Landesvater sei Dank! ...

Der EU sei Dank.  

1791 Postings, 6373 Tage BereuhnixIch kann guten Gewissens untermauern ,daß die von

 
  
    #5178
28.08.07 20:01
Al aufgegriffene Rating-Problematik genau so in Fondskreisen von intelligenten Personen seit geraumer Zeit diskutiert wird !
Es wird allerdings nichts gegen die Schmierereien wegen guter Ratings unternommen.
"CCC" ist heutzutage besseres Klopapier.
Die Bewertung der "AAA" Assets der SachsenLB zu 50 % halte ich noch für
zu spekulativ ;-)  
 

1791 Postings, 6373 Tage BereuhnixSorry Metropolis . Deine Tages (Stunden, Minuten)

 
  
    #5179
28.08.07 20:03
Beobachtungen gehen langsam auf´n Keks.  

9108 Postings, 6527 Tage metropolisSorry

 
  
    #5180
2
28.08.07 20:09
Dann setz mich auf ignore. Etwas Freude darf ich doch wohl ausdrücken, wenn ich ausnahmsweise mal richtig liege, oder nicht?

@AL zum Thread:

Der einstmals gemütliche Bärenthread ist mittlerweile sehr voll geworden, was in der Natur der Sache liegt. Das Lesen fällt dadurch in der Tat schwerer als früher. Es hat aber den Vorteil, dass die Meinungen vielfältiger werden. Was Kritiker betrifft hatte ich den auch nicht verstanden, hätte ihn aber nicht ausgesperrt. Trotzdem ist es dein Thread und deine Entscheidung damit maßgeblich. Bislang war deine Administration ja sehr gut.  

1791 Postings, 6373 Tage BereuhnixVielleicht liegst Du morgen wieder falsch

 
  
    #5181
28.08.07 20:18
Meiner Meinung nach wird das Ausmaß der Krise kraß unterschätzt.
Banken sind nämlich normalerweise die Letzten, die SOS funken.
Liegt in der Natur der Sache und der Bilanzkonstruktionen.
Ps. "Lügen gehört zum Handwerk"...  

80400 Postings, 7564 Tage Anti LemmingGeht ganz schön gen Süden, drüben

 
  
    #5182
2
28.08.07 20:18
Shorten bleibt aber wegen des Damoklesschwert einer überraschenden Fed-Zinssenkung brandgefährlich. Im Grunde kann man nicht mal in Ruhe pinkeln gehen, wenn man short ist:



Proceed With Caution Ahead of the Fed

By Rev Shark
Street.com Contributor
8/28/2007 12:01 PM EDT

Although I generally urge investors to approach the market in a reactive manner rather than an anticipatory one, it is still important to think about what strategy you might employ as things unfold.

Right now we are in a particular interesting situation where the market is acting poorly, but we have an increasing likelihood that the Fed is going to cut interest rates in the near future.

Even with so many folks already anticipating that the Fed will cut rates by at least a quarter point in September, the likelihood is that the move is going to produce a positive market response. We have probably been pricing in that good news to some extent over the past week, but it still would be surprising if the market didn't jump on such an announcement.

That looming positive makes the trading in the interim rather difficult. If you press too hard on the downside, you risk being whipsawed (fertiggemacht) by a surprise Fed move that is almost a certainty to occur at some point. On the other hand, if all that is supporting this market is hope of a friendly Fed, it sure doesn't encourage the building of major positions for anything other than a trade.

The market is in the peculiar position of benefiting from bad news because it will get the Fed to act, but many are questioning whether Fed action really will do anything to address the root of the problems.

All we can do is proceed with caution. And as I write, the following news is hitting the Dow Newswires:

   "A legislative response to the current mortgage predicament is inevitable," Goldman Sachs says, one reason why the firm remains sour on the mortgage finance sector and keeps sell rating on Countrywide (CFC). Goldman expects mortgage-related anti-predatory lending bill to be introduced in the House this fall. "We remain bearish on housing; prices are still 13-14% over-valued (which could take several years to play out)," the firm says.

That seems to support the proposition that we will get relief but that deep problems may remain.



Andere Typen bei Street.com hegen schon wieder Gedanken an spekulative Longs. Der Options-Freak dort rät zu langlaufenden Calls auf XLF (Subindex Finanzen des SP-500).



Metropolis: Die Märkte sind zurzeit derart volatil, dass nicht nur der 50-Punkte Move gestern wenig Vorhersagekraft hat, sondern auch der heutige 165-Punkte-Sturz. Wenn die Fed heute senken würde, schlösse der DOW 350 Punkte im Plus. Der Markt besteht ja nur noch aus Tradern. Die einen covern dann panisch ihre Shorts (Du z. B.), die anderen (TTT-Thread) reiten dann mit Hebelpapieren die Longseite ;-))

Viel Glück!
 

1791 Postings, 6373 Tage BereuhnixSelbst inkeln kostet Geld. Ist halt alles teurer

 
  
    #5183
28.08.07 20:22
geworden.  

80400 Postings, 7564 Tage Anti LemmingMetropolis

 
  
    #5184
28.08.07 20:23
Kritiker kann hier weiter posten, er ist nicht auf "Ignore". Ich würde mich aber freuen, wenn er sich an das Gesagte hielte.

Aufgrund des Feedbacks, auch per BM, auf meine obige Anfrage ("Moderation") kann ich jetzt sagen, dass die Mehrheit einen offenen Thread wünscht. Ich werde mich daher mit weiterer Kritik zurückhalten und die Posting entsprechend selektiv lesen - man kommt ja zurzeit eh kaum hinterher...
 

1791 Postings, 6373 Tage BereuhnixKaufe ein P

 
  
    #5185
28.08.07 20:23
Sche.. Tastatur.  

9108 Postings, 6527 Tage metropolisBereuhnix

 
  
    #5186
1
28.08.07 20:24
Ok, ich werde mich zurückhalten und neben Tagesanalysen auch meine Trades nicht mehr posten. Zur Zeit liegen ja alle hier im Thread richtig, also was soll's.

Sicher wird das Außmaß de Krise zur Zeit unterschätzt. Allerdings kann es auch passieren, dass das Ausmaß demnächst ÜBERschätzt wird, nämlich in einem Ausverkauf durch die Bank. Bei aller Bearishnes sollte man aufpassen, nicht zum Permabär zu werden. Denn die Geschichte lehrt, dass die Börse langfristig aufwärts läuft. Bär sein kann also auf Dauer sehr teuer sein.  

1791 Postings, 6373 Tage BereuhnixIch bin nicht der Sräd Mod und nicht der

 
  
    #5187
28.08.07 20:27
Urheber , entzieht sich meiner "Zuständigkeit". Was ich nur formulieren wollte : die Leute haben auch Monitore...  

1791 Postings, 6373 Tage BereuhnixUm in progressiven hperbolischen Charts in Aktien

 
  
    #5188
28.08.07 20:33
einzusteigen , bedarf es einiger Überzeugungsarbeit, als da wären Nahrungsentzug
Gehirnwäsche, Peitschenhiebe, Stromschläge usw. Kombiniert versteht sich.
Aber keine Sorge , wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich mir Aktien anlachen.
Nur jetzt bitte nicht.    

80400 Postings, 7564 Tage Anti LemmingAn potenziellen Wendepunkten nach unten wie jetzt

 
  
    #5189
1
28.08.07 20:36
ist die Frage nach dem richtigen Short-Einstieg natürlich das A und O. Deshalb finde ich es zurzeit teils auch angebracht, sich über Intraday-Verläufe Gedanken zu machen, obwohl die meisten hier ja keine Daytrader sind. Wichtiger ist freilich, den übergeordneten Trend im Auge zu behalten, der jetzt mMn weiter abwärts laufen sollte. Falls eine Fed-Zinssenkung kommt, gibt es vermutlich nur ein zweitägiges Feuerwerk mit anschließendem schweren Abverkauf. Die Zinssenkung könnte daher auch eine Art Einstiegssignal sein, sofern man anschließend noch zwei Tage wartet mit dem Shorten. Jedenfalls ist sie hinterher vom Tisch, und das allein wird viele Shorts anlocken.
 

9108 Postings, 6527 Tage metropolisBereuhnix

 
  
    #5190
28.08.07 20:40
Es war früher in diesem Thread zum Teil Usus, dass man seine Trades offenlegte (AL z.B. per BM und ich öffentlich), daher sind die Analysen und Trade-Postings alte Gewohnheit. Ich persönlich fand das gut, weil ich dadurch immer etwas lernen konnte. Etwa, dass anderen dieselben Fehler unterliefen wie mir, aber auch dieselben Triumphe feierten.

Wenn das nicht mehr gewünscht ist, lasse ich es aber, zumal ich mittlerweile der einzige bin der es noch tut und es daher eigentlich keinen Spaß mehr macht. Das Geschreibe hat sich eh mehr von der Praxis in die Wirtschafts-Theorie verlagert.  

23431 Postings, 6761 Tage Malko07Da Zinssenkungen die Probleme

 
  
    #5191
2
28.08.07 20:43
nicht wirklich lösen, könnte es z.B. 2 Zinssenkungen à 25 Basispunkte geben. Weshalb sollte die Fed auf einen Schlag die gesamte Munition verschießen? Wenn also die erste Zinssenkung nur 25 Basispunkte umfasst - Vorsicht!!  

1791 Postings, 6373 Tage Bereuhnix#5190 , das waren doch eh alles Fakes von

 
  
    #5192
28.08.07 20:45
Prahlhansen und Wichtigtuern. Sollte man nicht alles für bare Münze nehmen !
(warum hat der schlaue  Yankee im Schnitt 13 Kreditkarten ?)  

9108 Postings, 6527 Tage metropolisAL

 
  
    #5193
2
28.08.07 20:46
ich bin zum Schluss gekommen, dass es keinen Sinn macht schlauer als der Markt sein zu wollen und die Seitwärts-Range im Dax traden zu wollen.

Meine Strategie: Shortposis sind mittlerweile komplett ausgebaut und nun heißt es abwarten und Tee trinken. Letzte Woche wäre ich billiger reingekommen, aber wie gesagt, darüber nachdenken ist sinnlos.

Was deine Strategie betrifft: Genauso gut kann die FED nicht die Zinsen senken (wer weiß das schon?), dann kommst du nicht mehr billiger an Shorts sondern teurer.  

9108 Postings, 6527 Tage metropolisBereuhnix

 
  
    #5194
28.08.07 20:49
Das denke ich nicht, dass das Fakes waren. In anderen Threads vielleicht, aber wenn zeitnah zum Trade ohne Volumen gepostet wird ist das unwahrscheinlich. Die Poster hier sind waschechte Bären und keine Prahlhänse.  

1791 Postings, 6373 Tage Bereuhnix#5191 Oder die Fed macht 3 Panikschritte

 
  
    #5195
28.08.07 20:52
a .50 Punkten. Oder 4 x 0.25 P. Vorsicht ! Ich komme erst aus der Höhle, wenn das Steak kross ist.  

75 Postings, 6377 Tage nina_bull_bearDollar

 
  
    #5196
28.08.07 20:52
seit März 2006 gibt die amerikanische Notenbank nicht mehr bekannt, wie viele Dollar sie druckt - Fazit: die globale Geldmenge wächst schneller als die Wirtchaft und will mehr Rendite  

80400 Postings, 7564 Tage Anti LemmingMetropolis - zum Posten von Trades

 
  
    #5197
5
28.08.07 20:55
Eigentlich sollte das ja ein Thread für "mittelfristige Bären" werden, aber das ist bei den Volatilitäten wohl utopisch. Ich poste vor allem deshalb meine Trades nicht mehr, weil ich es leid bin, mich dafür von den Bullen bei steigenden Kursen anpinkeln zu lassen. Bezeichnenderweise war die Häme der Bullen am Top vor zwei Monaten am größten. Sie war also tatsächlich, wie ich damals vermutete und postete, ein KONTRAINDIKATOR (nicht wahr, Oncehush?). Außerdem finde ich es unnötig und unschön, mit meinen Trades zu "prahlen", wenn sie aufgehen. Das mache ist lieber alles klammheimlich mit mir allein ab - und einigen "wohlgesonnenen" Kollegen, die ich per BM informiere.

Außerdem sollte hier ja tatsächlich schwerpunktmäßig das Makrobild der US-Wirtschaft im Vordergrund stehen. Dieses hat sich, wie bei Threaderöffnung vermutet, seitdem stark eingetrübt. Was dann jeder daraus macht, sei ihm selbst überlassen. Defensiveren Naturen mag es ausreichen, auf Grund der Infos hier ihre Long-Positionen zu reduzieren. Andere gehen täglich dreimal short und wieder raus. Alles Geschmackssache. Jeder nach seinem Gusto.
 

692 Postings, 7823 Tage BarbarossaDamit es klar ist!

 
  
    #5198
5
28.08.07 20:55
@Metropolis  

Deine Tages (Stunden, Minuten)Beobachtungen gehen mir "persönlich" "NICHT" auf´n Keks.
Wollte das mal loswerden!
 

20752 Postings, 7729 Tage permanentAlles deutet auf eine Rezession hin

 
  
    #5199
1
28.08.07 21:01
HANDELSBLATT, Dienstag, 28. August 2007, 18:37 Uhr
Marktbericht Frankfurt

US-Börsen schicken Dax auf Talfahrt 

Kursverluste an der Wall Street haben am Dienstag die Anleger auch in Deutschland zum Ausstieg aus dem Aktienmarkt veranlasst. Der Dax fiel um 0,7 Prozent auf 7430 Punkte. Die Angst vor den Folgen der US-Hypothekenkrise drückte vor allem die Finanzwerte ins Minus.



Angesichts der Risiken des US-Hypothekenmarktes würden laut Marktteilnehmern positive Nachrichten kaum wahrgenommen. So blieb ein über Erwartung liegender ifo-Index ohne nachhaltige Wirkung. Foto: dpa.
Bild vergrößernAngesichts der Risiken des US-Hypothekenmarktes würden laut Marktteilnehmern positive Nachrichten kaum wahrgenommen. So blieb ein über Erwartung liegender ifo-Index ohne nachhaltige Wirkung. Foto: dpa.

FRANKFURT. Händler beschrieben das Geschäft aber trotz der Verluste als ruhig. „Man kann fast von einem verspäteten Sommerloch sprechen, die Umsätze sind auf einem deutlich niedrigeren Niveau als zu Beginn des Monats“, sagte ein Händler. Viele Anleger blieben vorsichtig. Einige von ihnen nahmen bei den Nebenwerten Gewinne mit. „Die Konsolidierungsphase hält an“, sagte Fidel Helmer, Leiter des Wertpapierhandels bei Hauck & Aufhäuser.

Die Dax-Futures tendieren am Dienstagabend etwas leichter. Der September-Dax verliert bis 18.30 Uhr 36,5 auf 7 463,5 Punkte. Das bisherige Tageshoch liegt bei 7 500 und das -tief bei 7 435 Punkten. Umgesetzt wurden bislang rund 140 000 Kontrakte. Mit dem Rückgang am Aktienmarkt im späten Geschäft seien auch die Umsätze angesprungen.

Zwar verdaute die deutsche Wirtschaft die Finanzkrise im August besser als erwartet, wie der Ifo-Geschäftsklimaindex zeigte. Doch auch dies animierte die Anleger kaum zum Aktienkauf.

Ähnliches galt für das Verbrauchervertrauen in den USA, das weniger deutlich als befürchtet sank.

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<!Belastend wirkte auch, dass die Investmentbank Merrill Lynch die Aktien ihrer Konkurrenten Bear Stearns, Lehman Brothers und Citigroup auf „neutral“ von „buy“ senkte. Vor allem die Begründung beunruhigte die Anleger: die Turbulenzen an den Kreditmärkten und im Hypothekengeschäft sowie ein Abflauen der Fusionswelle.

Dazu kam der Bericht des Forschungsinstituts Conference Board zum US-Verbrauchertrauen: Der entsprechende Index fiel im August auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Zudem meldete S&P/Case-Shiller, dass die Preise von Häusern in den USA im zweiten Quartal so stark zurückgegangen seien wie seit mindestens 1987 nicht mehr.

Zudem waren die Hauspreise in den USA im zweiten Quartal so stark wie seit 1987 nicht mehr gefallen. Alles deute auf eine Rezession hin, erklärte ein Analyst in New York.

Auch der feste Yen wurde mit Argusaugen beobachtet. Dieser konnte zuletzt wieder gegen Dollar und Euro zulegen. Das deute auf weitere Auflösungen von Carry-Trades hin, mutmaßten Händler.

Die Angst vor weiteren Verstrickungen deutscher Banken in die US-Immobilienkrise - mit der Mittelstandsbank IKB und der Sachsen LB sind bereits zwei Häuser in Engpässe geraten - bekamen Deutsche Bank besonders zu spüren: Die Aktien verloren 1,7 Prozent auf 90,05 Euro.

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Bildergalerie


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Aber auch Allianz - Mutterkonzern der Dresdner Bank - verloren 1,2 Prozent, Hypo Real Estate 1,4 Prozent und Deutsche Postbank 2,3 Prozent. Die im MDAX notierten IKB büßten gut drei Prozent ein.

<Besonders unter Druck gerieten zudem die Post-Aktien, die 2,8 Prozent auf 20,88 Euro verloren. Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs haben am Dienstag vom Kauf der Post-Aktie abgeraten und stattdessen eine Verkaufsempfehlung ausgegeben. Zeitweise verlor die Post-Aktie daher vier Prozent auf 20,63 Euro.Da half auch eine Bekräftigung der Kaufempfehlung durch die Analysten der LBBW nicht.

Laut Goldman Sachs werde der Wegfall des Briefmonopols ab 2008 für die Post Verluste bei den Volumina und geringere Margen zur Folge haben. Auch ein Sparprogramm werde die Einbußen nicht ausgleichen können. Investoren würden sich abwenden. Damit könnte der Druck auf die Post nachlassen, die Profitabilität zu verbessern.

Da half auch eine Bekräftigung der Kaufempfehlung durch die Analysten der LBBW mit einem Kursziel von 25,50 Euro nicht.

Zu den Verlierern zählten zudem die Aktien von Siemensmit einem Abschlag von fast zwei Prozent. Händler verwiesen auf Medienberichte, wonach die US-Börsenaufsicht SEC in der Schmiergeldaffäre bereits am Dienstag bei den Münchener Ermittlern vorstellig werden wollte.

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<!Gegen den Trend legten die Versorgerwerte E.ON und RWE 1,2 beziehungsweise 0,4 Prozent zu. „Das ist klassisches Anlegerverhalten, die Titel gelten als sichere Anlage“, kommentierte ein Händler. Die Lufthansa-Titel stiegen um 0,3 Prozent, was Händler auf charttechnische Kaufsignale zurückführten.<

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Die Nebenwerten beschleunigten am Nachmittag ihre Talfahrt. Der MDAX fiel um 1,8 Prozent auf 9898 Punkte, der TecDAX verlor zwei Prozent auf 885 Zähler. „Da haben einige Kasse gemacht“, sagte ein Händler.

Die Senkung des Kursziels durch die Analysten von Lehman Brothers drückte im MDAX die Aktien von Premiere um 6,8 Prozent. Im TecDAX zählten Nordex mit einem Abschlag von 6,5 Prozent zu den größten Verlierern. Die Aktie hatte in den vergangenen fünf Handelstagen fast 40 Prozent zugelegt.

Außerhalb der Indizes ging es zur Sache. Mit der Senkung seiner Jahresprognosen wegen des harten Preiswettbewerbs am DSL-Markt schockte Börsenneuling Versatel die Anleger.

Die Aktien der Telefongesellschaft brachen um 28,5 Prozent auf 10,50 Euro ein. Beim Börsendebüt Ende April waren Versatel mit 29 Euro ausgegeben worden. Dagegen überzeugten Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke mit einem 50-prozentigen Gewinnanstieg im ersten Halbjahr endlich mal die Anleger.

Mifa-Aktien schossen um 16 Prozent auf 4,01 Euro nach oben. Allerdings haben die Titel den Aktionären seit dem Börsengang im Mai 2004 mit einem Ausgabekurs von 9,25 Euro auch nicht gerade viel Freude gemacht.

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23431 Postings, 6761 Tage Malko07Welche Bank ist die nächste?

 
  
    #5200
5
28.08.07 21:03

Welche Bank ist die nächste?

Von Conrad Mattern

Die SachsenLB scheint vorerst gerettet. Doch weil alle auf die Hypothekenkrise starren, vergessen sie, dass die Krise nun andere Märkte erschüttert.

Menschen können immer nur eine begrenzte Anzahl von Informationen gleichzeitig aufnehmen und verarbeiten. Angeblich fangen sie sofort an, Dinge zu ignorieren, sobald mehr als sieben Reize gleichzeitig auf sie einstürzen.

Allerdings ist das ein Durchschnittswert. Viele Menschen, einem Vorurteil zufolge vor allem Männer, haben schon bei viel weniger Informationen Schwierigkeiten, alle gleichmäßig zu berücksichtigen. Dies gilt vor allem, wenn eine dieser Nachrichten so dominierend ist, dass sie besonders viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dann kann um einen herum die Welt zusammenfallen - man merkt es nicht mehr. Sondern wundert sich hinterher nur umso stärker, wieso denn plötzlich alles so anders aussieht.

An den Finanzmärkten, die ja vorwiegend von Männern bestimmt sind, ist so eine Situation gerade eingetreten. Alle starren sie auf die Subprime-Geschäfte. Gerade wurde die SachsenLB das Opfer dieser Immobilienkredite an Kreditnehmer mit schlechten Bonitätsnoten. Auch wenn inzwischen jeder halbwegs am Finanzmarktgeschehen Interessierte wissen dürfte, was darunter zu verstehen ist, und einige schon gelangweilt gähnen, übt die Krise trotzdem noch einen großen Reiz aus.

Weil dieser Reiz dominiert, fokussieren die Anleger ihre Aufmerksamkeit darauf. Das führt dazu, dass sie vieles, was auch noch geschieht, einfach übersehen. So verlieren sie den Überblick über das, was wichtig ist.

Die Intermarket-Analyse nutzt dagegen die Erkenntnis, dass alle Märkte mehr oder weniger stark miteinander verbunden sind. So haben Wechselkursveränderungen Einfluss auf die Gewinne der Unternehmen und damit auf deren Aussichten am Aktienmarkt. Gleichzeitig beeinflussen diese wiederum die Konjunktur- und Inflationsaussichten und somit die Erwartungen für die Geldpolitik oder die Rentenmärkte.

Nach dem Ansatz der Intermarket-Analyse ist es also wichtig zu berücksichtigen, wie die Bewegungen an einem Markt sich auf andere auswirken können. Dies gilt besonders dann, wenn die auslösenden Bewegungen sehr heftig ausfallen, wie dies zurzeit der Fall ist.

Doch während sich gegenwärtig die Aufmerksamkeit auf die Immobilienkrise richtet, wird über die Kursveränderungen an den Rentenmärkten wenig berichtet. Auch die Verwerfungen an den Devisenmärkten werden kaum wahrgenommen, vor allem wenn sie sich auf weniger geläufige Währungspaare beziehen.

Die Volumina, die an den Devisenmärkten bewegt werden, betragen jedoch ein Vielfaches der üblichen Aktienvolumina. Dies gilt vor allem für die diesbezüglichen Optionsgeschäfte. Da kann es leicht zu Schieflagen kommen, wenn außergewöhnlich starke Marktbewegungen zu verzeichnen sind. Das ist in den vergangenen Tagen geschehen.

Der Yen hat beispielsweise gegenüber dem US-Dollar so starke Kursbewegungen hingelegt wie seit Jahren nicht mehr. Noch heftiger fielen sie gegenüber dem Neuseeländischen Dollar aus, der zwischenzeitlich Tagesverluste in Höhe von neun Prozent hinnehmen musste.

Nun kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass dies für Europa kaum von Interesse ist, da der "normale" europäische Investor sich nur selten in solchen Währungspaaren engagiert. Das mag richtig sein, trifft aber nicht für den Interbankenhandel zu. Da wird der Kiwi-Dollar von jeder mittleren Devisenhandelsabteilung abgedeckt.

Somit stellt sich die Frage, wann die ersten Banken damit herausrücken, dass sie im Eigenhandel in eine Schieflage geraten sind, weil sie die Intensität der Marktbewegung nicht vorhergesehen haben. Bis zur üblichen Berichtssaison, die im Oktober anfängt, ist es noch eine Weile hin. Aber niemand sollte überrascht sein, wenn es im Vorfeld zu ersten Gewinnwarnungen kommt, die nicht mehr alleine durch die Krise im Subprime-Sektor begründet sind. Doch wie viele solcher Negativmeldungen kann der Bankensektor noch vertragen? Möglicherweise weniger, als manche nun schon wieder hoffen.

Conrad Mattern ist Vorstand der Conquest Investment Advisory AG und Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität, München

©  ZEIT online

 


 

 

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