Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 25.10.24 20:34
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.404
Neuester Beitrag:25.10.24 20:34von: ParsonageLeser gesamt:24.058.532
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1381 Postings, 6439 Tage saschapepperBrüssel vermutet unerlaubte staatliche Beihilfe

 
  
    #5101
2
28.08.07 10:04
Die Sachsen LB wurde möglicherweise mit unerlaubten Krediten staatlicher Beihilfe saniert. Die EU verlang deshalb bis Ende der Woche Aufklärung von der Bundesregierung. Es könnte hier also noch richtig spannend werden...  

418 Postings, 6368 Tage gsamsa42Heute Nachmittag wirds bestimmt spannend...

 
  
    #5102
28.08.07 10:08
US-Verbrauchervertrauen soll stark gesunken sein

New York (BoerseGo.de) - Für das heute um 16.00 Uhr MEZ zur Veröffentlichung anstehende US-Verbrauchervertrauen zu Juli sehen die von Bloomberg erhobenen Prognosen einen Rückgang von 112,6 Punkten im Juni auf 104 Punkte vor. Der von Conference Board ermittelte Index erreichte im Vormonat sein höchstes Niveau seit fast sechs Jahren.

Der in den Raum gestellte deutliche Rückgang sei vor allem auf die gesunkenen Aktienkurse und geringeren Hauspreise zurückzuführen. So erschwere die Rezession des Hausmarktes die Möglichkeiten zur Refinanzierung für den Konsum. Zudem dürften geringere Beschäftigungsmöglichkeiten und karge Lohnsteigerungen die Kaufkraft mindern und die Stimmung der Verbraucher belasten.
 

23431 Postings, 6760 Tage Malko07Es muss abwärts gehen!

 
  
    #5103
1
28.08.07 10:35
                     
28.08.2007    08:29 Uhr Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
Trennlinie
USA: Zu dick für die Globalisierung
Foto: AP 
 

USA

Zu dick für die Globalisierung

Das Problem der Fettleibigkeit bedroht einer Studie zufolge mittlerweile die Wettbewerbsfähigkeit der Vereinigten Staaten.

<!-- ende: artikelkopf: standard mit bild -->

Zwei Drittel der Erwachsenen und 25 Millionen Kinder sind gemäß dem jetzt veröffentlichten Bericht übergewichtig. In den vergangenen 25 Jahren verdoppelte sich die Fettleibigkeitsrate demnach bei Erwachsenen; bei Kindern verdreifachte sie sich sogar, wie der jährlich erscheinende Bericht „F wie Fett“ konstatierte.

Das Phänomen beeinträchtige die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der USA, da die Gesundheit und Produktivität der arbeitenden Bevölkerung nachlasse. Zudem schlügen die Probleme im Zusammenhang mit Fettleibigkeit im Gesundheitssystem zu Buche.

Derzeit wachse die erste Generation heran, die vermutlich kürzer und ungesünder lebe als ihre Eltern, hieß es in dem Bericht.

(AFP) www.sueddeutsche.de/,ra3m3/wirtschaft/artikel/212/129988/

 

234275 Postings, 7550 Tage obgicou@Malko

 
  
    #5104
4
28.08.07 10:43

siehe dazu auch meinen viel zu wenig beachteten Thread:
http://www.ariva.de/...hoepfliche_Bio_Energie_Quelle_entdeckt_t284879

;-)  

23431 Postings, 6760 Tage Malko07 obgicou , das Umsetzen von Deinem

 
  
    #5105
1
28.08.07 10:46
Plan würde allerdings den Absturz verhindern und "blühende Landschaften" schaffen.
;o)  

2857 Postings, 6912 Tage PlatschquatschDoppelte Niederlage für Wall Street-Mathematik

 
  
    #5106
9
28.08.07 10:58
Ist zwar ne lange Kolumne dafür aber interessant.

Doppelte Niederlage für Wall Street-Mathematik

Rainer Sommer 27.08.2007
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten legen eine Schwachstelle der Finanzmärkte offen: die extensive Verwendung komplizierter mathematisch-statistischer Modelle
Besonders schlimm von den jüngsten Kurseinbrüchen erwischt wurden die so genannten "Quant-Fonds" (von "quantitative equity"), Aktien-Hedgefonds, die bei ihren Investitionsentscheidungen menschliche Instinkte durch mathematisch-statistischer Methoden ersetzen und in den vergangenen Jahren teilweise hervorragende Ergebnisse erzielt hatten. Im Zuge der jüngsten Finanzmarktkrise haben aber selbst die Besten "Quants" innerhalb weniger Tage deutliche Verluste eingefahren und manche ihr gesamtes Vermögen eingebüsst. Die Investmentbank Goldman Sachs musste beispielsweise ihrem eigenen Quant-Fonds soeben drei Milliarden USD [extern] zuschießen, um ihn liquide zu halten.

Die Idee der Quants ist es, mit komplizierten Computermodellen "Anomalien" in den Aktienmärkten aufzuspüren und die daraus abgeleiteten Kurserwartungen automatisiert – ohne weitere menschliche Prüfung – augenblicklich an den Börsen umzusetzen. Fonds wie die Marktführer "Renaissance Technologies", "AQR Capital Management", "Tykhe Capital" oder der "Global Equity Opportunities" von Goldman Sachs beschäftigen Hunderte an hoch bezahlten Mathematikern und Ökonometrikern, die stets an neuen und immer komplexeren mathematischen Modellen tüfteln, mit denen gewaltige Datenmengen analysiert und Trends identifiziert werden sollen. Da es sich in der Regel nur um minimale Kursbewegungen handelt, wird mit einem zumeist fünf bis zehnfachen Hebel direkt oder über Derivate gekauft und verkauft, wobei die größten dieser Fonds oft alleine für bis zu fünf Prozent der Tagesumsätze an den großen New Yorker Aktienbörsen NYSE und NASDAQ verantwortlich sind.

Aber obwohl die Details der jeweils verwendeten mathematischen Modelle zu den am besten gehüteten Geheimnissen zählen – daher werden die Fonds auch als Black-Box-Investoren bezeichnet –, zeigte sich jetzt, dass sie wohl weitgehend übereinstimmende Investmentstrategien verfolgen. So machten Quant-Guru James Simons von "Renaissance Technologies", der laut dem Finanzmagazin "Institutional Investor" im Vorjahr 1,7 Mrd. USD kassiert hat, das Verkaufsverhalten ihrer direkten Konkurrenten für die Verluste verantwortlich, das ihre eigenen Strategien unterlaufen hätte. Das US-Magazin Newsweek [extern] sah sich in der Folge nicht ganz unberechtigt zur Frage veranlasst, wie die Quant-Topmanager ihre Gagen von teilweise mehr als einer Milliarde US-Dollar jährlich rechtfertigen wollen, wenn ohnehin alle dieselben Strategien verfolgen.

Allerdings wird die mathematisch-statistische Methode derzeit nicht nur von den "Quants" diskreditiert. Viel mehr dürfte das gesamte Drama auf fehlgeleiteter mathematischer Expertise beruhen. Denn bei den Vorgängen, die jetzt allgemein als "Subprime-Krise" bezeichnet werden, liegt das Problem nicht in tatsächlich erfolgten Zahlungsausfällen von drittklassigen ("subprime-") Hypothekarschuldnern. sondern an den Bewertungsmodellen von mit solchen Krediten unterlegten Wertpapieren, die an den Finanzmärkten – angezettelt von Merrill Lynch - plötzlich infrage gestellt wurden. So ist es bislang bei den betroffenen Papieren noch gar nicht zu hohen Ausfällen gekommen, nur scheint den potentiellen Investoren deren Risiko derzeit einfach nicht mehr einschätzbar zu sein. Deshalb finden sich einerseits an den Märkten keine Käufer für diese Papiere, anderseits werden sie von Brokern und Banken auch nicht mehr als Sicherheiten für Kredite angenommen.

Auch hier beginnt das Problem mit einer mathematisch-statistischen Innovation: Der Mathematiker David Li, der damals bei J.P. Morgan Chase & Co. beschäftigt war und heute für Barclays Capital tätig ist, hatte im März 2000 im "Journal of Fixed Income" einen Aufsatz veröffentlicht, der sich mit der Bewertung von Bündeln an Krediten beschäftigte. Ausgangspunkt war die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, mit der eine große Zahl an Krediten, die zu einem Pool zusammengefasst werden ("collateralized debt obligations" - CDO), innerhalb kurzer Zeit Not leidend werden. Li präsentierte ein mathematisch-statistisches Modell, mit dem es möglich sein sollte, diese Risiken computergestützt einzuschätzen.

Der Markt für Kreditderivate erfuhr dadurch eine entscheidende Dynamisierung. Denn damit erhielten Banken und Investoren ein Instrument, mit dem sie die Risiken bestimmter Kreditderivate errechnen und ihre eigenen Risiken minimieren konnten. Sie erhielten zudem einen Anhaltspunkt, welche Kompensation sie für die Übernahme dieser Risiken verlangen sollten.

Um diese Berechnungen anzustellen, mussten einerseits die Ausfallswahrscheinlichkeit jedes einzelnen Kredits eingeschätzt und mit einer "credit curve" ("Kreditkurve") abgebildet werden. Dann musste aus all diesen Kurven eine Gesamtkurve errechnet werden, die die gegenseitigen Abhängigkeiten berücksichtigt. Das Problem, das sich Li dabei stellte, war die Frage, inwieweit die einzelnen Kredite korreliert waren, ob und wann also der Zusammenbruch eines Kredits auf den Ausfall weiterer Kredite schließen lasse. Eine für die Finanzmärkte offenbar überzeugende statistische Lösung fand Li in den Erkenntnissen der Lebensversicherungen, deren Mathematiker sich schon länger mit dem so genanten "broken heart"-Problem auseinandersetzen mussten; also der Tatsache, dass die Sterbewahrscheinlichkeit steigt, wenn eine nahe stehende Person verschieden ist. Li fand heraus, dass sich die einzelnen Zufallsverteilungen zu einer gemeinsamen so genannte "Gauss-Copula" kombinieren lassen, die auf der Normalverteilung basiert und relativ einfach zu berechnen ist.

Beobachten und beeinflussen

Der generelle Vorteil dieser CDOs lag auf der Hand: Denn ein einzelnes Unternehmen kann jederzeit in Schwierigkeiten geraten, bei einem Pool von vielleicht 100 Unternehmen ist es hingegen eher unwahrscheinlich, dass eine große Zahl gleichzeitig zahlungsunfähig wird. Mit der Gauss-Cupola hatten die Marktteilnehmer nun ein Instrument in der Hand, mit dem sie die Risiken quantifizieren und sich auf einen Preis einigen konnten, zu dem die spezifischen Pools zu handeln waren.

Darüber hinaus bietet so ein Pool auch die Möglichkeit, ihn – gegen weitere Spesen und Gebühren - in mehrere Tranchen aufzuteilen, von denen eine – die "equity-tranche" - das höchste Risiko trägt und die folgenden immer weniger Risiko übernehmen müssen. Am Ende steht dann die so genante "senior tranche", die erst dann Verluste zu tragen hat, wenn bereits alle niedrigeren Tranchen leer ausgegangen sind. Anhand dieser Modelle lassen sich nun Pools konstruieren, deren Zahlungsausfall äußerst unwahrscheinlich erscheint, sodass die höchsten Tranchen von Ratingagenturen wie Standard&Poors oder Moodies' häufig mit den besten Ratings ausgestattet werden.

Während sich institutionelle Anleger mit solchen CDOs nun maßgeschneiderte und anscheinend gut zu kontrollierende Risiken einkaufen konnten, brachen auch für die Investmentbanken goldene Zeiten an. Sie konnten nun Kredite einkaufen, strukturieren und in gewaltigen Mengen an willige Käufer weiterreichen, ohne ihr eigenes Kapital beanspruchen zu müssen. Die Käufer erhielten dafür Papiere in die Hand, deren Senior-Tranchen mit einem AAA-Rating ausgestattet waren, die aber trotzdem etwas höhere Zinsen boten, als traditionelle Anleihen mit derselben Bewertung – wobei heute längst nicht nur Unternehmensanleihen, sondern Kredite aller Art mittels solcher Modelle strukturiert werden.

Rasch fanden die Investmentbanken auch einen Weg, die Kreditmärkte zu virtualisieren indem sie die zugrunde liegenden Kredite durch Kreditderivate ersetzten und daraus "synthetische" CDOs kreierten. Dafür eigneten sich besonders so genannte "credit default swaps" (CDS), die so etwas wie eine Versicherung gegen den Ausfall bestimmter Kredite darstellen und laut dem letzten Quartalsbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zuletzt in einem Volumen von mehr als 1,7 Billionen USD ausständig waren. CDOs boten Banken nun den Vorteil, dass sie nicht hunderte an Bonds oder anderen Krediten einkaufen mussten, um eine "Struktur" basteln zu können. Für die Risiko-Käufer – insbesondere junge Hedge Fonds mit wenig Eigenkapital – hatten diese CDOs hingegen den offenbar unwiderstehlichen Charme, dass die Risikoprämie im Voraus bezahlt wurde, Auszahlungen aber erst dann zu erfolgen hatten, wenn die Risiken tatsächlich schlagend wurden. Die daraus resultierenden Gefahren illustrierte der britische "Economist" dieses Frühjahr offenbar treffend mit der Zeichnung einer riesigen Dampfwalze, die vor ihr ausgestreute Münzen platt walzt. Dazwischen hüpfen Hedgefonds Manager herum, die diese Münzen rechtzeitig aufzuheben versuchen – offenbar kein gutes Geschäft, wenn einmal etwas passiert.

Werden diese CDS in synthetische CDOs verwandelt, dann stegen die Gewinnchancen für alle Beteiligten erheblich, die Risiken allerdings wohl ebenso, wie sich zeigte. Denn war es schon schwer genug, die Risiken der einfachen CDOs zu berechnen, potenzierten sich bei den komplexeren Instrumenten die Unsicherheiten. Das zeigte sich freilich erst im Krisenfall, als niemand diese Papiere mehr als Kreditsicherheit annehmen wollte - was besonders die inzwischen zu trauriger Berühmtheit gelangten "Conduits" der deutschen Banken zu spüren bekamen, die ihre derartigen Positionen von ihrem Prime-Broker plötzlich nicht mehr finanziert bekamen.

Immerhin hängen alle diese mathematisch-statistischen Bewertungsmodelle einerseits von der Qualität der verfügbaren Daten und Einschätzungen für jeden einzelnen Kredit und jede Aktie ab, anderseits vom im Modell angenommenen Zusammenhang zwischen den einzelnen Bestandteilen – wobei die Kursausschläge durch Panik und Herdentrieb generell eher schwer mathematisch erfassbar sein dürften. So dürften im Subprime-Segment die Annahmen über die Zahlungsfähigkeit der einzelnen Kreditnehmer zu optimistisch angesetzt worden sein und ebenso deren Korrelationen.

Die "Quants", die sich im allgemeinen durch gegenläufige Positionen von Marktschwankungen unabhängig zu machen versuchen, dürften hingegen nicht berücksichtigt haben, dass sie nicht nur als Beobachter im Markt agieren, sondern diesen auch selbst beeinflussen. Offenbar haben sie auch die Einzigartigkeit ihrer jeweiligen Strategien überschätzt. Da aber alle mit ähnlichen Modellen arbeiten und vergleichbare Daten verarbeiten dürften, hatten sie zwangsläufig auch ähnliche Handelstrategien entwickeln. Angesichts ihres generell hohen Leverage waren sie mit dem Ausbruch der Panik und den einlangenden Nachschussforderungen ("margin-calls") jedoch offenbar alle gemeinsam gezwungen, ihre übereinstimmenden Positionen zu liquidieren. Und wieder einmal wollten alle gleichzeitig durch dieselbe Tür, was die jüngste Aufregung an den Börsen jedenfalls verstärkt haben dürfte.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26055/1.html

 

2598 Postings, 6714 Tage C_ProfitBronco & AL

 
  
    #5107
28.08.07 11:39
Ich meinte schon China- Importläden die auch von Asiaten betrieben werden.

Äpfel und Birnen ist aber insofern richtig, als China Life ein taiwanesisches
Unternehmen ist.

@AL könnte es vielleicht sein, dass der Exportrückang kompensiert werden könnte
von einer Binnennachfrage die sicher bessere Entwicklung verspricht als bei uns,
auch wenn schon den ganzen morgen bei Bloomberg TV das Gegenteil beschworen wird?

Also die Globalisierung zwar Initialzündung für Industrie, Forschung und Entwicklung
der asiatischen Wirtschaft ist, die sich entwickelnden Märkte mit höherem Gewicht und Wert mit steigendem Lebensstandard sich mehr in den Pazifikraum verlagern?
Zumindest unsere Exportorientierten Unternehmen scheinen davon auszugehen.  

5230 Postings, 7513 Tage geldsackfrankfurtkatastrophe !

 
  
    #5108
3
28.08.07 12:48
Sie wird kommen, das ist uns allen in diesem Thread klar.

Normalerweise müßte die Kreditkrise implizieren, daß die Zinsen STEIGEN.
Hintergrund ist das schwindende Vertrauen der Marktteilnehmer die sich im Geldmarkt Kredit geben. Wenn also Häuslebauer, Hedgefonds oder Beteiligungsgesellschaften "Geld" brauchen wird der Kreditgeber HÖHERE Zinsen verlangen. Daher ist die jetztige Diskussion um eine SENKUNG schon etwas paradox. Gerade auch mit der explodierenden Geldmenge (auch heute durch EZB bestätigt, die eine Geldmengenzunahme wie noch nie gesehen hat) sollten die Zinsen steigen. Eine Zinssenkung (wohl von Ben Bernanke befürwortet) würde das Geldmengen und Inflationsproblem nur noch gefährlicher werden lassen.
Die Frage die man sich stellen muß ist ob es nicht für die amerikanische Volkswirtschaft und damit den Rest der Welt besser ist ein paar Jahre hohe Inflation hinzunehmen, als den Häusermarkt und die Realwirtschaft durch Zinserhöhung abzuwürgen - was sicher Ben Bernanke als die größere Gefahr sieht.
 

80400 Postings, 7563 Tage Anti LemmingFTD: Notenbanken in Alarmbereitschaft

 
  
    #5109
5
28.08.07 13:05
Notenbanken in Alarmbereitschaft
von Tobias Bayer (Frankfurt)

Währungshüter in aller Welt befürchten verstärkt Auswirkungen der US-Hypothekenkrise auf die Realwirtschaft. Nachdem bereits die Europäische Zentralbank (EZB) eine Zinspause im September erwägt, äußern sich auch andere Notenbanken besorgt über die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten.

Aus dem am Dienstag veröffentlichten Protokoll der Bank of Japan (BoJ) geht hervor, dass mehrere Ratsmitglieder sich auf der Juli-Sitzung besorgt über die Krise auf dem US-Hypothekenmarkt geäußert hatten. "Sollten sich die Probleme auf die Kreditmärkte ausweiten, was eher unwahrscheinlich ist, könnte die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass die wirtschaftliche Situation weltweit, auch in Japan, negativ beeinträchtigt werden könnte", heißt es in dem Protokoll. Im Juli und August hatten acht der neun Ratsmitglieder beschlossen, den Zinssatz unverändert bei 0,5 Prozent zu lassen.

Am Montag hatte bereits EZB-Präsident Jean-Claude Trichet den Märkten signalisiert, dass der EZB-Rat auf die bereits angekündigte Erhöhung der Zinsen im September möglicherweise verzichten wird. Das Gremium werde die Lage auf seiner Sitzung am 6. September neu bewerten, hatte Trichet in einer Rede in Budapest gesagt. "Wir werden die mittelfristigen Risiken für die Preisstabilität abschätzen und zu dem Zeitpunkt unsere Entscheidung fällen." Marktteilnehmer interpretierten das als Abkehr von den bisherigen Stellungnahmen. Im August hatte Trichet noch gesagt, er verfolge die Preisentwicklung mit großer Wachsamkeit. Mit dieser Wortkombination hatte die EZB zuletzt stets eine Zinserhöhung für den nächsten Monat angekündigt.

Schweizer Nationalbank und Bank of Canada äußern sich besorgt

Thomas Jordan, Ratsmitglied der Schweizerischen Nationalbank, sagte am Montagabend, die Turbulenzen auf den Finanzmärkten hätten die "Unsicherheit" über die Wachstumsaussichten der Schweizer Volkswirtschaft erhöht. "Schocks auf dem Kreditmarkt werden sicherlich keinen sofortigen Effekt auf die Realwirtschaft haben. Es geht jetzt darum herauszufinden, wie und in welchem Maße die Realwirtschaft betroffen ist." Dabei gingen von einer Abschwächung der US-Wirtschaft und einer Ausweitung der Kreditkrise die größten Risiken für das Wachstum der Schweizer Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte aus, sagte Jordan.

Auch die kanadische Notenbank ist alarmiert. Die Risiken für die kanadische Wirtschaft hätten sich als Folge der Turbulenzen auf dem Kreditmarkt erhöht, teilte die Bank of Canada (BoC) am Montag mit. "Die jüngst veröffentlichten Wirtschaftsdaten liegen alle im Bereich der Erwartungen. Aber angesichts der Nervosität auf den Finanzmärkten sind wir angehalten zu prüfen, ob unsere Annahmen noch zutreffen", sagte Pierre Duguay, Vize-Gouverneur der BoC.

Selbst bei der Bank of Korea (BoK), die auf klarem Zinserhöhungskurs ist, regen sich kritische Stimmen. Aus dem am Dienstag veröffentlichten Juli-Protokoll geht hervor, dass ein Ratsmitglied gesagt hatte, man müsse die Entwicklungen auf dem US-Hypothekenmarkt genau verfolgen. Sowohl im Juli als auch im August erhöhte die BoK den Leitzins um jeweils 25 Basispunkte auf nun fünf Prozent. Das ist der höchste Stand seit sechs Jahren.

Starkes Wachstum der Geldmenge spricht für Zinserhöhung der EZB

Ob die Notenbanken wegen der Hypothekenkrise ihre Geldpolitik ändern und Zinspausen einlegen, ist aus Sicht der Marktteilnehmer aber noch unklar. Die EZB halte sich "alle Optionen offen", sagte David Woo, Devisenstratege bei Barclays Capital: "Wir sind der Ansicht, dass die EZB noch keine abschließende Meinung getroffen hat, sich aber auf der Septembersitzung gegen eine Zinserhöhung entscheiden wird."

Dieser Einschätzung widersprechen die Zinsstrategen der Commerzbank, die auf den am Dienstag veröffentlichten Ifo-Geschäftsklimaindex verweisen, der robust ausfiel. Zudem sei das Geldmengenwachstum in der Eurozone weiterhin auf hohem Niveau, schreiben die Commerzbank-Experten.

Das Wachstum der für die Zinspolitik EZB wichtigen Geldmenge M3 hat sich im Juli beschleunigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sei M3 bereinigt um 11,7 Prozent gestiegen nach 10,9 Prozent im Juni, wie die EZB am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit 11 Prozent gerechnet. Die Vergabe von Buchkrediten an den privaten Sektor blieb mit einem Zuwachs von 10,9 Prozent ebenfalls auf hohem Niveau.

Quelle: FTD  

387 Postings, 6573 Tage A24A24A24Zinsfrage ist sehr wichtig.

 
  
    #5110
1
28.08.07 13:08
für die Märkte.  

23431 Postings, 6760 Tage Malko07Leichte Entspannung

 
  
    #5111
5
28.08.07 14:02
an den Kreditmärkten:

<img

Quelle: www.faz.net  

351 Postings, 6730 Tage WertzuwachsMan kann es drehen und wenden....

 
  
    #5112
1
28.08.07 14:08
....aber es sieht so und so düster aus:

Zinsfront:
Niedrigere Zinsen - Inflation nimmt zu - Dollar fällt - Preise für Importe steigen rasant usw

Höhere Zinsen - Belastung der hochverschuldeten Haushalte steigt - Refinanzierung steigt - das Kapital geht aus der Börse in sicherere Hochzinsanlagen usw.


Privatleute:
Bei niedrigen Zinsen können zwar Kredite einfacher bedient werden - aber die Inflation drückt dem Konsum die Luft ab. Höhere Zinsen bedeuten für Millionen Haushalte hingegen die Privatinsolvenz.

Börse:
Da die Privatleute jetzt so oder so weniger Geld in der Tasche haben, dürften schwierige Zeiten beginnen. Selbst wenn die Margen nur auf ein durchschnittliches Niveau fallen - steigt das (vermeintlich) günstige KGV steil an. Die Investoren schauen in solchen Situationen dann verstärkt auf das KBV - und stellen erstaunt fest, das diese Größe sich auf Rekordniveau befindet. Und dann scheppert es....


Wertzuwachs  

12993 Postings, 6387 Tage wawidu# 5088 US-Unternehmensanleihen

 
  
    #5113
1
28.08.07 14:21

Die Grafik "US rating distribution, % of issuers" erzählt nur die halbe Wahrheit: Laut Aussage meines Gewährsmanns bei Merrill Lynch weist etwa ein Viertel aller Unternehmensanleihen kein Rating auf. Dies würde bedeuten, dass der Anteil der "Junkbonds" bei über 70 % liegt. Was z.Z. in diesem Sektor abgeht, reflektiert der Ratiochart LQD:IEF, den ich schon mal vorgestellt hatte, sehr schön. Und dabei enthält der Basket des Funds hinter LQD nur Investment Grade Corporate Bonds!

 

Optionen

8298 Postings, 8593 Tage MaxGreenKurze Zusammenfassung von 5109

 
  
    #5114
28.08.07 14:30

Sollten sich die Probleme auf die Kreditmärkte ausweiten, was eher unwahrscheinlich ist, .....

Schocks auf dem Kreditmarkt werden sicherlich keinen sofortigen Effekt auf die Realwirtschaft haben. ...

Die jüngst veröffentlichten Wirtschaftsdaten liegen alle im Bereich der Erwartungen...

Na dann ist ja alles super

 

 

14542 Postings, 6762 Tage gogolich glaube es wird noch richtig knallen

 
  
    #5115
28.08.07 14:39
denn alle institute geben ihre Verluste höher an, heute auch die sachsen LB und wie verhalten sich die prof. Vermögensverwalter?? beim durchklicken ihrer seiten werdet ihr feststellen das sie sich bei Dividenden Depots von ihren bankaktien trennen

__________________________________________________
auf unserem Planeten gibt es nur Propheten  

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2857 Postings, 6912 Tage PlatschquatschS&P im Überblick

 
  
    #5116
5
28.08.07 14:50
S&P 500 an der 50er EMA bei 1480 abgeprallt.
Mit neuen Tiefs rechne ich kurzfristig nicht aber Ziel bleibt das Gap nur sollte
man Heute/Morgen genau auf den Bereich 1460/50 achten.Im Daily gibts hier viele
Eröffnungs und Schlußkurse + 200Ema und wenn der Bereich hält kanns schneller
Squezzen als manch einer aus seinen Shorts noch raus kommt, trotz Badnews.
 
Angehängte Grafik:
unbenannt55e.png (verkleinert auf 66%) vergrößern
unbenannt55e.png

418 Postings, 6368 Tage gsamsa42#5114 finde ich auch:

 
  
    #5117
28.08.07 14:55
Sollten sich die Probleme auf die Kreditmärkte ausweiten, was eher unwahrscheinlich ist, .....

logo, wenn n'paar 100ert Mrd SubPrime Schrott ubern Jordan geht hatt dat sischer keenen 1fluß uff de Kreditmärkt

Schocks auf dem Kreditmarkt werden sicherlich keinen sofortigen Effekt auf die Realwirtschaft haben. ...

aber sicher, wenn Kreditmarkt enger wir, warum soll das auf die Realwirtschaft = Konsum durchschlagen??

Die jüngst veröffentlichten Wirtschaftsdaten liegen alle im Bereich der Erwartungen...

vom Juni, Juli...April, April
 

2857 Postings, 6912 Tage PlatschquatschBärenbrille auch mal absetzen

 
  
    #5118
4
28.08.07 14:56
sonst gehen bullische Infos verloren.
 

3216 Postings, 6586 Tage Börsenfreak8916.00 Uhr

 
  
    #5119
28.08.07 15:02
Ich bin mal auf 16.00 Uhr gespannt, aber warscheinlich liegt wieder alles in den Erwartungen.........  

234275 Postings, 7550 Tage obgicouCase Shiller weiter schwach

 
  
    #5120
28.08.07 15:03

“The pullback in the U.S. residential real estate market is showing no signs of slowing down,” says Robert J. Shiller, Chief Economist at MacroMarkets LLC. “The year-over-year decline reported in the 2nd quarter of 2007 for the National Home Price Index is the lowest point in its reported history, which dates back to January 1987. On a regional level 17 of the 20 metro areas are showing declines in their annual growth rate from what was reported in May.”

http://www2.standardandpoors.com/spf/pdf/index/..._release_082857.pdf  

7114 Postings, 8568 Tage KritikerDie Bären-Frage

 
  
    #5121
1
28.08.07 15:29
an die sachlichen Poster hier :
Wo bleibt das in der US-Immo-Krise verlorene Geld ???

Eingestampft wird es nicht.
Die Geldmengen steigen sogar!
Die Welt - global besehen - verliert nichts. (Sogar der Umweltdreck fällt aus der Athmosphäre wieder herab.)

Deshalb 2. Frage: leidet deshalb die globale Wirtschaft? - wenn ja - weshalb - und wie?

Verdacht: Wegen den Unkenrufen, können die Banken jetzt höhere Zinsen verlangen. Die faulen Schuldner können aussortiert werden und somit höhere Renditen erzielt. So gesehen, kommt die Sache manchen Banken entgegen.
Meine Radikal-Analysen sind meist unangenehm. - Kritiker  

418 Postings, 6368 Tage gsamsa42Housing Prices: Steepest Drop in 20 Years

 
  
    #5122
28.08.07 15:34
S&P Says Housing Prices Fell by Steepest Rate Since Its Index Was Started in 1987

NEW YORK (AP) -- U.S. home prices fell 3.2 percent in the second quarter, the steepest rate of decline since Standard & Poor's began its nationwide housing index in 1987, the group said Tuesday.

The decline in home prices around the nation shows no evidence of a market recovery anytime soon.

MacroMarkets LLC Chief Economist Robert Shiller said the declining residential real estate market "shows no signs of slowing down."

The index tracks the price trends among existing single-family homes across the nation compared with a year earlier .

A separate S&P/Case-Shiller index that covers 20 U.S. cities fell 3.5 percent from a year earlier. A 10-city index fell 4.1 percent from a year earlier.

 

2385 Postings, 9076 Tage BroncoDie Frage muss lauten, wer REALISIERT die

 
  
    #5123
3
28.08.07 15:43
verlorene Kohle ? - Weg ist sie schon, genauer gesagt, der Gegenwert, den sich Kpitalanleger davon erwartet haben. Der erwartete Gegenwert war, dass all die Kreditnehmer ihre Schulden brav, rechtzeitig, zu den vereinbarten Konditionen erfüllen und der Kapitalanleger sich was Schönes davon kaufen kann (zu dem Zweck hätte die Kohle produktiv angelegt werden müssen und mit den Krediten real etwas erwirtschaftet werden müssen). Nun wissen wir, dass das nicht mehr stattfinden wird und spielen "Schwarzer Peter". Entweder es wird nun mit Hilfe massiver Luftunterstützung durch unseren Freund Helikopter-Ben so viel Geld herbeigezaubert (man lese meinen Thread: "How to bost a stock market"), dass man dafür einfach nichts mehr bekommt (= Inflation), oder die Kredite platzen und Pech haben die Letzten, die den Mist nicht mehr losgeworden sind - die werden in Zukunft weniger konsumieren als geplant, weil sie feststellen, dass sie weniger besitzen als gedacht.  

Optionen

234275 Postings, 7550 Tage obgicou@Kritiker

 
  
    #5124
4
28.08.07 15:43

die Geldmenge mag (noch) steigen; was viele vergessen haben (oder nie gewußt haben) ist der zweite Faktor bei der monetaristischen Gleichung, nämlich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes; und diese ist dramatisch eingebrochen. Wieso sonst muß die FED ständig am Geldmarkt intervenieren? Die (meißten) Banken haben (noch) genügend Liquidität; aber sie geben sie nicht mehr aus den Händen.  

131 Postings, 6582 Tage MarekMargasWieso

 
  
    #5125
28.08.07 16:01
tut sich da nix in den USA???????  

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