WKN 524960 - flatex geht an die Börse
Interessant ist der den Aktionären zurechenbare Gewinn und nicht ein berichtigt ausgewiesener Gewinn.
Zum zyklischen Geschehen kein Widerspruch. All die vielen Millionen für die Rückstellungen des Vergütungsprogrammes sind äußerst erfreulich für die wenigen Beschäftigten die davon in bar profitieren. Nur schmälern sie in übergroßem Masse das Nettoergebnis.
Im Halbjahresbericht 2023 stand ein Nettoertrag von etwas über 20 Mio.€ und da waren schon wieder 15,4 Mio.€ Mehrpersonalaufwand für die SARs angefallen. Sonst wären es 35,4 Mio. gewesen, obwohl weder Kurs noch EPS deutlich sich nach oben entwickelten, EPS sogar ins Gegenteil.
Nun lass mal den Kurs auf 12 € ansteigen, hoffentlich. Wieviele Millionen gehen dann schon wieder vom Ertrag runter wegen der gestiegenen Rücklagen?
Unter Gelddruckmaschine sollte man differenzieren zwischen Umsätzen und letztendlich dem erzielten und erzielbaren Überschuss.
Für 2023 rechne ich derzeit mit adjustierten Earnings per Share von 70-75 ct auf Basis der Ansagen vom Management bei den Halbjahreszahlen. Man muss hier von adjustierten Earnings reden, da es keinerlei Möglichkeit gibt die Adjustierungen vorher zu sehen.
Die Adjustierungen hängen von der Entwicklung der Rückstellungen für variable Vergütungen ab. Diese hängen zu 50% an der Kursentwicklung und zu 50% an der Ergebnisentwicklung pro Aktie. (Siehe Konzernanhang 2022 - Erläuterungen zu Stock Appreciation Rights Plan 2020 (SARs-Plan 2020)).
Vereinfacht gesagt, entsteht Aufwand durch die die Bewertungsänderung für die Rückstellungen für variablen Vergütungen, welche wiederum zur Adjustierung des EBITDA/EBIT/EBT führen, nur dann, wenn die Earnings per Share steigen oder der Aktienkurs. Laut Konzernanhang 2022 führen 5% mehr EPS oder 5% höhere Aktienkurse zu 6,5% höheren RSt (abnehmende Elastitiztät, also +10% führen nur noch zu +12,9% höheren RSt). Im Ergebnis profitiert das Management, wenn auch die Aktionäre profitieren. Evtl. könnte/sollte man die Berechnungen ein wenig modifizieren, aber am Kerngedanken habe ich nichts auszusetzen.
Ich zahle also 11 adjustierte Jahresgewinne je Aktie (nicht adjustierte Gewinne sind nicht vorhersagbar, da keiner die Kursentwicklung kennt) oder 8 adjustierte Gewinne 2024. Dafür bekomme ich ein Wachstumsunternehmen und eine Hebelwette auf die irgendwann zurückkehrende Volatilität der Börse. Finde ich sehr günstig.
Ich kaufe wieder fleißig zu.
Also wird Dein KGV nicht auf der Basis von tatsächlich erzieltem Gewinn/Aktie berechnet, vielmehr vom adjustierten Gewinn. Das ist der Knackpunkt. Denn für einen Aktionär sollte allein der auf ihn entfallende Nettoüberschuss die vernünftige Grundlage sein, so wie es allgemein bei der KGV-Berechnung üblich ist. Im ersten Hj ist zwar der Kurs gestiegen (Anfang Jan.->Ende Juni), der Gewinn jedoch deutlich gefallen.
Natürlich sind die tatsächlich erwirtschafteten Gewinne nicht vorhersehbar, ungefähr erwartbar aber schon. Das hat, nebenbei, mit Transaktionen, Kundenanzahl, Zinserträgen etc. zu tun, aber gar nichts mit dem Kurs. In Hj. wurden 18 Cent ausgewiesen, nicht mehr und auch nicht weniger. In Hj2 kann man wegen dem Wegfall von Sonderfaktoren mit mehr rechnen. Das Management hat nach meinem Wissen keine EPS-Prognose abgegeben für 2023. Die von den Medien publizierte Schätzung und damit Prognose fußt auf den Schätzungen der Analysten. Dass die in der Vergangenheit, siehe frühere Kursziele, meilenweit daneben gelegen haben, das kann man nur zur Kenntnis nehmen. Nach meiner ganz persönlichen Erwartung wird das EPS von 2022 nicht erreicht werden (können). An dem Kerngedanken der Beteiligung des Managements am Unternehmenserfolg kann man auch nichts einwenden sofern die Verhältnismäßigkeit gewahrt ist. Das ist nach meiner unmaßgeblichen Meinung aber nicht der Fall.
Du siehst schon ein dass diese Aussage sich selbst widerspricht?
Formel:
Adjustiertes Einkommen (prognostizierbar mit div. Unsicherheiten)
./. Adjustierungen SAR Programm (kaum prognostizierbar)
= Einkommen (kaum prognostizierbar)
Da man aber nur die operativen Einkünfte halbwegs prognostizieren kann (auch hier gibts genug Unsicherheiten bzgl. Anzahl der Transaktionen etc.), können wir nur das adjustierte Einkommen grob schätzen. Das tatsächliche Einkommen werden wir nicht schätzen können ohne eine gute Prognose der Kursentwicklung abzugeben.
Deinen letzten Satz habe ich auch nach mehrmaligem Lesen nicht mal im Ansatz verstanden.
Drehen wir die zweimalige Verneinung um und kürzen, würde man in Mathe sagen, dann heißt das:
Das tatsächliche Einkommen werden wir schätzen können wenn wir eine gute Prognose der Kursentwicklung abgeben. Was haben die beiden Dinge miteinander zu tun?
Das ist ja das Groteske an der Sache: im Idealfall sinken der Börsenkurs und der Gewinn/Aktie. Das wiederum müsste zu einer ertragssteigernden Teilauflösung der bisherigen Rückstellungen führen was wiederum ergebnissteigernd wirken würde. Wofür kam natürlich wieder neue Rückstellungen bilden müsste... Usw. und so fort, siehe GB 2022.
Dann müsste man aber auch wissen wieviele der SARs überhaupt noch "heiß" sind, d.h. wieviele wurden bereits "gewährt" oder "erworben" und wieviele wurden bereits durch den Barausgleich bereits ausgeübt? Das ist ne black box.
- EPS Schätzung vom Management laut Halbjahrespräsentation: 380 Mio Umsatz und über 30% adj. EBT -> das sollte auf adj. EPS von 70-74 ct rauslaufen
- EPS Schätzung nicht möglich wegen SAR Programm (Bewertung hängt zu 50% von der Aktienkursentwicklung ab)
- SAR Programm überdotiert (stimme ich dir zu, Grundgedanke aber i.O.)
Grüße
Adjustierungen sind sinnvoll bei einmaligen und damit nicht wiederkehrenden Belastungen oder natürlich auch Zuflüssen.
Diese ständigen und irreführenden Adjustierungen um die Rückstellungen sind 2020, 2021,2022 und im HJ1 2023 aufgelaufen. Da war nichts einmalig was man besonders berücksichtigen müsste bei der Gesamtburteilung. Tatsächlich interessant ist das unberichtigte Nettoergebnis, denn nur das kann man für die Berechnung des KGVs heranziehen.
Das wird offensichtlich nicht so gesehen da das EPS nicht bei den KPIs des Managements aufgeführt wird. Warum eigentlich nicht? So wichtig Transaktionen und Kundenanzahl selbstverständlich auch sind, für den Aktionär ist entscheidend was hinten oder unten herauskommt.
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...ersbasis-incentive-plan
-> Dann mit den IST Zahlen zu EPS und Kursentwicklung die letzten Konzernberichte 2022 und 1. HJ 2023 abgleichen und daraus Hypothesen für 2023 aufstellen.
Evtl. setze ich mich da an einem der nächsten Wochenenden mal ran :-)
Quelle: Heibel
Nun, "Die Angst, die hinter den Fragen steckt, die mich erreichen, ist, ob Aktionäre sich darauf einstellen müssen, dass flatexDEGIRO permanent einen immer neuen SAR Plan für seine Mitarbeiter auflegt. "
Etwas weiter hinten steht ja dass "künftig solche Programme..." mit veränderter Gewichtung ganz offensichtlich schon angedacht sind. Mag der damalige CFO die Heibel-Bedenken zerstreut haben, wie geschrieben, ganz aus der Welt sollten sie nicht sein. Denn es soll ja auch künftig solche Programme geben.
Zur Maximalentlohnung spricht die Summe für sich, daher kein Kommentar.
Interessant wäre auch zu wissen wie die Gewährung der SARs nun tatsächlich erfolgt ist, d.h. wieviel haben die beiden Vorstände und wieviel haben die Mitarbeiter ab Director-Level bekommen?
Ein Teil der Rights (wieciele?) wurden mittlerweile schon eingelöst (Wartezeit drei Jahre) obwohl man das später bei einem höheren Wert auch hätte machen können, sollten sich EPS und Kurs höher darstellen. Ungeduld?
Und noch was? "Außerdem soll der Kursanteil stärker gewichtet werden als der Gewinnanteil, daher sollen solche Programme künftig zu 70% den Kurs und nur zu 30% den Gewinn berücksichtigen. Man darf davon halten, was man will. Chahrour betont, dass Umsatzwachstum ohne Gewinn seiner Ansicht nach nicht nachhaltig sei, daher habe man den Gewinn stark einbezogen (50/50). "
Warum soll dann nach dieser Aussage der Kurs dann doch höher gewichtet werden als der Gewinn?
Warum ist von Umsatzwachstum die Rede wonach doch nur Kurs und EPS die entscheidenden Komponenten sind und nicht der Umsatz?
Natürlich ist Umsatz ohne Gewinn kaum der Rede wert, man denke nur an Leoni. Wenn man schon solche erfolgsabhängige Programme auflegt, dann sollten sie sich mMn nur am Gewinn orientieren. Steigt dieser nachhaltig, so wird über eher kurz als lang auch der Kurs des Unternehmens mitziehen. Ob die Orientierung an der manisch-depressiven Verfasstheit des Marktes wirklich so sinnvoll ist, zweifelhaft.
überbewertungen sind an der börse nicht von dauer, https://www.eqs-news.com/de/news/adhoc/smartbroker-holding-ag-veroeffentlicht-vorlaeufiges-finanzergebnis-fuer-h1-2023-und-passt-prognose-2023-an/1893301
... ist die bewertung des flatexDEGIRO-konkurrenten eine augenweide: verlust pro aktie 2021 bis 2023e: -0,04 -0,64 -0,18
da kann man ahnen wie die nächsten Zahlen aussehen wenn die Konkurrenz so abkackt
Da muss man nichts ableiten, man guckt einfach am Anfang jeden Monats wie die Geschäfte des Vormonats gelaufen sind.
-> https://flatexdegiro.com/de/investor-relations/...-financial-calendar
Eigentlich sitzt FTG ja eher auf Barem als auf Krediten. Und wenn auch einiges das Geld der Kunden ist.
Das "Hoch"zins-Umfeld ist deshalb nicht schädlich.
Andererseits bleibts dabei. Ich bin auch nicht mutig genug raus zu gehen und all mein Aktienkapital in Tagesgeld umzuschichten. Ich bild mir ein, das es dann doch Sektorspezifisch zum Teil sehr schlimm wird. Wobei die Immo-AGs hoffentlich schon davon gelaufen sind. Wenn jetzt von den 40% EK noch einmal 50% abbröckeln, wäre das bitter. Aber Allianz und Hannover Rück scheinen ja erst einmal gut zu laufen. So hoffe ich, dass das breite Streuen mir unwissendem Kleinanleger doch hilft, eine weitere mögliche Korrektur durchzustehen. Bei den Konjunktursensiblen alla BASF und Bayer hätte man aber trotz Verlust-Realisierung schon mal rausgehen können.
nach einigung mit BaFin hinsichtlich der kreditrisiken hat FlatexDegiro kapital übrig, https://www.comdirect.de/inf/news/detail.html?ID_NEWS=1118943749
... hat die Einstufung für Flatexdegiro auf "Buy" mit einem Kursziel von 13 Euro belassen. Nun könne zur Kreditrisikominderung vorgehaltenes Kapital an die Anleger ausgeschüttet werden, schrieb Analyst Martin Comtesse am Freitag nach der Einigung mit der deutschen Finanzaufsicht." (https://www.finanzen.at/analyse/flatexdegiro-buy-912131)
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