Der USA Bären-Thread
Die großen Banken dürften wohl noch für kurze Zeit die "INCENTIVES" der FED mitnehmen können, aber dann wird es diesen wohl ähnlich ergehen wie den Hypothekenbanken letzten Freitag: COUNTRYWIDE FINANCIAL, die größte von allen - in etwa fast so groß wie die halb-staatlichen FREDDIE MAC und FANNIE MAE zusammen genommen, trotz Milliardenspritzen minus 4,6 Prozent! Die aktuelle Stütze von FREDDIE MAC und FANNIE MAE kostet die FED nach moderaten Schätzungen etwa eine Mrd. pro Woche, nach ambitionierteren Schätzungen jedoch bis zu vier Mrd.
Hast mir ja in meinem "Reichtumsthread" ne schöne Disskusion eingebrockt,
Danke dafür.
Hoffe das diese Diskussion sich noch etwas fortsetzt,
finde sie nämlich interessant.
Mit diesem Thread hast Du ja als "Vorreiter" den Nagel auf den Kopf getroffen,
wo noch keiner wirklich dran glaubte.
PS:
Der Gefahren war ich mir auch bewußt,
nur habe ich hier ! dem Trend und der Masse vertraut,
da es ja schon länger läuft und läuft und ich mir da ein schnelles Ende nicht vorstellen konnte.
Die Gefahren waren schließlich schon lange genug bekannt,
interessiert hat es bis vor kurzem keinen.
Vorher Verstand einschalten hilft da ungemein.
Aber jetzt kann es meiner Meinung nach auf gesunder Basis wieder langsam aufwärts gehen.
Zumindest in Europa.
Mit oder ohne USA.
Davon habe auch ich schon länger nichts gehalten.
Ausgebombte Deutsche und Österreichische Immobilienwerte sind jetzt Meiner Meinung nach Interessant.
Auch für Dich, Anti Lemming?
Der Nikkei am Morgen könnte zum Wochenstart wieder den Kummer und die Sorgen vertreiben.
Wie zu erwarten war:
Berlin, 27. Aug (Reuters) - Die Spekulationsverluste der WestLB[WDLG.UL] sind einer Zeitung zufolge weiter gestiegen. Wie die "Berliner Zeitung" (Montagausgabe) vorab unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, liegen die Verluste aus den im Eigenhandel der Bank betriebenen Spekulationsgeschäften mit Stamm- und Vorzugsaktien deutscher Unternehmen inzwischen bei mehr als 500 Millionen Euro. Die WestLB habe einen Kommentar zu den Angaben abgelehnt, hieß es. Bislang habe die Bank Verluste in Höhe von 243 Millionen Euro eingeräumt. Gegenwärtig wird eine Übernahme der WestLB durch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)[LBBW.UL] diskutiert.
Gruß TDM850
New York, 27. Aug (Reuters) - Die Häuserpreise in den USA werden einer Zeitung zufolge in den kommenden Monaten erstmals seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1950 sinken. Der Rückgang könne dabei bis zu zwei Prozent betragen, berichtete die "New York Times" am Sonntag unter Berufung auf die Forschungsgruppe Global Insight. Insgesamt dürfte der Rückgang von 2007 bis zum erwarteten Tiefpunkt 2009 vier Prozent betragen. Am Donnerstag werden Zahlen der US-Regierung zum Häusermarkt erwartet. Es gibt Befürchtung, dass die Verbilligung eine Rezession auslösen könnte.
Gruß TDM850
Leipzig (ots) -Von Bernd Hilder
Politiker und Journalisten jonglieren manchmal vorschnell mit den Worten Debakel und Desaster. Im Fall der maroden SachsenLB, die nur durch einen hastig zusammengezimmerten Notverkauf an die baden-württembergische Landesbank LBBW vor der Insolvenz gerettet werden kann, ist diese Wortwahl eher verniedlichend.
Durch gravierende Managementfehler wurde die einzige ostdeutsche Landesbank systematisch zugrunde gerichtet. Endgültig aus der Traum für ein kleines, aber feines und solides Institut, das auch für die Pfiffigkeit der Sachsen in Geldangelegenheiten weit über die Landesgrenzen hinaus Reklame hätte machen können. Nach jahrelangen Querelen und Ungereimtheiten um die Bank ist der Imageschaden für Sachsen groß, größer als durch die Verfassungsschutz-Affäre und das noch ungeklärte Mügeln, und nicht über Nacht wieder zu reparieren.
Auslöser für den Kollaps der Bank mag die us-amerikanische Hypothekenkrise mit ihren Gefahren für die globale Geldwirtschaft gewesen sein. Die tatsächlich Verantwortlichen für die Katastrophe sind aber öffentlich-rechtliche Zocker und Spekulanten, die sich Banker nennen, die den Steuerzahler als Geisel nahmen und ein riesiges Glücksrad drehten, das für die kleine SachsenLB viel zu groß war und für das ihnen offensichtlich der strategische Durchblick und die fachliche Kompetenz fehlten. Die wachsende Gier wurde ja auch lange mit guten Gewinnen belohnt, bis plötzlich alles verzockt war. Mit Noch-SachsenLB-Chef Süß könnte nach Rauswurf des skandalgebeutelten Vorgänger-Vorstandes ausgerechnet der Bock zum Gärtner gemacht worden sein: Der lange als Sanierer gefeierte ist schon seit 2002 im Aufsichtsrat der unsoliden irischen Tochtergesellschaft, die den Domino-Effekt auslöste. Er wird erklären müssen, warum er nicht viel eher die Notbremse zog. Ministerpräsident Milbradt irrt, wenn er das Ende der SachsenLB mit der geringen Größe der Bank begründet. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Das risikobelastete Geschäftsvolumen war für die Kleinheit der Bank einfach irrwitzig und unverantwortlich groß. Die Dauer-Skandale der WestLB belegen, dass pure Größe nicht vor unprofessionellem Geschäftsgebaren schützt. Milbradt kann sich jedoch angesichts der dramatischen Lage zugute halten, unter höchstem Zeitdruck in den Verkaufsverhandlungen herausgeholt zu haben, was irgendwie noch herauszuholen war.
Tatsache ist aber auch: In der jetzigen Krise war nur noch das Verscherbeln an eine andere öffentliche Bank möglich. Keine private Bank wäre das wirtschaftliche Risiko eingegangen. Kritisch muss aufgearbeitet werden, ob die sächsische Politik eher hätte handeln können und müssen. CDU-Finanzminister Metz hat als Krisenmanager versagt und ist im Amt bestenfalls noch aus politischem Trotz zu halten. Aber auch SPD-Wirtschaftsminister Jurk saß in entscheidenden Aufsichtsgremien und roch den Braten nicht. Die SPD sollte wissen: Für einen politischen Ehekrieg bleibt angesichts solcher Zusammenhänge wenig Platz, wohl aber für die zu erwartende Wühlarbeit der Opposition. Aufzuklären beispielsweise ist, ob man vor einigen Wochen durch den zunächst geplanten Verkauf an die WestLB noch erheblich mehr Geld für die SachsenLB hätte rausschlagen können. Auf die sächsische Regierung kommen schwere Monate zu. In Meinungsumfragen haben selbst CDU und SPD zusammen keine Mehrheit mehr. Ein deftiger Koalitionsstreit könnte beide noch weiter nach unten ziehen. Die Nerven innerhalb der Koalition liegen nach einer Serie von Affären blank.
Die Fast-Pleite der SachsenLB beweist nach den vorangegangenen Turbulenzen bei der ehemaligen Berliner Bankgesellschaft, der WestLB oder der Bayerischen Landesbank, wie dringend das öffentlich-rechtliche Bankensystem reformiert werden muss. Ohne Fusionen haben die Landesbanken in Deutschland kaum noch eine Überlebenschance - und keine Daseinsberechtigung mehr. Mancher hält nach dem Wegfall der öffentlichen Gewährsträgerschaft sogar die Sparkassen für überflüssig, da es genügend private Banken gäbe. Aber das Kind darf jetzt nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden. Auch Privatbanken haben sich schon kräftig verspekuliert - und Sparkassen sind ausgesprochen wichtig als Kreditgeber für den Mittelstand und als regionale Sponsoren.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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diesistkeineaufforderungzuirgendetwas
Today the view from their porch is a street pocked with boarded windows and dead lawns -- homes now repossessed after buyers failed to make mounting mortgage payments.
The Shahs live on a street with 10 large homes of 3,000 square feet or more, four of them now in foreclosure.
Although they are surviving the mortgage meltdown, their dream development -- like many in this arid corner of Southern California known as the Inland Empire -- is an early casualty.
"We're not surprised. We had a feeling it was coming," said Varsha Shah........#
The Inland Empire, 50 miles east of Los Angeles, was a latecomer to the housing boom in California as buyers squeezed out of high-price coastal Los Angeles and Orange counties found large homes going up on the region's vast supply of vacant land.
And it has been one of the most hard hit by foreclosures.
The Inland Empire's combined Riverside and San Bernardino counties reported the fourth highest number of foreclosure filings of any of the nation's 229 largest metro areas in July, behind Atlanta, Los Angeles and Detroit, according to market tracker RealtyTrack.Survivors of Towne Square find themselves not only with unsightly, empty properties next door, but also with home values plummeting amid the fire sales on foreclosed homes.
So selling and moving to a better neighborhood is not much of an option because many owe more on their mortgage than they would get for the sale -- what the industry calls "upside down."http://www.reuters.com/article/newsOne/...40778220070826?pageNumber=2
http://www.ariva.de/...Neuorientierung_t299776?search=neuorientierung
....."The speed at which the integrated markets now affect each other -- that will probably be the biggest observation of what is going on now," said Georges Ugeux, chief executive of the investment bank Galileo Global Advisors and former head of the international group at the New York Stock Exchange. "The interconnection has now a level of immediacy that it means if there is coughing going on in New York people might have the flu in Germany the next day. There is no cover."
What started out as a storm in one corner of the debt market spread worldwide in a matter of days, exposing often overlooked ties among far-flung markets and illustrating how normally cool-headed investors can act in lockstep when frightened.....
"When the markets get shock news they become more volatile and short-run correlations become even higher. Your screen is either all green or all red wherever you look," said Alan Brown, group chief investment officer at Schroder Investment Management Ltd. in London.
......Besides helping fuel the housing run-up, cheap access to capital made corporate dealmaking a breeze in recent years and led some big-time investors to rely on hefty financing to complete takeovers. The subprime problems made banks uneasy at the prospect of making loans and led to flagging confidence in debt markets worldwide.
"People thought that was just a U.S. phenomena but it does affect the rest of the world because, as we discovered, the lenders to all those leveraged deals were just as much financed by foreign banks as U.S. banks," Ugeux said.
....But whether markets eventually grow more intertwined or less so, many investors worldwide will have to first ferret out where subprime debt rests and whether they will be affected.
Was soll schon passieren? Die Hoffnungsrallye
Guten Morgen, verehrte Leserinnen und Leser!
Heiho, heiho, was sind wir doch so froh ... sangen die sieben Zwerge und gingen Long im Dax.
Ich würde keine große Summe riskieren wollen, sicher ... aber wetten würde ich doch, dass wir heute steigende Kurse an den Aktienmärkten sehen. Und zugleich werden die Anleihekurse steigen, der Euro zum Yen vielleicht auch, ja eventuell sogar das Gold. Ah, und bei den Aktien könnten die Finanztitel mal wieder vorne dabei sein, denn sie sind billig. Warum?
Na, weil doch jetzt alles ausgestanden ist. Oder etwa nicht? Die Notenbank in den USA wird die Zinsen senken. Jedenfalls denken das die meisten (ich bin mir da keineswegs so sicher, aber um mich geht es ja jetzt nicht). Und zwar so oft wie es nötig ist, bis die Anleger einfach vergessen, was sie in den letzten Wochen möglicherweise gesehen haben. Wenn das Opium sinkender Zinsen – schädlich, aber berauschend – erst mal wirkt, könnte es hinhauen, dass die meisten Investoren gar nicht dazu kommen zu durchdringen und zu verstehen, was sie da zu sehen bekamen.
Die Rinde wird repariert, doch das Holz bleibt morsch
Das Finanzsystem könnte innen längst morsch und verfault sein. Wer weiß? Die faktische Lage werden wir normalerweise nie erfahren – oder wenn, dann wenn es ohnehin zu spät ist. Nicht nur, weil die Banken nicht wünschen, dass man ihnen über die Schulter schaut. Das auch. Aber vor allem, weil das jahrelange Päckchen packen von Krediten jedweder Form und die Weitergabe selbiger über mehrere Stationen an „irgend jemand“ derart ausgeufert ist, dass keiner wirklich klar und sicher feststellen kann, welche Risiken er eigentlich trägt. Ein alter Weggefährte, heute Fondsmanager, erzählte mir letzte Woche, dass Banken sogar Kreditkartenschulden an andere weiter verscherbeln. Grandios.
Und außerdem, so die allgemeine Lesart, stehen ja auch den notleidenden Krediten Werte entgegen. Die bisher geplatzten Hypotheken und Privatkredite haben ja trotz allem eine Sicherheit, die dagegen steht: Häuser, Autos, sonstiger Krimskrams was man so pfänden kann ... was soll schon passieren?
Nun, und damit nun genug des Sarkasmus: Es ist die Frage, was diese „Sicherheiten“ denen bringen, die nun in die Röhre gucken. Was wollen die Banken mit Häusern und Autos? Zwangsversteigern? Das würde schon bei der jetzt bislang aufgelaufenen Größenordnung den Markt weiter unter Druck bringen ... und damit noch mehr Probleme aufkommen lassen.
Auf CNBC erklärte letzten Donnerstag ein Analyst, dass in den USA geschätzt 60-70% der Neuwagen auf Kredit gekauft werden. Und ca. ein Drittel der US-Bürger haben eine Hypothek auf ihr Haus laufen.
Ich weiß nicht recht ... ich kann bislang nicht erkennen, wo hier was ausgestanden sein soll. Kaschiert, verdeckt und beschwichtigt wird viel. So hat sich die Landesbank Baden-Württemberg, kurz bevor sie zwangsweise abgewickelt worden wäre, die Sachsen-LB für einen Apfel und ein Ei unter den Nagel gerissen. Als Abschreibungsobjekt, nehme ich an? Werden wir nun erfahren, wie groß der Schaden wirklich war? Wohl kaum. Also: Auf geht’s und mit frischem Mut Aktien gekauft ... haha.
Was würden Zinssenkungen überhaupt bringen?
Ich sehe nicht, dass sinkende US-Zinsen, so sie denn überhaupt kommen, das Problem lösen können. Ich frage mich auch, wie man dann, bei einem dann absehbaren Zinsvorteil für den nun schon wieder zum Greenback anziehenden Euro, verhindern will, dass die großen Investoren sich langsam mehr hin zum Euroraum orientieren. Vom Inflationsrisiko und dem Zweifel, dass sinkende Zinsen in dieser speziellen Lage die Konjunktur überhaupt stimulieren abgesehen, können sich die USA nicht leisten, dass ausgerechnet jetzt arabische und asiatische Großinvestoren lieber höhere Zinsen bei steigender Währung haben wollen – und somit in den Euroraum abwandern.
Wenn ich mir dann ansehe, wie die ganz besonders abgedrehten Börsen in den vergangenen Tagen seit der kosmetischen Diskontsenkung der Fed aus den Schuhen gehüpft sind kommen mir Zweifel, dass hier irgend etwas ausgestanden ist. Denn eines zeigen die Charts der Börsen in Shanghai und Hongkong recht deutlich:
Shanghai und Hongkong: Keine Angst vor gar nichts
Der Gedanke, dass ihnen irgendwie ernstlich etwas passieren könnte, scheint den meisten Investoren nicht zu kommen. Und das ist höchst brisant. Diese extremen Kurssteigerungen in diesen kleineren Märkten zeigen, dass manch einer sein Risikokapital einfach von Europa und USA in andere, auf den ersten Blick nicht betroffene Börsen umschichtet ... und damit das Risiko noch erhöht statt es zu verringern.
Diese Mentalität des „was soll schon passieren“ ist typisch für die Endphase eines Aufwärtstrends. Und dass das, was die Börsen bedroht, zwar bereits sichtbar ist, aber einfach fröhlich verleugnet wird, auch. „Diesmal ist das was ganz anderes“ ist der klassische Spruch ... und wir hören ihn heute wieder, wie schon so oft in den Jahrzehnten zuvor.
Das Kreuz der Börsen ist, dass die Bewegungen mitreißen. Steigen die Aktien, wird man automatisch bullish, wenn man das Depot voll hat. Geht es nach unten, bekommt man automatisch ein mulmiges Gefühl. Es ist extrem schwer, gegen die Kursrichtung zu denken oder zu fühlen. So kann es überhaupt nicht verwundern, dass heute morgen viele bullish denken dürften. Es muss deswegen nicht unbedingt nach oben gehen, aber es wäre typisch.
Doch die Gefahr ist da und nährt sich redlich vom zunehmenden Optimismus der Akteure. Denn je mehr nun glauben, dass die Wende schon vollzogen und es höchste Zeit zum Einstieg ist, desto größer ist das Potenzial für einen erneuten Kursrutsch ... wenn die Kurse drehen. Das mögen nun einige vehement als völligen Blödsinn einstufen. Ich zeige Ihnen im zweiten Abschnitt, dass man das schon oft gedacht hat ... und was daraus wurde!
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Alles nur eine Bullenfalle?
Eines muss man gleich vorab unterstreichen: Die nun eine Woche lang gestiegenen Kurse preisen ein, dass die US-Notenbank die Leitzinsen senken wird – und zwar so oft und weit wie nötig und erwünscht – und dass das auch was hilft. Und sie preisen ein, dass nun keine neuen negativen Nachrichten auftauchen. Weder vom Kreditmarkt noch von der US-Konjunktur, noch von den Hedge-Funds und den Banken, noch von den Carry-Trades. Sie preisen ein, dass die US-Wirtschaft weiter so wächst, wie es die offiziellen Stellen gerne hätten und damit auch die Unternehmen weltweit weiterhin ordentliche Gewinnsteigerungen verbuchen werden. Sonst wären die nun angeblich so billigen Aktien gar nicht billig, denn das sind sie nur auf Basis der Gewinnschätzungen für 2008 und 2009. Und diese Schätzungen kennen keine Krisen ... wie übrigens in den Jahrzehnten vorher auch nie. Da wird so lange die Vergangenheit in die Zukunft fortgeschrieben, bis es halt daneben geht.
Damit stellt sich also von vornherein eine Frage: Wenn in diesem Kursanstieg ein sehr günstiges Szenario enthalten ist ... was könnte die Kurse dann nachhaltig noch weiter nach oben bringen? Kann noch wundervolleres passieren als die Erfüllung der vorgenannten Wunschträume?
US-Auftragseingänge hervorragend, US-Neubauverkäufe leicht erholt
In meinen Augen ist es schon unrealistisch genug, dass die überhaupt Realität werden. Natürlich wurden am Freitag als Argument für den Kursanstieg die gut ausgefallenen Konjunkturdaten des Tages empor gehalten:
Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter waren im Juli nicht wie erwartet um +1,0%, sondern um sagenhafte +5,9% gestiegen. Selbst in der Kernrate ohne die besonders schwankenden Aufträge für Flugzeuge und Rüstungsgüter waren es +3,7% statt der prognostizierten +0,6%.
Und bei den Verkäufen neuer Eigenheime kam es im Juli, wie ich mir gedacht hatte, statt zu einem erneuten Abgleiten zu einer leichten Erholung. Es ging um +2,8% auf 870.000 Einheiten nach oben.
Aber beide Daten pflegen heftig zu schwanken. Und eigentlich wissen die Akteure das auch. So betrachtet muss man sich fragen, ob das nicht wieder mal ein vorgeschobenes Argument ist ... zumal der wirkliche Aufwärtsschub erst zwei Stunden nach Veröffentlichung der letzten Daten begann.
Im Augenblick sehe ich nicht, was an der momentanen Situation anders ist als an den vergleichbaren der Jahre zuvor. Außer, dass die Rahmenbedingungen von der Schärfe her mehr nach 1998 und 2000 aussehen denn nach denen bei normalen Korrekturen.
Bullenfallen sind nicht selten, sondern fast die Regel!
Und wenn wir in einer normalen Situation des Marktgeschehens sind, würde das bedeuten, dass die Wahrscheinlichkeit auf in sehr naher Zukunft wieder fallende Kurse ziemlich hoch ist. Sehen sie sich dazu mal den Chart des Nasdaq 100 per Freitag an:
20 Tage-Durchschnitt und kurzfristige Abwärtstrendlinie mit Schwung überwunden, MACD mit Kaufsignal, Stimmung bombig! Das suggeriert: Es ist alles in Butter – auf geht’s und eingestiegen.
Was man als Investor immer wieder vergisst ist, dass das sehr wohl eine typische Bullenfalle sein kann, ebenso wie die neuen Tiefs vor eineinhalb Wochen schließlich auch eine Bärenfalle wurden. Und es ist nicht nur eine schemenhafte Möglichkeit, das passiert öfter, als man denkt – es ist sogar fast die Regel!
Sehen sie sich nun einfach mal die nächsten vier Charts an. Hier habe ich vergleichbare Situationen – also auch Kaufsignale nach einem Abwärtsimpuls – abgebildet, und zwar von 2006, 2004, 2001 und 1998. Sie sehen:
Jedes mal kam es zu einer Bullenfalle, vergleichbar mit der aktuellen Lage. Kaufsignale wurden generiert, die Investoren stiegen ein ... und fuhren voll gegen die Wand.
Die Umsätze als Indikation einer Falle
Hoch interessant sind dabei die Umsätze. Nur in 2004, als sich der zweite, dann folgende Abwärtsimpuls nicht schlimm ausgewirkt hatte, war das Bild gegenläufig: Im Abwärtsschub fallen die Kurse mit rapide steigenden Umsätzen. Doch wenn es wieder nach oben geht, dünnen die Umsätze schlagartig aus. Das ist ein brauchbares, wenngleich natürlich nicht absolut sicheres Indiz dafür, dass wir eben noch nicht die Tiefs gesehen haben. Warum?
Die großen Investoren wissen um die Gefahr und halten sich erst einmal raus. Das ist ein Aspekt für die geringen Umsätze.
Ein anderer ist, dass der Großteil der Baissiers ihre Shortpositionen nun eingedeckt haben. Die Short Squeeze hat bereits stattgefunden – die Vehemenz und die Distanz, welche die Kurse bislang gestiegen sind, lassen keinen anderen Schluss zu. Aber wann schlagen sie erneut zu?
Die Bären warten ab, bis die Falle voll ist
Nun, normalerweise erst, wenn so viele Investoren wie möglich wieder eingestiegen sind, weil sie auf Kaufsignale durch überwundene charttechnische Widerstände reagiert haben. Ein paar solcher Widerstände könnten wir in den kommenden Tagen noch überbieten – was aber nicht unbedingt passieren muss – bis all die wieder investiert sind, die glauben, jetzt ginge es wieder nach oben wie bisher auch.
Die Baissiers, sprich die Bären warten deswegen so lange ab, weil dann diejenigen, die nun schon wieder investiert haben, schnell wieder verkaufen müssen und so mithelfen, die Kurse in die gewünschte Richtung zu bringen – nach unten. Deswegen gab es beim Kursanstieg am Freitag auch so gut wie keinen Widerstand.
Alternativen: Bodenbildung oder neue Tiefs
So also präsentiert sich mir die Lage. Die Rahmenbedingungen sind schlecht, werden aber durch die Faktoren Kosmetik und Hoffnung kurzfristig kaschiert. Für die Kurse gibt es die drei Möglichkeiten:
Ohne Bodenbildung einfach so weiter nach oben und das Erreichen neuer Hochs. Oder ein wenig weiter steigende Kurse bis sich die Hoffnungsrallye totläuft um dann die bisherigen Tiefs zu testen. Entweder erfolgreich – oder nicht. In letzterem Falle ginge die Reise nach unten weiter – das ist Möglichkeit drei.
Es gibt nur diese drei Optionen. Die erste halte ich in diesem Umfeld für sehr, sehr unwahrscheinlich. Und wenn, knallt es halt in ein paar Monaten umso heftiger. Die beiden anderen würden bedingen, dass das Potenzial nach oben limitiert ist und zumindest ein Test der Region um die bisherigen Tiefs zu erwarten wäre.
Und die Schlussfolgerung kann nur lauten: Lassen Sie sich von den momentan steigenden Kursen und der plötzlich so aufgehellten Stimmung nicht einwickeln!
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag – bis morgen!
Ronald Gehrt
The Daily Observer
wieder ein Windkraftanlagen Projektierer.
Frage : warum greift der potenzielle Interessent (wenn es ihn denn gibt , lol) nicht bei niedrigen Preisen zu ?
Ihr geht ja auch nicht zum Gemüse-Markt und sagt dem Obsthändler, daß ihr den Salat erst kauft, wenn dessen Preis das Dreifache beträgt.
warum greift der potenzielle Interessent (wenn es ihn denn gibt , lol) nicht bei niedrigen Preisen zu ?
das hab ich mich auch schon öfter gefragt; eine mögliche Antwort sind neben dem Kaufpreis (also dem Aktienkurs) die Finanzierungskosten, insbesondere die Credit-Spreads. Die sind nun mal im Hoch am Aktienmarkt sehr niedrig (mittlerweile ja nicht mehr). Also Preis hoch, aber Finanzierung günstig.
Eine Commerzbank zu 6 Euro ist doch deutlich attraktiver als für 30 Euro.
Dasselbe gilt für andere Firmen.