FPH - Wer 2-3 Jahre Zeit hat sollte rein
http://storify.com/Ansch11/de-mail-jahresende-2012-eine-momentaufnahme
Wann kehrt hier wieder Ruhe ein? Wirklich verrücktes Oderbuch...
http://www.premiumpresse.de/...eftigte-warten-auf-geld-PR1859964.html
Will jetzt aber keine Lohndiskussion lostreten. Fakt, ist jetzt, dass FPH eine gesunde Kostenbasis hat...
Klar sind 1800 € wenig Geld, wenn man die Abgaben sieht. Da bleibt unterm Strich dann 1000 € übrig, wobei ich nicht weiß wie lang die Arbeitszeit und die Schwere der Tätigkeit dabei aussieht. Aber 3300 € zu fordern, find ich dann auch wieder übertrieben, erst recht wenn es dem Unternehmen bei der Umsetzung des Restrukturierungsplans schlecht ging.
Und was die Abfindungen angeht, hat FPH zwar geklagt, aber die 500T € monatliche Belastung die nächsten 14 Monate sind von mir ja bereits erwähnt worden. Finde übrigens auch, dass knapp 60T € Abfindung pro entlassenem Mitarbeiter im Schnitt ziemlich viel sind.
Ich geh mal davon aus, wenn FPH wieder in ruhigem Fahrwasser schwimmt, werden auch die Löhne wieder steigen. 2300-2500 € fänd ich angemessen. Das Problem im ländlichen Brandenburg ist natürlich, dass oftmals nur ein Familienmitglied Arbeit hat. Wenn man dann nur 1000 € netto rausbekommt, wird es mit der Familie eng. Trotzdem denk ich, dass ein 3-4köpfige Familie mit zusammen netto 2200 € zurechtkommen kann, denn mit Arbeitslosengeld und Kindergeld (vielleicht noch Wohngeld etc.) kommt man in Brandenburg eigentlich mit dem gehalt gut zurecht. Schön ist sowas allerdings trotzdem nie, wenn Unternehmen restrukturieren. Da ist meist der Arbeitnehmer dann der Dumme.
Der Artikel bedarf jedoch der Berichtigung: es wurden nicht 110 Arbeitsplätze in Birkenwerder zu durchschnittlich fast 100% höheren Löhnen vernichtet. Bei Untätigkeit des Managements hätten sich diese Arbeitsplätze extrem schnell selbst aufgelöst mit dem Verschwinden/Konkurs der FPH. Das traurige ist nur, daß die Presse und Gewerk. kein Gefühl für die Realitäten in der Welt haben und dies gar nicht erkennen können.
Wenn ein Arbeitnehmer dauerhaft nur 1000 € netto bekommt und damit nur minimal über dem Hartz4 Satz liegt, dann kann man das nicht nur dem Staat ankreiden, sondern muss auch fragen dürfen, ob das Unternehmen nicht ein grundsätzliches Margenproblem hatte und teilweise noch hat, wenn man nur mit solchen Minilöhnen eine vernünftige Vorsteuermarge erreichen kann.
Deshalb würde mich beispielsweise interessieren, ob FPH mit den Mitarbeitern in Wittenberge eine mittelfristige Vereinbarung getroffen hat, wonach die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg der Zukunft auch wieder profitieren. Und damit meine ich nicht Belegschaftsaktien, denn die kann sich eh kaum jemand leisten, sondern eben steigende Löhne, sozusagen auf Besserungsschein. Kann ja nicht angehen, dass die Gläubiger immer bevorteilt werden und die Mitarbeiter erst ganz zum Schluss kommen. Sollte also die Verschuldung Ende 2014 weitestgehend abgebaut sein und FPH dann 13-14 Mio € Ebit jährlich erwirtschaften, erwarte ich ab Anfang 2015 wieder eine mehr als deutliche Lohnerhöhung. Alles andere wäre auch für mich als Aktionär nicht nachvollziehbar. Allerdings müsste man eh erstmal klären, welche Art von Jobs in diesem durchschnittlichen Lohn drin stecken. Wenn dort ohnehin Aushilfskräfte dabei sind, erklärt das natürlich den durchschnittlich niedrigen Lohn.
>3.300 brutto für einfache Produktionsarbeiter
>dass knapp 60T € Abfindung pro entlassenem Mitarbeiter im Schnitt
Habe gar nicht gewusst dass Birkenwerder in der Schweiz liegt.
erwarte ich ab Anfang 2015 wieder eine mehr als deutliche Lohnerhöhung.
Das sollten sie mal lieber bleiben lassen. Lieber eine moderate Lohnerhöhung und meinetwegen am Jahresende einen ordentlichen Schluck dazu, auch Erfolgsprämie genannt. Hat Nordex nach dem Turnaround in 2005 auch praktiziert. Den Aktionären gesagt dass man keine Dividende auszahlen wird und gleichzeitig jeden Nordex-Mitarbeiter eine Erfolgsprämie von 2000 Euro gezahlt. Recht so.
Wenn es dann mal nicht so gut läuft hat man dann schnell wieder Löhne an der Backe die die Ertragskraft nicht hergibt. Eine vorherige moderate Lohnsteigerung kann man auch weiterhin bezahlen, die Erfolgsprämie lässt man eben dann wegfallen. Ist ja auch logisch: Kein Erfolg - keine (Erfolgs-)Prämie.
FPH sollte hier vernünftig vorgehen und Lohnerhöhungen so gestalten dass eine gewisse Lohnflexibilität unbedingt erhalten bleibt. Das sollte im (langfristigen) Interesse aller sein.
Welcher weltfremder Geldonkel hat denn damals die Arbeiter von Birkenwerder dermaßen mit Geld überhäuft?
Insofern brauch man sich über Kritik in der Presse nicht wundern.
Wie weit man bei besserer Ertragssituation die Löhne wieder erhöht oder Erfolgsprämien zahlt, sei mal dahingestellt. In jedem Fall sollte man das schon jetzt festlegen, um weiterer Pressekritik zu entgehen. Sowas kann auch schlecht fürs Geschäft sein, wenn sich Gewerschaften, Presse und damit auch bald Politiker auf ein Unternehmen einschießen, und Mitarbeiter eher nicht sonderlich motiviert für solche Niedriglöhne arbeiten. Daher würd ich jetzt als Management schon klar vertraglich festlegen, bei welchen Fortschritten des Unternehmens zu welchem Zeitpunkt wieder mehr Löhne oder Prämien gezahlt werden.
Dieser Satz gefällt mir besonders, eben weil er besonders den Nagel der jetzt Vergangenheit auf den Kopf trifft. Die Antwort kann man vielleicht an der einen oder anderen Stelle nachlesen so richtig im Detail ist sie mir auch nicht bekannt. Es hängt mit der damals, nach der Wende, mehrfachen Veräußerung des ansich gut profitablen Unternehmens zusammen. Viele haben sich dabei gesund gestoßen zB beim MBO wo 3 spätere Vorstände jeweils 400.000 Aktien quasi geschenkt bekamen. Diese 3 sind alle weg und danach wurde es durch Sluma noch schlimmer.
Bei all dem ist es den AN gelungen jeweils auch ihre Seite kräftig zu bedenken und die Vergütungen zu erhöhen, langfristig zu festigen etc etc. Somit wurde an mehreren Stellen das sichere Ende einer gesunden Firma bewerkstelligt. Die Löhne wurden vor der totalen Lösung 1 oder mehrmals von Szymanski reduziert aber jeweils nur im wenigen Prozentbereich. Zuletzt forderte er nochmals Minus 40%, was die AN nicht akzeptieren wollten und lieber die Abfindungen einstreichen Wollten (mit anschl. Harz 4 etc?), oder besser gesagt die Augen vor der Realität verschlossen haben.
Zum einen kommt man aus der Schusslinie der Gewerkschaften/Presse und die Mitarbeiter haben ein konkretes Ziel vor Augen. Ein Ziel für das es sich lohnt motiviert zu sein und anständige Arbeit abzuliefern. Sowas ist für die Arbeitsmoral von sehr hoher Bedeutung. Und eine gute Arbeitsmoral schlägt sich in einer dementsprechenden Qualität nieder. Wobei die Qualität der FPH-Produkte - so wie ich das sehe - schon sehr ordentlich ist.