Biogas Nord
Hier nochmals ein paar Fakten:
1) Biogas Nord ist eine der fünf größten Biogasanlagenhersteller Deutschlands
2) Marktkapitalisierung bei € 4,50 je Aktie gerade einmal knappe € 12 Mio.
3) BN ist mit der am stärksten international ausgerichteste Biogaskonzern unter den fünf größten.
4) Starke Finanzpartner aus Polen ist Mehrheitseigner (EBP gehört wiederum einem polnischen Multimillionär)
Close Brothers empfehlt die Aktie mit "kaufen" und Ziel € 8,50
Bin mal gespannt, wie lange wir brauchen, bis die € 4,50 geknackt sind.
Michael Rößler
Biogas Nord hat charttechnisch einen mustergültigen Ausbruch über die Vier-Euro-Marke vollzogen. Kurstreibende News, die dies begründen würden, liegen nicht vor. Dennoch könnte das Papier weiter zulegen.
Die Aktie von Biogas Nord hat am letzten Handelstag der Woche einen mustergültigen Ausbruch über die Vier-Euro-Marke vollzogen. Damit hat die Aktie nicht nur den drastischen Kursverfall von Ende September 2008 wieder wett gemacht, sondern auch die hartnäckige Widerstandslinie, die bereits seit Mitte Juni 2008 existiert, nach oben durchbrochen.
Neue Ziele
Der Bereich um 4,00 Euro fungiert nun als Unterstützungslinie. Kann sich das Papier der Biogasfirma nachhaltig darüber behaupten, wäre in einem weiteren Schritt sogar der Durchmarsch in Richtung 5,00 und danach sogar 6,00 Euro im Bereich des Möglichen. Spätestens dann wäre das weitere Potenzial - zumindest charttechnisch - vorerst begrenzt.
Heißes Eisen
DER AKTIONÄR hat die Aktie von Biogas Nord bereits seit längerem auf dem Radarschirm und spekulativen Anlegern zum Kauf empfohlen. Zuletzt spielte dabei die Übernahmefantasie durch die im Januar 2009 eingestiegenen Investoren Ludan Environmental Technologies und Biopower eine gewichtige Rolle. Diese Fantasie wurde durch den Verkauf eines großen Aktienpaketes des Vorstandsvorsitzenden von Biogas Nord, Gerrit Holz, an diese Investoren untermauert (DER AKTIONÄR berichtete: „Biogas Nord: Kommt die Komplettübernahme?"). Trotz der jüngsten Kurszuwächse bleibt die Biogas-Aktie demnach chancenreich und hochspekulativ zugleich
Marktentwicklung
Umfrage bestätigt erhöhte Investitionsneigung bei Biogas Berlin - Das gestiegene Interesse der Landwirte an Biogasanlagen nach der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) schlägt sich in stärkerer Investitionsneigung nieder.
(Foto: Mühlhausen/landpixel.de)
Laut einer von Februar bis April dieses Jahres von der Agrarmarketingfirma AgriDirect durchgeführten Umfrage unter mehr als 40.000 Viehhaltern wollen 2,8 Prozent dieser Landwirte mit wenigstens 30 ha Nutzfläche in eine Biogasanlage investieren. Innerhalb der gesamten Zielgruppe haben AgriDirect zufolge mittlerweile fast 4 Prozent eine Biogasanlage. Besonders stark ausgeprägt soll aktuell das Investitionsinteresse in neuen Bundesländern wie Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sein. Im Bundesmittel und über die verschiedenen Produktionszweige hinweg meldete AgriDirect, eine niederländischen Firma, die auch in Deutschland aktiv ist, erstmals seit 2005 gegenüber dem Vorjahr vermehrte Investitionspläne der Landwirte im Biogasbereich.
Novelliertes EEG seit Januar 2009 in Kraft
Das EEG war mit Wirkung zum 01. Januar 2009 novelliert worden. Für neu ans Netz gehende Anlagen und teilweise auch für bestehende Anlagen wurden bestimmte Einspeisevergütungen erhöht. Neu ist beispielsweise ein Güllebonus, der gezahlt wird, wenn das Gärsubstrat zu mindestens 30 Prozent aus tierischen Exkrementen besteht. Diese Regelung richtet sich besonders an viehstarke Betriebe, die eine kleine Anlage bauen wollen.
2009 sollen 780 neue Biogasanlagen errichtet werden
Zum vergrößern anklicken. (Foto: AgriDirect)
Laut Prognosen des Fachverbandes Biogas (FvB) von Anfang dieses Jahres werden 2009 rund 780 neue Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Gesamtleistung von zusammen mindestens 200 Megawatt (MW) errichtet werden. Damit würde sich die Anlagenzahl auf etwa 4 800 und die installierte Leistung auf 1.600 MW erhöhen. Nachdem von September 2007 bis September 2008 nur 180 Anlagen mit insgesamt etwa 105 MW installiert wurden, soll dieses Jahr wieder deutlichen Schwung in den Markt bringen. (AgE)
12.06.2009
Die Heizungsbranche drängt auf verbesserte Förderbedingungen für Biogas und Pflanzenöl in ihren Kesseln. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverbandes Haus-Energie- und Umwelttechnik (BDH), Andreas Lücke, forderte gesetzliche Nachbesserungen.
Im Auge hat Lücke dabei vor allem das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Es seien erheblich stärkere Anstrengungen notwendig, um einen größeren Anteil der Wärme aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, so Lücke.
Hintergrund: Die Regierung will den Anteil der erneuerbarern Energien im Wärmemarkt bis 2020 auf 14 % erhöhen. Derzeit hat sie aber erst die Hälfte des Weges geschafft (7,7 %). Um das Ziel dennoch zu erreichen, wurde im vergangenen Jahr das Wärmegesetz auf den Weg gebracht. Darin ist für Neubauten eine verpflichtende Nutzung erneuerbarer Energien festgelegt. Unter anderem kann diese Pflicht erfüllt werden, wenn herkömmliches Erdgas beispielsweise auch Biogas enthält.
Unterstützung erhielt Lücke von Manfred Kleemann vom Beratungsbüro für Energieeffizienz und Umweltschutz. Am Wärmegesetz kritisierte dieser unter anderem viel zu hohe Mindestquoten zur Erfüllung der Anforderungen. Die geforderten Zumischungsraten von 30 % für Biogas und 50 % für Pflanzenöl seien kaum zu erfüllen.
Dass Biogas und Pflanzenöl im Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz einen schweren Stand haben, ist mit den klimapolitischen Vorgaben des Bundesumweltministeriums zu erklären. Dort schaut das Ministerium beim Einsatz erneuerbarer Energieträger vor allem darauf, welche fossilen Energieträger ersetzt werden können. Weil das im Wärmesektor stark eingesetzte Erdgas aber eine viel bessere Klimabilanz hat als beispielsweise Braunkohle, setzt man im Umweltministerium darauf, Biogas als Kohleersatz vor allem auf dem Stromsektor und nicht im Wärmebereich zur Geltung kommen zu lassen.
Dagegen fordert Kleemann, eine flächendeckende Nutzung von Biogas und Pflanzenöl sowohl im Neu- als auch im Altbau. Um eine flächendeckende Zumischung beziehungsweise Bereitstellung von Biogas und Pflanzenöl bis 2030 zu erreichen, sei während einer wahrscheinlich relativ langen Einführungszeit eine gewisse Förderung erforderlich, um die Kostendifferenz zwischen Biobrennstoffen und fossilen Energieträgern möglichst weitgehend auszugleichen.
Solarenergie: Ontario startet bei der Photovoltaik und erneuerbaren Energien durch. Die Provinzregierung setzt dabei auf einen Einspeisetarif nach deutschem Vorbild. Deutschen Firmen mit Niederlassungen in Ontario bietet sich ein attraktiver Markt. VDI nachrichten, Düsseldorf, 12. 6. 09, swe
"Es gibt einen globalen Wettbewerb um die besten politischen Rahmenbedingungen, die Investments anlocken und die Grundlage für eine grüne Wirtschaft legen, die künftigen Wohlstand und Fortschritt sichert", ist sich George Smitherman sicher, Minister für Energie und Infrastruktur und stellvertretender Premierminister der kanadischen Provinz Ontario.
Mit einem im Februar dieses Jahres von der Regierung vorgelegten und nun vom Parlament verabschiedeten "Green Energy Act" möchte sich die kanadische Provinz als "Führer bei erneuerbaren Energien und Energieeffizienz" positionieren. In den kommenden drei Jahren sollen 50 000 neue grüne Jobs geschaffen werden. Bis zum Jahr 2015 sollen bis zu 6 GW eingespart und die installierte Leistung erneuerbarer Energien bis 2025 um 25 GW ausgebaut werden.
Der Green Energy Act setzt hierbei auf Einspeisetarife nach deutschem Vorbild. Mit gestaffelten Sätzen wird Strom aus Biomasse, Biogas, Deponiegas, Wasserkraft, Wind und Photovoltaik 20 Jahre lang vergütet, die Kosten hierfür auf die Stromverbraucher umgelegt. Alle zwei Jahre sollen die Fördersätze überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Bei den vorgesehenen Vergütungen für Solarstrom von Dachanlagen liegt Ontario mit an der Weltspitze. Strom von Dachanlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWh soll mit 0,80 can$/kWh vergütet werden, dies entspricht rund 0,51 €. Für ins Netz eingespeisten Solarstrom größerer Dachanlagen sollen die Anlagenbetreiber 0,54 can$/kWh bis 0,71 can$/kWh bekommen.
Die vorgesehene Vergütung für Freiflächenanlagen liegt mit 0,44 can$/kWh (0,29 €/kWh) etwas unter deutschem Niveau. Doch wird dies durch die höhere solare Einstrahlung wieder aufgefangen: Große Teile Ontarios haben 10 % bis 15 % mehr Sonnenschein als Süddeutschland.
Die Nase vorne werden Unternehmen haben, die in Ontario produzieren oder vor Ort präsent sind. So hat die Düsseldorfer Omniwatt AG seit 2007 eine Niederlassung in London südwestlich von Toronto und plant dort Solarparks und größere Photovoltaik-Dachanlagen mit einer Leistung von über 30 MW.
"Ontario ist für uns aufgrund der wegweisenden Verabschiedung des Green Energy Act der wichtigste Markt", betont Omniwatt-Vorstand Torsten Scholl. Auch die Refergy GmbH mit Hauptsitz im bayerischen Weichs hofft auf gute Geschäfte. Der Projektierer ist seit 2006 präsent und hat dort laut Geschäftsführer Jürgen Deffner Solarparks mit einer Leistung von 115 MW in Planung.
Schmack hat ein riesen Problem und das heißt....die Kundenstruktur ist sehr klein. Es gibt nur einige, wenige Großinvestoren, doch ist ihnen die landwirtschaftliche Kundenstruktur weggekommen. Bei letzterem hat Schmack sehr von Herrn Andreas Lohner profitiert, der inzwischen Vertriebschef von Biogas Nord ist!
Biogas Nord ist inzwischen finanziell besser ausgestattet als Schmack. Hintergrund: BN hat einen großen Privatinvestor gefunden und Schmack muss sich durch immer mehr Kapitalerhöhungen finanzieren.
Schmack ist zwar technologisch führend, aber....Schmack hat hierbei folgendes Problem: Biogas Nord kann sich partnerschaftlich auf die jeweils beste Technologie konzentrieren. Hierbei sind Jenbacher (Tochter von GE), Siemens und Deutz nur drei große Zulieferer. Schmack muss extrem viel Geld in die eigene F&E Abteilung stecken.
Börsenkapitalisierung: Schmack ca. 4,5*mal mehr als BN, obwohl nur 2-3* so groß!
BN hat Nachholpotential! Ende des Jahres: € 15-20
Könnte ja Schlimmes drin stehen, was bei diesem Open-Market-Zockerwert bisher noch nicht bekannt ist.
Gruß
Aber immerhin: Vielleicht ist es nicht verkehrt, sich vor den nahenden Zahlen aus dem Staub zu machen und seine xxx Prozent Gewinn mitzunehmen. Könnte man glatt nachahmen.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Bielefeld, 16. Juni 2009. Das Amtsgericht Bielefeld hat die Herren
Aleksander Rechter, Andrzej Jazwinski und Boleslaw Piechucki zum neuen
Aufsichtsrat der BIOGAS NORD AG bestellt. Aleksander Rechter
(Aufsichtsratsvorsitzender), Andrzej Jazwinski (stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender) und Boleslaw Piechucki sind die Nachfolger von
Michael Bourjau, Philip Moffat und Prof. Dr. Peter Vossiek, die mit Wirkung
zum Ablauf des 31. März 2009 aufgrund der geänderten
Beteiligungsverhältnisse ihre Ämter niedergelegt hatten. Die Entscheidungen
des Gerichts gelten mit sofortiger Wirkung.
Der Vorstand der BIOGAS NORD AG dankte den ehemaligen
Aufsichtsratsmitgliedern für die langjährige hervorragende und
vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Die neuen Aufsichtsratsmitglieder der BIOGAS NORD AG beziehen
Vorstandsämter der polnischen European Business Partners Sp. z o. o.(EBP),
die seit Anfang des Jahres 2009 als strategischer Investor der BIOGAS NORD
AG aktiv ist und seit April 2009 als Hauptaktionär 44,3 Prozent der BIOGAS
NORD-Aktien hält. Aleksander Rechter ist Vorstandsvorsitzender der EBP.
Andrzej Jazwinski ist Vorstandsmitglied der EBP und zuständig für das
operative Geschäft. Boleslaw Piechucki ist Vorstandsmitglied der EBP und
verantwortlich für die Geschäftsentwicklung der EBP.
ich denke nicht...
11:17 22.06.09
Endingen (aktiencheck.de AG) - Für die Experten von "Hot Stocks Europe" ist die Biogas Nord-Aktie (Profil) auch jetzt noch ein klarer Kaufkandidat.
Die Experten hätten den Titel zuletzt im April dieses Jahres empfohlen und seither liege er mit 60% im Plus.
Es sorge weiterhin die Beteiligung des neuen strategischen Investors European Business Partners (EBP) für Fantasie. Bisher sei es noch ungewiss, in wie weit sich die EBP-Aktivitäten genau auf die Geschäfte bei Biogas Nord auswirken würden. Es sei aber abzusehen, dass Biogas Nord zu einem internationalen Biogasanlagenhersteller ausgebaut werden solle. Zudem würden es Unternehmenskenner für möglich halten, dass EBP seinen Anteil an der Gesellschaft erhöhe.
Die Analysten von Close Brothers Seydler Research würden mit einem Gewinn je Aktie von 1,54 Euro rechnen. Daraus lasse sich ein KGV von lediglich 2,6 ableiten.
Damit ist für die Experten von "Hot Stocks Europe" die Biogas Nord-Aktie auch jetzt noch ein klarer Kaufkandidat. (Ausgabe 12 vom 22.06.2009) (22.06.2009/ac/a/nw)
Ich verfolge über Finanzen.net regelmäßig das Orderbuch. Da gibt es immernoch einen, der immermal wieder für ein paar Minuten 6.100 Stück Aktien in Brief reinstellt, um sie kurze Zeit später wieder verschwinden zu lassen. Was soll das? Mal bei € 4,10, mal bei 4,16, mal bei 4,90, mal bei 4,99 und sogar mal bei 5,10!
Verkaufen sieht aber anders aus!
Was soll das? Hat jemand von Euch eine Ahnung?
BN2008 Bist du denn noch, wieder, investiert?
Ich bin weiterhin total bullish für Biogas!
Du warst ja selbst immer fleißig am recherchieren... Es geht wieder vorwärts... Auch wenn wir sicher noch ne weile brauchen, bis wir die 10 € wiedersehen...
Die spanischen Aufträge sind nach 2009 verschoben worden, aber vielleicht hatten ja schon die EEG Änderungen ein paar positive Effekte? Auch könnte ein positiveres Bild Herrn Holz in den Verhandlungen mit EBP geholfen haben.
Lassen wir uns überraschen.
Eigentlich sind die Zahlen ja sowieso uninteressant. Vielmehr zählt der Ausblick auf das 1. HJ 2009 und die Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur.
L P D - Mehr als 4.000 Biogasanlagen sind nach Angaben des Landvolks Niedersachsen in Deutschland mittlerweile in Betrieb, und sie produzieren ungefähr 1,4 MW Strom. 40 Pro-zent davon werden allein in Niedersachsen erzeugt. Doch die Zukunft für Biogas hat gerade erst begonnen. Nach der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes werden noch vie-le Anlagen neu gebaut, und in der Technik besteht ein riesiges Innovationspotenzial. Einen Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen gab kürzlich der Biogas-Innovationskongress in Osnabrück, zu dem der Landvolkverband gemeinsam mit dem niedersächsischen 3N-Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe und den Fachverbänden der Bioenergie-branche eingeladen hatte. Fachleute machten dort deutlich, dass in nächster Zeit mit großen Innovationsschüben von der Substratbereitstellung über die Anlagentechnik bis hin zur Gasnutzung zu erwarten sind.
Biogasanlagen der Zukunft werden effizienter und stabiler laufen, die Gasausbeute wird höher und die Verweildauer des Gärsubstrates in der Anlage kürzer sein. Zugleich besteht weiter großer Forschungsbedarf. Dem müsse mit einer stärkeren Berücksichtigung der Bioenergie bei der Forschungsförderung Rechnung getragen werden, hieß es bei der Tagung. Die Entwicklung wäre schon weiter, wenn das Potenzial der Bioenergie beizeiten erkannt und gefördert worden wäre, kritisierte Helmut Lamp vom Bundesverband Bioenergie. An-gesichts des weltweit rapide steigenden Energiebedarfs müsse das vorhandene Potenzial schnell erschlossen werden, forderte Prof. Michael Nellies von der Universität Rostock. Nur so könne die Bioenergie dauerhaft einen wesentlichen und nachhaltigen Beitrag zur Ener-gieversorgung leisten. Für Deutschland schätzte er, dass zehn bis 15 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs durch Biomasse gedeckt werden könnten.
Neben dem Mais werden künftig weitere Feldfrüchte in Biogasanlagen zum Einsatz kom-men. Kandidaten mit guten Aussichten sind etwa Zuckerrüben und Sorghum. Während sich bei der Zuckerrübe Lösungen für die bisher problematische Lagerung abzeichnen, bestehen bei Sorghum gute Aussichten, dass diese wenig kältetolerante Kultur schon bald züchterisch an das hiesige Klima angepasst werden kann. Viele Optimierungsmöglichkeiten bestehen bei der Anlagentechnik, angefangen bei der Beschickung der Fermenter über die Rührtech-nik bis zur schnelleren Vergärung der Substrate. Nachverstromung durch Abgasturbinen mit direkt gekoppeltem Zusatzgenerator verbessert den Wirkungsgrad im Blockheizkraftwerk auf bis zu 46 Prozent. Und schließlich wird die direkte Einspeisung von aufbereitetem Bio-gas in die Gasnetze ein Thema der Zukunft. Die Nachfrage interessierter Stadtwerke ist be-reits größer als das Angebot an Biogas. Auch bei der Aufbereitungstechnik besteht deshalb Handlungsbedarf, gebraucht werden kostengünstige Verfahren. (23.06.2009)
Bauer setzt auf Biogas
VON RITA HANSEN - zuletzt aktualisiert: 24.06.2009 Kleve (RP) Bernd Croonenbroek beschreitet neue Wege. Weil sich die Milchwirtschaft mit 50 Kühen für ihn nicht mehr lohnte, sattelte er um. 2006 ging die erste Biogasanlage an den Start, jetzt folgt die zweite. Die Investition habe sich gelohnt.
UEDEM "So wie es im Moment aussieht, habe ich alles richtig gemacht", sagt Bernd Croonenbroek schmunzelnd. Der Biogasbauer hatte zum ersten April die Milchviehhaltung aufgegeben, die Ställe verpachtet und investiert in eine zweite Biogasanlage.
Solarzellen zuerst
Bereits Ende 2006 ging die erste Biogasanlage auf dem Gelände von Bernd Croonenbroek in Betrieb. Durch den Einsatz eines Melkroboters blieb dem gelernten Landwirt und Landmaschinenmechaniker bei 50 Kühen die Zeit dazu. "Zuerst kamen die Solarzellen aufs Dach", berichtet der vierfache Vater seinen Einstieg in die alternative Energiegewinnung. "Dann habe ich mich immer weiter mit erneuerbaren Energien beschäftigt. Und Biogas und Milchkühe, das passte gut zusammen." Immer schon von Maschinen und Technik begeistert, wagte der Uedemerfelder schließlich den Schritt in Richtung Biogasanlage.
Beim Maishäckseln mit dem Kollegen Marko Derksen entstand die Idee, dass dieser das Milchvieh von Croonenbroek übernehmen und jener dafür auf Derksens Gelände eine zweite Biogasanlage bauen könnte. Die Beiden setzten sich zusammen, und aus einer bloßen Idee reifte ein genauer Plan.
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Seit Anfang April bewirtschaftet Familie Derksen die gepachteten Stallungen, während sich Familie Croonenbroek auf den Bau der zweiten Gasanlage vorbereitet. Gerade hat der Landwirt den letzten Mais gesät, mit dem die Anlage neben Gülle "gefüttert" wird.
Zwei Arbeitsspitzen im Jahr nennt der Biogaslandwirt: Den Frühling mit der Aussaat vom Mais sowie den Herbst mit der Ernte. Dazwischen wird es ruhiger. Die Anlage muss täglich "gefüttert" und gewartet werden, eventuell anfallende Reparaturen werden erledigt. Den Rest bewältigt die Anlage. 1,9 Millionen Kilowatt Strom produziert sie im Jahr, die ins Netz der RWE eingespeist werden. Damit können theoretisch rund 600 Haushalte mit Strom versorgt werden. Die als Abfallprodukt anfallende Wärme wird genutzt, um Haus und benachbarte Stallungen zu heizen. Und den Swimmingpool der Familie, sehr zur Freude der Kinder. Rund 1,2 Millionen Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer) wird der Bau der zweiten Anlage kosten. In dieser Investition sieht der Landwirt die Zukunft seines Betriebs. Mit 50 Kühen hätte sich dieser bei den derzeitigen Preisen nicht mehr gerechnet, so der Bauer. Für Familienbetriebe dieser Größenordnung sieht er keine Perspektive.
Warum nicht viel mehr diesen Wirtschaftszweig für sich entdecken? "Viele Landwirte schrecken die Technik – und die hohen Investitionskosten."