Kampfsport/Kampfkunst usw.
Ich kann mir eigentlich schwer vorstellen, dass das was man oben sieht wirklich als einzelne Techniken zu verstehen oder auch zu trainieren sind. Es scheint mir eher soetwas wie einen übergeordneten Prinzipien-katalog zu geben, an den man sich losgelöst von irgendwelchen Techniken hält, sowie ein generelles Bewegungsverhalten, aus dem aus faktisch jeder Position in einer bestimmten und recht eigenartigen Weise offenbar Kraft generiert werden kann.
Was ansonsten auffällt ist eine beachtliche hohe situative Awareness und Intelligenz, sowie eine äußerst kreative und dabei gleichsam minimalistische Improvisationskunst. So sieht es jedenfalls für mich aus. Ob das so aber allerdings auch alles in hohem Tempo und bei full force eines Angriffs funktioniert....die einen halten es für Bullshit, die anderen für eines der besten System überhaupt XD
Die Videos dazu finde ich auf jedenfall sehenswert, auch die Typen dazu XD.
Man findet dazu allerdings auch durchaus bemerkenswerte Artikel:
https://www.focus.de/politik/deutschland/...utschland_id_7183952.html
Hast schon recht. Klingt irgendwie lustig, wenn man drüber nachdenkt, dass das mit den "natürlichen Bewegungsabläufen" wirklich so ungefähr überall steht. Andererseits:
Die sog. "Steinzeitkeule" also mit der (Hammer) Faust von oben auf die Nase...Diesen "natürlichen Bewegungsablauf" kann vermutlich schon jeder vorher. ;)
Die "offenen Hände" sind auch nicht viel schwerer...da nimmt man die Hände hoch und es sieht so aus wie "Tu mir nix"- aber dann haut man mit den offenen Händen
"Ziehen an den Haaren" ist Schwerkraft - auch schon ein "natürlicher Bewegungsablauf" :D
Das sind jetzt nicht die offiziellen Namen der Techniken - das haben wir bei uns nur so genannt. :)
Worauf ich oben im Beitrag hinaus d wollte, da geht der Trainer in dem Krav meets Ninjutsu Video ja auch drauf ein.
Und das ist echt der Punkt: Ich denke das kommt drauf an, wie sehr Dein Trainer/die Schule einen "Schusswaffenbezug"hat. Was ich meine: Wir hatten bei uns (unter anderen) extra eine Pistole (so ne Art Spielzeugpistole) die einen Bolzen hatte, den man auch gehört hat.
Bei 1.35 Minute hat der aber noch 1- 2 meter Platz nach hinten...;)
Bei uns hättest Du sofort, wenn Du die Waffe in der Hand hast, Abstand bis zur Wand gesucht..und während Du auf den zielst, hättest Du aus der Nähe so mindestens ein bis zwei Schüsse abgegeben - dafür hatten wir diese Pistole mit Bolzen...damit man das hört.
Natürlich ist ein richtiger Schuss auf so engem Raum auch noch mit einer nicht zu unterschätzenden Wirkung auf die Ohren und als direkte Folge davon einer Schockwirkung verbunden...kann man natürlich nicht trainieren...
Zuschlagen mit Pistolen machen z.B. manche Krav Maga Trainer wohl gar nicht...es kommt scheinbar echt drauf an, wo man im Training ist.
Da hat der Trainer da im Video schon recht...so für Leute, die da null Bezug zu haben irgendwie schlecht. Man geht man schon immer davon aus "Jetzt kommt die Kanone" ;)
Oder kommt mir das nur so vor als wenn die Trainer da alle mehr als ein paar Kilo zuviel drauf hätten ;)
"Das ist sogar so - Du stellst Dir darunter als jemand der sich auskennt, nur etwas komplexeres vor."
Ich habe oben möglicherweise etwas unklar ausgedrückt, worauf ich eigentlich hinaus wollte.
In Frage stellen wollte ich das an sich nicht und meine Vorstellungen davon, beziehen sich auch nicht unbedingt so sehr auf einen höheren Komplexitätsgrad.
Ich habe allerdings gedacht, dass dieses Leitprinzip in erster Linie für die zivile Variante gilt, und dabei vor allem eben einen Personenkreis im Blick hat, der vielleicht 2-3 mal pro Woche Zeit dafür aufbringen kann und möchte, unterschiedlich trainiert und fit ist und von der Intensität her auch nicht über den Hobby-Bereich hinausgehen möchte.
Leute in militärischen Spezialeinheiten bringen hingegen schon Ausnahmekonstistutionen mit (auch wenn man es ihnen nicht zwangsläufig immer ansieht) und trainieren wohl auch im allgemeinen weit über "normale" Belastungsgrenzen hinaus. Es sind Leute, die es gewohnt sind, nicht drei mal die Woche, sondern täglich knüppelhart zu trainieren.
Dort hätte ich dann schon gedacht, dass dort nochmal ganz andere Dinge vermittelt werden (nicht nur im Waffenbereich) und es dann vielleicht zwar nicht unbedingt auf komplexere Dinge hinausläuft, aber zumindest auf ein weitaus größeres Maß an Präzision und Struktur, bei den Dingen die eben angewendet werden. Das ist es dann, was mich in den Sparringsszenen aus dem Clip aus #40 z.B. ab etwa 29:00 etwas irritiert.
Beim Pratzentraining bei 3:08 erkenne ich auf jedefall auch die Bewegungsdynamik und Struktur in der geschlagen werden soll.
Man sieht z.B. auch die Fußarbeit, die ähnlich wie im Boxen ist, die gehobenen Fersen und das leichte Eindrehen nicht nur der Hüfte sondern auch der Beine, die weit aussestehenden Ellenbogen und vor allem die Besonderheit, dass der Oberkörper anders als im Boxen nicht auf der Mittelachse rotiert sondern, wie in 2:03 zu sehen auch deutlich diagonal geneigt wird.
Das Eindrehen der Faust. soll "eigentlich" untypisch für Krav Maga sein.
Da hätte jetzt der Trainer gesagt
"Nein, Nein, Nein...Ihr habt keine Handschuhe an und tragt Bandagen -
die ganzen Sportschläger brechen sich früher oder später ganz übel
die Hände"
War für mich als Boxer besonders schwer...aber soooo wichtig ist das nicht:
"Wichtig ist durch die 3 Typen mit den Pratzen zu kommen um die Pistole zu gelangen- da haben wir keine Zeit den Schlagwinkel hier auszumessen "
Der Knaller:
In anderen Schulen wurde gefordert die Faust einzudrehen.
Wir haben es exakt so gelernt wie im folgenden Video. Vermutlich eher aus der Militär-Variante...weiß es aber auch nicht...:D
Der anderein der Doku hat richtig Glück gehabt, mit der Kaserne- da wäre ich auch 1000mal lieber gewesen...diese Frau dagegen schien der pure Teufel zu sein :D
Die gibt scheinbar auch in Deutschland und Österreich Seminare - diese Wahnsinnige :D
Das sieht sogar ganz gut aus - aber ich habe Angst vor der :D
Entscheidend ist es, dass Unteram und Handrücken eine Linie bilden, ansonsten tut man sich weh, das gilt allerdings horizontal, vertikal oder auch diagonal gleichermaßen.
Die Drehung der Hand wirkt sich m.E. in erster Linie auf die Position des Ellenbogens aus.
Was ein absolut wichtiger Faktor ist, je nachdem welche Position dort gerade die erstrebenswerteste ist.
Aber abgesehen von den Begründungen in dem clip oben, sieht das am Endes des Tages auch durchaus ähnlich aus wie im VT, wobei vor allem in den Wong Shun Leung Linien der Elbogen deutlich weiter innen und auch tiefer geführt wird als im KM. ES gibt allerdings auch andere VT-Linien, die das etwas weniger betonen.
Im KM gibt es solche Unterschiede in den Lineages auch, wie ich bei Dir lese, man kann sich da wohl nur ein bisschen von diesem Falsch- und Richtig-Denken verabschieden, und einfach schauen, was für einen selber am meisten Sinn ergibt und das andere eben als unterschiedliche Konzeption respektieren.
Meiner Meinung nach hat der tiefe und weit innen geführte Ellenbogen beim Schlagen eine ganze Reihe von Vorteilen, es ist allerdings recht mühsam, sich das anzutrainieren. Der Ellenbogen möchte da nämlich nicht so gerne hin XD
Dies ist nunmal ein thread für Kampfsport/künste im weitesten Sinne und nun oben auch als solches vorgegeben.
.. und Du findest es ja offenbar auch irgendwie ganz interessant, sonst hättest Du Dich hier wohl auch nicht hin verirrt.
Der thread ist des weiteren offen, so schreiben hier z.B. auch Leute die mitteilen möchten, dass sie gerne essen und trinken ;-) Und auch sonst ist jeder herzlich gerne eingeladen.
Der kann mittlerweile zwei Finger nicht mehr bewegen - also wenn das regelmäßig ohne Handschuhe macht, geht das schon...
Kenne auch noch andere "Sportschläger" (die natürlich auch ähnlich wichtige Gründe hatten wie der oben...hahaha) die sich mindestens einmal die Hand gebrochen und dann operiert werden mussten.
Also ich vermute, da könnte schon was dran sein.
Ja, weil die "richtig saubere" Technik einfach gar nicht das wichtigste ist...der Trainer sorgt lieber dafür das Du enom viel Stress hast und unter Stress noch funktionierst. Woanders ist da die Technik überall wichtiger und sowas kommt gar nicht vor.
Es ist zwar militärisch, aber irgendwie "befehlstechnisch"ziemlich locker für etwas vom Militär kommt, finde ich. Da gibt es schlimmere Kampfkünste - bei weniger Effizienz ;)
Guck Dir einfach ein paar Schulen bei Dir in der Umgebung an (falls da mehrere sind) ;)
Schönes Wochenende wünsche ich Dir, bin am Sonntag Abend wieder da.
@gonzo
Ab NUR einer Person wird es erst kritisch mit der Konversation. Jedoch nicht unmöglich - guck hier mal durch das Forum ;)
"der Trainer sorgt lieber dafür, dass Du enom viel Stress hast und unter Stress noch funktionierst. Woanders ist da die Technik überall wichtiger und sowas kommt gar nicht vor."
Da sagst Du etwas sehr wichtiges! Manche beschweren sich ja darüber, wenn der Trainer seine Schüler durch den Raum prügelt und meinen, das wäre kein gutes und verantwortliches Training. Dort wird m.E. der Sinn davon gar nicht verstanden.
Es ist ein ganz wichtiger Teil, zu lernen dort auch unter Stress zu funktionieren, die Übersicht zu behalten, bei Treffern nicht gleich völlig einzubrechen, die Struktur zu halten etc.
Wenn das in solch einer ja immer noch sehr gemäßigten Weise schon nicht klappt, ist man realen Situationen schon gar nicht gewachsen.
Beim Ausüben der Techniken, in Partnerübungen, am Sandsack oder in den Formen ist Genauigkeit aber nichts desto trotz äußerst wichtig.
Wenn Du eine Bewegung 10.000 mal wiederholst so speist sich das enstsprechend in das neuromuskuläre Gedächtnis ein, und Du machst sie mehr und mehr eben auch genaus so ohne groß dabei nachdenken oder Dir bewußt Mühe geben zu müssen. Sie passiert einfach so, wie Du sie 10.000 mal gemacht hast. Wenn man 10.000 mal ungenau gearbeitet hat, speisen sich die Fehler jedoch ebenso ein.
Gerade weil es so schwierig ist, unter Druck noch präzise zu bleiben und wirklich saubere Techniken zu zeigen, ist es m.E. so wichtig, ansonsten im Training gerade 150% genau zu sein, damit unter Stress überhaupt noch was davon übrig bleibt. Ungenau wird es am Ende sowieso. Es ist immer nur die Frage auf welchem Level.
Ob man bei einer Übung easy durchkommt, richtig gefordert ist oder sogar an echte Leistungsgrenzen gerät, ist manchmal eine Frage von Nuancen der richtigen Haltung und dabei immer wieder faszinierend.
p.s.
Dass man sich die Hände brechen kann ist klar, da kenne ich auch genug Geschichten, das geht sogar mit Handschuhen! ich kann mir allerdings nicht recht vorstellen, dass dies davon abhängen soll, bzw. begünstigt wird oder eben gerade nicht, ob man nun horizontal oder vertikal schlägt.
Das höre ich zumindest zum ersten Mal.
Wenn man seine Hände ohne Handschuhe schnonen möchte, ist der palm strike also die Handwurzel vergleichsweise weniger verletzungsanfällig, aber das Eindrehen der Faust?
Na,.. die Theorie ist auf jeden Fall interessant.
Wenn es wirklich effektiv sein soll, kommt man um Sparring nicht drum herum.