Susanna-Händel
Für die zahlreichen Antworten in diesem Thread danke ich sehr. Diese Resonanz hat meine Erwartungen um Längen übertroffen hat. Auch musste ich mich nur kurzfristig fragen, ob eine Definition von "unterirdisch" angebracht gewesen wäre. Boersalino: vielen Dank auch für die Erweiterung meiner Geschwisterschar, damit hast Du das halbe Dutzend vollgemacht, sowie für Deine Anregungen. Gibich: Herzlichen Dank für die frühe und präzise Analyse. Meine Gedanken gingen ungefähr in dieselbe Richtung, was sich hinterher natürlich immer leicht sagen lässt. So geschliffen hätte ich es niemals formulieren können. Kiiwii hat sich auch wieder eingekriegt und Grinch beschäftigt sich mit seiner Soße. Es ist also alles im Lot.
Nicht teilen kann ich die Einschätzung, dass dieser Stoff für eine Hauptschulklasse angemessen wäre. Es kommt m.E. immer darauf an, was man bereit ist aus einem Stoff zu machen und wie tief man in ein Thema einsteigen möchte oder kann. Mancher Oberstufen Gymnasiast und /oder Student hätte hier wohl auch zu knacken. Das was auf den ersten und zweiten Blick vollkommen klar zu sein scheint, kann im Laufe der Zeit tiefgründig und umfangreich werden, was ja auf die Auseinandersetzung mit Märchen, Sagen, Mythen und Legenden ebenfalls zutrifft.
So stellt sich (mir) die Frage, welche Parallelen es im Leben Susannas und Daniels gibt und ob Susanna Vorläufer und/oder Nachfolger in der Geschichte hat. Noah, Lazarus, etc. Die David-Bathseba-Erzählung wurde ja schon erwähnt. Kann Susanna als Archetypus gesehen werden? Einen Hinweis darauf meine ich bei Gibich gefunden zu haben. Hier müssten sich m.E. philosophische Überlegungen anschließen, die zu Descartes, John Locke und Kant ("natura archetypa" )führen würden. An Nietzsche mag ich gar nicht denken. Ferner: Brauchte Susanna die CD, um sich reinzuwaschen oder hätten einige Wassertropfen auf ihrem Haupt auch gereicht? Hat sie eine Vorbildfunktion? Wofür stehen die beiden alten, hinterlistigen Richter, die falsches Zeugnis ablegen? Ich blicke da noch nicht ganz durch.
Spätestens mit etymologischen Überlegungen kämen wir in der Hauptschule nicht mehr durch die Tür. Boersa: Hast Du eine Quelle für die "a-o" Vokal-, und andere Verschiebungen? Ich bin hier bei sehr präzisen Angaben von Marx und Engels (Gesamtausgabe) gelandet. Die übersteigt leider momentan meinen finanziellen Horizont.
Wichtig ist es mir -last but not least- festzustellen, dass dies kein Frommenthread ist. Hat das jemals jemand bezweifelt? Das Gegenteil ist der Fall und selbst als Ersatzkirche könnte Ariva wohl nicht bestehen, auch wenn dem/der einen oder anderen so manches Lorbeerblatt gebührt. Ich bitte untertänigst mehr Öl auf meine Mühlen zu gießen.
Merci, эьюѣ,
http://de.wikipedia.org/wiki/Lucretia
rekiwi, ich bin jetzt schwerst beeinduckt, was genau genommen so viel bedeutet, dass ich auch Texte von dir künftig zwei- oder dreimal lesen muss :-)))
.... was sich aber lohnt!
(F. Kafka)
Grüße !
über die Standhaften (Cosi van tutte ???) könnten rekiwi, gibich, k.ramel und Walkürchen doch mal was zu Papier bringen. Wird auch nicht so umfangreich .... ;-)))
Es ist ein Fehler aufgetreten
Sie haben sich über einen Direktlink auf eine Seite begeben, die seit unserem Relaunch am 14. September 2009 leider nicht mehr existiert.
Bitte gehen Sie doch auf unsere Startseite www.dtv.de, um den gewünschten Inhalt zu finden. Wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeit.
In einem hessischen Erzählfragment wird die Mutter mit zwei Kindern verstoßen, wobei ihr zwei Finger abgehauen werden, die die Kinder tragen. Sie werden von Tieren geraubt und zu Küchenjungen, die Mutter Waschfrau. Die Brüder Grimm bemerken, dass mittelalterliche Sagen wie Mai und Beaflor oder Die schöne Helena offenbar vollständig aus diesem Märchen stammen. Sie nennen weitere Literaturstellen.
Durch das Verhalten des Vaters, der in der Not sein Kind wie einen Apfelbaum ausbeutet, gewöhnt sie sich an extreme Verantwortung für beider Seelenheil. Damit korrespondieren umgekehrt passive Versorgungsphantasien und eine Rastlosigkeit in einer traumhaft erlebten Welt, in einem umgekehrten Sündenfall lernt sie die Erlaubtheit des Verbotenen. "
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_M%C3%A4dchen_ohne_H%C3%A4nde
Hans-Jörg Uther findet als Vorläufer die französische Bertasage und Le doje pizzelle aus Giambattista Basiles Pentameron (IV,7).[8] Laut Lutz Röhrich galt das Pferd im Volksglauben als geistersichtig.[9] Er findet auch Beispiele für die Bedeutung der Blutstropfen. In KHM 56 Der Liebste Roland antworten sie anstelle der getöteten Tochter. In französischen Volksversionen warnt eine Stimme das Rotkäppchen, ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_G%C3%A4nsemagd
Zuerst einmal:
Glückwunsch an boersalino, daß er in rekiwis Geschwisterschar aufgenommen ist.
(p 51)
dann p 57
"Untreue in der Literatur" - am doppelten Exemplar hätte ich Interesse, sofern es noch nicht anderweitig vergeben ist
und um mich hier thematisch einzumischen, mag meine Standhaftigkeit zwar ausreichend sein, meine stichhaltige Belesenheit hat allerdings noch einige Lücken....
Sofern rekiwi einverstanden ist, bin hier gerne für den Anfang Zaungast und piepse erst, wenn ich das ein oder andere Körnchen beizutragen habe....
Einen angenehmen Tag in die Runde
wünscht
K.Ramel
Als ob niemand wüsste, dass Cosi fan tutte kein Holländer ist, und ein fliegender schon gar nicht...!
Auch geht es hier - würde ich sagen - nur ansatzweise um das Verhältnis von Lüsternheit und Keuschheit, zwei Seiten einer Medaille. Aufheben heißt die Devise, der schwarze Schwan ist nur die Rückseite des weißen.
Auch das Öl auf die Mühlen gefällt dem Herrn kiiwii nicht(#55), und dabei springt ihm der (Anti-)Christo und selbsternannte Tortellono zur Seite. Sehr bedenklich!
Ich setze im Sinn des Lustprinzips etwas dagegen, das endet zwar auch böse wie der Film "Der schwarze Schwan" und obendrein im Wasser, aber es geht runter wie Öl, die Mühlen kommen auch nicht zu kurz, und ihr habt was zum knabbern (oder lästern, wie´s beliebt). Immerhin triumphiert schon einmal das andere Geschlecht von A bis Z:
"Gott grüß dich, junge Müllerin!
Heut wehen die Lüfte wohl schön?"
"Laßt sie wehen von Morgen und Abend,
Meine leere Mühle zu drehn!"
(...)
Sie drückt ihn an die Brüste,
Der Atem wird ihm schwer;
Sie heult ein grausiges Totenlied,
Und wirft ihn in das Meer."
Noch ist nicht aller Tage Abend.*g*
Und was das Öl auf der Mühle angeht - ich giesse es lieber ins Feuer oder in den Salat, wohingegen die Mühle mit Wasser - wenn es denn von oben kommt - ihre Produktion beträchtlich steigern kann... (gut, a weng Schmier-Öl schadet natürlich auch da ned...)
meine spontane Assoziation
zu dem gemeinsamen "Topf", in dem Walkürchen, Gibich und ich wg "Standhaftigkeit" sitzen sollen
ist
"Die Fähnlein der 7 Aufrechten"
daß in dem Topf noch 4 Teilnehmer fehlen, sei mir bitte nachgesehen...
immerhin spielt auch Liebe mit rein, Lüsternheit allerdings weniger und Untreue auch nicht, soweit mir in Erinnerung....
War getreu, so lang ich sie gefunden,
Hat mit tiefem Seufzen immer neu,
Stets versöhnlich, sich mit mir verbunden.
Welcher einst mit himmlischem Gedulden
Bitter bittern Todestropfen trank,
Hing am Kreuz und büßte mein Verschulden,
Bis es in ein Meer von Gnade sank.
Und was ist's nun, daß ich traurig bin,
Daß ich angstvoll mich am Boden winde?
Frage: "Hüter, ist die Nacht bald hin?"
Und: "Was rettet mich von Tod und Sünde?"
Arges Herze! ja gesteh' es nur,
Du hast wieder böse Lust empfangen;
Frommer Liebe, frommer Treue Spur,
Ach, das ist auf lange nun vergangen.
Ja, daß ist's auch, daß ich traurig bin,
Daß ich angstvoll mich am Boden winde!
Hüter, Hüter, ist die Nacht bald hin?
Und was rettet mich von Tod und Sünde?
Und das Posthorn blaest zum letztenmale.
Sagt, wo bleibt der vierte Mann so lange?
Ruft ihn, soll er nicht dahinten bleiben!
– Indes faellt ein rascher Sommerregen;
Eh man hundert zaehlt, ist er vorueber;
Fast zu kurz, den heissen Staub zu loeschen;
Doch auch diese Letzung ist willkommen.
Kuehlung fuellt und Wohlgeruch den weiten
Platz und an den Haeusern ringsum oeffnet
Sich ein Blumenfenster um das andre.
Endlich kommt der junge Mann.
Geschwinde! Eingestiegen!
– Und fort rollt der Wagen.
Aber sehet, auf dem nassen Pflaster
Vor dem Posthaus, wo er stillgehalten,
Laesst er einen trocknen Fleck zuruecke,
Lang und breit, sogar die Raeder sieht man
Angezeigt und wo die Pferde standen.
Aber dort in jenem huebschen Hause,
Drin der Juengling sich so lang verweilte,
Steht ein Maedchen hinterm Fensterladen,
Blicket auf die weiss gelassne Stelle,
Haelt ihr Tuechlein vors Gesicht und weinet.
Mag es ihr so ernst sein? Ohne Zweifel!
Doch der Jammer wird nicht lange waehren:
Maedchenaugen, wisst Ihr, trocknen hurtig,
Und eh auf dem Markt die Steine wieder
Alle hell geworden von der Sonne,
Koennet Ihr den Wildfang lachen hoeren.
"Wollest mit Freuden
Und wollest mit Leiden
Mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
Liegt holdes Bescheiden. "
(Gebe mich aber nicht geschlagen
und mach aus "Bescheiden" holdes Behagen,
und streiche das "nicht" und streiche die "Leiden",
und tu gut daran beides zu meiden.)
------
*...und ganz schön ausgekocht. Die Kartoffelsuppe nehm ich, und die Spätzle auch, aber ohne Linsen.