Datagroup IT Services Holding AG
Seite 3 von 29 Neuester Beitrag: 21.11.24 12:33 | ||||
Eröffnet am: | 05.09.06 14:30 | von: Fibonacci. | Anzahl Beiträge: | 718 |
Neuester Beitrag: | 21.11.24 12:33 | von: Pleitegeier 9. | Leser gesamt: | 368.933 |
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Aus diesem Grund sind sicher auch viele Mittelständler momentan noch zögerlich, ob sie ihre IT jetzt schon outsourcen wollen. Ist zwar billiger, aber warum was riskieren? Ich denke aber, dass das auch ein Qualitätsargument ist: ich bin mir sicher, dass Datagroup-betreute 24/7 Services letztlich Probleme noch besser lösen würden als unsere interne IT (und das zu niedrigeren Kosten wegen Skaleneffekten). Daher würde ich vermuten, dass es irgendwann in den nächsten Jahren einen "tipping point" gibt, wo dann auf einmal ein großer Schwung Unternehmen outsourced. Irgendwann wird es für Mittleständler normal sein, IT als Service zu beziehen.
Ich hoffe, dass Datagroup bis dahin an der M&A Front noch ein wenig zulegt um von den Kapazitäten her gerüstet zu sein. Wenn man jetzt weiterhin einen großen Teil des Kuchens abbekommt, wird man in 5 Jahren in einer sehr komfortablen Situation sein.
http://www.comdirect.de/inf/news/...;SORT=DATE&SORTDIR=DESCENDING
Vielleicht noch ein kurzer Hinweis, wie die H1 Zahlen meine Berechnungen weiter oben verändern:
- Die EBITDA Prognose wird aufrechterhalten, daher gibt es hier keinen Änderungsbedarf
- Abschreibungen waren in H1 2,8 Mio, was sich auch genau mit meiner Annahme deckt
- Nettoergebnis ist höher als von mir prognostiziert! Dies kann entweder daran liegen, dass die Zinszahlungen niedriger sind als im Vorjahr oder dass der Steuersatz unter 30% gefallen ist (oder beides).
Um auf der konservativen Seite zu bleiben, gehe ich mal vorsichtshalber davon aus, dass der Ergebnissprung durch eine temporär niedrigere Steuerquote bedingt ist. Wenn die Zinsaufwendungen ebensohoch wie im Vorjahr wären, betrüge der Steuersatz lediglich 23%.
Da ein solch niedriger Steuersatz aber dauerhaft wohl nicht zu halten wäre, verändere ich an meiner Prognose des Earnings-Potenzials zunächst aber nichts. Genauso wie der Steuersatz von >40% im letzten Jahr ein negativer Einmaleffekt war, wäre ein Steuersatz von 23% in diesem Jahr ein positiver Sondereffekt, der bei der Valuierung nicht berücksichtigt werden sollte.
Allerdings besteht jetzt natürlich nicht unbegründete Hoffnung, dass tatsächlich auch die Zinskosten gesunken sein könnten, was zu einer Erhöhung des Earnings-Potenzials führen würde. Bei der Veröffentlichung der detaillierten Zahlen Ende Mai werden wir mehr wissen. Jedenfalls starke Zahlen, alles on track!
Corbox beflügelt den Vertrieb, wir haben einen extrem starken Auftragseingang, bilanziert CEO Max Schaber während der Frühjahrskonferenz der DVFA am Dienstag. In der Tat dürften die jüngst gewonnenen Aufträge für Datagroups modulare Komplettlösung für IT-Services den Nettogewinn vor allem in den kommenden Quartalen in die Höhe treiben. Den Grundstein für ein gutes Geschäftsjahr 2014/15 (per 30.9.) hat der IT-Dienstleister indes bereits im ersten Halbjahr gelegt. Während der Umsatz weitgehend stagnierte, sprang das Ergebnis je Aktie um 154% auf 0,33 Euro. In der gesamten Abrechnungsperiode halten wir 0,75 Euro für möglich, 2015/16 dann über 1 Euro. Auf dieser Basis wäre der Small Cap (12,61 Euro; DE000A0JC8S7) mit KGVs von 17 bzw. 13 bewertet. Das erscheint uns ausbaufähig. Denn die Pliezhausener werden sich laut Vorstandsboss Schaber künftig noch stärker auf hochmargige IT-Services und langfristige Verträge konzentrieren. Neuleser greifen bis 12,65 Euro zu. Den Stoppkurs ziehen wir auf das Niveau der Erstempfehlung vom 19.11.14 bzw. auf 10 Euro nach.
Inwieweit ist denn bei Datagroup eine Saisonalität gegeben? Wird das IT Budget bei den Unternehmen Anfang des Jahres vergeben, oder wie läuft das?
Tatsächlich gibt es eine gewisse Saisonalität in der gesamten Systemhausbranche. Der Jahresbeginn ist traditionell schwach, während das Jahresende traditionell stark ist. Das hat wohl auch etwas mit der Budgetierung der Kunden zu tun.
Im Cloudgeschäft ist diese Saisonalität deutlich geringer, da es sich um Serviceverträge handelt. Allerdings kann es auch hier zu Einmaleffekten kommen. Insbesondere sorgen Neukundengewinne zunächst für erhebliche Anlaufkosten um die IT für den Kunden aufzusetzen. Wenn's dann mal läuft, wird danach monatlich die Ernte eingefahren.
Was das erste Halbjahr von Datagroup angeht: aus meiner Sicht über Plan, was die EBITDA Prognose von 15 Mio. für das Gesamtjahr angeht. Vergleiche einfach mal die Ergebnisse zu Q1 im letzten Jahr: auch da waren die Gewinne nachgelagert.
Aufgrund der H1 Zahlen und der bestätigten Prognose von >15 Mio. EBITDA, würde ich für mich selbst folgende Prognose fürs Gesamtjahr wagen:
- Gewinnprognosen wurden bisher immer übertroffen von Datagroup, da sehr vorsichtig geguided wird. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung ist es daher sicher nicht vermessen, mit einem EBITDA von 15,5 Mio. zu rechnen (also einer leichten Übererfüllung der Guidance).
- PPA-Abschreibungen lagen in H1 auf 1,415 Mio. Die sollten relativ linear über das Jahr verteilt sein, daher rechne ich mit 2,83 Mio. am Ende des Jahres. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau.
- An cashwirksamen Abschreibungen kamen in H1 1,365 Mio. hinzu. Wenn man das aufs Gesamtjahr hochrechnet, kommt man auf 2,73 Mio., was ein wenig mehr wäre als im Vorjahr (möglicherweise aufgrund der derzeitigen Projektanläufe).
- Damit wären wir bei einem EBIT von 15,5 - 2,83 - 2,73 = 9,94 Mio.
- Finanzergebnis war in H1 -0,795 Mio. Dies sollte in H2 eher noch besser sein (wegen laufender Tilgung von Krediten). Rechnen wir aber mal vorsichtshalber auch hier mit einer linearen Entwicklung, so dass wir bei Zinskosten von 1,59 Mio. sind.
- Daraus ergibt sich ein EBT von 9,94 - 1,59 = 8,35 Mio.
- Steuerquote lag in H1 bei 33,5%. Dies ist spürbar über dem historischen Mittel. Seien wir aber auch hier konservativ und gehen von einer gleichbleibenden Steuerquote aus. Dann ergibt sich ein Nettoergebnis von 8,35 * (1 - 0,335) = 5,55 Mio.
- Geteilt durch die Anzahl der Aktien (7,572 Mio.) ergibt sich somit ein prgnostiziertes EPS von 0,73 EUR.
Man sollte hierbei aber unbedingt bedenken, dass dies nur das buchhalterische Ergebnis ist und erhebliche PPA-Abschreibungen enthält, die nicht cashwirksam sind und daher auch nicht berücksichtigt werden sollten bei der Bestimmung des EPS. (Aus diesem Grund weist Datagroups Konkurrent Cancom sein EPS von vorneherein um PPAs bereingt aus!) Wenn man um PPAs bereinigen will, sollte man die PPAs dem Nettoergebnis aufschlagen, gleichzeitig aber die höheren Steuern berücksichtigen, die ohne PPAs hätten gezahlt werden müssen.
Bei einem Grenzsteuersatz von 30% ergibt sich also ein steuerbereinigter Aufschlag von 2,83 * (1 - 0,3) = 1,98 Mio. Das um PPA bereinigte Ergebnis wäre dann also 5,55 + 1,98 = 7,53 Mio. Geteilt durch die Anzahl der Aktien ergäbe sich somit ein um PPA bereinigtes EPS von 1 EUR für 2014/15.
Mit anderen Worten: hier ist wirklich alles im Lot. Beim momentanen Kurs von 13 EUR hat Datagroup effektiv ein KGV von 13, was ich absurd günstig finde für einen Wert, der signifikant zweistellig wächst, mit erheblicher prognostizierter Nachfragedynamik für die nächsten 5 Jahre. Ich habe heute nochmal aufgestockt.
Es bleiben bei mir dennoch einige Fragezeichen. Z.B. der Auftragseingang.
Man sagt, seit 10/2014 habe man 9 neue Corbox-Kunden. Allein im Januar + Februar 10 Großaufträge über 56 Mio, davon über 60% Neukunden. Also mind. 34 Mio Neukundenaufträge. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 4 Jahren ergeben sich hier allein aus Jan. und Febr. 34:4 = 8,5 Mio zusätzlicher Umsatz allein aus Jan. und Februar.
Hochgerechnet auf das Gesamtjahr lägen wir hier bei Aufträgen mit Neukunden von über 100 Mio pro Jahr.
Mir ist bekannt, dass Datagroup umstrukturiert, hin zum margenstärkeren Geschäft.
Aber diese Auftragseingänge passen irgendwie nicht zu den Umsatzprognosen, die deutlich höher liegen müssten. So viel Bestandsgeschäft kann doch Datagroup gar nicht verlieren.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Datagroup schreibt, dass man seit IPO
sage und schreibe 16 Übernahmen getätigt hat. Sorry, aber das heißt für mich übersetzt, dass man ohne dieses externe Wachstum offenbar in der Vergangenheit gar nicht gewachsen ist.
Vielleicht bin ich ja zu kritisch, aber es wäre schön, wenn hier jemand etwas Licht ins Dunkel bringen könnte.
Zum Umsatzwachstum: Die Prognose von >155 Mio. Umsatz wurde bereits zu Beginn des Geschäftsjahres aufgestellt, d.h. bevor die Neukunden gewonnen wurden. Wie Du richtig schreibst, sollte man aufgrund der Neukunden mit ca. 10 Mio. mehr Umsatz im Jahr rechnen. Die Frage ist also, warum die Umsatzprognose zur HV nicht angehoben wurde.
Meine Vermutung hierzu (dies ist aber lediglich Hypothese und nicht Fakt):
1. Die Neukunden werden sicher nicht sofort umsatzwirksam, da Umsätze erst anfallen, wenn die IT-Umstellung in die Cloud vollzogen ist. Ich würde vermuten, dass dies eine spürbare Anlaufzeit benötigt. Es wäre also zu vermuten, dass die Neuumsätze erst in H2 anfallen. Das würde die Umsatzbeiträge für das laufende Geschäftsjahr schonmal in etwa halbieren.
2. Wie zuvor beschrieben, sorgen Cloud-Neukunden zunächst für Anlaufkosten. Es ist also damit zu rechnen, dass der EBITDA-Anstieg im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der Neukunden deutlich geringer ausfällt, als der Umsatzanstieg.
In Summe würde ich daher vermuten, dass die Neukunden in 2014/15 keinen großen Beitrag unter dem Strich leisten. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand möglicherweise entschieden, dass eine Änderung der Guidance nicht nötig ist. Persönlich denke ich dennoch, dass die hier besprochenen Aspekte dafür sprechen, dass ein Umsatz von eher Richtung 160 Mio. erzielt wird als Richtung 155 Mio. Aber das ist natürlich nur eine persönliche Vermutung.
Zum Thema Altgeschäft: Ja, Datagroup gibt teilweise bewusst Altgeschäft/Altkunden auf, wenn es zu margenschwach wird. Restrukturierungskosten sollen dafür jedoch keine mehr anfallen. (Das hat sich bisher in H1 bewahrheitet, es steht zu hoffen, dass es dabei bleibt). Dennoch ist klar, dass bestimmte Altbereiche z.B. im Handel umsatzmäßig rückläufig sein werden. Da hier die Fixkosten schon letztes Jahr gestrichen wurden, sollte das für das Ergebnis kein größeres Problem dastellen (und hat es tatsächlich in H1 auch nicht).
Zum Thema externes Wachstum: Datagroup hatte früher ein etwas anderes Geschäftskonzept. Ursprünglich fungierte man so etwa wie eine Restrukturierungsgesellschaft. Man betrieb klassisches Systemhausgeschäft mit recht schwachen Margen und wenig Wachstum. Der Gewinn kam, wie Du richtig schreibst, zu nicht unerheblichen Teilen aus der erfolgreichen Acquise und Neuausrichtung von kleineren Systemhäusern. Das ist kein sehr schönes Geschäftsmodell, aber eines, das leidlich funktioniert hat.
In den letzten drei Jahren hat Datagroup dann einen strukturellen Wandel durchlaufen. Man hat frühzeitig erkannt, dass Cloudservices und Managed IT sehr hochmargig ist und in Zukunft starke Umsätze generieren wird. Daraufhin hat man dem klassischen Systemhausgeschäft schneller und konsequenter als andere Systemhäuser den Rücken gekehrt und sich voll auf Cloud eingeschossen. Diese Transformation war sehr grundlegend. (Zum Vergleich: selbst Cancom, dass sich selbst als Cloud-Leader ansieht, betreibt dieses Geschäft eher als Add-on und hat das klassische Systemhausgeschäft nicht aufgegeben).
Natürlich kostet eine so grundlegende Transformation des Geschäftsmodells erstmal Geld. Man braucht ganz andere Mitarbeiter und Kompetenzen. Daher ist das Ergebnis von Datagroup unter dem Strich in den Transformationsjahren eher mau gewesen (auch wenn man auf EBITDA-Basis munter weiter gewachsen ist). Jetzt ist dieser Prozess aber praktisch vervollständigt. Klar, man wird in bestimmten margenschwachen Bereichen stagnieren oder schrumpfen. Allerdings (hoffentlich) ohne Restrukturierungskosten. Der Cloudbereich ist gut aufgestellt und wächst enorm schnell. Wenn hier die Marge gehalten werden kann, sollte die Profitabilität in den nächsten Jahren stark steigen, da durch Umsatzsteigerungen bei Managed Services Skalenerträge wahrgenommen werden können.
Dies ist jedenfalls meine Wahrnehmung. Ich will aber auch nicht den Eindruck erwecken, als steckte ich ganz tief drin. Wenn es gegenläufige Meinungen gibt, würde ich die sicher sehr gern hören.
VG h
Aber ich hoffe, sie liefern auch. Wenn Datagroup wie RIB agieren würde, dann würden sie für jeden neuen Corbox Kunden eine Ad-hoc rausbringen. Aber zum Glück agieren hier nicht solche Marktschreier.
Dort wird erklärt, dass Datagroup noch ca. 20 Mio. Altgeschäft mit niedriger Marge hat. Die werden über die nächsten Jahre (hoffentlich sanft) abgebaut werden. Wenn man mal davon ausgeht, dass das 4 Jahre dauert, könnte man also mit einem negativen Umsatz-Impact von ca. 5 Mio. pro Jahr in den nächsten 4 Jahren rechnen. Der Ergebnis-Rückgang, den dies mit sich bringt, sollte allerdings aufgrund der marginalen EBIT-Marge dieser Geschäfte sehr gering sein (zumindest dann, wenn alles planmäßig abgebaut werden kann und keine Restrukturierungskosten nötig werden).
Schaber erklärt im Call, dass dieser Abbau Datagroup beim Umsatzwachstum bremst, so dass man rein operativ keine riesigen Umsatzsprünge erwarten sollte. Allerdings betont er auch, dass dies eben nur das Umsatzwachstum betrifft, jedoch nicht das Ergebniswachstum, weil die sich ergebende Umsatzumschichtung von alt zu neu mit einer deutlichen Verbesserung der Marge einhergehensollte.
Falls Du den Call noch nicht gehört hast, kann ich ihn auch ganz grundsätzlich empfehlen. Sind 40 Minuten interessante Diskussion über das Geschäftsmodell und die Perspektiven.
Was mir von Seiten der fragenden Analysten leider fehlt, ist eine kritischere Diskussion der zukünftigen Wettbewerbsintensität. Dass Cloud und Outsourcing hohe Margen bringt, hat sich ja nun mittlerweile rumgesprochen, so dass Firmen wie QSC ganz bewusst ihr Geschäftsmodell in diese Richtung hin ändern (man hat die alten Pironet-Köpfe von Cancom abgeworben). Auch Firmen wie All for One Steeb und Bechtle werden da offenbar gerade aktiver.
Aus meiner Sicht heißt das, dass zumindest die ganz hohen Margenerwartungen (z.B. Cancoms ausgegebene EBIT-Zielmarge von 30% für Cloudservices) nicht dauerhaft tragbar sein werden. Schaber diskutiert das ein wenig im Call und macht sich zwischen den Zeilen auch ein wenig über Cancoms vollmundige Ziele lustig. Er selbst hat eine EBIT-Zielmarge von 15% für die Cloud und hält das wettbewerblich für dauerhaft machbar. Das wäre natürlich immer noch eine extrem gute Marge (zum Vergleich: 2014/15 wird Datagroup als Gesamtunternehmen wohl eine EBITDA-Marge unter 10% haben--die EBIT Marge wird entsprechend noch tiefer liegen).
Dennoch frage ich mich, ob auch diese 15% Zielmarge erreichbar sein wird, gegeben, dass es 5-6 Unternehmen wie Datagroup gibt, die essenziell das gleiche anbieten können. Es hätte mich interessiert zu hören, wo Datagroup da den Trigger für die hohe Marge sieht. Zum einen werden das Wechselkosten der Bestandskunden und Skaleneffekte sein. Schaber spricht auch von einer hohen Effizienz von Datagroup. Im Moment zieht sicher auch das sehr kundenfreundliche modulare Konzept Corbox. Allerdings denke ich, dass die Wettbewerber das früher oder später kopieren werden.
Da im Earnings-Call nur zwei Analysten gefragt haben, würde ich mich beim nächsten Call vielleicht sogar als Privatanleger einwählen, wenn Datagroup dies erlaubt. Hatte bisher einmal Kontakt mit der IR und das war sehr zuvorkommend und kosntruktiv.
Schließlich, was den Kursverlauf angeht: da wurde Datagroup sicher auch ein wenig in Sippenhaft genommen für den Cancom Kursverfall, weil man derselben Branche zugeordnet wird. Cancom hat in Q1 aber primär die Schwäche des Hardwaregeschäfts getroffen, weniger Schwäche des Cloudgeschäfts. Insofern ist das ein hinkender Vergleich. Cancom ist massiv zurückgekommen von über 40 EUR auf jetzt jetzt nur noch 32 EUR. Das ist die Strafe für das ewige Pushen im Aktionär :)
Im Vergleich scheint mir Datagroup aber immer noch deutlich günstiger bewertet als Cancom. Für Cancom denke ich, sind die Analystenerwartungen für 2015 übertrieben. Aufgrund der Q1 Zahlen würde ich von einem PPA-bereinigten EPS von 2 EUR ausgehen, so dass Cancom selbst nach dem massiven Kursverfall immer noch ein EPS von über 16 hat. Bei Datagroup erscheint mir ein um PPA bereinigtes EPS von Richtung 1 EUR aufgrund der H1 Zahlen nicht unerreichbar. Das entspräche einem KGV von unter 12 beim momentanen Kurs.
Folge: auch wenn ich mit Cancom in der Vergangenheit wirklich sehr schöne Kursgewinne erzielt habe (und zu Glück damals gut den Ausstieg getimet hatte) und die Aktie mittlerweile wieder attraktiv bepreist scheint, bleibe ich im Cloudbereich dennoch lieber in Datagroup investiert und habe keine Cancom Aktien gekauft.
https://www.comdirect.de/inf/news/...SORT=DATE&SORTDIR=DESCENDING
Wettbewerbsfähigkeit von DATAGROUP. Die Beurteilung externer Dienstleister
erfolgt bei Thales anhand einer detaillierten Competitiveness Scorecard,
die unter anderem die Marktstellung sowie finanzwirtschaftliche Kennzahlen
berücksichtigt. Im IT-Bereich liegt der Schwerpunkt der Bewertung auf der
Servicequalität sowie auf der internen Zufriedenheit mit den Leistungen des
Service Providers.
01.07.2015
Investorenveranstaltung, Stuttgart
14.07.2015
Investoren-Roadshow, Köln und Düsseldorf
Aug 2015
Veröffentlichung der Q3- und 9M-Zahlen
Auffallend ist die stagnierende EBITDA Marge von 5,5%
zum Vorjahresniveau von 5,6%.
FUNDAMENTAL & HZENGER sind also durch die jüngsten
CANCOM Zahlen in Ihrer Aussage bestätigt, dass DATAGROUP
viel weiter ist mit der Fokussierung auf das Margen reichere
Could Service Geschäft.
Wäre top wenn DATAGROUP die zumindest wie im ersten HJ
die 10% Marge auch in Q3 halten könnte. Der Kurs scheint
sich bei 12.50 13.00 gut zu halten auch wenn aktuell kein
Volumen in der Aktie ist.
Gruss and alle investierten,
Clavius
http://www.datagroup.de/datagroup/...eiter-und-Kundenbeziehungen.html
Ich hoffe an der Ecke nur, dass der noch verbliebene Rest ohne Restrukturierungskosten "ausgeschlichen" werden kann. In der Größenordnung, in der Datagroup das noch betreibt, kann man da eigentlich keine Marge mehr erzielen, die den Namen verdient. Ich denke Datagroup bietet das nur noch als Add-on für Kunden an, die unbedingt alles aus einer Hand wollen.
Natürlich hat der Ausstieg aus dem klassischen Kistenschieben auch nicht nur Vorteile. Einen potenziellen Nachteil würde ich darin sehen, dass Cancom sehr aktiv Cross-Selling betreiben kann. Ich bin sicher bei jedem Kauf von 1000 Druckern an einen Kunden bringt der Vertriebler auch gleich nochmal den Prospekt zum Cloudcomputing mit (wobei man da sicher vorsichtig sein muss--keine IT Abteilung lässt sich selbst gerne outsourcen...).
Der Kauf heute ist ganz schön. Die LBBW Schätzungen lassen vermuten, dass man damit in etwa ein EBITDA von 1 Mio. im Jahr dazukauft (+6-7% Ergebnis). Auch hier wird Cross-Selling sicher eine Rolle spielen. Was genau Vega macht ist mir etwas schleierhaft. Das Unternehmen ist laut Homepage wohl auch mit Thales verbandelt (Datagroups größtem Cloudkunden). Da Thales gerade seinen Outsourcingvertrag verlängert und erweitert hat, ist meine Vermutung, dass man im Rahmen des Volloutsourcings der IT von Thales darüber gesprochen hat, die Vega-Leute mit zu übernehmen. Klingt für mich also so, als hätte Datagroup hier zum Teil auch Berater übernommen, die das Thales Business bisher intern gemacht haben.
Was Vega sonst so genau macht, ist mir etwas schleierhaft. Auf der Homepage steht eher was zu Softwareentwicklung für Aerospace und Rüstung (also dem Kern von Finechaniccas Geschäft). Das würde mir etwas weit entfernt von Datagroups Businessmodell scheinen. Ob dieses Geschäft jetzt weiterbetrieben wird, ist unklar. Denn in der Pressemitteilung war ja eher die Rede von Banken, öffentlichem Dienst etc. Könnte man bei Gelegenheit mal die IR fragen, wenn's nicht eh demnächst in einem Interview oder im Q3 Bericht aufgeklärt wird.