Bruno ist tot...
Ist doch sehr gebirgig und äußerst anstrengend dort mit `nem Bärentöter rumzujumpen!
Verdächtig, verdächtig!
Jäger töten Braunbär "JJ1" | ||
Braunbär "JJ1" ist tot. Das Tier wurde am frühen Morgen im Rotwandgebiet oberhalb des Spitzingsees erschossen, wie das bayerische Umweltministerium inzwischen bestätigte. Unterdessen bemühen sich die Behörden, Angaben zum Schützen geheim zu halten. Ein Sprecher des bayerischen Landesjagdverbands sagte, es seien bereits Morddrohungen eingegangen. Die tödlichen Schüsse fielen gegen 5.00 Uhr. Zuletzt war er am Samstag von Wanderern im Gebiet der Rotwand gesichtet worden. Dort hatte er oberhalb des Spitzingsees ein Schaf gerissen. Der Wirt des 1.700 Meter hoch gelegenen Rotwandhauses hatte am Vorabend die Polizei alarmiert, nachdem er "JJ1" in unmittelbarer Nähe seiner Hütte gesehen hatte. "Ich habe die Leute beruhigt und gebeten, nicht aus dem Haus zu gehen", so Hüttenwirt Peter Weihrer. Danach sei er selbst vor die Tür gegangen und habe den Bären angeschrien. Der Bär sei daraufhin geflüchtet. "Er hat vor uns Angst gehabt", so Weihrer. Sorge um den SchützenWer den Bären getötet hat, soll aus Gründen des Personenschutzes geheim bleiben. Der Bär sei "von jagdkundigen Personen" erlegt worden, hieß es von Seiten des bayerischen Umweltministeriums. "Der, der den Bären geschossen hat, ob Polizist, Jäger oder Berufsjäger, wird sicherlich nicht sehr froh damit werden", sagte ein Sprecher des Jagdverbands mit Verweis auf Morddrohungen, die bereits eingegangen seien. Allerdings wisse man nichts über den Schützen. Auch die Landratsämter von Weilheim und Miesbach dementierten Gerüchte, wonach Angestellte der jeweiligen Landkreise "JJ1" getötet hätten. "Wir beschäftigen keine Jäger", betonten beide Stellen übereinstimmend. |
Gruesschen
Der WOLF
Der schnelle Abschuss nach Freigabe ist ein Indiz dafür, daß offensichtlich Ortskundige Jäger genau wussten, wo sich Bruno alias JJ1 alias Problembär aufhielt.
Finnische Bärensucher - die sich in Bayern NULL auskennen - wurden organisiert und diese liess man dann 2 Wochen in den bayerischen Tälern u. Bergen ein wenig herumtölpeln, damit die Volksseele eine Ruhe gibt. Es war und das weiss man von den ersten Aussagen der offiziellen von Anfang an klar, daß der Bär erschossen wird. Die Rücknahme des ersten Schießbefehls war lediglich ein Fake !
Denn mal ganz ehrlich.: Wo hätte der Bär denn dann hingebracht werden sollen.
Bei heutiger Wärmesuchtechnik war es sicher ein leichtes den Bär zu stellen und auch zu finden.... !! Denn sooooo gross und weit ist die Bayerische Bergsteppe nicht. Da geht man kaum 10 Minuten mal ohne eine Berghütte oder ein Forsthaus zu passieren.
Übrigens gab es so eine ähnliche Geschichte in einer TV - Serie vor Jahren bereits einmal verfilmt und lief praktisch genauso ab !!
Dies so ganz nebenbei - von einem Bayern der die Gegend schon kennt !!
"Dümmste aller Lösungen"
Bayerns Bär erlegt
Der seit Wochen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet umherstreunende Braunbär "Bruno" ist tot. Das Tier wurde in der Nacht zu Montag in der Nähe des Spitzingseegebiets im bayerischen Landkreis Miesbach geschossen. Das bestätigte ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums. Der Bär sei gegen 4.50 Uhr in der Nähe der Rotwand erlegt worden. Bayerns Landesumweltminister Werner Schnappauf (CSU) hatte sich zuvor trotz zahlreicher Proteste von Umweltschützern geweigert, die Abschussverfügung zurückzunehmen.
Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Hubert Weinzierl, kritisierte mit scharfen Worten den Abschuss des Braunbären. "Das ist die dümmste aller Lösungen", sagte Weinzierl im niederbayerischen Wiesenfelden. "Ich bin tief traurig darüber." Die Deutschen hätten gelassener auf den ersten eingewanderten Bären reagieren müssen, in anderen Ländern lebten Bär und Mensch friedlich zusammen. "Nur in Deutschland wird er liquidiert."
Die gerissenen Schafe hätten ersetzt und der Braunbär mit geeigneten Maßnahmen aus den Siedlungen vertrieben werden können. Man könne nur hoffen, dass "Brunos" Artgenossen einen Bogen um Deutschland machen, sagte der Naturschutzchef. "Bären der Welt, meidet Bayern." Der Freistaat, der sich gerne als führend im Naturschutz darstelle, sei damit "auf lange Zeit belastet".
Jörn Ehlers vom WWF bedauerte bei n-tv den Abschuss. "Es ist natürlich sehr schwierig und gerade vom WWF sind wir jetzt sehr betroffen irgendwo auch, weil wir haben jetzt seit sechs Wochen versucht, das Tier lebend zu fangen." Allerdings sei man auch ein bisschen am Ende des Lateins, "so ein bisschen wie ein Arzt, der seinem Patienten auch nicht mehr helfen kann ". Es sei schon auch ein Gefährdungspotential dagewesen.
Bruno war am Samstag von einer Gruppe Radfahrer am oberbayerischen Soinsee im Landkreis Miesbach gesehen worden, wie er den See durchschwamm. Wanderer beobachteten anschließend, dass er ins Gebirge kletterte. Das Raubtier war zuvor am Freitag bei Thiersee nahe Kufstein in Österreich gesehen worden. Dort hatte er einen Schafwidder gerissen.
"JJ1", wie der "Problembär" offiziell heißt, streunte seit Mai durch die Alpenregion zwischen Bayern und Österreich. Zwei Dutzend Mal hatte die Umweltstiftung WWF versucht, "Bruno" in eine Spezialfalle zu locken - vergeblich. Danach hatten finnische Bärenfänger zwei Wochen lang vergeblich versucht, ihn lebend zu fangen. Sie mussten unverrichteter Dinge wieder abreisen. Daraufhin wurde die Abschussgenehmigung erneuert.
Zum Abschuss freigegeben
Der erste Bär in Deutschland seit 170 Jahren hatte jedenfalls die Sympathien auf seiner Seite. Schüler sammelten Unterschriften für "Bruno", allerorten war er das Tagesgespräch. "Braunbär "Bruno" darf nicht sterben", schrieb der Vorsitzende des Tierschutzbundes Bayern, Manfred Fleischer, in einem offenen Brief an Schnappauf und verlangte: "Lassen Sie den Bären leben!"
Laut bayerischem Landesjagdverband wollten die Jäger nicht aktiv nach "Bruno" suchen. "Der Jäger, der "Bruno " abschießt, wird seines Lebens nicht mehr froh", sagt Naturschützer Thomas Schreder. Naturschützer hätten schon angekündigt, den Schützen zu verklagen.
In Gutachten war "Bruno" schon nach seinem ersten Auftauchen in Bayern vor mehr als einem Monat als gefährlich eingestuft worden. Der Grund: Er riss Schafe, knackte Hühnerställe, plünderte Bienenstöcke und näherte sich gelegentlich menschlichen Siedlungen.
Sein ungewöhnliches Verhalten hat "JJ1 ", der seinen offiziellen Namen von seinen im italienischen Trentino lebenden Eltern "Jurka " und "Jose" bekam, von der Mutter gelernt. Seit vier Wochen wird versucht, auch "Jurka" zu fangen. Behörden fürchten, dass sie "Brunos" drei kleinen Geschwistern die gleichen schlechten Manieren beibringe.
Bilderserie Der Bär ist tot
10. Mai: Der Bär reißt in Vorarlberg zwei Schafe.
DAX - es beginnt der Abstieg
22. Mai: In der Nähe von Wohnhäusern tötet „JJ1“ in Grainau elf Stück Federvieh und reißt zwei Schafe.
DAX - Der erste Tiefpunkt ist erreicht 5.550
23. Mai: Das Tier wird auch in Österreich zum Abschuss freigegeben.
DAX - steigt an den folgenden Tagen bis fast 5.800
14. Juni: JJ1“ entkommt im tirolerisch-bayerischen Grenzgebiet den finnischen Elchhunden
DAX - fällt bis auf 5.300 !!
24. Juni: Nach der wochenlangen erfolglosen Suche einigen sich Tirol und Bayern.
DAX - steigt wieder bis auf 5.550
26. Juni: „Bruno“ ist tot
Alle sind traurig, weil man ihn auch hätte in den Zoo bringen können
DAX - der Bulle weiß nicht was er ohne den Bär machen soll & stagniert erstmal ;-)
Keine Nachricht gibt es unterdessen von Brunos Bruder, dem vor einem Jahr im Münstertal aufgetauchten «JJ2».
Dieser war von der Schweizer Bevölkerung mit grossen Enthusiasmus begrüsst worden, obwohl er ein ähnliches Verhalten an den Tag legte, als der jetzt zum «Problembär» erklärte Bruno.
Beide Bären stammen von den im Zuge eines Wiederansiedlungsprojektes von Kroatien ins Trentino gebrachten Jurka und José. Die Spur von «JJ2» verlor sich laut dem Bündner Jagdinspektor am 29. September letzten Jahres bei Martina im Unterengadin, nachdem er im Juli aus dem Süden ins Münstertal und Engadin eingewandert war. Inzwischen wird befürchtet, dass er von Wilderern erlegt worden ist.
Das Raubtier wurde am frühen Montagmorgen im oberbayerischen Rotwandgebiet oberhalb des Spitzingsees von Jägern erschossen. Wie das bayerische Umweltministeriums mitteilte, wurde das Tier um kurz vor 5 Uhr erlegt. Der getötete Bär wurde dem Umweltministerium zufolge am Vormittag bereits von der Rotwand abtransportiert und zur wissenschaftlichen Auswertung gebracht.
Das Tier galt als besonders gefährlich, da es menschliche Ansiedlungen nicht mehr scheute. Mehrere Wochen lang hatte der Bär in der Grenzregion immer wieder Schafe gerissen, Bienenstöcke geplündert, Hühner und Zuchttauben getötet. In den vergangenen Wochen legte „Bruno“ Ministeriumsangaben zufolge dabei mehr als 300 Kilometer zurück und durchstreifte ein Gebiet von 6000 Quadratkilometern.
Alle Versuche, das Tier lebend zu fangen, waren vor dem Abschuss gescheitert. Ein eigens angereistes finnisches Jagdteam mit seinen auf Bären spezialisierten Spürhunden hatte nach rund zweiwöchiger Suche am Freitag die Arbeit eingestellt und war abgereist. Vor seinem Abschuss riss der Bär am Wochenende im Gebiet der Rotwand auf einer Almwiese noch ein Schaf. Er wurde von Wanderern und Mountainbikern gesehen und auch fotografiert.
Umweltministerium: „Abschuss unausweichlich“
Das bayerische Umweltministerium bezeichnete den Abschuss als unausweichlich. Noch am Wochenende habe sich der Bär Menschen bis auf nächste Nähe genähert, sagte Staatssekretär Otmar Bernhard in Schliersee. „Das alles ist außerordentlich gefährlich und nicht mehr zu akzeptieren gewesen“, ergänzte er.
Nach Angaben Bernhards wurden die Behörden am Sonntagabend informiert, dass der Bär im Spitzingseegebiet in den bayerischen Alpen gesehen wurde. Drei Jäger hätten sich dann auf die Fährte des Tieres gemacht und den Bären am frühen Montagmorgen aus 150 Meter Entfernung erschossen.
Morddrohungen gegen Jäger
Nach der Nachricht vom Abschuss des Bären gingen beim Landesjagdverband Bayern in Feldkirchen bereits Morddrohungen und wüste Beschimpfungen ein. Einem Verbandssprecher zufolge bekamen die Jäger schon Dutzende E-Mails aus ganz Deutschland. Darin würden die zunächst noch unbekannten Schützen beispielsweise als Mörder beschimpft, die das gleiche Schicksal ereilen solle wie den Bären. Der Landesjagdverband werde als „umweltzerstörender Verband“ bezeichnet, der verboten werden müsste, hieß es.
Der Sprecher zeigte sich angesichts der Hass-Mails besorgt: „Die Drohungen sind ernst zu nehmen“, sagte er.
Jagdverband bedauert Abschuss
Der Präsident des Landesjagdverbands Bayern, Jürgen Vocke, bedauerte die Tötung des Bären, zeigte sich zugleich aber erleichtert, dass niemand durch das Raubtier verletzt worden sei. „Leider musste der erste Bär, der sich seit 170 Jahren wieder in Bayern sehen ließ auf Grund seines atypischen Verhaltens aus der Wildbahn entnommen werden“, sagte Vocke wörtlich. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass der Braunbär absolut keine Scheu vor den Menschen gezeigt habe und damit potenziell gefährlich gewesen sei.
München, 26. Juni 2006
Bernhard: Abschuss von Braunbär JJ1 äußerst bedauerlich, aber objektiv unvermeidbar
"Bär war unkalkulierbares Sicherheitsrisiko"
+++ Der Braunbär JJ1 ist um 4.50 Uhr erschossen worden. Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard bedauerte den zur Gefahrenabwehr notwendigen Abschuss. "Die Gefahr, dass JJ1 Menschen gefährdet, ist gerade in den letzten Tagen noch größer geworden. Nicht nur, weil der Braunbär immer wieder in Siedlungen eingedrungen ist oder sogar am Tag durch Orte wanderte, um Futter zu suchen. Am Samstag (24. Juni) zeigte der Bär erstmals auch Drohgebärden gegenüber Wanderern; er richtete sich in seiner vollen Größe auf die Hinterbeine auf. Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes war deutlich gestiegen. Wir haben alles versucht, JJ1 lebend zu fangen. Nach den vergeblichen Versuchen seit Wochen ist jetzt leider keine andere Wahl mehr geblieben. Der Abschuss war unvermeidbar, auch wenn es allen sehr schwer gefallen ist", machte Bernhard deutlich. Zugleich bat er dringend auch die engagierten Tierschützer nicht die besondere Gefahrensituation mit JJ1 zu verkennen. "Wir hätten den ersten Bären seit 170 Jahren gerne in freier Natur behalten, leider hatte er sich zum Risikobären entwickelt. Solche Bären müssen auch in USA, Kanada, Finnland, Russland, Österreich und anderen Bärenländern getötet werden." Niedliche Bärenbilder dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei diesem Bären um ein verhaltensgestörtes Raubtier handelt. +++
Dieser Bär hat nach den Worten Bernhards eine gesellschaftliche Diskussion angestoßen, die Bayern fortsetzen wird. Dazu wurde bereits der Entwurf eines Bärenmanagementkonzept in Anlehnung an die vorhandenen Konzepte in Österreich und der Schweiz entwickelt. Außerdem wird sich Bayern an den Treffen der Bärenexperten Anfang Juli in Trient und im August in Chur beteiligen. "Wenn ein normaler Bär den Weg nach Bayern findet, ist er herzlich willkommen", so Bernhard.
Der Bär wurde heute um 4.50 Uhr früh von jagdkundigen Personen auf der Kümpflalm etwa 200 Meter vom Rotwandhaus entfernt erlegt. Der Wirt hatte nach einer Bärensichtung die Polizei benachrichtigt. Unter Leitung des Landratsamtes Miesbach als der für die Sicherheit zuständigen Behörde war die Abschussmaßnahme in enger Abstimmung des Umweltministeriums mit den Sicherheitsbehörden veranlasst worden. Die erneuerte Allgemeinverfügung, die geeigneten Personen den Abschuss erlaubt, war am Samstag veröffentlicht worden und damit am Sonntag in Kraft getreten. Das Tier wird derzeit wissenschaftlich untersucht. Erfasst werden Gesundheitszustand, Körpermaß, Gewicht, außerdem wird seine Identität genetisch überprüft. Nach diesen Untersuchungen wird der Bär präpariert und dem Museum "Mensch und Natur" übereignet werden.
http://www.stmugv.bayern.de/de/aktuell/presse/2006/279.htm
Weitere Informationen: http://www.natur.bayern.de
Kurz und schmerzlos sei er gewesen, der Tod des Braunbären Bruno, heißt es aus Bayerns Umweltministerium. Für den Minister hagelt es dennoch Kritik, die SPD fordert gar den Rücktritt. Das Fell des berühmten Bären soll nun ins Museum kommen.
München - Der bayerische Umwelt-Staatssekretär Otmar Bernhard (CSU) hat den Abschuss des Braunbären Bruno verteidigt. Aus Sicht des Artenschutzes sei der Tod des Bären "außerordentlich bedauerlich", in Abwägung von Sicherheit und Artenschutz sei aber keine andere Möglichkeit geblieben, sagte Bernhard. Für die Bevölkerung habe eine so große Gefahr bestanden, dass es nicht mehr vertretbar gewesen sei, das Raubtier in der Natur zu lassen. "Und da die Fangbemühungen gescheitert sind, kam nur eine Erlegung in Frage", sagte der CSU-Politiker.
Der Bär wurde laut Bernhard heute Morgen gegen 4.50 Uhr im Rotwandgebiet oberhalb des Spitzingsees aus einer Entfernung von 150 Metern erlegt. Die nötige Abschussverfügung sei zuvor wieder in Kraft gesetzt worden. Drei Jäger waren losgeschickt worden, nachdem der Wirt einer Berghütte im Rotwandgebiet den Bären gesichtet und die Polizei alarmiert hatte.
Das bayerische Umweltministerium muss wegen der Abschussgenehmigung sowohl von Umweltschützern als auch von Politikern herbe Kritik einstecken. So forderte die bayerische SPD den Rücktritt des Umweltministers Werner Schnappauf (CSU): "Der politisch verantwortliche Bärentöter Schnappauf hat als Umweltminister versagt und sollte seinen Hut nehmen", erklärte der Umweltsprecher der SPD-Landtagsfraktion, Ludwig Wörner. SPD-Fraktionschef Franz Maget kündigte an, den Vorgang juristisch überprüfen zu lassen: "Die Abschussgenehmigung war ein Fehler und widerspricht möglicherweise dem Gesetz." Auch der Deutsche Tierschutzbund will nun rechtliche Schritte prüfen.
WWF/SPIEGEL ONLINE
Bärenwanderung: Seine letzten Stationen
Der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat dagegen Verständnis für seinen bayerischen Kollegen Schnappauf. Er hätte an dessen Stelle wohl nicht anders gehandelt, räumte Gabriel ein. Allerdings sagte er auch: "Mir ist nicht klar, warum man ihn nicht betäuben konnte." Erstaunlich sei, dass der Bär wochenlang von Jägern, die ihn betäuben wollten, nicht habe gestellt werden können. Kurz nach dem Ende der Fangversuche habe er jedoch getötet werden können.
Um ihn zu betäuben, hätte allerdings ein Tierarzt sich auf 30 bis 45 Meter nähern müssen. In dem Gelände sei dies nicht möglich gewesen, erklärte das bayerische Umweltministerium - was allerdings von manchen Bärenfreunden in Schliersee offen bezweifelt wird. In der bei Touristen beliebten Gemeinde, die in der Nähe des Abschussortes liegt, kochen in den Stunden nach dem tödlichen Schuss die Gefühle hoch. "In den Köpfen der zivilisierten Menschen möge sich was ändern", fordert Bürgermeister Toni Scherer. Die Todesstrafe sei in Deutschland lange abgeschafft, da hätte auch der Braunbär nicht so einfach erlegt werden dürfen.
Der Bär soll nun ins Museum
Auch im Internet trauert man um den Bären. "Wir werden Dich nie vergessen", schreibt der Veranstalter des Online-Spiels www.brunoderbaer.de, bei dem es darum geht, den Bär zu betäuben. Auf seiner Seite hat der Betreiber nun einen Kondolenz- Blog eingerichtet. Auch Kuschelbärfreunden wird Trauerhilfe geboten: Die Firma "Steiff" wird ihre Teddy-Sonderedition "Bruno" künftig mit Trauerflor ausliefern.
Der Kadaver wird nach Angaben des Umweltministeriums nun wissenschaftlich untersucht. Dabei sollten Gesundheitszustand, Körpermaß und Gewicht festgestellt sowie die Identität genetisch überprüft werden. Anschließend werde Bruno präpariert und im Museum "Mensch und Natur" im Schloss Nymphenburg in München ausgestellt, hieß es. In dem Museum steht bereits der letzte vor rund 170 Jahren in Bayern erlegte Braunbär.
Der Bär, der aus Italien stammt und die offizielle Bezeichnung JJ1 trägt, war Mitte Mai dieses Jahres das erste Mal in Deutschland gesichtet worden. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen hatte er mehrere Schafe gerissen, anschließend überfiel er in Bayern auch Hühner- und Hasenställe, räumte Bienenstöcke aus und tötete immer wieder Schafe. In den vergangenen Wochen legte Bruno Ministeriumsangaben zufolge mehr als 300 Kilometer zurück und durchstreifte eine Fläche von 6000 Quadratkilometern.
Die Allgemeinverfügung wird auch immer weiter vorgezogen.
#17
Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) und sein Tiroler Kollege Anton Steixner gaben am Samstag im österreichischen Kufstein die Genehmigung zur Tötung. Rechtskräftig wird die Abschusserlaubnis in Tirol ab Montag und in Oberbayern ab Dienstag.
#70
Die erneuerte Allgemeinverfügung, die geeigneten Personen den Abschuss erlaubt, war am Samstag veröffentlicht worden und damit am Sonntag in Kraft getreten.
Nach anderen Medienangaben soll mit der veröffentlichung am Samstag die Verfügung schon in Kraft getreten sein
Soll der Abschuss von den 3 Jägern im Nachhinein legalisiert werden?
Tierschutzbund prüft rechtliche Schritte
Montag 26. Juni
München (dpa) - Nach dem Abschuss von Braunbär «Bruno» prüft der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Bayern rechtliche Schritte. Der Abschuss des Bären widerspreche einer Vielzahl internationaler Artenschutzvereinbarungen wie dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen und verstoße gegen das Tierschutzgesetz, teilte der Verein mit.
«Ich bin entsetzt, empört und traurig. Es ist beschämend, dass die Behörden keine andere Antwort für den ersten Bären hatten, der nach 170 Jahren deutschen Boden betreten hat», erklärte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel.
Die Tötung sei zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs die Ultima ratio gewesen. «Die Verantwortlichen müssen sich schwere Versäumnisse zum Schutz des Bären vorwerfen lassen, für die sie sich verantworten müssen», unterstrich Apel. «Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, auch wenn das "Bruno" nicht wieder lebendig macht. Aber ein solcher Vorfall darf sich nie wieder wiederholen.»
Es wäre Zeit genug gewesen, auf ein Angebot des Münchner Zoodirektors Professor Henning Wiesner einzugehen, der «Bruno» mit einem Blasrohr betäuben wollte. Der Experte, der weit reichende Erfahrung mit der Blasrohrbetäubung und dem Einfangen großer Wildtiere vorweisen könne, habe den Behörden mehrfach seine Hilfe angeboten.
Ja:
Nein:
(bitte hier unten klicken; oben zwecklos!)
http://n-tv.de/682472.html
Der aus Norditalien stammende Jungbär wurde am Montagmorgen um 4.50 Uhr aus rund 150 Meter Entfernung auf der Rotwand erlegt, wie Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard (CSU) mitteilte. Natur- und Tierschutzorganisationen reagierten mit Bestürzung und scharfer Kritik. „Das ist die dümmste aller Lösungen“, sagte Präsident Hubert Weinzierl vom Deutschen Naturschutzring. Präsident Fulco Pratesi von der Umweltorganisation WWF Italien sprach von einem „Akt der Barbarei“.
„Bruno“ sei schmerzlos erlegt worden, betonte Bernhard. „Er war sofort tot.“ Der Staatssekretär rechtfertigte den Abschuss mit „Drohgebärden gegenüber Wanderern“. Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes war deutlich gestiegen“, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. „In Abwägung der Sicherheit und des Artenschutzes blieb keine andere Möglichkeit“, sagte Bernhard.
Morddrohungen gegen Schützen
Der Landesjagdverband, Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) und der Tiroler Landesrat Anton Steixner erhielten bereits Dutzende anonyme Emails mit Beschimpfungen, Hasstiraden und sogar Morddrohungen. „Aus diesem Grund geben wir weder die Identität des Jagdteams noch die genauen Umstände des Abschusses bekannt“, erklärte der bayerische Bärenbeauftrage Manfred Wölfl.
Als in gereizter Stimmung ein Journalist auf einer eilig in Schliersse einberufenen Pressekonferenz nachbohrte, raunte ein Ministeriumssprecher: „Es sind Jagdkundige, und dabei bleibt es.“ Keine Antwort gab es von offizieller Seite zu dem Gerücht, wonach ein Polizeibeamter einer der drei Jäger gewesen sein soll, die „Bruno“ im Morgengrauen nahe der Kümpflalm unterhalb des Rotwandhauses erschossen.
Schafherden und Bienenstöcke überfallen
Der Bär mit dem offiziellen Namen „JJ1“ hatte seit seinem Auftreten im deutsch-österreichischen Grenzgebiet an die 35 Schafe gerissen, zahlreiches Federvieh gefressen sowie Bienenstöcke aufgebrochen. Weil er immer wieder in teils dicht besiedeltes Gebiet eindrang, galt er als „Problembär“. Der zweiwöchige Versuch finnischer Bärenjäger, „Bruno“ lebend zu fangen, misslang.
„Bären, meidet Bayern!“
Nach den Worten von Naturschützer Weinzierl kann nur gehofft werden, dass „Brunos“ Artgenossen nun einen Bogen um Deutschland machen. „Bären der Welt, meidet Bayern“. Auf internationaler Ebene kämpfe man für den Schutz bedrohter Arten wie Tiger, Elefant und Nashorn, schaffe es aber nicht, mit dem ersten Bären in Deutschland klarzukommen, kritisierte Präsident Olaf Tschimpke vom Naturschutzbund NABU. Die Behörden hätten beim ersten in Bayern eingewanderten Bären besonnener reagieren müssen und nicht gleich in Panik verfallen dürfen.
Der italienische Naturschützer Pratesi betonte, „Bruno“ sei Ergebnis eines Projekts zur Artenerhaltung gewesen – ein wieder in die Natur integriertes Exemplar aus dem Projekt Life Ursus im Adamello-Brenta-Park in Südtirol. „Wir vom WWF bemühen uns um die Artenerhaltung. Andere, andernorts, schießen einfach und zerstören jahrelange Arbeit“, kritisierte Pratesi. Generalsekretär Michele Candotti vom italienischen WWF sagte: „Es gibt keine Rechtfertigung für das, was heute im Morgengrauen passiert ist. Jagd auf einen Bären ist Zeichen einer Niederlage. Es gibt andere bewährte technische Maßnahmen, um Bären von bewohnten Gegenden fern zu halten.“
Einheimische und Touristen traurig
Touristen und Einheimische zeigetn sich bestürzt über „Brunos“ gewaltsamen Tod. „Schade um den schönen Kerl“, sagt Barbara Freyermuth, Verkäuferin eines Supermarktes in Bayerischzell. „Dass man das Tier abschießen musste, ist eine Tragödie.“ „Die hätten ihn besser einfangen sollen und nicht gleich umbringen“, findet auch ein Wanderer aus Ebersberg., der zu keinem Zeitpunkt gehabt habe.
William Haas, Parkwärter an der Spitzingbahn, mutmaßt sarkastisch, der Bär habe „wahrscheinlich das falsche Parteibuch gehabt“ und fügt hinzu: „Wir hatten uns schon an ihn gewöhnt. Ich glaub nicht, dass der Abschuss notwendig war. Toni Scherer, Bürgermeister von Schliersee, ereiferte sich mit den Worten: „Ich war der Meinung, dass die Todesstrafe abgeschafft ist, und erst recht die prophylaktische.“
Österreichische Naturschützer differenzierter
Nach Einschätzung der österreichischen Sektion der internationalen Naturstiftung WWF war die Tötung von „Bruno“ jedoch gerechtfertigt. „Bruno war nach unserer Einschätzung bereits ein Risiko-Bär“, sagte eine österreichische WWF-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa in Wien. „Man könnte ihn beinahe verhaltensgestört nennen.“