Berliner Schule kapituliert wegen Schülergewalt
Seite 3 von 13 Neuester Beitrag: 23.01.09 20:25 | ||||
Eröffnet am: | 30.03.06 09:08 | von: lassmichrein | Anzahl Beiträge: | 307 |
Neuester Beitrag: | 23.01.09 20:25 | von: daxcrash200. | Leser gesamt: | 42.580 |
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habe leider EH's Posting nicht gelesen. Allerdings muss man das auch nicht, wenn man den ersten Satz des nächsten Postings ("da musste nix in züge verfrachten") liest.
Wenn Du das als "angemessene Gegenmaßnahmen" einstufst, solltest Du Deine Meinung besser nicht äussern.
So long (oder doch besser short?)
Kalli
Zeitpunkt: 30.03.06 15:21
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - sieh weiter oben
"Ein Handybenutzungsverbot an Schulen ..... Und macht Handys bzw. das Benutzen derselben sogar nur noch attraktiver..."
Also Verbote machen attraktiv ....
Wieso braucht es ein Handybenutzungsverbot? In funktionierenden Schulen wurde das eh schon seit langem durchgesetzt. Nun es geht um die nicht so richtig funktionierenden Schulen. Vorher konnten sie dagegen vorgehen, jetzt müssen sie es.
MfG 54reab
Und die Videos werden jetzt halt noch mehr außerhalb des Schulgeländes getauscht. Und?
PS: Ich dachte, in Bayern gibt´s nur Schulen, die funktionieren???
Der Maulkorb hat wohl ned viel gebracht... *gg*
30. März 2006
"Knallkörper gezündet": Schule schlägt Alarm
Die Lehrer der Rütli-Hauptschule im Berliner Problembezirk Neukölln haben in einem Brief einen Hilferuf an die Berliner Senatsverwaltung gesandt, mit Bitte um Weiterleitung an den Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD), das Abgeordnetenhaus, den Migrationsbeauftragten und weitere Verantwortliche. Er war auf einer Gesamtkonferenz der Lehrer einstimmig angenommen worden.
Die Netzeitung dokumentiert aus dem Schreiben vom 28. Februar 2006, das jetzt bekannt geworden ist:
"Wie in der Schulleitersitzung am 21.2.06 geschildert, hat sich die Zusammensetzung unserer Schülerschaft in den letzten Jahren dahingehend verändert, dass der Anteil der Schüler/innen mit arabischem Migrationshintergrund inzwischen am höchsten ist. Er beträgt zurzeit 34,9 %, gefolgt von 26,1 % mit türkischem Migrationshintergrund. Der Gesamtanteil der Jugendlichen n.d.H. (nicht deutscher Herkunft) beträgt 83,2 %. Die Statistik zeigt, dass an unserer Schule der Anteil der Schüler/innen mit arabischem Migrationshintergrund in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist.
(....)
In unserer Schule gibt es keine/n Mitarbeiter/in aus anderen Kulturkreisen. Wir müssen feststellen, dass die Stimmung in einigen Klassen zurzeit geprägt ist von Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz uns Erwachsenen gegenüber.
Notwendiges Unterrichtsmaterial wird nur von wenigen Schüler/innen mitgebracht. Die Gewaltbereitschaft gegen Sachen wächst: Türen werden eingetreten, Papierkörbe als Fußbälle missbraucht, Knallkörper gezündet und Bilderrahmen von den Flurwänden gerissen.
Werden Schüler/innen zur Rede gestellt, schützen sie sich gegenseitig. Täter können in den wenigsten Fällen ermittelt werden. Laut Aussage eines Schülers gilt es als besondere Anerkennung im Kiez, wenn aus einer Schule möglichst viele negative Schlagzeilen in der Presse erscheinen.
(...)
Unsere Bemühungen die Einhaltung der Regeln durchzusetzen, treffen auf starken Widerstand der Schüler/innen. Diesen Widerstand zu überwinden wird immer schwieriger. In vielen Klassen ist das Verhalten im Unterricht geprägt durch totale Ablehnung des Unterrichtsstoffes und menschenverachtendes Auftreten. Lehrkräfte werden gar nicht wahrgenommen, Gegenstände fliegen zielgerichtet gegen Lehrkräfte durch die Klassen, Anweisungen werden ignoriert. Einige Kollegen/innen gehen nur noch mit dem Handy in bestimmte Klassen, damit sie über Funk Hilfe holen können.
Die Folge ist, dass Kollegen/innen am Rande ihrer Kräfte sind. Entsprechend hoch ist auch der Krankenstand, der im 1. Halbjahr 05/06 höher war als der der Schüler/innen. (...) Einige Kollegen/innen stellen seit Jahren Umsetzungsanträge, denen nicht entsprochen wird, da keine Ersatzkräfte gefunden werden.
Auch von den Eltern bekamen wir bisher wenig Unterstützung in unserem Bemühen, Normen und Regeln durchzusetzen. Termine werden nicht wahrgenommen, Telefonate scheitern am mangelnden Sprachverständnis.
Wir sind ratlos.
Über das QM (Quartiersmanagement) haben wir zwei Sozialarbeiter/innen mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund beantragt, um vor allem mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Aber diese Maßnahme allein wird die Situation nicht deeskalieren.
Seit Anfang dieses Schuljahres (05/06) ist die Schulleiterin erkrankt und wird in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Die erweiterte Schulleitung, bestehend aus vier Lehrer/innen, hat bis
Dezember 05 die Schule geleitet, dann wurde eine kommissarische Schulleiterin aus diesem Kreise ernannt.
Wenn wir uns die Entwicklung unserer Schule in den letzten Jahren ansehen, so müssen wir feststellen, dass die Hauptschule am Ende der Sackgasse angekommen ist und es keine Wendemöglichkeit mehr gibt. Welchen Sinn macht es, dass in einer Schule alle Schüler/innen gesammelt werden, die weder von den Eltern noch von der Wirtschaft Perspektiven aufgezeigt bekommen, um ihr Leben sinnvoll gestalten zu können.
In den meisten Familien sind unsere Schüler/innen die
einzigen, die morgens aufstehen. Wie sollen wir ihnen erklären, dass es trotzdem wichtig ist, in der Schule zu sein und einen Abschluss anzustreben? Die Schüler/innen sind vor allem damit beschäftigt, sich das neueste Handy zu organisieren, ihr Outfit so zu gestalten, dass sie nicht verlacht werden, damit sie dazugehören. Schule ist für sie auch Schauplatz und Machtkampf um Anerkennung.
Der Intensivtäter wird zum Vorbild. Es gibt für sie in der Schule keine positiven Vorbilder. Sie sind unter sich und lernen Jugendliche, die anders leben, gar nicht kennen. Hauptschule isoliert sie, sie fühlen sich ausgesondert und benehmen sich entsprechend. Deshalb kann jede Hilfe für unsere Schule nur bedeuten, die aktuelle Situation erträglicher zu machen. Perspektivisch muss die Hauptschule in dieser Zusammensetzung aufgelöst werden zu Gunsten einer neuen Schulform mit gänzlich neuer Zusammensetzung.
Kurzfristig brauchen wir eine Erhöhung der Lehrer/innenausstattung, um Ruhe in den Schulalltag zu bringen, der, wie oben erwähnt, geprägt ist durch Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht.
(...)
Wir brauchen die tägliche Präsenz einer Fachkraft, die uns bei Deeskalation und Krisenintervention hilft.
(...)
2009 wird unser Schulgebäude 100 Jahre alt und wir hoffen, dass bis dahin eine Schule geschaffen werden kann, in der Schüler/innen und Lehrer/innen Freude am Lernen bzw. Lehren haben."
(N24.de, Netzeitung)
<!--nachrichtentext ende -->Natürlich gibt es auch in Bayern Schulen die schlecht funktionieren und dabei sind aus dem Ruder zu laufen. Eine heile Welt gibt es nirgendwo. Allerdings ist die Situation in Bayern weit weniger übel als in manch anderem Bundesland. Kommt auch von rechtzeitigen und richtigen Reagieren auf aufkommende Probleme.
MfG 54reab
Zuerst mal zu 54reab:
"Außerhalb der Schule ist der potentielle Tauschkreis allerdings viel kleiner."
Unterschätzt du die Reichweite von Handys, oder wie soll ich das deuten?
Im Allgemeinen:
Wenn ich das richtig verstehe, möchte man damit das tauschen von Pornos und Gewaltvideos unterbinden. Man vermutet also, dass ein Minderjähriger (der einen Porno eh nicht besitzen darf) diesen nicht mehr einem anderen Minderjährigen zugänglich macht(was ebenso verboten ist) weil das anschalten des Handys verboten wird?
Respekt!
Grenzen sind notwendig und nichtgesetzte Grenzen sind die Quelle gewaltigen Konfliktpotentials. Ein Gerät dessen Eigentümer man ist und von dem bei Sachgemässen gebrauch keinerlei Gefahr für irgendwen ausgeht in den Pausen zu masregeln, ist sicher kein Pfeiler eines gelungenen pädagogischen Konzeptes.
Zumal ich mir dann die Frage stelle, warum Schulranzen nicht verboten werden. In diesen Teufelsdingern haben wir früher unsere Pornohefte geschmuggelt......
Das Du das anzweifelst zeigt, dass Du Dich mit der Materie ned sonderlich auskennst... Videos kann man per Handy nur über Bluetooth übertragen, und da ist die Reichweite tatsächlich ned sonderlich groß ;) Von daher hat er mit dieser Aussage vollkommen recht !
"Ein Gerät von dem bei Sachgemässen gebrauch keinerlei Gefahr für irgendwen ausgeht in den Pausen zu masregeln, ist sicher kein Pfeiler eines gelungenen pädagogischen Konzeptes." So ist´s...
MfG 54reab
"Video in Echtzeit, Download von Präsentationen ohne Wartezeit – das bietet Ihnen eigentlich nur Ihr PC … und Ihr Handy mit UMTS. Mit UMTS sind Sie unterwegs schneller im Internet unterwegs als zu Hause mit ISDN. Denn UMTS überträgt mit bis zu 384 Kilobits/s."
http://www.t-mobile.de/umts_neu/1,9577,14005-_,00.html
Das nur mal so am Rande. Gibt es das gute alte GPRS eigentlich noch?
Vielleicht hilft es ja, wenn man Schülern verbietet, sich auf dem Schulhof gegenseitig zusammenzuschlagen. Wenn ein solches Verbot nicht beachtet wird, frage ich mich, was ein Handyverbot an Beachtung finden wird. Die Hemmschwelle "illegal" ein Handy einzuschalten stufe ich mal als geringer ein.
Wenn man es schafft zu verhindern, dass Schüler sich zu Brei schlagen, dann kann das auch keiner mit dem Handy aufnehmen. Wenn sich jedoch Schüler gegenseitg massiv verletzen sollte man Froh sein, dass es einen Videobeweis gibt, der bei bei Tathergangsrekonstruktionen hilfreich sein kann. Einfach das Geschehene nicht festhalten dürfen, löst keine Probleme. Zumal das im Gegensatz zum Anspruch "Sicherheit durch Überwachung" stehen würde, mit dem überall Kameras installiert werden.
"Wenn Kindern oder Jugendlichen während den Pausen das Handy nicht zur Verfügung steht, werden sie sicherlich keinen Schaden fürs Leben davontragen."
Wenn es ihnen zur Verfügung steht auch nicht. Dein Satz beiinhaltet keine Aussage. Per Handy wird nichts an Daten transferiert, was sich nicht überall anders auch beziehen liesse. Jemandem sein Eigentum zu entziehen, weil er ausser den Eigentumsrechten keine weitere Begründung für den Verbleib in seinem Besitz anzubringen hat, führt sehr schnell in krude Situationen.
MfG 54reab
Nach der Schule treffen sich ein paar Kids - lass es vielleicht mal 10 oder 15 sein. Davon haben dann 5-8 solche Videos...
Quizfrage: Wo werden Summa summarum mehr Videos getauscht ???
Eskalation der Gewalt
Eine Hauptschule ruft um Hilfe
© Johannes Eisele/DDP
"Medienstars" für wohl nur eine kurze Zeit: Schüler der Rütli-Schule posieren für Fotografen
Ali ist seit einer Woche auf der Berliner Rütli-Schule und sagt: "Ich habe jeden Tag eine Prügelei gesehen." Weil die Gewalt an der Hauptschule in Neukölln außer Kontrolle zu geraten droht, hat die Schulleitung nun einen Hilferuf ausgesendet.
Nach dem Pausengong fliegen die Steine. Die Reporter am Zaun der Rütli-Schule ducken sich. Der Hausmeister kann nicht helfen. "Das ist hier jeden Tag so", sagt er und schließt das Fenster. An der Hauptschule in Berlin-Neukölln ist die Gewalt eskaliert. Wie aggressiv die Jugendlichen sind, ist an diesem Donnerstagmorgen zu spüren. Sie rütteln am Zaun, machen obszöne Gesten und strotzen vor pubertärem Imponiergehabe. "Ich habe jeden Tag eine Prügelei gesehen", sagt Ali, der seit einer Woche hier Schüler ist. Auch Handy-Filme mit so genannten Happy-Slapping-Filmen machen dort die Runde, sagt ein Mädchen.
Die Lehrer haben sich nun mit einem dramatischen Hilferuf an die Schulaufsicht gewandt. Dass sie die Schule mit ihrem hohen Ausländeranteil wegen der Gewalt ganz geschlossen haben wollten, stimmt zwar nicht, gleichwohl hat ihr Brief die Gewalt noch angestachelt. Die Schüler benehmen sich im Medienrummel vermutlich noch übler als sonst, die Stimmung wirkt aufgeladen. Als Notbremse hat Bildungssenator Klaus Böger (SPD) eine Polizeikontrolle versprochen, die wenigstens das Mitbringen von Waffen verhindern soll.
Neukölln nicht erst seit dem neusten Buck-Film in Verruf
Neukölln ist ein armer Stadtteil, der nicht erst seit Detlev Bucks Kinofilm "Knallhart" als Problemkiez bekannt ist. In Berlin wird seit längerem darüber diskutiert, wie arabisch- und türkischstämmige Jugendliche besser integriert werden können. An der Rütli-Schule erscheint das Problem besonders drastisch: "Die Araber haben das Sagen und unterdrücken die Türken", berichtet eine ehemalige Lehrerin im "Tagesspiegel". Sie habe das Gefühl, an der Schule würden "Kriminelle und Terroristen" großgezogen. Rund 80 Prozent der Schüler sind ausländischer Herkunft.
Was ihre Lehrer schreiben, klingt wie ein Abgesang an das Konzept der Hauptschule, die oft als "Restschule" gilt: Die Stimmung sei geprägt von "Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz uns Erwachsenen gegenüber". Türen werden eingetreten, Papierkörbe als Fußbälle missbraucht und Knallkörper gezündet. Einige Pädagogen gehen nur noch mit Handy in bestimmte Klassen, damit sie notfalls schnell Hilfe herbeirufen können. Auch von den Eltern bekommen die Lehrer wenig Unterstützung. In den meisten Familien sind die Schüler die einzigen, die morgens aufstehen. "Wie sollen wir ihnen erklären, dass es trotzdem wichtig ist, in der Schule zu sein und einen Abschluss anzustreben?". Der kriminelle Intensivtäter werde zum Vorbild.
Das ist Wasser auf die Mühlen der Opposition. Sie wirft Senator Böger Versagen vor. Für den Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) ist der Traum des harmonischen Miteinanders längst vorbei. Er sieht sich bestätigt. "Multi-Kulti regelt gar nüscht", sagt er vor dem Schultor. "Wir müssen in den schwierigen Gebieten mehr in die jungen Leute investieren." In Neukölln gebe es aber auch Jugendliche aus Migrantenfamilien, die es auf das nahe gelegene Gymnasium schaffen. Aber dafür interessiert sich derzeit niemand. An Hauptschulen brennt es - die Rütli-Schule ein drastisches Beispiel.
Bildungssenator Böger bestreitet, dass er zu spät gehandelt habe. "Es ist nicht so, als schauten wir über alles hinweg." Er kenne den Brief der Rütli-Pädagogen an die Schulaufsicht seit diesem Mittwoch. Im kommenden Schuljahr soll die Hauptschule mit der benachbarten Realschule zusammengelegt werden, was für ihn aber kein Patentrezept ist angesichts der "schwierigen Schülerschaft". Auch Unterstützung durch zwei Schulpsychologen Dienst und einen Ersatz für die erkrankte Schulleiterin sichert Böger zu. "Kein Schüler wird aufgegeben."
Caroline Bock/DPA
http://www.stern.de/politik/panorama/:Eskalation-Gewalt-Eine…
Vor der Rütli-Schule in Berlin | |
Tatort Berlin: Prügelnde Schüler, hilflose Lehrer
Nach dem dramatischen Hilferuf der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bildungssenator Klaus Böger (SPD) scharf kritisiert. Der Brief des Kollegiums bedeute kein Versagen der Lehrerinnen und Lehrer, sondern zeige das Versagen der Integrations- und der Bildungspolitik in der Stadt, erklärte die GEW-Vorsitzende Berlins, Rose-Marie Seggelke, am Donnerstag. «Die Probleme wurden vor sich hergeschoben; niemand soll sich wundern, wenn sie jetzt an einem Brennpunkt auf so spektakuläre Weise explodieren.»
Seggelke stellte außerdem die Schulform der Hauptschule in Frage, da sie nicht geeignet sei, den Schülerinnen und Schülern eine Perspektive zu bieten. «Der Fehler liegt im System», sagte sie. «Die GEW erwartet, dass SPD und PDS den Brief des Rütli-Kollegiums ernst nehmen und endlich zugeben, dass in einer Stadt wie Berlin die Schulform Hauptschule eine bildungspolitische Sackgasse ist.»
"Nur Spitze des Eisbergs"
Die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat dem rot-roten Senat und insbesondere Schulsenator Klaus Böger (SPD) «komplettes Versagen» in der Schulpolitik vorgeworfen. «Der Senat und die Schulaufsicht haben es versäumt, rechtzeitig und langfristig auf Hilferufe von betroffenen Schulen zu reagieren», sagte Fraktionschef Nicolas Zimmer am Donnerstag zu dem Brandbrief der Lehrer der Rütli-Schule. Sie fühlen sich machtlos gegenüber der Gewalt an ihrer Schule.
Zimmer sagte: «Der Hilferuf der Rütli-Schule ist nur die Spitze des Eisberges. Gewalt, Ausgrenzung und Terror gegen Lehrer und Mitschüler gehören seit Jahren zum Alltag an vielen Berliner Schulen und machen eines deutlich: Das Berliner Schulsystem befindet sich in einer schweren Krise.»
Schule bekommt Polizeischutz
Angesichts der eskalierenden Gewalt bekommt die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln eine Polizeikontrolle am Eingang. Dies könne aber keine Dauerlösung sein, sagte Bildungssenator Klaus Böger (SPD) am Donnerstag. Außerdem werde die Hauptschule von zwei Sozialarbeitern und zwei Experten aus dem schulpsychologischen Dienst unterstützt. Die Polizisten sollen von diesem Freitag an dafür sorgen, dass keine Waffen ins Gebäude gelangen. «Es wird keine Schule in Berlin geben, die aufgibt», betonte Böger.
Die Lehrer hatten in einem Brief an die Schulaufsicht um die Auflösung der Schule gebeten, weil die Lage außer Kontrolle geraten sei. Die Stimmung an der Schule sei geprägt von Zerstörung, Gewalt und menschenverachtendem Verhalten auch Lehrern gegenüber. Der von der Gesamtkonferenz einstimmig verabschiedete Antrag fordere die «perspektivische Auflösung» der Hauptschule zu Gunsten einer neuen Schulform, teilte die Senatsverwaltung am Donnerstag mit. Die im Problem-Bezirk Neukölln gelegene Rütli-Schule wird den Angaben zufolge von 224 Schülern besucht, davon sind 81,4 Prozent «nichtdeutscher Herkunft».
Medienberichten zufolge sind die Lehrer der Schule selbst im Klassenraum attackiert und bestohlen worden, Unterricht habe kaum noch stattfinden können. Die Lehrkräfte seien nur noch mit dem Handy in den Unterricht gegangen, um im Notfall schnell Hilfe rufen zu können. Auf dem Schulhof sei es ständig zu Schlägereien, Vandalismus und Beleidigungen gekommen. Eine Lehrerin berichtete, Schüler hätten per Mobiltelefon bei einem Pizzaservice Essen direkt in den Klassenraum geordert.
Pflastersteine für die Medien
Die Leiterin ist seit Anfang des Jahres krank, auch für die Stellvertretung hatte sich bislang niemand gefunden, es gab eine kommissarische Leitung. Böger kündigte an, an diesem Montag werde ein neuer Schulleiter die Arbeit aufnehmen. Er schlägt zudem vor, die Hauptschule mit der benachbarten Realschule zusammenzulegen. In Berlin wird seit längerem darüber diskutiert, wie arabisch- und türkischstämmige Jugendliche besser integriert werden können.
An der Rütli-Schule war die Stimmung am Donnerstag aufgeladen: Einige Schüler warfen Pflastersteine über den Gebäudezaun - offensichtlich, um sich vor den dort versammelten Medienvertretern zu brüsten. (N24.de, dpa, AP)
Externe Links:
Schule schlägt Alarm
Mit dieser Argumenation kann man dann alles verbieten, was auf irgendeine Art missbraucht werden kann... Vernünftige Pädagogik sieht anders aus.
Der Bürger jedoch bildet sich eine eigene Meinung. Und diese Entwicklung wirft logischerweise grundsätzliche Fragen zu Integrationsbemühungen der Länder auf.
Die Berliner Behörde hat zweifelsohne komplett versagt, da sie es bis zur Eskalation hat kommen lassen.
Wenn es so ist, dass ausländische Jugendliche mit "normalen" pädagogischen Mitteln nicht zu unterrichten sind, sollten die Lehrer nicht flüchten sondern handeln, und Verantwortung übernehmen. Dies ist zu spät bzw. nicht geschehen.
Zu einem "Cut" sind die Berliner Verantwortlichen mal wieder nicht in der Lage!
Unfähige Lehrer sollten versetzt werden, und die untragbaren Schüler und ihre Eltern zur Entscheidung gezwungen werden. Der Entscheidung, ich zu integrieren, oder die Schule zu verlassen. Zudem haben die staatlichen Behörden Sanktionsmöglichkeiten und nutzen diese nicht entsprechend. Für Fehlentwicklungen gibt es immer Ursachen, und deshalb auch Verantwortlichkeiten. Doch hier herrscht in unserem Land mehr Feigheit und Jammerigkeit, denn ein entschiedenes Vorgehen an den Tag zu legen, und der Verantwortung mit Kompetenz und Sachverstand nachzukommen.
In jedem anderen Job wird man in das Personalbüro gebeten. Unsere Lehrer und Beamten haben zu lange zugesehen, und wissen nun nicht mehr , wie sie die Karre aus dem Dreck bekommen. Denn eines ist klar:
Berlin ist inzwischen ganz Deutschland! Mehr oder weniger!
Doch Rot - Rot hat fertig!
One big family: