Unternehmen aus der Stahlbranche sind sehr konjunktursensibel.
Steigen in einem Konjunktur-aufschwung die Gewinne, werden die Aktionäre über steigende Ausschüttungen daran beteiligt.
Können Unternehmen diese Entwicklung nicht über den gesamten Konjunkturzyklus aufrecht erhalten, wird die Dividende gekürzt oder ganz gestrichen.
Steigerung bei Absatz...
Klöckner & Co konnte den Absatz im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2012 akquisitionsbedingt um 24,0% auf 1,9 Mio. t gegenüber dem Vorjahr (1,5 Mio. t) steigern.
Im Vergleich zum 4. Quartal 2011 stieg der Absatz durch die saisonale Geschäftsbelebung um 13,5%. Im Segment Europa lag der Absatz aufgrund des schwierigen Umfelds sowie durch Portfoliobereinigungen um 5,1% unter Vorjahr.
Einzig in Deutschland konnte ein leichtes Absatzwachstum erzielt werden, während in Spanien das Geschäft nochmals deutlich nachgab. Im Segment Americas stieg der Absatz dagegen vor allem durch den Erwerb von Macsteel um 125,4% an.
Aber auch organisch lag der Absatz im Segment Americas mit 11,8% deutlich über Markt und Vorjahr.
... und Umsatz
Der Umsatz folgte der Absatzentwicklung und konnte im 1. Quartal 2012 um 22,6% auf rund 1,9 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Ohne Akquisitionen läge der Konzernumsatz etwa auf dem Niveau des Vorjahres (–0,5%).
Ergebnis unter Vorjahr
Das operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 45 Mio. € unter dem durch hohe Lagergewinne begünstigten Vorjahreswert von 104 Mio. €.
Das EBIT und das Ergebnis vor Steuern (EBT) der ersten drei Monate des Geschäftsjahres betrugen 18 Mio. €, bzw. –6 Mio. €. Das Konzernergebnis ging entsprechend von 44 auf –10 Mio. € zurück.
Ausblick
Die langfristigen Annahmen zur EBITDA-Marge wurden von 6 auf 5% reduziert. Die langfristigen Planungen des Managements zur Marge erscheinen ambitioniert. Strukturell rückläufige Preise belasten die Profitabilität.
Die Spirale aus fallenden Stahlpreisen könnte die Gewinne von Klöckner & Co in tiefere Regionen führen. Auch wenn das Management bezüglich des US-Geschäfts Zuversicht demonstriert, sind die Margen im 1. Quartal relativ niedrig gewesen.
Zusammen mit dem schwierigeren Markt in Europa ist es unwahrscheinlich, dass Klöckner das Vorjahres-EBITDA erreicht. Damit dürfte auch die Dividende im Jahr 2013 ausfallen
Klöckner & Co ist der größte produzentenunabhängige Stahl- und Metalldistributor und eines der führenden Stahl-Service-Center-Unternehmen im Gesamtmarkt Europa und Amerika.
Das Kerngeschäft des Klöckner & Co-Konzerns ist die lagerhaltende Distribution von Stahl und Nicht-Eisen-Metallen sowie der Betrieb von Stahl-Service-Centern.
Auf Basis seines Distributions- und Servicenetzwerks bedient der Konzern an rund 290 Standorten in mehr als 20 Ländern über 170.000 Kunden. Aktuell beschäftigt Klöckner & Co rund 11.200 Mitarbeiter.
Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 7,1 Mrd. €.