Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
Irgendwie muss ich grad an Wirecard denken... ^^
Guten Tag !
Also ganz ehrlich ist nun auch bei mir der Rubikon so langsam überschritten.
Leider muss ich meinem Vorredner in der Sache Recht geben. Entgegen meiner hier immer wieder geäußerten Auffassung, scheint es so zu sein, dass es Hinweise dafür gibt, dass der Artikel der Wirtschaftswoche wohl doch nicht so danebenlag wie ich vermutet habe (und wovon ich bis heute Morgen absolut überzeugt war).
Mal ganz unabhängig von dem ganzen Durcheinander der jetzt in den Bilanzen entsteht, ist das auch für die Risikoverteilung im Unternehmen sehr schädlich, denn nun werden sämtliche anteile an Daedalic und oolipo wieder BL selber zugerechnet und damit liegt das gesamte wirtschaftliche Risiko bei BL.
Klar ist aber, dass jetzt zunächst einmal nicht die mittelfristigen strategischen Konsequenzen im Vordergrund stehen dürften sondern die "Bilanztrickserei" (leider wird man das nach der heutigen Meldung ja nicht mehr anders nennen können, denn wenn sowohl der Käufer von Anteilen als auch der Verkäufer letztendlich zum selben Konzern gehören, ist der Verkauf von Anteilen zur Gewinnsteigerung "Trickserei"). Und eben die muss nun rückgängig gemacht werden, was natürlich den ausgewiesenen Gewinn erheblich vermindert. Abgesehen davon dürfte auch der Ruf des Unternehmens nunmehr nachhaltig beschädigt sein.
Ich habe hier lange die Sichtweise des Unternehmens vertreten, weil ich davon überzeugt war, dass diese richtig ist. Nun muss ich erkennen, dass dem nicht so war. Ich habe daher heute sämtliche Anteile bis auf einen Restposten im unteren dreistelligen Bereich veräußert (und bin extrem erstaunt, wie wenig die Börse bisher auf diese Meldung reagiert!!!!).
Natürlich werde ich das Unternehmen weiter beobachten, bin mir aber nicht sicher, ob der Kurs nach dieser Meldung von eben nicht einbricht und zu ganz anderen Niveraus kommt.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Verantwortlichen sich wirklich im Unternehmen werden halten können und ob nicht die Konzernstrategie komplett über den Haufen geworfen werden muss- und mit welchen Kosten/Aufwendungen das verbunden wäre, kann man ehrlicherweise derzeit nicht sagen. Aber das ist nach dieser Meldung wahrscheinlich für die nächsten Tage/Wochen zweitrangig.
Tja, die ganzen Skeptiker hatten Recht und ich offenbar nicht.
Man kann offenbar auch als jemand, der sich schon länger mit "Börse" beschäftigt noch negativ überrascht werden:(.
Hier ist die Meldung noch ein wenig ausführlicher... http://www.ariva.de/news/...t-konsolidierungskreis-der-bilanz-5854225
aber jetzt bleibt mir nur eins zu sagen:
Der AR ist weg, jetzt muss Schierack ganz schnell (!!!!!) folgen.
Anders gibt's keine Neuanfang.Sie machen so gern einen auf börsennotiert und professionell, aber schlechter geht's wirklich nicht.
Herr Schierack, übernehmen Sie bitte schnell Verantwortung und treten Sie zurück!!!!
Da bleibt nur Kopfschütteln!
Haste "control", also steuerst Du ein Unternehmen oder besitzt die Kapitalmehrheit wird vollkonsolidiert.
Da sind noch nicht mal Amateure am Werk, das ist echt Diletantismus
5,50 Euro wäre dann bei mir der erste Einstieg. "Kaufe das wieder ein, was ich mit leichtem Gewinn zuvor veräußert hatte": Kann man hier im Forum nachlesen.
Die Verschiebung der HV (auf 30.11.) tut ihr Übriges. Also jetzt die Kurse verfolgen und ggfs. dann d o c h zugreifen - und das trotz aller Proteste! .... Bis bald.
Fraglich nur, ob das Vorgehen legal war oder eben nicht mehr... Die Kursstrafe folgte auf dem Fuß. Das Wesentliche war somit eingepreist. Die jetzt beschlossenen Berichtigungen werden die Vergangenheit betreffen und an den berichteten cash flows wird sich nichts ändern.
Vielleicht gibt's nochmal ein kleines Schütteln, wenn die korrigierten Vorjahresergebnisse kommuniziert werden, vielleicht auch nicht.
Sicher ist: Follet und Co. werden weiter Bücher schreiben
6,08
Wenn ich lese, das 15 Mio im Feuer stehen heisst das m.E., das das rückwirkend weniger Gewinn ist, also aus Gewinnrücklagen genommen werden muss. Das ist mal ein großer Schluck aus der Pulle
An den Cashflows ändert sich nix - nur an der Gewinnlage...
Ich hoffe auf einen Neuanfang - undnach dem Chaos gern auch mit neuer Führung in orm des CEOs
Heute gab es, offenbar relativ unbemerkt und erst recht ohne jede Auswirkung auf den Kurs der Aktie, die Zahlen zum Q1 des laufenden Geschäftsjahres.
Insgesamt erzielte die BL AG einen Umsatz von 28,6 Mio Euro nach 20,7 Mio Euro im Q1 des Vorjahres.
Die Steigerung beruht jedoch ausschließlich auf der erstmaligen Konsolidierung der Buchtpartner GmbH, die 8,2 Mio Euro zum Konzernumsatz beigetragen hat.
Leider gibt es im aktuellen Jahr nur eine Zwischenmitteilung zum Q1 und keinen richtigen Zwischenbericht mehr (auch das eine aktionärsunfreundliche Unart, die allerdings nicht von BL zu verantworten ist sondern die sich der Gesetzgeber zur "Vereinfachung" ausgedacht hat), so dass man keine Vergleichszahlen in der Mitteilung selber mehr findet.
Daedalics Umsatz ist in jedem Fall "flat" geblieben- 1,7 Mio Euro- und bookrix ist leicht angestiegen- von 0,5 Mio Euro auf 0,6 Mio Euro.
Da sich ja durch die "nachträgliche Eingebung der KPMG" der Konsolidierungskreis geändert hat, sind die Quartale relativ schlecht miteinander zu vergleichen. Das EBITDA ist nunmehr mit -1,0 Mio Euro negativ (im Vorjahr war der Verlust nur halb so hoch), das Ebit liegt bei - 2,0 Mio Euro (im Vorjahr -1,3 Mio Euro).
Damit deutet sich mMn an, dass auch das laufende Jahr wieder ein "Übergangsjahr" werden wird- das letzte Jahr war ja operativ nicht wirklich gut, das laufende Jahr wird wohl, Stand heute, eher noch etwas schlechter werden.
Leider ist aus der Zwischenmitteilung nicht zu entnehmen, wie hoch die Aufwnedungen für die Ingangsetzung von oolipo sind, deutlich angestiegen sind in der GuV vor allen Dingen die "Aufwendungen für bezogene Leistungen" (von 5,5 auf 8,1 Mio Euro)- was mag da dahinterstehen?- und der beliebte Sammelposten "sonstige betriebliche Aufwendungen" ( von 5,3 Mio Euro auf 7,8 Mio Euro ).
Bemerkenswert wäre mMn auch noch, dass sich der Posten "Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen" y-o-y deutlich erhöht hat. Wurde der Bestand im Vorjahr noch um knapp 1 Mio Euro abgebaut, hat er sich im abgelaufenen Quartal um 2,1 Mio Euro erhöht.
Ob das nun gute Zahlen sind?
Ich würde auf den ersten Blick sagen, dass sich das nicht sagen lässt:-). Die Infos sind sehr dürr (ist halt nur eine "Zwischenmitteilung" ohne Bilanz wegen der notwendigen Bilanzänderung der vorhergehenden Bilanzen). Derjenige, der schon seit ein paar Tagen den Kurs der Aktie oben hält, scheints aber nicht zu stören- ich möchte wirklich mal wissen, wer das sein könnte.
Einzig sagen lässt sich vielleicht derzeit, dass Daedalic umsatzmäßig noch nicht Fahrt aufgenommen hat (unveränderter Umsatz zum Vorjahr). Ob das so geplant ist oder nicht, weiß ich aber nicht.
"Weniger Ertrag und viel höhere Schulden", so der Leitsatz.
Aus der Bilanz 2105/16 geht hervor, "dass der Verlag viel mehr Geld verbraucht, als er einnimmt".
Trotz niedriger Bewertung der Aktie im Vergleich zu den erzielten Erlösen folgert man, dass Anleger die Aktie meiden sollten.
Mein Einwand: Wir haben offenbar noch niedrigere Kurse bislang nicht gesehen.
Ob der Kurs im Bereich um 6,00 Euro gehalten werden kann, müsste sich alsbald zeigen.
Vor einigen Wochen schien ja noch alles klar und es war ausgemacht, dass der Verlag sich angesichts der Minizinsen deutlich günstiger refinanzieren kann. Jetzt scheinen 2 Mio. Euro Zinszahlung und 30 Mio. Euro Rückzahlung für die Anleihe halt nicht mehr so sicher.
Meinungen dazu?
Musst halt nur schauen, dass Du ausreichend Volumen kaufst aufgrund der Kaufgebühren ei einer solch kurzen Restlaufzeit.
Den Artikel habe ich am Bahnhof mal kurz überflogen. Ich fand ihn schon ziemlich heftig, weil da wohl mindestens zwischen den Zeilen angezweifelt wurde, dass BL die Umfinanzierung der Anleihe hinbekommt und "den Laden" liquiditätsmäßig weiter aufrechterhalten kann.
Bisher gab es von BL nur die Aussage, dass die Banken zu den (ausgeweiteten) Kreditlinien stehen. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich vorstellen, dass den Banken der Unterschied zwischen "operativen Gewinnen" und "Gewinnen durch Entkonslidierungen" nicht bekannt ist (aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Wirtschaftsprüfer heute einen Vertrag für unbedenklich halten und 1 Jahr später für so problematisch, dass die Bilanzen geändert werden müssen).
Ob die Tatsache, dass man wegen der geänderten Rechtsauffassung des WP nunmehr oolipo und bLue Sky vollkonsolidieren muss, an der Bewertung durch die Banken etwas ändert, muss man dann aber abwarten.
Letztendlich ist es bei BL so, dass die Investitionen in das Digitalgeschäft und in den Kauf von Buchpartner und LYX tatsächlich einiges an Geld gekostet haben- und bei Dadalic und oolipo muss man eben abwarten, ob sich diese Ausgaben irgendwann und irgendwie rentieren. Sollte BL, wie geplant, dann doch noch einen Anteil von 55% an oolipo verkaufen können, kämen ja auch wieder Gelder rein.
Zudem läuft das Buchgeschäft, das mMn auch etwas vernachlässigt worden ist, nicht so wie gewünscht- von daher kommt auch durch das "Brot-und Butter-Geschäft" nicht so wirklich viel Cash herein- und nicht zuletzt muss BL für die Bestsellerautoren auch vorab eine ganze Menge an "Vorabhonoraren" zahlen, um die Rechte an deren Büchern erwerben zu können- bis dass das Geld wieder drin ist, geht BL erstmal in Vorleistung (es geht ja auch nicht nur um Honorare sondern auch um Druckkosten und Versandkosten, Kosten für Lektorat und für Werbung etc. bevor die ersten Euro mit den Büchern verdient werden). Da kann es schonmal zu einem finanziellen Engpass kommen.
Meiner Meinung nach hat man sich, das habe ich ja schon öfter erwähnt, bei den Investitionen für oolipo und möglicherweise auch dedalic vergallopiert. Diese waren vielleicht höher als gedacht- dafür waren die Bucheinnahmen niedriger als erhofft und schupps fhelt cash.
Wie gesagt, man muss jetzt abwarten, ob oolipo Anteile in nenneswertem Umfang verkauft werden können und dann soll oolipo ja auch bald mal Geld verdienen (nach dem Launch sollen ja die Massen strömen, woran ich nach wie vor nicht glaube, aber vielleicht schafft man es ja, dass sich Ausgaben und Einnahmen dann wenigstens die Waage halten und dass dann kein cash mehr abfließt).
Verkaufen sich die neuen Bücher von Follett und Brown dann plangemäß, sollte bald auch wieder Geld in die Kasse kommen.
ABER: Es gibt eben schon ein paar "falls" in der Rechnung.
Insofern halte ic persönlich BL derzeit für ein spekulatives Invest. ich habe heute in diesem Sinne meine noch verbliebenen Altbestände durch billige Aktien aufgestockt (zu dem Preis, den FD2012 hier immer genannt hat- 5,50 Euro und teilweise leicht drunter), so dass sich mein Durchschnittskaufkurs für BL jetzt bei etwa 5,55 Euro befindet.
Ob das nun eine gute Entscheidung war, wird man ja sehen, denn der Kursrutsch von heute könnte ja auch wieder ein Hinweis auch eine bevorstehende schlechte NAchricht oder auf negative Berichterstattung sein--wer weiß das schon?
Denen dürften ja auch alle Infos vorliegen und sie kaufen (trotzdem) 3%.
Die entscheidende Frage ist nun einmal, ob BL jetzt von seinen zusätzlichen Investitionen und damit verbundenen Änderungen im Angebotsverhalten profitieren kann (Digitales, usw.), neben den bekannten Buchproduktionen, oder eben nicht.
Dann wäre auch der zunächst einmal zu große Mantel nicht das Problem. Lediglich die theoretisch vorhandene Möglichkeit, auf den Verkaufspreis der Anteile eingewirkt zu haben, hat ja die zweifelnden Wirtschaftsprüfer bewegt, die zuvor ganz anderer Meinung waren. Hier ist BL das Opfer, mal abgesehen von der Auflösung des AR.
Hoffentlich führt die Änderung der Bilanzen nun dazu, dass man die von 2016/17
in ein ruhigeres Fahrwasser überführt und seitens BL die machbare Dividende im Auge behält, denn sonst wird's schwierig, gute Argumente (auf Dauer) zu finden.
Das mit der HV wird sich wohl noch klären (verschoben in den November 2016!)
Oje Herr Schierack, sie haben gut zu tun...
Ich finde den Einbruch jetzt dann schon wieder etwas übertrieben bzw. der Kurs ist jetzt da, wo ich ihn nach dem Eingeständnis, dass man die Bilanzen der letzten Jahre doch korrigieren muss, erwartet hatte, was dann aber wohl die Natexis Asset Management aus Paris verhindert hat.
Natürlich gibt es bei Bastei Lübbe viele Fragezeichen- die gab es zum überwiegenden Teil aber auch schon als das Unternehmen noch bei 7,80 Euro notiert hat (bis ungefähr einen Tag vor dem Tag als man die Kürzung der Dividende angekündigt hat). Mein größtes Fragezeichen ist und bleibt das hinter "oolipo". Wobei es da inzwischen- insoweit hat es dann doch eine Änderung gegeben- sogar zwei Fragezeichen sind.
Einmal die nach der Werthaltigkeit der Investitionen in diese Plattform (auf deutsch: Wird "das Ding" irgendwann mal laufen und kann man damit Geld verdienen?)
Und Fragezeichen 2: Wird Bastei Lübbe denn nun endlich mal die angekündigten Investoren für oolipo finden (was dann ja auch wieder zu einem nicht operativen Entkonsolidierungsgewinn führen müsste und was vor allem die unselige Bilanzgeschichte beenden würde)?
Ich schließe bei oolipo nach wie vor rein gar nix aus. Ich bin auch immer noch nicht fest davon überzeugt, dass die Plattform überhaupt "auf Sendung" geht und nicht vielleicht doch noch kurz vor dem eigentlich angekündigten Launch nach dem Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!" eingestampft wird (gleichzeitig mit einer Menge der durch den Börsengang eingeworbenen Mittel).
Andererseits besteht Bastei Lübbe ja nun erfreulicherweise nicht ausschließlich aus oolipo. es gibt auch noch das Brot- und Butter Geschäft, den Verlag plus Ebooks plus Buchpartner plus Hörbücher plus RAEDER (plus/minus Daedalic) und der wird derzeit zu einem Preis gehandelt, der zum ursprünglichen Ausgabepreis der Aktien fast 50% Platz hat. Das Unternehmen Bastei Lübbe wird bei 13,2 Mio Aktien derzeit mit einem Preis von ca. 70 Mio Euro bewertet- das erscheint mir nicht wirklich viel.
Natürlich kann man derzeit kein KBV ermitteln, weil sich der Buchwert durch die Bilanzkorrekturen vermindern wird. Der bisher ausgewiesene Buchwert für 2015/2016 lag bei ca. 62 Mio Euro. Wie gesagt, das Eigenkapital muss um die Konsolidierungsgewinne bereinigt werden und dürfte daher deutlich absacken. Gelingt es BL aber, tatsächlich Anteile an oolipo an (diesmal auch tatsächlich "fremde Dritte") zu veräußern, sind einerseits die Anteile, die in der Bilanz verbleiben, wieder höher zu bewerten, mal vorausgesetzt, man verkauft die Anteile zum gleichen Preis wie an Blue Sky (und angeblich gibt es ja auch drei Investoren, die schon Anteile zu einem noch höheren Preis gekauft haben) und andererseits fließt dem Unternehmen BL dann auch wieder Cash zu - und dinsgesamt würde das Eigenkapital dann auch wieder steigen (durch die erneut einzubuchenden Entkonsolidierungsgewinne).
Denn die Cashfrage dürfte derzeit den Markt auch noch beschäftigen. Schafft es BL die Anleihe, die im Oktober fällig wird, einigermaßen problemlos zu refinanzieren, dürfte die Angst, dass BL illiquide wird, auch so langsam vorübergehen.
Hierzu gibt es in der auf der Internetseite der BL veröffentlichten Studie von Warburg Research eine interessante Passage. Danach haben die Konsortialbanken durch die notwendig werdenden Bilanzänderungen ein formales Kündigungsrecht für ihre Kredite. Allerdings soll BL danach die Covenants weiterhin deutlich (!) erfüllen und es wäre, was ich mir auch nicht anders vorstellen kann, auch so, dass die Banken bei ihren Berechnungen die nun durch die Bilanzkorrektur wieder rückgängig zu machenden Entkonsolidierungsgewinne, von Anfang an aus den ausgewiesenen Gewinnen herausgerechnet hätten- und der operative Gewinn hat sich ja nicht verändert.
Trotzdem steht sicher in den Augen der Marktteilnehmer auch hinter der Frage, ob BL den notwendigen Cash aufbringen kann, um einerseits die Anleihe abzulösen und zweitens die notwendigen Investitionen in oolipo (sofern das nicht abgeschaltet oder verschoben wird) und in Daedalic (Stichwort: Kauf von Blockbusterstoffen) sowie in das Grundgeschäft (Vorfinanzierung von Buchrechten bekannter Autoren) ohne Abstriche durchführen zu können, ein größeres Fragezeichen.
Nun kommts drauf an, wie man die oben augezeigten Schwierigkeiten bewertet. Es kann natürlich sein, dass die Banken die Kredite einschränken, BL Investitionen kürzen muss (dann hoffentlich aber an der richtigen Stelle) und die Rückflüsse in Form von EpS deutlich geringer ausfallen als bisher gedacht. Dann müsste man die Aktie schon noch einmal neu bewerten, wobei ich nicht zu sagen vermag, ob nicht selbst dann 5,25 Euro ein eher günstiger Preis wäre.
Es könnte aber natürlich auch sein, dass oolipo-Anteile tatsächlich verkauft werden können- vielleicht zu einem etwas niedrigeren Kurs als an Blue Sky, was zu einem niedrigeren oder vielleicht sogar zu gar keinem Entkonsolidierungsgewinn führen würde, die Liquiditätssituation aber verbessern könnte und dass man dann im nächsten geschäftsjahr tatsächlich auch ein paar Euro über Blockbusterspiele bei Daedalic verdient und sich der neue Ken Follett wieder sehr gut verkauft (was ich angesichts der Tatsache, dass es sich dabei ja um die zweite Fortsetzung der "Säulen der Erde" handelt, schon für nicht unwahrscheinlich halte) und dann dürfte sich die Situation der BL auch wieder schlagartig bessern.
In dem Zusammenhang sollte man sich vielleicht noch einmal die Analystenschätzungen vor Augen führen (jeweils nach Abschluss des Q1 des laufenden Geschäftsjahres also schon in Kenntnis der Tatsache, dass die Bilanzen für die letzten beiden Jahre korrigiert werden müssen).
Warburg Research schätzt für das kommende Geschäftsjahr ein EpS von 73 Cent , die DZ Bank von 69 Cent und Oddo Seydler von 80 Cent- im Schnitt liegt die Schätzung also bei 74 Cent. Bezogen auf den heutigen Kurs wären das dann schon sehr niedrige Multiples. Und da BL sicher nicht wieder den Fehler machen wird, von den eigentlich angekündigten 40% Dividendenausschüttung abzuweichen, dürfte sich, für den Fall, dass es so kommt, wie die Analysten erwarten auch eine sehr "nette" Dividendenrendite ergeben.
Das MUSS natürlich nicht so kommen, KANN aber so kommen, wenn die Pläne von BL einigermaßen aufgehen, wobei ich sogar glaube, dass die Analysten in diese Zahlen sicherheitshalber gar nicht allzuhohe Ergebnisbeiträge aus dem Digitalgeschäft eingerechnet haben.
Und diese Schätzungen zeigen ein MÖGLICHES Potential der Aktie- wie gesagt, wenn das Unternehmen das Geschäft einigermaßen in den Griff bekommt und die Liquidität sicherstellen kann.
Was mich dabei einigermaßen optimistisch stimmt ist die Tatsache, dass BL auf dem klassischen Buchmarkt (plus Digitales) auch schon in den Jahren vor dem Börsengang recht erfolgreich waren, was mir das Gefühl gibt, dass dort Leute am Werk sind, die sich in ihrem Stammgeschäft gut auskennen. Vielleicht/Wahrscheinlich (?) hat man den Fehler gemacht, sich auch auf Vorstandsebene zu sehr mit oolipo und Daedalic zu beschäftigen aber das kann man ja entweder korrigieren oder Daedalic und oolipo kommen doch noch richtig ins Laufen.
Inzwischen ist der Kurs jedenfalls so sehr zurückgekommen, dass man, selbst wenn BL sich dazu entschließen sollte, wieder ein reiner Verlag (natürlich plus Ebooks und Hörbücher und plus Vertrieb etc.) zu werden, nicht zu hoch bewertet wäre.
Insofern- ich komme wieder zurück zu meinem Eingangssatz- habe ich meinen Durchschnittskurs heute noch einmal verbilligt.
Das ist aber keine Empfehlung für andere! Die Aktie ist derzeit ziemlich spekulativ, das sollte man schon wissen!
Einen schönen Abend noch.
Zur Abwechslung (?) dann auch mal eine sehr erfreuliche Meldung von Bastei Lübbe.
Bastei Lübbe wird auch das neue Buch von Dan Brown verlegen. Dieses wird im September 2017 erscheinen und wieder Robert Langdon als Protagonisten haben.
Dass ein Buch mit Bestsellerpotential - wie die Bücher von Dan Brown- auch eine enorme wirtschaftliche Bedeutung für Bastei Lübbe hat, sieht man daran, dass man vom letzten Buch von Dan Brown in Deutschland über alle "Formen" hinweg 1,85 Mio Stück verkauft und damit 15,5 Mio Euro Umsatz erzielt hat.
Nun kann man wohl endgültig davon ausgehen, dass das kommende Wirtschaftsjahr für BL sicher ziemlich erfolgreich sein wird, denn neben Dan Brown wird ja wohl auch Ken Follett sein neues Buch vorstellen, welches ja ebenfalls im Herbst 2017 erscheinen wird.
Da es sich dabei um eine Fortsetzung der "Kingsbridge-Erzählung" handelt, sehe ich persönlich da großes Potential, denn "Die Säulen der Erde" gehört zu den absolut erfolgreichsten Büchern in Deutschland überhaupt.
Man kann unter normalen Umständen also davon ausgehen, dass das Geschäftsjahr 2017/2018 im Verlagsbereich schon sehr erfolgreich sein wird.Und durch den Abverkauf der beiden Bücher sollte sich normalerweise auch die Liquiditätslage im Unternehmen wieder verbessern lassen, die aktuell sicher auch durch die Vorlaufkosten der beiden Bestsellerbücher belastet wird (Autorenhonorare müssen ja vorab gezahlt werden, das Marketing muss gemacht werden, die Bücher müssen gedruckt werden und erst ganz zum Schluss kommt das Geld dann auch wieder rein).
Natürlich wäre es schön (jedenfalls aus meiner Sicht), wenn man auch in den Jahren zwischen den Bestellern von Follett und Brown wieder mehr anzubieten hätte- aber das Geschäft im Buchmarkt ist halt ein wenig anders als sagen wir der Verkauf von Druckmaschinen.
Wenn ein Verlag ein Buch verlegt, ist nie sicher, wie sich das Buch verkauft.
Als BL Timur Vermes "Er ist wieder da" verlegt hat, konnte niemand damit rechnen, dass das ein derartiger Verkaufserfolg werden wird. Das sind dann die unerwarteten Erfolge, von denen ein Verlag (auch) lebt.
Generell hat es ein Buch ohne Promotion durch einen großen Autorennamen aber angesichts der Vielzahl und Fülle von Neuerscheinungen halt schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen. Daher ja auch mein Petitum, dass man bei BL besser mehr Geld zum "Anwerben" von neuen Autoren verwendet hätte, die schon einen Namen haben (wobei man die ganz Großen der Branche sicher nur schwer bei ihren Verlagen loseisen kann- aber man könnte es ja häufiger mal in der zweiten Reihe versuchen- also bei Autoren, die ein gewisses Verkaufspotential fast schon garantieren aber DEN Bestseller (noch) nicht dabei hatten.
Zudem, auch das habe ich schon häufiger erwähnt, könnte man sich bei den HC auch auf ein kleineres Programm verständigen und dafür die erscheinenden Bücher sehr viel intensiver vermarkten. Wenn man ein Buch eines neuen Autors verlegt ohne dafür kräftig die Werbetrommel zu rühren, wird es das Buch schwer haben, zwischen den zig Neuerscheinungen, die jedes Jahr auf den Markt kommen aufzufallen. Da man aber sicher nicht das Geld hat, alle Neuerscheinungen so zu bewerben, wäre eine Straffung der Zahl der Neuerscheinungen vielleicht eine Überlegung wert- um neue Autoren zu "machen". Hat ein Autor erstmal ein vergleichsweise gut verkauftes Buch geschrieben, ist es beim zweiten schon sehr viel leichter, dieses in den Markt zu drücken, weil der Autor halt schon einen Namen hat...
Tja, es könnte alles so nett sein, wenn man sich nicht Daedalic und oolipo ans Bein gebunden hätte. Mal schauen, ob wir von den beiden Unternehmen dann auch mal vergleichsweise gute Nachrichten bekommen werden...
Einen angenehmen Tag noch allerseits!