Das barbarische Metall


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Neuester Beitrag: 06.11.24 22:27
Eröffnet am:09.09.11 16:18von: harcoonAnzahl Beiträge:4.311
Neuester Beitrag:06.11.24 22:27von: warumistLeser gesamt:710.725
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2873 Postings, 4807 Tage 25karatQualität....

 
  
    #476
15.12.11 19:44

KiK ist scheiße, die Qualität jedenfalls, in Europa hergestellt oder nicht, das ist unterste Billigstufe....

Aldi und Lidl verkaufen sehr wohl Waren, die in Europa hergestellt werden, Lidl hatte in der letzten Zeit einige Probleme in der Mitarbeiter Führung, das ist ganz klar ein Management Problem.

Bei Aldi müssen die Mitarbeiter zwar ordentlich schuften, aber die Entlohnung scheint mir nicht gar all zu schlecht zu sein.

Ich kaufe auch so viel wie möglich beim Bauern, da ich auf dem Land wohne, aber alles geht halt nun mal nicht.

Viele Dinge werden so oder so nicht mehr in Europa hergestellt.

 

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2873 Postings, 4807 Tage 25karatDruck...

 
  
    #477
15.12.11 20:11

Leider geraten auch die Zukunftstechnologien immer mehr unter Druck( Solarindustrie ) da einfach nicht mehr Wettbewerbsfähig produziert werden kann.....trotz staatlicher Förderung!

Da sehe ich die Besteuerung auch als unglaubliches Problem, Lohnsteuer z.B. heißt ja nichts anderes als Arbeit zu besteuern, also zu verteuern!

Wer blickt überhaupt in diesem Steuersystem noch durch?

 

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonLidl/Aldi Nonfood

 
  
    #478
16.12.11 01:25
ich meinte nicht das Lebensmittelsortiment (ohne das Transportproblem würde das auch anders aussehen), sondern die Nonfoodsachen. Ich glaube, ihr wisst schon, worum es geht.
Es gibt sehr wohl Waren, die im Inland hergestellt (und nicht nur aus Importteilen zusammengeschraubt) werden. Die sind zwar teurer, halten aber auch länger. Bei der vorherrschenden ex-und-hopp Wegwerfmentalität sind solche Aspekte aber leider uninteressant geworden.
Wäre doch mal was zum Nachdenken für unsere geschätzten Patrioten, die man doch des öfteren beim Discounter trifft.  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonOpfer der Globalisierung, ein Beispiel

 
  
    #479
16.12.11 01:32

2873 Postings, 4807 Tage 25karatMöbel....

 
  
    #480
1
16.12.11 09:13

Das fängt schon bei der Einrichtung an, Möbel aus Spanplatten funiert ist der Trend, zwei mal umziehen und das Zeug kann man wegschmeißen, wer läßt schon noch ein Möbelstück vom Schreiner machen.

Also ich bevorzuge Massivholz, hält ewig und umgerechnet auf die lange Gebrauchszeit ist es gar nicht teuer, kauft man nämlich meist nur ein mal...

Geldscheine werden übrigens auch nach einer kurzen Umlaufzeit kleingeschnipselt und durch neue ersetzt, Gold hat da schon eine längere Gebrauchszeit und früher war das Geld ja auch aus Gold und Silber!

 

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2873 Postings, 4807 Tage 25karatObsoleszenz....

 
  
    #481
1
16.12.11 15:24

Die Obsoleszenz ist ein Teil der Produktstrategie, so werden Fehler teilweise absichtlich von der Industrie eingebaut um die Haltbarkeit des Produktes zu verkürzen. Das heißt nichts anderes als das Waren nach einer bestimmten Zeit kaputt gehen sollten, ansonsten werden nämlich keine Neuen nachgefragt, somit wird auch weniger verkauft und produziert....

Möchte da mal die gute alte Glühbirne anführen, die Lebenszeit wurde im Durchschnitt auf 1000 Stunden reguliert, da gab es ein richtiges Kartell der Glühbirnenproduzenten....

Das Selbe gilt für fast alle Industriegüter!

 

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonKaufen für die Müllhalde...

 
  
    #482
1
16.12.11 16:39

 wenn man die Glühlampen bei niedriger Netzspannung betreibt, halten sie fast ewig. Einfach eine Diode davorschalten (oder Dimmer benutzen). Ist eben etwas weniger hell. Dafür aber helle. Was sieht man daran? Die Glühlampen sind absichtlich so ausgelegt, dass sie mit Überspannung betrieben werden.

Und wo landet unser Schrott?!

http://www.arte.tv/de/3714422.html

 

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2873 Postings, 4807 Tage 25karatKonsum....

 
  
    #483
1
18.12.11 00:17

Klar haben z.B. auch Discounter wie Aldi ihre Schattenseiten,aber ich mag die Einfachheit....

Man geht durch den Laden alles ist einfach aufgebaut,das Zeit und Verführungspotezial hält sich in Grenzen!

Da gibt es ganz andere Läden, der Mensch ist beeinflußbar durch Beleuchtung, durch Aromen, durch Musik....

In Regalen die immer voll sind wird mehr gekauft!

Man kann die Herde leiten!

Auch über den Preis! Verkaufspsychologie....

Und viele lassen sich gerne verführen.

Bezahlt wird ja mit Schuldscheinen aus Papier, nein aus Baumwolle, da behalt ich mal meine alten Jeans, vielleicht werden die ja mal wiederverwertet, wenn die Baumwolle zum Drucken mal ausgeht.

 

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1784 Postings, 6333 Tage Basewer sich leiten

 
  
    #484
5
18.12.11 01:19
lässt ist selber schuld.
was mir sorgen macht ist, dass wenn ich klamotten kaufe und schaue
wo die herkommen fast alle aus china oder aus entwicklungsländer kommen.
Und da weiß man ja wer die herstellt. (kinder)

und es ist ganz egal welche produkte.
Ob schuhe,elektronik usw. es wird ja fast garnichts mehr hier bei uns
hergestellt. Kapitalismus sage ich nur.
Firmen siedeln hier ab um in billigländer für ein paar € eine hose zu
produzieren die sie hier für 100€ verkaufen.

Ich achte jetzt schon sehr darauf was ich kaufe.
Alle regen sich über china auf wegen der luftverschmutzung
aber fast jeder kauft die produkte.
Ich war schon in geschäften die nicht einen artikel aus deutschland hatten.
Das sagt doch alles über unsere gesellschaft aus.
Es geht nur ums geld. Und so ist es überall und jeder versucht
irgendwie noch mehr geld zu bekommen oder zu
hinterziehen und macht schulden und schulden bis das
system irgendwann error anzeigt
Und um wieder auf das thema gold zu kommen.
Solange wir nicht umdenken und gegen diesen kapitalismus
was machen und sich die reichen weiter die taschen voll hauen
und mit dem geld nur so um sich werfen wird gold als sicherer
hafen nie an bedeutung verlieren.  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonKauferlebnisse

 
  
    #485
3
18.12.11 21:48
Heute werden die meisten Dinge nicht gekauft, weil sie gebraucht werden, sondern weil sie billig beim Discounter angeboten werden. "Mal sehn, was Laldi hat". Die deutschen Gartenlauben, Werkzeugkeller und Wohnräume müssen doch schon voll sein mit minderwertigem Werkzeug und Konsumartikeln, die ihre Garantiefrist nur überleben, weil sie so gut wie nie benutzt werden. Aber man weiß ja nie, ob man das nicht mal irgendwann gebrauchen kann, ist ja gerade so günstig, und dann hat man das schon mal...

"Alle regen sich über china auf wegen der luftverschmutzung
aber fast jeder kauft die produkte."

Ich glaube, die meisten Menschen wollen gar nicht darüber nachdenken, weil ihnen das den Spaß am schönen Kauferlebnis verderben würde. Und freiwillig mehr bezahlen?
"ich bin doch nicht blöd!"  Doch, das bist du...  

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2873 Postings, 4807 Tage 25karatKauferlebnisse....

 
  
    #486
1
18.12.11 22:41

Das ist leider in allen Bereichen so, Mc Donalds ist angesagt, man kann das mal essen, aber mir kann niemand erzählen das dieses Zeug überragend schmeckt. Das Konzept ist klar, schnell, relativ preiswert und super Marketing speziell auf Heranwachsende und Kinder abgestimmt, man zieht praktisch seine zukünftige Kundschaft heran......

Von den Mitarbeitern möchte ich gar nicht sprechen, denke die Fluktuation in solchen Unternehmen sagt alles....

Allerdings entscheidet der Kunde über die Qualität, und anscheinend ist die Masse, mit Dingen zufrieden über die man nachdenken sollte...

Bei Gold gibt es zum Glück unterschiedliche Reinheitsstufen (333er/585er usw.) klar bestimmt!

 

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonkollektive Demoralisierung

 
  
    #487
1
18.12.11 23:11

 

„Eine kollektive Demoralisierung ist schlimmer als jede Rezession“

... Demoralisierung der Gesellschaft im Ganzen?

Die kollektive Demoralisierung ist schlimmer als eine vorübergehende Rezession jemals sein kann. Rezessionen haben wenigstens eine begleitende Tugend, nämlich dass sie den Sinn für Maßverhältnisse wieder einüben. Nicht Maßhalten im Sinne von Den-Gürtel-enger-Schnallen, sondern Maß nehmen im Sinne von Das-Gefühl-für-die-Proportion-nicht-Verlieren. Seit Jahrzehnten leben wir in einer gespenstischen Atmosphäre, in der ständig verrückt machende Doppelbotschaften auf die Menschen einprasseln: Sie sollen zugleich sparen und verschwenden, sie sollen zugleich riskieren und solide wirtschaften, sie sollen hoch spekulieren und mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Auf die Dauer führt das zu einer absoluten Zermürbung. Derselbe demoralisierende Effekt geht auch von der Tatsache aus, dass die leistungslosen Einkommen rasend schnell wachsen. Das vergiftet die jungen Leute, weil sie anfangen, sich in Scheinkarrieren hineinzuträumen. Das Ganze hat einen hässlichen psychologischen Namen: der Traum von der Überbelohnung. Viele stehen am Morgen auf und wollen schon die Höchstprämie haben. Der innere Millionär ist in allen geweckt. Er ist nur noch nicht kongruent mit der real existierenden Person.

Aber haben wir es nicht an beiden Enden mit der gleichen Haltung zu tun: auf der einen Seite die Bankangestellten, die mit dem Bonus fest planen und das Gefühl haben, der steht ihnen zu? Und auf der anderen Seite jene, die glauben, dass ihnen ein Teil des Volkseinkommens auch ohne Gegenleistung in Form von Arbeit gehört?

Das Wohlfahrtssystem ist unentbehrlich, doch sendet es auch Desinformationen aus, die zu Fehlhaltungen führen. Die Amerikaner haben in der Clinton-Ära einen mutigeren Weg eingeschlagen. Sie haben die vage Idee, dass die Gesellschaft uns in der Not Unterstützung schuldet, umformuliert in die präzise Idee eines zeitlich begrenzten Sozialstaatsguthabens, auf das jeder Bürger Anspruch hat.

„Welfare to Work“ hieß das Programm ...

...und es bedeutet, dass jeder Bürger in einer Zeit eines Durchhängers auf Unterstützung zugreifen darf. Das hatte die Nebenwirkung, dass die absichtliche Armutsfortpflanzung innerhalb des Welfare-Systems stark zurückgegangen ist. Früher hat eine Frau im Welfare-System eine beamtenähnliche Stellung erlangen können, sobald sie das vierte Kind in die Welt gesetzt hatte.

Ronald Reagan sprach sogar von der „Welfare Queen“, die durch die Ghettos stolziere, weil sie ein Einkommen in erstaunlicher Höhe auswies.

Auch diese Phänomene haben mit der psychopolitischen Fehlkonstruktion unserer Fiskalität zu tun. Wenn Geld erst mal im Fiskus ist, gilt es nur noch als eigenschaftslose Verfügungsmasse, auf ihr ist überhaupt kein Fingerabdruck der gebenden Gruppe mehr zu sehen. Von der Anteilnahme der Geber muss der Nehmer nichts spüren. Das haben wir früher Staatsknete genannt, neutralisiertes Geld. Das verwirrt den Empfänger, weil er den Wärmestrom, der ihn von der gebenden Seite her materiell erreicht, nicht mehr empfinden kann. Im Gegenteil, es entsteht öfter sogar eine Art Nehmerwut aus Ärger darüber, dass es ruhig mehr sein könnte. Von den wirklichen Vorgängen im Transfer wissen wir ziemlich wenig.

Quelle und mehr: Interview mit Peter Sloterdijk:

http://www.handelsblatt.com/politik/international/....html?p5968680=7

 

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonDie vierte Gewalt

 
  
    #488
1
18.12.11 23:51

 

 

 

Richtig. Manchmal denke ich: Wenn Montesquieu wiederkäme, müsste er sich dann nicht sagen: Ich habe die Gewaltenteilung gar nicht richtig verstanden. Ich habe nur die Judikative, die Legislative und die Exekutive genannt, aber die Spekulative habe ich nicht bemerkt.

Habermas sucht die gesellschaftspsychologische Ebene erst gar nicht, sondern sagt: Entzieht doch diese Dinge dem Nationalstaat. Wir brauchen neue europäische Institutionen. Er betätigt sich als Neukonstrukteur einer zusätzlichen überstaatlichen Ebene, die unsere Probleme in diesem eher auch vordemokratischen Raum mit neuen Institutionen lösen soll. Er baut sich da ein neues Europa. Was halten Sie davon?

Offensichtlich hat Habermas über einige Voraussetzungen seiner Thesen nicht richtig nachgedacht. Die Grundrichtung seiner Überlegungen ist ja plausibel und gar nicht unsympathisch. Aber die Basisanalyse fehlt, denn was er nicht sieht, ist die Tatsache, dass die Nationalstaaten heute nicht nur aufgrund ihrer Trägheit, ihrer Traditionen und ihrer kulturellen Merkmale weiter existieren. Sie bleiben am Leben und haben auch weiterhin Zukunft, weil die Solidarsysteme nach wie vor national organisiert sind. Und das heißt: Niemand mehr ist heute Nationalsozialist, aber alle sind Sozialnationalisten. Wir leben bis auf weiteres im realen Sozialnationalismus, weil die Generationenverträge noch überwiegend im nationalen Format abgeschlossen werden, ausgenommen eine nach wie vor eher marginale Tendenz zum Einbau von Migranten in die Nationalsozialkassen. Aber wir sind noch Lichtjahre entfernt von einem länderübergreifenden Sozialstaat.

Eine europäische Transferunion würde doch so etwas schaffen?

Nein. Wir würden dort erst landen, wenn alle Europäer ihre Renten aus Brüssel kriegen würden, so herum würde das vereinte Europa wohl laufen. Man kann es nicht von der anderen Seite her, von den Parlamenten her und den Kommissionen her konstruieren. Der sozialnationalistische Reflex ist nun einmal gegeben, er lässt uns sagen „Ubi bene, ibi patria.“ Ich bin da zu Hause, wo mir mein Altersruhegeld garantiert wird. Meine Heimatgeber sind die Leute, die mir meine Rente ausrechnen. Und solange dies bei uns in der guten alten BfA oder meiner Beamtenkasse passiert, so lange bleibe ich in dieser nationalen Bindung, in der Sozialkassenklausur. Nur wenn man die aufgeben könnte, ließe sich über die Dinge nachdenken, über die Habermas spricht. Aber er baut – wie immer – seine Häuser vom Dach aus.

Quelle: ebendort

 

 

 

 

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2873 Postings, 4807 Tage 25karatKultur....

 
  
    #489
1
19.12.11 00:29
Die Kulturelle Vielfalt macht Europa aus und die Politiker sollten sich endlich mal entscheiden, wie sie Ihr Haus bestellen wollen.....
Mal ein Beispiel: Angenommen in einem Haus mit mehreren Bewohnern müssten immer die Solventen für die Schulden der Insolventen aufkommen,da man eine gemeinsame Kasse führt, das würde schleunigst zum Auszug einiger Bewohner führen und zwar der Solventen.....
Anscheinend wohnen die Politiker nicht in Hausgemeinschaften, sie wollen so viele wie möglich an Bord, koste es was es wolle!
Völlig Realitätsfremd?  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonkompliziert wird es dann, wenn die Soventen

 
  
    #490
1
19.12.11 00:59
gleichzeitig die Gläubiger der Insolventen sind. Bei jedem Gewinn muss es ja gleichzeitig einen Verlierer geben: den Schuldner. Bei soviel Schuld hilft nur Vergebung (Und vergib uns unsere Schuld, die wir vergeben unseren Schuldigern...)

Beim Beispiel des Hauses könnten die Solventen die Insolventen ja auch gut überwachen und dafür sorgen, dass sie ihre Schulden brav abstottern und keine neuen Schulden machen. Die würden schon sehen, wenn sie wieder neue Flachbildfernseher heranschleppen oder im Porsche vorfahren...

In China klappt das mit der sozialen Kontrolle ziemlich gut, aber unter Mao klappte das noch viel besser.

Die Frage ist doch: Wer ist Schuld an den Schulden?

Noch ein Zitat von Sloterdijk (der hat es mir heute besonders angetan):

"Der alte religiöse Pferdefuß schaut jetzt aus dem modernen finanztechnischen Schuldenbegriff wieder heraus, und zwar von dem Augenblick an, seit die Schulden sich so stark akkumuliert haben, dass der Gedanke an die Tilgung jede Glaubwürdigkeit verliert. Der Schuldmechanismus kann nur so lange wirken, wie es Menschen gibt, die allen Ernstes glauben, dass ein Schuldner imstande sein wird, a) die ganze Kreditsumme zu tilgen und b) den Aufschlag in Form von Zins zu erbringen. Wer fähig ist, solches zu glauben, kann Gläubiger werden."

Was Sie beschreiben, war die Geschäftsgrundlage des Wirtschaftsverhaltens in den letzten 200 Jahren.
Weitaus länger! Im frühen 16. Jahrhundert hat sich ein exemplarischer Vorgang abgespielt: Jakob Fugger, der Reiche, hat sich die Tiroler Silberbergwerke vom Landesfürsten als Sicherheit geben lassen, während ein ungeschickter Verwandter aus der Linie der Fugger vom Reh die Stadt Lüttich als Pfand akzeptierte, wobei er eines morgens feststellte, dass eine Stadt kein Pfand sein kann, weil sie nicht zwangsvollstreckbar ist. Man braucht beim Glauben Pfandklugheit.
Aber ist dieser Zusammenhang von Schuld und Schulden nicht deshalb verlorengegangen, weil in der modernen Wirtschaftstheorie Schulden gar nicht mehr als Schuld betrachtet werden? Sondern als Investition und damit als eine Art Grundrecht der lebenden Generation, sich aus den vermuteten Schätzen der kommenden Generation zu bedienen? Die Amerikaner nennen das Stimulus Package. An Tilgung denkt im modernen Pumpkapitalismus niemand mehr.
Im Grund geht es um die Kultivierung eines pathologischen Verhältnisses zur Vergangenheit. Verbrechen oder Sünde sind pathologisch – sie binden einen Täter ans Gewesene im Modus des später nachfolgenden Leidens. So werden sie von ihren Taten eingeholt. Der lange Arm der Schuld, der aus der Vergangenheit in die Gegenwart greift, wird in der modernen Gesellschaft vor allem durch den Kredit dargestellt. Der Kredit wiederum muss an zwei Verankerungen befestigt sein: zum einen am Pfand, zum anderen an einem Staat, der die Zwangsvollstreckung garantiert.
Der Kuckuck und nicht der Bundesadler müsste demnach den Staat repräsentieren.
Es wäre für alle Zeitgenossen in der Tat hilfreicher, wenn wir weniger über einen Bundeskanzler reden würden und mehr über einen Bundesgerichtsvollzieher. Denn dort, wo der Gerichtsvollzug garantiert wird, liegt das eigentliche semantische oder juristisch-moralische Zentrum des Gemeinwesens. Wenn das Gemeinwesen überwiegend auf kreditgetriebener Wirtschaft beruht, dann ist dieser Mechanismus, der die Besicherung der Kredite durch die Vollstreckung gewährleistet, das moralische A und O. Bevor man also vom Staat Gerechtigkeit erwartet, sollte man sich klarmachen: Als Garant der Zwangsvollstreckung steht der Staat längst im Zentrum der spezifisch modernen Transaktionen.
DOSSIER
Kapitalismus in der Krise
Auf den Straßen protestieren Tausende gegen die Macht der Banken, die Systemkritik erreicht die konservativen Feuilletons. Tobt ein Machtkampf zwischen Märkten und Politik? Die Kritik am Kapitalismus wird lauter.

In Griechenland stellen die Gläubiger jedoch fest, dass sie mehr ausgeliehen haben, als sie pfänden können. Auch ihnen fehlte offenbar die Pfandklugkeit. Sie erleben das Schicksal von Hans Fugger als Déjà-vu.
Wir erreichen erneut den Punkt, an dem den Staaten bevorsteht, was Fugger vom Reh passierte, der bekanntlich aus der Wirtschaftsgeschichte ausgeschieden ist, während die von Jakob dem Reichen vertretene Linie prosperierte – aufgrund von erwiesener Pfandklugheit. Und an genau dieser fehlt es heute. Die Regierungen verpfänden die Luft über ihrem Staatsgebiet, und Banken atmen tief durch. Wenn man es sich recht überlegt, ist das haarsträubend. Das wird möglicherweise europaweit eine Desorientierung von historischen Größenordnungen auslösen, möglicherweise vergleichbar mit dem moralisch-ökonomischen Super-GAU der Jahre 1922/23, der Hyperinflationszeit.
Die Deutschen sind seit jener Zeit, verstärkt noch durch die zweite Hyperinflation nach Ende des Zweiten Weltkrieges, mehr als andere traumatisiert. Ist diese moralische Art des Nachdenkens über die Krise womöglich typisch deutsch?
Ich würde eher sagen, die deutsche Sprache ist in diesen Dingen sehr deutsch, sie liefert uns diese Gedanken frei Haus. Wir sollten sie nicht tadeln für etwas, das zu ihren Vorzügen gehört, nämlich dass sie einen anderswo verdeckten Zusammenhang leicht greifbar macht. Wenn Sie auf Englisch „debt“ und „guilt“ sagen, dann fällt einem nichts auf, und in den lateinischen Sprachen funktioniert das Spiel sowieso nicht. Denkt man aber in der Sache nach, kommen wir überall zu ähnlichen Befunden, denn es sind jedes Mal die Knoten, die in der Vergangenheit geknüpft worden sind, mit denen sich die Gegenwart an die Vergangenheit anbindet."  

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2873 Postings, 4807 Tage 25karat#490 Luft.....

 
  
    #491
1
19.12.11 01:15

Das Beste war , sie verpfänden die Luft über ihrem Hoheitsgebiet....

Wie wahr, das würde ich gerne mal von einem Politiker hören.....

Von allen Elementen ist Luft wohl das Ungreifbarste, und doch essentiell, kein Mensch würde auch nur 20 min ohne zu Atmen (Luft) überleben.

 

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonNoch eine Portion für alle, die das Vorverdaute

 
  
    #492
1
19.12.11 01:39
schätzen:

"Ich glaube, der Staat hat mit seinem Zentralbankwahn in den letzten 20 Jahren kapitale Fehler gemacht, und jetzt, da man die Folgen der Fehler sieht, will er sie beheben, indem er die Fehler in noch größerem Maßstab wiederholt. Man muss ja nur die Ergebnisse dieses Flutens der Märkte einigermaßen aufmerksam studieren. Das Resultat ist, dass dieses Geld ja zum allergrößten Teil, zu etwa 80 bis 90 Prozent, nicht in die reale Wirtschaft geht, sondern in die Finanzspekulation. Wir haben es also mit rein technischen Zentralbankfehlern zu tun, was man durch Lektüre des Buchs „Lombard Street“ von Walter Bagehot, das dort auf meinem Schreibtisch liegt, leicht in Erfahrung bringen kann. Es sind die Zentralbankfehler, die der Spekulation Tür und Tor geöffnet haben. Ich glaube deswegen auch kein Wort von dieser Gierpsychologie, die im Augenblick so gesellschaftsfähig ist. Natürlich gibt es einen Haben-wollen-Reflex in den Menschen, vor allem in der Form von Auch-Haben. Es gibt den Sammeltrieb bei den Frauen und die Beuteerwartung bei den Männern, und in unserem hermaphroditischen Zeitalter gehen beide Aneignungsreflexe ständig durcheinander. Aber wer hat denn das leichte Geld so hingelegt, dass jeder Passant ein Idiot sein müsste, der es nicht mitnimmt? Es sind letztlich die Zentralbanker gewesen, die die Spekulation ermöglicht haben.
Weisen Sie uns den Weg aus dieser Idiotie.
Man muss die Möglichkeit der Realwirtschaft, an Kredite zu kommen, abkoppeln von der spekulativen Zwischenwelt der Geschäftsbanken, der Fonds und ähnlicher Einrichtungen. Das heißt also: Wenn schon der Staat sich als „lender of last resort“ nützlich machen will, dann soll er im Notfall Abkürzungen für die echten Kreditsucher in der Wirtschaft anbieten, statt acht Zehntel des klugen Geldes zu Niedrigstzinsen den Spekulanten nachzuwerfen. Einen solchen Shortcut zwischen der Bank höchster Instanz und der Realwirtschaft müsste man mal ausprobieren, dafür haben wir ja schlaue Institutionendesigner, die von solchen Dingen etwas verstehen. Das wäre eine einfache Maßnahme, um die zu mächtig gewordene Finanzmarktbranche systemimmanent in ihre Grenzen zu weisen."

Ja, so schön kann ich es wahrlich nicht sagen

(http://www.handelsblatt.com/politik/international/...html?p5968680=8)  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonDer Mann ist einfach brilliant!

 
  
    #493
19.12.11 01:41
"Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sind die Menschen – wie die Vertreter der schwarzen Anthropologie von Thomas Hobbes bis Adorno es uns zugerufen haben – von Natur aus asoziale Wesen, und nur die Furcht vermag sie zur Koexistenz zu zwingen. Denken Sie an Schopenhauer: Die bürgerliche Gesellschaft gleicht einer Gruppe von frierenden Stachelschweinen, die sich um der Wärme willen zusammendrängen und sich dabei nur gegenseitig wehtun können. Das sind Bilder, die den Pessimismus der schwarzen Anthropologie hinreichend belegen. Aber es gibt auch eine andere Linie. Wenn wir bei den „Moral Sense“-Philosophen, aus denen die Nationalökonomie hervorgegangen ist, bei den Schotten, bei Adam Smith und bei Lord Shaftesbury nachschlagen, einer der wunderbarsten Figuren der europäischen Geistesgeschichte, bekommt man ein völlig anderes Bild. Shaftesbury lehrte und praktizierte einen Enthusiasmus der Geselligkeit."  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonnämlich:

 
  
    #494
19.12.11 01:49
"Auch Wilhelm Röpke ging in „Jenseits von Angebot und Nachfrage“ von einem Menschenbild aus, das den Kapitalisten nicht nur als Bestie und den Staat nicht nur als Behelfsmaschine dachte.
Die konvivialen Denker gehen davon aus, dass der Mensch ein Wesen ist, das sich in Gesellschaft eigentlich ganz wohlfühlt. Es spiegelt sich gern in den Blicken der anderen, es ist voll von empathischen Tugenden. Hier herrscht die Annahme, dass Anteilnahme unsere erste Natur ist und dass bürgerliche Kälte eigentlich erst auf dem zweiten Bildungsweg erworben wird, durch epochenlange negative Dressuren, deren Ergebnisse von Philosophen zu dunklen anthropologischen Thesen übersteigert werden."

Wir müssen die Kleinstaaterei endlich überwinden, der postpubertäre Nationalismus ist doch nichts anderes als die Kleinstaaterei vergangener Jahrhunderte, die Geschwindigkeit hat sich einfach erhöht und wir wollen nicht alle 5 Minuten an einem Schlagbaum anhalten müssen.

Von China , Indien oder sogar den USA aus betrachtet ist Deutschländchen doch nur ein kleine teil Europas, den man auf der Landkarte kaum finden kann und Ökonomisch.... naja!  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonUnd was hat das alles mit Gold zu tun?

 
  
    #495
19.12.11 02:11
Nichts. Ich weiß nicht, ob Stachelschweine soziale Wesen sind, aber sie erinnern mich irgendwie an manche Protagonisten aus dem Thread (sie wissen schon, wer, gelle). Wenn sie sich gegenseitig wärmen wollen, tun sie sich weh.

Das Horten von Gold und  Vorräten kann jedenfalls keine Lösung sein, wenn es von Einzelnen betrieben wird. Wie soll das im Ernstfall aussehen? Wollen wir allen Ernstes dabei zuschauen, wie unsere Mitmenschen elendig verhungern und zu Grunde gehen? Mal ehrlich: was berechtigt und dann, uns Menschen zu nennen? Sind die selbst Schuld, weil sie zu blöd waren, vorzusorgen?
Was ist denn mit deren Kindern? Sind die auch selbst Schuld? Wenn ich sowas schon höre: unschuldig in Not geraten. Uns wenn schon, ist jemand, der schuldig in Not geraten ist, nicht hilfsbedürftig und verdient keine Unterstützung?

Leute, nicht alle Bauern haben nach dem Krieg vor den hungrigen Städtern die Türen zugeknallt, wenn sie keine Wertgegenstände hatten. Das wird immer gerne von den Auro-Egos kolportiert. Ich kenne auch Bauern, die immer einen großen Topf mit heißer Suppe auf dem Feuer stehen hatten, nicht viel Fleisch und Fett drin, aber immerhin...

Lete, glaubt mir: alles konzentriert sich auf eine Frage:

Es gibt Menschen, und es gibt Schweine

wobei ich die Schweine im Stall nicht beleidigen will...  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonOK, der eine oder andere Schmarotzer nutzt das aus

 
  
    #496
19.12.11 02:25
aber lieber ein paar Schmarotzer mit durchfüttern, als elend und geizig die Tür zu verschließen wie Mister Ebenezer Scrooge...

Frohe Weihnachten und Prost!  

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17333 Postings, 7200 Tage harcoonAngst in Zeiten der Finanzkrise

 
  
    #497
1
20.12.11 14:44

17333 Postings, 7200 Tage harcoonDie 7 Todsünden

 
  
    #498
20.12.11 14:48

 http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/...dungen-1280287.html

Die 8. Todsünde: zu glauben, es gäbe ein richtiges Leben im Falschen!

Die Selbstsüchtigen bereiten sich auf den Untergang vor und glauben tatsächlich, sie könnten danach vom Elend profitieren.

 

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2873 Postings, 4807 Tage 25karatvielleicht....

 
  
    #499
20.12.11 15:42

Vielleicht bereiten sich auch nur die Vorrausschauenden vor......

 

 

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2873 Postings, 4807 Tage 25karatKim Jong

 
  
    #500
20.12.11 15:46

Kim Jong Ill ist auch schon Tod, ein kommunistischer Diktator weniger.....

Predigen Gleichheit und leben selbst in saus und braus.....

 

 

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