Der Antizykliker-Thread
Mein Mdax-Scheinchen hatte heute morgen den Break-Even erreicht (d.h. meine Gewinne von Montag sind egalisiert), läuft jetzt aber wieder gut an. Ich werde bei einem Bruch der Tiefs selbstredend realisieren, da dann Kapitalschutz unbedingt erforderlich ist, um die "dicke Hose" für den Wiedereinstieg tiefer zu erhalten. Nichts ist schlimmer, als dem folgenden starken Uptrend tatenlos zusehen zu müssen, weil man pleite ist. (Ich spreche aus Erfahrung, 2003 läßt grüßen)
Abwarten, ob der "Mut" anhält, wenn die US-Börsen heute weiter fallen.
Tja, gestern Abend sagte ich zu mir:
"Du blöder, naiver, junger Trottel. Hättest du einfach die Gier beiseite gelegt und z.B. so wie Metro den ersten Long-Gewinn bei 5200 oder 5300 veräußert. Aber nein, ich wollte ja unbedingt über die 5500. Nach der rasanten Talfahrt gestern, konnte ich mir heute sehr gut ein neues LOW vorstellen und habe innerlich bereits die Posi "abgeschrieben" (Abschreibungen sind ja beliebt in solchen Zeiten... ;-))."
Eben schaue ich mir den Kurs an und denke:
"Auf dem Weg zur Schalchtbank drehen wir evtl. ja doch noch eine Ehrenrunde zurück in höhere Gefilde...". Es keimt Hoffnung. Und wenn Hoffnung beim traden keimt, ist dies das beste Zeichen dafür, dass man aktuell überhaupt keine Ahnung vom Markt hat...
Erkenntnis:
Wie immer dieser trade ausgeht, erneut bestätigt sich die Maxime des Kapitalerhalts als oberstes Ziel des Tradens. Denn wie Metro bereits gesagt hat, am Ende des Bärenmarktes (wann immer es in den nächsten 12 Monaten kommen mag) möchte man auf gar keinen Fall pleite sein.
Daraus folgt: Ich werde heute versuchen, das Risiko zu halbieren, in dem ich meine Entscheidung wieder rückgängig mache, d.h. evtl. mit leichtem Verlust die halbe Posi zu schmeissen. Wenn ein starker Up-Trend kommen sollte ist der Gewinn nach dem Einstieg natürlich kleiner, aber sollte er noch nicht kommen ist das Kapital erhalten. Die Glattstellung erfolgt aber nicht zu jedem Preis, sondern erst nach einem Anstieg in die Nähe des Einstiegs. Aber mehr als Dax 4900 sehe ich heute eh nicht kommen.
Der heutige Tag ist für jedwede Überraschung gut: Eine Fülle an volkswirtschaftlichen Daten (u.a. CPI um 14 Uhr, Industrieproduktion und Kap. Auslastung um 16 Uhr, NAHB-Housing Market um 19 Uhr). Während der erste Teil, also der CPI positiv ausfallen könnte, habe ich ärgste Zweifel was die Industrieaktivität angeht. Entsprechend könnten wir einen gehörigen Up-Move im Dow/S&P bekommen. Selbstverständlich ist das ein heißer Zock...
Hört sich irgenwie nach "zittrigen Händen" an. Dabei warst (bist) DU doch der am strategisten agierenden Trader die ich kenne (fiktiv).
Mir haste gestern noch Halten empfohlen, Du willst nun plötzlich die halbe Posi auflösen.
Egal, Du wirst Dir Deine Gedanken schon gemacht haben, soll keine Kritik sein, um Gottes Willen nein.
Ich selbst habe gestern meine M-DAX Posi um 21.58 Uhr noch einmal verbilligt und stehe im Moment nahe am Durchschnittspreis. Das kann ich abwarten, zumal ich heute nachmittag eine positive WallStreet erwarte.
Wenn auch spätestens morgen das Paket im Bundesrat durchgeht und ab Montag die Banken mit dem Paket auch erstmals LIVE arbeiten können (Libor wird in der nächsten Woche deutlicher fallen - schätze ich) dann kommen die Börsen wieder etwas besser auf die Beine und ich kann dann mit einem schönen Gewinn die Posi komplett auflösen.
So meine Strategie, we will see.
LG
TOM
Bin zwar momentan noch in Shorts investiert, jedoch überlege ich mir höcht spekulativ mit engen SL ab 8500 Punkte long zu gehen, mal schaun.............
Noch suggeriert die Gier in den Köpfen, dass es nach einem Boden gleich wieder 1000 Punkte rauf gehen muss, weil das ja immer so war. Es ist nicht so wie es immer war. ;-))
Grund ist nicht, dass ich dem Markt nicht traue, sondern dass der Markt mir zu wenig vorhersehbar geworden ist. Die Chance auf einen Doppelboden ist groß, aber eben nicht 100%. Vielleicht folgt auch ein zermürbender Seitwärtsmarkt.
Ich habe mich daher nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, "back to the roots" und auf Nummer Sicher zu zu gehen. Ich trade nun mal nicht mit Peanuts, daher gilt ab jetzt: Trend-etablierung abwarten. Mit anderen Worten: Ein Up-Trend nach einem Doppelboden liegt vor, wenn die Kurse die Nackenlinie überschreiten. D.h. Mdax größer als 6300 und Dax größer als 5300, zusammen mit einer spürbaren Aufhellung der Marktstimmung. Das Potenzial nach oben ist dann noch mehr als ausreichend, um eine gute Rendite einzufahren.
Euch anderen wünsch ich viel Glück, vor allem jenen, die klever beim Tief heute morgen eingestiegen sind!
Trotzdem werden wir erstmal einen Boden bilden. Dabei ist ein noch etwas deutlicheres Tief als letzte Woche möglich, aber nicht wesentlich tiefer. Ob es nach der Bodenbildung wieder für einige Zeit aufwärts geht, hängt von der Sicht auf die wirtschaftliche Lage ab. Ist die noch nicht abschätzbar, werden wir steigen. Sieht der Ausblick gesichert düster aus, werden wir im Nachhinein feststellen, dass der Boden nur ein Palier auf dem Weg in den Keller war.
Wenn der Dax die 5300 überschreitet wird es noch viele Prozyklischen Bären geben, die dieser Bewegung mißtrauen. Der Antizykliklische Bulle wittert jedoch bereits die Morgenluft, während die Bären noch den Gestank ihrer Höhle in der Nase haben ;-)
Daher ist auch diesmal mindestens mit einem Doppelboden bis 2009 zu rechen. Auf welchen Niveau vermag allerdings keiner zu sagen.
Das eine Bodenbildung mehrere Wochen/Monate benötigt ist schon richtig aber warum soll ein Charttechniker erst eine Bodenbildung abwarten er kann sie doch auch handeln wenn es zu seinem Traiding passt je nachdem wie spekulativ er im Markt unterwegs ist unabhängig von der Richtung.
Du hast vermutlich einen spekulativen Anlagehorizont der sich im Bereich von Quartalen bzw. Jahren bewegt aber die meisten hier spekulieren eher auf Sicht von Tagen was aber der hohen Vola geschuldet ist und bei niedrigerer Vola wird sich das auch wieder ändern.
Durch die immer noch sehr hohe Vola muß man aber kurzfristig weiterhin mit großen Kursausschlägen rechnen und schnelle Käufe/Verkäufe bei Bewegungen von 10%-15% sind da eher normal und sollten nicht als Panik interpretiert werden bei denjenigen die sich darauf einlassen.
Wer also in einer möglichen Bodenbildungsphase mitspielen will muß sich zwangsläufig anpassen an die heftigen Kursauschläge und kann sich erst in zweiter Linie nach dem Zeitfaktor richten.
S&P Stundengap ist zu aber 62 Fibo-RT wurde gerissen also Test des Tiefs einkalkulieren ansonsten nochmal der Hinweis auf den Monats-RSI beim Dow vom Wochenende.
Monatsschlußkurse im Dow unter 8300/8400 sind eher unwahrscheinlich mit Blick in die Vergangenheit unabhängig davon wo das Monatsintradaytief letztendlich tatsächlich liegt.
In meine charttechnische Betrachtungen des DAX beziehe ich stets auch den FDAX ein. Hier und in einem Folgeposting zeige ich 15-Minuten-Charts des FDAX, deren Interpretation ich euch überlassen möchte. Sollte allerdings jemand Fragen dazu haben, werde ich gerne darauf eingehen.
Das Problem dabei - und daher mein schlechtes Gefühl beim Mdax-Long - der mdax ist heute nicht hoch genug gelaufen. Während der dax jetzt 400 Punkte Luft nach unten hat ohne dass das schiefgehen kann sind es beim mdax nur 200 Punkte, ab wo es kritisch wird.
Ein Downer in NY kann daher - dort harmlos - bei uns ziemlich wehtun.