SGL Carbon,bitte Callen sie jetzt,Kursziel 20 €
Meiner Meinung nach ist nun eine Neubewertung der Aktie fällig!
Während Hans A. Bernecker in seiner "Actienbörse" SGL "erneut auf die Kaufliste" setzt,
wird in der TB-Daily der Kauf eines Calls empfohlen.
Für mich ein klarer Frühindikator.
Stahlproduktion zieht wieder an! - gehen wir bald wieder in Richtung 27,-??
Die Hüttenwerke haben im ersten Quartal 10,89 Millionen Tonnen Rohstahl produziert.
Dies entspricht 50% mehr als im Vorjahresquartal.
Jedoch lag damals die Auslastung knapp unter 50%.
Und wie wir wissen sind 50% + 50% halt keine 100% :-)
Erstmal Finger weg,leider.
Aber zwischenzeitlich waren gute Gewinne drin.
Kennt eigentlich jemand ein Unternehmen, in dem S. Klatten nicht erfolgreich war?
Aber egal wie tief es noch gehen mag: einen anschließenden Anstieg von allermindestens 100-150 % (nämlich dann, wenn die Aktie wieder "gespielt" wird) kalkuliere ich jetzt schon mit einem Zeithorizont von 1-1 1/2 Jahren ein und lege mich schon mal auf die Lauer nach einem passenden Turbo. Mit einem "giftigen" Hebel (von z.B. 10) lassen sich locker 1.000 oder mehr Prozent machen.
1. Die Korrektur endet bei max. 19,- Euro.
2. Der Strike des Turbo liegt bei 17,10 Euro, also in einem Sicherheitsabstand von 10%
unter dem Kursziel.
3. Bei diesem Strike beträgt der Hebel [19: (19,00-17,10)] = 10.
4. Nach der Korrektur und Bodenbildungsphase erwarte ich in den folgenden 1,5 Jahren
ein Kursanstieg zunächst auf die alten Hochs aus den Jahren 2007...2011 bei 48,-...50,-
Euro. Ein bei einem Aktienkurs von 19,- Euro gekaufter Turbo mit dem o.g. Hebel bringt
in diesem Fall 1.531 % (1.631-100).
Das mögen manche für bekloppt halten, aber das haben sie schon bei den alten Hochs, als SGL noch keine Carbontechnik wie heute hatte. Meine Überlegung:
1. Die EZB wird den europäischen Markt mit Geld fluten. Die Gründe und Maßnahmen dazu brauchen an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Das wiederum wird die Aktienmärkte "boosten", auch wenn es jetzt nicht danach aussieht. Die Institutionellen werden ein Übriges tun, weil der Kauf von Aktien die einzige Möglichkeit ist, der Kapitalvernichtung durch die Negativzinsen zu entgehen. Wichtig vor allem für die Rentenversicherer!
2. SGL hat schon vor längerer Zeit unter Klatten angekündigt, die Kosten für die Herstellung von Kohlefaserteilen in den kommenden Jahren um 90 % zu senken. Ich zweifle nicht daran, dass Klatten genau weiß, was sie da gesagt hat. Käme es so, würde der Geschäftsbereich Kohlefaser explodieren, den Umsätzen und den Gewinnen nach. Erste Indikationen dürften sich schon bald bemerkbar machen.
3. Schlussendlich ist da noch der gute alte Basiseffekt. Wir erleben nun schon seit gut zwei Jahren, wie SGL abgekanzelt und niedergemacht wird. Eine schlechte Nachricht reihte sich an die andere. Das wird nicht so bleiben. Jeder kann sich ausrechnen, was geschieht, wenn plötzlich positive Meldungen kommen. Dann haben wir in SGL eine Aktie, die zu den besten der Welt in der Sparte Kohlefaserprodukte gehört, einer der wichtigsten Hochtechnologien der Zukunft.
Klar, es kann auch alles ganz anders kommen. Aber irgendeinen Plan sollte jeder haben. Nur dann kann er auch "Plan"-mäßig handeln. Die Garanten, dass mein Plan aufgeht sind: Frau Klatten, der weltweite Kampf um die Roh- und Werkstoffe und die Tatsache, dass SGL am Boden liegt und kaum mehr weiter fallen kann.
Im Moment hat BMW günstigen Zugriff auf die Technologie, ohne sich für teures Geld einen Gemischtwarenladen ans Bein zu binden, der SGL nun mal ist. Das übrige Geschäft von SGL ist zyklisch, defizitär und chronisch anfällig für Kartellermittlungen....
Welchen Sinn sollte das machen? Kauft sich eine intelligente Anlegerin (Klatten) in eine Hochtechnologie ein, nur um sich hinterher billig Kotflügel für sein neues Sportcoupé XY zu beschaffen? Oder kauft jemand vielleicht einen Bauernhof, damit er hinterher die Milch zum Kaffee billiger kriegt? Ich würde sagen: nicht sehr geistreich gedacht.
Fakt ist im übrigen, dass BMW mit Toyota einen Kooperationsvertrag eingegangen ist, bei dem Technologietransfer vereinbart wurde. Es dürfte klar sein, dass das auch den Bereich Kohlefaser-Werkstoffe umfasst. Nicht zu vergessen die Joint Ventures von SGL selbst, über die Knowhow an Drittfirmen im Automotive-Bereich transferiert wird.
"Darunter litte ja nur die Attraktivität der eigenen Kisten."
Auch nicht scharfsinnig. Denn wesentlich mehr, als mit dem Verkaufsvorteil bei einem eigenen Modell durch die Verwendung von Carbonteilen, ist mit der Technologie an sich zu verdienen, nämlich dann, wenn sie zur conditio sine qua non im Fahrzeugbau geworden ist -auf Deutsch: zum Satandart- und weltweit flächendeckend verbreitet.
"Und was will SGL denn machen, wenn sein Großaktionär nur gerade kostendeckende Preise zahlen will."
Eine falsche Annahme: nur den "Großaktionär" gibt es nicht bei SGL, denn man hat ja noch weitere Ankeraktionäre: Volkswagen und Voith. Beide arbeiten zusammen und kommen aktuell zusammen auf etwa 20 % Stimmenanteil. Ich gehe davon aus, dass über Banken weitere Anteile kontrolliert werden und im Bedarfsfall die Sperrminorität hergestellt wird. Klatten und Skion haben zusammengerechnet zwar deutlich mehr, aber eben keine Majorität, also auch nur eine Sperrminorität. Wozu Klatten explizit erklärt hat, sie strebe keine faktische Mehrheit an; was wiederum als Signal an Piech (Volkswagen) zu verstehen ist, damit der das Kriegsbeil begraben lässt.
Ich unterstelle, dass Klatten sich mit vielen anlegen würde, außer eben mit Piech: bisher hat noch jeder verloren, der das versucht hat. Deshalb unterstelle ich weiter, dass -egal, wie es bei/mit SGL weitergeht- Piech/VW immer mit im Boot ist. Piech hat deshalb mit relativ bescheidenen Mitteln Wirkung mit gigantischem Hebel geschaffen. Ein Kunststück, das ihm so schnell keiner nachmacht.
Die meisten sind aber Mainstream-Anleger, keine Contrarians. Mainstream-Anleger haben ihren eigenen Denkansatz, anders als ich: sie verhalten sich so, wie der Markt, egal, welche grundsätzlichen Perspektiven ein Unternehmen hat (besonders bei längeren Zeithorizonten).
Smart Money (das sind die, die den Markt "machen") wissen natürlich alles über ein Unternehmen. Was aber nicht heißt, dass bei grundsätzlich günstiger Prognose für ein Unternehmen in jedem Fall gekauft wird. Steht eine Aktie schon hoch (und weit über dem GLD 200), wird sie geshortet, da man die vor Schreck fliehende Anlegermasse als Vehikel benutzen kann, die den Kurs mit ihren Panikbewegungen nach unten treiben. Das Ganze wird begleitet von schlechter Presse und negativen "Analysen", die -wie immer- auf Bestellung geschrieben werden.
Sobald Smart Money annimmt, den Kurs nicht mehr weiter abwärts prügeln zu können, werden die Seiten gewechselt. Während die Masse immer noch nach unten gehetzt wird, benutzt Smart Money die weiter absackenden Kurse zum gewinnschonenden Ausstieg (Distributionsphase). Ist der Kursverfall erst einmal gestoppt, hat Smart Money sich schon längst wieder eingekauft. Man darf darauf wetten, dass dann positive Presse folgt und ebensolche positiven Analysen.
Schlussfolgerungen auf die Integrität eines Unternehmens, die aus dem Verhalten der Mainstream-Anlegermasse gezogen werden, sind aus den genannten Gründen systematisch falsch. Schließlich orientiere ich meine persönliche Wetterprognose auch nicht daran, wieviel Brennholz und wieviele Regenschirme die Leute einkaufen.
P.S.:
Auch im Fall TUI (siehe mein Thread) bin ich beim Kursstand von 3,50...4,50 Euro gefragt worden, ob ich mir einbilde, im Besitz des Alleinwissens zu sein. Schließlich könnten auch andere denken. Und wenn das alles stimmte, was ich da schrieb, würde die Aktie doch gekauft und nicht VERkauft. In der Folge stieg TUI auf 14,- Euro. Soviel zu den analytischen Fähigkeiten der Masse.
Und dein TUI Beispiel ist schon per se vollkommen zusammenhanglos und besagt überhaupt nichts, außer evtl. über eine gewisse Selbstüberzeugheit, zum "Smart Money" zu gehören, weil man die abstrusesten Fäden spinnen kann.....
Aber da scheint ein grundsätzliches Problem zu bestehen. Egal, viel Glück.
Auf diesem Niveau wird eine solche Wette bald unvermeidlich