Etwas Wasser in den Wein.... 540811 Aareal bank
Wenn niemand gegen die Höhe der Abfindung klagt, dann war es das.
Sollte jemand klagen, urteilt ca. 2 Jahr später das Landgericht zur Höhe der Abfindung und eine der beiden Parteien ist unzufrieden und die Sache geht vors OLG, das dann in 10-12 Jahren ein Urteil spricht.
War die Abfindung OK (oder zu hoch!), ist außer Spesen nichts gewesen.
Kommt das OLG zu der Auffassung, die Abfindung war zu gering, bekommt man die Differenz erstattet plus aufgelaufener Zinsen (5%-Punkte über Basiszins).
Mal angenommen, bei 33,20 war die Bude vorgebllich 2 Milliarden "wert", aber das OLG stimmt zu, daß es 2 Millarden + 4 Milliarden waren, dann gibt es pro Stück 2x33,20 inkl. Zinsen aufs Konto (wenn der Broker noch existiert und der heutige Käufer in 10-12 Jahren auch zahlungsfähig ist). Vielleich gibt es auch nur 3,-€/Stück, man weiß es nicht. Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand!
Die "Lose" kosten derzeit 36,- abzüglich der 33,20 Abfindung (die man eines Tages, vermutlich noch in 2024 erhalten wird), also ca. 3,- bzw. 10% pro Los in der Trommel (ganz grob gerechnet).
Ob eine "Investition" bzw. ein "Loskauf" per heute sinnvoll ist oder nicht? Wer weiß? Man gibt heute 36,-€ (plus Spesen, ich würde das lieber bei einer echten Bank oder Sparkasse machen, die es auch in 12 Jahren noch geben wird als bei einem Neobroker!) aus, bekommt wohl in den kommenden 90 Tagen 33,20€ wieder und der Verkaufsverlust geht 2024 in die Steuerberechnung ein - und dann wartet man 10-12 Jahre ;-)
Oder man erteilt gleich eine Verkaufsorder zu äh beispielswise 44,44€ bis 31.12.2024 und guckt ob es auf der Zielgerade noch Gerangel gibt.
Man sollte das Geld für den Loskauf in der Tasche mit der Park- und Telefongroschen haben und nicht gerade eine Hypothek dafür aufnehmen müssen. Eine "Investition" sieht anders aus, das Risiko ist aber ganz klar berechenbar - und man muß 10-12 Jahre Geduld oder einen Erben haben.
https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/start?10 und dann suchen
"Aareal Bank AG
05.07.2024"
"Aareal Bank AG WiesbadenWKN: A37 FT9 / ISIN: DE 000A37FT90 Bekanntmachung gemäß § 246 Abs. 4 Satz 1 AktGDer Vorstand der Aareal Bank AG gibt gemäß § 246 Abs. 4 Satz 1 Aktiengesetz (AktG) bekannt, dass ein Aktionär der Aareal Bank AG im Nachgang zur ordentlichen Hauptversammlung der Aareal Bank AG vom 3. Mai 2024 gegen folgende Beschlüsse Anfechtungsklage erhoben hat:1) Beschluss zu Tagesordnungspunkt 2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 20232) Beschluss zu Tagesordnungspunkt 6: Beschlussfassung über die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre der Aareal Bank AG auf die Atlantic BidCo GmbH gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung gem. §§ 327a ff. AktGDie Klage mit dem Aktenzeichen 3-05 O 61/24 ist beim Landgericht Frankfurt am Main, 5. Kammer für Handelssachen, anhängig. Wiesbaden, im Juli 2024 Aareal Bank AGDer Vorstand"
Ob die Klage nun erst durchgehn muß, wie die ausgehen wird und wie lang das dauern wird oder ob der Kläger sich (gegen ein geringes Schmerzensgeld) überreden läßt und die Klage fallen läßt? Wer weiß?
Aber unterm Strich ist es schon interessant, wenn jemand bei ca. 33,20€ Abfindung je Stück 2 Milliarden ausgibt um 95% zu bekommen (Nachkommastellen weerdeen demnächst noch mal genau ausgerechnet) und dann einen kleinen Teil des Kaufgegenstands für knapp 4 Milliarden veräußert. Da könnte man als Laie denken, daß ein Spruchkammerverfahren unter gwissen Umständen, vielleicht, eventuell, möglicherweise zu einem höheren Abfindungsbetrag führen könnte - es sei denn, der Rest der Aareal Bank ist nun -2 Milliarden wert oder es gibt einen Trick.
"Investieren" wäre Geld in einen S&P 500 ETF oder in Berkshire Hathaway oder Siemens oder SAP zu stecken. Jetzt Aareal Aktien zu kaufen hat schon einen leicht spekulativen Charakter. Maximaler Verlust: Kaufpreis abzüglich 33,20€ - oder mit der Klage passiert das Gegenteil von dem, was jeder normale Mensch oder gar ein Fachmann (m/w/d) erwarten würde, dann kommt alles anders ;-)
Vgl.: https://www.aareal-bank.com/fileadmin/...ventis_und_Stellungnahme.pdf
Solventis beruft sich auf § 254 Aktiengesetz
https://www.gesetze-im-internet.de/aktg/__254.html
Aareal kontert mit § 10 Abs. 5 Satz 1 Kreditwesengesetz
https://www.gesetze-im-internet.de/kredwg/__10.html
Man redet also über 0,12€ einbehaltene Mindest-Dividende/Stück, das verzögert die Sache "erstmal", dürfte aber den Squeeze Out nicht auf Dauer verhindern. Wer weiß, wie lange so eine Anfechtungsklage benötigt, bis sie verhandelt ist? 3 Monate? 12 Monate? 3 Jahre? Solange bliebe das eingesetzte Kapital (der heutige Kaufpreis * Stücke) gebunden, dann kommt irgendwann die Abfindung und nur der "Lospreis" (die Differenz aus Kaufpreis und Abfindung) bleibt 10-12 Jahre im Feuer.
Ob die 0,12€ dann rückwirkend an damalige Minderheits-Aktionäre (um und bei 5% der Stimmrechte) ausgeschüttet werden oder 100% statt 95% der "Zahl der Aktien * 0,12" im Unternehmenswert verbleiben dürfen und bei der Berechnung der Höhe der Abfindung herangezogen werden müssen, das wird sich zeigen. Für die Frage, ob man jetzt noch einsteigt oder wartet oder es bleiben läßt, kann man es m. E. vernachlässigen. Es geht um Peanuts.
Die Nichtzahlung der Dividende werte ich als Taschenspielertrick der neuen Mehrheitseigntümer. Genauso werden die den Unternehmenswert (und damit die Abfindung) maximal kleingerechnet haben (und ich wette eher auf eine deutlich höhere Abfindung nach dem OLG Spruch in 10-12 Jahren).
Im Mittelteil könnte man mal bei Solventis anrufen und fragen, was sie vorhaben ;-)
" Squeeze-out bei der Aareal Bank AG eingetragen und damit wirksam
Die Hauptversammlung der Aareal Bank AG vom 3. Mai 2024 hat die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre auf die Hauptaktionärin, die Atlantic BidCo GmbH, beschlossen. Die zunächst durch eine Anfechtungsklage verzögerte Eintragung im Handelsregister ist nunmehr am 25. Oktober 2024 erfolgt. Damit sind alle Aktien der Minderheitsaktionäre auf die Hauptaktionärin übergegangen.
Die Atlantic BidCo GmbH wird indirekt von Finanzinvestoren der Advent International-Gruppe, Centerbridge Partners, L.P., CPP Investment Board Europe S.à r.l., eine Tochtergesellschaft des Canada Pension Plan Investment Board, und anderen Investoren gehalten.
Die Zahlung der Barabfindung dürfte in der nächsten Zeit erfolgen. Die Angemessenheit des angebotenen Abfindungsbetrags wird in einem Spruchverfahren überprüft werden." - Zitatende
Letzter Kurs in Hamburg am vergangenen Freitag: 37,-€
In Kürze dann 33,20€ (plus Zinsen ab HV-Datum) auf dem Konto und der gezahlte Lospreis steht nun fest.
https://www.aareal-bank.com/en/media-portal/...ificantly-year-on-year
Wie ist Eure Einschätzung zu dem Ergebnis?
Die Aktie wird nicht mehr gehandelt, nichteinmal in Hamburg.
Der Squeeze Out ist durch, wer rausgedrückt wurde wartet ab, was die Gerichte entscheiden werden.