KGV 3,6 - Lang&Schwarz ab heute handelbar
Seite 182 von 392 Neuester Beitrag: 04.01.25 11:01 | ||||
Eröffnet am: | 28.09.06 09:57 | von: PrivateEquity | Anzahl Beiträge: | 10.778 |
Neuester Beitrag: | 04.01.25 11:01 | von: VerlustExpe. | Leser gesamt: | 3.491.324 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1.584 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 180 | 181 | | 183 | 184 | ... 392 > |
Ein kleiner Beamter oder Sachbearbeiter im zuständigen Finanzamt könnte mit einfacher Triangulation von Beobachtungen und Informationen über Nacht zum Millionär werden, wenn er alles geschickt einfädelt. Ich würde was geben, wenn ich solch einen Menschen kennen würde.
Welches Finanzamt ist denn dafür zuständig?
Mein Kauflimit liegt immer unter dem Tagespreis. Ich kriege deshalb auch nur wenig.
Vielleicht weil einige "greise Aktonäre" wegsterben, und die Erben oder Nachlass-Verwalter die Aktien dann verkaufen.
Einzig und allein die Steuerfrage belastet.
Operative Ergebnisse steigen ständig und LuS will weiterhin mehr als 70% der Erträge ausschütten. Eine "akkumulierte Dividende" wird dann vielleicht als Treueprämie fällig.
LuS ist kein langweiliger turn-arround-Kandidat sondern wird ein "Phönix aus der Asche", wenn die Steuer-Frage geklärt ist.
2020 wird ein gutes Jahr für LuS-Aktionäre!
Hoffentlich laufen auch die Derivate etc von L&S.
Zu den Steuerrückstellungen gab es ja in 2019 leider keine Meldung mehr.
•02.09.2019§
Steuer-Hammer malträtiert den Aktienbroker Lang & Schwarz
•§von Christian Kirchner
2. September 2019
Von Christian Kirchner
Das Düsseldorfer Wertpapierhaus Lang & Schwarz mag nicht sonderlich bekannt sein – umtriebig aber ist er allemal. Ein paar Beispiele: Lang & Schwarz …
•§… ist Handelspartner im außerbörslichen Direkthandel bei Comdirect, Maxblue, Consors, Flatex, DWP Bank, Onvista, S-Broker und einem Dutzend weiterer Institute
•§… ist der exklusive Handelspartner des „Null-Gebühren“-Brokers Trade Republic (unsere Analyse dazu lesen Sie hier). Heißt: Wer bei dem Broker-Fintech Aktien handelt, dessen Orders werden grundsätzlich über die „Lang & Schwarz“-Plattform abgewickelt, die im Gegenzug Vergütungen an Trade Republic zahlt
•§… ist auch sonst ein beliebter Fintech-Partner, nämlich als Emittent der Zertifikate-Plattform Wikifolio.
Die Düsseldorfer stehen also gut im Geschäft. Haben zugleich aber akute geschäftliche Probleme – wie sich Ende vergangene Woche auch in den veröffentlichten Halbjahreszahlen niederschlug: operativ läuft das Geschäft passabel (1,7 Mio. Euro Gewinn vor Steuern). Aber unter dem Strich steht für das erste Halbjahr ein Fehlbetrag von 1,7 Mio. Euro in den Büchern.
Kein Ausreißer: Schon 2018 ist der Konzernüberschuss von knapp 8 Mio. im Jahr zuvor auf nur noch 0,3 Mio. Euro zusammengeschnurrt. Zugleich hat sich der Aktienkurs binnen weniger Monaten von 36 Euro auf 13 Euro gedrittelt, der Börsenwert beträgt gerade mal noch 42 Mio. Euro.
Wie kann das sein?
Der Geschäftsbericht 2018 liefert die Antwort: Allein für 2018 musste Lang & Schwarz steuerliche Belastungen in Höhe von 9,4 Mio. Euro bilanzieren. Der Fiskus-Hammer (Geschäftsbericht: „Letztendlich wird der gesamte Erfolg des Jahres 2018 durch den Steueraufwand, der in 2018 entsteht, aufgezehrt“) ergibt sich aus einer Änderung bei der Körperschaftssteuer (für die Connaisseure: Es geht um § 8b Absatz 7 des KStG).
Konkret betreibt Lang & Schwarz Sicherungsgeschäfte für verkaufte eigene Produkte. Das heißt: Bei Lang & Schwarz fallen einerseits Gewinne und Verluste für die an Kunden verkauften Wertpapiere an, andererseits aber auch Gewinne und Verluste für die eigenen Sicherungsgeschäfte. Aus dem Preisunterschied schöpft Lang & Schwarz schließlich den Gewinn – und steuerlich müsste das ganze eigentlich ein Nullsummenspiel sein, in dem Gewinne und Verluste miteinander verrechnet werden könnten.
Die Tücken liegen nun aber im seit 2017 geltenden Steuerrecht – da die Lang & Schwarz AG über keine Banklizenz verfügt und darüber hinaus keine Bank Mehrheitseigentümerin der Lang & Schwarz AG ist, sind die Verrechnungsmöglichkeiten seit 2017 eingeschränkt. Das heißt: Bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft bleiben insbesondere realisierte Verluste aus dem Handel mit Aktien unberücksichtigt – es ist indes Kern des Geschäftsmodells, laufend entsprechende Sicherungsgeschäfte einzugehen. Unter dem Strich eine asynchrone Besteuerung, die den Konzern viel Geld kostet und nicht weniger als das Geschäftsmodell angreift.
Wie geht es nun weiter? Lang & Schwarz hat zum einen seine Konzernstruktur verändert und zum anderen „eine verbindliche Auskunft“ erfragt, ob die zuletzt seitens des Unternehmens getroffenen Maßnahmen ausreichen, damit der tückische Paragraph nicht länger greift.
Bis zur Klärung muss Lang & Schwarz weiterhin Geld zurückstellen. Erst Ende Juli gab der Konzern bekannt, weitere 2,8 Mio. Euro an steuerlichen Rückstellungen zu bilden, die auf der „steuerlichen Neubeurteilung von Wertpapierbeständen“ beruhen. Eine Gewinnprognose? Gibt es nur auf operativer Basis – schwarze Zahlen.
Aber unter dem Strich? Hängt das Geschäftsmodell davon ab, ob und wie die Finanzverwaltung die Dinge sieht.
NEWSLETTER
Ist es nicht möglich, sich eine Banklizenz zu beantragen?
Oder stellt das ein Unternehmen vor ungeahnte Hindernisse?
ausserdem hat der langjährige Vorstand (jetzt nur noch einer...) in früheren Jahren lange um den Austritt aus dem EDW gerungen, weshalb LUS insgesamt diese Holding Struktur hat...
gleichwohl wurde auf der letzten Hauptversammlung ein Beschluss gefasst, die Satzung dahingehend zu ändern, sich wieder umzuklassifizieren... hierzu kann Hermann ggf. mehr sagen, denn er war persönlich auf der HV - ich reime mir alles nur aus der Distanz zusammen...
die Umsetzung dieses Beschlusses setzt wiederum die Erlaubniserteilung des BaFin voraus... da ich die Lang & Schwarz AG bis dato allerdings nicht in der Datenbank der zugelassenen Unternehmen finden kann, schliesse ich daraus, dass der Beschluss (noch) nicht umgesetzt wurde...
das nicht zu tun, kann wiederum nur bedeuten, dass
a) das sog. "SWAP" Modell vom FA abgesegnet wurde, und die vorherigen Transaktionen in Kassageschäften ersetzt, so dass sich eine Verrechenbarkeit der Gewinne und Verluste ergibt, oder
b) der Geschäftsverlauf im Jahr 2019 mit tendenziell steigenden Aktienkursen (analog zu 2017 und Q1 2018) die Steuerbelastung unter das Niveau der Alt-Regelung absenken würde
eine Variante c) nach der LUS mit der nächsten Quartalsmeldung erneut die Steuerrückstellungen erhöhen muss, mag ich mir nicht vorstellen, denn dann kann zuversichtlich auch der zweite Vorstand seinen Ruhestand früher geniessen als geplant... ;)
Bzw. gibt es dann für die "zurückgestellten" Jahre eine Auszahlung?
@ VerlustExperte: Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung.
Sollte es jedoch zu einer Auflösung der zuletzt mit 15.638 TEUR bezifferten Rückstellungen kommen, ergibt sich m.E. überschlägig folgendes Szenario:
ca. 3.400 TEUR werden fällig für Steuern aus 2017
ca. 3.000 TEUR werden fällig für Steuern aus 2018
verbleiben 9.238 TEUR, von denen ich einfach mal 1.738 TEUR abziehe für die erhöhten Mehrkosten durch Rechts- u. Steuerberatung und Bonuszahlungen an den Vorstand und/oder verdiente Mitarbeiter
dann haben wir noch 7.500 TEUR zu verteilen
durch die Dividendenzahlung für 2018 in Höhe von 3.146 TEUR sind ja entsprechend die Eigenmittel gefallen, die zuletzt mit TEUR 26.200 angegeben wurden - die füllen wir wieder auf 30 Mio auf, dann haben wir noch TEUR 3.700 oder ca. EUR 1,17 pro Aktie, die an die Aktionäre ausgeschüttet werden könnten
machen wir einmal die "Gegenprobe", und nehmen an, Lang & Schwarz hätte für 2017 und für 2018 die angestrebte Quote von 75% des Gewinns ausgeschüttet, dann sind das zusammen (1,93 + 1,64) 3,57 EUR - tatsächlich erhielten die Aktionäre (1,70 + 1) 2,70 EUR, mithin eine "Unterdeckung" von 0,87 EUR pro Aktie
ich komme also zu dem Schluß, dass bei Auflösung der Rückstellungen mit einer "Sonderdividende" zwischen 0,80 und 1,10 EUR zu rechnen sein dürfte
Kann es sein das lang und Schwarz Kursstellung immer mehr von tradegate abweicht.
Kam mir früher immer relativ identisch vor und bei large caps wie wirecard ist es auch jetzt noch so.
Glaube sie haben die spreads besonders bei small und midcaps verschlechtert um sich bei dem neuen Broker nen Zusatzbrot zu verdienen?!
Glaubt hier wirklich jemand, dass die ganzen kostenlosen Broker was zu verschenken haben?
Bei einer ähnlichen Kostenstruktur werden sich alle am Markt beteiligten Unternehmen irgendwo ihre Gewinne hereinholen. Entweder über feste Gebühren oder über höhere Preise für die Dienstleistungen oder versteckt über den Produktpreis.
Alle börslichen Handelsplätze haben für Deutsche Aktien Xetra als Referenzmarkt und die Preise können und sind an keinem anderen börslichen Handelsplatz schlechter als auf Xetra (sofern das Volumen auf Xetra stimmt).
Wird nur Zeit, dass es in der Steuerfrage endlich eine Entscheidung gibt ...
.....trotz des massiven Kursverfalls, die operativen Zahlen ständig steigen
.... der Steuerstreit in näherer Zukunft (2020) wohl entschieden wird
.... selbst bei ungünstigem Entscheid die Firma schnell umfirmiert ist (Banklizenz), um zukünftige exorbitante Besteuerung vermeiden zu können.
.... eine Bank ein idealer "freundlicher Mehrheits-Käufer" der zur Zeit sehr billigen Aktien wäre und für die Bank und für LuS eine "win"- Situation entstünde.
.... 200-300% Kurssprung gegen 50% Kursverlust in 2020 möglich sind
.... selbst wenn der Steuerentscheid so ausfallen würde, dass die Rückstellungen doch leider gebraucht würden um aufgelaufene Steuerschulden zu begleichen, dann wäre nach wenigen Monaten die Firma so umgestellt (Banklizenz), dass in Zukunft die Steuern wieder normal anfallen würden.
.... bei günstigem Ausgang der verbindlichen Steuerauskunft wohl neben dem Kursfeuerwerk auch noch eine üppige Dividendenzahlung aus der Auflösung der Rückstellungen fällig wäre
So eine Banklizenz ist eben sehr, sehr teuer. Deswegen wartet wohl die Geschäftsleitung noch das Ergebnis der verbindlichen Steuerauskunft ab. Wäre die Banklizenz schon "gekauft", hätten die Aktionäre das Recht auf eine ad hoc-Mitteilung gehabt.
Das Q1 sollte ein starkes Ergebnis bringen.
Leider gibt es noch nichts neues von der Steuerfront. Hoffentlich gibt es hier bei der Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses am 20.02. was Neues ...