Neue Zeit - neuer Thread
Vielleicht ist es zusätzlich zur Phantasie auch der Unterschied der Kunden was die Unternehmensgröße betrifft ein Grund für den Bewertungsunterschied. Man könnte hier die Gefahr möglicher Corona (Folgen) bedingter Insolvenzen als gößer einschätzen.
Aber eigentlich auch keine befriedigende Erklärung,blenden die Märkte derzeit doch alle möglichen Risiken komplett aus.
Die Frage ist für mich nur immer, wie stark ein Bewertungsunterschied ist.
Ist Faktor 5 fair?
SNP ist vielleicht eh nicht das beste Vergleichsbeispiel. Ich hatte die nur erwähnt, wegen der Kooperation kürzlich. Sinnvoller wäre ein Vergleich mit Datagroup u.Ä.
Man kommt aber jetzt schon in andere Märkte. Große Firmen & Konzerne ab 6.000 Mitarbeiter, die bisher nicht zum Klientel gehörten. Also sogenannte Large Enterprise Firmen werden sich dafür ebenfalls interessieren. Freut euch auf die Quartalszahlen. Das ist nur der Anfang von dem, was da in den nächsten Jahren kommt.
Im Urlaub war ich mit nem alten Kumpel, der Beratung in einer der großen Prüfungsgesellschaften macht. Und der meinte zu mir, Hana wird DAS große Thema der nächsten Jahre. Da fragt man sich wieso A4O so unterm Radar des Finanzmarktes fliegt, ausgerechnet jetzt wo der Markt so eine Rallye hinlegt, insbesondere im Bereich Digitalisierung.
Dieser Umstieg kann technisch erfolgen, dann kann man aber weite Teile der neuen Möglichkeiten & Funktionen von S/4 nicht nutzen. Deshalb wird der Umstieg oft mit Prozessanpassungen folgen oder neue Funktionen / Module werden gleichzeitig mit eingeführt. Das führt zu einigen hundert, bei manchen auch zu > 1000 Projekttagen. Sprich von hohen 6 stelligen bis mittleren 7 stelligen Beträgen je Kunde. Die All for One hat die größte SAP installed Base in der DACH Region. Ein sehr großes Volumen. Deshalb der Deal mit SNP. Der technische Part muss schnell gehen. Masse. Und vor allem als Abopreis auf die nächsten 5 Jahre. Also wiederkehrende Erlöse mit guter EBIT Marge. So kann man auch weitere Kunden von anderen SAP Häusern abgreifen, ohne seine Basis zu vernachlässigen.
All for One Group SE CFO Stefan Land: »In sehr kurzer Zeit hat die Pandemie unsere Arbeitsweise und die unserer Kunden grundlegend verändert. Den Digitalisierungsschub spüren wir nunmehr auf breiter Front. Unser Geschäftsmodell ist für diese rasante Weiterentwicklung wie geschaffen. Unsere Mannschaft zieht großartig mit. Auch unsere Kunden haben nun die Vorteile unserer Remote-Services erkannt. Innovative Wege gehen wir auch in der Transformation unserer Kunden. Mit Conversion/4 bietet die All for One Group ein neuartiges Abomodell für die SAP Transformation. Dabei erhält der Kunde zum festen monatlichen Preis die SAP S/4HANA Conversion sowie SAP-Services inklusive Betrieb in der Azure Cloud. Die technologische Basis für dieses im gesamten SAP-Markt derzeit wohl einzigartige Betreuungs- und Preismodell liefern unsere Partnerschaften mit SAP, Microsoft und nun auch SNP, deren SNP Bluefield-Methode den Umstieg auf SAP S/4HANA deutlich erleichtert. Wenn die Pandemie überwunden ist, erwarten wir eine Umstiegswelle auf SAP S4/HANA«.
Spannend wird sein, wann die Unternehmen aus Maschinenbau und Automotive die geschobenen Projekte aus Digital Workplace, LOB und Transformation umsetzen werden. Bei gewissen Themen haben sie keine Wahl, auch wenn sie im Q2 erst einmal Aufsichträten und Aktionären/Eignern zeigen mussten, dass sie auf die Kostenbremse treten können. Besonders A4O sollte eine Vielzahl an Kunden haben, denen es genau so ergeht. Ich gehe bei A4O von einigen verzögerten, aber mittelfristig positiven Effekten durch die Corona Pandemie aus. Das alles bei weiterhin günstiger Bewertung zur Peergroup und sauberer Bilanz.
Der Vorstand scheint sich der Perspektiven ziemlich sicher zu sein. Und manchmal sind solche Krisen wie jetzt um Corona ja ganz heilsam für Unternehmen, weil sie ihre Kosten und mögliche Schwachpunkte überprüfen. Das bringt bei sich dann erholender Konjunktur entsprechend höhere Margen als man vor der Krise vielleicht gedacht hatte.
https://www.ariva.de/all_for_one_group-aktie/directors-dealings
Bei dem Kursziel der BankM von 68,30€ würde das Unternehmen nur knapp mit dem 1-fachen Umsatz von 2020 bewertet. Für ein IT-Unternehmen ist das immer noch eine ziemlich günstige Bewertung. Kein Wunder, daß der Insider munter draufloskauft. Ich kenne auch kein funktionierendes IT-Unternehmen, das mit lediglich dem 1-fachen Umsatz über den Ladentisch gegangen wäre.
Datagroup wird z.B. aktuell an der Börse mit dem 1,31-fachen des Umsatzes von 2019 (U19 = 306,8 Mio. €) bewertet, bei All for One (U19 = 359,20 Mio €) ist es dagegen beim Kurs von 54,60€ nur der 0,75-fache Umsatz von 2019. Datagroup gesteht man also im Vergleich zu AfO heute eine um circa 75% höhere Umsatzbewertung zu. Datagroup war zwar im Jahr 2019 auch etwas profitabler als AfO, für mich ist deshalb dieser große Unterschied in der Börsenbewertung aber nicht gerechtfertigt. Bei einer Übernahme wäre in dieser Branche bei einem profitablen IT-Unternehmen bestimmt mehr als der 1,5-fache Umsatz zu bezahlen, was dann einem Kurs von mindestens 110€ für AfO entsprechen würde. Die Insider wissen, warum sie Aktien von AfO kaufen.
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