Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 25.10.24 20:34
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.404
Neuester Beitrag:25.10.24 20:34von: ParsonageLeser gesamt:24.044.839
Forum:Börse Leser heute:293
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2385 Postings, 9075 Tage BroncoDer gestrige Verlauf in USA war

 
  
    #4451
4
17.08.07 07:54
nochmals ein deutlicher Hinweis an alle Bullen UND Bären, dass das hier kein Flohmarkt ist, wo viele nette Leute einen Teil ihrer Habseligkeiten und gestickte Deckchen von Oma untereinander tauschen, Kräutertees trinken und über hausgemachte Marmelade sprechen ...
Das hier ist ein Haifischbecken und wer reinspringt tut dies ausdrücklich auf eigenes Risiko und entgegen ausdrücklicher Warnungen ! Hier gibt es ein Konglomerat großer Akteure, die bei der Veranstaltung nach Drehbuch Regie führen. Es gilt in USA ausdrücklich NICHT als Schande, wenn Zentralbank, große Geschäftsbanken, Ratingagenturen und verschiedene Big player ihre Vorgehensweise vorher miteinander abstimmen - dies wird dort als nationale Aufgabe angesehen, ebenso wie sich in USA niemand über das marktferne Funktionieren des militärisch-industriellen Komplexes aufregt (der Begriff stammt von Eisenhower) oder über die Verzahnung von Geheimdiensten, Militär und PRIVATEN "Sicherheitsdiensten", die gerne auch von staatlicher Seite in Anspruch genommen werden, namentlich, wenn es um die schmutzigen "Arbeiten" geht. Dabei geht es nicht um irgendwelche Verschwörungstheorien, sondern um den ganz normalen Geschäftsgebrauch, aus dem auch niemand einen Hehl macht und der auch in Europa existiert, allerdings mangels Masse nicht in dem Ausmaß.
Was heißt das nun für uns ? - Wir müssen uns im Klaren sein, dass man uns nur eine begrenzte "Spielwiese" zubilligt, auf der wir grasen dürfen (solange wir für die Großen keinen Schaden anrichten) und wo dann in bestimmten Abständen ein paar Bullen eingefangen und geschlachtet werden, wenn sie schön fett geworden sind. Es geht also nur darum, in welcher Phase dieses gesteuerten landwirtschaftlichen Zyklus wir uns befinden. Derzeit würde ich sagen: wieder mal am unteren Ende.
Für die Big player gibt es nur ein Risiko - wenn ihnen wirklich mal die Puste ausgehen sollte, dann schepperts richtig (zuletzt vor über 70 Jahren). Ich selber traue mir nicht zu, zu bewerten, ob es derzeit so kritisch ist oder nicht.  

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8702 Postings, 8494 Tage all time highder nächste bitte

 
  
    #4452
2
17.08.07 07:58
Freitag, 17. August 2007, 01:42 UhrFirst Magnus stellt Geschäfte ein
Unter dem Eindruck der Immobilienkrise in den USA hat eine der größten privaten Hypothekenbanken ihre Geschäfte eingestellt. Ab sofort würden keine neuen Kredite mehr vergeben, teilte die First Magnus Financial Corp. in Phoenix mit. Möglicherweise müsse das Institut ein Konkursverfahren einleiten, sagte Marketing-Chef Gary Baraff. Unter dem Eindruck der Hypothekenkrise in den USA hat die japanische Aktienbörse ihre Talfahrt fortgesetzt. In Tokio fiel der Nikkei-Index um 421,48 Punkte oder 2,6 Prozent auf 15 727,01. Die Investoren befürchten, dass die Probleme auf dem amerikanischen Immobilienmarkt das Weltfinanzsystem in Mitleidenschaft ziehen.
 

508 Postings, 6763 Tage wandlerusa sind pleite

 
  
    #4453
17.08.07 08:07
hypothekenkrise vergleichbar mit 1929 teilschuld haben
ratingagenturen wie S&P,moodys +fitch,sie wussten schon
jahrelang was passieren wird,aber da sie von den banken
bezahlt,nicht bestochen,werden durften diese nicht abgestuft
werden,schaden belaeuft sich auf 2stellige Billionen $,wachstumm
usa angebl.0,00%,stagflation +evtl.zusammenbruch des gesamten
finanzsystems,unvorhersehbar was fuer folgen fuer die ganze
welt Wandler  

80400 Postings, 7562 Tage Anti LemmingWandler

 
  
    #4454
1
17.08.07 08:15
Wäre nett, wenn Du solche kontraindikatorischen Permabären-Pamphlete erst reinstellst, wenn wir "dem Boden" schon etwas näher gekommen sind, also etwa 1500 Dow-Punkte tiefer.  

180 Postings, 6476 Tage segeltuchKredite platzen - pleite?

 
  
    #4455
17.08.07 08:16

Geld was die USA nicht hat.

Größter Kreditfinanzierer bekommt Unterstützung von 40 Großbanken weltweit.

Carry T  lösen sich weiter auf.

China ist wohl am Besten dran - ob das an der chinesischen Mauer liegt?

 

 

2385 Postings, 9075 Tage BroncoGanz ruhig bleiben, erstmal einen doppelten

 
  
    #4456
2
17.08.07 08:19
Aspirin on the rocks und schön durchatmen !

Der weitere Verlauf des Geschehens bemisst sich nicht daran, dass es seit jeher elementarer Betsandteil der NATIONALEN IDENTITÄT der USA ist, dass vorne die große Fassade steht und sich dahinter eine Hundehütte verbirgt - das war schon im "wilden Westen" so. Daran, dass die objektiv schon die ganze Zeit pleite sind, bemisst sich erstmal gar nichts, oder wie es so schön heißt: Der Wert eines US$ ist immer genau ein US$. Nur wenn sie den Bogen mal überspannen, dann ... (har, har)  

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79561 Postings, 9214 Tage KickyBanken im Dunkeln über Ausmass des Schadens

 
  
    #4457
1
17.08.07 08:19
By David Wighton in New York....the sector’s volatility reflects the challenge investors face in assessing the effects of the credit market turmoil. The banks themselves have little idea what the damage will be in coming weeks. Analysts do not even know what the damage is to date.

The anecdotal evidence is bad, but not that bad. The Financial Times reported that Citigroup lost more than $700m on credit products in July. The bigger problem ahead could be the leveraged loans it is unable to sell and will have to mark down.

Howard Mason, analyst at Sanford Bernstein, estimated Citi could face markdowns of up to 20 per cent or $1.5bn at the end of the quarter. Adding in subprime losses and the $700m, he reaches a worst-case $3bn. But the losses will be cushioned by lower staff pay. Mr Mason assumes a full 50 per cent of the losses would come out of pay – Citi’s normal ratio – bringing the $3bn down to $1bn after tax.

But Citigroup and JPMorgan Chase have large consumer businesses to dilute the impact and, along with Credit Suisse, their share prices have held up best in the past month, falling little more than the market overall.

David Trone, analyst at Fox-Pitt Kelton, on Thursday slashed his Morgan Stanley forecast for the three months to August by 29 per cent, but reduced 2008 by only 10 per cent saying the credit crunch was just a “speed bump”.

Others are less sanguine and believe the easy credit on which the banks have thrived may be gone for some time.

The worst performer over the past month has been Lehman Brothers whose shares are down 26 per cent. Lehman Brothers has a big mortgage business and it disclosed that, at the end of May, it had contingent leveraged loan commitments of $43.9bn, the highest of all relative to its size apart from Goldman.

The amount that ends up on Lehman’s balance sheet is likely to be much lower, but some bankers believe it could be higher. Given such uncertainties, sector share prices are likely to keep on swinging for a while.
http://www.ft.com/cms/s/d11391a0-4c1e-11dc-b67f-0000779fd2ac.html  

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80400 Postings, 7562 Tage Anti LemmingGottblöd Trader liegt mal wieder falsch

 
  
    #4458
1
17.08.07 08:21
Die "bullische Reversal" endet heute morgen in der Tonne.



16.08.2007 22:18
US Indizes - Späte bullische Reversal...

Die US Indizes rutschen nach einer sehr schwachen Handelseröffnung im Handelsverlauf weiter ab. Es kam zu einem massiven Abverkauf durch den Gesamtmarkt. Erst in der letzten Handelsstunde setzte eine deutliche Aufwärtsdynamik ein. Dabei kann sich der Nasdaq ausgehend von der bei 2390 Punkten liegenden Unterstützung nach oben lösen und verliert zum Handelsende noch 0,3% auf 2451 Punkte. Der Dow Jones gibt auf Schlusskursbasis noch geringfügig um 0,1% auf 12847 Punkte ab und kann die Unterstützungszone um 12800 Punkte zum Handelsende verteidigen.

Gestützt wurde die späte Erholung durch den Financesektor, in der Verlustzone blieben vor allem Computer- und Telecomsektor. Der Goldsektor verlier nach einem intraday massiven Abverkauf noch immer 5,1%. Als Gewinner im Dow Jones präsentierten sich dann die Aktien von J.P.Morgan (+5,7%) und Citigroup (+4,3%). Alcoa stürzte um 5,3% ab. Im Nasdaq 100 blieben vor allem die Aktien von TEVA Pharma (-3,9%) und Synopsys (-4,7%) unter Druck. Zulegen konnten Network Appliance (+4,6%) und Qualcomm (+2,5%).

Aktuelle Tagescharts (1 Kerze = 1 Tag) sowie 60-min Chartausschnitt
 
Angehängte Grafik:
10360.gif (verkleinert auf 84%) vergrößern
10360.gif

79561 Postings, 9214 Tage KickyBuyout-Firmen auf der Jagd nach Geld

 
  
    #4459
1
17.08.07 08:25
Kohlberg Kravis Roberts, PAI Partners and Carlyle Group are among more than 50 private-equity firms seeking to raise at least $52bn of European leveraged buy-out funds, as they shrug off recent difficulties in credit markets.Several auctions of large companies that were expected to attract bids from private equity have been postponed, such as Cadbury’s sale of its Schweppes business in the US and Virgin Media’s auction of itself.

Yet while their activity has slowed, big buy-out firms seem more eager to raise fresh funds in anticipation of a considerable buying opportunity, as the credit market turmoil cuts the price of companies they buy.People close to several large private equity investors said that in spite of the credit market difficulties, appetite to invest in buy-out funds from longer-term investors, such as pension funds and insurance companies, was increasing.

KKR is seeking to raise at least €7.7bn ($10.3bn) for its new European buy-out fund. Its previous €4.5bn fund closed in 2005 and it has already spent much of that, even before the £11bn ($21.7bn) takeover of the Alliance Boots pharmacies chain.

Carlyle aims to raise €5bn for its third European fund, while Lion Capital and Barclays Private Equity are looking to raise €2bn each. CVC Capital Partners is yet to finalise its fundraising documents but is expected to seek €10bn-€15bn this year......http://www.ft.com/cms/s/0638fb02-4c21-11dc-b67f-0000779fd2ac.html  

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508 Postings, 6763 Tage wandler@Anti Lemming

 
  
    #4460
17.08.07 08:27
sind wir hier im usa-baerenthread oder im deinen bullenthraed?
was ich schrieb stammt von einem us broker der sich um sein
land berechtigte sogen macht ,nix fuer ungut Wandler  

13396 Postings, 6540 Tage cv80Die letzte.......

 
  
    #4461
17.08.07 08:36
....... halbe Stunde gestern in den USA hat für mich nichts mehr mit einem "normalen" Handel zu tun - viel mehr mit KURSMANIPULATION!!!  

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9108 Postings, 6525 Tage metropolisWie geil

 
  
    #4462
3
17.08.07 08:42
CDax 7220 - Da gibt's für die Future-Manipulateure richtig aufs Maul. Tja, schlecht wenn Asien nicht mitzieht beim Hochlabern der Kurse.  

80400 Postings, 7562 Tage Anti LemmingWandler

 
  
    #4463
1
17.08.07 08:49
ist schon o.k. Aber es hätte dann geholfen, die Quelle zu nennen. Außerdem ist ein Bären-Thread nicht zwingend ein Weltuntergangs-Thread ;-))

Bären-Threads ziehen magnetisch auch Permabären an, die biersauer belehren, die "Finanzwelt, wie wir sie kennen", werde demnächst enden, alles Papiergeld werde, zusammen mit Aktien, Devisen und anderen Illusionen, wertlos. Man müsse sich mit seinen Goldbarren in einem atombombensicheren Bunker verschanzen - und wenn es blitzt, beim Internet schnell den Stecker rausziehen!  

9108 Postings, 6525 Tage metropolisWarum das keine Einstiegskurse sind

 
  
    #4464
3
17.08.07 09:00

Zwangslagen und vermeintliche Einstiegkurse (I)

von Ronald Gehrt

Guten Morgen, verehrte Leserinnen und Leser!

Rallye oder keine Rallye, das scheint jetzt die tägliche Frage zu sein. Dauernd höre ich „ist das schon das Ende der Korrektur?“, „kommen jetzt in diesem überverkauften Markt wieder die Bullen zum Zuge?“ oder „sind das nicht wirklich ideale Einstiegskurse?“ wenn sich die Kurse mal ein, zwei Prozent nach oben bewegen (innerhalb der Handelssitzungen natürlich).

Was sind denn das für Fragen? Gestern erreichte der Dow Jones genau die 10%-Korrektur-Marke, gemessen von seinen unlängst erreichten Rekordhochs. Prompt wurde massiv gekauft – binnen 70 Minuten sauste der Index 170 Punkte nach oben. Der Nasdaq 100 hat in einem eigentlich eher provisorischen Abwärtstrendkanal die untere Begrenzung touchiert. Sofort schossen die Kurse genau dort wieder nach oben. Gleichzeitig höre, lese und sehe ich in den Medien, wie fieberhaft nach dem idealen Einstiegskurs gesucht wird. Als würde man irgendwas gewinnen, wenn man genau am Tief einstiegt. Ich darf daran erinnern, dass derjenige, der den tiefsten Kurs erwischt, das nur erreicht, wenn er rein spekulativ in ein fallendes Messer greift ... und dabei einfach Glück hat. Und doch tönt es allenthalben, als wäre das erstrebenswert.

Eine Rallye ist immer drin ... na und?

Ich höre natürlich besorgte Stimmen, sicher. Aber wer anfängt, die Gewinnchancen ab dem aktuellen Niveau zu den vorherigen Hochs (oder noch höher) auszurechnen und fiebrig am Computer auf „die Chance“ wartet, hört so etwas nicht. Ich bitte Sie: Lassen sie sich nicht einwickeln. Wenn nun eine Rallye beginnt, na und?

Was etwas taugen würde, ist eine Trendwende nach oben, am besten im Anschluss an eine vernünftige Bodenbildung. Aber senkrecht runter und dann einfach danach dauerhaft rauf ... das kommt selten vor. Und wenn es nach zwei, drei Prozent sofort wieder fünf nach unten geht ... was bringt es Ihnen? Auch, wenn ich kein Prophet bin und sein kann, behaupte ich:

In diesem Umfeld, in dem wir stehen, wird es nicht einfach mal so wieder rauf gehen wie im März oder Mai – auch, wenn viele davon ausgehen (was in sich schon genug Gefahr birgt)! Klar, Shortpositionen werden immer wieder eingedeckt und treiben die Kurse. Die, die es ohne Zocken nicht aushalten können, steigen immer wieder ein und treiben die Kurse ebenfalls blitzschnell nach oben. Im Dax stapeln sich die Kauforders im Dax Future derer, die viel mehr als ihren Einsatz verlieren würden, wenn es weiter runter geht. Das alles kann die Aktienmärkte ganz selbstverständlich mal eben 4-5% binnen allerkürzester Zeit nach oben treiben. Jederzeit. Vielleicht sogar noch weiter.

Aber sehen Sie sich doch mal die Charts an: Seit mehreren Wochen ist die vorherrschende Richtung abwärts. Und wir haben zuletzt mehrfach solche Rallyes nach oben erlebt, die blitzschnell in sich zusammenbrachen und welche die, die nicht geistesgegenwärtig und konsequent sofort wieder ausgestiegen sind, mit blutigen Nasen zurückließen.

Und dann soll ausgerechnet eine popelige kleine Parallele im Nasdaq und die im Prinzip völlig irrelevante Linie von 10% nach unten im Dow Jones die Basis dafür sein, dass Sie mit Ihren Ersparnissen in einen abwärts weisenden Trend einsteigen sollen? Wer kann das wollen und hoffen außer denen, die dringend steigende Kurse brauchen? Ich rate dazu, sich bei aktuell bullishen Lächlern immer zu fragen, wo das Interesse hinter der Predigt zum hurtigen Einstieg liegt ... bei Ihrem Wohl oder desjenigen, der predigt?

Hier geht es für zu viele nicht mehr um „wollen“, sondern um „müssen“

Auch, wenn ich mich wiederhole: Wir stehen nicht einfach in einem stinknormalen Rücksetzer, der einfach ein überhitztes Kursniveau bereinigt. Hier wird im Moment der Dreck aus allen finsteren Ecken der Finanzindustrie herausgekehrt. Man kehrt noch ... und wird auch noch lange kehren. Wie der Trader-Veteran Art Cashin am Mittwoch treffend sagte:

Wir befinden uns in einem Umfeld, in dem aus Freiwilligkeit Zwang geworden ist! Wir erleben damit ein Szenario, das bestenfalls mit der Situation 1998 vergleichbar ist. Konkret:

Der Yen ist zu Dollar und Euro nahezu senkrecht gestiegen. Von 165 Yen pro Euro vor einer Woche (!) auf heute unter 152. Der Währungsgewinn aller Carry-Trades des letzten halben Jahres ist weg. Hier sind gigantische Summen betroffen, für die das „soll ich oder soll ich nicht“ ein Ende hat. Um nicht wegen des Hebels dieser Aktionen katastrophale Verluste zu erleiden, müssen viele nun diese Positionen auflösen. Was bedeutet, dass sie gezwungen sind, die Aktien oder Anleihen, die sie über diese Carry-Trades in Europa oder den USA gekauft haben, zu verkaufen.

Chart

Die schauderhafte Zahl an eingefrorenen und/oder notleidenden Hedge Funds sollte eigentlich jeden Anleger abschrecken, ausgerechnet jetzt auf eine Wende zu hoffen. Gestern war der Termin, bis zu dem die Investoren den Hedge Funds melden mussten, dass sie ihr Geld wiederhaben, sprich aussteigen wollen. Bei den fröhlichen Nachrichten ... glauben Sie, das werden nur wenige sein? Und, liebe Leser, was können diese Hedge Funds als einziges tun, um diesen Anlegern ihr Geld zu geben? Sie müssen einen Teil ihrer gigantischen, teilweise auf Kredit finanzierten Positionen glattstellen! Sie können nicht, sie müssen!

Das selbe gilt für ganz normale Aktienfonds. Auch hier sind die Abflüsse groß geworden. Was müssen die Fonds tun, um an das Geld zu kommen, das sie den Investoren geben müssen? Sie müssen Aktien verkaufen. Sie könnten oder möchten nicht, sie müssen!

Und das sind nur die Faktoren, die unmittelbar auf die Kurse wirken. Auch die mittelbaren Faktoren haben auf einmal viel Unfreiwilligkeit in sich:

Die mittelbaren Zwänge

Was tun diejenigen, die von den vielerorts in den USA schlagartig und massiv angehobenen Kreditrestriktionen und den angehobenen Kreditzinsen betroffen sind? Sie müssen ihre Investitionen entweder teuer bezahlen (was die meisten nicht wollen oder können) – oder sie auf Eis legen. Davon sind der neue Kühlschrank des Nachbarn ebenso betroffen wie Unternehmensübernahmen.

Was tun diejenigen US-Familien, deren Hypotheken nun teurer bis - für manche – unbezahlbar werden, weil die Zinsanpassung vollzogen wird? Weniger konsumieren, um die höhere Belastung tragen zu können? Vielleicht. Das wäre aber schlecht für die US-Wirtschaft. Oder verkaufen? Wie denn, wenn ein solches Überangebot an Häusern herrscht, dass sie, wenn überhaupt, nur mit Verlust verkaufen könnten? Das wäre ebenso schlecht für die US-Wirtschaft.

Und die rettenden Engel der Notenbanken? Sie pumpen immer noch ihre Milliarden in den Markt, um ihn am laufen zu halten. Viele Banken nutzen diese Schnellkredite, um ihre eigenen Schieflagen zu stützen. Damit das Kartenhaus nicht heute, sondern morgen zusammenbricht. Und alle warten auf ein Wunder. Vor allem in Form einer Zinssenkung. Doch mal ehrlich: Was würde die in einem solchen Umfeld schon mehr bewirken als die Erkenntnis, dass auch die sonst so souveränen Notenbanken in Angst geraten und deswegen Maßnahmen vornehmen, die kurzfristig heilen und langfristig schaden? Nach uns die Sintflut?

... bitte lesen Sie weiter im 2. Abschnitt ...


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Zwangslagen und vermeintliche Einstiegkurse (II)

von Ronald Gehrt

Darüber hinaus sehen wir Tag für Tag, wie die angeblich so isolierten, irrelevanten Sub-Prime-Kreditproblemchen immer mehr Auswirkungen auf alles haben: Den Kreditmarkt, die Aktienmärkte, die Anleihen, den Konsum. Und bald auch auf den Arbeitsmarkt.

Und weil’s gerade reinpasst: Lausige Konjunkturdaten!

Zudem ist es ja nicht so, als ob sonst alles bestens wäre. Drei Konjunkturdaten gab es gestern, alle drei waren negativ. Wir haben bis auf ganz wenige Ausnahmen in den letzten zwei Monaten die Wahl gehabt: Prognose getroffen oder schlechter. Kein gutes Zeichen.

Gestern erfreute uns der Immobilienmarkt mal wieder mit Neuigkeiten. So fielen die Neubaubeginne im Juli erneut um diesmal –6,1% auf nur noch 1,381 Millionen Einheiten, der tiefste Stand seit ca. 10 Jahren. Und die Baugenehmigungen sackten um –2,8% auf 1,373 Millionen durch, ebenfalls das schwächste Niveau seit gut 10 Jahren. Kaum erwähnenswert, dass man mehr erwartet hatte.

Und der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia (kurz Philly-Fed), der um 18 Uhr unserer Zeit folgte, lag mit +/- 0,0 ebenfalls deutlich unter der Prognose. Nach +9,2 im Juli hatte man hier ein gehaltenes Niveau zwischen 8 und 10 erwartet. Zwar stieg der Ausblick für die kommenden sechs Monate, aber der hatte sich schon so oft als voll daneben erwiesen, dass dieser nicht beachtet wurde.

Chart

Viele Gründe für weiter fallende Kurse, aber für eine Wende?

Und da reden dann welche von Einstiegskursen? Von „wer erwischt die Rallye“? Sie können gerne anderer Ansicht sein. Aber ich für meinen Teil, der nun schon reichlich kleine und große Dramen an den Börsen mitgemacht habe, stelle mich hin und propagiere das Gegenteil:

Ich finde in der jüngeren Vergangenheit nur zwei vergleichbare Situationen, in welchen dies ebenso klar war: 1998 und 2000. Jede Rallye von ein paar Prozent ist in meinen Augen in diesem Umfeld, das sich eben nicht über Nacht einfach so wegplappern lässt, die Chance, um sukzessive Positionen abzubauen.

Ausgenommen natürlich für Trader, die einfach schnell und konsequent einsteigen und wieder rausgehen. Aber für richtige Investments ist das hier meiner Ansicht nach ganz eindeutig noch keine Einstiegschance. Vielleicht, wer weiß (ich bezweifle es indes sehr) auf diesem Kursniveau – aber dann nur nach einer ordentlichen Bodenbildung. Aber wahrscheinlich wird das Tief deutlich weiter unten liegen.

Die Wunder-Rallye von New York

Nun haben die Börsen in den USA nach massivsten Verlusten eine Wende hingelegt und leicht im Minus, der S&P 500 sogar leicht im Plus geschlossen. Das ist fein. Und dass dabei gleitende Durchschnitte verteidigt wurden, ist typisch.

Chart

Sehen Sie, diese Rallye mit fast positivem Ausgang, beim Dow Jones vom 200 Tage-GD weg um 350 Punkte nach oben in 45 Minuten, warum kam die? Sind die negativen Faktoren erledigt? Nein. Nicht mal einer davon.

Immer an solchen Marken wie eben z.B. „10%-Korrektur“ und „200 Tage-Durchschnitt“ machen die computergesteuerten Handelssysteme „klick“ und legen los. Das ist vor allem dann ein leichtes Spiel, wenn die Bären sich mit über 300 Punkten nach unten schon verausgabt haben. Das haben wir nicht einmal, sondern Hundertmal in den letzten zehn Jahren erlebt. Das ist halt so. Diese „Wunder“ hatten wir in den vergangenen drei Wochen schon zweimal ... Sie sehen, was das bislang brachte.

Das sind aber keine „Kaufprogramme“. Fallen diese gestern verteidigten Linien, machend die Programme „klack“ und dann geht es senkrecht nach unten wie in den Tagen zuvor. Klar, das kann ein, zwei feste Tage nach sich ziehen ... muss aber nicht.

Die Lage ist und bleibt die selbe – da hat diese „Wunder-Rallye“ nicht den Hauch eines Einflusses. Also lassen Sie sich bitte nicht zu früh in den Markt locken! Im Gegensatz zum „unfallbaren“ Dax (auf Basis 22 Uhr zu 22 Uhr Mittwoch +0,8%, haha) , der wohl wie prophezeit nun zum heutigen Verfalltermin für Optionen brav auf die gewünschte 7.400 schweben könnte, finden sich an Wall Street durchaus handfeste Chartzonen, deren Überbieten zumindest charttechnisch positive Signale generieren würde. Zu den Charts dazu kommen wir dann am Montagmorgen

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende – bis Montag!

Ronald Gehrt

 

80400 Postings, 7562 Tage Anti LemmingHB: dramatischer Kurs-Crash in Tokio

 
  
    #4465
17.08.07 09:08
HANDELSBLATT, Freitag, 17. August 2007, 08:55 Uhr
Im Bann der US-Hypothekenkrise

Dramatischer Kurs-Crash an Tokioter Börse

Die Talfahrt an den Börsen hat sich am Freitag in Asien noch beschleunigt. Nachdem der Nikkei sich am Donnerstag im Vergleich zu anderen Börsen der Region noch relativ gut gehalten hatte, fuhr er am Freitag Kursverluste ein, die sogar die Kurseinbrüche von 9/11 in den Schatten stellen. Die asiatischen Märkte fuhren damit zugleich die höchsten Wochenverluste seit annähernd einem Jahrzehnt ein. Für den Dax dürfte dies nichts Gutes verheißen.


HB TOKIO. Der Leitindex Nikkei in Tokio verlor bis zum Handelsschluss 5,42 Prozent oder 874,81 Punkte auf 15 273 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab 5,55 Prozent auf 1 480 Zähler nach. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2006. Der Yen stieg, Preise für Industrie-Metall fielen und die Kurse der Staatsanleihen zogen an.

Grund ist nach Angaben von Händlern weiterhin die US-Hypothekenkrise. Es gebe Sorgen, dass die weltweiten Turbulenzen an den Märkten zu einem offenbar größeren Vertrauensverlust bei den Investoren führe. Daran habe auch die späte Aufholjagd an den US-Börsen vom Donnerstag nichts ändern können, hieß es am Markt. Die US-Börsen hatten nach einem turbulenten Handel am Donnerstag uneinheitlich geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,12 Prozent im Minus bei 12 845 Punkten, hatte jedoch in der letzten Handelsstunde kräftig an Boden gewonnen.

Die größte Sorge für die asiatischen Märkte ist, ob man einem Wirtschaftsabschwung in den USA folgen wird, der die Verbraucher-Nachfrage beeinträchtigen wird“, sagte Lim Chang-gue, Fonds-Manager bei Samsung Investment Trust Management in Südkorea. „Wenn wir handfeste Zeichen dafür sehen, dass das passiert, dann bin ich in Sorge, dass weltweit an den Märkten Pessimismus eintreten wird.“

Der MCCI-Index für die Börsen in Asien-Pazifik mit Ausnahme von Japan gab am Freitag knapp 2,5 Prozent nach. Damit summierte sich sein Verlust in dieser Woche auf 10,6 Prozent - der größte Einbruch seit Januar 1998.

In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index um mehr als fünf Prozent auf 19 503 Punkte, ein Minus von 1 169 Zählern. An den Börsen in seoul, Schanghai und und Singapur lagen die Indizes vor Börsenschluss zwischen drei und fünf Prozent im Minus.

Der Anstieg des Yen belastete vor allem Exportwerte. So verloren Aktien von export-abhängigen Firmen wie Canon 6,6 Prozent, Toyota sechs Prozent und Sony 4,6 Prozent. Großbanken wie Mizuho Financial und Mitsubishi UFJ notierten dank positiver Vorgaben des US-Bankensektors lange im Plus, gaben im Handelsverlauf jedoch nach und drehten zum Teil ins Minus.

Für den Dax dürften diese Vorgaben nichts Gutes verheißen. Am Donnerstag war der Index um mehr als 2,3 Prozent gefallen- nach Einschätzung von Händlern aus Angst vor weiteren Pleiten wegen der US-Hypothekenkrise.

Die Aktien an der deutschen Börse dürften am Freitag erneut ins Rutschen kommen. Banken und Broker berechneten den Dax eine halbe Stunde vor der Eröffnung 0,4 Prozent niedriger bei 7 240 Punkten. Am Donnerstag hatte der Index mit einem Abschlag von 2,4 Prozent geschlossen.

Zunächst hatte die Aufwärtsbewegung im US-Handel Hoffnungen auf eine Stabilisierung der deutschen Kurse geweckt: Nach einem deutlichen Minus bis zum Handelsschluss in Europa hatte der Dow-Jones-Index nur 0,12 Prozent im Minus geschlossen. Der Technologie-Index Nasdaq notierte 0,3 Prozent tiefer. Dann aber trübten die Vorgaben aus Asien die Stimmung. Belastet von neuen Sorgen über die Auswirkung der US-Hypothekenkrise ging der Nikkei-Index in Tokio um mehr als fünf Prozent in die Knie und erlitt damit den größten Tagesverlust seit dem 12. September 2001.

Am Freitagmittag werden in Deutschland Optionen auf Indizes und Aktien abgerechnet. Händler sagten, angesichts der zuletzt heftigen Kursbewegungen am Aktienmarkt werde dieser sonst eher wenig beachtete Termin für Turbulenzen sorgen.

Die Aktien des Sportartikelherstellers Adidas notierten vorbörslich 1,1 Prozent tiefer. Im Streit um den Ausrüstungsvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) solle „zeitnah“ ein Vergleich geschlossen werden, teilten beide Seiten mit. „Aber auch wenn Adidas den Vertrag bekommt: das Unternehmen wird dafür mehr als zuvor zahlen müssen, das ist nicht unbedingt positiv“, sagte ein Börsianer.



5-Tage-Chart des Nikkei
 
Angehängte Grafik:
screen_00210.jpg (verkleinert auf 89%) vergrößern
screen_00210.jpg

1381 Postings, 6438 Tage saschapepperdeutsche bank und commerzbank im plus

 
  
    #4466
17.08.07 09:25
kann mir das wieder einer erklären ? und die aareal bank legt gleich zum start mal 2% zu, irgendwelche nebenwerte oder canadischen rohstoffexplorer die nix mit der krise zu tun heuts total zusammen um 50%, macht doch keinen sinn hier...  

863 Postings, 6884 Tage el doktore 333@ Anti

 
  
    #4467
1
17.08.07 09:26
Dein Posting in 4450. Japan ächzt unter Carrytrade-Auflösungen Anti Lemming  

Genau das habe ich vor ein paar Tagen auch festgestellt.... und mich gewundert, dass die Devisenkurse in den Nachrichten überhaupt nicht zum Anlass genommen worden sind, um auf die Gefahr von weiteren Kursverlusten wegen der Rückabwicklung von Carry Trades hinzuweisen. In den meisten Medien ging es bisher nur um den Häusermarkt. Ich frage mich, ob die Carry Trade Gefahr im Markt zur Zeit richtig eingeschätzt wird. Die Rückabwicklung von Carry Trades hat anfang letzten Jahres bereits ausgereicht, um zum Mai Crash zu führen.

Man sehe sich nur die Grafik an: USD/Yen

   
Angehängte Grafik:
wpcharts2.png
wpcharts2.png

80400 Postings, 7562 Tage Anti LemmingDas Börsengeschehen ist zu komplex

 
  
    #4468
17.08.07 09:32
um es in den normalen Nachrichten adäquat abzuhandeln. Da wird "das Volk" halt mit Gemeinplätzen abgespeist. Hilfreich ist dabei, dass die TV-Moderatoren meist selber keine Ahnung haben.  

9108 Postings, 6525 Tage metropolisUnd hier mal was für's Herz

 
  
    #4469
17.08.07 09:34
...denn es ist klar, wer mal wieder die Zeche zahlt: Die Anleger und die Mitarbeiter.

Freitag, 17. August 2007
Hypothenkrise
Bear Stearns streicht 240 Jobs

Die Investmentbank Bear Stearns streicht wegen der Krise auf dem US-Hypothekenmarkt 240 Stellen. Dabei handle es sich um Mitarbeiter, die im Bereich der zweitklassigen Immobilienkredite ("Subprime Mortgages") tätig seien, teilte das New Yorker Institut mit. Zudem würden zwei Standorte geschlossen.
 

23431 Postings, 6759 Tage Malko07klaro saschapepper. Es wollten

 
  
    #4470
1
17.08.07 09:42
geringfügig mehr Leute kaufen als verkaufen.

Ich bin schon seit längerem der Meinung, dass wir im Falle eines Falles, einen Salamicrash erleben werden.

Die weltweite Konjunktur hat etwas abgekühlt, brummt aber immer noch auf hohem Niveau. Die Firmenergebnisse sind gut bis sehr gut. Alles Daten für einen Gang nach Norden.

Gleichzeitig haben wir eine große platzende Kreditblase mit sehr sehr vielen Unwägbarkeiten. Diese Unsicherheiten in diesem Ausmaß wären normalerweise eine Garantie für eine Erholung im Süden.

Es könnte also ein Siechtum unter sehr hoher Volatilität geben mit der Gefahr eines massiven Ausbruchs nach Norden. Sollten die Chinesen groß auf Einkaufstour gehen, könnten sie einen nie dagewesenen "short squeeze" auslösen. Auch das würde zum Auskehren der Finanzmärkte gehören.

Es kommen sehr interessante Zeiten.  

80400 Postings, 7562 Tage Anti LemmingAußerdem handelt es sich um Henne-Ei-Probleme

 
  
    #4471
17.08.07 09:43
- mithin um Korrelationen, die nicht zwingend Kausalitäten sind. Deshalb heißt es in der News in # 4450 auch korrekt "coincide".

Sicher ist, dass - als kleinster gemeinsamer Nenner - die Risikoscheu drastisch angewachsen ist, und dass dies zu Aktienverkäufen UND zu Rückabwicklungen von Carry-Trades führt. Man kann aber weder behaupten, dass die Yen-Verluste zu den Aktien-Verlusten führten noch das Umgekehrte.  

20752 Postings, 7727 Tage permanentCNBC hat heute PPT zum

 
  
    #4472
17.08.07 09:43
Hauptthema gemacht. Eine interessante Diskussion, wer die Möglichkeit hat den Fernseher einzuschalten sollte sich das laufende Interview anschauen.

Permanent  

508 Postings, 6763 Tage wandlerdie welt wird deswegen nicht untergehen

 
  
    #4473
1
17.08.07 09:47
die amis haben es immer noch geschafft dinge zu
drehen wenns draufankommt ich setze auch auf neu-
wahlen in2008,bushi muss sich doch einen guten
abgang verschaffen wenn er auch alles andere verbockt
hat,kopf hoch freunde und vorsichtige gruesse Wandler  

9108 Postings, 6525 Tage metropolisWenns mal wieder länger dauert

 
  
    #4474
3
17.08.07 09:57

Strategie

Kreditkrisen weiteten sich bisher immer auf die Realwirtschaft aus

 

16. August 2007 
An den Finanzmärkten geht es schon seit Tagen richtig zur Sache. Das gilt nicht nur für die schwächelnden Börsen, die ihren „natürlichen Gegenpol“ - die Rentenmärkte - nach oben treiben, sondern auch für den Devisenmarkt. Dort kommt es nun offensichtlich zu einer deutlichen Korrektur der Fehlbewertungen, die in den vergangenen Jahren aufgrund der so genannten Carry Trades entstanden waren.

 

Der völlig überbewertete Euro hat gegen den Yen innerhalb von 14 Tagen inzwischen mehr als acht Prozent verloren (siehe auchEuro-Yen bricht durch die 200-Tagelinie) , ausgeprägtere Verluste gab es bei Hochzins- und Commoditywährungen wie dem Neuseeland-Dollar und dem australischen Dollar gegen das amerikanische Pendant. Der Dax hat inzwischen ausgehend vom noch am 13. Juli markierten Allzeithoch von 8.151 Zählern mehr als zehn Prozent verloren.

 

SMI und Stoxx 50 haben Aufwärtstrends schon gebrochen

 

Noch hält er sich über dem mittelfristigen Aufwärtstrend. Andere europäische Indizes haben diesen inzwischen schon nach unten durchbrochen. Das gilt beispielsweise für den Schweizer SMI-Index oder auch für den Dow Jones Stoxx 50 Preis-Index. Das ist kein sonderlichgutes Zeichen, selbst wenn viele Anleger noch relativ optimistisch sind und Anlagestrategen bisher immer noch zum Einstieg in die Märkte blasen.

 

Grundsätzlich sei die Weltwirtschaft robust, die Aktien vieler Unternehmen seien angesichts der Umsatz- und Gewinnentwicklung noch sehr günstig bewertet - und aus diesem Grund seien Aktien allemal attraktiver als Anleihen. Solche Argumente haben allerdings einen Haken: Sie orientieren sich vor allem an der Vergangenheit und der tendenziell positiven Interpretation von hereinkommenden Konjunktur- und Unternehmensdaten. Die jüngsten Ereignisse an den Kreditmärkten - ausgelöst von der schweren Krise am amerikanischen Häusermarkt - dagegen werden offensichtlich in ihrer Tragweite völlig unterschätzt.

 

Denn wirkt die Häusermarktkrise über den Multiplikatoreffekt - alle damit auch nur im Entferntesten verbundenen Unternehmen werden ausgebremst ( die sich häufenden Pleiten von Hypothekarunternehmen spricht längst für sich )- alleine schon stark negativ auf die amerikanische Wirtschaft, so wird dieser Effekt nun noch dadurch verschärft, dass auch die Liquiditätsversorgung über „normalisierte“ Spreads und vor allem auch über striktere Kreditstandards eingedämmt wird. Auf diese Weise werden die amerikanischen Konsumenten gleich von zwei Seiten in die Zange genommen. Dabei lebten sie in den vergangenen Jahren doch stark auf Pump.

 

Kreditkrisen waren nie schnell vorbei

 

Nicht nur die in den Vereinigten Staaten wird es schwieriger als bisher, an Gelder heranzukommen. Denn da sich die amerikanische Krise über die Verbriefung und den Verkauf „des Giftmülls“ in Form amerikanischer Hypotheken schwacher Qualität inzwischen weltweit durch zunehmendes Mistrauen bemerkbar macht, werden sich auch hier die Folgen in der Realwirtschaft eher früher als später bemerkbar machen. Immerhin hängt bisher vieles direkt oder indirekt am amerikanischen Konsumenten - und der hat nicht nur hohe Schulden, sondern inzwischen schwinden auch die Jobs und die Einkommen.

 

Nicht umsonst befindet sich das Vertrauen amerikanischer Hausbauer auf dem tiefsten Stand seit Jahrzehnten, geht die Anzahl verkaufter Automobile in Amerika dramatisch zurück und geben selbst Discounter wie Wal-Mart einen sehr skeptischen Ausblick. Und wo bezieht Wal-Mart einen großen Teil seiner Produkte her? Aus Asien. Aus diesem Grund lässt sich an Argumenten zweifeln, nach welchen sich die Weltwirtschaft von einer konjunkturellen Schwäche in den Vereinigten Staaten wird abkoppeln können.

 

Der Blick auf die Vergangenheit zeigt, dass Kreditkrisen immer wieder nach längeren Phasen mit erhöhter Geldschöpfung auftreten. Genau die war in den vergangenen Jahren zu beobachten, da die Geldmengen beinahe weltweit schneller wuchsen, als das relevante Wachstum. Erste Warnzeichen zeigen sich dort, wo der Kreditboom besonders ausgeprägt war. In diesem Fall dürfte es sich um die Immobilienmärkte in den angelsächsischen Staaten, in den süd- und osteuropäischen Regionen und in weiten Teilen Asiens handeln. Drittens sind Kreditkrisen bisher immer auch auf die Gesamtwirtschaft übergesprungen und waren nie schnell vorbei. In diesem Sinne dürfte es ratsam sein, optimistische Argumente kritisch zu betrachten. Anleger sollten sich weiterhin defensiv positionieren.

 

faz.net

 

18637 Postings, 8303 Tage jungchenKeine gute Zeit fuer Immo-IPOs?

 
  
    #4475
1
17.08.07 09:59
US-Immobilienfirma LNR Capital sagt Börsengang ab
17.08 09:36

NEW YORK/MIAMI BEACH (AWP International) - Die US-Immobilienfirma LNR Capital hat ihren seit Jahren geplanten Börsengang abgesagt. Das teilte das als Real Estate Investment Trust (REIT) organisierte Unternehmen am Donnerstag der US-Börsenaufsicht SEC mit. Die Aufgabe der Börsenpläne sei im «besten Interesse der Gesellschaft und ihrer Anteilseigner», hiess es in der Mitteilung an die Börsenaufsicht.

LNR Capital hatte seinen Börsengang bereits vor mehr als zwei Jahren angekündigt. Als Emissionserlös wurden damals 750 Millionen US-Dollar angestrebt. Der REIT wurde 2005 von der Immobiliengesellschaft LNR Property aufgelegt, nachdem der Finanzinvestor Cerberus hier die Kontrolle übernommen hatte./FX/fj/fn/sk

 

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