Heidelberger Druckmaschinen jetzt kaufenswert ?
1) Heidelberger Druck: Die Luft scheint raus
16.01.2012 (www.4investors.de) - Den Bullen scheint bei der Aktie von Heidelberger Druck derzeit die Luft auszugehen. Der Titel hat allerdings auch eine Atem beraubende Rallye hinter sich gebracht. In wenigen Tagen ist der Titel von 1,18 Euro auf Donnerstag erreichte 1,799 Euro geklettert. Die Handelsspanne vom Freitag wurde bei 1,674 Euro und 1,77 Euro begrenzt, der Schlusskurs liegt bei 1,721 Euro.
2) Fundamental kam die Meldung: Händler große Sorgen um Überkapazitäten.
Pünktlich am Widerstandsbereich zwischen 1,73 Euro und 1,80 Euro gerät die Rallye der vergangenen Tage damit ins Stocken. Da die Lage kurzfristig klar überkauft ist, kommt dies aber nicht aus heiterem Himmel. Heidelberger Druck ist deutlich über das steigende obere Ende des Bollinger-Bandes geklettert, das bei 1,66 Euro begrenzt wird. Ein Rutsch unter das Freitagstief könnte nun der Nadelstich sein, der die Luft endgültig aus dem Ballon lässt und für einen Pullback sorgt. Der wäre durchaus gesund für den Kurs, der um 1,59 Euro und 1,50 Euro auf erste kleinere Unterstützungen trifft.
alles daüber ist Niemandsland
Herr Personalleiter von HD
Ich wette, das Verhältnis Arbeiter/Angestellte wird noch ungünstiger für HDM. Vor der Verwaltung wird auch immer die Entwicklung abgebaut. Schreier hofft immer nur auf bessere Zeiten, obwohl keiner sagen kann, ob die kommen werden. Ein richtiges Zukunftkonzept gibt es nicht, obwohl schon vor Jahren die Weichen dafür gestellt werden konnten. Die HDM-Führung hat einfach alles verschlafen.
Immer nur Stellen abbauen spart kurzfristig Geld, wenn aber hinter der kleinen Mannschaft dann auch kein Konzept steht, nützt es alles nichts.Schreier ist längst überfällig, und in der Führungsetage bedarf es an frischem Wind.
...davon halte ich auch nichts, aber was die IG Metall von sich gibt ist ein Hohn: "Die Entscheidung ist von den Finanzmärkten getrieben", kritisierte der Bevollmächtigte der IG Metall für Heidelberg, Mirko Geiger."
(Zitat aus:http://www.n-tv.de/wirtschaft/...cht-2000-Stellen-article5242266.html).
Will er damit ernsthaft kritisieren, dass nun nicht einmal 15% der Stellen abgebaut werden sollen, "nur" weil in der Spitze bis zu 95% des Kapitals der Investoren vernichtet wurden? Das zeigt mal wieder, dass mach ein Gewerkschaftler noch nicht in der Marktwirtschaft angekommen ist. HDM hat bereits direkte Staatshilfen, Kurzarbeit (indirekte Staatshilfe) und einen Mitarbeiterabbau hinter sich und ist nach Jahren immer noch weit weit weg von der Gewinnzone.
Es wird höchste Zeit, dass sich HDM auf die Realitäten eine schrumpfenden Marktes einstellt und auf Effizienz (und nicht auf Wachstum) hin optimiert. Letzteres wird es in diesem Geschäft nämlich nicht geben.
Der Vorstand hat aber auch Optimierungspotential, schaut Euch mal die Vitae an. Da haben sich ein paar (Maschinenbauer)-Studien-Kumpels aus Mannheim hochgekungelt. Schreier hat Auslandserfahrung nur in Tochtergesellschaften der HDM vorzuweisen und Berufserfahrung außerhalb der HDM überhaupt nicht. Hier sollte mal auf Diversity optimiert werden und ein externer Entscheider ohne Stallgeruch installiert werden. Nur ein solcher kann ohne Rücksicht auf alte Seilschaften (was wieder Effizienz kostet) die Struktur optimieren.
Leider fehlt mir der Ankeraktionär, welcher das auch durchsetzten könnte. Schade, denn die Qualität der Maschinen und die Marke ist legendär, bringt aber auch nichts solange die Realitäten der Absatzmärkte und der Wirtschaftlichkeit verkannt werden.
Die IG Metall tut was sie kann, um Arbeitnehmerinteressen zu vertreten, auch das gehört zur Marktwirtschaft. Das Kapital wurde auch nicht vernichtet, sondern nur umgeschichtet, wie an der Börse üblich. Für jeden Verlierer gibt es einen Gewinner. Die Heidelberg-Führung hat selbst Aktien zurückgekauft, als sie noch höher standen.
Das Problem ist, wie du aber richtig erkennst, Schreier und Co. Völlig beratungsresistent lehnen sie es seit Jahren ab auch nur einen Schritt in eine andere Richtung zu wagen, um ein zweites Standbein zu festigen. Entweder man will Größe udn Einfluß erhalten, oder aber eine ganz kleine Druckmaschinenfirma werden - beide Richtungen darf man nicht halbherzig begehen. Abbau in der Produktion bedeutete in der Vergangenheit kaum Änderungen in der Verwaltung / unterstützende Bereich, udn sogar noch AUfstockung der Führungsebenen. Das kann auf Dauer nicht gutgehen!
Und wo gerade das Stichwort Beratung fiel: Heidelberg hat in der Vergangenheit oft Unternehmensberater engagiert. Die haben gut verdient, aber herausgekommen ist da nicht viel, sonst wäre man wohl nun nicht in dieser Lage. Aber man möchte selbst Unternehmensberatung anbieten - weil man mit sowas ja anscheinend gut Kohle machen kann. Nur, wer lässt sich von Heidelberg beraten, bei dieser noch jungen Misserfolgshistorie?
...Gewerkschaften vertreten Arbeitnehmerinteressen. Aber mir fehlt hier eine konsequente Interessenvertretung der Anteilseigner (=Durchsetzungsstärke des Managements). Man sollte stärker darauf hinweisen, dass bei weiter ausbleibender Profitabilität auch die Möglichkeit eines Totalverlustes besteht. Dann haben die Arbeitnehmer auch nichts gewonnen. Meiner Meinung nach ist HDM davon nicht mehr sooo weit entfernt. Die Insolvenz von Manroland (so sie denn tatsächlich vom Markt verschwinden) führt offenbar auch nicht zum ausreichenden Abbau der Überkapazitäten.
Ein großer Name und lange Tradition schützen auch nicht vor Totalverlust. Oder wie viele Beschäftigte hat der traditionsreiche Baukonzern Philipp Holzmann heute (trotz Intervention durch den damaligen Kanzler Schröder)? Ferner gilt es zu erkennen, dass die Welt nicht nur aus Offenbach, Würzburg und Heidelberg besteht. Die Konkurrenz sitzt in 10 Jahren ganz woanders.
HDM hilft meiner Meinung nach nur eine sehr große und tiefgreigende strukturelle Operation zum langfristigen Überleben. Die Frage ist, ob ein Eigengewächs wie Schreier dafür der geeignete Mann ist. Wenn man den Sumpf trockenlegen will, darf man nicht die Frösche fragen. Focus 2012 ist der richtige Weg, aber vielleicht zu spät und zu lasch und bei R&D zu sparen geht auch oft nach hinten los.
Ich weiß ihr könnt das nicht einschätzen , aber 1 und 1 gibt 3 oder.
Ziel des Unternehmens ist ja auch nicht dass alle Anfragen fristgerecht abgearbeitet werden, sondern nur dass die Aufträge die angenommen (!) werden, termingerecht und vor allem mit geeigneter Gewinnmarge erledigt werden. Kunden, die seit Jahren nix bestellt haben, ist problemlos vermittelbar, dass ihre heute bestelle Maschine eben nicht in 14 Tagen fertig ist.
Wenn tatsächlich mal mehr Aufträge reinkommen als Kapazität da ist, dann sind vielleicht endlich auch höhere Preise und endlich endlich auch wieder ordentliche Margen durchsetzbar. Dafür braucht man aber keine große sondern eine effiziente und effektive Mannschaft. Wo Wachstum auf Pump hinführt werden wir hier nicht diskutieren müssen.
War wohl eher so daß die Aktie mit den anderen hoch gezogen ist dieses Jahr, scheint aber jetzt wieder Richtung Boden 1.2€ zu laufen.
Ein Put wäre wohl nicht verkehert.
Bis zu den Quartalzahlen wird wohl nicht mehr viel nach oben gehen, danach wird man sehen ob die Aktie nochmal steigen kann.
Was ich sagen wollte, wenn nicht bald etwas deutliches passiert dann wird die Aktie weiter auf einem Niedrigstniveau dahinsiechen. Der Höhenflug der vergangenen Tage hatte nichts mit einem Kurswechsel, Erfolg oder ähnliches zu tun.
Heidelberg ist zutiefst in der Existenz gefährdet. knapp 300 Mio Schulden + 150 Mio für die Restrukturierung + 70 Mio Drupa + 4 x 20 Mio Quartalsverlust = 600 Mio Schulden am Jahresende. Vielleicht schafft man auch die 0 bei den Quartalszahlen dann sieht es latent besser aus aber Tatsache ist: die Drupa ist der letzte Strohhalm.
Die Zeichen für eine gute Messe stehen aber schlecht:
1. Druckindustrie insbesondere der Akzidenzdruck bleibt extrem schwach
2. Die Innovationen sind langweilig und im falschen Metier (statt Verpackungsdruck wieder neue Überkapazitätsbringer im Akzidenzdruck).
3. Unsichere politische Lage, Euro, Israel usw.
4. Nur schlechte Produkte im Digitaldruck
Das wird verdammt knapp aber vielleicht hat Schreier ein Erbarmen mit den Aktionären und geht--- der Aktienkurs würde es danken.
http://www.heidelberg.com/www/binaries/bin/files/...2_1112_report.pdf
S.29
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