Der €/CHF Thread
Jedenfalls erscheint mir in den Expertenmeinungen die Grenze von 1.10 deutlich intensiver diskutiert zu werden, als die Parität:
https://www.boerse-go.de/nachricht/...ik-zahlt-sich-aus,a4315694.html
Es gibt meiner Meinung nach eine Frankenblase. Wie groß diese ist und wie stark sie gerade platzt, entzieht sich (leider - denn sonst könnte ich damit viel Geld verdienen) meiner Kenntnis.
So wie ich das herauslese, gibt es eine nicht zu vernachlässigende Fraktion an Personen, die auch Geld im Markt haben (also ein persönliches Interesse, dass ihre Überlegungen aufgehen), die durchaus mit einem Absinken des Euros zum Franken rechnen. Einige davon sogar bis auf/unter die Parität. Nach meiner Einschätzung ist deren Anzahl in letzter Zet etwas geschrumpft, aber die Gruppe ist nicht vernachlässigbar und schon deswegen sollte man sich nicht gedankenlos über deren Argumente lustig machen und sie vom Tisch wischen. Hinzu kommt, dass gerade in volatilen Märkten selten das eintritt, was die Mehrheit der Experten voraussagt (siehe Prognosen 2007-2011).
Die Mehrzahl der kommunizierten Meinungen geht derzeit davon aus, dass sich der Euro leicht weiter erholen wird, dass das Band, in dem er bleiben wird, aber eher schmal ist. Bis Jahresende zwischen 1.05 und 1.13, soweit ich das überblicke.
Nur wenige gehen derzeit von einem wirklichen Platzen der Frankenblase aus und prognostizieren daher einen Anstieg auf Werte über 1.13 bis Jahresende.
Eine von China ausgehende Krise kann dem Schweizer Franken dabei kurzfristig sogar zur Hilfe kommen, indem der Franken plötzlich wieder als sicherer Hafen wahrgenommen wird. Außerdem können Banken in jenen Ländern, wo Frankenkredite zwangskonvertiert werden, versucht sein, den derzeitig günstig erscheinenden Kurs zu nutzen und die eigenen Verluste damit zu begrenzen (wenn sie diese schon nicht verhindern können) - wie gesagt, derzeit weiß keiner, wie es weitergeht und eigentlich kannst du alle Kurz-Prognosen in den Schredder geben und drauflosraten. Damit kommt aber dem psychologischen Moment eine immer größere Bedeutung zu und da ist "der Franken ist ein sicherer Hafen" eine ziemlich starke Triebfeder...
Und abschließend meine Meinung: ich denke, dass wir derzeit ein erstes (kleines) Platzen einer Frankenblase sehen. Vielleicht wurde diese Entwicklung auch von der SNB sacht mit angestoßen. Gerade durch die sich vielleicht abzeichnende Krise aus China kann aber gerade ein größeres Platzen verhindert werden. Kurzfristig kann der Kurs meiner Meinung nach um 5ct rauf oder runtergehen - weder in dem einen noch in dem anderen würde ich einen Trend sehen. Ich sehe ihn tendenziell aber leicht (!!!) steigen (vielleicht auf 1.10 bis Jahresende, also fast eine Seitwärtsbewegung.)
Sollte der Franken in den nächsten zwei Jahren über die Parität zum Euro steigen, dann würde das die nachfolgenden Langfristziele noch erhöhen, da ich der festen Überzeugung bin, dass die Schweizer Wirtschaft dies auch nur für 2 Jahre mit einem wirtschaftlich heftigen Abschwung bezahlen würde müssen.
Langfristig (5-10 Jahre) glaube ich, dass der Franken aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten deutlich abwerten wird. ich sehe den Kurs dann auf mindestens 1.35, schon deswegen, weil die Schweizer Wirtschaft sich nicht von der Europäischen isolieren kann (es sei denn, die weiter oben prolongierte verstärkte Kooperation mit den BRICS kommt wirklich und führt zu einem Bruch mit der EU - ich halte eine solche Entwicklung aber für das schlimmste, was dem Franken passieren kann, wie auch schon weiter oben ausgeführt). Das wirtschaftliche (aber auch die Effizienz und Innovationskraft) der europäischen Wirtschaft geht in erster Linie von Deutschland aus. Und gegen diese kommt die Schweizer Wirtschaft nicht an.
Die SNB hat die Euros relativ billig bekommen, da sie auch in Richtung Parität kräftig interveniert hat. Ich bin der Meinung, dass sie diese momentan wieder mit Gewinnen durch Verkauf von €, also Kauf von Franken versilbert. Insoweit ist das Posting von Globalloser nicht falsch. Somit denke ich, dass der Kurs eigentlich momentan mindestens 1,10 wäre, es jedoch nicht ist, weil die SNB teilweise die Reserven dezimiert. Aus diesem Grund war das Ansteigen nicht nachhaltig. Der Kurs wird aber steigen denke ich. Ich habe mir eine Devisenoption zugelegt.
Leider 2 Tage zu früh.
So, nun hoffe ich, dass ich nichts verdreht habe, es ist schon spät ...
Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,1% im Berichtsmonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 6700 Personen (+5,3%).
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) erhöhte sich um 1329 Personen (+8,4%) auf 17182. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Anstieg um 535 Personen (+3,2%).
Insgesamt wurden 190939 Stellensuchende registriert, 151 weniger als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg diese Zahl damit um 10117 Personen (+5,6%).
Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen verringerte sich um 135 auf 10352 Stellen.
Im Mai 2015 waren 5423 Personen von Kurzarbeit betroffen, 307 Personen mehr (+6,0%) als im Vormonat. Die Anzahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 22 Einheiten (+4,3%) auf 532. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 10694 (-3,8%) auf 273088 Stunden ab. In der entsprechenden Vorjahresperiode (Mai 2014) waren 113085 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 2034 Personen in 203 Betrieben verteilt hatten.
Weniger Vertrauen in die zukünftige Konjunkturentwicklung
Die Konsumentenstimmung der Schweiz vom Juli 20151 hat sich im Vergleich zum April zurückgebildet. Die Einschätzungen zur zukünftigen Wirtschaftsentwicklung sowie zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen verschlechterten sich.
Der Schweizer Konsumentenstimmungsindex (Durchschnitt von vier Indizes) verschlechterte sich zwischen April und Juli 2015 von -6 auf -19 Punkte. Alle vier Fragen, die in die Berechnung einfliessen, haben zum Rückgang beigetragen. Die Erwartungen der Konsumenten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung veränderten sich signifikant (-8 Punkte im April, -25 Punkte im Juli), und es wird mit steigender Arbeitslosigkeit gerechnet (+51 Punkte im April, +65 Punkte im Juli). Leicht verschlechterte sich die Einschätzung der zukünftigen finanziellen Lage der Haushalte (+5 Punkte im April, -4 Punkte im Juli). Zudem schätzten die Konsumenten die Wahrscheinlichkeit in den kommenden zwölf Monaten Geld zu sparen im Juli (+18 Punkte) als geringer ein als im April (+31 Punkte).
Für mich schaut es so aus, als würde es der Schweizer Wirtschaft aktuell nicht so gut gehen. Derweil beispielsweise in Deutschland die Arbeitslosenzahlen sinken, steigen sie in der Schweiz. Das schaut für mich ähnlich aus, wie die Situation in Österreich...
Hat jemand aktuelle Daten aus Deutschland/EU?
Hat schon jemand echte ZAHLEN für das 2. Quartal oder stehen die noch aus?
Im Vergleich zum 2. Quartal 2014 wuchs das BIP um 1,2 %; der BIP-Deflator ging in derselben Periode um 1,1 % zurück.
Ich sehe das aber ähnlich wie du. Durch einen Devisen Verkauf der SNB würde der Franken tendenziell aufwerten. Wenn er dennoch ansteigt (wie gesehen), dann würde das auf eine extreme Überbewertung des Frankens schließen lassen, was wiederum einen Verkauf zu aktuellem Kurs unsinnig machen würde, vor allem weil die SNB ja einen schwächeren Franken wünscht.
- bis zur Kursfixierung im September 2011 wurden Euros zu einem Kurs von über 1,20 CHF gekauft
- nach September 2011 (und das war die Zeit mit dem stärksten Anstieg der Bestände) zu 1,20 CHF
- nach Freigabe im Januar 2015 zu Kursen um 1,00 CHF
Im Durchschnitt sollten die Devisenbestände (zumindest die in Euros) zu über 1,20 CHF bewertet sein, da wird sie SNB wohl kaum bei Kursen um 1,08 CHF Verkaufen, da dies zu tatsächlichen und nicht nur Buchverlusten im Rahmen der Bewertung führt.