Antizykliker-Thread - v2.0
Ich würde nicht pauschal in schlecht gelaufene Indizes investieren, genau so wenig wie in schlecht gelaufene Aktien. Evtl. gibt es einen guten Grund, warum die Aktien so mies sind.
Also trotz einer schlechten Performence die Hintergründe angucken. Wenn man selbst an die Firma glaubt, gerne einsteigen. Wenn nicht, dann lieber nicht. Ich habe z.B. eine spanische Bank gekauft, die starke Gewinne im Ausland erwirtschaftet. Daher denke ich, dass die Immo-Krise hier überwunden werden kann. Und ich habe in einen Fotopionier im Insolvenzverfahren investiert, weil ich gerne Geld zum Fenster rauswerfe.
Mein DAX-Trend-Indikator ist übrigens nach wie vor bullish.
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www.kostolany-analyse.de (Langfristige Sicht, Monate/Jahre)
www.kostolany-analyse.de/daxtrendindikator (Mittelfristige Sicht, Wochen/Monate)
Auf dem falschen Fuss erwischt, weils weiterhin aufwärtsgeht?
Dabei ist AL in diesen Tagen wirklich witzig und der Rest seiner Truppe größtenteils auch. Oft unfreiwillig oder nicht, ob Galgenhumor oder Realsatire, es ist und bleibt ein Juwel Arivianischer Börsenprosa. Sorry , ich kann oft nicht anders, pruuuuusssttt...
ok, Spaß beiseite, ich muss AL wieder brav g.a. geben. im Interesse meines Long-Depots...
21.09.2012, 17:33
Ein Kommentar von Alexander Hagelüken
Der Euro scheint wieder Stabilität zu gewinnen, der Druck der Finanzmärkte lässt nach. Für die ruhige Lage gibt es zwei Erklärungen. Die erste wäre, dass die Reformen greifen. Die zweite: Euro-Land befindet sich im Auge des Sturms, wo es trügerisch ruhig ist - und in den Staaten bald wieder das Chaos toben könnte.
Es ist ruhig geworden in Euro-Land, verdächtig ruhig. Natürlich gibt es immer wieder Debatten, ob die Probleme eines Krisenstaats noch größer sind als bekannt oder ob er zusätzliche Hilfen braucht. Doch der Druck der Finanzmärkte, der Europa so lange in Atem hielt, lässt nach. 7,5 Prozent Zinsen musste Spanien noch Ende Juli neuen Gläubigern bieten, inzwischen sind es weniger als sechs. Bei Italien ist Ähnliches zu beobachten. Irland wiederum robbte vor zwei Jahren als erstes Land unter den Rettungsschirm, heute vertrauen private Investoren Dublin wieder ihr Geld an. Diesen Erfolg meldete diese Woche auch Portugal, zu bezahlbaren Zinsen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...-ruhe-in-euro-land-1.1474859
Die Bezeichnung der Antizyklik passt im Kontext von Musik natürlich nicht ganz - genau so wenig, wie in den meisten anderen Lebensbereichen. So ernst war es dann aber auch nicht gemeint.
Untersuchen wir mal diese Aussage an den harten Fakten: Der Dow Transport ist kein Indikator für irgendwas. 2008 ist da ein sehr gutes Gegenbeispiel. Ebenso die Abwärtstendenz seit Anfang 2011, die vom Dow nicht bestätigt wurde. Ähnliches gilt für FedEx.
Der Grund, warum dieser Indikator nicht funktioniert ist seine Bekanntheit: Ein Indikator, den jeder kennt ist keiner, weil seine Indikation bereits im Dow vollständig eingepreist ist bzw. bei Abweichung sofort antizipiert wird. Damit wird die Prognosekraft dieses Indikators irrelevant. Dies ist reine Sentimentlogik aus dem Anfängerkurs. Man könnte auch umgekehrt behaupten, der Dow sei ein Indikator für den Transport, weil es ja Produktionsunternehmen sind, die Transportunternehmen mit einer Leistung beauftragen.
Zum zweiten enthält der Indikator nur Transportunternehmen, die ihre eigene Konjunktur haben. Es ist unzweifelhaft, dass der Dow zur Zeit aus Liquiditätsgründen steigt und nicht aufgrund einer "rosigen Wirtschaftslage". Für diesen Grund und sein vor allem Fortbestehen kann der Unternehmenswert von Transportfirmen keine Indikation sein, das sind zwei paar Schuhe.
Fazit: Eine weitere "erhellende" (eher die Sinne vernebelnde und damit die Depotperformance verhagelnde) Fundianalyse mit dem alles aussagenden Prädikat "Made by AL". Aus gutem Grund sollte man solche Analysen zwar unter Sentimentgesichtpunkten zur Kenntnis nehmen, aber nichts dergleichen im Depot umsetzen.
Ich begreife Musik eher als Kunst, denn als bloße Unterhaltung und genieße sie auch als solche. Wenn man aus der ganzen Sache keine Lebenseinstellung macht, sehe ich ehrlich gesagt nicht ganz das Unglück, dass davon ausgehen könnte.
So wird man beispielsweise auch die Bilder von Vincent van Gogh, Beuss oder auch dem Strassenkünstler aus der City, bedenkenlos genießen können.
Dabei muss es nicht immer experimentell und sperrig werden. Auch sanfte Singer-Songwriter-Sachen können mich begeistern. Sowas zum Beispiel:
TRAN ist kein Indikator, sonder ein Index, der sich aus den Aktien der US-Transportunternehmen zusammensetzt. Wenn wenig Bestellungen (Realwirtschaft) eingehen, haben die Transportfirmen auch wenig zu liefern. Sie hängen daher STARK an der Konjunktur, und sind zudem ein Frühindikator.
Dass solch ein Mist hier mit "gut analysiert" bewertet wird, spricht Bände.
http://stockcharts.com/freecharts/gallery.html?$TRAN
"TRAN ist kein Indikator, sonder ein Index, der sich aus den Aktien der US-Transportunternehmen zusammensetzt."
> TRAN ist für DICH ein Indikator und für mich ein Index, sorum ist es richtig, bitte deinen eigenen Text genau lesen...
"Wenn wenig Bestellungen (Realwirtschaft) eingehen, haben die Transportfirmen auch wenig zu liefern. Sie hängen daher STARK an der Konjunktur, und sind zudem ein Frühindikator."
> Hab ich im Anfänger-Börsenbuch vom Grabbeltisch auch so gelesen, ist aber Schwachsinn, zumindest das mit dem Frühindikator. Natürlich hängt der Transport an der Konjunkur, alle Firmen im Dow Jones aber genauso. Insofern kann ich genauso gut den Dow Jones als Frühindikator für die Transportwirtschaft nehmen, genau mit dem Argument, dass die Bestellungen der Realwirtschaft die Gewinne der Transportwirtschaft maßgeblich beeinflussen. Mein Chart #84 zeigt ganz klar, dass sich Dow und TRAN wechselseitig beeinflussen und mal der eine mal der andere "vorläuft".
Und was Konsens ist, ist bereits eingepreist im Dow. Das heißt aber noch lange nicht dass der Dow fallen muss oder die Wirtschaft einbricht. Möglicherweise erhöht FedEx zu deinem Mißfallen in 3 Monaten ja seine Prognose wieder, wenn sich die Lageerwartung aufhellt (was der Dow nahelegt).
Dein Fehler, lieber AL, ist stets, dass du nur die Fakten rauspickst, die dir in den Kram passen. Daher liegst du auch seit Jahren mit deinen Doom&Gloom-Prognosen daneben.
Das heißt: Wall Street ist bärisch, also senkt FedEx seine Umsätze in China, damit es passt?
Der war gut, selten so gelacht.
Ich wünsche auch weiterhin ein heiteres WE.
Ich vermute, es liegt an den überhitzenden Kursen, die zu Kurzschlüssen in deinen Gehirnwindungen führen. Daher auch meine Einschätzung, dass der BT unter deiner maßgeblichen Führung in den letzten Wochen über weite Strecken realsatirische und (tragi-)komödienhafte Züge angenommen hat.
Ist das nun ein antizyklisches Signal oder eine Falle der Bären, um den engagierten Antizykliker zu verwirren? Manchmal weiß ich es nicht....
Nenn mal ein Beispiel, was ich wem unterstellt habe. Und wo ich wem das Wort rumgedreht hab.
Ich bin gerne bereit zu lernen, aber dafür bedarf es konkreter Beispiele statt allgemeiner Anschuldigungen.
Ein Upmove des Industrial 'muss' vom Transportation bestätigt werden - so lautet der kategorische Imperativ Dows. Trifft dies nicht zu, muss dem Upmove die Anerkennung als 'echter' Bullmarkt verweigert werden. Im Prinzip liesse sich dieser Imperativ mit allen möglichen Indikationen und Kennziffern (Markt KGV, GDP, Auftragseingang usw) wiederholen. Nur was anfangen mit dem Becheid, der Upmove sei nicht echt oder gefährdet ? Flat oder Anshorten müsste die Antwort lauten. Im besten Fall verpasst man damit Performance, im schlimmsten geht man in den Ruin. Der umgekehrte Imperativ lautet dagegen darauf, den übergeordneten Move zu traden bis er zusammenklappt, um dann die Gegenposition einzunehmen. Dafür spielt es überhaupt keine Rolle, weshalb er zusammenklappt. Die Historie zeigt allerdings, dass Bullmärkte eher aufgrund zu guter Konjunkturdaten und - erwartungen verbleichen denn umgekehrt (weil die Liquidität rausgezogen wird)...
Fill
Für unseren dekonstruktivistischen Kultur-Diskurs werd ich besser einen eigenen Thread aufmachen. Nicht dass Zap noch ungeduldig wird mit mir. ..
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Was nützt uns eine 100 Jahre alte Theorie im Zeitalter von Internet und sekundenschneller Verfügbarkeit von Charts und automatisierten Auswertungen (Handelssysteme)? Was nützt es einem konkret, wenn man mit Dow einen Trend definiert hat?
NICHTS. Die Dow Theory konnte damals nur richtig sein, weil sie nur einem kleinen Kreis bekannt war und vor allem die Daten dazu (Charts) aus Kostengründen nur einer Elite verfügbar waren. Ein Handelssystem bzw. eine Handelsanweisung (die Dow Theorie ist nichts anderes) kann nur funktionieren, wenn sie von einer Minderheit umgesetzt wird.
Insofern ist es auch verlorene Liebesmüh, irgendwelche Ratiocharts $DWJ/$TRIN zu erstellen. Viel Rechenpower führt in diesen Zeiten, wo jedem diese Power kostenlos zur Verfügung steht zum Gegenteil von Erkenntnis. Man muss stattdessen das tun, was die Mehrheit nicht tut: Den Kopf anstrengen und die Daten zwischen den Zeilen lesen bzw. genau umgekehrt interpretieren.
Viel Spaß beim Benutzen des ältesten und effekivsten Werkzeuges der Welt: Eures kritischen Verstandes! Ich weiß, es ist mühsam und als altmodisch verpönt, aber oben habe ich gezeigt wie es gehen könnte...
Da Sentiment in den letzten drei Jahren gut funktioniert hat kann ebenso pures Glück sein, weil die Notenbanken keinen Meltdown zulassen wollen oder nicht können.
Auch die Charttechniker könnten für sich in Anspruch nehmen den Gral der letzten Jahre in der Hand gehabt zu haben, insofern der Einstieg über die 200er EMA definiert hätte.
Menschen mit einem ausgeprägten Ego müssen jedoch erfolgreiches Handeln den eigenen Analysefähigkeiten zuschreiben. Dabei fällt einem immer wieder die Trefferquote von Affen ein, die auch nicht so schlecht ist. Wen soll ich jetzt mehr bewundern?
Gurus musst du nebenan suchen, da gibt es einige Kanidaten. Hier will sowas keiner sein.
Dass du diesen Thread kritisch siehst ist gut, das ist der erste Schritt. Der zweite ist, sich von alten Denkmustern zu lösen und auch andere Threads kritisch zu sehen. Daran musst du noch arbeiten. Am Ende steht ein wahrhaft unabhängiger Geist der erkennt dass Börsenerfolg nur gegen den Strom möglich ist. Und das hat dann nichts mit Glück zu tun, sondern mit reiner Börsenlogik.
Viel Erfolg!