Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 25.10.24 20:34
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.404
Neuester Beitrag:25.10.24 20:34von: ParsonageLeser gesamt:24.036.850
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234273 Postings, 7548 Tage obgicoukleines unangenehmes Detail

 
  
    #4276
3
15.08.07 14:42

bei den CPI-Zahlen:

*US CORE INFLATION HAS RISEN AT 2.5 PCT ANNUALIZED PACE OVER THE LAST 3 MONTHS

 

2385 Postings, 9074 Tage BroncoDIE ZEIT:

 
  
    #4277
15.08.07 15:04
US-Experte hält Krise der Finanzmärkte noch nicht für ausgestanden
Hamburg (ots) - Die weltweite Krise an den Finanzmärkten ist nach
Ansicht des renommierten US-Finanzexperte Barry Eichengreen noch
nicht vorbei. 'Es gab jetzt ein gewisses Durchatmen, nachdem eine
Reihe von Zentralbanken Geld in den Markt geschossen hatte. Zugleich
aber gibt es auch neue Nachrichten über Verluste. Immerhin haben sich
die Preise von CDOs und Subprime Mortgages, also jenen riskanten
Finanzprodukten rings um Wohnungshypotheken, die in den USA die ganze
Krise ausgelöst haben, noch nicht wieder erholt. Es könnten also noch
weitere Bankrotte und Kreditstopps bei Finanzinstituten folgen, die
solche Papiere halten', sagt der Experte für internationale
Währungssysteme und Finanzmärkte von der University of California der
ZEIT.

Eichengreen sieht die Gefahr, die Probleme könnten sich
ausbreiten, 'wenn das Bankensystem angegriffen ist. Banken, die am
Hypothekenmarkt in Schwierigkeiten geraten, haben vielleicht gar
nicht mehr die Möglichkeit, ihre übrige Kreditvergabe im gewohnten
Umfang weiter zu betreiben.'



Außerdem könnte die Krise das US-Wachstum dämpfen, sagt er. 'Die
USA machen ein Viertel der Weltwirtschaft aus, und die gesamte
Weltwirtschaft wächst den Prognosen zufolge um fünf Prozent. Ein
Prozent weniger Wachstum in den USA bedeutet dann bloß noch ein
Viertel Prozent weniger Wachstum in der Welt. Freilich: Das stimmt
alles nur, wenn nicht noch zusätzliche Probleme auftauchen. Das
amerikanische Wachstum könnte durchaus auch noch stärker einbrechen,
es könnten noch weitere Landminen im Finanzsystem auftauchen',
erklärt Eichengreen.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 34 vom 16. August 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)  

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5230 Postings, 7511 Tage geldsackfrankfurtWährung

 
  
    #4278
15.08.07 15:20

- woran bei 1,3840 vor einer Woche auch niemand hier geglaubt hatte. Fast allen galt ein Kursziel von "über 1,40" als sicher. Heute steht der Dollar bereits bei 1,3480 und ich würde mich nicht wundern, wenn er noch unter 1,30 fiele. An der Börse lief es ähnlich. Da wurden Bären auch umso lauter und höhnischer verspottet, je höher die Indizes stiegen. Dass der Dollar jetzt steigt, liegt mMn an den Japanern (und anderen Carrytradern), die Yen zurückkaufen - und zwar stärker gegen den Euro als gegen den Dollar. Beim Euro gibt es schlicht mehr Gewinne mitzunehmen: Der Euro stieg zum Yen seit 2001 um 60 %, während Dollar/Yen nahezu seitwärts lief in der Zeit.

Mir ist es trotzdem unvesrsändlich daß die Trader in den USD gehen! Mit dieser Währung sind sie doch im Zentrum des Wespennestes investiert!

 

 

418 Postings, 6366 Tage gsamsa42Heute werden alle schlechten News ignoriert...

 
  
    #4280
15.08.07 16:29
wir sind in partylaune, da stört uns auch nicht:

YAHOO:
Home Sales Fall Nearly 11 Percent in 2Q
Wednesday August 15, 10:18 am ET
Existing Home Sales Fall by Nearly 11 Percent in Second Quarter, Home Prices Drop

WASHINGTON (AP) -- U.S. existing home sales fell nearly 11 percent in the second quarter from last year's levels as the residential real estate market's slump continued, an industry group said Wednesday.

The National Association of Realtors said existing homes sold at a annual rate of 5.91 million homes in the second quarter, down from a pace of 6.63 million in the quarter a year ago.

Nationwide median home prices dropped 1.5 percent to $223,800 from $227,100 in the same quarter last year. The median price is the point at which half the homes sold for more and half for less.

However, the real estate agents' trade group saw encouraging price trends in many metropolitan areas. In more than 60 percent of 149 metro areas around the country, median prices increased from last year's levels.

The Salt Lake City and Binghamton, N.Y. areas actually had price gains of nearly 20 percent for single-family homes, while the Elmira, N.Y. and Melbourne, FL areas had price declines of 15 percent or more.

The report comes comes as delinquencies among borrowers with weak, or subprime, credit have risen dramatically over the past year, and other loans are showing weakness as well. Lenders have dramatically tightened their borrowing standards amid fears that delinquencies will rise further.

"Although home prices are relatively flat, more metro areas are showing price gains with general improvement since bottoming-out in the fourth quarter of 2006," Lawrence Yun, NAR senior economist, said in a statement. "Recent mortgage disruptions will hold back sales temporarily, but the fundamental momentum clearly suggests stabilizing price trends in many local markets."

The San Francisco Bay Area was the most expensive region of the country, with median prices of $865,000 for San Jose and $846,000 for San Francisco.

Last week, the Realtors trade group lowered its monthly sales forecast, predicting that home sales will hit a five-year low this year. The revised forecast calls for existing home sales of 6.04 million in 2007, down 6.8 percent from last year. This year's sales would be the lowest since 2002, when sales hit 5.63 million.  

234273 Postings, 7548 Tage obgicouMo-Sell-O vor den Kadi

 
  
    #4281
1
15.08.07 16:52

das war so klar, wie das Amen in der Kirche:

http://money.cnn.com/news/newsfeeds/articles/primenewswire/125003.htm  

418 Postings, 6366 Tage gsamsa42Thornburg Says It Will Survive

 
  
    #4282
15.08.07 17:50
By TSC Staff
8/15/2007 11:30 AM EDT

Thornburg Mortgage (TMA - Cramer's Take - Stockpickr - Rating) rose 47% after the jumbo lender's chief said in an interview on TV that the company "will survive this disruption."

CEO Larry Goldstone told CNBC that "we are not for sale" in spite of yesterday's 47% plunge in Thornburg stock. The company said after the market closed Tuesday that it would delay paying its second-quarter dividend for a month while it seeks to solve liquidity problems caused by the collapse of the market for mortgage securities.

Asked whether Thornburg expects to be able to pay the delayed dividend, Goldstone said, "we are pretty confident we will be able to make that payment."

Shares rose $3.61 to $11.18.



und wenn man denen nicht mehr glauben kann, wem dann?
Antwort: Natürlich keinem. Setzen. Sechs.
 

20752 Postings, 7726 Tage permanentAufräumarbeiten bei KKR

 
  
    #4283
15.08.07 18:57
HANDELSBLATT, Mittwoch, 15. August 2007, 17:00 Uhr
Wohnungs-Hypotheken

KKR Financial verkauft Kreditportfolio mit Verlust 

Eine Tochter des US-Beteiligungsunternehmens Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) hat sich mit Verlust von etwa der Hälfte ihrer Hypothekenkredite getrennt. Und es wird vor weiteren Belastungen gewarnt.


HB NEW YORK. Durch den Verkauf entstehe zunächst unter dem Strich ein Minus von 40 Mill. Dollar, teilte die Immobilien-Investmentfirma KKR Financial Holdings am Mittwoch mit. In der Mitteilung war von noch nie da gewesenen Verwerfungen am US-Hypothekenmarkt die Rede. Daher seien auch weitere Verluste von 200 Mill. Dollar denkbar. Der Aktienkurs der Firma fiel in der Spitze um bis zu 36 Prozent, erholte sich dann etwas.

Nach dem Verkauf von Hypothekenkrediten im Wert von 5,1 Mrd. Dollar habe KKR Financial noch entsprechende Baufinanzierungen in Höhe von 5,8 Mrd. Dollar im Portfolio. Derzeit werde mit Investoren gesprochen, wie möglichen Finanzierungsproblemen angesichts der steigenden Zahl von Kredit-Ausfällen entgegengetreten werden könne.

Die Kredite werden über Wertpapiere, die mit Forderungen aus diesen Darlehen besichert sind, weiterverkauft. Wegen der rasant gestiegenen Zahl an Zahlungsausfällen bei Baufinanzierungen in den USA haben sich weltweit viele Anleger in den vergangenen Wochen panikartig aus diesen Papieren zurückgezogen. Dies führte bei vielen Fonds, die darin investiert hatten, zu massiven Wertverlusten und zwang sie dazu, Auszahlungen zu stoppen. Weltweit stieg die Angst vor einer Ausweitung der Krise auf den gesamten Kreditmarkt. Entsprechende Befürchtungen belasteten auch die Aktienmärkte und veranlassten wiederum Zentralbanken rund um den Globus zu milliardenschweren Finanzspritzen in das Bankensystem.


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7974 Postings, 6911 Tage louisanerHäusermarktindex in USA fällt stärker als erwartet

 
  
    #4284
1
15.08.07 21:46

Quelle:    www.arcor.de/t1M1DhIf9vp7_c45eexK2AA/content/...tschaft/60464057.html

 

15. August 2007, 19:58

Washington (dpa) -

Der NAHB-Häusmarktindex ist im August stärker als erwartet gefallen. Der Indikator sei von 24 Punkten im Vormonat auf 22 Punkte gesunken, teilte die National Association of Homebuilders (NAHB) mit.   Volkswirte hatten zuvor mit einem Rückgang auf 23 Punkte gerechnet. Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der National Association of Homebuilders, der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die aktuelle Lage und die Erwartungen der Branche hinsichtlich der Entwicklung in den kommenden sechs Monaten abgefragt. Ein Wert unter 50 Punkten signalisiert, dass die Mehrheit der Hausbauer die Bedingungen negativ beurteilt.  Die Hausbauer hätten realisiert, dass Hyothekenkredite teurer und schwieriger zu bekommen sein, sagte NAHB-Präsident Brian Catalde. Dies habe mögliche Hauskäufer vom Markt fern gehalten oder zu einer Verschiebung des Hauskaufs geführt. Nach Einschätzung von NAHB Chefvolkswirt David Seiders haben die Probleme "ohne Frage" aus dem Sektor der Hypothekenkredite mit niedriger Bonität ("subprime") auch auf andere Bereiche übergriffen. Betroffen seien jetzt auch so genannte "Alt-A"-Hypthekenkredite und Jumbos.   "Alt-A"-Hypothekenkredite sind Kredite deren Bonitätsstufe zwischen "prime" und "subprime" liegt, dabei aber näher an der ersten Gruppe sind. Jumbos sind Hypotheken, deren Kreditvolumen einen großes Volumen haben. Seiders erwartet jedoch eine Erholung der Hausverkäufe des Sektors zu Beginn des Jahres 2008. Die Hausbaubeginne dürften dann Mitte 2008 wieder anziehen.

 

diesistkeineaufforderungzuirgendetwas

 

20752 Postings, 7726 Tage permanentCoutrywide Financial kann kein Geld besorgen

 
  
    #4285
1
15.08.07 21:48

Dow Slips Below 13,000 as Investors Search For a BottomTopics:Economy (U.S.) | Economy (Global) | Market Outlook | Currencies | The Bond Report | Stock MarketSectors:Oil and GasBy CNBC.com | 15 Aug 2007 | 03:23 PM ETFont size:

Stocks traded below the unchanged mark as a rally in financial stocks fizzled.

"Sentiment is getting really, really bearish, which is a good thing," said Tom Schrader, managing director of U.S. listed trading at Stifel Nicolaus. "At some point in the next three to four days we'll get a short-term bottom and a nice rally."

The Dow Jones Industrial Average moved below 13,000 in intraday trading for the first time since April 25. The Dow opened below the psychological level but struck positive territory at midday as the hard-hit financial sector rallied.

The Nasdaq Composite and S&P 500 also traded lower. The benchmark S&P index of large-cap stocks is now down for the year.

 

<div class=" cnbc_chdbg w440">Major U.S. IndexesDOW JONES IND...   .DJIA12935.85-93.07-0.71,452,328,000NASDAQ NMS CO...   .NCOMP2477.71-21.41-0.86,894,658,000S&P 500 I...   .SPX1416.82-9.72-0.68  

 

Countrywide Financial

Countrywide Financial CorpCFC
20.79  -3.67  -15%   
Quote  |  Chart  |  News  |  Profile  |  Add to Watchlist
[CFC  20.79    -3.67  (-15%)   ] shares tumbled to session lows on reports the mortgage lender has been unable to raise money from the commercial paper market. CNBC's David Faber reported that the mortgage lender's 30-day commercial paper is being quoted at 12.54%. The company has not responded to CNBC's calls.

The Federal Reserve resumed liquidity operations in the banking system, adding $7 billion of temporary reserves to the banking system on Wednesday, a day after refraining from open market operations on Tuesday. Last Friday, the Fed injected $38 billion in cash, the largest infusion since September 2001.

"People are thinking we're coming at the end of the selloff and that things are under control and realizing the Fed is going to inject capital as needed," said Adam Tracy, director of listed trading at Thomas Weisel Partners. "But it's just going to be a pretty volatile market for a while."

Tracy agrees the market may be closing in on a near term bottom, but says it will remain volatile.

"When you start hearing

 

1227 Postings, 6936 Tage CarpeDiesKreditkarten-Schulden

 
  
    #4286
15.08.07 22:12
Nachdem es wohl inzwischen in den Staaten ziemlich schwer ist, einen Kredit zu vernüftigen Zinsen für den Erwerb eines eigenen Haus zu bekommen stellt sich nun die Frage, in wie weit auch die Zinsen für die Kreditkarten anziehen?
Ein Anziehen dürfte die Konsumfreude weiter eintrüben  

692 Postings, 7820 Tage Barbarossa@metropolis

 
  
    #4287
15.08.07 22:42
langsamm,aber sicher sollte man short gehen oder? ;)Was mich verwundert,dass der DAX wieder mal so hoch getaxt ist,mMn sollten wir um die 7250 stehen,noch so ein Tag beim DOW wie heute,dann werden wir ruckzuck an der 7000 angekommen!  

2385 Postings, 9074 Tage BroncoSo nach und nach gewinne ich den Eindruck,

 
  
    #4288
2
15.08.07 23:11
dass die Stützkäufer für US-Aktien hier in Europa sitzen und versuchen den DJ zumindest während der europäischen Handelszeiten soweit "im Zaum" zu halten, dass in Europa die Dämme nicht brechen. Offensichtlich soll der Eindruck einer möglichen Abkopplung der europäischen Werte, insbesondere des DAX, vom Schicksal der US-Werte erweckt werden.

Technisch sieht es für US-Amerika übel aus: Als Nächstes steht die 200d-Linie kurz vor dem Durchbruch, der Schnitt der 38d-Linie durch die 90d-Linie steht innerhalb der nächsten Tage an - eventuell sogar noch innerhalb dieser Woche.

Grünspans Erbe gibt ein erbärmliches Bild ab: Was sollen wir von einer FED halten, die erst einen weiteren Tender in Aussicht stellt, dann doch nicht, und dann tatsächlich - sieht nicht so richtig danach aus, als ob der Kapitän seinen Kahn noch unter Kontrolle hätte.  

Optionen

1381 Postings, 6437 Tage saschapepperdax hat starken nachholbedarf nach unten

 
  
    #4289
15.08.07 23:20
japan und china beide mehr als -2 prozent heut. da kanns morgen nur richtung süden gehen.  

7974 Postings, 6911 Tage louisanerJa gibts denn sowas, wer hätte das geahnt.!?

 
  
    #4290
2
15.08.07 23:25

 

www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Plungprotection.html

PLUNGEPROTECTION - Das unsichtbare Netz

In Amerika behaupten sich Immobilienmärkte und Börsen viel besser als in anderen Ländern. Welche Rolle spielt dabei das ominöse Plunge Protection Team?

Manche vermuten eine andere Institution, in der in solchen Augenblicken die Drähte glühen. „Plunge Protection Team“ heißt im Finanzjargon ein Zusammenschluss von Notenbankern, Finanzpolitikern und Wall-Street-Größen. Die Gruppe, so vermuten immer mehr Insider, ziehe die Märkte mit gezielten, eng koordinierten Stützungsaktionen wie etwa am 4. April 2000 nach oben. Das Team geht auf die Direktive 12631 zurück, die der damalige US-Präsident Ronald Reagan im März 1988 als Antwort auf den Crash von 1987 erließ. Der Finanzminister, der Chef der US-Notenbank und die Vorsitzenden der Wertpapieraufsichtsbehörde und der Terminmarkt-Handels-Kommission treffen sich seitdem in regelmäßigen Abständen in einer „Arbeitsgruppe für die Finanzmärkte“. 

Schon von der Reagan-Regierung wurde das Ziel der Gruppe formuliert: „Das Vertrauen der US-Investoren bewahren.“ Inzwischen soll das Anti-Absturz-Team auf 35 Mitglieder angeschwollen sein, darunter einflussreiche Banker wie Goldman-Sachs-Chef Henry Paulson und Merrill-Lynch-Boss Stanley O’Neal, die die schnellen Eingreiftruppen in den Handelsräumen der Wall Street steuern. „Den Amerikanern soll gezeigt werden, dass die Flagge noch über der Wall Street weht“, sagt der US-Finanzanalyst Robin Aspinall. 

Es war einer dieser Tage, die auch Fachleute ratlos hinterlassen. In den ersten vier Handelsstunden des 4. April 2000 verlor der Dow Jones fünf und der Nasdaq-Index sogar 15 Prozent. Zwei Stunden später beendete der Schlussgong der New Yorker Börsen eine Aufholjagd, die beide Barometer fast noch ins Plus gehievt hätte – ohne einen erkennbaren Grund. „Als ob Gott selbst interveniert hätte“, staunte tags darauf die „New York Post“. 
 

O P E R A T I O N  " M A R K T E I N G R I F F " 

Wie das Plunge Protection Team funktioniert 

1. Das Treffen
Das Plunge Protection Team aus Notenbankern, Finanzpolitikern und Wall-Street-Größen tagt regelmäßig. Informationen erhält das Team reichlich. Behörden, so die Verfügung 12631, „sollen, unter Erweiterung der gesetzlichen Befugnisse, der Gruppe alle Informationen zuleiten, die sie benötigt.“

2. Die Abstimmung
„Wir haben die Festnetz- und Handy-Nummern der anderen Teilnehmer“, sagt ein ehemaliges Mitglied der Arbeitsgruppe. Kommt es zu einer finanziellen Krise, startet das Team prompt durch. Alle Behörden des Plunge Protection Team, so berichten Insider, greifen dann auf einen Notfallplan zurück.

3. Der Einsatzbeginn
Das Plunge Protection Team nutzt frisch gedrucktes Geld der US-Notenbank, um den Aktienmarkt zu stabilisieren. Gewöhnlich beginnen die Interventionen um 21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Die Notenbank und die verbündeten Investmentbanken kaufen Aktien – etwa von ängstlichen Aktienfondsmanagern.

4. Die Deals
Die Investmentbanken des Plunge Protection Teams kaufen massiv Aktienindex-Futures. Trotz relativ geringem Kapitaleinsatz erzielen sie so maximale Wirkung. Die Börsen stabilisieren sich. Zu dem Einsatz dieser Derivate riet schon 1989 der ehemalige NotenbankGouverneur Robert Heller.

5. Die Wirkung
Schnell sickert durch, dass bedeutende Investmentbanken kaufen. Andere Banken und Broker-Häuser ziehen nach – die Aktienindizes schießen nach oben. Verstärkt wird dieser Effekt durch optimistische Stimmen einflussreicher Analysten. Bei der Nasdaq scheiterte die Stabilisierung allerdings. 
 

F I N A N Z S P R I T Z E   D U R C H   H Y P O T H E K E N B A N K E N 

Trügerischer Reichtum 

Nicht nur der Dow, auch die US-Wirtschaft und ihre Bürger erhalten Hilfe. Sprechen will über die Kreditspirale, die sich im halbstaatlichen Kreditsektor immer schneller dreht, offiziell niemand. Doch in den Bilanzen der unter Staatseinfluss stehenden Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac finden sich ihre Spuren: Die beiden Institute haben ihre Kredite seit 1997 auf knapp 1,4 Billionen Dollar fast verdreifacht. Der Clou: Dank ihrer Staatsnähe können die Hypothekenbanken die Ausleihungen zu US-Regierungskonditionen refinanzieren. Mit Hilfe dieser Finanzspritzen können die Verbraucher ihre teuren Kreditkartenkonten umschulden und zum Wohl der amerikanischen Wirtschaft weiter auf Einkaufstour gehen. 

Die Stützungsaktionen im Immobilien- und Aktienmarkt zeigen Wirkung. Der Dow-Jones-Index verlor seit Anfang 2000 lediglich 29 Prozent. Vergleichbare Indizes wie der Dax stürzten dagegen um 64 Prozent ab. Die US-Immobilien verteuerten sich seit Anfang 2000 sogar um 22 Prozent – trotz Konjunkturflaute und New-Economy-Krise. Durch den Hausboom, den die lockere Kreditpolitik von Fannie Mae und Freddie Mac erst ermöglichte, fühlen sich viele US-Bürger reicher, als sie tatsächlich sind – eine psychologische Unterstützung für Aktienmärkte und Konsumklima. 

Auch das Plunge Protection Team leistet bisher solide Arbeit. Das Schema ist immer das gleiche: Mit der Notenbank im Boot stellt die Gruppe Milliarden US-Dollar für den Einsatz an der Börse zur Verfügung. Massive Käufe von Aktienindex-Futures durch die Investmentbanken bringen dann die Wende. Mit diesen Derivaten setzen Profis nur einen Bruchteil der Summe ein, die zum Kauf des Index notwendig wäre. Trittbrettfahrer springen auf und treiben das Börsenbarometer nach oben. Die Banken erschweren gleichzeitig den Leerverkauf von Aktien, etwa durch eine Vergrößerung der An- und Verkaufsspanne. Dieses Verfahren funktionierte beim Kollaps des Hedge-Fonds-Giganten LTCM 1998 offenbar genauso wie kürzlich vor Ausbruch des Irak-Kriegs. 

Doch die Risiken sind enorm. Scheitert die Intervention, sitzen Investmentbanken und Notenbank auf einem Berg von (Buch-)Verlusten. Um weitere Einbußen zu vermeiden, müssen sie auf fallende Kurse wetten, um ihre Spekulation auf die Hausse zu neutralisieren. Mit diesem Glattstellen beschleunigen sie aber ungewollt die Abwärtsbewegung. 
 

I M M O B I L I E N G E S C H Ä F T 

Enorme Bonitätsrisiken drohen 

Dazu kommen die Gefahren aus dem Immobiliengeschäft. Fannie Mae und Freddie Mac tragen jetzt die Bonitätsrisiken für die Hälfte des US-Immobilienmarkts – mit wachsender Tendenz. Rund 71 Prozent aller Neukredite an Private gehen inzwischen auf ihr Konto. Die Gegenfinanzierung der wuchernden Kredite läuft über neue Anleihen. Brisant: Ausländische Versicherer und Banken kauften allein in den vergangenen drei Jahren Papiere im Wert von rund 500 Milliarden Dollar und vertrauten dabei auf den Status von Fannie und Freddie als „Government Sponsored Enterprises“. Tatsächlich fehlt jedoch die explizite Staatsgarantie. 

Noch scheint das US-Establishment entschlossen, an den marktfremden Eingriffen unter allen Umständen festzuhalten. „Die Regierung besitzt eine Hochtechnologie, so viele Dollars wie gewünscht zu drucken – die Druckerpresse“, verkündete Ben Bernanke, US-Notenbank-Gouverneur, erst im November 2002. Noch deutlicher wurde ein leitender Greenspan-Mitarbeiter wenige Monate zuvor: „Die Notenbank könnte theoretisch alles kaufen, um Geld ins System zu pumpen.“ 

Doch die Nervosität wächst, ungeachtet des öffentlich zur Schau gestellten Zweckoptimismus. Armando Falcon, Chef der Aufsicht über die Hypothekenbanken und damit auch Wächter über Fannie Mae und Freddie Mac, erhielt am 5. Februar überraschend die Kündigung. Der Rauswurf kam nur Stunden vor einer Rede Falcons in New York. Thema: Risiken für das US-Finanzsystem durch die beiden Immobilienbanken. 

http://focus.msn.de/PF1D/PF1DN/PF1DNA/pf1dna.htm?id=1085&mid=1085

 

cia

 

 

 

diesistkeineaufforderungzuirgendetwas

 

12993 Postings, 6385 Tage wawidu# 4290 - US-IMMOBILIENMÄRKTE

 
  
    #4291
2
16.08.07 00:14
Die Aussage, in den Staaten hielten sich die Immobilienmärkte besser als "in anderen Ländern", ist schlicht falsch, louisaner! Schau dir mal die Charts von $DJR, $DJUSHB und insbesondere den des großen Immobilienmarkt-Index (Bürohäuser, Einkaufzentren, Freizeitzentren, Industrieanlagen ...) $DJUSRH an!  

Optionen

12993 Postings, 6385 Tage wawiduSo straft der Markt ...

 
  
    #4292
1
16.08.07 00:24
... die Verantwortlichen für die aktuelle Finanzmisere ab! Einer der "Hauptdrahtzieher" war die Goldman Sachs Group, die weltweit größte Emittentin von Derivaten, die in der Vergangenheit schon mehrfach unrühmlich durch Skandale in Erscheinung getreten ist.  

Optionen

Angehängte Grafik:
gs5jd.png (verkleinert auf 72%) vergrößern
gs5jd.png

9108 Postings, 6524 Tage metropolisBarbarossa

 
  
    #4293
5
16.08.07 07:04
"langsam aber sicher sollte man short gehen"

Das ist richtig. Ich hatte ja letzte Woche schon gepostet, dass die Zeit der Bullen unweigerlich abläuft und die Tradingrange 7400-7800 nach oben hin sowie die "4 Wochen Konsolidierung" nicht mehr ausgeschöpft werden wird. Die Tatsache, dass die "Zwischen-Erholung" nur sehr halbherzig war und damit die Markttechnik angeschlagen war legte diesen Schluß nahe. (dazu auch Steffens Posting s.u. von GESTERN abend)

Ich persönlich habe in den letzten Tagen Shortbestände aufgebaut (zugegebenermaßen nicht optimal, Durchschnitt etwa 7380) und bin nun 100% short. Diese Position lag mir am Wochenende um bis sogar eben (ich habe gestern abend nicht mehr US geprüft) zwischenzeitlich sehr im Magen und ich hatte mir den Stoppkurs 7510 gesetzt. Nun: Es sieht so aus, als liege ich jetzt auf der richtigen Seite.

Die technische Lage in US ist katastrophal und es liegt eine Panik in der Luft. Die Maßnahmen der FED haben nur 1-2 Tage beruhigt. Das Problem "Credit-Crunch" ist gegessen, jetzt ist die Möglichkeit einer weltweiten Rezession auf dem Tisch und wird genüßlich von den Bären ausgekostet werden.

Zusätzlich sorgen die fallenden Kurse für eine Kettenreaktion: Gehebelte Hedgefonds müssen zur Risikobegrenzung nach und nach aussteigen und verstärken so die Baisse noch einmal. Das ist die Mechanik in einem kreditfinanzierten Depot (ich spreche da aus Erfahrung...)

Das Ganze läuft sich erst dann tot, wenn einige große Hedgefonds pleite sind und/oder die FED die Zinsen senkt (was sie eigentlich nicht kann)  

Um deine Frage zu beantworten: Ja, soviel du es verantworten kannst. Um es mit AL Worten zu sagen: Die Lok hat wieder Fahrt aufgenommen; Die Tender sind zwar leer, aber bergab geht es auch ohne...  

9108 Postings, 6524 Tage metropolisAnhang

 
  
    #4294
3
16.08.07 07:05

Bedenkliche Entwicklung?

von Jochen Steffens

Vielleicht erinnern Sie sich, dass es bei den vielen Konsolidierungen der letzten Jahre oft zu einem scharfen, plötzlichen Einbruch kam. Dazu hatte ich immer wieder geschrieben, dass mir dieser Kursrückgang zu plötzlich und zu schnell sei und dass eben diese Geschwindigkeit der Kursverluste darauf hinweise, dass es sich um kein entscheidendes Top handle.

Desweiteren wies ich bei solchen Konsolidierungen immer wieder daraufhin, auf die Gegenbewegungen zu achten, da die Dynamik dieser Gegenbewegungen ein Hinweis auf die innere Stärke des Marktes ist.

Chart

Das ist der Dax mit den verschiedenen, großen Konsolidierungen. Die meisten Konsolidierungen starteten aus einer fast linearen Aufwärtsbewegung heraus, sehr plötzlich, so dass es aussah, als wären die Kurse einfach „abgebrochen“ (blaue Kreise).

Genau diese Art der Kurseinbrüche entstehen nur selten bei einem Top.

Top mit „Ansage“

Lediglich bei der großen Seitwärtsbewegung 2004 war es anders. Damals sprachen jedoch die Fundamentals nicht für ein großes Top. Einige von Ihnen werden sich sicher noch erinnern können, dass ich diese Seitwärtsbewegung aufgrund der fundamentalen Rahmendaten vorausgesagt hatte. Tatsächlich war aber die damalige Entwicklung, mit diesen beständigen Lower Highs und Lower Lows, aus charttechnischer Sicht riskant. Erst durch die Auflösung nach oben kam es zu einem klaren Bullensignal. Wenn solche Seitwärtsbewegungen nach oben aufgelöst werden (am besten noch mit einem Fehlsignal nach unten wie hier), ist das sehr bullish, wie man auch am weiteren Verlauf erkennen kann. Festzuhalten bleibt, dass aber auch 2004 der Dax zunächst nicht stark eingebrochen ist und es folglich danach zu einer "langen" Konsolidierung kam.

Auch bei der gerade laufenden Korrektur haben wir im Dax keinen solchen, einfachen „Abbruch“ des Kursverlaufs hinter uns, sondern es kam zunächst zu einem hochvolatilen Hin und Her. So bildete sich ähnlich wie 2004 zunächst eine Seitwärtsbewegung (grünes Rechteck), bevor die Kurse schließlich wegbrachen. Das ist insofern für eine kurze Korrektur untypisch und damit gefährlich. Es war eine klare Warnung und tatsächlich könnte demnach die aktuelle Entwicklung ein Hinweis auf ein größeres Top sein, zumindest jedoch auf eine längere Korrektur!

Das Allzeithoch verzerrt

Allerdings muss man in diesem Zusammenhang bedenken, dass es sich hier um eine Sondersituation handelt: Diese Seitwärtsbewegung ist an einem extrem wichtigen Widerstand, nämlich dem Allzeithoch entstanden. Ein Umstand, der den bearishen Charakter dieser Kursbewegung schwächt. An wichtigen Marken kommt es fast immer zu einem längeren Kampf, der zu solchen Seitwärtsbewegungen führt. Dass es dieses Mal nicht zu einem plötzlichen scharfen Einbruch gekommen ist, ist demnach kein eindeutiger Hinweis auf eine längere Korrektur.

Trotzdem ist dieser Vergleich geeignet, um darzustellen, wo der gravierende Unterschied zwischen den Konsolidierungen der letzten Jahre, die alle durchweg bullish waren und der aktuellen Konsolidierung besteht.

Die Gegenbewegung ist wichtig

Wie oben geschrieben: Achten Sie auf die Stärke der Gegenbewegungen.

Häufig kam es in den letzten Jahren zu impulsiven Gegenbewegungen, die auch oft direkt einen neuen Aufwärtstrend einleiteten.

Chart

Doch schauen Sie sich diesen Dax-Chart an. Man kann fast schon nicht mehr von einer Gegenbewegung reden. Nach dem Einbruch kam es lediglich zu einer weiteren Seitwärtsbewegung. Eine dynamische Gegenbewegung hätte die Kurse vielleicht an die 7800 Punkte, mindestens jedoch an die 7750er Marke treiben müssen.

Dies ist ein klares Zeichen von Schwäche. Tatsächlich wurde das Rechteck nach unten gebrochen. Noch besteht zwar die geringe Möglichkeit, dass dieses Rechteck eine Bodenformation darstellt, sollten die Kurse aber nun weiter dynamisch fallen, wird es kritisch.

In diesem Fall wäre es mehr als fraglich, ob es zu einer normalen „abc“ Korrektur kommen kann. Diese sähe wie folgt aus:

Chart

Wesentlich wahrscheinlicher ist eine Art „5er“ Abwärtswelle, die wie folgt aussähe:

Chart

Wenn es also im Dax noch zu einem weiteren Abverkauf kommt, sich demnach kein Boden ausbildet, könnte es, nach einer kleinen Gegenbewegung, zu einer weiteren Abwärtsbewegung bis runter zu großen Widerstandszone bei 6200-6400 Punkten kommen. Dort müssten wir dann weiter Analysen erstellen.

Denken Sie bei allen charttechnischen Ansätzen zurzeit aber daran: Wir haben Sommer und die Sommermonate sind prädestiniert für Fehlsignale in beide Richtungen. Und diese häufen sich gerade auch im kurzfristigen Bereich.


 

9108 Postings, 6524 Tage metropolisNachtrag 2: Dax shorten?

 
  
    #4295
1
16.08.07 07:18
AL wird mir sicher widersprechen, aber ich möchte eine Lanze für das Shorten des Dax brechen und nicht des SP. Es gibt zwei Gründe:

1) Der Dax hat in den letzten Tagen eine erstaunliche relative Stärke gezeigt, auch gegenüber EU. Der Grund ist mir im Prinzip schleierhaft. Deswegen sehe ich den in den nächsten Tagen fälligen Nachholbedarf nach unten als Extra-Bonus für Bären.

2) Der Dax hebelt US. Das liegt an der deutschen Angewohnheit, alles übertreiben zu müssen. Fällt der SP zb. 20% (mein persönliches Ziel), fällt der Dax 35%.

Das Ziel der Korrektur sehe ich übrigens im Dax bei mindestens 6300. Wenn es gut läuft sind auch 35% Abschlag drin, also 5300.    

9108 Postings, 6524 Tage metropolisDaiuly Observer

 
  
    #4296
6
16.08.07 07:26

Gehrt weist hier auf ein zusätzliches Problem hin: Die "Liebesbriefe" der Hedgefonds an ihre Kunden, dass sie keine Auszahlungen mehr erlauben. Das hat letztlich das Gegenteil zur Folge: Kunden anderer Hedgefonds ziehen ihr Geld jetzt NOCH SCHNELLER ab, bevor sie selbst einen Brief bekommen!!

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Hebelprodukte auf Kredit – TNT für den Dax!

von Ronald Gehrt

Guten Morgen, verehrte Leserinnen und Leser!

Sie kämpfen mit allen Mitteln. Beinharte Verkaufssignale der Charttechnik (neue Korrekturtiefs bei Dow Jones, S&P 500, Nasdaq 100, Nikkei 225, HangSeng) werden niedergewalzt. Gerüchte werden gestreut (Bayer soll übernommen werden, soso ... Aktie daraufhin +5,5%). Im Notfall kauft man halt VW, um den Dax höher zu kriegen, die steigt ja eh immer. Selbst der Euro/Yen-Kurs (sattes Verkaufssignal unter 160) scheint auf einmal völlig egal zu sein. Sie sehen im Chart, wie parallel sich die Kurse bis vor einigen Tagen entwickelten.

Chart

Mit vereinten Kräften stabil?

Sie wissen, die Momentum-Player haben dieser Tage Gesellschaft bekommen durch die institutionellen Akteure, die zum morgigen Verfalltermin für Optionen und Futures keinesfalls einen weiter abrutschenden Dax gebrauchen können. Also rutscht der Dax nicht ab.

Damit ist auch die vorher recht markante untere Begrenzung der Seitwärtsrange 7.380/7.630 nun bedeutungslos. Wenn die Kurse hier ein paar Mal wie Butter darunter und darüber gelaufen sind, ist diese Marke 7.380 nicht mehr wirklich entscheidend.

Wenn sich an den anderen Börsen, dem Öl, dem Yen oder bei den laufenden Krisenherden der Finanzwirtschaft bis Freitagmittag 13:00 Uhr nichts entscheidend Negatives mehr tun würde wäre aus aktueller Sicht zu erwarten, dass der Dax zum Verfalltermin über 7.400 bleibt. Die Absicht, dies zu erreichen, ist klar erkennbar. Und an einer Börse, die in Vergleich zu den US-Börsen, den großen asiatischen Märkten und selbst zu London eher überschaubare Umsätze aufweist, ist das einfach machbar, woanders kaum. Und das Ergebnis sieht dann seit Jahresbeginn im Vergleich zu den anderen Börsen so aus:

Chart

Das sind nicht nur zwei, drei Holzwürmer: Das ganze Gebälk knackt

Ja, ich gebe es ja zu: Ich bin meist skeptisch. Und jetzt bin ich massiv bearish für die Aktienmärkte. Und ich meine, dafür finden sich auch genug gute Gründe. Wir befinden uns in einer ganz anderen Situation als bei den Rücksetzern der letzten Monate. Denn:

Wir haben im Gebälk des Finanzsystems den Holzwurm. Dass der ein Einzelexemplar sei, wurde uns lange weisgemacht. Heute wissen wir es besser. Es hat sich unter der Oberfläche offenbar eine ganze Population entwickelt. Doch sehen können wir bislang nichts, außer ein wenig Holzstaub in Form rieselnden Fondskapitals und auf Eis gelegter Fonds, aus denen die Anleger ihr Geld nicht mehr herausbekommen. Es sind nur noch relativ wenige, die immer noch so tun, als wäre alles bestens. Die Mehrheit der Akteure hat verstanden, dass wir nicht abschätzen können, wie zerfressen der Balken ist, auf dem unser Kapital ruht ... und wie schnell sich der Fraß ausbreitet ... bis der Balken bricht.

Hebelprodukte auf Kredit – TNT für den Dax

Daher meine ich, müssen wir uns wirklich darüber klar werden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Märkte nicht ein bisschen, sondern sehr deutlich weiter nach unten sacken werden, momentan ziemlich hoch ist. Und wenngleich ich auch gestern mal wieder wütend in die Tischkante gebissen habe, als der Dax locker im Plus schloss, während um ihn herum die roten Zahlen blinkten ... das ist Tagesgeschäft. Auch, als der Dax nachbörslich in dem Moment, als die US-Börsen die zu Sitzungsbeginn markierten Tiefs erneut erreichen, ein ganzes Prozent höher stand als zum Zeitpunkt des ersten Tiefs der US-Börsen, nagte ich erneut ein Stückchen Resopal aus dem Tischchen. Aber man muss jetzt als Bär wirklich die Nerven behalten.

(als ich den Text zu Börsenschluss in den USA Korrektur las, stand der Dax auf einmal auf Tagestief ... sieh an! Mit dem US-Handelsschluss hat der S&P 500 nun seine kompletten Gewinne für 2007 wieder abgegeben. Sie erinnern sich, wo der Dax per Jahresbeginn stand? Bei 6.600!).

Ich meine: Am Freitagmittag fällt eine Gruppe, die den Dax oben halten wollte, schon mal aus. Wie lange die Hedge Funds noch durchhalten, weiß ich nicht. Klar ist aber: Natürlich werden hier hochhebelige Derivate mit zusätzlichem Hebel, weil auch noch meist kreditfinanziert, aufgehäuft, die eine unglaubliche Menge Sprengstoff für den Dax bedeuten. Wenn die anderen Aktienmärkte weiter abbröckeln, wird der Abgabedruck irgendwann so hoch sein, dass diese Akteure nicht mehr dagegenhalten können. Was dann bedeutet:

Sie sitzen auf Unmengen immer tiefer ins Minus laufenden Futures. Und die noch auf Pump ... das ist der Grund, weshalb sogar Geldmarktfonds imstande sind, 80% Verlust zu machen ... wenn man x-mal so viel an Positionen aufsaugt, wie wirklich Geld da ist und das auf Kredit finanziert. Gehebelte Hebel ... ein Schierlingsbecher. Vernünftige Anleger würden so etwas niemals tun. Aber kann man Leute, die glauben, mit einem rückgetestet erfolgreichen Computerprogramm die Börse, den emotionalsten, unberechenbarsten Markt überhaupt, beherrschen zu wollen, als vernünftig ansehen?

Der trügerische Traum von ewiger relativer Stärke

Doch der Schein zeigt uns einen „unfallbaren“ Dax, den Index mit der rechnerisch höchsten relativen Stärke. Das lässt einen Baissier nach dem anderen aufgeben und eindecken (und die Kurse damit erst recht nach oben bringen). Das lässt diejenigen kleineren Marktteilnehmer, die auf diesen fahrenden Zug aufspringen und beim Futures-Spiel in Kleinen mitmischen, glauben, dass sie risikolos Geld einsacken können. Und beide Gruppen beschäftigt ein Gedanke:

Wenn die anderen Börsen erst mal nach oben drehen, was wird der Dax dann erst zulegen ... traumhaft (oder für Bären: albtraumhaft). Ja, könnte man meinen. Aber erlauben Sie mir, da zu zweifeln. Dieser Gedanke hat einen Haken, und keinen kleinen:

Erstens: Käme die Wende, sind die anderen Börsen weitaus tiefer gefallen als unsere. Also besteht dort per se mehr Grund, einzusteigen. Würde man also die Wahl haben, bei gleichen Rahmenbedingungen in den Dax, den Nasdaq 100 oder den Nikkei einzusteigen .. warum sollte man sich dann für den Dax entscheiden, der weniger „Luft“ nach oben hat?

Zweitens: Da die anderen Börsen mehr aufzuholen haben, wird sich das Aufwärtsmomentum voraussichtlich bei diesen Märkten etablieren. Das würde bedeuten: Für unsere Momentum-Hedge-Fonds wäre der Dax dann nicht mehr der Markt, in dem man Long sein muss. Damit könnte diese wundersame Dauerstütze dann auf einmal wegfallen. Das ist die Achillesferse eines ohnehin sehr fragwürdigen Ansatzes. Ich habe nun viele Jahre Erfahrungen mit Handeslansätzen und Handelssystemen. Und ich habe für meine Arbeit diesen - schließlich uralten - Momentums-Ansatz gleich als einen der ersten in die Tonne getreten.

Drittens können diese Akteure ihre angehäuften Futures Long-Positionen (der Open Interest liegt aktuell im Dax Future September-Laufzeit ca. 50% oder um die 100.000 Stück höher als normal) nicht einfach in Kinogutscheine umtauschen. Sie werden sie wohl irgendwie loswerden müssen. 100.000 Futures mehr als normal. Das sind Dimensionen, die lohnen, jetzt nicht einfach entnervt das Bärenfell in die Ecke zu werfen!

Und wenn ich der letzte Bär wäre ...

Nein, ich bleibe hier – zumindest was mein eigenes Depot angeht – eisern. Tischkante hin oder her. Ich wette gegen die, die das Futures-Spiel spielen. Und ich setze klassisches Nachdenken gegen Computerprogramme. Ich habe andere, auf diese Art getriebene Kurse wie Euro/Yen und Nickel, nur als Beispiele, zusammenklappen sehen. Und ich persönlich bin überzeugt davon, dass die Super-Momentum-Aktie VW und ihr Index, der Dax, dieses Schicksal teilen werden. Oder, was meinen Sie: Kann der Dax gegen einen solchen Nasdaq 100-Chart einfach weiter oben bleiben?

Chart

Übrigens: Gestern war der Tag, bis zu dem Hedge Fund-Anleger ihren Fonds spätestens mitteilen müssen, dass sie zum Monatsende ihr Geld wiederhaben wollen. Wir werden die Ergebnisse natürlich nicht auf den Tisch gelegt bekommen ... aber die Auswirkungen, falls die Hedge Funds daraufhin auf einmal Geld flüssig machen müssen!

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag – bis morgen!

Ronald Gehrt

The Daily Observer

 

 

501 Postings, 9341 Tage DeadFred@ metropolis Zielgruppe fürs shorten

 
  
    #4297
1
16.08.07 08:13
Hi,

du sagst, daß der dax eine bessere Spezialisiserung fürs Shorten sei. Das sehe ich im Prinzip auch so. Betrachtet man die Möglichkeiten der Spezialisierung genauer, dann gibts noch bessere Möglichkeiten. Wer an fallende Kurse glaubt sollte aus meiner Sicht auf Finanztitel wettten, diese sind zur Zeit wesentlich volatiler,

regards

Fred  

2385 Postings, 9074 Tage Bronco@DeadFred

 
  
    #4298
3
16.08.07 08:58
Nicht nur die möglichen Kursausschläge des zu shortenden Produktes beachten, sondern auch die Preisbildungsprozesse für Hebelprodukte und deren Rückwirkung auf die gehebelten Produkte beachten. Aus meiner Sicht ist der Dampfer bei den Finanzwerten schon lange abgefahren - WEIL die Vola inzwischen derart hoch ist und WEIL die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass es den Banken an den Kragen gehen könnte. Entsprechend teuer sind die zugehörigen Hebelprodukte bereits.
Aus meiner Sicht kommen jetzt Shortpositionen auf typisch zyklische Werte in Frage, die sich in einem vielbeachteten Index befinden (z.B. DAX), bis dato gut gelaufen waren, so dass die Luft nach oben eh dünne und die Vola raus war und die bis jetzt zu den hochgehaltenen Papieren gehören, deren Vola eben NOCH niedrig ist. Hier nimmt der Shorty gleich mehrere Vorteile mit: Den Preissprung bei der impliziten Vola, die absolut günstige Einstiegsbasis und den "Nachholbedarf" nach unten.

Der Bär muss schon zum Brummen anfangen, wenn die Stampede der Bullen noch im Gange ist, nicht, wenn die schon alles verwüstet haben.

Good Trades

Bronco  

Optionen

501 Postings, 9341 Tage DeadFredII Theorie II

 
  
    #4299
2
16.08.07 09:23
Hi,

mal was ganz anderes aber irgendwie hab ich das Gefühl, hier ist was verborgen:

Der Börse wird für die nächsten Jahre schlechte Zeiten prognostiziert. Jetzt können ja viele Leute denken: Super, dann halt immobilien. Aber die fallen in dramatische Tiefen. Was werden die Leute mit viel Geld machen?

Sie werden Immobilien kaufen. Wenn die Schockwelle der überhöhten Grundstückspreise verebt werden sie massiv kaufen und zwar toplagen. Diese haben die grössten Verluste hinter sich und werden wieder massiv steigen.

Was meint ihr?

regards

Fred


p.s.: @Bronco: danke! guter hinweis, hatte ich übersehen
 

80400 Postings, 7561 Tage Anti LemmingAsien erlebt schwärzesten Tag seit 9/11-Attacken

 
  
    #4300
6
16.08.07 09:43
Die Verluste liegen durchweg bei 3 bis 4 Prozent. Korea verliert sogar 7 %.




FTD
Asien erlebt schwächste Phase seit 9/11

Wegen anhaltender Ängste vor den weltweiten Folgen der US-Hypothekenkrise haben sich die Anleger an den asiatischen Märkten vor allerm von Finanztiteln getrennt. Händler erlebten fast panikartige Verkäufe.


In Tokio schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte zwei Prozent tiefer bei 16.148 Punkten - ein Minus von 327,12 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index notierte 1,67 Prozent schwächer bei 1567 Zählern. Zeitweise hatten die beiden Indizes um jeweils rund drei Prozent nachgegeben. In Seoul knickte der Leitindex gar um fast sieben Prozent ein. Der Markt in Singapur fiel um 3,7 Prozent, die Börse in Taiwan um 4,6 Prozent und die in Hongkong um 3,7 Prozent.

Der starke Yen machte am japanischen Markt aber auch die Aktien von Exportunternehmen zu Verlierern. Der Euro gab zum Dollar nach. Er notierte bei 1,3421 $ beziehungsweise 155,86 Yen. Der Dollar kostete 116,14 Yen und gab damit ebenfalls nach.

Viele Investoren verkauften ihre Papiere derzeit, weil sie einfach unsicher seien, wie weit der Markt noch nach unten gehe, sagte Yoshinori Nagano von Daiwa Asset Management mit Blick auf die Entwicklung in Japan. "Das sind schon fast Panik-Verkäufe." Er gehe allerdings davon aus, dass der Höhepunkt des Verkaufstrends bald erreicht sein werde.

Im Finanzsektor sorgten erneut Hiobsbotschaften aus den USA für schlechte Stimmung: Dieses Mal waren es Spekulationen über Finanzprobleme bei der Hypothekenbank Countrywide. In Tokio verloren daraufhin die Aktien der zweitgrößten japanischen Bank Mizuho Financial vorübergehend mehr als sieben Prozent, bevor sie sich später bei einem Minus von 1,5 Prozent stabilisierten. Unter den Exportwerten stachen die Anteilsscheine des Autobauers Toyota hervor, die 2,6 Prozent verloren. Die Papiere des Unterhaltungselektronikkonzerns Sony verbilligten sich um 1,8 Prozent.
 
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