Hypoport - Kurschancen mit dem Finanzvertrieb 2.0
Stinknormales Kreditgeschäft, nur halt für Kleinstkunden mit entsprechenden Risiken. Dazu auch noch hoch bewertet.
Hypoport hingegen hat fast ein Alleinstellungsmerkmal mit hohen Markteintrittbarrieren und hohem Wachstum bei niedriger Bewertung.
Ist schon ungalublich wie extrem viel es ausmacht, wie bzw. als was man an der Börse wahrgenommen wird. Wäre Hypoport von Anfang an in den Topf Fintech geworfen worden, stände man jetzt schon wohl schon bei 100 €, aber jetzt wollen es die Leute wohl einfach nach all der zeit nicht glauben. Aber HP in einen Topf mit MLP und Co zu werfen und dann auch noch geringer zu bewerten, das schlägt dem Fass dann doch den Boden aus. Muss ja nicht zwingend Fintec sein, aber zum Großteil des Geschäfts eine Softwarebewertung zu erhalten, wäre ja mindestens mal angebracht.
Aber gut, klingt halt immer toll, wenn Unternehmen den Gewinn pro Jahr verdoppeln. Darauf stehen Anleger.
Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die EU ja Stück für Stück die lokalen Finanzmärkte zu einem einheitlichen europäischen Bankenraum integrieren will. Mit SEPA ist man da im Zahlungsverkehrsbereich bereits auf sehr gutem Wege. Früher oder später wird das auch bei Kreditmärkten passieren. Dann könnte Europace durchaus ein europaweiter Anbieter werden. Dafür sind aber sicher erstmal Übernahmen nötig, um in anderen Mitgliedsstaaten Fuß zu fassen, bevor die Märkte geöffnet werden.
PS: Du hast sicher recht, dass die Erweiterung des Angebots in Deutschland zunächstmal die kostengünstigere und weniger riskante Variante ist. Da kann man halt auf ein bestehendes Kundennetzwerk zurückgreifen und leicht upselling betreiben. Andererseits würde ein erfolgreicher Markteintritt in einem Nachbarland auf einen Schlag ein sehr starkes neues Wachstumspotenzial schaffen. Ich denke früher oder später wird Hypoport auch von dieser zweiten Möglichkeit Gebrauch machen, wenn sich sinnvolle Targets finden lassen, die auch zum Verkauf stehen. Greenfield-Entry ist natürlich viel schwieriger, wenn man keine Bankenkontakte hat. Das geht dann im Prinzip ja eigentlich nur, indem man die Banken an der Lösung direkter beteiligt (z.B. durch ein JV mit lokalen Sparkassen o.ä.).
Ich denke am einfachsten wäre es, wenn man, wie Du sagst, zunächst mal eine Bankengruppe als sicheren Partner hat (wie bei Finmas oder Genopace). Damit kann man zunächstmal eine funktionierende Struktur schaffen, auch wenn ein solcher Partner bei Greenfield-Entry sicher enge Zusagen bezüglich der Preissetzung fordern würde, um sich nicht selbst von einem späteren Monopolisten abhängig zu machen.
Sobald das steht und läuft, kann man dann aber die auf's Land maßgeschneiderte Technologie weiterverwenden um auch andere Banken anzuschließen, wo dann das wirkliche Geld verdient wird. Vor diesem Hintergrund könnte es sich u.U. auch lohnen, einen lokalen Finanzvermittler a la Dr. Klein einzubeziehen oder ganz zu schlucken. Ich denke, die "Praxisinfo", die man daraus erhält, ist ein wirklich starker Wettbewerbsvorteil, da man aus erster Hand (Kundenperspektive) lernt, wie man die Software effizienter machen kann.
Lassen wir uns überraschen. Spätestens, wenn in Deutschland das Marktdurchdringungspotenzial irgendwann ausgeschöpft ist, wird man sich sicher konkrete Schritte überlegen auch international zu wachsen.
Dieser Medienrummel wird auch vergehen, dann wendet man sich wieder an die gute Hypoport... ich hoffs.....
Immerhin zeigen Business-Modelle wie Ferratum aber auch, wie sehr die Bankenwelt im Umbruch ist. Europace ist letztlich halt schon noch "altes Banking plus", da die traditionelle Struktur der Kreditvergabe durch Banken beibehalten wird. Ferratum setzt auf einen Ansatz, der nicht nur den Vertriebsweg downstream ändert, sondern die komplette vertikale Struktur. Ich denke das macht die Fantasie aus: man greift frontal das Modell "Bank" an, wofür dann übertriebene Multiples gezahlt werden.
Das klassische Retailbanking kommt durch Fintech sehr stark unter Druck. Dennoch gebe ich Euch sicher recht, dass das Hypoport Geschäftsmodell letztlich planbarer ist als Ferratum et al. Außerdem ist im Peer-2-peer Markt heute wirklich überhaupt noch nicht klar, wer in 10 Jahren das Geld verdient. Da ist Hypoport mit deutlich solideren Markteintrittsbarrieren geschützt. Hoffentlich erkennt das die Börse bald mehr als heute.
So oder so: die Veränderung im Retail-Banking, für die Ferratum derzeit symbolisch vielleicht noch mehr steht als Hypoport, ist schon wirklich beachtlich. Mein Mitleid mit den Banken ist dabei beschränkt. Über Jahrzehnte haben sie die Kunden mit schlechter Beratung und teuren Kostenstrukturen geknechtet. Diese Zeiten könnten bald vorbei sein. Das entstehende Vakuum wird nicht immer nur zum Wohle der Kunden gefüllt werden. Bei Modellen wie Ferratum wird sicher auch der eine oder andere Kredit "zu leicht" vergeben werden. Und es wird sicher auch die eine oder andere Anlageempfehlung geben, die brave Anleger in riskante Geschäfte mit geringen Erfolgsaussichten lockt, die eine Sparkasse so nie empfohlen hätte. Insofern ist eine gewisse Regulierung der Nicht-Banken aus Verbaucherschutzgesichtspunkten sicher auch nicht verkehrt. Am Ende des Tages haben sich die Filialbanken die momentane Suppe aber einfach selbst eingebrockt. Mein Mitleid geht daher gegen null.
Bei all dem steht Hypoport in meinen Augen kommerziell und moralisch sehr gut da. Das ist alles sehr solide und hilft letztlich nicht nur dem EPS, sondern auch ganz klar dem Verbraucher.
Die tatsächlich enorme Steigerung der neuausgereichten Wohnungsbaukredite an private Haushalte (Quelle: Bundesbank) macht ja Hoffnung auf eine deutlich positive Kursentwicklung in der zweiten Septemberhälfte.
Im Gegensatz dazu scheint mir der Effekt der Investorenkonferenzen der letzten Tage (zumindest im Vergleich zu den Peers) minimal bzw. gar kontraproduktiv.
Ich frage mich wirklich, warum? War 'Mr. Dausend' nicht in Form, war er vielleicht gar nicht präsent? Ist mir schleierhaft, warum das keine zumindest kursstabilisierende Wirkung hatte.
Scansoft, fällt Dir eine Begründung ein?
Da das große Ganze intakt ist, kann man sich entspannt zurücklehnen und Zuckungen des Kurses gekonnt ausblenden. Was die kurzfristige Kursentwicklung angeht, gehe ich jedoch trotzdem nochmal von einer kommenden Phase der Kaufkurse aus. Die Märkte sind sowohl bei uns als auch in Übersee derzeit unter den geringen Umsätzen äußerst volatil und fragil. Hypoport besitzt zwar derzeit eine schöne relative Stärke, sollte jedoch nochmals die Panik Oberhand gewinnen, wird auch hier der Kurs leiden. Devise lautet dann entweder entspannt den Bildschirm ignorieren oder sich über ein nettes KGV freuen.
Die entstehende Dynamik, die wir auch derzeit in Ungarn sehen, lässt daraus schließen, dass wir erst am Anfang einer riesigen Völkerwanderung stehen, welche noch sehr lange andauern wird. Selbst konservative Schätzungen beinhalten bereits eine wahnsinnige Dynamik, die vermutlich in der Realität übertroffen werden. Ob Hypo Profiteur des sozialen Wohnungsbaus und des zunehmenden Wohnungsmangels wird, bleibt abzuwarten. Wird auch damit zusammenhängen inwiefern man das Problem der Unterbringung seitens der Politik angehen wird. Haben nicht überall wie in den klassischen Zentren und Speckgürteln Frankfurts, Hamburgs, Münchens etc einen starken Wohnungsmangel. Egal, welche Entwicklung eintreten wird und welche politischen Lösungen angegangen werden, wird das Geschäftsmodell keine negativen Effekten zu verzeichnen haben...
Wichtiger als die generelle Marktentwicklung ist eh die Bewahrung der Wettbewerbsvorteile in allen drei Segmenten. Dies ist der Wertfaktor. Ein positives Marktwachstum ist nur der Beschleuniger, aber dies kann man nicht vorhersehen. Darauf zu setzen ist Spekulation.
119 (Vormonat 122) nach Umsatz
Da fehlt also noch einiges, aber schon mal gut im Umsatz einen Schritt nach vorn gemacht zu haben. MarketCap kommt ja ganz von allein. :))
Schönes Wochenende an selbige und noch hoffende Schnäppchenjäger.
Was die sozialen Wohnungsbauten angeht: denke auch, dass das tendenziell hilft. Mein Vater hat z.B. eine Wohnung als Kapitalanlage an das Land vermietet, die für Asylanten genutzt wird. Andererseits denke ich, dass es aufgrund der stark schrumpfenden Bevölkerung in Deutschland halt auch einen gegenläufigen Effekt gibt. Im Moment kann der durch Zuzug in die Ballungszentren (und entsprechende Aufgabe von Wohnungen in Randgebieten) noch übertüncht werden. Aber früher oder später wird es mit den Bevölkerungszahlen in Deutschland aufgrund der geringen Geburtenraten einfach runter gehen. Die Zuwanderung wächst momentan noch bei weitem nicht schnell genug, um das negative Wachstum der ansässigen Bevölkerung auszugleichen. Netto gesehen ist das aus meiner Sicht daher mit der Bevölkerungsentwicklung immer noch eher ein Minus, auch wenn momentan die zunehmende Urbanisierung dafür sorgt, dass der Effekt nicht groß ist.
Persönlich würde ich daher davon ausgehen, dass das Thema Bevölkerungsentwicklung insgesamt für die nächsten 10 Jahre für Hypoport kein besonders großes ist. Wenn, dann tendenziell eher negativ. Wichtiger aus meiner Sicht eher die niedrigen Zinsen, die für einen Regen Umsatz bei Immobilien sorgen. Irgendwann wird auch die zuletzt gefallene Fremdkapitalquote bei Hausfinanzierung wieder raufgehen. Auch das sollte zu einem moderaten Wachstumsimpuls führen.
Sicherlich wird die Bevölkerungszahl zurückgehen. Aber durch dieses Szenario wird es auch viele Menschen geben die dann etwas erben und so erst in die Lage kommen sich etwas eigenes zu kaufen/bauen. Also die zurückgehende Anzahl der Menschen kann sich auch positiv auswirken.
@Kat
"Schäme mich ja fast, dass ich bei dem Thema wirtschaftlich an Hypoport denke, aber wie seht ihr das? Könnte Hypoport auch davon profitieren, dass durch die Zuwanderung mehr Nachfrage nach sozialem Wohnungsbau ausgelöst werden dürfte?"
Warum sollen wir uns schämen wenn man über Hypoport an der Flüchtlingssituation profitiert? Selbst wenn alle Hypoportaktionäre sich nun schämen würden, würde das noch keinen einzigen Flüchtling irgendwie was bringen.
Nicht schämen ist angesagt, sondern spenden und auf andere Weise engagieren. Etwas wovon der Flüchtling auch was hat.
Ist jetzt nicht! auf dich gemünzt Kat: Wenn jemand sich für etwas schämt, oder "sich Sorgen macht", und es bleibt dann dabei - dann wäre es besser er hätte keinen einzigen Gedanken an die jeweilige Situation verschwendet.
Wenn ich im Radio einen Politiker höre dass er sich große Sorgen macht, ohne Lösungen/oder mindestens Lösungsvorschläge anzubieten, dann kann er auch gleich sagen dass ihm das Thema am Ar... vorbeigeht.
Noch was zum sozialen Wohnungsbau:
Gestern im Radio gehört dass der soziale Wohnungsbau von 500Millionen auf 2Milliarden erhöht werden soll. Das hat zumindest der Städtetaghäuptling Ulrich Maly gefordert. Und ich denke in die Richtung wird es auch gehen. Denn alles andere würde zu "prekäre Situationen" führen.
Also schämen wir uns nicht weil wir Hypoportaktionäre sind, sondern feiern die Kursentwicklung, auch wenn sie in naher Zukunft teils auf die Flüchtlingsproblematik beruht.
Den Kurs feiern, und bei Teilverkäufen sich einen Ruck geben und ein ordentliches Sümmchen an geeignete Stellen spenden.
Dass ist das was für alle Beteiligten das konstruktivste ist.
Der Flüchtling profitiert davon, und der Hypoportaktionär hat völlig sorgenfrei etwas dazu beigetragen dass sich an der Situation etwas ändert.
Nach dem Motto:
Lieber ein kleines Sümmchen spenden, als sich (nur) große Sorgen machen.
Das einzige was Sorgen machen bringt, sind Sorgenfalten, und da wir hier ja alle keine 20 mehr sind, können wir auf weitere Falten gut verzichten. :-))))
1. Also einen mannschaftsdienlicheren Player gibt es kaum. Um Marktanteile zu gewinnen und auf die angestrebten 50% bei Baufinanzierungen zu kommen wird seit jeher nur eine Mini-gage verlangt. Alle Teilnehmer sparen extrem nur Hypoport sammelt die Pennys Ein. Da aber auf ein Finanzierungsvolumen von 50 oder bald dann 100 Milliarden auch 0.01% sich summiert sollten wir den Marketingmaßnahmen nicht grollen. Beim nächsten Vertrag ab 2020 wenn Hypoport sich den 50% Marktanteil nähert und die kostenoptimierenden Banken im privaten und öffentlichen Sektor die Plattform voll integriert als Basisinfrastruktur und Rückgrat der Aktivitäten nutzen es sicher eine faireren Anteil an den Gewinnen geben wird in Richtung 0,02%. Reus hat mal klein angefangen...
2. Hypoport wächst und wird mit jedem Kunden besser. Im Gegensatz zu Fußblallern die irgendwann zu alt werden oder sich verletzen wird der Marktplatz mit jeder neu angeschlossenen Sparkassenorganisation oder bank oder Versicherung oder Maklerpool stærker. Jedes zusätzliche Produkt erhöht die Integration.
3. Enorme Qualität bei Aktien ist eine Mischung aus einem engagierten stark selber investierten Management, einem wachstumsstarken nicht reproduzierbarem Geschäftsmodell das massiv freien Cashflow abwirft.
All das bekomme ich in Hypoport aktuell wie seit Jahren deutlich unter Wert. Sollte es in effizienten Märkten eigentlich nicht geben. Da aber der deutsche Aktienmarkt unterhalb der Indizes nicht effizient ist bekomme ich hier kleine Anteile an einem 'Champion' zum Preis von der Kreisklasse. Das wird sicher nicht so bleiben, irgendwann wird das Potenzial und die 'enorme Ertrags-Qualität' und die Bedeutung für die deutsche Finanzinfrastruktur als der dominante Marktplatz eingepreist. Die Neubewertung wird m.E. schnell erfolgen. Es braucht nur zwei Teilnehmer die ihren 5% Anteil strategisch gleichzeitig aufbauen oder ein paar zusätzliche Fonds. Die Marktkapitalisierung ist für Instis halt noch zu gering....und dann kann sie nicht hoch genug sein. Irgendwann wird das wunderschöne 'Gemälde' für alle investierbar, wir müssen halt nur warten bis der Kurs höher steht. Ob die Bekanntheit und der Kurs über Roadshows oder Dividenden oder ARPs steigt ist irrelevant. Es beschleunigt nur eine unvermeidliche Entwicklung.
Aber eins ist zum Glück sicher: Langfristig setzt sich enorme Qualität immer durch, den langfristigen Wert von Hypoport werden immer mehr Instis erkennen und die Margin of Safety reicht mir.