Conergy vs. Solar Millenium: Solar im Umbruch
mfg
Kalle
Ich war eh schon ein wenig verwundert, dass Conergy im Prinzip so schnell von der 0,50 €-Marke nach unten durchgerutscht ist. Die Conergy-Aktie ist ja quasi im Freien Fall von Mitte Oktober bis Ende November innerhalb sechs Wochen von 0,60 auf 0,40 € nach unten geschossen. Also Minus von 33%. Jetzt hat sich die Aktie wieder zurückgekämpft auf die 0,50 €. Wie gesagt, passiert ist eigentlich so gut wie gar nichts, wenn man sich das ganze mal etwas länger so auf 5 bis 8 Wochen anschaut. Nur dass Conergy wie schon seit Mai kontinuierlich an der Wert verliert. Auch in diesem Zeitraum gab es immer mal Zocks, die mal nur ein paar Stunden, ein Tag oder auch drei Tagen dauerten.
Für den Kurs wird es von ganz entscheidenter Bedutung sein wie hoch die ausfallen wird (ich schätze so zwischen 50 bis 75%) und bei welchem Kursniveu die Kapitalerhöhung für die Hedge Fonds durchgeführt wird (ich schätze so bei einem Kurs zwischen 0,25 bis 0,30 €). Diese beide Punkten wird den Kursverlauf von Conergy determinieren und wenn es so kommt wie ich schätze, dann geht es bei Conergy ganz klar in Richtung 0,30 bis 0,35 €. Wobei die 0,35 € ein sehr kräftiger Chartwiderstand sein dürfte, der vom April 2009 stammt und das Allzeittief ist.
Denke, ihr koennt das Spiel bald nochmal spielen !
mfg
Kalle
Sie argumentieren mit dem falschen Argument die Erneuerbaren wuerden den Strompreis fuer die Buerger verteuern ! (wurde hier widerlegt)
In Wirklichkeit geht es den Geschmierten darum die monopolartigen Strukturen der Energieriesen zu staerken !
Die Erneuerbaren sind halt laestige Konkurrenz fuer die alten Konzerne !
mfg
Kalle
Bis Maerz sollen wir einen harten Winter bekommen. Das duerfte dann schlechte Zahlen geben, da Montage nicht oder nur erschwert durchfuehrbar ist.
Danach Nachholung !
Was meinst Du vom kaufmaennischem Standpunkt ?
mfg
Kalle
Viel eher sehe ich das Problem, dass sich Handwerker, Installateure und Großhändler bei ihren Bestellungen jetzt stark zurückhalten werden, denn es kann im Prinzip derzeit keiner sagen wo sich die Modulpreise bis Mitte/Ende Jaunar hin entwickeln werden. Das Risiko werden nicht allzu viele eingehen, denn allen ist das Jahr 2008 noch im Gedächntnis Preise kräftig nach unten purzelten. Centrosolar hat ja schon Anfang November gesagt, dass sie von keiner Vollauslastung in Q4 ausgehen und die Deutsche Bank hat bei ihrem Rating für Phoenix Solar in der letzten Woche gemutmaßt, dass bei Phoenix Solar mit Abschreibungen auf den Lagerbestand zu rechnen ist. Diese Wahrscheinlichkeit liegt sehr hoch, dass es zu Abschreibungen auf den Lagerbestand könnte.
Wer kurzfristig mitzocken will, dem bietet sich folgende Strategie an:
Kauf zum aktuellen Niveau 0,45 Euro
Stopp beim Aufwärtstrend, der durch die Tiefs vom 24. und 25. November definiert wird und aktuell um 0,38 Euro verläuft
Stopp natürlich sukzessive nachziehen (um etwa 0,5 Cent pro Handelstag)
Eine erste gute Unterstützung ist sogar schon am nach oben gedrehten 12-Tages-Durchschnitt auszumachen, der im September/Oktober zunächst als Unterstützung, dann als Widerstand fungierte;
aktuelles Niveau GD12: 0,42 Euro (wer ganz engen Stopp will, wählt also 0,41 Euro)
Als Ziel der Spekulation kann die 100-Tage-Linie bei 0,60 Euro dienen, womöglich auch der seit April 2009 gültige Abwärtstrend bei 0,70 Euro
Aktueller Stand im spekulativen Depot
bei smartanlegen.de + 12,5% (Start 1.10.2010)
In Europa werden rd. 80% aller PV-Module verbaut und über die Hälfte davon in Deutschland. Ein solches Ungleichgewicht kann für eine ganze Branche nicht gut sein und es wird jetzt allerhöchste Zeit, dass die PV-Branche sich nach anderen Absatzmärkte auch außerhalb Europas umschaut. Die deutsche Politik hat jetzt die PV-Unternehmen lange gehätschelt mit üppigen direkten und indireketen Subventionen und wenn man mal ganz ehrlich sind, haben wird Deutsche mit unseren Subventionen die Chinesen doch erst richtig stark gemacht. Ist dann schon irgendwie verrrückt unsere Subventionspraxis.
Habe mal gestern für 30 in meiner Datenbank beinhalteten PV-Werten ein kleinen Datendurchlauf gemacht um mal u.a. festzustellen wie die Kursperformance dieser Werte im November waren, denn einige Aktien mussten schon erhebliche Kurseinbußen hinnehmen. Interessant dabei, dass Conergy bei diesem Vergleich im Mittelfeld mit einem Minus von 15,5% landete. Auch mit der Jahresperformance von - 31,8% liegt Conergy im Mittlefeld der PV-Werte. Aber das bringt einem Conergy-Aktionär gar nichts, denn Verluste sind nun mal Verluste.
Man sieht aber an der Jahresperformance der PV-Werte, dass mit diesen Werten in diesem Jahr so gut wie keinen Blumentopf zu gewinnen war mit ein paar wenigen Ausnahmen. Von den deutschen Werten konnte nur Aleo Solar (+ 83,6%) und Solarhyprid (+ 76,6%) den DAX schlagen. Die Chinesen waren da schon etwas erfolgreicher mit JinkoSolar (+ 108,6%), Renesola (+ 72,9%) und LDK (+ 42,7%).
Gut zu sehen an dieser Liste, dass fast alle PV-Werte bis auf First Solar und mit Abstrichen Solarworld sehr geringe KGVs von 4 bis 7 ausweisen und das ist ein untrübliches Zeichen dafür, dass die Börse sehr skeptisch auf die ganze PV-Branche ist.
Kursper- formance November | Kursper- formance Jahr 2010 | 2010er KGV | 2011er KGV | ||
1. | SAG Solarstrom | + 2,3% | + 10,1% | 8,1 | 10,7 |
2. | Solarfabrik | + 1,8% | + 8,4% | 4,8 | 3,7 |
3. | Aleo Solar | + 0,1% | + 83,6% | 7,3 | 10,1 |
4. | China Sunergy | - 3,3% | - 5,4% | 4,7 | 5,9 |
5. | Sunways | - 5,0% | - 6,4% | 3,8 | 7,0 |
6. | Centrosolar | - 6,4% | + 8,3% | 5,8 | 5,3 |
7. | Canadian Solar | - 6,8% | - 54,8% | 10,5 | 6,2 |
8. | MEMC | - 9,8% | - 15,1% | 27,7 | 11,6 |
9. | First Solar | - 10,8% | - 9,3% | 16,7 | 14,7 |
10. | LDK | - 12,1% | + 42,7% | 6,9 | 5,7 |
11. | Satcon | - 12,4% | + 25,2% | Neg. | 14,9 |
12. | Sunpower | - 14,3% | - 50,8% | 7,9 | 6,4 |
13. | Conergy | - 14,5% | - 31,8% | Neg. | 23,0 |
14. | Phoenix Solar | - 15,2% | - 43,8% | 6,2 | 6,2 |
15. | Suntech | - 15,9% | - 57,1% | Neg. | 8,4 |
16. | Evergreen Solar | - 16,1% | - 48,3% | Neg. | Neg. |
17. | Trina Solar | - 16,6% | - 17,3% | 7,2 | 6,4 |
18. | SMA Solar | - 17,5% | - 24,9% | 7,0 | 8,4 |
19. | Daqo | - 17,6% | + 2,5% | 6,5 | 5,7 |
20. | Yingli | - 18,3% | - 37,7% | 8,2 | 7,2 |
21. | Solarfun | - 18,6% | + 8,9% | 6,2 | 4,9 |
22. | JA Solar | - 20,0% | + 21,8% | 5,3 | 4,9 |
23. | JinkoSolar | - 23,8% | + 108,6% | 4,3 | 4,5 |
24 | Payom Solar | - 23,9% | - 53,9% | 4,5 | 4,0 |
25. | Solon | - 25,0% | - 68,2% | Neg. | Neg. |
26. | Solarhyprid | - 25,3% | + 76,6% | 3,8 | 2,6 |
27. | Ascent Solar | - 27,7% | - 40,4% | Neg. | Neg. |
28. | Renesola | - 31,2% | + 72,9% | 4,7 | 4,4 |
29. | Solarworld | - 32,8% | - 54,3% | 10,8 | 10,6 |
30. | Q-Cells | - 35,7% | - 82,3% | 13,7 | 10,2 |
DAX | + 1,3% | + 12,2% | |||
TecDAX | - 6,9% | - 6,0% | |||
Nasdaq | 0,0% | + 8,0% |
Liebe Leser,
EU-Kommissar Günther Oettinger ist offenbar dabei den europäischen Strommarkt deutlich zuzusetzen, um die Verbraucher zu stärken und den Strommarkt endlich transparent und übersichtlich zu gestalten. Vor allem so Schluss sein mit der unverschämten Preispolitik vieler Unternehmen. In Deutschland etwa haben wir ja ein bekanntes Oligopol von gerade einmal vier Energieriesen. Dass es dort Preisabsprachen und Geschacher gibt wird schon lange angenommen. Doch immer wieder konnten die Unternehmen sich entziehen. Nicht zuletzt, weil unsere nationalen Gesetzgeber nichts unternommen haben. Oettinger begründet das in einem Interview mit dem Handelsblatt damit, dass es keinen Sinn gemacht hätte, nationale Sanktionen zu erlassen, weil dann die Spielchen, wie etwa das Zurückhalten von Energie zum Zwecke von erhöhten Preisen, einfach ins Ausland verlagert worden wäre. Das kann man natürlich begrenzt unterstützen. Natürlich sieht sich Deutschland in solchen Fällen immer mit der Problematik des Auslands konfrontiert, wo multinationale Unternehmen dann nach ihren Regeln spielen können. Allerdings gibt und gab es ja auch in anderen Bereichen schon lange Kontrollen. Auch die Börsen werden international gehandelt und es gibt nationale Prüfungen und Regeln zu Insidergeschäften und Co. Zumindest bei der Leipziger Strombörse hätte man das längst ebenso handhaben müssen – das passiert aber dann demnächst offenbar auf EU Geheiß. Angesichts der nächsten steigenden Preiskette kann man da nur sagen: Besser spät als nie, aber jetzt bitte zügig! So wie es jetzt läuft, läuft es schon viel zu lange und das ist einfach kein Zustand mehr. Man kann nur hoffen, dass nationale Regierungen das Ansinnen der EU auch umsetzen und sich entsprechend beteiligen. Sie wissen selbst, wie selten das funktioniert. Allerdings wäre das dann ein Beweis dafür, dass hier allein im Sinne der Lobby gehandelt wird und nicht im Sinne des wählenden Bürgers. Wir kennen das bereits aus anderen Bereichen, aber gerade wenn es an die Energiekosten geht, verstehen vielen Menschen schon lange keinen Spaß mehr.
Ihnen einen schönen Herbsttag
David Gerginov
Ende Q3 lagen die Modulpreise der Europäer bei 1,65 €/W, aktuell liegen sie bei durchschnittlich 1,55 €/W. Für 2011 erwarten die europäischen Modulproduzenten Durchschnittpreise von 1,40 €/W. Ich rechne jedoch, dass die Modulpreise schon alleine wegen den hohen, neuen Fertigungskapazitäten noch stärker unter Druck geraten werden. Vor allem in den ersten 4 Monaten in 2011 könnten die Modulpreise kräftig purzeln.
Der Link dazu:
http://www.digitimes.com/news/a20101206PD217.html
("First-tier solar module makers in Europe quote EUR1.4/W for 2011")
Ardour Capital hat eine interessante und detaillierte, bezogen auf einzelne Länder, PV-Studie heraus gegeben. Ardour Capital erwartet in 2011 einen PV-Neuzubau von 17 GW (+3,1 GW bzw. 22% gg. 2010). Dabei geht Ardour Capital von einer leicht rückläufigen Nachfrage in Europa aus (von 10,9 auf 10,4 GW), was vor allem auf erwartete Rückgänge in Deutschland (- 1,2 GW bzw. 16%) und Tschechien (- 0,5 GW bzw. 62%) zurückzuführen ist.
Das größte Wachstum in absoluten Zahlen für 2011 wird von Ardour Capital für die USA mit + 0,8 GW, für Japan mit + 0,6 GW und für China mit + 0,5 GW erwartet.
Top Ten PV-Länder mit jährlichen Zubau nach den Erwartungen von Ardour Capital:
Jedenfalls stellt sich die ganze PV-Branche definitiv breiter auf und sollten die Modulpreise in der 1.Jahreshälfte 2011 um 15 bis 20% fallen wie prognostiziert, dann wären vielleicht sogar mehr als diese 17 GW in 2011drin. Auf der anderen Seite werden aber gerade eine Conergy dann unter einem noch höheren Druck gesetzt, denn die Produktionskosten dürften bei Conergy so bei 1,50 $/W liegen (Trina Solar hat Produktionskosten von 1,08 $/W). Sollten die Modulpreise bis Ende März/April dann auf 1,92 $/W (1,45 €/W) runter purzeln, dann würde Conergy wohl tief rote Zahlen schreiben im Frankfurter Werk schreiben müssen, denn mit einer Differenz von ca. 0,40 $/W von Produktionskosten zu Verkaufspreisen kann ein Unternehmen ganz sicher nicht leben (Vertriebskosten, Logistik, Verwaltung, Entwicklung, ...). In 2010 lag die Differenz im Schnitt immerhin noch bei 0,75 $/W, also um 85% höher. Neben den Modulverkaufspreisen sind natürlich auch die Rohstoffkosten und da vor allem das Polysilizium von entscheidender Bedeutung. Kommen die Polysiliziumpreise nicht relativ schnell wieder auf unter 60 $/kg, dann wird es für Conergy auch noch von der Kostenseite ein größeres Problem geben.
Der Link zur PV-Studie für 2010, 2011 und 2012 von Ardour Capital:
http://www.sustainablebusiness.com/index.cfm/go/...ure/id/1871/page/1
("2011 Global Solar Demand to Hit 17 GW, 20.3 GW in 2012")
Für mich besonders interessant, das Staaten-Ranking...
Wenn Spanien sogar in den Jahren die "Treppe aufsteigend" betrachtet wird, kann man sich z.B. auch Rückschlüsse auf andere regen. Energien dort ziehen ;-)
Und wenn z.B Kanada aufsteigt, dies sieht doch für Q-Cells gar nicht so schlecht aus ....
Nur so ein Gedanke von mir ...
Viele Grüße
Viele Gruesse
Kalle