Verteilungsfragen - Börsen- und Politik-Aspekte
Seite 17 von 286 Neuester Beitrag: 21.07.23 22:24 | ||||
Eröffnet am: | 08.01.19 13:41 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 8.125 |
Neuester Beitrag: | 21.07.23 22:24 | von: Shlomo Silbe. | Leser gesamt: | 1.758.993 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 469 | |
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Gut dass du das mal aufgeschrieben hast. Es ist diese Psychologisierung, die mir zuweilen sauer aufstößt, und mit der du das Ökonomische, das ja real existiert und Betroffene auch real belastet, zu einem Randaspekt zu machen versuchst. Du reduziert für meinen Geschmack zu viel auf Psychologisches, und dies auch noch in stereotyper Dauerschleife.
Auch scheint mir deine Sichtweise soziökonomischer Kontexte - die jener "wohlsituierter" Grüner (Wohlstandsbürger, tendenziell rechts, sich dabei gleichwohl "links" fühlend) entspricht - allzu selbstgefällig zu sein. Diese Abgehobenheit drückt sich auch sprachlich in deinem letztlich Distanz erzeugenden, ausgrenzenden Habermas/Adorno-Deutsch aus. Mit der Sprache konterkarierst du deinen eigentlich gut gemeinten Ansatz - und offenbarst zugleich die Widersprüchlichkeit deiner sich aufklärerisch verstehenden Position.
Das heißt, dass ich dir "in der Sache" durchaus guten Willen zugestehe. Man kann allerdings auch von der (Grün-)Bürgerwarte aus scharf und verletztend schießen (sogar sich selber ins Knie) - womit wir wieder (gespiegelt) zurückkommen zu deinem "Irre werden am bürgerlichen Grundwiderspruch, gnadenlos erfolgreich zu konkurrieren".
# 397 ist in der Hinsicht schon mal ein Lichtblick.
https://www.heise.de/tp/features/Ich-will-wo-Es-ist-4291253.html
Dort steht:
Der Hass, der sich durch das populäre neurechte Wahnbild der sexuell zügellosen Flüchtlinge manifestiert, die - von Merkel oder Soros persönlich mit dem neusten iPhone ausgestattet - daran gehen, das deutsche Volk durch massenhafte Vergewaltigungen zum Verschwinden zu bringen, verweist auf das vermutlich oft traurige, mitunter nicht existente Sexualleben in vielen neurechten Schlafzimmern. Es ist eine simple unbewusste Projektion, die selbstverständlich weitgehend immun ist gegen die gesellschaftliche Realität, die von einer fallenden Kriminalitätsrate geprägt ist.
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Die Projektionen wurzeln demnach in einer Art Potenzneid. Die teils altersbedingt potenzgeschwächten Neurechten "hassen" die Flüchtlinge wegen deren jugendlicher Mannhaftigkeit/Virilität. Daraus werden in projektierter Übersteigerung Vergewaltigungs-Phantasien und Fake-News zu angeblichen Vergewaltigungen durch Flüchtlinge, die dazu dienen, Gewalt gegen Flüchtlinge zu legitimieren. ("Wehrhafte Deutsche verteidigen anständiges biodeutsches Mädel vor sexwütigen Barbaren.")
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1977 erschien das Buch "Männerphantasien" von Klaus Theweleit. Es war eine Dissertation, in der Theweleit die Literatur des Soldatischen Nationalismus psychologisch untersucht hatte. Akademisch brachte ihm das keine Meriten, aber das Buch wurde dennoch zum Beststeller.
https://zeithistorische-forschungen.de/3-2006/id%3D4650
Theweleits Arbeit befasst sich mit der Freikorps-Literatur der 1920er-Jahre; er untersucht die faschistischen Männlichkeits- und Gewaltphantasien dieser Soldateska in über 250 Romanen oder Erinnerungen. Dabei nimmt er Sprachstil wie Inhalt dieser Literatur auseinander und stellt Frauenbild, Körperverhältnis und Kampfberichte in das Zentrum seiner Analyse. Bei der Lektüre der Schriften ... stellt sich heraus, dass diese im Grunde nur drei Frauentypen kannten: die Mutter, die „weiße Krankenschwester“ und die Hure. Letztlich gehe es diesen Freikorps-Männern, so Theweleit, jedoch gar nicht um die (oft namenlosen) Frauen, sondern um eine Herrschaft über die weiblichen Anteile in sich selbst. Ihre weichen, leidenschaftlichen, lebendigen und erotischen Elemente wollten die Freikorpskämpfer „ent-lebendigen“ und töten. Sie seien „nicht-zu-Ende-geborene“ Männer, die ihre frei fließenden Gefühle im Körperpanzer einzukesseln trachteten. Dies gelinge ihnen, indem sie die Phantasie von der heiligen, anständigen und hohen Frau entwickelten, der sie alles Sexuelle nahmen. In dieser Literatur waren es die Ehefrauen und keuschen Gräfinnen, die sich tapfer gegen die proletarische Flut zur Wehr setzten. Das Gegenbild hierzu war die Vorstellung von der kommunistischen Hure, die schlichtweg zusammenzuschießen sei. Die „geilen Spartakistenweiber“ und „Kommunistenfotzen“ müssten zu „blutigem Brei“ verarbeitet werden. Solche Phantasien der Entlebendigung des Weiblichen werden in einem gigantischen Gewirr an Überlegungen und Zitatanalogien bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgt und assoziativ in einen jahrhundertealten Diskurs der Modellierung männlicher Emotionalität eingewoben.
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A.L.: Interessanterweise waren diese Freikorps-Literaten, die zu den geistigen Wegbereitern des Faschismus gehörten, fast überwiegend homosexuell. Einer der wenigen Heterosexuellen unter ihnen war Ernst Jünger, der gleichwohl das Stereotyp dieser Frontkämpfer-Romane aufgriff und den Kampf als allerhöchstes (sexuelles) Glück hinstellte (vor allem im Buch: "Der Kampf als inneres Erlebnis"; 1926). Gegenüber dem "Kampfglück", das nur "wahren Männern" im Felde zuteil werde, galt gewöhnlicher Sex als profan.
Gemein mit den heutigen Neurechten ist diesen prä-Nazi-Schriftstellern die ebenfalls stark unterdrückt ausgelebte Sexualität und ein Hass auf sexuell aktive, lebendige Frauen, die in den Romanen als "rote Flintenweiber" hingestellt werden. Damit wurde das individualpsychologische Feindbild Frau mit dem parteipsychologischen Feindbild "Kommunist" vermengt - was den Frauenhass erst recht legitimierte.
Das Stereotyp der Romane geht so: Sobald sich ein Soldat hinter der Front mit einem Roten Flintenweib einließ bzw. "vergaß", war dramaturgisch zwingend, dass er beim nächsten Gefecht im Felde sterben musste. Sozusagen als literarische "Strafe" für unsoldatisches Glücksstreben außerhalb des homoerotisch hochstilisierten Front-/Grabenkampfes. Dieses Stereotyp findet sich auch bei Ernst Jünger.
Nur die nicht-sexuelle "weiße Krankenschwester" war eine gute Frau. Sex mit ihr diente allerdings im Wesentlichen - als einmaliger Akt - der Zeugung soldatisch aufrechter Nachkommen. Damals hatten auch homosexuelle Männer häufig Scheinehen mit Kindern, weil Homosexualität strafbar war, und die Ehe dies versteckte.
Auch der spätere Chef der SA, Ernst Röhm, war schwul. Das nahm Hitler zum Anlass, ihn 1934 im Röhm-Putsch stürzen und die ihm hörige SS (Elite-Truppe) zur politischen Exekutive zu machen (Entmachtung der "volksnahen" SA).
https://www.heise.de/tp/features/...istischen-Schutzwall-4297667.html
Angriffe auf Juden
Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich gestiegen
In Deutschland wurden deutlich mehr Straftaten gegen Juden verübt - die Zahl der Gewaltdelikte hat sich in einem Jahr fast verdoppelt. Der Antisemitismusbeauftragte fordert eine neue Strategie.
Ungeachtet dessen bleibt Nord Stream 2 ein Politikum ersten Ranges. Hier zeigt sich exemplarisch, wie die Amerikaner Deutschland, Europa und Russland für dumm verkaufen wollen.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-02/...kten-hintergruende
Mein Schluss aus diesen sieben Fakten ist eindeutig: Wir sollten uns von Unterstellungen, Verdrehungen und Trumpschen Verleumdungen nicht irremachen lassen, sondern ohne Gewissensbiss an Nord Stream festhalten. Den letzten Draht zu kappen, der uns noch mit Russland verbindet, entspräche nicht dem Interesse Deutschlands, dessen Nachbar Russland seit tausend Jahren ist und auch in den nächsten tausend Jahren bleiben wird.
https://www.cash.ch/news/politik/...ntien-wird-zum-kartenhaus-1279882
Konjunkturabschwächung
Chinas System aus Kreditgarantien wird zum Kartenhaus
Privatfirmen kommen in China nicht leicht an Kredite. Vielfach sind Garantien anderer Unternehmen dafür nötig, doch dieses anfällige System kann nun im Zuge der Wachstumsabkühlung eine Welle von Kreditausfällen auslösen.
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Gleichzeitig ist in USA der "Rezessionswahrscheinlichkeit-Indikator" der New Yorker Fed mit 24 % auf den höchsten Stand seit 2009 gestiegen. Wenn dieser Level erreicht wurde, gab es seit 1980 nur einen "Fehlalarm" - in 1998 (Tigerstaaten und Russland-Krise).
https://realinvestmentadvice.com/...are-likely-higher-than-you-think/
Chart:
Normalerweise funktioniert Globalisierungs-"Erpressung" so, dass Großkonzerne bei großen Investitionen (z. B . neues Hauptquartier oder neue große Produktionsstätte) Nationalstaaten gegeneinander ausspielen. Irland bietet dann z. B. die niedrigsten Steuern, aber andere Staaten bieten höhere Subventionen, niedrigere Löhne, weniger Streikgefahr usw. (Apple hat sogar eigens Unternehmensberater beauftragt, um das für Apple "Günstigste" zu finden bzw. rauszuhandeln.)
Das Ganze funktioniert aber auch innerhalb USA, z. B. wenn Amazon entscheidet, in welchem US-Bundesstaat das neue Hauptquartier eröffnet wird.
Auf Druck der linken Demokratin "AOC" (Alexandria Ocasio-Cortez) hat Amazon sein neues Hauptquartier nun nicht, wie ursprünglich geplant, in der Nähe von New York City (in Long Island City) errichtet. AOC feiert dies als "Sieg über den reichsten Mann der Welt". Der Haken an der Sache ist, dass 70 % der New Yorker dem Amazon-Deal positiv gegenüberstanden, u. a. weil er Jobs gebracht hätte.
Selbst der pensionierte Goldman-Chef Lloyd Blankfein tauchte aus der Rentner-Versenkung auf, um Abfälliges dazu zu twittern:
"After killing Amazon's NYC HQ, not sure some progressive democrats deserve either title. This move was both anti-progress (negative for development and tech jobs) and anti-democratic (polls show 70% of NYers were in favor). Victory lap for them, not for NYC. #AmazonHQ2
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Dass Blankfein nicht besonders links ist, dürfte niemanden verwundern. Interessanter ist die Reaktion von Jeff Bezos, dem Amazon-Chef. Der hat ja z. B. die linksliberale Zeitung "Washington Post" aufgekauft, die seitdem auch weiterhin munter linksliberale, an der Politik der US-Demokraten orientierte Artikel verbreitet. Der Druck der nach Bezos Empfinden offenbar allzu linken AOC war aber stark genug, dass Besos zur - im Globalisierungs-Poker bewährten - "Verweigerungswaffe" griff (kein neues Amazon-HQ im Staat New York). Was zeigt, dass Bezos sich lediglich einen linksliberal demokratischen Anstrich gibt. Wenn es hingegen hart auf hart kommt, vertritt er knallhart rechte Konzerninteressen - wie eben auch Goldman. Bei GS ist bekannt, dass sowohl Republikaner als auch Demokraten mit üppigen Wahlkampfspenden bedacht werden. Denn "man" weiß ja schon vor der Wahl: "Einer wird gewinnen" ;-)
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AOC Celebrates "Defeat" Of World's Richest Man's "Worker Exploitation" As Amazon Abandons NY
...Offering a counter-narrative to AOC, [Gov. Andrew] Cuomo blamed Democrats in the state senate for sabotaging a deal that "poll after poll" showed was "overwhelmingly supported" by New Yorkers. These lawmakers "put their own narrow political interests above their community" and lost what would have been a great economic boon "not just for New York City, but for the entire region." They also squandered an opportunity to "diversify our economy away from real estate and Wall Street."
Cuomo: "Amazon chose to come to New York because we are the capital of the world and the best place to do business. We competed in and won the most hotly contested national economic development competition in the United States, resulting in at least 25,000-40,000 good paying jobs for our state and nearly $30 billion dollars in new revenue to fund transit improvements, new housing, schools and countless other quality of life improvements. Bringing Amazon to New York diversified our economy away from real estate and Wall Street, further cementing our status as an emerging center for tech and was an extraordinary economic win not just for Queens and New York City, but for the entire region, from Long Island to Albany's nanotech center."...
Und dann das:
"However, a small group politicians put their own narrow political interests above their community - which poll after poll showed overwhelmingly supported bringing Amazon to Long Island City - the state's economic future and the best interests of the people of this state. The New York State Senate has done tremendous damage. They should be held accountable for this lost economic opportunity."...
das verbale getwitter von trump gegen eineige dieser top eliten ist nur show in meinen augen. es ist auch ein alter trick in der politik - einen vermeintlichen widersacher insgeheim zu unterstützen und an der oberfläche ist man contra. ich hatte es ja schon vor längerer zeit geschrieben - diese eliten haben trump gezielt installiert zu ihrem nutzen !
WP von heute:
https://www.washingtonpost.com/politics/...d3-9a5b113ecd3c_story.html
After three weeks of pained negotiations to keep the federal government open, President Trump almost blew the whole thing up again on Thursday.
Headed for another defeat on his signature promise to make Mexico pay for a southern border wall, the president was frustrated after a briefing by Homeland Security Secretary Kirstjen Nielsen and others on details of the final deal to avoid a shutdown, according to officials involved in the discussions. Trump threatened not to sign the legislation...
...By midafternoon, however, Trump was back on board — agreeing to sign the legislation with the caveat that he would also declare a national emergency in an attempt to use existing government funds to pay for wall construction...
Kuba hat in einer Erklärung des Außenministeriums auf eine Verlegung von US-Truppen in die Karibik hingewiesen und vor einem möglichen "militärischen Abenteuer" der USA in Venezuela gewarnt. Ein Angriff auf das südamerikanische Land könnte als humanitäre Intervention getarnt werden, hieß es aus Havanna.
Nach Angaben des kubanischen Außenministeriums gab es Bewegungen von US-Spezialeinheiten zu Flughäfen in Puerto Rico, der Dominikanischen Republik und anderen karibischen Inseln, ohne das Wissen der dortigen Regierungen. "Die Vorbereitung einer militärischen Aggression gegen Venezuela unter humanitären Vorwänden geht weiter", heißt es in der Erklärung. Kuba forderte die internationale Gemeinschaft auf, einen möglichen Angriff auf Kuba zu verhindern.
www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...me-verweigert-a-1253337.html
...Tatsächlich hatten viele Anwohner, Gemeindevertreter und Aktivisten dagegen protestiert, dass die Stadt [Long Island City, nahe New York] für Amazon den roten Teppich ausrollt. Sie fürchteten, dass die Ansiedlung von bis zu 25.000 Tech-Jobs in dem schnell wachsenden Stadtteil eine Turbo-Gentrifizierung zu Lasten der sozial Schwachen und den Kollaps der ohnehin überlasteten U-Bahn auslösen würde.
Den Missmut steigerte, dass die sonst verfeindeten Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo ("Wenn nötig, ändere ich meinen Namen in Amazon Cuomo"), dieses Mal gemeinsam Standortpolitik im Hauruck-Verfahren betrieben. Amazon... sollte zudem ein fettes Begrüßungsgeld erhalten: Die Finanzmetropole und der Bundesstaat haben Subventionen von insgesamt bis zu drei Milliarden Dollar zugesagt. Einen Hubschrauber-Landeplatz für Bezos gab's noch obendrauf.
...Bezos' Konzern ist es gewohnt, umschwärmt zu werden. 238 Städte und Gemeinden hatten sich während des 14-monatigen Bieterwettbewerbs um das HQ2 dem Unternehmen aus Seattle angedient. Sie hatten mit Steuernachlässen, preiswertem Bauland und anderen Vergünstigungen geworben. Am Ende entschied sich Amazon für die üblichen Verdächtigen: die Metropolen New York und Washington. Die ewigen Verlierer in der Provinz gingen leer aus.
...und was ist besser als eine marionette zu haben die der öffentlichkeit " ich zeige der elite die stirn " politik betreibt ( dafür wird man gewählt von den massen) und dennoch bestens zu profitieren. solange das die masse nicht schnallt wird trump auch wieder gewählt und das dürfte bezos auch freuen.
Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin über russisches Erdgas, amerikanisches Fracking-Gas – und die Möglichkeit, auf beides zu verzichten. Ein Interview.
Tagesspiegel: Paris hatte sich überraschend bei Nord Stream 2 gegen die Bundesregierung positioniert. Warum?
Trittin: Darüber kann man lange philosophieren. Im US-Senat wurde vor über einem Jahr eine Sanktions-Resolution parteiübergreifend angenommen, die die Position der USA gegenüber Russland auf den Punkt brachte: Russische Exportmöglichkeiten, was fossile Brennstoffe angeht, sollen gebremst, und eigene Exporte, in diesem Fall von Frackinggas, befördert werden. Im Rahmen dieser Strategie schreibt der US-Botschafter in Deutschland erpresserische Briefe an Unternehmen, veröffentlicht Zeitungskommentare, und es werden Unternehmen in Europa durch die USA massiv bedroht, auch durch die Androhung von Sanktionen....
Am niedrigen sind die Bedenken in Japan (48 %) und Brasilien (46 %).
https://www.zerohedge.com/news/2019-02-15/...ave-low-support-globally
Wie viele andere US-Einzelhändler ist Payless Shoes das Opfer einer skrupellosen Private-Equity-(PE)-Übernahme. PE-Investoren werden nicht ohne Grund von hiesigen Sozialpolitikern als "Heuschrecken" bezeichnet. PE-Übernahmen sind Ausgeburten einer auf die Spitze getriebenen "Finanzialisierung" auf allen Ebenen. Diese macht einige Wall-Street-Magnaten superreich und die Rationalisierungopfer (z. b. die im Zuge der "Verschlankung" entlassenen Angestellten) arm bis obdachlos.
Gemäß dem Wolfstreet-Artikel unten haben die neuen Privateigentümer von Payless Shoes - Golden Gate Capital und Blum Capital Partners - nach der 2012 erfolgten PE-Übernahme, deren Kosten bei PE ja stets der Firma selbst aufgebürdet werden (meist durch Bondemissionen, die die Fremdkapitalquote prekär erhöhen), die Firma regelrecht "ausgenommen" (gutted). Sie haben sich viele der gehaltenen Assets unter den Nagel gerissen, die Belegschaft auf das nötigste zusammengestrichen und die Gewinne abgeschöpft. Das ist Raubtier-Kapitalismus pur.
U. a. wegen der resultierenden Überschuldung aus der PE-Übernahme musste Payless Shoes bereits vor 18 Monaten zum ersten Mal Pleite gemäß Chapter 11 anmelden. Außerdem fehlte Payless Shoes wegen er internen Kapitalabflüsse (Raffmentalität der PE-Investoren) das Geld für weitere (lebenswichtige) Investitionen - z. B. den Einstieg in das boomende Online-Schuh-Business.
Versuche, die überschuldete Kette an Interessenten zu verkaufen, sind gescheitert. So blieb als Alternative nur der übliche "Brick & Mortar"-Tod. Er führt dazu, dass die Bond-Investoren, die die für die PE-Übernahme herausgegeben Anleihen gekauft hatten, höchstwahrscheinlich um einen Großteil ihres Einsatz gebracht (betrogen?) werden. Die Kohle hatten die PE-Investoren in besseren Zeiten rausgezogen, und was bereits vor Jahren "abgegriffen" wurde, wird auch nicht mehr in die Konkursbilanz einfließen.
https://wolfstreet.com/2019/02/15/...stores-in-the-us-2nd-bankruptcy/
By store count, this is likely the largest retailer liquidation in the US: Payless ShoeSource is planning to file for bankruptcy again later in this month – just 18 months after having emerged from its first bankruptcy. And this time, it will shutter all its remaining 2,300 or so stores in the US and Puerto Rico, let everyone go at those stores, and be done with it in the US.
Its stores in Canada and Latin America will be unaffected by the bankruptcy filing and liquidation, according to people familiar with the situation, cited by Reuters and the Wall Street Journal.
The specialty shoe retailer has been trying to sell itself in recent months, with the help of financial advisory firm PJ Solomon. But there have been no takers, the people said. And so now, the company moved on to Plan B, a second bankruptcy filing in the US and liquidation. The sources said the going-out-of-business sales would start early next week.
And so this would be it for another huge US retailer that had been bought by private equity firms, had then been gutted and stripped off assets, which left the debt-burdened retailer no means to invest in and build a vibrant online business and a functional fulfillment infrastructure, and so it totally missed the transition of shoe sales to e-commerce.
"Payless bankruptcy proceedings revealed just how easy it is for PE firms to strip out assets even shortly before a bankruptcy filing."
Leidtragende und Opfer sind nicht nur die vielen bei der Verschlankung entlassenen Angestellten, sondern auch andere Finanz-Haie aus dem Wall-Street-Becken.
Denn PE-Übernahmen kosten viel Geld. Dabei werden die Firmen überteuert "von der Börse weggekauft": Die bisherigen Aktionäre erhalten von den neuen PE-Eigentümern in spe ein lukratives Übernahmeangebot. Sie erhalten für ihre Aktien z. B. 25 % mehr, als es der letzten Börsennotiz (vor dem Angebot) entspricht. Dieses Angebot nehmen die meisten Aktionäre gern an, der Rest wird rausgesqueezt.
25 % über dem letzten Börsenkurs ist die übernommene Firma allerdings im Prinzip nicht wert, denn sonst hätte der Börsenkurs ja auch schon vorher entsprechend höher notiert. Die "Hoffnung" der neuen PE-Eigentümer ist, diesen Wert nachträglich durch eine rigorose Sparpolitik zu schöpfen. Sie versuchen u. a., die Firmen bis auf das Mark zu verschlanken (Schließung unrentabler Filialen, Reduzierung der Belegschaften auf das Allernötigste, Verkauf von eigenen Geschäftsimmobilien, die danach von der Firma wieder gemietet werden, während die Verkaufserlöse in den Taschen der neuen Eigentümer verschwinden usw.).
Zunächst aber müssen die hohen Übernahme-Kosten aufgebracht werden. 25 % mehr als der letzte Börsenkurs verlangen nach Milliardensummen. Die neuen PE-Eigentümer selber bringen aber nur einen kleinen Bruchteil davon aus eigener Tasche auf (deshalb heißen die PE-Übernahmen auch "leveraged buyouts"). Den Löwenanteil der Übernahme bezahlt die übernommene Firma paradoxerweise selbst. Dazu geben die neuen PE-Eigentümer im Namen der Firma massenhaft neue Anleihen (oft Junkbonds) heraus. Mit diesen Emissionserlösen zahlen sie die Altaktionäre aus und werden dadurch erst faktisch zu den neuen Besitzern.
Abnehmer für solche Bonds gab und gibt es genug, weil wegen der Tiefzinspolitik der Zentralbanken allenthalben "Anlagenotstand" herrscht; für eine ansehnliche Rendite gehen NIRP-geplagte Investoren auch gern mal in Risiko.
Der Haken ist, dass durch diese Bondemission die Fremdkapitalquote der übernommenen Firma oft drastisch ansteigt. Eine ohnehin wackelige Firma hat dann wenig Kapital-Puffer, um in schlechteren Zeiten über die Runden zu kommen. Brechen z. B. in einer Rezession die Einnahmen weg, verschlechtert sich EBIT/Schulden - und die Ratingagenturen stufen die Bonität der Firma (weiter) runter. Neue Bonds müssen dann noch höhere Coupons aufweisen, und immer mehr Geld fließt in den Schuldendienst ab, bis die Firma im Konkurs endet.
Dies ist bei Payless Shoes vor 18 Monaten zum ersten Mal geschehen. Wie bei Chapter-11-Pleiten üblich, wurden die bisherigen Bondhalter zu den neuen Aktionären. (Insofern kann man Ch-11-Pleiten auch zynisch als "Rückkehr zur Börsennotierung" bezeichnen, eine Form des sonst oft schwierigen PE-Exits).
Natürlich wurde die "Umstrukturierung" als vielversprechender Neuanfang hingestellt (siehe Artikel unten). Doch an der schlechten Geschäftslage hatte sich nicht wirklich viel geändert.
Die zweite Chapter-11-Pleite von Payless Shoes, die nächste Woche erfolgen soll, wird nun die neuen Aktionäre (d.h. die früheren Bondhalter) größtenteils bis total enteignen. Es ist nun eine Pleite wie bei einer gewöhnlichen US-Aktiengesellschaft. Damit ist der "Exit" für die PE-Investoren nun komplett. Gelackmeierte sind die Bondkäufer aus der PE-Übernahme, die letztlich (nach der zweiten Pleite) ihren gesamten Einsatz verlieren.
Bereits bei der ersten Chapter-11-Pleite vor 18 Monaten hatten die gelackmeierten Bond-Investoren - die nun "Aktionäre wider Willen" wurden - Klage beim Konkursgericht eingereicht. Denn die neuen PE-Eigentümer - obige Hedgefonds - hatten sich nicht allzu lange vor dem Konkurs eine üppige "Sonderdividende" in Höhe von 400 Mio. Dollar genehmigt. Diese Kohle wurde frech aus der Firma rausgezogen. Und ohne diesen hohen Mittelabfluss wäre die erste Pleite vermutlich vermeidbar gewesen. Die PE-Eigentümer einigten sich mit den Bond-Klägern schließlich in einem Vergleich, d.h. sie zahlten einen Teil der Sonderdividende zurück. Den letzten großen Griff machten sie denn mit der zweiten Pleite, die die neuen Wider-Willen-Aktionäre um ihren verbliebenen Einsatz prellte.
(Weiter aus dem obigen Link bei Wolf Street):
PE firms Golden Gate Capital and Blum Capital Partners acquired Payless in 2012 in a leveraged buyout when publicly traded Collective Brands was broken up. After Payless filed for bankruptcy in April 2017, aggrieved creditors filed a claim in bankruptcy court, alleging that Golden Gate Capital and Blum Capital Partners had siphoned over $400 million out of the company via a special dividend before the bankruptcy filing. The PE firms were concerned enough about this claim that they agreed to settle it in July 2017.
At the time of the bankruptcy filing in April 2017, Payless had 22,000 employees and over 4,400 stores in 30 countries.
When Payless emerged from bankruptcy in August 2017, it had shuttered about 700 of its US stores; Landlords of the remaining stores had agreed to cut their rents by an average of 30% to 50%; vendors had agreed to lengthen their trade credit by 60 to 75 days; and it had shed about half of its $838 million in debts, with senior creditors, who were owed $506 million, receiving 91% of the equity of the reorganized company. Junior lenders who were owed $145 million received the remaining 9% stake. These new stockholders included (dies sind die "Geprellten" aus dem Kapitalsektor, A.L.):
Alden Global Capital
Blackstone Group ’s GSO Capital Partners
Axar Capital Management
Credit Suisse Asset Management
Octagon Credit Investors.
So now they’ve got another bankruptcy on their hands, this time as shareholders at the bottom of the capital structure....
Das US-Handelsministerium hat seinen Prüfbericht über die Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Autoimporte (LOL, A.L.) an US-Präsident Donald Trump übergeben. Eine Ministeriumssprecherin sagte am Sonntagabend, Details des Berichts würden nicht veröffentlicht. Trump hat nun 90 Tage Zeit, um auf dieser Basis zu entscheiden, ob er Zölle von bis zu 25 Prozent auf Autoeinfuhren verhängt. Allerdings ist unklar, ob es tatsächlich zu diesem Schritt kommt.
Die US-Autobranche sprach sich gegen solche Zölle aus. Die Zölle dürften die Autopreise um mehrere Tausend Dollar nach oben treiben und Hunderttausende Stellen in den USA kosten. Der Branchenverband erklärte, die Zölle könnten die Investitionen in den USA drosseln. "Kein einziges Unternehmen in der heimischen Autobranche hat diese Untersuchung verlangt."
Auch bei US-Abgeordneten stoßen die Pläne auf scharfe Kritik. In der US-Regierung gebe es ebenfalls erhebliche Widerstände gegen eine Eskalation im Autosektor, heißt es in deutschen Regierungskreisen. Zuletzt wurden Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent ins Gespräch gebracht. Hintergrund solcher Überlegungen Trumps ist, dadurch das US-Handelsdefizit abzubauen und Jobs in den USA zu schaffen. Die EU hat im Falle von Strafzöllen bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht....
"Assad-Regime" soll für fast alle von 336 angeblichen Chemiewaffenangriffen verantwortlich sein
Eine vom deutschen Außenministerium und von der Robert Bosch Stiftung geförderter Bericht des Global Public Policy Institute (Berlin) über den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien kommt zu dem Ergebnis, dass es im Verlauf des Krieges, den man wegen der Vielzahl der ausländischen Truppen, Milizen und Kämpfer nicht Bürgerkrieg nennen kann, ... nachweisbar 336 Angriffe mit Chemiewaffen gegeben habe, 162 hätten nicht bestätigt werden können. Davon müsse man fast alle, nämlich 98 Prozent, dem "Assad Regime" zurechnen, nur zwei Prozent seien vom IS ausgeführt worden, die übrigen Dschihadisten- und Rebellengruppen wie HTS oder Ahrar al-Sham werden hingegen von jedem Verdacht freigesprochen.
Die Liste am Ende des Berichts ist freilich ein Witz. Es werden angebliche Angriffe aufgelistet, ohne die Quellen zu nennen, die unabhängig oder hoch zuverlässig sind und bestätigen würden, dass es sich um Chemiewaffenengriffe - auch mit unbekannten Substanzen - handelte und dass das Assad-Regime dafür verantwortlich ist. Wer will, glaubt also den Behauptungen der Autoren des GPPI.
Tobias Schneider, wohl der Hauptautor neben Theresa Lütkefend, ist Mitarbeiter am GPPI und kommt aus transatlantischen Kreisen. Er hat bei Center for European Policy Analysis gearbeitet, war Berater der Weltbank für Jemen und Syrien...
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...ch-in-amerika-16046259.html
FAZ
Mögliche Autozölle:
Jetzt stellt sich auch die amerikanische Auto-Lobby gegen Trump
Nicht nur Deutschland wehrt sich gegen die drohenden Autozölle. Auch in Amerika wächst die Sorge vor Trumps Politik. Denn das größte BMW-Werk steht nicht in Bayern (...sondern in USA, A.L.).
Die amerikanische Autoindustrie und Autohändler warnen Präsident Donald Trump davor, höhere Importzölle auf Autos und Autoteile aus dem Ausland zu erheben. Die Zölle könnten die Preise der in Amerika produzierten Fahrzeuge um bis zu 1800 Dollar erhöhen. Für im Ausland gefertigte Autos könnte der Preisaufschlag sogar im Schnitt 5000 Dollar betragen. Deutsche Autos der Marken Porsche und Audi, die keine Produktionsstandorte in den Vereinigten Staaten haben, wären besonders betroffen. Dies geht aus einer Berechnung des Marktforschungsinstituts IHS Markit hervor...
...[Auch] aus der Republikanische Partei kommt Druck, die Zölle nicht zu verhängen...
Nur so kann sich ein schlagkräftige globale Opposition gegen die US-Hegemonieansprüche formieren. In China und Russland klingeln bereits sämtliche Alarmglocken. Nur die EU zuckt als US-Vasall noch mit den Schultern; zudem ist sie entzweit, weil die Amis die Eurozonenstaaten geschickt gegeneinander ausspielen, z. B. bei Nord Stream 2 (Frankreich ist neuerdings dageben).
Danke, Donald. Ich stifte eine Schoko-Goldmünze für deinen Geldspeicher.