WKN 524960 - flatex geht an die Börse
Aktieninvestment über eine Kapitalgesellschaft sind in Deutschland mehr oder minder Usus bei Investoren ab nem Anlagevolumen im höheren sechsstelligen Bereich. Man gucke sich nur an, wie die deutschen Milliardäre ihre Aktienbeteiligungen halten. Da halten die wenigsten direkt als natürliche Person Aktien, läuft aus steuerlichen Gründen eigentlich immer über ne Kapitalgesellschaft wie GmbH/ag oder eine Stiftung (manche haben auch n Familienpool über ne KG, aber seltener).
Will nun darauf nicht groß eingehen, viele Infos findet man ganz gut im Netz (Vermögensverwaltende GmbH), aber ein großer Punkt ist das Kapitalgesellschaften (zB GmbH) Anteile an anderen Kapitalgesellschaften nahezu steuerfrei (Körperschaftsteuerliches Beteiligungsprivileg) verkaufen können Michel Müller, der seine Aktien über das eigene Privatdepot kauft, zahlt auf den Gewinn brav 25% Kapitalertragsteuer :)
Lange Rede kurzer Sinn: Aktieninvest über ne GmbH ist bei ceo und cfo m.E. nicht suspekt
Und nein, Braun und Marsalek haben da nicht mehr gekauft.
Zeitpunkt: 08.12.22 11:30
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Kommentar: Fehlender Bezug zum Threadthema
... beteiligen sich großaktionäre (hier: CEO Niehage und CFO Chahrour) meist aus s t e u e r l i c h e n gründen über eine zwischengeschaltete kapitalgesellschaft (insb. in der rechtsform einer GmbH, hier: Carpio GmbH bzw. Dinar Capital GmbH) an der aktiengesellschaft (hier: flatexDEGIRO AG)
warum?
dividenden der aktien und aktien-veräußerungsgewinne sind nach § 8b Abs. 1 und 2 Körperschaftsteuergesetz (KStG) bei der zwischengeschalteten kapitalgesellschaft (GmbH) zu 95% (§ 8b Abs. 3 KStG) steuerfrei
die dividenden sind bei der zwischengeschalteten GmbH zu 100%, die aktien-veräußerungsgewinne zu 95% körperschaftsteuerfrei
Zum Glück habe ich wenigstens noch ordentlich Verlustvortrag dank einem Herrn Braun.
Da der Aufsichtsrat den Niehage und den Charour nicht feuern werden wird wohl nichts anderes übrigbleiben, als dass diese 2 Pappnasen das verlorengegangene Vertrauen wieder kitten werden müssen.
lieber zahl ich steuern statt sich an Verluste zu Bedanken, das sind Anleger lol
... dass eine gewinnausschüttung der Carpio GmbH an Niehage selbstverändlich bei Niehage einkommensteuerpflichtig (kapitalertragsteuerplichtig) ist
Bei der Ausschüttung der gmbH an die Privatperson fallen dann die 25% Steuern an. Ist am Ende also nur ein Zinseffekt, was als Vorteil rauskommt (angenommen du musst nicht ständig 25% Steuern abführen sondern kannst das Geld jeweils sofort reinvestieren, könnte am Ende mehr rauskommen)
So z.B. im Jahresabschluss der Carpio GmbH 2021 (im Unternehmensregister hinterlegt):
"Angaben zu Forderungen gegenüber Gesellschaftern
Der Wert der Forderungen gegenüber dem Geschäftsführer beläuft sich auf 4.634.724,66. "
-> Steueroptimierte Kapitalüberlassung via Gesellschafterdarlehen
Falls man Lust hat, kann man auch die VV-GmbH über ne Holding-GmbH halten sich dann die Gelder steuerfrei in die Holding ausschütten und dann in der Holding damit arbeiten....Geht halt viel im deutschen Steuerrecht, aber bringt den meisten nicht viel.
P.S. Mini-Korrektur zu Dividenden und VV-Gmbhs: Dividenden aus Streubesitzbeteiligungen (unmittelbare Beteiligung unter 10%) sind voll körperschaftsteuerpflichtig.... Bin selbst in vom Fach was diese Materie angeht, ich wollte aber bewusst nicht so in den Untiefen des Steuerrechts rumwühlen, da das kompliziert und für die meisten auch langweilig ist.
@HANSIHINTERSEHER: CEO Niehage hat über seine Carpio GmbH seit dem aktiensplit (2. sept. 2021) 223.508 flatexDEGIRO-aktien für 3.661.325 EUR (durchschnittspreis von rd. 16,38 EUR je aktie) gekauft - das kannst du nachrechnen: https://www.finanzen.net/insiderdaten/?stsuchepersonen=carpio
... nennt man das darlehen eines (GmbH-)gesellschafters an seine GmbH
bei der Carpio GmbH war es umgekehrt: lt. Jahresabschluss 31.12.2021 (veröffentlicht im BAnz am 01.08.2022) bestanden "[Darlehens-]Forderungen [der Carpio GmbH] gegenüber Gesellschaftern [u.a. Niehage]" iHv 4.634.724,66 EUR
aber generell du hast recht: eine (kapitalertragsteuerpflichtige) gewinnausschüttung der GmbH (sofern die GmbH überhaupt gewinne erzielt) lässt sich durch ein (verzinsliches!) darlehen der GmbH an ihre(n) gesellschafter vermeiden (theoretisch bis zur liquidation der GmbH)
Du hast darauf keinen Zugriff mehr. Das mag dir vlt egal sein, weil du eh schon damit rechnest, dass deine Kinder die Uni besuchen und mal 100 T€ brauchen für Wohnen, Essen, Semesterbeitrag, Auto, Führerschein.
Aber rein praktisch ist es nicht mehr dein Geld, du darfst es nur im Sinne deiner Kinder verwalten. Und ob Anlagen jenseits gewisser Anlageklassen überhaupt noch "im Sinne" deiner Kinder sind ...
Zurück bekommst du es auf jeden Fall nicht.
Oder noch anders: Wenn das FA dahinter kommt, dass du deinem Kind zum 5. Geburtstag 400 T € geschenkt hast und dein Kind dir freundlicherweise einige hunderttausend € am 20. Geburtstag zurückgeschenkt hat. Also ich würde da als Beamter mal ne Anzeige wegen Verdacht auf ... erstatten.
Ich würde es Lieschen Meier nicht empfehlen.
Zeitpunkt: 09.12.22 10:40
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Kommentar: Beschäftigung mit Usern/fehlender Bezug zum Threadthema
Aber hey--- beim WC Spektakel warnten doch Leerverkäufer massiv vor den Gauklern, wurden aber auf Ariva hochnäsig als Deppen und Halsabschneider niedergebuht.
Bei Flatex sind LV kaum aktiv, insofern dürfte das Geschätsmodell nicht auf Bauernfängerei aufgebaut sein.
Ein Einstieg auf aktuellem Niveau mit Stop irgendwo unter 6 deshalb nmM nicht unvernünftig...
... wäre des einen leid, des anderen freud
@LEHNA: man darf in diesem zusammenhang nicht die kapitalverwaltungsgesellschaften (§ 17 Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)) außer acht lassen, die ende november 31,59%*** der flatexDEGIRO-aktien hielten (https://www.morningstar.com/stocks/xetr/ftk/ownership unter "Institutions"), und ein wörtchen mitzureden haben
*** 34.721.537 /109.892.548 = 31,59%