Borussia Dortmund - Unternehmens/Aktienanalyse
Sich jetzt im Nachhinein darauf zu berufen, dass es sportlich nicht funktionierte und deshalb die Ablösen zu hoch gewesen wären, ist nicht wirklich sinnvoll. Der BVB musste damals der Offensive der Bayren etwas entgegen setzen. Die Ablösen waren an sich auch okay, abgesehen vielleicht von Schürrle.
Immobile war zudem auch finanziell (genau wie Ramos) kein solch großes Reinfall wie er immer dargestellt wurde. Er wurde für 18 Mio gekauft, hat ein Jahr beim BVB gespielt und ihn immerhin einer ingesamt verkorksten Saison noch mit seinem Tor ins CL-Achtelfinale geschossen. Und dann hat er 3 Mio Leihgebühr plus danach 10 Mio Ablöse gebracht. Also wenn man die normale Abschreibung bedenkt, die jeder Spieler hat, war es unterm Strich nicht mal ein Verlustgeschäft.
Und was die Gehälter angeht, waren wir uns damals (als du noch investiert warst) im Grunde auch einig gegenüber den Kritikern, dass der BVB sich in einer neuen Phase der Unternehmensentwicklung befindet. Es war vorauszusehen, dass man nach den unglaublichen Erfolgen unter Klopp mit sehr niedriger Gehaltsstruktur irgendwann nicht nur neue Verträge mit den Leistungsträgern machen müsse, sondern auch neue Spieler holt, die dann ähnlich kosten. Das haben wir damals oft so argumentiert, auch du. Nun steigen aber die Umsätze weiter, der Sportfive-vertrag bringt Entlastungen, und vor allem die Einnahmen aus TV steigen weiter. Das heißt, die Umsätze wachsen derzeit in die vorgelaufenen Gehälter hinein. Man muss zudem bedenken, dass der BVB ja um die zu große Kaderbreite weiß. Es ist davon auszugehen, dass wir auch noch Abgänge sehen werden, vermutlich in der Anzahl ähnlich wie der aktuellen Zugänge. Und laut Watzke arbeitet man auch bei einzelnen Spielern an der Gehaltsstuktur.
Ich bringe ja auch nicht ständig den Kindergarten bei Dir rein, das willst Du ja auch nicht? Ich darf nicht schreiben, was Du für Dein Wikifolio investiert hast und welche Gewichtung Du wann gehabt hattest. Oder soll ich schreiben, als Du noch mit 25% investiert warst, als Du noch mit 15% investiert warst, als Du noch mit 3% investiert warst, hast Du doch dieses oder jenes argumentiert? Ist einfach Sandkiste und komplett überflüssig.
Ich hatte eine 100% Gewichtung und mein Depot hat sich verdreifacht. Wenn Du besser performst, mach das einfach. Es tut nichts zur Sache. Warum ich beim BVB aufgehört hatte, habe ich mehrmals ausgeführt, es langweilt zu Tode. Andere Leute machen das anders, jedem das Seine. Es hat mit den jeweiligen Argumenten nichts zu tun.
Meine Argumente haben sich in diesem speziellen Fall der Personalkostenquote nicht geändert.
Ich fand eine niedrige Personalkostenquote immer gut und immer wichtig. Nie hatte sich an diesem Standpunkt etwas geändert. Eine einmalig höhere Personalkostenquote in der Saison 2015/16 konnte ich noch verkraften, weil ich davon ausging, daß man wegen "nur" EL Teilnahme das Risiko erhöht hatte und sich dieses Risiko bei CL Teilnahme wieder vermindern müsste. Das Gegenteil war der Fall, trotz CL Teilnahme und guten sportl. Erfolgen stieg die Quote in 16/17. Eine weiter steigende Personalkostenquote, weil man die höheren Einnahmen durch den TV Vertrag oder wahnsinnig viel höheren Einnahmen durch die CL Reform antizipieren würde und die Quote dann bei den viel höheren Einnahmen zurückgehen müsse, war dann die letzte These. Auch diese ging nicht auf, so hatte ich fabelhafte Gewinne abgesichert. Bei Lazio war mir die Personalkostenquote nicht so wichtig, weil deren übrige Kosten, insbesondere Spielerberaterkosten wahnsinnig niedrig waren, die Folge waren 37 Mio Nettogewinn bei gar keinen sportl. Erfolgen, sie war mir weiterhin deswegen nicht so wichtig wie beim BVB, weil ein eine Unterbewertung von mehreren hundert Millionen in diesem Zusammenhang viel zu eklatant fand und das finde ich auch heute noch.
Börsenkapitalisierung 80 Mio und jetzt soll ein Spieler für 100 Mio verkauft werden, Buchmacherquote dafür 1,12 Was bedeutet das? Wenn beim BVB die Börsenkapitalisierung bei 800 Mio läge und ein Spieler für eine Milliarde verkauft werden würde, wenn KPMG beim BVB das Dreifache der gesamten Börsenkapitalisierung als fair benennen würde, dann würde beim BVB ein ähnlicher Fall vorliegen wie bei Lazio und die Personalkostenquote wäre nicht wichtig.
Letztlich ist die Entwicklung der Personalkostenquote beim BVB nicht so passiert wie ich es mir erhofft hatte, es hat mich enttäuscht und wegen des mittlerweile viel geringeren Abstands zur fairen Bewertung hatte ich mich dann verabschiedet.
Daß man im operativen Geschäft ohne Transfers schon lange nicht mehr profitabel wirtschaftet, finde ich nicht gut. Der Aktienkurs geht hoch, ich finde es trotzdem nicht gut. Der Kursverlauf, bzw. mein Investitionsgrad hat mit dem allem nichts zu tun. Beschäftige Dich einfach mit den Argumenten und verknüpfe nicht mein Tradingverhalten damit, sonst mache ich das bei Dir auch. Du hast ja schon sehr lange deutlich reduziert und längst keine BVB Aktien, solche Sachen sind nicht sachdienlich. Du bist ja auch bei Lazio investiert, anscheinend siehst Du da ebenso bessere Möglichkeiten, es ist Deine Sache. Aber mich hier bloßstellen zu wollen, weil mir eine Verdreifachung meines Depotwertes gereicht hatte und weil ich eine Verdopplung oder Verdreifachung woanders als mittlerweile wahrscheinlicher ansehe, dafür muss ich mich bei niemandem rechtfertigen. Kannst ja gerne dramatisch besser performen als ich, es geht hier nicht um Deine oder meine Performance, es geht nicht ums traden, sondern ausschließlich um die Argumente, warum etwas gut, besser oder schlechter sein könnte.
Daß der Aktienkurs dann anders performen könnte ist auch sowieso klar. Wenn ich JETZT noch BVB Aktien hätte, würde ich die einfach halten und laufen lassen. Was aber nicht heisst, daß man sie kaufen müsse, sind zwei verschiedene Dinge.
Bei den teuren Käufen sagst Du doch selbst, wieso man immer nur teurer Mittelklasse kaufen würde, die Breite also immer breiter machen würde, statt sehr selten bei viel weniger Spielern mal richtig zu investieren. Darüber könnte man durchaus diskutieren.
Ich selber habe den Standpunkt, daß man gar nicht ständig in der Bundesliga kaufen sollte. Als ob da die besten Spieler weltweit rumturnen würden. Gehe mal zu Transfermarkt und suche Dir die teuersten Transferkäufe aller Vereine aus. Gibt weltweit nur gaaanz wenige Linksverteidiger die teuerer waren als Schulz. Diese teureren wurden von City oder Man.Utd. gekauft. Der teuerste Außenverteidiger der Bundesliga hat nur einen Bruchteil so viel gekostet wie Schulz.
Spieler aus Holland, Argentinien, Polen oder sonstwo sind generell im Verhältnis viel billiger. Natürlich auch, weil man nicht einschätzen kann, wie sich der ausländische Spieler in einer stärkeren Liga durchsetzen würde können. Ein Risiko hat man bei teuren Spielern also immer, ist ja logisch.
Man kann aber über diese Dinge trotzdem ganz normal diskutieren, natürlich auch kontrovers. Ich hatte diesen sehr großen Vorteil beim BVB gesehen, mit sehr wenig Geld total optimal umgehen zu können. Das hat mich magisch angezogen. Wenn Lazio für 9 Mio in der belgischen Liga einen mir völlig unbekannten Milinkovic-Savic kauft, dann finde ich das genauso genial, wie wenn BVB in Polen einen Lewandowski kauft oder in Frankreich einen Dembele in der totalen Provinz entdeckt, bevor der sein erstes Pflichtspiel machte.
Wenn BVB nun in Bremen Delaney kauft, in Mainz Diallo, in Frankfurt Wolf, in Hoffenheim Toljan und Schulz, in Gladbach Hazard, dann hat sich das Beuteschema total geändert.
Empfehlung: KAUFEN, Kursziel 10,50
mittelfristig glaubt der Analyst, dass der Wert aus der Substanzwert-Analyse eintreffen wird:
also 11,90
Die Substanzwert-Analyse sei die mit am besten geeignete Methode – um das nachhaltige Wertpotential aufzuzeigen.
Die Personalkostenquote sieht Silbe in der nächsten Saison niedriger als in dieser Saison. Es sei damit zu rechnen, dass sich die Wachstumsdynamik des Klubs fortsetzt und dass mittelfristig das Umsatz- und Ergebnisniveau ansteigt.
in Zürich, Frankfurt und London.
Um überhaupt noch auf ein weiter entferntes Kursziel zu kommen, bezieht er ab sofort künftige Transfereinnahmen mit ein, sehr im Gegensatz zu früher. Bei einem Aktienkurs von 4 Euro hatte er unter der Bedingung, daß es zu keinen Transfereinnahmen kommen würde, ein Potential von 50% erkannt und die faire Bewertung nochmals deutlich höher, bei +100%. Jetzt schreibt er folgendes:
"Exklusive der Transfer-Buchgewinn-Annahmen wäre der faire Wert je Aktie bei 6,47"
Dies folgt der Logik der DCF Bewertung, ohne Transfers ist BVB lange nicht mehr profitabel, sehr im Gegensatz zu früher.
Interessant ist auch sein Peergroup Vergleich. Aufgrund der "2020e EV/EBITDA-Multiples, ergibt sich ein fairer Wert je Aktie von 8,91 EUR". Dabei müsste man berücksichtigen, welche Aktien er überhaupt in seinen Peergroup Vergleich mit einbezogen hat, es sind genau die Aktien, die kaum unterbewertet sind, nämlich Juventus, Olympique Lyon und Manchester United. Ansonsten hätte man auch da einen deutlich tieferen Aktienkurs, ist ja logisch.
Operativ ohne Transfereinnahmen nicht mehr profitabel zu sein bedeutet, daß man immer wieder Spieler verkaufen muss, dies sind also nicht mehr nur noch Spieler, die nur noch ein Jahr Vertrag haben, so wie zuletzt Dembele und Auba, demnächst vermutlich Sancho. Um ein deutlicheres Kurspotential zu generieren, müsste BVB zu den Top 10 in Europa gehören, also dauerhaft besser als CL Achtelfinale. Bei den Top 10 verkauft keiner seine besten Spieler, es kann nie das Ziel eines Topvereins sein.
Aber wie auch immer: Das jetzige Kurspotential ist zwar bei der neuen Deutung vorhanden, aber es ist mittlerweile in jedem Fall begrenzt, selbst wenn man diese neue Deutung von Silbe nutzt. Früher hatte ich jahrelang immer damit argumentiert, der Abstand zur fairen Bewertung wäre riesig, aber selbst wenn er riesig bliebe, müsse der Aktienkurs steigen, weil die faire Bewertung ja auch steigen würde. Aber auch dies ist fürs Erste Geschichte.
Bei der neuesten KPMG Bewertung 2019 steigt die BVB Bewertung um lediglich 2%. Es gibt einige börsennotierte Fussballvereine, die viel stärker gestiegen sind. Und es gibt welche, deren Abstand zur KPMG Bewertung deutlich größer ist.
Im Rahmen dieser anstehenden Unternehmenspräsentation dürfte auch die Tatsache sehr interessant sein, dass Amazon dem BVB 5-6 Mio dafür zahlt, dass eine Doku-Serie produziert wird und in 200 Ländern weltweit abrufbar sein wird.
Normalerweise zahlen Marken hohe Beträge um die Reichweite und Werbewirksamkeit auf diese Weise zu steigern – der BVB erhält dafür Millionen und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Internationaler Markenaufbau gepaart mit hohen Einnahmen. Dieses Standing haben nicht viele Fußballklubs. In Deutschland wohl nur zwei.
Ebenfalls unsicher ist offenbar auch die Zukunft von Ousmane Dembélé. Dem Bericht zufolge zeigt sich der FC Barcelona gesprächsbereit, sollte ein angemessenes Angebot für den ehemaligen BVB-Spieler einlaufen.
Die Blaugrana fordert demnach mindestens 100 Millionen Euro, um zumindest Teile der Ablösesumme wiederzubekommen, die im August 2017 an den BVB überwiesen wurden. Damals erhielt Dortmund einen Fixbetrag in Höhe von 105 Millionen Euro.
@tulmin, 5 Mio von Amazon im Verhältnis zur fairen Bewertung von einer Milliarde machen den Kohl aber nicht wirklich fett, oder nicht? Das Kurspotential von Silbe wurde ja unter allen möglichen Bedingungen aufgezeigt, siehst Du jetzt ein viel höheres Kursziel als alle Analysten? Du kannst Dir den Abstand zur fairen Bewertung nach KPMG ausrechnen, nach einzelnen Analysen oder aber nach dem Konsenskursziel. Ist ziemlich egal, was man da alles einbezieht, fürs Erste ist das Potential in jedem Fall begrenzt.
Wenn man nach rechts oder links geschaut hat, dann konnte man JEDES Jahr Fussballaktien entdecken, die klar besser performten. Und man hätte das auch jedes Mal antizipieren können. Juventus lief 5 Jahre bei 0,2 seitwärts, das entsprach einer Börsenkapitalisierung von 0,2 Mrd.
KPMG sieht jetzt die faire Juve Bewertung bei 1,548 Mrd, inkl. Schulden. Vor dem Ronaldo Deal konnte sich die Aktie verfünffachen, nicht weil sie so toll ist, sondern eben so klar unterbewertet.
Wenn sich Lazio von 0,4 bis 2,00 verfünffachen konnte, dann hatte das genau die gleichen Gründe. Danach gab und gibt es eine klare langanhaltende Konsolidierung, genau wie damals beim BVB oder bei Juve.
Welches Potential eine Aktie hat, siehst jeder Analyst einzig aus der Unterbewertung. Daß was Du meinst, nämlich eine andere Wahrnehmung usw. wird alles in den jeweiligen Analysen berücksichtigt. Jede Aktie hat einen unterschiedlichen Bewertungsabschlag deswegen. BVB wird trotz zuletzt klar geringerer Gewinne deutlich mehr als dreimal so wertvoll von KPMG gesehen, das macht total Sinn, BVB ist krass wertvoller. Keinen Sinn würde es aber machen, BVB als knapp 14 mal (!!!) so wertvoll wie Lazio anzusehen, unter gar keinen Umständen.
Denn bei Juve hat sich damit die fundamentale Unterbewertung vollständig abgebaut, bei Lazio aber nicht. Lazio ist jetzt und wäre auch bei 2 € noch fundamental klar unterbewertet.
Und genau darum ging es tulmin ja. Er stellt sich zurecht die Frage, ob Spitzenvereine mit entsprechender Aufmerksamkeit durch Fans und Investoren, leichter ihre fundamentale Unterbewertung abbauen (auch ein Verein wie der BVB, der nah an der Spitze ist und viele Aufmerksamkeit auch international in den letzten Jahren bekommen hat) als Vereine wie Lazio, die vielleicht ein mal alle 10 Jahre in der CL spielen, zudem selbst kein eigenes Stadion haben und nicht durch tolle Fans und attraktiven Fußball auffällig werden. Diese Argumentation von tulmin sollte man als Meinungsäußerung auch mal anerkennen. Sie muss ja am Ende nicht stimmen, aber aktuell ist sie eine nicht von der Hand zu weisende Option.
wenn sich Lazio in zwei Jahren verfünffachen konnte und Juve dies in fünf Jahren tat, dann warte ich erst mal ab, wie es bei Lazio in fünf Jahren läuft. Es ging 2016 los, der Aktienkurs stand da bei 0,40, wir können uns da also 2021 noch mal anschauen. So viel zum Thema hinkende Vergleiche.
Es ging mir übrigens nie um den vollständigen Abbau der Unterbewertung, nie. Unterstellst Du mir aber ständig. Beim BVB hatte ich es auch nie gemacht, auch da hattest Du es ständig unterstellt. Ich habe immer zwischen Kursziel und faire Bewertung unterschieden. Wenn Lazio 150% steigen sollte, wären sie 50% von der fairen Bewertung nach KPMG entfernt, wenn BVB 15% steigt, sind es 10% Abstand.
Da die Strahlkraft der Marke BVB so toll ist, hat BVB ein anderes Kursziel, das deutlich weniger von der fairen Bewertung (oder sogar überhaupt nicht) entfernt ist, ich widerspreche tulmin in diesem Punkt überhaupt nicht.
Ich unterstellte lediglich, daß unter Berücksichtigung aller dieser Punkte ein eher geringes Kurspotential vorhanden sein müsste, nämlich 15%. Der Abstand zur fairen Bewertung laut KPMG würde in dem Fall lediglich 10% betragen.
Lazio muss aber gar nicht 150% steigen, überhaupt nicht. Es genügt nur allein die These, daß es mehr Potential als beim BVB geben könnte und es genügt die These, daß es letztlich egal ist, ob das sehr bald oder in einem viel längerem Zeitraum passieren sollte. Also genau wie beim Beispiel Juventus. Wer da 3 Jahre zu früh eingestiegen war, konnte sich darüber beklagen, daß die Verfünffachung, bzw, später Verneunfachung sich über einen längeren Zeitraum erstreckte, das wäre aber noch nicht mal ansatzweise ein Problem.
Du hattest die BVB Aktie im Sommer 2014 bei 5 gekauft und im Sommer 2015 war es Dir nach eigenen Angaben egal, daß sie sogar bis 3,115 fiel, weil das nie im Leben Bestand haben würde und eine totale Übertreibung darstellen müsse. Dann hattest Du die Aktie ein Jahr lang 15/16 gehalten, sie lief ein Jahr lang seitwärts, 20% unter 5 Euro. Das hattest Du alles sehr gut ausgehalten und es hat sich gelohnt.
Einzig erstaunlich finde ich nur, daß jetzt plötzlich, wo die BVB Aktie kurz- und mittelfristig besser läuft, so getan wird, als wäre es für den eigentlichen Investmentcase immer schon das einzig wahre gewesen, daß nämlich der Aktienkurs kurz-und mittelfristig immer gut laufen müsse. Hättest Du jemals so gehandelt, hättest Du nach Deinem damaligem Kauf bei 5 über stopp loss bei 4,60 abgesichert und die Aktie erst Jahre später auf diesem Niveau wieder gekauft, hattest Du aber nicht. Kein Mensch hätte wissen können, daß der BVB auf Platz 18 fällt, usw. Im Detail sind das alles sehr spekulative Dinge, die man eben nicht jedes Mal sinnvoll antizipieren kann, deswegen versucht man normalerweise die langfristigen Aussichten zu traden.
Ich selber bin mit einer Performance von mehr als einer Verdreifachung seit All In bei der BVB zufrieden gewesen, auch wenn da mehrmals nervtötende 40% Konsolidierungen stattgefunden hatten und das wird bei meinen anderen Aktien jetzt kaum anders sein.
In der aktuellen Situation steht eine Vervielfachung der BVB Aktie sowieso nicht zur Debatte, keiner nennt eine faire Bewertung von zwei Milliarden oder gar mehr.
Der BVB besticht durch extrem gute Beobachtbarkeit, sehr gutes Management, einen sehr klaren Rhythmus und sehr solide Wachstumsraten. Ich bin diese Saison bei 7 und 8 rein und gehe davon aus, dass wir vor der JHV die 11 sehen werden. Das sind dann ganz langweilige 35 % in unter einem Jahr. Das reicht mir einfach! Wo krieg tman die denn sonst relativ risikolos?
Klar gibt es andere Aktien, die viel spannender sind und wo man viel mehr gewinnen kann. Aber das ist für mich Casino, weil ich weder die Zeit noch die Muße habe, die Geschichte und Zahlenwerke dieser Vereine über die letzten 5 bis 10 Jahre zu erarbeiten. Wer das beruflich macht kann sich die Zeit nehmen, aber die meisten von uns investieren neben dem eigentlichen Beruf als Zubrot. Und da ist die Nachvollziehbarkeit eben ein großer Vorteil, den der BVB bietet.
Sicher wird die Aktie bald leer gelaufen sein, aber ich gehe erstmal davon aus, dass man auch 2020 noch im Frühjahr günstig kaufen und im Herbst teuer verkaufen kann. Danach muss ich mir dann wohl eine neue Brot und Butter Aktie suchen, abr noch funktioniert hier das Schema einfach zu gut. Auch wenn es schlechte Jahre gab. Aber der Anschlag ist nun mal der SuperGAU gewesen, wenn sowas passiert hat man halt Pech. Ähnlich Kloppos Horrorhinrunde, wie oft passiert so etwas in der Heftigkeit? Wenn so etwas passiert ist jede Aktie erstmal hinüber.
Mir als Amateur ist die Vorhersehbarkeit beim BVB ebenso wichtig wie die Renditeerwartung. Der BVB lässt sich mit etwas Erfahrung mit extrem wenig Arbeit zu echt guten Geld machen. Den "hotteren Stock"gibt es immer, aber Turtle trading etc. ist nun mal nichts für jedermann. Ich heiße nur so, ich kann das nicht!
aber die Prämien für den möglichen CL Sieg von Barca nicht. Ich hatte irgendwo gelesen, daß diese Prämien nur für die ersten beiden Jahre gegolten hätten und diese nun verwirkt wären. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber der wesentliche Kernpunkt, nämlich daß ein Verkauf von Dembele für Borussia Dortmund eigentlich keine Nachteile hätte, ist davon ja nicht betroffen. Beim Verkauf bekommt man gewisse Prämien direkt, es hat also eher Vorteile.
Aber tulmin hat es jahrelang eben sehr anders gemacht und dieser Plan war im Prinzip auch gut genug. Also bei 5 im Sommer 2014 kaufen, daß es dann sportl. hapern würde konnte kein Mensch erahnen und dies dann jahrelang durchziehen, eben weil die Aktie langfristig total unterbewertet war. Jetzt behauptet tulmin aber, daß so ein Verhalten suboptimal wäre, obwohl er es dann auch bei der folgenden 40% Konsolidierung nicht anders gehabt hatte. Die Aktie stand unter Peter Bosz bei 8,30 und konsolidierte bis 4,90. tulmin hatte dann das Glück, daß BVB äußerst knapp die CL am letzten Spieltag schaffte. Mein Argument war ja eigentlich genau dies, daß man die Dinge langfristig durchziehen könne und genau da hat er widersprochen, obwohl er es selber so gemacht hatte.
Meine Analysen bezogen sich aber nicht auf Glück oder Pech bei kurzfristigen sportlichen Verläufen, sondern versuchen insbesondere den möglichen sportl. Misserfolg mit einzubeziehen. Das ist der Knackpunkt.
Wenn BVB in der Horrorsaison 14/15 auf einem Abstiegsplatz überwintern musste, dann war genau dies für den Aktienkurs kurzfristig sicherlich schlecht, langfristig aber eben nicht. Man war im operativem Geschäft OHNE Transfereinnahmen profitabel, was letztlich bedeutete, daß man trotz Verpassen der CL mit den absoluten Topspielern Auba und Reus verlängern konnte. Gleichzeitig wurden sämtliche Analysen HAUSHOCH geschlagen, ich rede von dreistelligen (!!!) Beträgen, um die die Umnsatzprognosen für 14/15 und 15/16 nach oben angepasst werden mussten. Diese Prognosen gab es aber unter der Bedingung, daß man 15/16 CL spielen würde!!!
Die Folge war, daß der Analyst das Kursziel deutlich erhöhen musste und weil das Kursziel mit der fairen Bewertung nichts mehr zu tun hatte, erstmalig eine faire Bewertung nennen musste, die fast 100% über dem damaligen Aktienkurs war.
Aber genau das, konnte man super einfach antizipieren: Wenn es sportl. hapern sollte, kann man das langfristig mühelos aushalten, egal was ganz genau passiert, sämtliche Prognosen würden auch bei sportl. durchwachsenem Abschneiden definitiv übertroffen.
Und genau jetzt haben wir eine sehr andere Situation, er nennt die Peergroup und kommt auf einen fairen Wert von 8,91 für das Jahr 2020. Man müsste also für ein höheres Kursziel entweder unterstellen, daß sich die Peergroup ebenso sehr gut entwickeln würde (dann könnte man auch die Peergroup selbst kaufen oder ein Zertifikat, welches alle Fussballaktien abdeckt) oder aber daß sich BVB viel besser als die Peergroup entwickeln würde. Und dann nennt er noch den fairen Wert exklusive der Transfer-Buchgewinn-Annahmen bei 6,47.
Man kann man sich also ziemlich einfach ausrechnen, was es für den Aktienkurs bedeuten könne, wenn es sportl. doch hapern sollte, da haben sich einige Dinge sehr deutlich verändert, für mich zumindest.
Du kennst mein Depot nicht, lass deine Interpretationen sein.
Die BVB Aktie hatte ewig lange Phasen, wo sie nicht so gut performen konnte, aber jeder, der sich mit den Argumenten auseinandersetzte, konnte auf eine langfristige Entwicklung bauen. Das weiß im Prinzip jeder langjährige BVB Aktionär aus eigener Erfahrung.
Wenn MisterTurtle sagt, er kenne sich mit der Lazio Aktie nicht so gut aus und sie wäre intransparent, dann ist das sicherlich ein gutes Argument. Aber was Du hier vorträgst eben nicht. Ist ja egal, ob die BVB Aktie im Sommer 2014 bei 5 stand und zwei Jahre später immer noch da, oder ob die BVB Aktie im November 2010 bei 3,50 und fast fünf Jahre im Sommer 2015 später immer noch da. Beim Trading hat man manchmal Glück oder Pech, keiner macht es langfristig wesentlich besser und jeder, der die Sache in den letzten paar Jahren verfolgte, konnte oft genug erleben, daß es auch mal nicht so optimal laufen konnte.
Jetzt ganz aktuell ging es sowieso nicht um das Trading, sondern um die KPMG Liste und die neue Analyse von Silbe. Laut KPMG steigt der Wert von BVB um 2%, also deutlich weniger als andere. Und der Analyst setzt ein Kursziel an, was deutlich über dem Peergroup Vergleich steht.
Die Idee, daß andere Fussballaktien ebenso gut performen könnten, ist also in jedem Fall nicht abwegig. Gegenargumente gegen andere Fussballaktien gibt es massenhaft, das Argument von MisterTurtle ist eines von mehreren guten Argumenten dagegen.
Aber DEIN Argument, nämlich daß es ein Fehler gewesen wäre, irgendwo anders zu investieren, weil es da mal ein Jahr lang nicht vorwärts ging, ist insbesondere aus Sicht der Performance der BVB Aktie grundfalsch.
Ach nee, Entschuldigung, wahrscheinlich hat er wieder nur "geantwortet". ;-)
Zitat: "Beim Trading hat man manchmal Glück oder Pech, keiner macht es langfristig wesentlich besser und jeder, der die Sache in den letzten paar Jahren verfolgte, konnte oft genug erleben, daß es auch mal nicht so optimal laufen konnte."
sehr gut, das hörte sich ja jahrelang von Halbgott an andere User gerichtet fast tagtäglich ganz anders an. Da waren die Trades dieser User ja immer irgendwas zwischen dumm und grundfalsch. Die ewigen Sprüche wann man nach welchen Spielen und zu welchem Zeitpunkt kaufen und verkaufen sollte, kennt ja jeder hier noch.
also schon mal ein Fortschritt.