Der USA Bären-Thread
Das betrifft nicht nur China. Deutschland stellt sich da auch ganz besonders ungeschickt an. Man denke an BENQ und die Patentdiskussion. Immer wenn ein deutsches Unternehmen von einem ausländischen aufgekauft wird, wird Know-How transferiert. Eine Diskussion darüber sprengt diesen Thread.
Das Interessante an den faulen Krediten ist ja auch, dass sie geschickt verpackt und damit lange Zeit ein relativ gutes Rating hatten. Wer hat denn verpackt, wer das Rating gegeben und wer das alles geduldet? Man muss nicht immer gleich an Verschwörung oder einen Plan denken, aber einig waren sich da schon einige.
Und das Iran keinen Dollar mehr will ist mir schon bewusst. Das sieht man allein am Flottenaufgebot der Amerikaner in der Gegend...;-).... Nur ist der Iran entschieden besser bewaffnet und ausgebildet als der Irak. Aber irgendwann nimmt man sich auch dessen Problem an.
Bei Russland ist es schon komplizierter. Die wollen mittlerweile Rubel oder Euro. Nur kann man die nicht angreifen. Das würde wohl in die Hose gehen.
Aber wie gesagt, noch hat KEINER Interesse an irgendwelchen Streitigkeiten. Nur auf lange Sicht wird das nicht mehr gut gehen. Ich als Besitzer einer Ware würde mir zumindest ziemlich dumm vorkommen, wenn ich immer nur frisch gedrucktes Geld dafür bekomme. Besonders, wenn ich Öl besitze. Denn das ist eher alle als bedrucktes Papier...
Wertzuwachs
Der Unterschied zu "früher" ist, dass die Prognosen dieses Threads - lange veralbert und/oder als bekannt/bewältigt/überholt/irrelevant/charttechnisch widersinnig abgekanzelt - durch die Beinahe-Pleite der IKB drückend nahe Vor-Ort-Aktualität erhalten haben. Noch vor vier Wochen wäre jeder, der behauptet hätte, die US-Immobilienkrise würde ein deutsche Bank (fast) in den Ruin treiben, mit Spott und schwarzen Sternen überschüttet worden.
Nun jedoch, da selbst die größten Spötter die Relevanz des Threads nicht mehr leugnen können, hat sich hier teilweise eine Klage-Fraktion mit dem General-Tenor "Amerika ist schlecht" eingefunden. Da wird gehöhnt vom wachsweichen Klopapier-Dollar; arbeitsfaulen Großspekulanten, die sich auf den Knochen der "schuftenden Weltbevölkerung" ausruhen bzw. an deren ehrlichem Arbeiterschweiß bereichern; Zahlen fälschenden US-Bürokraten; Bilanzen fälschenden US-Firmen; Kurse manipulierenden US-Hedgefonds und Future-Großzockern, die gleichwohl mit einem Bein in der - selbstverschuldeten - Pleite stehen; kriegstreibenden Pentagon-Falken; minderwertigen US-Produkten; einer ruinösen Schuldenwirtschaft usw. - bis zu Doomsday-Szenarien wie der Entwertung allen Papiergeldes und der Notwendigkeit der finalen Flucht in physisches Gold (wo ist eigenlich Moebius?).
Die qualitative Verschlechterung kommt also teils auch daher, dass - wie Du richtig beobachtet hast - rein emotionales Amerika-Bashen und rührselige Kapitalismuskritik den ursprünglichen, recht sachlichen Bären-Argumenten - die eben deshalb viel schärfer waren - gewichen ist.
Ich hoffe, Deine Kritik hilft, hier wieder mehr Sachlichkeit reinzubringen. Auch möchte ich Daytrader bei dieser Gelegenheit bitten, ihre Postings lieber in den TTT- oder PTT-Thread zu stellen. Das mache ich selber auch so. Ich poste hier in der Regel keine Trades oder Intraday-kommentare (sofern sie nicht übergeordnet bedeutsam sind), sondern versuche, dazu beizutragen, einen Überblick über das [mMn potenziell bärische] Geschehen in und um die Wall Street zu schaffen.
Versuchen wir also alle mal, ein bisschen nachzudenken vor dem Posten [nicht wie beim Traden "erst kaufen, dann recherchieren" ;-))], nicht gleich jeden emotionalen Stoßseufzer in die Tastatur zu klopfen, nicht allgemeinen Weltfrust auf das Feindbild Amerika zu projizieren - und so an die "gute alte Zeit" anzuknüpfen.
MELVILLE (dpa-AFX) - Die schwer angeschlagene amerikanische
Hypothekenkredit-Firma American Home Mortgage Investment wirft weitgehend das
Handtuch. Das bis vor kurzem rasant expandierende Unternehmen entlässt am
Freitag alle ihrer mehr als 7000 Mitarbeiter bis auf eine kleine Restmannschaft
von 750 Beschäftigten. Dies teilte das Unternehmen mit Sitz in Melville
(US-Bundesstaat New York) in der Nacht zum Freitag mit. Es will nur noch die
Spar- und Dienstleistungssparte behalten und sucht nach einem geeigneten Weg, um
den Wert der verbliebenen Vermögenswerte zu schützen.
Die Aktien der American Home brachen nachbörslich weiter ein und sind
inzwischen fast wertlos. Sie waren zuvor in dieser Woche bereits um 90 Prozent
abgesackt, nachdem die Gesellschaft das volle Ausmaß ihrer Liquiditätsprobleme
bekanntgegeben hatte.
Konzernchef Michael Strauss verwies auf die Verschlechterung der Lage im
Markt für Zweithypotheken und im amerikanischen Immobilienmarkt, die keine
realistische Alternative gelassen habe. American Home zählte bis vor wenigen
Monaten zu den am schnellsten wachsenden amerikanischen Hypothekenkredit-Firmen.
Das Unternehmen konnte Hauskäufern keine Hypothekenkredite mehr geben, nachdem
der Wert der bei den Banken und anderen Geldgebern als Sicherheit hinterlegten
Hypotheken und anderer Titel wegen des Immobilienpreis- Kollapses und der
Pfändungswelle massiv gefallen waren. Die AHM-Geldgeber hatten
Einschussforderungen gestellt, denen die Gesellschaft nicht voll nachkommen
konnte.
American Home hatte nach einem Bericht der Onlineausgabe der "New York
Times" vom Freitag noch im ersten Quartal dieses Jahres Hypothekenkredite von
insgesamt 16,7 Milliarden Dollar vergeben oder 27,2 Prozent mehr als in der
entsprechenden Vorjahreszeit.
Auch die Aktien der ebenfalls unter schwerem Druck stehenden
Hypothekenkredit-Firma Accredited Home Lenders Holding sackten am Donnerstag um
35,3 Prozent auf nur noch 5,31 Dollar ab./br/DP/sk
Aber warum sind dieselben Kaufleute, die früher Waren gekauft haben, nun derart närrisch auf Dollarscheine? Wieso vertrauen sie auf die Ware Sicherheit, die nicht beliebig vermehrbar ist? Jeder Student der Volkswirtschaft lernt doch, dass die Währung eines Landes nur so stabil und damit so wertvoll ist wie das, was die Volkswirtschaft dieses Landes zu bieten hat und produziert. Sieht und fühlt denn keiner, dass sich da eine Spannung aufbaut zwischen dem Traum und der Realität, die sich eines Tages zum Schaden von Millionen Menschen entladen wird?
Und ob das gesehen wird! Die Investoren sehen es, sie staunen, sie schütteln den Kopf, es fröstelt sie sogar, aber: Sie kaufen weiter Dollar. Wie die Besessenen tun sie es. Je größer der Zweifel, desto gieriger ordern sie nach. Denn das Verrückte an diesen Investoren und ihrem Geschäftsgebaren ist eben das: Der Käufer ist nicht nur Käufer. Indem er das Produkt Sicherheit kauft, erzeugt er es. Hört er morgen mit dem Kaufen auf, schmilzt das Vertrauen und die Unsicherheit wächst. Der Traum wäre ausgeträumt, der Dollar geriete ins Trudeln und alle bisherigen Dollarreichtümer würden an Wert verlieren, was der Investor natürlich nicht will.
Das einzige Mittel gegen eine Dollarschwäche ist daher seine Stärkung. Es spielt für viele bereits keine Rolle mehr, ob die amerikanische Währung das Vertrauen noch rechtfertigt oder nicht. Das neue, für alle brandgefährliche Spiel funktioniert genau anders herum: Der Dollar verdient das Vertrauen, weil er es sonst verliert. Man kauft ihn, um ihn nicht verkaufen zu müssen. Der Dollar ist stark, weil nur das gegen seine Schwäche hilft. Es wird mit großer Beharrlichkeit gegen die Realität angeträumt und angekauft, weil das tatsächlich den Traum für einige Zeit zur Realität werden lässt. Oder noch deutlicher gesagt: Jeder verhält sich dadurch rational, indem er sich irrational verhält.
Natürlich wissen die Teilnehmer des Spiels, dass Währungen auf Dauer nicht stärker sein können als die ihnen zugrunde liegenden Volkswirtschaften. Konsum ohne Produktion, Import ohne Export, Wachstum auf Kredit, das alles kann es dauerhaft nur im Jenseits geben, im hiesigen Leben wird es keinen Bestand haben. Es war der ehemalige IMF-Chefökonom Ken Rogoff, ein Mann mit klarem Kopf und losem Mundwerk, der die US-Politik kürzlich lobte, um sie in Wahrheit zu kritisieren: Der Aufschwung in den USA sei "der beste Aufschwung, den man für Geld kaufen kann".
Aber wenn die Dinge derart offensichtlich sind, warum zucken die Investoren dann nicht zurück? Warum lassen sich Ausländer und US-Präsidenten verschiedenster Couleur, ja selbst die für ihre Seriosität bekannten Notenbankgoverneure auf ein so riskantes Spiel ein, das am Ende alles verbrennen kann? Wieso greifen nicht jene Mechanismen der Marktkontrolle, die doch gerade die kapitalistischen Systeme gegenüber den Plansystemen auszeichnen sollten?
Alle wissen um die Gefährlichkeit
Die Antwort ist erschreckend einfach: Alle wissen um die Gefährlichkeit des Spiels, aber es scheint ihnen weniger gefährlich es das Weiterzuspielen, als auszusteigen. Denn was haben sie von einer allzu hektischen Reaktion zu erwarten? Die Investoren sind vor Jahren schon in die Dollarfalle getappt, aus der es kein einfaches Entrinnen gibt. Beginnen sie selbst damit, ihre Banknoten und Staatsanleihen auf den Markt zu werfen, verlieren sie ihr Geld, tröpfchenweise oder in einem Rutsch. Beides würden sie gern vermeiden, und sei es nur für eine Weile. Der Präsident, der die Situation auch nur als Thema anerkennt, verliert womöglich sein Amt, weil der Unmut der Regierten sich ein Ventil suchen wird. Die Notenbankgouverneure, obwohl noch am ehesten der Wahrheit verpflichtet, haben den Zeitpunkt zur Intervention verpasst.
Quelle:
Brandgefährliches Spiel mit dem Dollar
Von Gabor Steingart
ich glaub der Schreiberling hat die letzten 1,5 Jahre verpaßt. Der Eur hat in der Zeit ca. 20% geegen den Dollar gewonnen.
der Artikel ist vom 18. September 2006;
also bitte, wenn Du was gegen den Dollar posten willst (dagegen hab ich ja nichts) dann bitte zeitnah.
Ich denke nicht, dass uns in diesem Zusammenhang (Rückgang der US Indizes!)die "Untergang des US$ und der USA" Thesen weiter bringen. Immerhin sind die USA ein System, das Haushaltsüberschüsse erwirtschaften kann, was andere Staaten erst noch zeigen müssen.
Ich lasse mich aber gerne belehren.
zu 65 prozent vom dollar unterwandert?
schliesslich sind 65 prozent aller weltwährungsreserven, wertlose dolllarscheine. egal ob türk. lira oder euro oder yen,
somit haben doch alle währungen das dollarproblem, oder ???
diesistkeineaufforderungzuirgendetwas
Die Allianz mit 1.4 Miliiarden involviert, betreibt Risikovorsorge in ähnlicher Dimension.
Dit Dt. Bank müsste nach meinen Schätzungen 2 Milliarden €uro drin haben.
PS. Ich schenke den Zahlen keinen Glauben. Die lügen den Leuten die Hucke voll und
die Rückstellungsvolumina sind ein übler Witz.
Jim Cramer Blog
Dwelling in American Home's Basement
By Jim Cramer
Street.com
7/31/2007 6:48 PM EDT
Horrible tape action. Totally geared to the shocking dissolution of American Home Mortgage (AHM) .
I can't stress the importance of recognizing that this stuff has the power to drive down tons of players.
Something that has credit lines that can't be bought by someone else, like AHM, as opposed to Accredited Home Lenders (LEND) or Sowood, is just a total cancer on the market. What traders do is they presume that everyone was in AHM and that the paper is now worthless, so everything gets sold down.
...
Everything is hidden in these companies. The accounting is hard.
Nothing makes sense. So they get sold.
When they get sold, whoever owns them panics and sells other stuff. Who ever owned AHM on margin today, and you could own it on margin, got killed today and had to do more selling.
The hedge funds who own the paper -- I mean this company [AHM - A.L.] had $17 billion in borrowings -- are going to be wiped out too if they had anything more than a token amount. This was a big company with big borrowings. Now we are going to play hot potato with this money. There was no way you could hedge this stuff, no way at all. There were no hedges.
PS. fallen die 7000 entlassungen, noch in die heutige statistik ;-(
Shit, die armen angestellten, müssen wohl wieder die suppe auslöffeln.
mfg
ath
Dieses Detail macht die Sache etwas komplexer.
Naja, warum denn?
China sitzt auf immer WERTLOSER WERDENDEN US$ Anleihen könnte man eher sagen.
Aber alle anderen Investoren auch. Bis heute läuft der Kreislauf munter weiter. Amerika erhält Ware bis die USA die Währung mit einem Währungsschnitt entwerten.
Das haben bis heute eigentlich alle Schuldner so gemacht. Oder es gab "Umschuldungen", ist aber im Prinzip das Gleiche.
Um diesen Kreislauf längstmöglich am Leben zu halten wertet der USD in ruhiger Bahn ab.
Wenn die Zahl mit 2000 Mrd neuen Dollars stimmt (warum wird von der FED die Geldmenge M3 nicht mehr veröffentlicht ??), dann kann ich mir nicht vorstellen, daß die REALwirtschaft auch entsprechend gewachsen ist. Dieses ist eine übliche Herangehensweise zur Berechnung der Inflation (Geldentwertung / USD- Abwertung).
Oder ist ein Teil der Realwirtschaft durch die Immobilien gedeckt? Rechnerisch vielleicht, aber auch das ist gefährlich, denn wir sind ja wohl gerade in einer Neubewertung .....
Wo ist eigentlich der Unterschied wenn ich einem Erdbeerpflücker 720.000 Dollar gebe - oder ein Unternehmen mit dem 15-20 fachen Buchwert oder dem 60-fachen Gewinn aufkaufe? Hier und da dürfte ein Großteil des Geldes weg sein. Nur beim Erdbeerpflücker fällt es eher auf. Das erworbene Unternehmen kann man ja erstmal im Portfolio belassen.
Es sei denn, die Geldgeber möchten das Geld wieder sehen. Und es muss verkauft werden. Dann kommen die realen Zahlen der Wertvernichtung ans Licht!
Wertzuwachs
Anderenfalls wird es sonst wirklich öde hier, wenn alle nur noch aus dem Nähtäschchen plaudern.
Ich glaube, da waren die USA 29000$ wert. ;-)
Das "komplexer" bezog sich auf die Tatsache, dass Anleihen erst in der Zukunft bedient werden müssen.
es geht um das wie und warum´.
Diesbzüglich blickt hier keiner mehr durch.
Bear Stearns: S&P senkt Ausblick auf „Negativ“ - Aktie bricht ein
New York (BoerseGo.de) - Die Papiere der Investmentbank Bear Stearns stehen wieder unter Druck. Wegen der Immobilienkrise hat die Ratingagentur S&P jetzt ihren Ausblick für die Schulden der Bank auf „Negastiv“ gesenkt.
Bear Stearns bricht momentan um 6,04% auf 108.65 Dollar ein.
Mein Crash-Szenario wird dadurch eher bestätigt, wenn die Kurse nicht sofort durch den Boden brechen sollten, sondern gen Norden gehen. Sollten sie aber nächste Woche wider Erwarten unter die Unterstützungen fallen heißt es schnell reagieren und shorten was das Zeug hält...
Viel Erfolg Leute!
Deka, Coba und Postbank kommentieren jede schlechte Meldung als positiv oder gar nicht so schlimm:
ANALYSE-FLASH: Rückgang des ISM-Index Dienste nicht überbewerten - Postbank
ANALYSE-FLASH: Kein Trendbruch bei US-Arbeitsmarktdaten - Commerzbank
ANALYSE-FLASH: US-Beschäftigungsentwicklung nicht besorgniserregend - DekaBank
ANALYSE-FLASH: ISM-Index deutet trotz Rückgangs auf Wachstum hin - Postbank
ANALYSE-FLASH: 'Normalisierung' des ISM-Index im Juli - Commerzbank
ANALYSE-FLASH: Hohe M3-Dynamik in Eurozone nicht überbewerten - Commerzbank
ANALYSE-FLASH: ifo signalisiert Normalisierung des Wachstumstempos - DekaBank
ANALYSE-FLASH: ZEW-Rückgang nicht das Ende des Aufschwungs - DekaBank